[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lichtmodul eines Kraftfahrzeugscheinwerfers.
Das Lichtmodul umfasst mindestens eine Lichtquelle zum Aussenden von Licht, mindestens
eine Primäroptik zum Bündeln zumindest eines Teils des ausgesandten Lichts, mindestens
eine Sekundäroptik zum Projizieren zumindest eines Teils des gebündelten Lichts als
Lichtverteilung auf eine Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug und mindestens eine zwischen
der mindestens einen Primäroptik und der mindestens einen Sekundäroptik im Strahlengang
angeordnete Blendenanordnung. Die mindestens eine Blendenanordnung weist mindestens
eine Kante auf, welche die Sekundäroptik als eine Helldunkelgrenze der Lichtverteilung
auf der Fahrbahn abbildet.
[0002] Derartige Lichtmodule sind in unterschiedlichsten Ausführungsformen aus dem Stand
der Technik bekannt. So ist bspw. aus der
DE 10 2008 015 246 A1 ein Lichtmodul bekannt, das eine Halbleiterlichtquelle, bspw. eine Leuchtdiode (LED),
aufweist und bei dem die Primäroptik als ein Halbschalenreflektor ausgebildet ist.
Als Sekundäroptik dient eine Projektionslinse. Die Blendenanordnung umfasst ein im
Wesentlichen horizontal ausgerichtetes Blendenelement, dessen Vorderkante eine Helldunkelgrenze
der Lichtverteilung bildet. Um die resultierende Abblendlichtverteilung möglichst
homogen auszugestalten, d.h. um in der resultierenden Abblendlichtverteilung unterhalb
der Helldunkelgrenze die Intensität von Bereichen hoher Lichtintensität zu verringern
und die von Bereichen geringer Intensität zu erhöhen, wird in dieser Druckschrift
vorgeschlagen, auf der nach oben gerichteten verspiegelten Oberfläche des Blendenelements
nahe der Vorderkante einen Bereich mit länglichen Erhöhungen und Vertiefungen auszubilden,
deren Längserstreckung sich im Wesentlichen parallel zu einer optischen Achse des
Lichtmoduls erstreckt.
[0003] Aus der
DE 10 2008 015 509 A1 ist ein Lichtmodul bekannt, das mehrere Halbleiterlichtquellen, bspw. Leuchtdioden
(LEDs), und einen Halbschalenreflektor als Primäroptik aufweist. Auch bei diesem bekannten
Lichtmodul ist die Sekundäroptik als eine Projektionslinse ausgebildet und umfasst
die Blendenanordnung ein im wesentlichen horizontal ausgerichtetes Blendenelement,
dessen Vorderkante eine Helldunkelgrenze der Lichtverteilung bildet. Um in der resultierenden
Abblendlichtverteilung unterhalb der Helldunkelgrenze durch Abbilder der Lichtquellen
verursachte Bereiche hoher Lichtintensität zu verhindern, wird in dieser Druckschrift
vorgeschlagen, auf der nach oben gerichteten verspiegelten Oberfläche des Blendenelements
nahe der Vorderkante einen Bereich mit mehreren länglichen Erhöhungen und Vertiefungen
auszubilden, deren Längserstreckung im Wesentlichen parallel zu einer optischen Achse
des Lichtmoduls verläuft. Dies soll zu einer Streuung des die Abbilder der Lichtquellen
in der Lichtverteilung unterhalb der Helldunkelgrenze verursachenden Lichts und damit
zu einer Verringerung von Intensitätsmaxima in der Lichtverteilung führen.
[0004] Schließlich ist aus der
US 2008/0239741 A1 ein Lichtmodul bekannt, das eine Halbleiterlichtquelle, bspw. eine Leuchtdiode (LED),
sowie eine als Halbschalenreflektor ausgebildete Primäroptik aufweist. Auch bei diesem
Lichtmodul ist die Sekundäroptik als eine Projektionslinse ausgebildet und umfasst
die Blendenanordnung ein im Wesentlichen horizontal ausgerichtetes Blendenelement,
dessen Vorderkante eine Helldunkelgrenze der Lichtverteilung bildet. Um in der resultierenden
Abblendlichtverteilung in einem Bereich auf der Gegenverkehrsseite unmittelbar unterhalb
der Helldunkelgrenze die Lichtintensität zu verringern, wird in dieser Druckschrift
vorgeschlagen, auf der nach oben gerichteten verspiegelten Oberseite des Blendenelements
im Bereich der Vorderkante ein sich im Wesentlichen quer zu einer optischen Achse
des Lichtmoduls erstreckendes Abschattungselement auszubilden, das einen Teil derjenigen
Lichtstrahlen abschatten soll, die ansonsten, d.h. ohne das Abschattungselement, den
Bereich auf der Gegenverkehrsseite unterhalb der Helldunkelgrenze der Lichtverteilung
ausleuchten würde.
[0005] Bei Scheinwerfern mit einer Blendenanordnungen kann es durch in einem bestimmten
Winkel auf die Oberfläche der Blendenanordnung auftreffende Lichtstrahlen in manchen
Fällen zu ungewollten Reflexionen kommen, die oberhalb der Helldunkelgrenze einer
abgeblendeten Lichtverteilung helle Bereiche, sogenannte Intensitätsmaxima, erzeugen.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Flächen der Blendenanordnung vor der eigentlichen
Blendenebene liegen und Reflexionen erzeugen. Abgesehen davon, dass derartige Intensitätsmaxima
in der Lichtverteilung oberhalb der Helldunkelgrenze für den Fahrer des Kraftfahrzeugs
störend sind, führen diese Intensitätsmaxima auch zu einer Blendung anderer Verkehrsteilnehmer,
insbesondere von entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern. Ferner kann aufgrund der Intensitätsmaxima
oberhalb der Helldunkelgrenze der Fall eintreten, dass für die abgeblendete Lichtverteilung
gesetzlich vorgegebene Maximalwerte der Lichtstärke in dem Bereich oberhalb der Helldunkelgrenze
überschritten werden und der Scheinwerfer somit nicht mehr die gesetzlichen Anforderungen
erfüllt. Generell spiegeln auch Flächen, die z.B. schwarz sind, auch unter flachen
Winkeln auftreffende Lichtstrahlen. Gerade bei solchen Flächen sind Spiegelungen in
der Regel ungewollt und störend.
[0006] Bei sämtlichen eingangs beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten Scheinwerfern
geht es nur darum, eine abgeblendete Lichtverteilung unterhalb der Helldunkelgrenze
zu homogenisieren. Diese Maßnahmen haben jedoch keinerlei Auswirkungen auf ungewollte
Reflexionen, die zu Intensitätsmaxima in der Lichtverteilung oberhalb der Helldunkelgrenze
führen können.
[0007] Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Lichtmodul eines Kraftfahrzeugscheinwerfers der
eingangs genannten Art dahingehend auszugestalten und weiterzubilden, dass ungewollte
und unkontrollierbare Intensitätsmaxima oberhalb der Helldunkelgrenze einer abgeblendeten
Lichtverteilung, die durch ungewollte Reflexionen an der Oberfläche der Blendenanordnung
verursacht werden, verringert, wenn möglich sogar vermieden werden.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ausgehend von dem Lichtmodul eines Kraftfahrzeugscheinwerfers
der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass eine Oberfläche der Blendenanordnung
zumindest teilweise mit lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elementen versehen
sind, die derart ausgebildet und angeordnet sind, dass sich in einem Bereich der Lichtverteilung
oberhalb der Helldunkelgrenze eine geringere Intensität des von der Blendenanordnung
dorthin reflektierten Lichts ergibt als wenn die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden
Elemente nicht vorhanden wären.
[0009] Mit der vorliegenden Erfindung kann also eine gezielte Verringerung ungewollter Reflexionen
an der Oberfläche der Blendenanordnung erreicht werden. Dabei werden diejenigen Bereiche
der Oberfläche mit den lichtstreuende und/oder lichtabsorbierenden Elementen versehen,
wo auftreffende Lichtstrahlen derart reflektiert werden, dass sie ohne die lichtstreuenden
und/oder lichtabsorbierenden Elemente in der resultierenden Lichtverteilung Bereiche
mit ungewollt bzw. unzulässig hohen Intensitätsmaxima erzeugen würden.
[0010] Das erfindungsgemäße Lichtmodul erzeugt vorzugsweise eine abgeblendete Lichtverteilung
mit einer asymmetrischen horizontalen Helldunkelgrenze. Diese umfasst auf der Gegenverkehrsseite
einen ersten horizontalen Abschnitt und auf der eigenen Verkehrsseite einen zweiten
horizontalen Abschnitt, wobei der zweite Abschnitt höher angeordnet ist als der erste
Abschnitt. Zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt der Helldunkelgrenze ist
ein Übergang vorgesehen, der bspw. als eine Stufe, vorzugsweise jedoch als ein von
der Gegenverkehrsseite zur eigenen Verkehrsseite hin schräg ansteigender dritter Abschnitt
ausgebildet ist. Der Anstieg des dritten Abschnitts beträgt insbesondere 15°.
[0011] Bei Blendenanordnungen kann es aufgrund von ungewollten Reflexionen an den Blendenflächen
zu erhöhten Lichtstärkewerten oberhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Lage der Helldunkelgrenze
kommen. Die Bereiche erhöhter Lichtstärkewerte oberhalb der Helldunkelgrenze befinden
sich bspw. oberhalb des ersten Abschnitts der Helldunkelgrenze auf der Gegenverkehrsseite
in der Nähe eines Knickpunkts zwischen dem ersten Abschnitt und dem schräg ansteigenden
dritten Abschnitt und/oder oberhalb des dritten Abschnitts. Das in diese Bereiche
oberhalb der Helldunkelgrenze durch Reflexionen an der Blendenanordnung ungewollt
reflektierte Licht wird durch die vorliegende Erfindung gestreut oder absorbiert,
so dass ausgeprägte Intensitätsmaxima vermieden werden, oder abgeschattet, so dass
kein oder nur noch weniger Licht auf die abgeschatteten, Bereiche der Blendenanordnung
fällt, welche für die ungewollten Reflexionen verantwortlich sind.
[0012] Das erfindungsgemäße Lichtmodul kann eine beliebig ausgestaltete Blendenanordnung
aufweisen. Denkbar ist bspw., dass die Blendenanordnung ein im Wesentlichen horizontal
ausgerichtetes Blendenelement umfasst, dessen Vorderkante die Helldunkelgrenze der
Lichtverteilung bildet. Eine solche Blendenanordnung ist an sich bspw. aus der
DE 10 2008 036 192 A1 bekannt. Alternativ kann die Blendenanordnung jedoch auch ein um eine im Wesentlichen
horizontal und senkrecht zu einer optischen Achse des Lichtmoduls angeordnete Drehachse
drehbares walzenförmiges Blendenelement aufweisen, auf dessen Umfangsfläche unterschiedliche
Konturen als Kanten zur Bildung der Helldunkelgrenze der Lichtverteilung ausgebildet
sind. Ein solches Lichtmodul ist an sich bspw. aus der zum Zeitpunkt der vorliegenden
Anmeldung noch nicht veröffentlichten
DE 10 2010 025 557 bekannt. Auf die genannten Druckschriften wird hinsichtlich der Ausgestaltung und
der Funktionsweise der verschiedenen Blendenanordnungen ausdrücklich Bezug genommen.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die lichtstreuenden
und/oder lichtabsorbierenden Elemente derart ausgebildet und auf der Oberfläche der
Blendenanordnung angeordnet dass sie eine Intensität von Lichtreflexionen verringern,
die durch flach auf die Oberfläche der Blendenanordnung auftreffende Lichtstrahlen
verursacht sind. Dabei soll insbesondere die Intensität von Lichtreflexionen verringert
werden, die durch in einem Winkel von 60° bis 90° bzgl. einer Flächennormalen der
Oberfläche der Blendenanordnung auf die Blendenanordnung auftreffende Lichtstrahlen
verursacht sind.
[0014] Die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente des erfindungsgemäßen Lichtmoduls
können beliebig ausgebildet sein, solange sie die genannten lichtstreuenden bzw. lichtabsorbierenden
Eigenschaften aufweisen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden
Elemente eine Aufrauung der Oberfläche der Blendenanordnung umfassen. Ferner ist denkbar,
dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente eine Mikrostruktur
auf der Blendenoberfläche umfassen. Sowohl die Aufrauung der Oberfläche als auch die
Mikrostruktur bewirken eine Streuung des auf sie treffenden Lichts, so dass das von
der Oberfläche der Blendenanordnung im Bereich der Aufrauung bzw. der Mikrostruktur
reflektierte Licht keine ausgeprägten Intensitätsmaxima oberhalb der Helldunkelgrenze
der resultierenden abgeblendeten Lichtverteilung erzeugt.
[0015] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen,
dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente Formelemente umfassen,
welche Reflexionen von Lichtstrahlen aus bestimmten Richtungen abschatten, so dass
sie nicht in die Bereiche der Lichtverteilung oberhalb der Helldunkelgrenze, insbesondere
unmittelbar oberhalb des horizontalen Abschnitts der Helldunkelgrenze in der Nähe
des Knickpunkts zwischen dem ersten Abschnitt auf der Gegenverkehrsseite und dem ansteigenden
dritten Abschnitt, sowie in den Bereich der Lichtverteilung oberhalb des schräg ansteigenden
dritten Abschnitts gelangen können. Die lichtabschattenden Formelemente auf der Oberfläche
der Blendenanordnung sind gezielt derart ausgebildet und angeordnet, dass sie Lichtreflexionen
vermeiden oder zumindest reduzieren, die ohne die abschattenden Formelemente zu ausgeprägten
Lichtintensitätsmaxima oberhalb der Helldunkelgrenze der abgeblendeten Lichtverteilung
führen würden. Eine nennenswerte Beeinflussung oder Variation der Lichtverteilung
unterhalb der Helldunkelgrenze soll durch die abschattenden Formelemente bewusst nicht
erfolgen. Das von den Formelementen abgeschattete reflektierte Licht kann von diesen
absorbiert, an einer glatten Fläche der Formelemente einfach reflektiert oder an einer
mit einer entsprechenden Struktur, insbesondere einer Aufrauung oder einer Mikrostruktur,
versehenen Fläche der Formelemente streuend reflektiert werden.
[0016] Die lichtabschattenden Formelemente sind vorteilhafter Weise quaderförmig, würfelförmig,
kugelsegmentförmig oder sägezahnförmig ausgebildet. Die Formelemente weisen vorzugsweise
eine Höhe von 0,05mm bis 1mm auf. Die Höhe der Formelemente kann über deren Längserstreckung
variieren. Die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente werden vorzugsweise
nach einem Verfahren auf die Oberfläche der Blendenanordnung aufgebracht, das sich
für eine kostengünstige, automatisierte Serienfertigung eignet. Besonders bevorzugt
ist dabei ein Einbringen der lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente
durch Erodieren, Ätzen, Strahlen, Laserbearbeitung oder direktes Mikrofräsen in die
Oberfläche der Blendenanordnung. Selbstverständlich ist es aber auch denkbar, dass
Negativformen der lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente mit den genannten
Mitteln bzw. Prozessen in ein zur Herstellung der Blendenanordnung genutztes Werkzeug
bzw. einen entsprechenden Werkzeugeinsatz eingebracht werden, so dass die damit hergestellten
Blendenanordnungen unmittelbar nach der Herstellung ohne dass es eines weiteren Bearbeitungsschrittes
bedarf an den vorgesehenen Stellen die vorgesehenen lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden
Elemente aufweisen.
[0017] Schließlich wird vorgeschlagen, dass die Blendenanordnung aus Kunststoff oder Metall
als Grundmaterial hergestellt ist. Die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden
Elemente lassen sich besonders einfach und kostengünstig auf eine Blendenanordnung
aus Kunststoff aufbringen. Außerdem hat eine Kunststoff-Blendenanordnung ein geringeres
Gewicht und verursacht bei einer Massenfertigung der Blendenanordnung, bspw. durch
Spritzgießen, geringe Kosten. Denkbar ist auch eine Fertigung der Blendenanordnung
nach einem Metall-Druckguss- oder einem Metall-Spritzguss-Verfahren.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Dabei kann das erfindungsgemäße Lichtmodul die angegebenen
Merkmale und Vorteile entweder alleine oder in einer beliebigen Kombination miteinander
aufweisen. Es zeigen:
- Figur
- 1 ein erfindungsgemäßes Lichtmodul mit einem walzenförmigen Blendenelement;
- Figur 2a
- eine mögliche Ausgestaltung eines walzenförmigen Blendenelements des Lichtmoduls aus
Figur 1;
- Figur 2b
- einen Ausschnitt einer anderen möglichen Ausgestaltung eines walzenförmigen Blendenelements
des Lichtmoduls aus Figur 1;
- Figur 3
- beispielhaft einen an einer ebenen Fläche reflektierten Lichtstrahl;
- Figur 4
- beispielhaft einen an einer mit einer Aufrauung oder einer Mikrostruktur versehenen
Oberfläche reflektierten Lichtstrahl;
- Figur 5
- beispielhaft einen an einer ebenen Fläche reflektierten Lichtstrahl;
- Figur 6
- beispielhaft einen an einer mit Licht abschottenden Formelementen versehenen Fläche
reflektierten Lichtstrahl;
- Figur 7
- verschiedene weitere mögliche Ausgestaltungen von auf der Oberfläche einer Blendenanordnung
ausgebildeten lichtabschattenden Formelementen;
- Figur 8
- einen Ausschnitt einer durch ein aus dem Stand der Technik bekanntes Lichtmodul erzeugten
abgeblendeten Lichtverteilung auf einem Messschirm; und
- Figur 9
- einen Ausschnitt einer durch das erfindungsgemäße Lichtmodul erzeugten abgeblendeten
Lichtverteilung auf dem Messschirm.
[0019] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Lichtmodul gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform
in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Das Lichtmodul 10 kann entweder
alleine oder zusammen mit weiteren Lichtmodulen und/oder zusätzlichen Leuchtenmodulen
zur Erzeugung einer beliebigen Leuchtenfunktion, bspw. Positionslicht, Tagfahrlicht
oder Blinklicht, in einem Gehäuse eines Kraftfahrzeugscheinwerfers angeordnet sein.
Das Lichtmodul dient zur Erzeugung einer beliebigen Scheinwerferlichtfunktion, insbesondere
auch einer abgeblendeten Lichtverteilung mit einer horizontalen Helldunkelgrenze,
bspw. eines Abblendlichts oder eines Nebellichts. Das Lichtmodul 10 kann in dem Gehäuse
fest angeordnet oder beweglich gelagert sein.
[0020] Durch eine Bewegung des Lichtmoduls 10 in horizontaler Richtung relativ zum Scheinwerfergehäuse
kann eine dynamische Kurvenlichtfunktion oder - sofern das Lichtmodul 10 dazu in der
Lage ist - eine Teilfernlichtfunktion realisiert werden. Bei einer Teilfernlichtfunktion
wird der Bereich vor dem Kraftfahrzeug mit einer Fernlichtverteilung ausgeleuchtet.
Andere Verkehrsteilnehmer vor dem Kraftfahrzeug, insbesondere vorausfahrende und entgegenkommende
Verkehrsteilnehmer, werden bspw. durch eine Kamera detektiert und die entsprechenden
Bereiche in der Fernlichtverteilung abgeschattet, so dass eine Blendung der detektierten
Verkehrsteilnehmer bei bestmöglicher Ausleuchtung der Fahrbahn verhindert wird. Durch
Bewegen des Lichtmoduls 10 in vertikaler Richtung relativ zum Scheinwerfergehäuse
kann bspw. eine Regulierung der Leuchtweite erzielt werden.
[0021] Das Lichtmodul 10 umfasst mindestens eine Lichtquelle 12, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Gasentladungslampe, deren Glaskolben mit 14 und deren Zündgerät mit 16 bezeichnet
sind. Ferner umfasst das Lichtmodul 10 mindestens eine Primäroptik 18 zum Bündeln
zumindest eines Teils des von der Lichtquelle 12 ausgesandten Lichts. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel umfasst die Primäroptik 18 einen Reflektor, der den lichtemittierenden
Glaskolben 14 der Gasentladungslampe 12 umgibt. Der Reflektor 18 ist vorzugsweise
elipsoidförmig oder elipsoidähnlich, insbesondere als ein Freiformreflektor ausgebildet.
Ferner umfasst das Lichtmodul 10 mindestens eine Sekundäroptik 20 zum Projizieren
zumindest eines Teils des von dem Reflektor 18 gebündelten Lichts als Lichtverteilung
auf eine Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Sekundäroptik 20 als eine Projektionslinse ausgebildet. Das dargestellte Lichtmodul
10 wird aufgrund seiner abbildenden Eigenschaften auch als Projektionsmodul bezeichnet.
Die Projektionslinse 20 ist mittels eines Linsenhalters 22 an einem vorderen Rand
24 des Reflektors 18 befestigt.
[0022] Zwischen der Primäroptik 18 und der Sekundäroptik 20 ist im Strahlengang mindestens
eine Blendenanordnung 26 angeordnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist
die Blendenanordnung 26 ein um eine im Wesentlichen horizontale und senkrecht zu einer
optischen Achse 28 des Lichtmoduls 10 angeordnete Drehachse 30 drehbares walzenförmiges
Blendenelement auf. Auf einer Umfangsfläche des walzenförmigen Blendelements 26 sind
unterschiedliche Konturen als Kanten 40 zur Bildung einer Helldunkelgrenze der resultierenden
Lichtverteilung ausgebildet. In der Darstellung der Figur 1 ist ein Teil der Projektionslinse
20 und des Linsenhalters 22 herausgeschnitten worden, um die Blendenanordnung 26 besser
sichtbar zu machen. Die Blendenanordnung 26 wird mittels einer Betätigungseinheit
32 um die Drehachse 30 gedreht. Die Betätigungseinheit 32 umfasst insbesondere einen
Elektromotor 34, bspw. einen Schrittmotor sowie eine Getriebeeinheit 36, die in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel als ein Stirnradgetriebe ausgebildet ist.
[0023] Das in Figur 1 gezeigte Lichtmodul 10 erzeugt eine abgeblendete Lichtverteilung,
bspw. in Form eines Abblendlichts. Diese Lichtverteilung wird in einer Lichtaustrittsrichtung
38 von der Projektionslinse 20 auf die Fahrbahn vor das Kraftfahrzeug projiziert.
Dabei bildet die Projektionslinse 20 insbesondere die im Strahlengang angeordnete
Kante 40 der Blendenanordnung 26 als Helldunkelgrenze der resultierenden Lichtverteilung
auf der Fahrbahn vor dem Fahrzeug ab. Die Helldunkelgrenze ist vorzugsweise als eine
sogenannte asymmetrische Helldunkelgrenze ausgebildet, die auf der Gegenverkehrsseite
einen ersten horizontalen Abschnitt und auf der eigenen Verkehrsseite einen zweiten
horizontalen Abschnitt aufweist, wobei der zweite Abschnitt höher positioniert ist
als der erste Abschnitt. Ein dritter Abschnitt kann als Übergang zwischen dem ersten
Abschnitt und dem zweiten Abschnitt entweder stufenförmig oder schräg, vorzugsweise
mit einem 15°-Anstieg, ausgebildet sein. Eine mögliche Ausführungsform des walzenförmigen
Blendenelements 26 ist in Figur 2a vergrößert dargestellt. Figur 2b zeigt eine andere
mögliche Ausführungsform des Walzenelements 26.
[0024] Bei der Blendenanordnung 26 der Figur 2 kann die Oberfläche 42 zumindest bereichsweise
verspiegelt ausgebildet sein. Dies kann durch Polieren der Oberfläche 42 oder durch
Beschichtung mit einer beliebigen spiegelnden Schicht erzielt werden. Ein Lichtmodul
mit einer solchen verspiegelten Blendenanordnung ist bspw. aus der nachveröffentlichten
DE 10 2010 033 903 bekannt. Auf diese Druckschrift wird bezüglich der Ausgestaltung und Funktionsweise
der verspiegelten Blendenanordnung ausdrücklich Bezug genommen.
[0025] Die Oberfläche 42 der Blendenanordnung 26 hat mit und ohne Verspiegelung reflektierende
Eigenschaften. Generell spiegeln auch Flächen, die an sich nicht zur Spiegelung von
Lichtstrahlen ausgebildet sind, weil sie z.B. schwarz sind. Diese gilt insbesondere
für unter flachen Winkeln auf die Oberflächen auftreffende Lichtstrahlen. Gerade bei
solchen Flächen sind Spiegelungen in der Regel ungewollt und störend. Somit kann es
unter bestimmten Umständen zu ungewünschten Reflexionen an der Oberfläche 42 kommen.
Diese Reflexionen können zu erhöhten Lichtintensitätswerten oberhalb eines gesetzlichen
vorgeschriebenen Verlaufs der Helldunkelgrenze der Lichtverteilung führen. Dies ist
insbesondere dann problematisch, wenn durch die erhöhten Lichtintensitätswerte oberhalb
der Helldunkelgrenze die gesetzlichen Anforderungen an die zulässigen Maximalwerte
der Lichtstärke oberhalb der Helldunkelgrenze durch die resultierende Abblendlichtverteilung
nicht erfüllt werden können. Ferner ist dies problematisch, wenn die erhöhten Lichtintensitätswerte
oberhalb der Helldunkelgrenze auf einer dem Gegenverkehr zugeordneten Seite der Lichtverteilung
auftreten, da sie zu einer Blendung entgegenkommender Verkehrsteilnehmer führen können.
[0026] In Figur 8 ist eine durch ein herkömmliches, aus dem Stand der Technik bekanntes
Lichtmodul mit Blendenanordnung erzeugte Abblendlichtverteilung 202 dargestellt, wie
sie sich auf einem in einem Abstand zu dem Kraftfahrzeugscheinwerfer, insbesondere
in einem Abstand von 25m, angeordneten Messschirm 200 ergibt. Auf dem Messschirm 200
ist eine horizontale Achse HH sowie eine vertikale Achse VV eingezeichnet. In Figur
8 ist lediglich ein Ausschnitt der Abblendlichtverteilung 202 in einem Bereich zwischen
-10° und +10° horizontal und -3° und +1° vertikal dargestellt. Bereiche gleicher Beleuchtungsstärke
der Abblendlichtverteilung 202 sind durch sogenannte Isoluxlinien 204 veranschaulicht.
Ferner ist in Figur 8 ein gesetzlich vorgeschriebener Verlauf der Helldunkelgrenze
durch eine Linie 206 eingezeichnet. Die Helldunkelgrenze 206 umfasst einen ersten
horizontalen Abschnitt 208 auf der Gegenverkehrsseite, der im Bereich zwischen -0,5°
und -0,7° vertikal verläuft. Der erste horizontale Abschnitt 208 der Helldunkelgrenze
206 erstreckt sich von der Gegenverkehrsseite aus kommend in etwa bis zur Vertikalen
VV. Von dort aus steigt die Helldunkelgrenze 206 dann in einem Abschnitt 210 in etwa
in einem 15°-Winkel an. Der Verlauf des horizontalen Abschnitts 208 auf der Gegenverkehrsseite
sowie des ansteigenden Abschnitts 210 ist gesetzlich vorgegeben. Für Lichtmodule 10
mit einer H4-Lampe als Lichtquelle 12 ergibt sich der Verlauf der Abschnitte 208,
210 der Helldunkelgrenze 206 bspw. aus der ECE-Richtlinie 20. In dem in Figur 8 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist auf der eigenen Verkehrsseite ein zweiter horizontaler Abschnitt
212 vorgesehen, der oberhalb des ersten Abschnitts 208 und oberhalb der Horizontalen
HH verläuft. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel verläuft der zweite Abschnitt
212 etwa zwischen +0,4° und +0,7° vertikal. Anordnung und Verlauf dieses zweiten Abschnitts
212 sind jedoch nicht gesetzlich vorgegeben.
[0027] Wie man anhand der Figur 8 bzw. der dort dargestellten Abblendlichtverteilung 202
deutlich erkennen kann, liegen erhöhte Beleuchtungsstärkewerte der Abblendlichtverteilung
202 in der Nähe der Vertikalen VV, insbesondere in einem Bereich zwischen -4° und
+3° horizontal, oberhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Verlaufs der Abschnitte 208
und 210 der Helldunkelgrenze 206. Der Bereich erhöhter Lichtintensität oberhalb der
Helldunkelgrenze 206 ist mit dem Bezugszeichen 214 bezeichnet. Durch die hohen Beleuchtungsstärkewerte
in dem Bereich 214 können die gesetzlichen Vorgaben an die Abblendlichtverteilung
202 unter Umständen nicht erfüllt werden, da zulässige Maximalwerte der Beleuchtungsstärke
oberhalb der Helldunkelgrenze 216 unter Umständen nicht eingehalten werden können.
Ferner führen die erhöhten Lichtstärkewerte im Bereich 214, insbesondere links der
Vertikalen VV, zu einer Blendung entgegenkommender Verkehrsteilnehmer.
[0028] Das Licht in dem Bereich 214 stammt von ungewollten Reflexionen an der Oberfläche
42 der Blendenanordnung 26. Ungewollte Reflexionen an der Oberfläche 42 der Blendenanordnung
26 können auch zu erhöhten Lichtintensitätswerten weiter oberhalb der Helldunkelgrenze
206 und oberhalb des Bereichs 214, in einem sogenannten Overhead-Bereich, führen.
Auch hier ergeben sich die gleichen Probleme hinsichtlich der Erfüllung der gesetzlichen
Anforderungen bezüglich der maximalen Beleuchtungsstärkewerte oberhalb der Helldunkelgrenze
206 und hinsichtlich der Gefahr einer Blendung entgegenkommender Verkehrsteilnehmer.
[0029] Die vorliegende Erfindung schlägt eine Möglichkeit vor, wie die erhöhten Beleuchtstärkewerte
oberhalb der Helldunkelgrenze 206 einer abgeblendeten Lichtverteilung 202 aufgrund
von ungewollten Reflexionen an der Oberfläche 42 der Blendenanordnung 26 eines Lichtmoduls
10 verringert, unter Umständen sogar ganz vermieden werden können. Erfindungsgemäß
wird eine gezielte Reflexionsminderung auf der Oberfläche 42 der Blendenanordnung
26 durch eine modifizierte Oberflächenform oder Oberflächenstruktur erreicht. Dadurch
ergibt sich eine gezielte Verringerung der Reflexion, insbesondere für flach auf die
Oberfläche 42 auftreffende Lichtstrahlen.
[0030] Für das erfindungsgemäße Lichtmodul 10 ergibt sich die in Figur 9 gezeigte Abblendlichtverteilung
202, in der praktisch kein Licht mehr in den Bereich 214 reflektiert wird. Stattdessen
wird das Licht absorbiert, gestreut oder abgeschattet. Das gesamte Licht der Abblendlichtverteilung
202 befindet sich, zumindest in der Nähe der Vertikalen VV, d.h. in einem Bereich
von etwa -4° bis +4° horizontal, auf oder unterhalb der Helldunkelgrenze 206. Die
gesetzlichen Anforderungen an eine Abblendlichtverteilung 202 hinsichtlich der oberhalb
der Helldunkelgrenze 206 zulässigen maximalen Werte der Beleuchtungsstärke können
so problemlos erfüllt werden. Des Weiteren wird eine Blendung entgegenkommender Verkehrsteilnehmer
durch Licht im Bereich 214 links der Vertikalen VV verhindert. Mit dem erfindungsgemäßen
Lichtmodul 10 kann eine für den Fahrer des Kraftfahrzeugs subjektiv bessere Helldunkelgrenze
206 der Abblendlichtverteilung 202 erzielt werden. Die Helldunkelgrenze 206 ist besser,
da sie - anders als die Abblendlichtverteilung aus Figur 8 - einen klar definierten,
nahezu horizontalen Abschnitt 208 auf der Gegenverkehrsseite und einen im Vergleich
dazu deutlich schräg ansteigenden Abschnitt 210 auf der eigenen Verkehrsseite aufweist.
[0031] Um das durch ungewollte Reflexionen an der Oberfläche 42 in den Bereich 214 gelangende
Licht zu verringern bzw. ganz zu vermeiden, wird gemäß der vorliegenden Erfindung
vorgeschlagen, dass die Oberfläche 42 der Blendenanordnung 26 zumindest teilweise
mit lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elementen 44 versehen ist. Die lichtstreuenden
und/oder lichtabsorbierenden Elemente 44 sind derart ausgebildet und auf der Oberfläche
42 angeordnet, dass sich in einem Bereich 214 der Lichtverteilung 202 oberhalb der
Helldunkelgrenze 206 eine geringere Intensität des von der Blendenanordnung 26 dorthin
reflektierten Lichts ergibt als wenn die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden
Elemente 44 nicht vorhanden wären.
[0032] Der Bereich 214, in dem sich die Intensität des von der Blendenanordnung 26 dorthin
reflektierten Lichts dank der lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente
44 verringert hat, liegt vorzugsweise in der Nähe der Vertikalen VV, insbesondere
in einem Bereich von etwa -4° bis +4° horizontal. Bei einer asymmetrischen Helldunkelgrenze
206 liegt der Bereich 214 mit der erfindungsgemäß verringerten Lichtintensität vorzugsweise
in der Nähe eines Knickpunkts zwischen dem horizontalen ersten Abschnitt 208 auf der
Gegenverkehrsseite und dem schräg ansteigenden Abschnitt 210 der Helldunkelgrenze
206.
[0033] In Figur 3 ist beispielhaft die Reflexion eines Lichtstrahls 60 an einer ebenen,
glatten Oberfläche 42 dargestellt. Die Strahlungsstärke bzw. Strahlungsintensität
eines reflektierten Lichtstrahls 61 ist relativ groß. Die Länge des Strahlungsvektors
61 entspricht in etwa der Intensität I
1 des reflektierten Lichtstrahls 61. Die Strahlungsstärke oder Strahlungsintensität
I ist der Anteil der gesamten Strahlungsleistung Φ, der von der Oberfläche 42 in einer
gegebenen Raumrichtung in ein beliebig kleines Raumwinkelelement dΩ emittiert wird,
geteilt durch dΩ. Wenn also ein Lichtstrahl 61 bei gegebener Strahlungsleistung Φ
auf ein größeres Raumwinkelement dΩ gestreut wird, nimmt die Strahlungsintensität
I ab. Dieser Fall ist bspw. in Figur 4 gezeigt, wo der Lichtstrahl 60 an einer aufgerauten
oder mit einer Mikrostruktur 44 versehenen Oberfläche reflektiert wird. Dabei kommt
es zu einer Streuung des reflektierten Lichts. Der reflektierte Lichtstrahl 62 weist
somit lediglich noch eine Strahlungsintensität von I
2 auf, die kleiner als die Strahlungsintensität I
1 aus Figur 3 ist was durch den kürzeren Strahlungsvektor symbolisiert ist. Die Streuung
ist durch eine Vielzahl kürzerer Vektoren symbolisiert.
[0034] In Figur 5 ist wiederum die Reflexion eines Lichtstrahls 60 an einer ebenen und glatten
Oberfläche 42 der Blendenanordnung 26 dargestellt. In Figur 6 ist ein Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem in einer ersten Weise ausgestaltete lichtstreuende und/oder lichtabsorbierende
Elemente 44 in Form von lichtabschattenden Formelementen auf der Oberfläche 42 angeordnet
sind. Die lichtabsorbierenden und/oder lichtstreuenden Elemente 44 sind derart ausgebildet
und auf der Oberfläche 42 angeordnet, dass sich in dem Bereich 214 der Lichtverteilung
202 oberhalb der Helldunkelgrenze 206 eine geringere Intensität des von der Blendenanordnung
26 dorthin reflektierten Lichts ergibt als wenn die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden
Elemente 44 nicht vorhanden wären, wie dies bspw. in Figur 5 der Fall ist. Insbesondere
können durch die Formelemente 44 in einem flachen Winkel α von etwa 60° bis 90° bzgl.
einer Flächennormalen 64 der Oberfläche 42 auf diese auftreffende Lichtstrahlen 60
nach der Reflexion an der Oberfläche 42 als reflektierte Lichtstrahlen 61 abgeschattet
werden. Die lichtabschattenden Formelemente 44 haben vorzugsweise eine Höhe im Bereich
von 0,05mm bis 1mm. Die Formelemente 44 sind in dem Ausführungsbeispiel der Figur
6 quaderförmig ausgebildet, so dass eine im Wesentlichen ebene, senkrecht auf der
Oberfläche 42 stehende Abschattungsfläche 63 der Formelemente 44 gebildet ist, auf
die der reflektierte Lichtstrahl 61 trifft. Die Fläche 63 kann in gewünschter Weise
ausgebildet sein, bspw. glatt zum Reflektieren des reflektierten Lichtstrahls 61,
mit einer Aufrauung oder einer Mikrostrukturierung zum Streuen des reflektierten Lichtstrahls
61 und/oder mit lichtabsorbierenden Eigenschaften zur Absorption des reflektierten
Lichtstrahls 61.
[0035] Weitere mögliche Ausführungsformen der lichtabschattenden Formelemente 44 sind beispielhaft
in Figur 7 dargestellt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel aus Figur 7a sind die Formelemente
44 in einem Querschnitt in der Zeichenebene zylinderabschnittsförmig oder kugelsegmentförmig
ausgebildet. Die zu dem reflektierten Lichtstrahl 61 hin gerichtete Fläche 63 der
Formelemente 44 hat somit die Form einer Zylinder- oder Kugeloberfläche. Gemäß dem
Ausführungsbeispiel aus Figur 7b sind die Formelemente 44 im Querschnitt würfelförmig
ausgebildet. Die den reflektierten Lichtstrahlen 61 zugewandte Fläche 63 der Formelemente
44 ist dabei wie bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur 6 eben und im Wesentlichen
senkrecht zur Oberfläche 42 ausgebildet. Schließlich zeigt Figur 7c ein weiteres Ausführungsbeispiel,
bei dem die lichtabsorbierenden Formelemente 44 sägezahnförmig ausgebildet sind. Auch
in diesem Fall steht die Fläche 63 im Wesentlichen senkrecht zu der Oberfläche 42.
[0036] Die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente 44, d.h. die Aufrauung
oder die Mikrostrukturierung der Oberfläche 42 aus dem Ausführungsbeispiel der Figur
4 bzw. die lichtabsorbierenden Formelemente der Ausführungsbeispiele aus den Figuren
6 und 7, werden vorzugsweise durch Erodieren, Ätzen, Strahlen, Laserbearbeitung oder
direktes Mikrofräsen in die Oberfläche 42 der Blendenanordnung 26 eingebracht. Zur
Gewichtsreduzierung und zur vereinfachten Bearbeitung der Oberfläche 42 ist die Blendenanordnung
26 vorzugsweise aus einem Kunststoff oder Metall als Grundmaterial hergestellt.
1. Lichtmodul (10) eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs, das Lichtmodul (10) umfassend
mindestens eine Lichtquelle (12) zum Aussenden von Licht, mindestens eine Primäroptik
(18) zum Bündeln zumindest eines Teils des ausgesandten Lichts, mindestens eine Sekundäroptik
(20) zum Projizieren zumindest eines Teils des gebündelten Lichts als Lichtverteilung
(202) auf eine Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug, und mindestens eine zwischen der mindestens
einen Primäroptik (18) und der mindestens einen Sekundäroptik (20) im Strahlengang
angeordnete Blendenanordnung (26), wobei die mindestens eine Blendenanordnung (26)
mindestens eine Kante (42) aufweist, welche die Sekundäroptik (20) als eine Helldunkelgrenze
(206) der Lichtverteilung (202) auf der Fahrbahn abbildet, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche (42) der Blendenanordnung (26) zumindest teilweise mit lichtstreuenden
und/oder lichtabsorbierenden Elementen (44) versehen sind, die derart ausgebildet
und angeordnet sind, dass sich in einem Bereich (214) der Lichtverteilung (202) oberhalb
der Helldunkelgrenze (206) eine geringere Intensität des von der Blendenanordnung
(26) dorthin reflektierten Lichts ergibt als wenn die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden
Elemente (44) nicht vorhanden wären.
2. Lichtmodul (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (214), in dem sich die Intensität des von der Blendenanordnung (26) dorthin
reflektierten Lichts dank der lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente
(44) verringert hat, in der Nähe eines Knickpunkts zwischen einem ersten Abschnitt
(208) einer asymmetrischen Helldunkelgrenze (206) und einem ansteigenden Abschnitt
(210) der Helldunkelgrenze (206) liegt.
3. Lichtmodul (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blendenanordnung (26) ein um eine im Wesentlichen horizontale und senkrecht zu
einer optischen Achse (28) des Lichtmoduls (10) angeordnete Drehachse (30) drehbares
walzenförmiges Blendenelement aufweist, auf dessen Umfangsfläche unterschiedliche
Konturen als Kanten (40) zur Bildung der Helldunkelgrenze (206) der Lichtverteilung
(202) ausgebildet sind.
4. Lichtmodul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente (44) derart ausgebildet
und angeordnet sind, dass sie eine Intensität von Lichtreflexionen verringern, die
durch flach auf die Oberfläche (42) der Blendenanordnung (26) auftreffende Lichtstrahlen
verursacht sind.
5. Lichtmodul (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente (44) derart ausgebildet
und angeordnet sind, dass sie eine Intensität von Lichtreflexionen verringern, die
durch Lichtstrahlen verursacht sind, die in einem Winkel von 60° bis 90° bezüglich
einer Flächennormalen der Oberfläche (42) der Blendenanordnung (26) auf die Oberfläche
(42) auftreffen.
6. Lichtmodul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente (44) eine Aufrauung der
Oberfläche (42) der Blendenanordnung (26) umfassen.
7. Lichtmodul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente (44) eine Mikrostruktur
auf der Oberfläche (42) der Blendenanordnung (26) umfassen.
8. Lichtmodul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente (44) Formelemente umfassen,
welche Reflexionen von Lichtstrahlen aus bestimmten Richtungen abschatten.
9. Lichtmodul (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Formelemente eine Höhe von 0,05mm bis 1mm aufweisen.
10. Lichtmodul (10) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Formelemente quaderförmig, würfelförmig, kugelsegmentförmig oder sägezahnförmig
ausgebildet sind.
11. Lichtmodul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente (44) durch Erodieren, Ätzen,
Strahlen, Laserbearbeitung oder direktes Mikrofräsen in die Oberfläche (42) der Blendenanordnung
(26) eingebracht sind.
12. Lichtmodul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blendenanordnung (26) aus Kunststoff oder Metall als Grundmaterial hergestellt
ist.
13. Lichtmodul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtstreuenden und/oder lichtabsorbierenden Elemente (44) in einem Bereich auf
der Oberfläche (42) der Blendenanordnung (26) in der nähe einer optischen Achse (30)
seitlich versetzt zu dieser ausgebildet sind.