[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Projektionslichtmodul mit wenigstens einer
ersten Baugruppe, die eine Halbleiterlichtquellen aufweisende Lichtquellen-Einheit
aufweist, und einer zweiten Baugruppe, die eine Linsen-Einheit aufweist, wobei die
erste Baugruppe dazu eingerichtet ist, die zweite Baugruppe in dem Projektionslichtmodul
zu halten.
[0002] Die zweite Baugruppe ist zum Beispiel eine Linsen-Einheit, und die erste Baugruppe
umfasst zum Beispiel eine Lichtquellen-Einheit, eine Blenden-Einheit und eine Linsenhalter-Einheit.
[0003] Ein solches Projektionslichtmodul ist per se bekannt und dient dazu, eine Lichtverteilung
des Scheinwerfers zu erzeugen, die eine Hell-Dunkel-Grenze aufweist. Dabei entsteht
die Hell-Dunkel-Grenze als Projektion einer Blendenkante der Blendeneinheit, die von
einer Lichtquelle der Lichtquellen-Einheit beleuchtet wird. Das Erscheinungsbild von
Scheinwerfern stellt ein wichtiges Erkennungsmerkmal von Kraftfahrzeugen dar. Zur
Unterscheidung ihrer Produkte von Produkten anderer Kraftfahrzeughersteller möchten
diese das Erscheinungsbild möglichst frei gestalten können.
[0004] Während die Erscheinungsform eines Scheinwerfers als Ganzes relativ frei gestaltet
werden kann, haben sich beim Gestalten der Projektionslichtmodule bisher Einschränkungen
aus technischen Gründen ergeben. Heute werden häufig Projektionlichtmodule für Abblendlicht
oder Fernlicht oder für Abblendlicht und Fernlicht (Bi-Funktion) in vormontierter
Form in verschiedene Typen von Scheinwerfern eingebaut, wobei jeweils baugleiche Projektionslichtmodule
verwendet werden. Die Verwendung vormontierter Projektionslichtmodule ist insbesondere
bei Scheinwerfern üblich, die mit Halogen-Glühlampen oder mit Gasentladungslampen
als Lichtquellen betrieben werden, um Scheinwerfer in hohen Stückzahlen ökonomisch
fertigen zu können.
[0005] Bei eingeschalteten Scheinwerfern und dunkler Umgebung wird das Erscheinungsbild
von Scheinwerfern stark von den leuchtenden Lichtaustrittsflächen der Linsen-Einheiten
der Projektionslichtmodule und weniger von der äußeren Form der Scheinwerfer bestimmt.
Eine Abgrenzung gegenüber bekannten Erscheinungsbildern kann daher zum Beispiel über
eine Gestaltung der leuchtenden Flächen der Sammellinse eines Projektionslichtmoduls
erzielt werden.
[0006] Änderungen der Form der Sammellinse haben in der Vergangenheit immer zu großen Folgeänderungen
in der Konstruktion von Projektionslichtmodulen geführt, was vom konstruktiven Aufwand
her regelmäßig zu einer mehr oder weniger kompletten Neuentwicklung des Projektionslichtmoduls
neuer Scheinwerfer geführt hat. Dies verursacht hohe Entwicklungskosten und Fertigungskosten.
[0007] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung in der Angabe eines Projektionslichtmoduls,
das eine große Gestaltungsfreiheit des Erscheinungsbildes von mit Projektionslichtmodulen
ausgerüsteten Scheinwerfern mit vergleichsweise geringeren Entwicklungskosten und
Fertigungskosten erlaubt.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Von dem per se bekannten Projektionslichtmodul unterscheidet sich das erfindungsgemäße
Projektionslichtmodul dadurch, dass die erste Baugruppe dazu eingerichtet ist, ohne
Änderungen entweder eine erste Ausführungsform der zweiten Baugruppe oder eine von
der ersten Ausführungsform verschiedene zweite Ausführungsform der zweiten Baugruppe
in dem Projektionslichtmodul zu halten, und sowohl mit der ersten Ausführungsform
als auch mit der zweiten Ausführungsform eine regelkonforme Lichtverteilung zu erzeugen.
[0010] Durch diese Merkmale wird ein modular aufgebautes Projektionslichtmodul bereitgestellt,
das eine Änderung einer für das Erscheinungsbild relevanten zweiten Baugruppe ohne
eine Änderung einer für das Erscheinungsbild weniger relevanten ersten Baugruppe ermöglicht.
Die Erfindung bietet damit eine große gestalterische Freiheit zur Bereitstellung von
Projektionslichtmodulen mit Baureihenindividuellen Erscheinungsbildern unter weitgehender
Erhaltung der Vorteile großer Stückzahlen der ersten Baugruppe. Die Erhaltung der
Vorteile großer Stückzahlen stellt im Hinblick auf eine kostengünstige und fertigungsoptimierte
Entwicklung und Fertigung der Projektionslichtmodule einen großen Vorteil dar.
[0011] Dabei ist bevorzugt, dass die erste Baugruppe zusätzlich zur Lichtquellen-Einheit
eine Blenden-Einheit aufweist und dass die zweite Baugruppe zusätzlich zur Linsen-Einheit
eine Linsenhalter-Einheit aufweist.
[0012] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die am ehesten sichtbaren und damit für
das Erscheinungsbild relevantesten Komponenten in einer vom Erscheinungsbild her variierbaren
zweiten Baugruppe zusammengefasst sind, während die eher nicht sichtbaren Komponenten
zu einer nicht zu verändernden, mehr durch ihre technischen Merkmale ersten geprägten
Baugruppe zusammengefasst sind, die bei einer Änderung des Designs nicht verändert
werden muss und die daher in großen Stückzahlen fertigungsoptimiert und kostenoptimiert
hergestellt werden kann.
[0013] Bevorzugt ist auch, dass die zweite Baugruppe zusätzlich zur Linsen-Einheit eine
Linsenhalter-Einheit und eine Blenden-Einheit aufweist.
[0014] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die für eine einwandfreie lichttechnische
Funktion des Projektionslichtmoduls erforderliche Justierung der Blendeneinheit zur
Linsen-Einheit innerhalb einer Baugruppe erfolgt, was fertigungstechnisch günstiger
ist, als wenn die Justierung einer Baugruppe relativ zu einer anderen Baugruppe beim
Zusammenfügen der beiden Baugruppen erfolgen muss. Allerdings wird dieser Vorteil
mit dem Nachteil erkauft, dass die Komplexität des in Form der zweiten Baugruppe variablen
Anteils am Projektionslichtmodul steigt, während die Komplexität der unveränderlichen
ersten Baugruppe sinkt. Dies ist deshalb eher nachteilig, weil die angestrebten Vorteile
des verringerten Entwicklungsaufwandes und Fertigungsaufwandes umso größer ausfallen,
je größer der unveränderliche Anteil des Projektionslichtmoduls ist.
[0015] Vor diesem Hintergrund zeichnet sich eine besonders bevorzugte Ausgestaltung dadurch
aus, dass die erste Baugruppe zusätzlich zur Lichtquellen-Einheit und zur Blenden-Einheit
eine Linsenhalter-Einheit aufweist und dass die zweite Baugruppe eine Linsen-Einheit
aufweist.
[0016] Bei dieser Ausgestaltung ist der unveränderliche Anteil besonders groß, so dass die
angestrebten Wirkungen in einem entsprechend großen Umfang eintreten.
[0017] Dabei ist erforderlich, das die Linsen-Einheit eine definierte Schnittstelle aufweist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird diese Schnittstelle durch zur Halterung der
Linsen-Einheit eingerichtete Strukturen der Linsen-Einheit gebildet, die ein separates,
von der Sammellinse verschiedenes Bauteil aufweisen.
[0018] Ein solches Bauteil kann zum Beispiel ein der Linsenform angepasster Linsenhaltering
sein, der Befestigungselemente wie Gewindelöcher und/oder Gewindestehbolzen und/oder
Nuten und/oder andere Ausnehmungen zur Befestigung der Linsen-Einheit an der ersten
Baugruppe aufweisen.
[0019] Bevorzugt ist auch, dass die Linsen-Einheit eine Kunststofflinse aufweist, weil Kunststofflinsen
in einer großen Formenvielfalt vergleichsweise einfach und preiswert durch Spritzgießen
hergestellt werden können. Kunststofflinsen eröffnen dadurch einen großen gestalterischen
Spielraum bei geringen Kosten. Außerdem sind Kunststofflinsen leichter als Glaslinsen,
was zu der angestrebten Verringerung des Verbrauchs und der Emissionen von Kraftfahrzeugen
beiträgt. Die Möglichkeit, Kunststofflinsen an Stelle von Glaslinsen zu verwenden,
ergibt sich insbesondere bei einer Verwendung von Halbleiterlichtquellen an Stelle
von Gasentladungslampen oder Glühlampen, weil Halbleiterlichtquellen wesentlich weniger
Wärme mit ihrem Licht abstrahlen. Bei einer Verwendung von Halbleiterlichtquellen
ist eine hohe Temperaturfestigkeit, wie sie Glaslinsen aufweisen, nicht mehr von großer
Bedeutung.
[0020] Ferner ist bevorzugt, dass zur Halterung der Linsen-Einheit eingerichtete Strukturen
der Linsen-Einheit in das Kunststoffmaterial der Kunststofflinse integriert sind.
[0021] Dadurch wird auf eine preisgünstige Art und Weise eine definierte Schnittstelle zwischen
der die optischen Eigenschaften und das Erscheinungsbild des Projektionslichtmoduls
mitprägenden Sammellinse und dem Rest des Projektionslichtmoduls bereitgestellt.
[0022] Bevorzugt ist auch, dass die Kunststofflinse eine nach einem 2-Komponenten-Spritzgussverfahren
hergestellte Kunststofflinse ist, bei der ein in einem ersten Prozesstakt gespritzter
Rohling einen Kern eines zentralen Bereichs der Sammellinse bildet, und deren endgültige
Form sich durch in einem zweiten Prozesstakt erfolgendes Umspritzen des Rohlings mit
weiterem Kunststoff ergibt.
[0023] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass zur Halterung der Linsen-Einheit
eingerichtete Strukturen der Linsen-Einheit in das Kunststoffmaterial des Rohlings
oder in den weiteren Kunststoff integriert sind.
[0024] Dadurch kann ein jeweils an die zu erfüllende Aufgabe angepasster Werkstoff verwendet
werden. Für den der optischen Achse näheren Teil sind eher die optischen Eigenschaften
von Bedeutung, während für die Halterung eher mechanische Eigenschaften wie Festigkeit
und Verschleißfestigkeit von Bedeutung sind.
[0025] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Lichtquellen-Einheit
eine Aufnahme für die Halbleiterlichtquellen aufweist, oder dass die Lichtquellen-Einheit
eine Aufnahme für die Halbleiterlichtquellen und eine zur Steuerung und/oder Überwachung
der Halbleiterlichtquellen eingerichtete Steuervorrichtung, zusammen mit zur Kühlung
der Halbleiterlichtquellen eingerichteten Kühlkörpern und zur Bündelung des Lichtes
der Halbleiterlichtquellen eingerichteten Vorsatzoptiken aufweist.
[0026] Durch diese Ausgestaltung wird eine universell einsetzbare Lichtquellen-Einheit bereitgestellt,
in der für die Lichterzeugung erforderliche Komponenten zusammengefasst sind. Diese
Lichtquellen-Einheit kann in jedem Projektionslichtmodul des hier vorgestellten modularen
Projektionslichtmodul-Baukastens verwendet werden, was die Realisierung der in großen
Stückzahlen erfolgenden Fertigung erlaubt.
[0027] Weitere Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und
den beigefügten Figuren.
[0028] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegeben Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
Zeichnungen
[0029] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei zeigen, jeweils in schematischer
Form:
- Figur 1
- das technische Umfeld der Erfindung in der Form einer Anordnung funktioneller Gruppen
eines Projektionslichtmoduls in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 2
- die Anordnung aus der Figur 1 in einer Seitenansicht in einem vertikalen Schnitt,
- Figur 3
- die Anordnung aus der Figur 2 zusammen mit einer die Baugruppen aus den Figuren 1
und 2 verbindenden Linsenhaltereinheit;
- Figur 4
- eine Vorderansicht einer Ausgestaltung einer Lichtquellen-Einheit zusammen mit einer
ersten Ausführungsform einer Linsen-Einheit einer zweiten Baugruppe;
- Figur 5
- eine Kombination einer Lichtquellen-Einheit als erster Baugruppe mit einer zweiten
Ausführungsform einer Linsen-Einheit einer zweiten Baugruppe;
- Figur 6
- eine Kombination einer Lichtquellen-Einheit als erster Baugruppe mit einer weiteren
Ausführungsform einer Linsen-Einheit einer zweiten Baugruppe;
- Figur 7
- ein Flussdiagramm als Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zur Herstellung einer Funktionselemente
aufweisenden Sammellinse; und
- Figur 8
- ein Beispiel für eine nach diesem Verfahren hergestellte Sammellinse.
[0030] Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen in verschiedenen Figuren jeweils gleiche oder
zumindest ihrer Funktion nach gleiche Elemente.
[0031] Generell kann man aus fertigungstechnischer Sicht und aus gestalterischer Sicht vier
funktionelle Gruppen in einem Halbleiterlichtquellen aufweisenden Projektionslichtmodul
unterscheiden: Bei diesen funktionellen Gruppen handelt es sich um eine Lichtquellen-Einheit,
eine Blendeneinheit, eine Linsenhalter-Einheit und eine Linsen-Einheit. Die Figuren
1 und 2 zeigen Anordnungen der Lichtquellen-Einheit, der Blendeneinheit und der Linsen-Einheit.
Fig. 3 zeigt diese drei funktionellen Gruppen und zusätzlich noch eine Linsenhalter-Einheit.
[0032] Im Einzelnen zeigt die Figur 1 eine Anordnung einer Lichtquellen-Einheit 2, einer
Blenden-Einheit 4 und einer Linsen-Einheit 6 eines Projektionslichtmoduls 10.
[0033] Die Linsen-Einheit 2 weist einen Kühlkörper 12 auf, der aus einem Material mit hoher
thermischer Leitfähigkeit, wie z.B. Aluminium, Magnesium, Kupfer oder einer Legierung
besteht, die ein solches Metall enthält. In einer Ausgestaltung weist der Kühlkörper
12 Strukturen wie Rippen oder Stifte auf, die seine Wärme an die Umgebung abgebende
Oberfläche vergrößern. An einer konkav gekrümmten Seite des Kühlkörpers 12 sind in
zwei getrennt voneinander ausgebildeten Reihen 14 und 16 mehrere als Leuchtdioden
18 ausgestaltete Halbleiterlichtquellen angeordnet. Die nicht dargestellten Strukturen,
die die Oberfläche des Kühlkörpers 12 vergrößern, sind bevorzugt auf einer der konkav
gekrümmten Seite gegenüberliegenden Rückseite des Kühlkörpers 12 angeordnet. Die Krümmung
kann stetig sein oder durch abschnittsweise gegeneinander verkippte Ebenen ersetzt
werden.
[0034] Die erste Reihe 14 weist vier eng zueinander benachbart angeordnete Leuchtdioden
18 auf. Die zweite Reihe 16 weist fünf eng zueinander benachbart angeordnete Leuchtdioden
18 auf, so dass die Gesamtanordnung der Leuchtdioden 18 eine kompakte Einheit ergibt.
[0035] Jeder Leuchtdiode 18 ist eine als Vorsatzoptik 20 ausgebildete Vorsatzoptik zugeordnet.
Die Vorsatzoptik 20 bündelt das von den Leuchtdioden 18 ausgesandte Licht und arbeitet
vorzugsweise nach dem bekannten Prinzip der Totalreflexion sowie der Brechung bzw.
Refraktion an den Grenzflächen zwischen dem transparenten Optikmaterial (zum Beispiel
PMMA (Polymethylmethacrylat)oder PC (Polycarbonat) und der Umgebung.
[0036] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind mehrere Vorsatzoptiken 20 als separate
Vorsatzoptiken vorgesehen. Selbstverständlich kann die Vorsatzoptik auch einteilig
ausgebildet sein, wobei dann verschiedene Bereiche der Vorsatzoptik den verschiedenen
Halbleiterlichtquellen 18 zugeordnete Vorsatzoptiken bilden. Dann kann auch ein ebener
Kühlkörper verwendet werden, also ein Kühlkörper ohne die genannte konkave Krümmung
oder gegeneinander verkippten Ebenen.
[0037] Die Leuchtdioden 18 einer jeden Reihe 14 und 16 können gruppenweise angesteuert werden.
Es ist auch möglich, die Leuchtdioden 18 einzeln anzusteuern, um sie je nach Bedarf
einzeln ein- oder auszuschalten. Die Leuchtdioden 18 können auch einzeln bzw. gruppenweise
gedimmt werden.
[0038] Insbesondere die Fig. 2 zeigt, dass die beiden Ebenen 14 und 16 in einem gewissen
Winkel zueinander verkippt ausgerichtet sind. Die Ausrichtung kann, muss aber nicht
so erfolgen, dass optische Achsen 22 der Vorsatzoptiken 20 aus der Ebene 14 sich mit
optischen Achsen 22 der Vorsatzoptiken 20 aus der Ebene 16 im weiteren Verlauf in
einem Fokuspunkt 24 schneiden. Aus den Vorsatzoptiken 20 austretendes Licht wird von
einer Blende 26 teilweise abgeschattet, teilweise gelangt Licht an der Blende 26 vorbei.
Die Blende 26 ist mit ihrer Blendenfläche 27 horizontal angeordnet, wobei die Blendenfläche
27 auf der Seite des auftreffenden Lichts in einer Ausgestaltung zumindest teilweise
verspiegelt ist. Die Verspiegelung wird bevorzugt mit einer metallischen Beschichtung
erzeugt.
[0039] Wie Fig. 1 zeigt, weist die Blendenfläche 27 entlang einer Lichtaustrittsrichtung
oder Lichtabstrahlrichtung der Leuchtdioden 18, die in etwa mit der optischen Achse
22 der Vorsatzoptik 20 übereinstimmt, eine Stufe oder Kante 28 auf, die zwei Bereiche
der Blende 26 voneinander trennt, um eine gesetzeskonforme Hell-Dunkel-Grenze zu erzeugen.
[0040] Sowohl die Fig. 1 als auch die Fig. 2 zeigen, dass das Projektionslichtmodul 10 im
weiteren Strahlenverlauf eine als Sammellinse 30 ausgestaltete Sekundäroptik aufweist.
Die Sekundäroptik wird bevorzugt als einzelne asphärische Sammellinse 30 mit Brennweiten
zwischen 40mm und 85mm ausgeführt. Die Sammellinse 30 kann aus lichttechnischen Gründen
mindestens teilweise eine regelmäßig oder unregelmäßig strukturierte Oberfläche besitzen.
Diese Strukturen weisen eine Höhe von etwa 3µm-30µm zur Linsengrundfläche auf und
dienen zur Beeinflussung von Helligkeitsgradienten der Hell-Dunkel-Grenze und/oder
von Farbeffekten bei der Abbildung der Blendenoberkante.
[0041] Zur korrekten rotatorischen Ausrichtung der Sammellinse 30 werden Markierungen am
Linsenrand sowie formschlüssige Kodierungen mit den Linsenhaltern eingesetzt. Die
Sammellinse 30 ist in der dargestellten Ausgestaltung bikonvex, allerdings mit zwei
unterschiedlich großen Radien, ausgebildet. Eine optische Achse 32 der Sammellinse
30, bzw. des Projektionslichtmoduls 10 stellt eine horizontale Ebene des Projektionslichtmoduls
10 dar. Die Blendenfläche 27 verläuft im Wesentlichen entlang der optischen Achse
32, bzw. der horizontalen Ebene.
[0042] Die Blendenfläche 27 kann zur optischen Achse 32 auch etwas verkippt sein, so dass
sich zwischen der Blendenfläche 27 und der optischen Achse 32 ein kleiner Winkel bildet
(vgl. Figur 2). Das Projektionslichtmodul 10 ist bevorzugt derart aufgebaut, dass
der Kühlkörper 12 mit den Ebenen 14 und 16 oberhalb der optischen Achse 32 angeordnet
ist, so dass die optischen Achsen 22 der Vorsatzoptiken 20 in einem spitzen Winkel
die optische Achse 32 der Sammellinse 30 schneiden.
[0043] Das Projektionslichtmodul 10 dient zur Erzeugung einer Lichtverteilung im Vorfeld
des Kraftfahrzeuges. Eine solche Lichtverteilung wird von dem Projektionslichtmodul
10 auf die folgende Art und Weise erzeugt:
[0044] Das von den Leuchtdioden 18 ausgehende und in die jeweils zugeordnete Vorsatzoptik
20 eintretende Licht wird in den Vorsatzoptiken 20 gebündelt und propagiert bevorzugt
entlang der optischen Achsen 22 der Vorsatzoptiken 2.0. Die im Betrieb der Leuchtdioden
18 erzeugte Wärme wird über den Kühlkörper 12 abgeleitet. Die Blende 26 schattet einen
Teil des Lichts zur Erzeugung einer Hell-Dunkel-Grenze für Abblendlicht oder Nebellicht
vor dem Fahrzeug ab. Der restliche Anteil des aus den Vorsatzoptiken 20 austretenden
Lichtes trifft auf die Sammellinse 30 und wird von dieser mit einer gewünschten Lichtverteilung
unter der Berücksichtigung der Realisierung der Hell-Dunkel-Grenze auf die Fahrbahn
vor dem Fahrzeug projiziert. Die Stufe oder Kante 28 auf der Blende 26 erzeugt dabei
einen für ein Abblendlicht gesetzlich vorgeschriebenen Knick in der Projektion der
Hell-Dunkel-Grenze vor dem Fahrzeug. Als Folge stellt sich eine erwünschte Asymmetrie
der Lichtverteilung mit einer vergleichsweise weit reichenden Ausleuchtung der eigenen
Verkehrsseite unter gleichzeitiger Vermeidung einer Blendung des Gegenverkehrs ein.
[0045] Eine auf diese Art und Weise erfolgende Erzeugung einer Lichtverteilung setzt eine
bestimmte räumliche Anordnung von jeder einzelnen Einheit aus der Gruppe der Lichtquellen-Einheit
2, der Blenden-Einheit 4 und der Linsen-Einheit 6 zu den jeweils beiden anderen Einheiten
der Gruppe voraus. Um eine solche räumliche Anordnung herzustellen, sind die Einheiten
2, 4 und 6 stabil miteinander verbunden. Die Verbindung erfolgt dabei über eine Linsenhalter-Einheit
8, von der eine Ausgestaltung in der Fig. 3 dargestellt ist.
[0046] Jede der drei Einheiten 2, 4 und 6 weist Funktionselemente auf, die zur Befestigung
und/oder räumlichen Fixierung der jeweiligen Einheit, 2, 4, 6 an der oder in der Linsenhalter-Einheit
8 dienen. Bei den Funktionselementen handelt es sich um Rastelemente und/oder Clip-Elemente
und/oder Aufnahmen für Stifte und/oder Vorsprünge und/oder Schrauben und/oder Nieten
und/oder um jeweils komplementäre Funktionselemente. In der Fig. 2 weist die Lichtquellen-Einheit
2 Funktionselemente 2a auf, während die Blenden-Einheit 4 Funktionselemente 4a und
die Linsenhaltereinheit 6 Funktionselemente 6a aufweist.
[0047] Fig. 3 zeigt den Gegenstand der Figuren 1 und 2 zusammen mit einer Linsenhalter-Einheit
8 im zusammengefügten Zustand. In der dargestellten Ausgestaltung wird die Lichtquellen-Einheit
2 mit Funktionselementen 2b in der Linsenhalter-Einheit 8 gehalten. Die Funktionselemente
2b sind komplementär zu den Funktionselementen 2a. Die Blenden-Einheit 4 wird entsprechend
mit Funktionselementen 4b in der Linsenhalter-Einheit 8 gehalten. Die Funktionselemente
4b sind komplementär zu den Funktionselementen 4a. Die Linsen-Einheit 6 wird mit Funktionselementen
6b und 8a in der Linsenhalter-Einheit 8 gehalten. Die Funktionselemente 6b sind komplementär
zu den Funktionselementen 6a und 8a. Bei den Funktionselementen 8a handelt es sich
zum Beispiel um längliche Ausnehmungen in der Linsenhalter-Einheit 8, die dazu eingerichtet
sind, Vorsprünge 6a der Linsen-Einheit formschlüssig aufzunehmen. Die übrigen Funktionselemente
2b, 4b und 6b sind jeweils zu den übrigen Funktionselementen 2a, 4a und 6a komplementäre
Funktionselemente, so dass sich jeweils paarweise eine Rastverbindung, eine Schraubverbindung,
eine Nietverbindung oder eine andere Verbindung formschlüssiger und/oder stoffschlüssiger
Art, wie zum Beispiel durch Löten Schweißen oder Kleben, ergibt.
[0048] Von diesen vier funktionellen Gruppen 2, 4, 6, und 8 ist die Linsen-Einheit 6 für
das Erscheinungsbild besonders wichtig, da die Sammellinse 30 aus lichttechnischer
Sicht zwangsläufig immer frei sichtbar sein muss. Die Linsenhalter-Einheit 8 ist für
das Erscheinungsbild relevant, weil sie zumindest teilweise sichtbar ist. Darüber
hinaus ist sie auf Grund ihrer tragenden Funktion auch technisch relevant. Bei der
Blenden-Einheit 4 überwiegt die technische Relevanz. Die Lichtquellen-Einheit 2 dient
zur Aufnahme und Halterung der Halbleiterlichtquellen, gegebenenfalls auch zur Aufnahme
und Halterung von zur Steuerung und/oder Überwachung der Halbleiterlichtquellen dienenden
Elektronik, gegebenenfalls mit elektrischer Steckverbindung, zusammen mit einem oder
mehreren Kühlkörpern, sowie gegebenenfalls zur Aufnahme und Halterung der Vorsatzoptiken.
[0049] Diese vier funktionellen Gruppen lassen sich auf zwei Baugruppen aufteilen, von denen
die erste Baugruppe eher technisch relevante, funktionelle Elemente aufweist und wobei
die zweite Baugruppe wenigstens ein eher für das Erscheinungsbild relevantes Element
aufweist. Die erste Baugruppe weist wenigstens die Halbleiterlichtquellen aufweisende
Lichtquellen-Einheit auf und ist dazu eingerichtet, die zweite Baugruppe in dem Projektionslichtmodul
zu halten. Die zweite Baugruppe weist wenigstens die Linsen-Einheit auf. Erfindungsgemäß
ist die erste Baugruppe dazu eingerichtet, ohne Änderungen entweder eine erste Ausführungsform
der zweiten Baugruppe oder eine von der ersten Ausführungsform verschiedene zweite
Ausführungsform der zweiten Baugruppe in dem Projektionslichtmodul zu halten, und
sowohl mit der ersten Ausführungsform als auch mit der zweiten Ausführungsform eine
regelkonforme Lichtverteilung zu erzeugen.
[0050] Beim Gegenstand der Figuren 1 bis 3 liegt die Schnittstelle zwischen den beiden Baugruppen
entweder zwischen der Lichtquellen-Einheit 2 und dem Verbund aus den übrigen drei
funktionellen Gruppen 4, 6 und 8, oder die Schnittstelle liegt zwischen der Linsen-Einheit
6 und den in diesem Fall übrigen drei funktionellen Baugruppen 2, 4 und 8. In der
ersten Alternative weist die zweite Baugruppe demnach zusätzlich zur Linsen-Einheit
6 eine Linsenhalter-Einheit 8 und eine Blenden-Einheit 4 auf. In der zweiten Alternative
weist die erste Baugruppe zusätzlich zur Lichtquellen-Einheit 2 eine Blenden-Einheit
4 und eine Linsenhalter-Einheit 8 auf.
[0051] Fig. 4 zeigt eine Vorderansicht einer Ausgestaltung einer Lichtquellen-Einheit 2
zusammen mit einer ersten Ausführungsform einer Linsen-Einheit 6 in Form einer Sammellinse
30. Das Lichtquellen-Modul 2 weist in der dargestellten Ausgestaltung Haltestrukturen
2.1 auf, die dazu eingerichtet sind, eine Befestigung sowohl der Blenden-Einheit 4
als auch der Linsenhalter-Einheit 8 zu erlauben. In der Ausgestaltung, die in der
Fig. 4 dargestellt ist, weisen die Haltestrukturen 2.1 eine erste Teilstruktur 2.2
und eine zweite Teilstruktur 2.3 auf. Die erste Teilstruktur dient zur Befestigung
der Linsenhalter-Einheit 8. Die zweite Teilstruktur dient zur Befestigung der Blenden-Einheit
4. Beide Teilstrukturen 2.1 und 2.2 weisen zu diesem Zweck Funktionselemente 2a auf,
wie sie weiter oben unter Bezug auf die Fig. 2 bereits erläutert worden sind.
[0052] Der Gegenstand der Fig. 4 dient insbesondere zur Realisierung einer Ausgestaltung,
bei der die erste Baugruppe zusätzlich zur Lichtquellen-Einheit 2 eine Blenden-Einheit
4 aufweist und bei der die zweite Baugruppe zusätzlich zur Linsen-Einheit 6 eine Linsenhalter-Einheit
8 aufweist. Bei dieser Ausgestaltung ist die erste Baugruppe und insbesondere die
Lichtquellen-Einheit 2 so gestaltet, dass an der Lichtquellen-Einheit 2 Linsen-Einheiten
6 und Linsenhalter-Einheiten 8 mit unterschiedlichem Design angebracht werden können.
Die Figuren 4 bis 6 zeigen solche Kombinationen der gleichen Lichtquellen-Einheit
2 mit verschiedenen Linsen-Einheiten 6.
[0053] Fig. 4 zeigt eine Kombination einer Lichtquelleneinheit 2 als erster Baugruppe mit
einer Ausführungsform einer zweiten Baugruppe, deren Linsen-Einheit 6 eine von einem
Kreis begrenzte Sammellinse 30 aufweist.
[0054] Fig. 5 zeigt eine Kombination einer Lichtquelleneinheit 2 als erster Baugruppe mit
einer Ausführungsform einer zweiten Baugruppe, deren Linsen-Einheit 6 eine von einem
Rechteck begrenzte Sammellinse 30 aufweist.
[0055] Fig. 6 zeigt eine Kombination einer Lichtquelleneinheit 2 als erster Baugruppe mit
einer Ausführungsform einer zweiten Baugruppe, deren Linsen-Einheit 6 eine Sammellinse
30 aufweist, deren Gestalt von den Grundformen der Fig. 4 und 5 abweicht frei und
insofern den zur Verfügung stehenden Gestaltungspielraum veranschaulicht.
[0056] Die in den Figuren 4 bis 6 vorgestellten Kombinationen zeichnen sich dadurch aus,
dass die Lichtquellen-Einheit 2 so gestaltet ist, dass diese ohne Änderungen mit verschiedenen
Ausführungsformen von Linsen-Einheiten 6 und Linsenhalter-Einheiten 8 kombinierbar
ist. Die verschiedenen Ausführungsformen der Linsen-Einheiten und der Linsenhalter-Einheiten
bilden zusammen mit der aus der Licht-Quellen-Einheit und der Blenden-Einheit zusammengesetzten
ersten Baugruppe ein Baukastensystem, aus dem Projektionslichtmodule 10 mit verschiedenen
Erscheinungsbildern zusammengesetzt werden können. Dabei repräsentiert die erste Baugruppe
den eher technisch geprägten und für alle Projektionslichtmodule 10 gleichen Anteil,
während die zweite Baugruppe einen variablen, eher das Erscheinungsbild des Projektionslichtmoduls
prägenden Design-Anteil repräsentiert.
[0057] In einer Ausgestaltung bildet die Lichtquellen-Einheit zusammen mit der Blenden-Einheit
eine bei zusammengefügtem Scheinwerfer nicht oder nur wenig sichtbare und damit für
das Erscheinungsbild nicht relevante erste Baugruppe, während die Linsenhalter-Einheit
zusammen mit der Linsen-Einheit eine vormontierte Design-Einheit bildet. Dies entspricht
zum Beispiel dem Gegenstand der Figuren 4 bis 6.
[0058] In einer weiteren Ausgestaltung werden die Linsen-Einheit, die Linsenhalter-Einheit
und die Blenden-Einheit zu einer zweiten Baugruppe zusammengefasst. Dies entspricht
zum Beispiel dem Gegenstand der Figuren 2 und 3, wobei die Schnittstelle zwischen
der ersten Baugruppe und der zweiten Baugruppe dann zwischen der Lichtquellen-Einheit
2 und der Linsenhalter-Einheit 8 verläuft. Die Lage der Blenden-Einheit relativ zur
Linsen-Einheit muss in der Regel justiert werden. Die Zusammenfassung der Linsen-Einheit,
mit der Linsenhalter-Einheit und der Blenden-Einheit zu einer zweiten Baugruppe hat
in diesem Zusammenhang den Vorteil, dass die Justierung während der Vormontage der
zweiten Baugruppe erfolgen kann. Dies ist fertigungstechnisch einfacher als wenn die
Justierung beim Zusammenfügen der ersten Baugruppe mit der zweiten Baugruppe erfolgt.
[0059] Besonders hoch ist der. Anteil von gleich bleibenden Teilen eines Projektionslichtmodul-Baukastensystems,
wenn die Lichtquellen-Einheit, die Blenden-Einheit und die Blendehalter-Einheit zu
einer festen, ersten Baugruppe zusammengefasst sind. Dies entspricht ebenfalls zum
Beispiel dem Gegenstand der Figuren 2 und 3, wobei die Schnittstelle zwischen der
ersten Baugruppe und der zweiten Baugruppe dann aber zwischen der der Linsenhalter-Einheit
8 und der Linsen-Einheit 6 verläuft.
[0060] Bei diesen Ausgestaltungen ist es erforderlich, dass die Linsen-Einheit eine definierte
Schnittstelle mit Funktionselementen aufweist, wie sie in Form von Funktionselementen
6a im Zusammenhang mit den Figuren 2 und 3 erläutert worden sind.
[0061] Diese Funktionselemente, zum Beispiel die Funktionselemente 6a aus den Figuren 2
und 3, sind in einer bevorzugten Ausgestaltung ein Bestandteil eines mechanisch mit
der Sammellinse 30 verbundenen und die Sammellinse 30 haltenden Teils, wie zum Beispiel
einem Linsenhaltering oder einem Linsenhalterahmen, der die äußere Kontur der Sammellinse
30 zum Beispiel umläuft, so dass die Sammellinse von dem Ring oder Rahmen eingefasst
und gehalten wird. Alternativ kann aber auch eine rahmenlose mechanische Halterung
verwendet werden, bei der die Sammellinse 30 zum Beispiel mit zwei metallischen Zwischenhaltern
verbunden ist, die ihrerseits dazu eingerichtet sind, mit der Linsenhalter-Einheit
verbunden zu werden.
[0062] In einer alternativen Ausgestaltung sind die zur Verbindung der Linsenhalter-Einheit
mit der Linsen-Einheit dienenden Funktionselemente der Linsen-Einheit ein einstückiger
Bestandteil der Linse, was zum Beispiel bei Kunststofflinsen durch die Möglichkeiten
des Kunststoffspritzgusses erzeugt werden kann. Hierbei werden die Funktionselemente
zusammen mit den optisch wirksamen Teilen der Sammellinse in einem Spritzgussvorgang
an die optisch wirksamen Teile angeformt erzeugt.
[0063] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind diese Funktionselemente Bestandteil
einer transparenten oder auch nicht transparenten Komponente einer durch ein Zweikomponenten-Spritzgussverfahren
hergestellten Linsen-Einheit.
[0064] Herkömmlicherweise werden Sammellinsen 30 aus Kunststoff in einem Stück, insbesondere
in einem Prozesstakt, durch Spritzgießen hergestellt. Aufgrund der relativ großen
Dicke im Zentrum der Sammellinsen 30 müssen diese in einem äußerst aufwendigen Verfahren
und sehr langsam gespritzt, abgekühlt und entformt werden, da es ansonsten zu Lufteinschlüssen
in dem Kunststoffmaterial, Materialschwindung, einem Verformen des Werkstücks und/oder
sogenannten Vakuolen kommen kann. Bei einer im Zentrum etwa 30 mm dicken Sammellinse
30 beträgt die Zykluszeit für deren Herstellung in einem Prozesstakt etwa 18 Minuten.
Zudem ist die Qualität der nach dem bekannten Verfahren hergestellten Sammellinsen
30 bezüglich Form, Kontur und Oberflächenstruktur nicht optimal, da trotz größter
Sorgfalt beim Spritzgießen aufgrund der großen Dicke der Sammellinsen 30 Fehler in
einer akzeptablen Zykluszeit nicht vollständig verhindert werden können.
[0065] Ein weiterer Nachteil der in einem Prozesstakt erfolgenden Herstellung besteht darin,
dass die mögliche Form der Sammellinsen 30 äußerst begrenzt ist. Aus diesem Grund
haben die in einem Prozesstakt hergestellten Sammellinsen 30 üblicherweise eine sehr
einfache Form. Eine flexiblere Gestaltung der Sammellinse hinsichtlich ihrer Form
und Kontur sowie das Anspritzen von Funktionsteilen (Ösen, Schnapphaken, Domen, Auflageflächen,
etc.) ist mit einer in einem Prozesstakt erfolgenden Herstellung nur beschränkt möglich.
[0066] Figur 7 zeigt ein Flussdiagramm als Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zur Herstellung
einer Funktionselemente 6a aufweisenden Sammellinse 30. Nach einem Start des Verfahrens
im Schritt 32 wird in einem ersten Schritt 34, der einem ersten Prozesstakt entspricht,
ein Rohling der Sammellinse 30 aus Kunststoff gespritzt. Der Rohling entspricht in
seinen Abmessungen, seiner Form und seiner Kontur noch nicht der endgültigen Sammellinse
30. Insbesondere hat der Rohling im Zentrum eine geringere Dicke als die fertige Sammellinse
30. Wenn bspw. die fertige Sammellinse 30 eine Dicke im Zentrum von etwa 24 mm aufweisen
soll, könnte der Rohling bspw. eine Dicke im Zentrum von lediglich 12 mm aufweisen.
Auch hinsichtlich der Oberflächenbeschaffenheit entspricht der Rohling noch nicht
den Anforderungen an die fertige Sammellinse 30. So ist es bspw. denkbar, dass der
Rohling auf seiner Oberfläche Einfallsstellen, Kratzer oder ähnliche Fehler aufweist.
Durch die gegenüber der fertigen Sammellinse 30 geringeren Abmessungen des Rohlings
und die geringeren Anforderungen an die Qualität der Oberflächen kann der Rohling
wesentlich schneller aus Kunststoff gespritzt werden als eine in einem Zug hergestellte
Sammellinse.
[0067] In einem zweiten Schritt oder Prozesstakt 36 wird der in dem ersten Prozesstakt 34
gefertigte Rohling zumindest bereichsweise mit einer zusätzlichen Schicht aus Kunststoff
umspritzt. Das Umspritzen mit einer zusätzlichen Kunststoffschicht dient einerseits
dazu, die gewünschten Abmessungen, sowie die gewünschte Form und Kontur der Sammellinse
30 zu erzeugen. So ist es bspw. denkbar, sowohl an der Vorderseite als auch an der
Rückseite des Rohlings eine zusätzliche Schicht aufzuspritzen, die im Zentrum des
Rohlings etwa 6 mm dick ist, so dass der im Zentrum etwa 12 mm dicke Rohling zusammen
mit den beiden jeweils etwa 6 mm dicken zusätzlichen Schichten aus Kunststoff an der
Vorder-und Rückseite des Rohlings zu einer fertigen Sammellinse mit einer Dicke im
Zentrum von etwa 24 mm führt. Auch die übrigen Abmessungen, die Form und die Kontur
der fertigen Sammellinse 30 können durch das Aufspritzen zusätzlicher Kunststoffschichten
auf den Rohling in dem zweiten Prozesstakt 36 erzeugt werden. Des Weiteren dient das
Umspritzen des Rohlings mit einer zusätzlichen Kunststoffschicht dazu, die gewünschte
Oberflächenqualität der fertigen Sammellinse 30 zu erreichen. Die auf den Rohling
aufgespritzte zusätzliche Kunststoffschicht gleicht Unebenheiten in der Oberfläche
des Rohlings aus, dringt selbst in feinste Kratzer, Kerben und Macken in der Oberfläche
des Rohlings ein und füllt diese vollständig aus.
[0068] Aufgrund der relativ geringen Dicke der im zweiten Prozesstakt 36 zusätzlich aufgespritzten
Kunststoffschichten, können diese mit der geforderten Genauigkeit und Qualität in
relativ kurzer Zeit gefertigt werden.
[0069] Nach dem zweiten Prozesstakt 36 weist die fertige Sammellinse 7 die gewünschten Abmessungen,
insbesondere die gewünschte Dicke sowie die gewünschte Form und Kontur mit den angeformten
Funktionselementen auf. Das Verfahren endet dann in einem Schritt 38.
[0070] Ein Beispiel für eine nach diesem Verfahren hergestellte Sammellinse ist in der Figur
8 dargestellt. Figur 8 zeigt einen Schnitt durch eine solche Sammellinse längs der
Linie VIII-VIII aus der Fig. 2. Ein im ersten Prozesstakt gespritzter Rohling 40 bildet
einen Kern eines zentralen Bereichs der Sammellinse 30. Der Rohling 40 weist an seinen
Enden die weiter oben bereits erläuterten Funktionselemente 6a auf, die zur Verbindung
der Sammellinse 30 mit der Linsenhalter-Einheit 8 dienen. Im zweiten Prozessschritt
wird die endgültige Form der Sammellinse 30 durch Umspritzen des Rohlings 40 mit weiterem
Kunststoff 42 erzeugt. Alternativ zu dieser Vorgehensweise, bei der die Funktionselemente
6a in dem ersten Prozessschritt erzeugt worden sind, können die Funktionselemente
6a auch in dem zweiten Prozessschritt erzeugt werden.
1. Projektionslichtmodul (10) mit wenigstens einer ersten Baugruppe, die eine Halbleiterlichtquellen
aufweisende Lichtquellen-Einheit (2) aufweist, und einer zweiten Baugruppe, die eine
Linsen-Einheit (6) aufweist, wobei die erste Baugruppe dazu eingerichtet ist, die
zweite Baugruppe in dem Projektionslichtmodul (10) zu halten, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Baugruppe dazu eingerichtet ist, ohne Änderungen entweder eine erste Ausführungsform
der zweiten Baugruppe oder eine von der ersten Ausführungsform verschiedene zweite
Ausführungsform der zweiten Baugruppe in dem Projektionslichtmodul (10) zu halten,
und sowohl mit der ersten Ausführungsform als auch mit der zweiten Ausführungsform
eine regelkonforme Lichtverteilung zu erzeugen.
2. Projektionslichtmodul (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Baugruppe zusätzlich zur Lichtquellen-Einheit (2) eine Blenden-Einheit
(4) aufweist und dass die zweite Baugruppe zusätzlich zur Linsen-Einheit (6) eine
Linsenhalter-Einheit (8) aufweist.
3. Projektionslichtmodul (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Baugruppe zusätzlich zur Linsen-Einheit (6) eine Linsenhalter-Einheit
(8) und eine Blenden-Einheit (4) aufweist.
4. Projektionslichtmodul (10)nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Baugruppe zusätzlich zur Lichtquellen-Einheit (2) eine Blenden-Einheit
(4) und eine Linsenhalter-Einheit (8) aufweist.
5. Projektionslichtmodul (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung der Linsen-Einheit (6) eingerichtete Strukturen der Linsen-Einheit
(6) ein separates, von der Sammellinse (30) verschiedenes Bauteil aufweisen.
6. Projektionslichtmodul (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsen-Einheit (6) eine Kunststofflinse aufweist.
7. Projektionslichtmodul (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung der Linsen-Einheit (6) eingerichtete Strukturen (6a) der Linsen-Einheit
(6) in das Kunststoffmaterial der Kunststofflinse integriert sind.
8. Projektionslichtmodul (10) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofflinse eine nach einem 2-Komponenten-Spritzgussverfahren hergestellte
Kunststofflinse ist, bei der ein in einem ersten Prozesstakt gespritzter Rohling (40)
einen Kern eines zentralen Bereichs der Sammellinse (30) bildet, und deren endgültige
Form sich durch in einem zweiten Prozesstakt erfolgendes Umspritzen des Rohlings (40)
mit weiterem Kunststoff (42) ergibt.
9. Projektionslichtmodul nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung der Linsen-Einheit (6) eingerichtete Strukturen (6a) der Linsen-Einheit
(6) in das Kunststoffmaterial des Rohlings oder in den weiteren Kunststoff (42) integriert
sind.
10. Projektionslichtmodul (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquellen-Einheit (2) eine Aufnahme für die Halbleiterlichtquellen aufweist,
oder dass die Lichtquellen-Einheit (2) eine Aufnahme für die Halbleiterlichtquellen
und eine zur Steuerung und/oder Überwachung der Halbleiterlichtquellen eingerichtete
Steuervorrichtung, zusammen mit zur Kühlung der Halbleiterlichtquellen eingerichteten
Kühlkörpern und zur Bündelung des Lichtes der Halbleiterlichtquellen eingerichteten
Vorsatzoptiken (20) aufweist.