[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Wiedergabe eines akustischen Wellenfelds in
einer Zuhörerzone mittels mehrerer Lautsprecher, und insbesondere die Ausbildung eines
wellenfreien Abschnitts innerhalb der Zuhörerzone.
[0002] Neben den bekannten stereophonischen Verfahren zur Schallwiedergabe gewinnen Verfahren,
die eine physikalische Rekonstruktion eines beliebigen Wellenfeldes anstreben, in
Forschung und Praxis an Bedeutung. Von besonderem Interesse sind Verfahren, die eine
analytische Berechnung des Ansteuerungssignals für die Lautsprecher ermöglichen. Dies
ist unter anderem bei der Wellenfeldsyntlzese und Higher-Order Ambisonics der Fall.
Diese beiden Verfahren haben das gemeinsame Ziel, ein Wunschfeld in einem ausgedehnten
Gebiet zu synthetisieren, so dass ein räumlicher Eindruck in einem, verglichen mit
konventionellen stereophonischen Verfahren, relativ großen homogenen Zuhörerbereich
hervorgerufen wird. Idealerweise umfasst der Zuhörerbereich die gesamte Fläche, die
von den Lautsprechern umgeben ist.
[0003] Die physikalische Basis beider Verfahren beruht auf der Annahme einer kontinuierlichen
Verteilung von Schallquellen um den zu beschallenden Zuhörerbereich. Die praktische
Realisierung durch eine endliche Anzahl von räumlich diskreten Lautsprechern muss
explizit berücksichtigt werden. Im Folgenden wird kurz auf die Theorie von Higher-Order
Ambisonics und der Wellenfeldsynthese eingegangen, wobei die wiedergegebenen Quellen
der auditiven Szene als virtuelle Quellen und die zur Wiedergabe verwendeten Lautsprecher
als Sekundärquellen bezeichnet werden.
[0004] Die Herleitung der Ansteuerungsfunktionen bei Higher-Order Ambisonics erfolgt durch
die explizite Lösung des zugrundeliegenden physikalischen Problems. Dazu werden die
Lautsprecher durch eine kreis- oder kugelförmige kontinuierliche Verteilung von typischerweise
akustischen Monopolen modelliert, die mit einer Gewichtungsfunktion belegt sind. Die
aus diesem Ansatz folgende Integralgleichung kann durch die Darstellung der relevanten
akustischen Felder in Form von sphärischen Harmonischen gelöst werden. Higher-Order
Ambisonics ermöglicht im Prinzip die exakte Rekonstruktion eines nahezu beliebigen
Schallfeldes innerhalb der Sekundärquellenverteilung. In der Praxis wird die kontinuierliche
Verteilung von Monopolen jedoch durch eine räumlich diskrete Verteilung einer endlichen
Anzahl von Lautsprechern realisiert. Ein Überblick über Higher-Order Ambisonics kann
beispielsweise der Arbeit von J. Daniel, "Représentation de champs acoustiques, application
à la transmission et à la reproduction de scènes sonores complexes dans un contexte
multimedia", PhD thesis, Université Paris 6, 2001 entnommen werden.
[0005] Das Verfahren der spektralen Division (Spectral Division Method SDM, siehe beispielsweise
J. Ahrens and S. Spors. Sound field reproduction using planar and linear arrays of
loudspeakers. IEEE Transactions on Audio, Speech and Language Processing, 18(8):2038
- 2050, November 2010. doi:10.1109/TASL.2010.2041106) stellt im Prinzip eine Übertragung des Higher-Order
Ambisonics Ansatzes auf planare und lineare Geometrien dar. Bei der SDM wird das zugrundeliegende
physikalische Problem, formuliert als eine Integralgleichung, explizit gelöst. Die
Lösung erfolgt durch den Übergang in den räumlichen Spektralbereich mittels einer
räumlichen Fourier Transformation. Wie bei Higher-Order Ambisonics werden die Lautsprecheransteuerungsfunktionen
in diesem Bereich durch spektrale Divison berechnet. Dazu wird neben dem analytischen
Ausdruck für ein gewünschtes Schallfeld einer prototypischen Quelle die Ausbreitungsfunktion
(Green'sche Funktion) der Lautsprecher benötigt. Nach Rücktransformation der Ansteuerungsfunktion
aus dem spektralen Bereich in den Ortsbereich steht diese dann für eine Realisierung
zur Verfügung.
[0006] Die physikalische Grundlage der Wellenfeldsynthese beruht qualitativ auf dem Huygens-Fresnel'schen
Prinzip und quantitativ auf den Rayleigh Integralen (siehe beispielsweise
S. Spors, R. Rabenstein, und J. Ahrens, "The theory of wave field synthesis revisited,"
Audio Eng. Soc. Conv. Paper, Bd. 124). Diese besagen, dass ein nahezu beliebiges Schallfeld innerhalb eines Halbraumes
bzw. einer Halbebene durch eine Verteilung von Sekundärquellen auf dem Rand resynthetisiert
werden kann. Die Sekundärquellen müssen dabei mit dem gerichteten Gradienten des gewünschten
Schallfeldes auf dem Rand angesteuert werden. Dies bildet die physikalische Grundlage
für die Verwendung linearer oder planarer Sekundärquellenverteilungen. In der Praxis
werden jedoch meist stückweise lineare Lautsprecherarrays eingesetzt. Dafür werden
entsprechende Erweiterung in der Theorie vorgenommen (siehe zum Beispiel
S. Spors, R. Rabenstein, und J. Ahrens, "The theory ofwave field synthesis revisited,"
Audio Eng. Soc. Conv. Paper, Bd. 124).
[0007] Wie bei Higher-Order Ambisonics und SDM geht auch die Theorie der Wellenfeldsynthese
von einer räumlich kontinuierlichen Verteilung der Sekundärquellen aus. In der Praxis
werden jedoch räumlich diskrete Verteilungen von Lautsprechern verwendet. Diese räumliche
Diskretisierung führt zu einer Reihe von Artefakten im Zuhörerbereich.
[0008] Für einige Anwendungen kann es interessant sein, eine Ruhezone innerhalb eines Zielbeschallungsbereichs,
also der Zuhörerzone, vorzusehen, oder auch die Wiedergabe in einem begrenzten Bereich
umgeben von einer Ruhezone. Beispielhaft seien folgende mögliche Anwendungen genannt:
- 1 Wiedergabe in einem begrenzten Bereich umgeben von einer Ruhezonen. Zum Beispiel
in einem Büro, Wohnzimner, etc.
- 2 Konstruktion von akustisch getrennten Bereichen, um verschiedene Inhalte in einem
physikalisch offenen Gebiet so wiederzugeben, dass sich die Inhalte nicht vermischen.
Zum Beispiel für die Wiedergabe von Stereosignalen ohne die Verwendung von Kopfhörern.
- 3 Minimieren des Einflusses des Raumes, in dem die Wiedergabe stattfinden soll. Eine
Möglichkeit dies zu erzielen ist, die Reflektion an den Wänden zu verhindern, indem
die Energie des Schallfeldes nahe den Wänden minimiert wird.
- 4 Unterdrückung des Schallfeldes in einem Ort, in dem sich ein Aufnahmesystem befindet,
um Rückkopplungseffekte zu unterdrücken.
[0010] Auch existieren auf Higher-Order Ambisonics basierende Verfahren. So wird in
T.W. Abhayapala und Y.J. Wu, "Spatial Soundfield Reproduction with Zones of Quiet",
Audio Engineering Society Convention 127, 2009 ein Verfahren vorgeschlagen zur Unterdrückung des Wellenfeldes in einem zirkulären
Gebiet bei einer Ambisonics-basierten Schallwiedergabe mithilfe eines zirkularen Arrays.
Dies ist beispielhaft in Fig. 5 illustriert. Es entstehen im Wiedergaberaum neben
dem gewünschten Wellenfeld Nullstellen. Dieses Verfahren ist numerisch motiviert und
lässt sich auf lineare Arrays nicht übertragen. Des Weiteren gibt dieses Verfahren
implizite Vorgaben für die Lage des Ruhegebiets vor. Die Ruhezonen dürfen sich mit
dem Wiedergabegebiet nicht überschneiden, eine Ruhezone darf also nicht innerhalb
des Ausbreitungspfades des gewünschten Wiedergabegebiets sein, wie in Fig. 5 dargestellt.
Hier deutet der dicke schwarze Ring die Anordnung der Lautsprecher an, die in dem
gezeigten Beispiel also kreisförmig um die Zuhörerzone angeordnet sind. Das gewünschte
Wellenfeld ist eine ebene Welle, die auf der linken Seite der Zuhörerzone wiedergegeben
wird. Rechts ist ein kleiner Ring gezeigt, in dem das Schallfeld unterdrückt wird.
[0011] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Einschränkungen des Standes der
Technik auszuräumen und ein verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zur Unterdrückung
des Schallfeldes in bestimmten Bereichen der Zuhörerzone, die auch als Ruhezonen bezeichnet
werden, bei gleichzeitiger Synthetisierung eines wiederzugebenden Feldes in einem
Zielbereich ― also außerhalb der Ruhezonen ― bereitzustellen. Die Lage der Ruhezonen
in der Zuhörerzone bzw. die Anordnung der Lautsprecher soll hierbei möglichst wenigen
Einschränkungen unterliegen.
[0012] Mit der Erfindung wird ein Verfahren zur Wiedergabe eines akustischen Wellenfelds
in einer Zuhörerzone mittels mehrerer Lautsprecher bereitgestellt. Durch Anwenden
einer räumlichen Fensterfunktion, beispielsweise einer Rechteckfunktion, auf das wiederzugebende
Wellenfeld wird ein wellenfreier Abschnitt in der Zuhörerzone definiert, in dem das
Wellenfeld unterdrückt wird. Dies kann beispielsweise durch eine Multiplikation des
Zielschallfeldes mit der Fensterfunktion geschehen, dies entspricht einer räumlichen
Faltung im räumlichen Frequenzbereich.
[0013] Um das sich so ergebende gewünschte Wellenfeld mit den Lautsprechern wiedergeben
zu können, werden entsprechende Lautsprecher- Ansteuerungssignale bestimmt und diese
[0014] Ansteueruxagssignale den Lautsprechern zugeführt. Das Bestimmen der Ansteuerungssignale
kann durch ein Higher-Order-Ambisonics-Verfahren oder ein Verfahren der spektralen
Division durchgeführt werden.. Vorzugsweise wird das gewünschte Wellenfeld bandbegrenzt,
um die Güte der Unterdrückung des Schallfeldes in dem entsprechenden Bereich der Zuhörerzone
zu erhöhen.
[0015] Weiterhin stellt die Erfindung eine entsprechende Vorrichtung zur Wiedergabe eines
akustischen Wellenfelds in der Zuhörerzone bereit, wobei das Wellenfeld in einem oder
mehreren vorbestimmten Abschnitten der Zuhörerzone unterdrückt wird. Hierbei können
die Lautsprecher auf einer offenen Kontur, insbesondere einer Linie, oder auch auf
einer die Zuhörerzone umgebenden Kontur, also beispielsweise auf einem Kreis oder
einem Rechteck, angeordnet sein.
[0016] Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Simulation der Wiedergabe einer ebenen Welle umgeben von einer ruhigen
Zone;
Fig. 2 die Energieverteilung des in Fig. 1. gezeigten Schallfeldes (in dB);
Fig. 3 die Energieverteilung des in Fig. 1 gezeigten Schallfeldes, wenn das Wellenfeld
nur in einem bestimmten Gebiet unterdrückt werden soll (in dB);
Fig. 4 eine Simulation der Wiedergabe einer ebenen Welle umgeben von einer ruhigen
Zone bei rechteckiger Arraygeometrie; und
Fig. 5 ein mit dem im Stand der Technik bekannten Ambisonics- Verfahren wieder gegebenes
Schallfeld.
[0017] Alle Verfahren der mehrkanaligen akustischen Wiedergabesysteme verwenden eine vordefinierte
Mischmatrix, die die Quellensignale auf bestimmte Lautsprechersignale abbildet, um
einen gewünschten Höreindruck hervorzurufen. Die Herleitung der Ansteuerungsfunktionen
bei Higher-Order Ambisonics und SDM erfolgt durch die explizite Lösung des zugrundeliegenden
physikalischen Problems.
[0018] Die Unterdrückung des Wellenfeldes in bestimmten Zonen kann interpretiert werden
als eine Multiplikation des ursprünglichen Wunschfeldes mit bestimmten räumlichen
Fensterfünktionen, die das Schallfeld in bestimmten Gebieten unterdrücken. Im räumlichen
Spektralbereich betrachtet, ist diese räumliche Multiplikation eine spektrale Faltung
und die räumliche Unterdrückung geschieht daher durch eine geeignete spektrale Spreizung
des räumlichen Spektrums des wiederzugebenden räumlichen Signals.
[0019] Zur Verdeutlichung des Wirkprinzips der Erfindung werden im Folgenden beispielhaft
die der Synthese akustischer Wellenfelder mithilfe linearer Arrays zugrundeliegenden
Gleichungen angegeben. Bei der Diskussion wird die Wiedergabe des Wellenfelds in einer
Ebene beschrieben, es gilt also z=0. Die Ausdehnung des Arrays verläuft in Richtung
der x-Achse.
[0020] Das synthetisierte Schallfeld kann als das Ergebnis eines räumlichen Faltungsintegrals
verstanden werden.

dabei stellt D die Ansteuerungsfunktion der Sekundärquellen dar und G die Green'sche
Funktion, die den Ausbreitungspfad eines akustischen Monopols an der Position (x
0=(
x0,
y0,
z0)) zum Punkt (x=(
x,
y,
z))charakterisiert. Im Idealfall entspricht das synthetisiert Schallfeld dem gewünschten
Schallfeld.
[0021] Es sei das Wunschfeld zum Beipiel eine monochromatische ebene Welle, diese ist gegeben
durch die Gleichung:

eine zeitliche Fouriertransformation obiger Gleichung gefolgt von zwei räumlichen
Fouriertransformationen entlang der x- und y-Achse liefern

[0022] Gewünscht sei nun eine Begrenzung des Wellenfeldes auf einen Streifen, der zu dem
Array senkrecht ist. Dieses kann als eine räumliche Fensterung verstanden werden.
Eine mögliche Fensterfunktion ist die Rechteckfunktion. Die räumliche Fouriertransformation
der Rechteckfunktion der Breite (1/a) lautet.

[0023] Insgesamt ist das gewünschte räumlich begrenzte Wellenfeld durch die folgende Faltung
gegeben:

[0024] Um die Ansteuenmgsfunktionen für die Lautsprecher zu berechnen kann das Verfahren
der spektralen Division verwendet werden. Diese beruht darauf, dass sich das Faltungsintegral
in (G1. 1) zu einer Multiplikation im räumlichen Fourierbereich transformieren lässt.
Damit kann (G1. 1) wie folgt umgeformt werden

[0025] Die Güte der Unterdrückung des Schallfeldes in einem bestimmten Gebiet hängt von
der räumlichen Aliasingfrequenz des Wiedergabesystems und der Grenzfrequenz des wiedergegebenen
Materials ab, weil nur die Spektralanteile des wiedergegebenen Materials, die unterhalb
der Aliasingfrequenz des Systems gezielt unterdrückt werden können. Zusätzlich kann
eine Bandbegrenzung des wiederzugebenden Materials eingesetzt werden um räumliches
Aliasing zu vermeiden.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Mischmatrix
auf der Wiedergabeseite frequenzselektiv ausgehend von dem gewünschten Wellenfelds,
der Lage des Aufnahmesystem und der Geometrie des Wiedergabesystems bestimmt. Als
Anwendungsbeispiel wird ein lineares Lautsprecherarray diskutiert, wobei die Abhörzone
mit zwei virtuellen Linien, die senkrecht zum Array stehen, in drei Gebiete unterteilt
sein soll. In einem Gebiet soll eine konventionelle Wiedergabe ebener Wellen basierend
auf dem Verfahren der spektralen Division erfolgen. In den beiden anderen Gebieten,
in denen sich das Aufnahmesystem befinden kann, soll das Wellenfeld unterdrückt werden.
[0027] Das Wunschwellenfeld ist eine Multiplikation der ebenen Wellen mit der räumlichen
Rechteckfunktion oder einer anderen geeigneten Fensterfunktion. Für die Bestimmung
der Ansteuerungsfunktionen für die Lautsprecher wird gemäß der Ausführungsform die
Methode der spektralen Division eingesetzt. Dieses Verfahren benötigt bei linearen
Arraygeometrien einen Ausdruck für sowohl das gewünschte Wellenfeld als auch die Green'sche
Funktion im räumlich transformierten Bereich. mittels der Fouriertransformation entlang
einer Referenzlinie, auf der die Wiedergabe exakt sein soll. Die Ansteuerfunktionen
im räumlichen Spektralbereich sind das Ergebnis der elementweisen Division des Spektrums
des Wunschfeldes durch das Spektrum der Green'schen Funktion. Die so ermittelten Spektren
der Ansteuerfunktionen können mit Hilfe einer inversen Fouriertransformation in den
räumlichen Bereich zurücktransformiert werden.
[0028] In Fig. 1 ist das Ergebnis einer Simulation des vorgestellten Verfahrens abgebildet
und in Fig. 2 ist die Energieverteilung des Wellenfeldes zu sehen. In Fig. 3 ist die
Energieverteilung wiedergegeben, wenn die Ruhezone, also der wellenfreie Abschnitt,
das Wiedergabegebiet in zwei Gebiete trennt.
[0029] Arraygeometrien, die den Zuhörerraum zweidimensional einschließen, wie z.B. rechteckige
Arrays, erlauben eine zweidimensionale Unterdrückung des Feldes. Ein Beispiel hierfür
ist in Fig. 4 gezeigt. Die Vorgehensweise zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dabei ähnlich wie oben beschrieben. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die
Fensterfunktion hier zweidimensional ist. Das gleiche gilt für die dreidimensionale
Wiedergabe.
[0030] Das räumlich begrenzte Wellenfeld ist im Spektralbereich eine zweidimensionale Faltung
des Wunschfeldes mit der räumlich transformierten Fensterfunktion. So ist beispielsweise
das in Fig. 4 gezeigte Wellenfeld eine Superposition von ebenen Wellen, wobei bei
der Synthese der einzelnen ebenen Wellen das gewünschte Ruhegebiet explizit berücksichtigt
wurde. Die Ansteuerungsfunktionen der Lautsprecher für die in. Fig. 4 gezeigten ebenen
Wellen wurden mithilfe des genannten Verfahrens der spektralen Division ermittelt.
1. Verfahren zur Wiedergabe eines akustischen Wellenfelds in einer Zuhörerzone mit Unterdrückung
des Wellenfelds in einem oder mehreren vorbestimmten Abschnitten der Zuhörerzone mittels
mehrerer Lautsprecher, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
- Bestimmen eines gewünschten Wellenfelds in der Zuhörerzone durch Anwenden einer
räumlichen Fensterfunktion zum Ausbilden der wellenfreien Abschnitte auf ein wiederzugebendes
Wellenfeld,
- Bestimmen von Ansteuerungssignalen für die Lautsprecher zum Erzeugen des gewünschten
Wellenfelds in der Zuhörerzone und
- Zuführen der Ansteuerungssignale an die Lautsprecher.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zum Bestimmen des gewünschten Wellenfelds das wiederzugebende
Wellenfeld mit der räumlichen Fensterfunktion multipliziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zum Bestimmen des gewünschten Wellenfelds eine räumliche
Faltung des Spektrums des wiederzugebenden Wellenfeldes mit der Fensterfunktion im
räumlichen Frequenzbereich durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zum Ausbilden des wellenfreien Abschnitts das wiederzugebende
Wellenfeld spektral gespreizt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Fensterfunktion eine Rechteckfunktion
ist.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Ansteuerungssignale durch
ein Higher-Order-Ambisonics-Verfahren oder ein Verfahren der spektralen Division bestimmt
werden.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das gewünschte Wellenfeld bandbegrenzt
wird.
8. Vorrichtung zur Wiedergabe eines akustischen Wellenfelds in einer Zuhörerzone mit
Unterdrückung des Wellenfelds in einem oder meherern vorbestimmten Abschnitten der
Zuhörerzone mittels mehrerer Lautsprecher, mit:
- mehreren Lautsprechern,
- einer Einrichtung zum Zuführen von Ansteuerungssignalen an die Lautsprecher zum
Erzeugen eines gewünschten Wellenfelds mit einem wellenfreien Abschnitt in der Zuhörerzone,
wobei das gewünschten Wellenfeld durch Anwenden einer Fensterfunktion auf ein wiederzugebendes
Wellenfeld gebildet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Lautsprecher auf einer offenen Kontur, insbesondere
einer Linie angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Lautsprecher auf einer die Zuhörerzone umgebenden
Kontur angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei die Lautsprecher auf einem Kreis oder einem Rechteck
angeordnet sind.