[0001] Die Erfindung betrifft ein Saugschlitzkanalabsaugsystem mit einer in oder an einem
Saugschlitzkanal geführten Saugdüse, welche gegenüber dem Kanal mittels mindestens
einer Dichtlippe abgedichtet ist, sowie eine entsprechende Saugdüse und eine Dichtlippe
für ein solches System.
[0002] Aus der
DE 44 22 731 ist eine Saugschlitzkanal-Absaugvorrichtung bekannt, vermittels welcher Gase und
Dämpfe absaugbar sind. Dabei wird an der Decke der Werksatt ein an einem Sauggebläse
angeschlossener Kanal befestigt, an dem ein beweglicher Ansaugstutzen geführt ist,
an dem wiederum ein Saugschlauch angeschlossen ist. Die Abdichtung des Ansaugstutzens
gegenüber dem Kanal erfolgt dabei über eine Lippendichtung.
[0003] Der Vorteil hierbei liegt darin, dass auf dem Werkstattboden keine unhandlichen Gerätschaften
herumstehen.
[0004] Bei Lebensmittelmärkten geht der Trend zu frisch aufgebackenen Backwaren, die naturgemäß
eine Staub- und eine erhebliche Krümelbelastung des Verkaufsraums mit sich führen.
[0005] Da bei starker Partikelbelastung hohe Saugleistungen und eine gute Systemabdichtung
notwendig sind, sind die vorliegenden Ansätze zur reinen Gasabsaugung unzureichend.
Auch sind die vorbekannten Lösungen schwerfällig und durch Reinigungspersonal nur
bedingt bedienbar.
[0006] Es besteht daher der Wunsch nach effizienten und hygienischen Reinigungseinrichtungen,
die in Form von fest installierten Systemen bereitgestellt sind.
[0007] Aus der
US 2007/0209545 A1 ist ein Saugkanalsystem bekannt, bei dem ein Schlitten in einem gegenüber diesem
gegen die Umluft mit einer Art Lippendichtung abgedichteten Kanal geführt ist.
[0008] Aus der
DD 75140 A5 und der
US 3,913,470 A ist jeweils ein Kanalabsaugsystem mit einem in einem Kanal geführten navetteförmigen
Schlitten als Ansaugstutzen gezeigt.
[0009] Nachteilig bei den vorgenannten Anordnungen ist, dass eine verlässliche Abdichtung,
bei der Staubaustritt verhindert ist, ohne, dass starke Reibungsverluste oder Friktionen
auftreten nicht möglich ist.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Saugschlitzkanalabsaugsystem mit einer
in oder an einem Saugschlitzkanal geführten Saugdüse, welche gegenüber dem Kanal mittels
mindestens einer Dichtlippe abdichtet, sowie eine entsprechende Saugdüse und eine
Dichtlippe für ein solches System zur Verfügung zu stellen, bei der eine bessere Abdichtung
bei leichter Handhabung bereitgestellt ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Saugdüse nach den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Saugschlitzkanalabsaugsystem
nach den Merkmalen des Anspruchs 6 sowie einer Dichtlippe nach Anspruch 5 gelöst.
[0012] Erfindungsgemäß ist eine Saugdüse für ein Saugschlitzkanalabsaugsystem vorgeschlagen,
welches die Saugdüse in oder an einem Saugschlitzkanal führt, welcher mittels mindestens
einer Dichtlippe gegenüber einem Ansaugstutzen der beweglich geführten Saugdüse abgedichtet
ist, wobei das Saugschlitzkanal-seitige Ende des Ansaugstutzens einen überstehenden
Wulst aufweist, der zur Anlage an der/den Dichtlippen vorgesehen ist. Hierdurch ist
auf besonders effektive Weise eine leichtere Handhabung bei verbesserter Abdichtung
ermöglicht, da Dichtlippen im Wesentlichen am Wulst der Saugdüse abdichten. Im weiteren
zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass, um das Gleiten gegenüber der Dichtlippe
zu verbessern, vorgesehen ist, dass wenigstens der Wulst des Ansaugstutzens mit einer
strukturierten nichtplanen Oberfläche versehen ist. Dies kann durch eine hammerschlaglackartige
Oberflächenstruktur vorgesehen sein. Dies kann durch eine Beschichtung mit Pulverlack
oder Strukturlack bewerkstelligt sein.
[0013] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgeschlagen, dass die
Saugdüse zum Saugschlitzkanal-seitigen Ende hin in einer Raumrichtung sich verjüngend
abflachend , und in einer hierzu senkrechten Raumrichtung sich aufweitend und die
Öffnung des Ansaugstutzens im Querschnitt oval, spitz zulaufend ausgestaltet ist.
Hierdurch wird eine Saugleistungs-verlustarme Überführung von einem an der Saugdüse
angeschlossenen Saugschlauch über die Saugdüse zum Saugschlitzkanal ermöglicht. Die
vorgeschlagene Navette-ähnliche Form des Wulstes, also näherungsweise dem Schnitt
zweier Kreisbögen, ermöglicht ein gutes Hindurchgleiten der Saugdüse bei beidseitig
vorgesehenen Dichtlippen. Durch den Unterdruck im Saugschlitzkanal liegen die Dichtlippen
vor und nach dem Ansaugstutzen der Saugdüse dichtend aneinander an. Mit der vorliegenden
Erfindung ist sogar ein Einsatz mit Hochvakuum denkbar, da selbst bei den dann verstärkt
auftretenden Kräften eine Beweglichkeit erhalten bleibt.
[0014] Bevorzugterweise bleibt der Querschnitt des sich in einer Raumrichtung abflachenden
und in einer senkrechten Raumrichtung hierzu aufweitenden Ansaugstutzens annähernd
gleich.
[0015] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung ist eine Dichtlippe für ein Saugschlitzkanalabsaugsystem
mit einer Saugdüse, welche in oder an einem Saugschlitzkanal geführt ist, welcher
mittels mindestens einer Dichtlippe gegenüber einem Ansaugstutzen der beweglich geführten
Saugdüse abgedichtet ist, vorgeschalagen, wobei die Dichtlippe aus einem Verbundwerkstoff
aus elastischem Material besteht, wobei an der einem vorbei gleitendem Ansaugstutzen
zugewandten Seite ein gegenüber diesem reibungsarmes Material vorgesehen ist, wobei
an der einem vorbei gleitendem Ansaugstutzen zugewandten Seite eine Riffelung oder
ein Gewebe angeordnet ist, dessen dem Ansaugstutzen unmittelbar zugewandte Riffeln
oder Fasern in Richtung der Gleitrichtung ausgerichtet sind.
[0016] Vorteilhafterweise ist das reibungsarme Material ein Polyestergewebe, wobei die Faserrichtung
an der dem Wulst zugewandten Seite im Wesentlichen in Bewegungsrichtung der Saugdüse
am Saugschlitzkanal angeordnet ist. Hierdurch wird das Abgleiten auf dem Gewebe des
Verbundstoffs der Dichtlippe nochmals verbessert. Durch die Faseranordnung senkrecht
zur Saugrichtung zum Saugschlitzkanal-Inneren hin ist zudem nochmals die Abdichtung
der Dichtlippen durch Aneinanderliegen der gegenüberliegenden Fasern der Dichtlippen
verbessert.
[0017] Nach dem dritten Aspekt der Erfindung ist ein Saugschlitzkanalabsaugsystem mit einer
Saugdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und/oder einer Dichtlippe nach Anspruch
5 vorgeschlagen.
[0018] Von Vorteil ist die Saugdüse in einer Zwangsführung am Saugschlitzkanal geführt und
weist hierzu nach einer Weiterbildung insbesondere in einer am oder im Saugschlitzkanal
ausgebildeten Schlitzführung gelagerte Rollen auf.
[0019] Bevorzugterweise besteht die Dichtlippe an ihrer dem Wulst des Ansaugstutzens zugewandten
Seite aus möglichst gegenüber diesem reibungsarmen Material, wobei insbesondere noch
durch eine Oberflächenwahl in Form eine Riffelung oder eines Gewebes eine Bevorzugung
des Gleitens in Bewegungsrichtung der Saugdüse am Schlitzkanal gegeben sein kann.
Eine solche Riffelung oder Gewebestruktur kann auch der Abdichtung gegen die Saugwirkung
zum Kanalinneren der Dichtlippen verbessern.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
oder deren mögliche Unterkombinationen.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Im Einzelnen
zeigt die schematische Darstellung in:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Saugschlitzkanalabsaugsystems
mit einem eine erfindungsgemäße Saugdüse aufweisenden Saugwagen,
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung durch das Saugschlitzkanalabsaugsystem aus Fig.
1 im Bereich der Saugdüse bzw. des Saugwagens,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung durch das Saugschlitzkanalabsaugsystem aus Fig.
1 im Bereich des Saugschlitzkanals neben dem Saugwagen,
- Fig. 4a bis 4c
- verschiedene Ansichten des Saugwagens mit Saugdüse,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Saugdüse,
- Fig. 5a
- eine schematische Schnittdarstellung durch die Saugdüse aus Fig. 5 in Blickrichtung
A,
- Fig. 5b
- eine schematische Schnittdarstellung durch die Saugdüse aus Fig. 5 in Blickrichtung
B,
- Fig. 6a
- eine Ansicht der Saugdüse aus Fig. 5 auf den Wulst,
- Fig. 6b
- eine Ansicht der Saugdüse aus Fig. 5 auf den Schlauchanschluss, und
- Fig. 7
- eine schematische Schrägansicht der Saugdüse aus Fig. 5.
[0022] Die in den Figuren gleichen Bezugsziffern bezeichnen gleiche oder gleich wirkende
Elemente.
[0023] In Fig. 1 ist das ganze Saugschlitzkanalabsaugsystem 11 mit einer Saugdüse 1 gezeigt,
welche über einen Saugwagen 4 an einem Saugschlitzkanal 2 geführt ist. Der Saugschlitzkanal
2 wird dabei über einen Sauggebläseanschluss 22 mit einem Sauggebläse (nicht dargestellt)
verbunden.
[0024] Die Abdichtung des Saugschlitzkanals 2 gegen die Saugdüse 1 erfolgt dabei durch die
symmetrisch angeordneten flexiblen Dichtlippen 31 und 32. Im Bereich neben der Saugdüse
liegen die Dichtlippen 31 und 32 aneinander dichtend an, siehe hierzu auch Fig. 3,
in der ein Schnitt durch das Saugschlitzkanalabsaugsystem 11 neben dem Saugwagen 4
gezeigt ist. Der Saugschlitzkanal 2 ist vermittels der aneinanderliegenden Dichtlippen
31 und 32 dicht verschlossen. Die Saugleistung wird so auch über längere Wege nicht
verringert und die partikelbelastete Abluft kann im Saugschlitzkanal 2 sicher zum
Sauggebläseanschluss 22 geleitet werden, ohne dass es zu Verschmutzung außerhalb des
Saugschlitzkanals 2 durch freiwerdende Krümel oder Partikel kommt.
[0025] An dem an der Saugdüse 1 vorgesehenen Schlauchanschluss 16 wird dann der Saugschlauch
angeschlossen, der bis nahe dem Boden des Raumes reicht, in dem das System installiert
ist.
[0026] Eine schematische Schnittdarstellung durch das Saugschlitzkanalabsaugsystem 11 und
den Saugwagen 4 mit daran befestigter Saugdüse 1 ist in Fig. 2 gezeigt.
[0027] Das Saugschlitzkanal-seitige Ende 14 des Ansaugstutzens 12 der Saugdüse 1 weist einen
überstehenden Wulst 13 auf, der an den Dichtlippen 31, 32 anliegt.
[0028] In dieser Schnittdarstellung ist auch gut ersichtlich, wie die Saugdüse 1 über den
daran befestigten Saugwagen 4 in einer Zwangsführung am Saugschlitzkanal 2 geführt
ist. Am Saugwagen 4 gelagerte Rollen 15 sind hierzu in einer am Saugschlitzkanal 2
ausgebildeten Schlitzführung 21 geführt.
[0029] Die Dichtlippen 31 und 32 sind im Beispiel an ihrer dem Wulst 13 des Ansaugstutzens
12 zugewandten Seite aus einem möglichst gegenüber dem Wulst-Oberflächenmaterial reibungsarmen
technischem Polyestergewebe ausgebildet.
[0030] In den Fig. 4a bis 4c ist der Saugwagen 4 mit der Saugdüse 1 und deren Ansaugstutzen
12 mit am Ende vorgesehenem Wulst 13 aus verschiedenen Blickrichtungen gezeigt.
[0031] Der annähernd Navette-förmige Wulst 13, steht gegenüber dem Ansaugstutzen 12 über.
[0032] Die Saugdüse 1 bzw. deren Ansaugstutzen 12 ist sich abflachend verjüngend zum Saugschlitzkanal-seitigen
Ende 14 hin ausgestaltet. Zum einen ist sie sich verjüngend in einer ersten Raumrichtung
und in einer hierzu senkrechten Raumrichtung sich aufweitend ausgestaltet. Hierdurch
bleibt die Querschnittsweite ohne Verluste erhalten. Die Öffnung des Ansaugstutzens
12 ist, wie der Wulst 13, im Querschnitt oval, spitz zulaufend ausgestaltet.
[0033] Der Wulst 13 am Ansaugstutzen 12 bzw. der Saugdüse 1 ist in den Fig. 5 bis 7 nochmals
genauer in verschiedenen Ansichten und Schnitten gezeigt.
[0034] Im Beispiel ist der Wulst 13 und der Ansaugstutzen 12 mit einer strukturierten nichtplanen
Oberfläche durch eine Pulverlackbeschichtung versehen. Dies verbessert das Gleiten
gegenüber der Oberfläche der Dichtlippe (31, 32), die im Beispiel aus einem Verbundwerkstoff
aus einem elastischem Material besteht, wobei an der einem vorbei gleitendem Ansaugstutzen
zugewandten Seite ein gegenüber diesem reibungsarmes Material vorgesehen ist, das
in Form eines Gewebes vorgesehen ist, dessen dem Ansaugstutzen unmittelbar zugewandte
Fasern in Richtung der Gleitrichtung ausgerichtet sind.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Saugdüse
- 11
- Saugschlitzkanalabsaugsystem
- 12
- Ansaugstutzen
- 13
- Wulst
- 14
- Saugschlitzkanal-seitiges Ende
- 15
- Rollen
- 16
- Schlauchanschluss
- 2
- Saugschlitzkanal
- 21
- Zwangsführung, Schlitzführung
- 22
- Sauggebläseanschluss
- 31, 32
- Dichtlippe
- 4
- Saugwagen
1. Saugdüse (1) für ein Saugschlitzkanalabsaugsystem (11), welches die Saugdüse in oder
an einem Saugschlitzkanal (2) führt, welcher mittels mindestens einer Dichtlippe (31,
32) gegenüber einem Ansaugstutzen (12) der beweglich geführten Saugdüse (1) abgedichtet
ist,
wobei das Saugschlitzkanal-seitige Ende (14) des Ansaugstutzens (12) einen überstehenden
Wulst (13) aufweist, der zur Anlage an der/den Dichtlippen (31, 32) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens der Wulst (13) des Ansaugstutzens (12) mit einer strukturierten nichtplanen
Oberfläche versehen ist.
2. Saugdüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugdüse (1) zum Saugschlitzkanal-seitigen Ende (14) hin in einer Raumrichtung
sich verjüngend abflachend ausgestaltet ist und in einer hierzu senkrechten Raumrichtung
sich aufweitend ausgestaltet ist und die Öffnung des Ansaugstutzens im Querschnitt
oval, spitz zulaufend ausgestaltet ist.
3. Saugdüse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querschnitt des sich in einer Raumrichtung abflachenden und in einer senkrechten
Raumrichtung hierzu aufweitenden Ansaugstutzens (12) annähernd gleich bleibt.
4. Saugdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Saugdüse (1) ein flexibler Saugschlauch angeschlossen ist.
5. Dichtlippe für ein Saugschlitzkanalabsaugsystem (11) mit einer Saugdüse (1), welche
in oder an einem Saugschlitzkanal (2) geführt ist, welcher mittels mindestens einer
Dichtlippe (31, 32) gegenüber einem Ansaugstutzen (12) der beweglich geführten Saugdüse
(1) abgedichtet ist,
wobei die Dichtlippe (31, 32) aus einem Verbundwerkstoff aus einem elastischem Material
besteht, wobei an der einem vorbei gleitendem Ansaugstutzen zugewandten Seite ein
gegenüber diesem reibungsarmes Material vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der einem vorbei gleitendem Ansaugstutzen zugewandten Seite eine Riffelung oder
ein Gewebe angeordnet ist, dessen dem Ansaugstutzen unmittelbar zugewandte Riffeln
oder Fasern in Richtung der Gleitrichtung ausgerichtet sind.
6. Saugschlitzkanalabsaugsystem (11) mit einer Saugdüse (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 4 und/oder einer Dichtlippe nach Anspruch 5.