[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten von fließfähiger Masse, insbesondere
fließfähiger inhomogener Lebensmittelmasse, mit einem Zuführkanal zum Zuführen der
Lebensmittelmasse zu einem Portionierabschnitt, wobei der Zuführkanal in Strömungsrichtung
hintereinander angeordnet einen ersten Abschnitt mit einem ersten Querschnitt und
einen zweiten Abschnitt mit einem zweiten Querschnitt aufweist, der gegenüber dem
ersten Abschnitt einen kleineren Strömungsquerschnitt aufweist. Die Erfindung betrifft
ferner eine Füllmaschine mit einem Fülltrichter.
[0002] Vorrichtungen der eingangs genannten Art werden zum Portionieren von Lebensmittel-Masse
eingesetzt, insbesondere inhomogener Lebensmittelmasse wie beispielsweise Gulasch,
Geschnetzeltes, Russischer Schaschlik oder Teigwaren, Kartoffelwaren, Salate und ähnliches.
Solche Lebensmittelmasse sollte möglichst nicht durch Scherkräfte zu sehr beansprucht
werden, sodass die in ihr enthaltenen Fleischstücke, Fleischersatzstücke oder andere
feste Zusätze, wie beispielsweise Gemüse in der ursprünglichen Form, meist Kanten-
oder Würfelform, sowie Größe vorliegen. Beim Abfüllen solcher Lebensmittelmasse mit
herkömmlichen Füllköpfen wird die Masse stark beansprucht und tritt in einem gescherten
und verdichteten Zustand aus einem Füllkopf oder dgl. aus. Eine so portionierte und
abgefüllte Lebensmittelmasse hat aufgrund der Art und Weise der Portionierung und
Abfüllung ein nicht optimales, wenig verkaufsförderndes Aussehen.
[0003] Ferner ist das Portionieren solcher Lebensmasse mit herkömmlichen Vorrichtungen nicht
ausreichend genau möglich. Zudem kommt es häufig zum Verklemmen von Fleischstücken
oder Ähnlichem während des Füllvorgangs.
[0004] Um eine genaue Portionierung und ein appetitliches Aussehen zu erreichen wird die
Portionierung und das Abfüllen der beschriebenen Lebensmittelmasse heute noch fast
ausschließlich von Hand oder mittels Mehrkopfwaagen vorgenommen. Insbesondere das
Portionieren mit Mehrkopfwaagen ist sehr aufwendig, oft ungenau und unhygienisch.
[0005] Eine Portionierlinie zum gewichtsgenauen Portionieren von Portionen mit Fleischscheiben
mit variierendem Gewicht ist in
DE 10 2008 053 331 A1 offenbart. Bei einer solchen Portionierlinie wird die Lebensmittelmasse per Hand
in Behälter eingelegt, die Behälter werden einzeln gewogen und automatisch auf eine
Gutstrecke, eine zu-schwer-Pufferstrecke und eine zu-leicht-Pufferstrecke aufgeteilt.
Anschließend werden jeweils nebeneinander eine Portion aus einer aus der zu-leicht-Pufferstrecke
und der zu-schwer-Pufferstrecke nebeneinander auf einer Ausgleichswaage bereitgestellt.
Anschließend wird soviel Masse von der einen Schale in die andere Schale ausgetauscht,
bis ein optimales Gewicht erreicht ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine hinsichtlich mindestens
eines der Probleme des Standes der Technik verbesserte Vorrichtung zum Verarbeiten
von fließfähiger Masse, insbesondere inhomogene Lebensmittelmasse anzugeben.
[0007] Die Erfindung löst die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch,
dass der erste Abschnitt im Wesentlichen abrupt in den zweiten Abschnitt übergeht
und der zweite Abschnitt in einer im Wesentlichen abrupten Strömungsquerschnittserweiterung
endet oder in einer im Wesentlichen abrupten Strömungsquerschnittserweiterung in einen
dritten Abschnitt übergeht.
[0008] Indem die Strömungsquerschnittsfläche des Zuführkanals in dem zweiten Abschnitt im
Wesentlichen abrupt verkleinert wird, wird die einem Portionierabschnitt zuzuführende
Lebensmittel-Masse bei einem Durchströmen des Zuführkanals im Wesentlichen abrupt
beschleunigt. Durch die abrupte Strömungsquerschnittserweiterung nach dem zweiten
Abschnitt wird die einem Portionierabschnitt zuzuführende Lebensmittelmasse im Wesentlichen
abrupt abgebremst oder entschleunigt, sodass ein Spritzen oder Aufplatzen der Lebensmittelmasse
verursacht wird. Durch dieses Spritzen oder Aufplatzen erhält die Lebensmittelmasse
nach dem Portionieren ein lockeres und appetitlich anregendes Aussehen. Auch die Fleischstücke
oder Ähnliches reißen teilweise auf, sodass insgesamt ein zarter Eindruck entsteht.
[0009] Abrupt bedeutet in diesem Zusammenhang, dass in dem Zuführkanal in dem Übergang zwischen
dem ersten und dem zweiten Abschnitt beispielsweise eine rechtwinklige Stufe angeordnet
sein kann. Der Übergang kann auch durch eine Schräge gestaltet sein. Neben solchen
gewinkelten Übergängen sind auch gekrümmte Übergänge erfindungsgemäß. Beispielsweise
kann der Übergang als Polygonale ausgeführt sein. In Strömungsrichtung nach dem zweiten
Abschnitt endet der Zuführkanal in einer im Wesentlichen abrupten Strömungsquerschnittserweiterung
oder er geht in einen dritten Abschnitt des Strömungskanals über. Die abrupte Erweiterung
nach dem zweiten Abschnitt kann wiederum wie der Übergang zwischen dem ersten und
dem zweiten Abschnitt gestaltet sein. Erfindungsgemäß weist der dritte Abschnitt einen
dritten Querschnitt auf, der größer als der zweite Querschnitt ist. Die dritte Strömungsquerschnittsfläche
kann kleiner als die erste Strömungsquerschnittsfläche sein. Ebenso kann der dritte
Querschnitt gleich dem ersten Querschnitt oder größer als der erste Querschnitt sein.
Indem der zweite Abschnitt in einen weiteren Abschnitt des Zuführkanals übergeht,
wird ein Aufspritzwinkel der fließfähigen Lebensmittelmasse begrenzt. So ist ein Portionieren
der Lebensmittelmasse einfacher.
[0010] In einer alternativen Ausführungsform sind der erste und der zweite Abschnitt gemeinsam
im Wesentlichen entsprechend einer Spritzdüse gestaltet. Vorzugsweise ist an dem ersten
Abschnitt auf der dem zweiten Abschnitt abgewandten Seite ein Füllrohr und/oder eine
Füllmaschine anschließbar. Vorzugsweise ist der Strömungskanal zylindrisch ausgeführt.
Ebenso ist es jedoch erfindungsgemäß, den Zuführkanal elliptisch oder mehreckig auszuführen.
Alternativ kann der Zuführkanal auch gekrümmt verlaufen. In einer weiteren Alternative
sind die einzelnen Abschnitte des Zuführkanals unterschiedlich ausgeführt, beispielsweise
sind der erste und dritte Abschnitt zylindrisch, während der zweite Abschnitt mehreckig
ausgeführt ist.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der zweite Abschnitt in einer Längsrichtung
eine geringere Ausdehnung als der erste Abschnitt auf. Indem der zweite Abschnitt
in einer Längsrichtung eine geringere Ausdehnung als der erste Abschnitt aufweist
ist dieser im Wesentlichen kurz ausgeführt. So wird bei einer Durchströmung des Zuführkanals
die Lebensmittelmasse kurz nach der abrupten Beschleunigung abrupt abgebremst. So
wird ein zu starkes Verdichten der Lebensmittelmasse in dem zweiten Abschnitt verhindert,
und ein lockeres Aufspritzen vorteilhaft weitergebildet.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Abschnitt im Wesentlichen
blendenförmig. Eine solche Blende kann beispielsweise mittels eines Bleches geformt
sein. Ein blendenförmiges Blech, welches in Strömungsrichtung hinter dem ersten Abschnitt
angeordnet ist, hat eine in einer Längsrichtung geringere Ausdehnung als der erste
Abschnitt. Zudem bietet eine solche Blende Vorteile bezogen auf die Fertigung bzw.
Produktion einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. So ist der erste Abschnitt beispielsweise
als zylindrisches Rohr ausführbar, und ein Blech mit einem Durchgangsloch in Strömungsrichtung
nach dem ersten Abschnitt an diesem befestigbar. Der erste Abschnitt geht in dieser
Ausführungsform in einem rechten Winkel in den zweiten Abschnitt über, der zweite
Abschnitt geht dann wiederum in einem rechten Winkel in einen dritten Abschnitt über
oder endet im Wesentlichen abrupt. Eine erfindungsgemäße Blende ist darüberhinaus
leicht austauschbar gegen andere Blenden, sodass verschiedene Parameter des abrupten
Beschleunigens bzw. abrupten Abbremsens der fließfähigen Lebensmittelmasse bei einem
Durchströmen des Zuführkanals einstellbar sind. In einer alternativen Ausführungsform
ist das Durchgangsloch in der Blende größenverstellbar.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt ein Winkel α zwischen einer
Wand des zweiten Abschnitts und einer Längsachse des Zuführkanals in einem Bereich
zwischen etwa 15° und 90°. Gemäß dieser Ausführungsform geht der erste Abschnitt in
einer Schräge in den zweiten Abschnitt über. Die Schräge weist vorzugsweise einen
Winkel zu einer Längsachse des Zuführkanals auf, der in dem Bereich zwischen 15° und
90° liegt. Insbesondere ist ein Winkel in dem Bereich zwischen 60° und 90° bevorzugt.
Insbesondere in einem solchen Winkelbereich wird der abrupte Übergang zwischen dem
ersten und zweiten Abschnitt bevorzugt weitergebildet. Durch einen solchen Winkel
wird ein bevorzugtes abruptes Beschleunigen der Lebensmittelmasse erreicht.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der dritte Abschnitt bezogen
auf eine Strömungsrichtung beabstandet von dem zweiten Abschnitt angeordnet, sodass
zwischen dem zweiten und dem dritten Abschnitt ein Messer durchführbar ist. Indem
ein Messer zwischen dem zweiten und dritten Abschnitt durchführbar ist, wird ein genaueres
Portionieren der Lebensmittelmasse erreicht. Vorzugsweise ist das Messer schmal und
der Spalt zwischen zweitem und drittem Abschnitt gerade so gewählt, dass das Messer
durchführbar ist. So wird erfindungsgemäß auch ein Verklemmen von Fleischstücken oder
ähnlichem in dem Zuführkanal verhindert. Das Messer ist ferner vorzugsweise so ausgebildet,
dass der Zuführkanal nach dem Abschneidevorgang durch das Messer verschlossen wird.
Fleischstücke oder ähnliches, welche sich zu dem Zeitpunkt des Abschneidens in dem
Übergang zwischen zweiten und dritten Abschnitt befinden, werden erfindungsgemäß zerteilt.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe bei einer eingangs genannten
Vorrichtung dadurch gelöst, dass der Portionierabschnitt eine relativ zu dem Zuführkanal
bewegbar gelagerte Formvorrichtung zum Formen von Lebensmittelmasse aufweist. (Anspruch
6) Besonders bevorzugt ist die Vorrichtung nach einem der vorstehenden bevorzugten
Ausführungen ausgebildet. Bewegbar bezieht sich in diesem Zusammenhang auf jegliche
Bewegungsart einer Formvorrichtung. Diese kann beispielsweise schwenkbar sein, translatorisch
bewegbar, wie beispielsweise translatorisch anhebbar, translatorisch wegführbar von
dem Zuführkanal, seitlich klappbar und ähnliches. In dem Portionierabschnitt können
ferner Schalen oder ähnliches zum Aufnehmen und Verpacken von Lebensmittelmasse angeordnet
sein. Es ist ebenso erfindungsgemäß, dass eine solche Schale als Formvorrichtung ausgebildet
ist. Mittels einer erfindungsgemäßen Formvorrichtung wird aus dem Zuführkanal heraus
spritzende bzw. fließende Lebensmittelmasse aufgefangen und in einer Form festgehalten.
Die Form ist vorzugsweise so gewählt, dass ein anschließendes Verpacken der Lebensmittelmasse
einfach auszuführen ist. Die Formvorrichtung ist erfindungsgemäß so ausgebildet, dass
das appetitliche Aussehen der Lebensmittelmasse beibehalten bleibt. Mittels einer
solchen Formvorrichtung ist es erfindungsgemäß möglich, die Lebensmittelmasse einerseits
gewichtsgenau zu portionieren, und andererseits das appetitliche Aussehen der Lebensmittelmasse
beizubehalten.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Formvorrichtung in einem Querschnitt
im Wesentlichen U-förmig ausgebildet. Die Formvorrichtung ist demgemäß beispielsweise
durch drei seitliche Wände gebildet, wobei zwei der seitlichen Wände die beiden Schenkel
des U's bilden und die dritte Wand den gekrümmten verbindenden Abschnitt des U's.
Vorzugsweise ist eine solche Formvorrichtung so gegenüber dem Zuführkanal positioniert,
dass die beiden Schenkel parallel zu der Längsachse des Zuführkanals ausgerichtet
sind und der verbindende Abschnitt beabstandet zu dem Zuführkanal ausgerichtet ist.
Demnach ist die Formvorrichtung im Wesentlichen kastenförmig ausgebildet, wobei der
Kasten nur drei seitliche Wände aufweist. Ferner ist es erfindungsgemäß, wenn der
Kasten keinen Boden aufweist. Demnach bildet die Formvorrichtung eine seitliche Begrenzung
für die Lebensmittelmasse. Der Boden kann beispielsweise mittels eines Förderbands
gebildet sein. Ferner kann der Boden auch durch Schalen, Bleche, Folien oder ähnlichem
geformt sein. So ist die geformte Lebensmittelmasse leicht abtransportierbar und kann
beispielsweise einer sich anschließenden Verpackungsvorrichtung zugeführt werden.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Formvorrichtung zwei relativ
zueinander bewegbare und feststellbare gewinkelte Bleche auf, die so angeordnet sind,
dass sie gemeinsam einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweisen. Gemäß dieser
Ausführungsform bildet je ein gewinkeltes Blech einen Schenkel des U's, sowie zumindest
einen Teil des die Schenkel verbindenden Abschnitts des U's. Gewinkelte Bleche sind
leicht herstellbar und führen zu geringen Produktionskosten einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Ferner sind die beiden gewinkelten Bleche gegeneinander bewegbar und
feststellbar. So ist der Abstand der beiden Schenkel des U's verstellbar und somit
die Größe der Formvorrichtung einstellbar. So ist es erfindungsgemäß möglich die Form
der Formvorrichtung einfach an die Anforderungen einer Verpackung anzupassen. Bei
einer solchen Ausführungsform sind die beiden Fläche beispielsweise gemeinsam an einer
Feststelleinrichtung gegeneinander feststellbar und mittels dieser Feststelleinrichtung
bewegbar. Alternativ kann jedes Blech einzeln an einer Feststelleinrichtung feststellbar
sein, sodass die beiden gewinkelten Bleche voneinander weg bewegbar sind, um die geformte
Lebensmittelmasse zu transportieren. In einer weiteren Alternative weist die Formvorrichtung
vier Bleche auf, von denen zwei gewinkelt sind und entsprechend der obigen Ausführungsform
ein U bilden, zwei weitere Bleche sind jeweils an dem ersten Blech bewegbar und feststellbar
angeordnet, sodass die Länge der Schenkel des U's einstellbar ist. So ist die Größe
der Formvorrichtung weiter einfach einstellbar.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Formvorrichtung mittels
einer Stange mit einer Antriebseinrichtung verbunden und mittels dieser schwenkbar
insbesondere schwenkbar um eine Achse senkrecht zu einer Längsachse des Zuführkanals,
antreibbar. Eine solche Stange kann beispielsweise oberhalb des Zuführkanals angeordnet
sein und senkrecht zu einer Längsachse des Zuführkanals angeordnet sein. Vorzugsweise
ist die Formvorrichtung gemäß dieser Ausführungsform ebenfalls U-förmig ausgebildet
und wirkt mit den beiden freien Schenkeln des U's mit der Stange zusammen. Vorzugsweise
bildet das U zusammen mit einem Förderband eine im Wesentlichen kastenförmige Formvorrichtung.
Nach dem Formen der Lebensmittelmasse ist die U-förmige Formvorrichtung an den freien
Schenkeln wegschwenkbar, sodass die geformte Lebensmittelmasse von dem Zuführkanal
wegtransportierbar ist. Das Schwenken ist eine einfache Möglichkeit, die Formvorrichtung
zu bewegen und einen Transportweg für die geformte Lebensmittelmasse freizugeben.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die beiden gewinkelten Bleche
an einer Stange relativ gegeneinander verschiebbar und mittels einer Feststelleinrichtung
feststellbar. Die Stange dient demgemäß erfindungsgemäß nicht nur zum Antreiben der
Formvorrichtung, sondern bietet auch eine einfache Möglichkeit die beiden gewinkelten
Bleche gegeneinander zu verschieben und an ihr zu befestigen. So wird die erfindungsgemäße
Vorrichtung weiter vereinfacht und das flexible Einstellen der Form der Formvorrichtung
ist weiter möglich.
[0020] Die Aufgabe wird bei einer Füllmaschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die Füllmaschine eine Vorrichtung zum Verarbeiten von Lebensmittelmasse nach
einer der vorstehenden bevorzugten Ausführungsformen aufweist. Insbesondere durch
eine Füllmaschine mit den genannten Merkmalen wird die Aufgabe vorteilhaft gelöst.
Über einen Fülltrichter der Füllmaschine, welche ferner Förderschnecken oder ähnliches
aufweisen kann, ist die Lebensmittelmasse in den Zuführkanal zuführbar und mittels
des Zuführkanals einem Portionierabschnitt zuführbar.
[0021] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Füllmaschine weist diese eine
Schneideinrichtung mit einem Messer auf, welches zum Trennen der Lebensmittelmasse
zwischen dem zweiten und dritten Abschnitt hindurchführbar ist. Gemäß dieser Ausführungsform
wird das gewichtsgenaue Portionieren der Lebensmittelmasse vorteilhaft weitergebildet.
Indem das Messer zwischen dem zweiten und dritten Abschnitt angeordnet ist, wird ein
Verklemmen von beispielsweise Fleischstücken oder ähnlichem weitestgehend vermieden,
diese werden durch das Messer getrennt.
[0022] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung,
- Figur 2a
- eine seitliche Teilschnittdarstellung der Vorrichtung in einem ersten Zustand,
- Figur 2b
- eine seitliche Teilschnittdarstellung der Vorrichtung in einem zweiten Zustand,
- Figur 3
- eine Frontalansicht einer Vorrichtung,
- Figur 4
- eine Draufsicht einer Vorrichtung, und
- Figur 5
- eine alternative Ausführungsform eines Zuführabschnitts der Vorrichtung.
[0024] Gemäß Figur 1 weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Verarbeiten von fließfähiger
Masse, insbesondere inhomogener Lebensmittelmasse einen Zuführkanal 2 zum Zuführen
der Lebensmittelmasse zu einem Portionierabschnitt 4 auf. Der Zuführkanal 2 ist gemäß
dieser Ausführungsform in einem Stutzen 12 ausgebildet. Der Stutzen 12 ist mit einer
üblichen Füllmaschine verbindbar.
[0025] Ferner weist die Vorrichtung 1 eine Antriebseinrichtung 56 zum Bewegen wenigstens
eines Teils des Portionierabschnitts 4 auf. Die Vorrichtung 1 weist ferner ein Messer
22 auf. Der Portionierabschnitt 4 weist gemäß dieser Ausführungsform zwei Bleche 42,
44 auf. Diese Bleche 42, 44 sind gewinkelt und bilden zusammen im Querschnitt im Wesentlichen
ein U. Dazu weist das erste Blech 42 einen ersten Schenkel 420 und einen zweiten Schenkel
421 auf, wobei der erste Schenkel 420 einen freien Schenkel des U's bildet, und der
zweite Schenkel 421 einen Teil des verbindenden Abschnitts des U's. Entsprechend weist
das zweite gewinkelte Blech 44 einen ersten Schenkel 440 und einen zweiten Schenkel
441 auf, die entsprechend einen freien Schenkel und einen Teil des verbindenden Teils
eines U's bilden. Die Bleche 42, 44 sind jeweils mittels Schrauben 32, 34 an einem
ersten Halter 46 bzw. an einem zweiten Halter 48 lösbar befestigt. Die Halter 46,
48 weisen jeweils eine Bohrung auf und sind mittels der Bohrung auf einer zylindrischen
Stange 50 angeordnet. Mittels zweier Schrauben 52, 54 sind die Halter 46, 48 an der
Stange 50 befestigbar. Indem die Halter 46, 48 in einem gelösten Zustand auf der Stange
50 verschiebbar sind, ist der Abstand des ersten Schenkels 420 des ersten Bleches
42 zu dem ersten Schenkel 440 des zweiten Bleches 44 einstellbar. Die Bleche 42, 44
wirken in einem Abschnitt 450 so zusammen, dass sie in diesem Abschnitt eine geschlossene
Wand bilden, auch wenn sie gegeneinander relativ verschoben sind. Insgesamt definieren
die beiden Bleche 42, 44 sowie der Stutzen 12 bzw. der Zuführkanal 2 einen Raum 26
zum Aufnehmen fließfähiger Lebensmittelmasse. Ein Boden des Raumes 26 kann beispielsweise
durch eine Schale, eine Folie, ein Förderband oder Ähnliches gebildet sein.
[0026] Die Antriebseinrichtung 56 weist einen pneumatischen Kolben 58 auf, der mit einem
Hebel 60 gelenkig verbunden ist. Der Hebel ist drehsteif mit der Stange verbunden.
So ist die Stange 50 mittels des Kolbens 58 über den Hebel 60 drehbar antreibbar.
Durch eine Drehung der Stange 50 werden ebenso die an der Stange 50 fixierten Halter
46, 48 rotiert, sodass ebenfalls die Bleche 44, 46 in Rotation versetzt werden. So
ist eine Formvorrichtung, die im Wesentlichen durch die Bleche 42, 44 gebildet ist,
von dem Zuführkanal wegschwenkbar.
[0027] Gemäß den Figuren 2a und 2b wirkt die Vorrichtung 1 mit einem Förderband 24 zusammen.
Das Förderband 24 bildet im Portionierabschnitt 4 einen unteren Boden der Formvorrichtung,
welche durch die Bleche 42, 44 gebildet ist. In einem ersten Zustand bzw. nicht geschwenkten
Zustand liegen die Bleche 42, 44 im Wesentlichen auf dem Förderband 24 auf. Das Messer
22 ist in einer vertikalen Position, sodass der Kanal 2 freigegeben ist und fließfähige
Lebensmittelmasse durch den Kanal 2 in Strömungsrichtung 18 von einem Eingang 14 zu
einem Ausgang 16 strömen kann und von dem Formraum 26 der Formvorrichtung aufgenommen
wird. Ist ein Füllen des Formraums 26 abgeschlossen, wird die Strömung 18 gestoppt,
beispielsweise durch ein Messer 22, welches in eine horizontale Lage gebracht wird.
Die Formvorrichtung aufweisend die Bleche 42, 44, welche mittels der Stange 50 und
der ersten und zweiten Halter 46, 48 antreibbar ist, wird mittels der Antriebseinrichtung
56 angetrieben, sodass diese um die Stange 50 von dem Zuführkanal 2 nach oben hin
weggeschwenkt wird. Ist die Formvorrichtung weggeschwenkt, ist die portionierte und
geformte Lebensmittelmasse in eine Richtung 30 wegtransportierbar. Gemäß Figur 2b
kann dies beispielsweise mittels eines Förderbandes 24 bewirkt werden. Das Förderband
24 kann auch durch jede andere Vorrichtung beispielsweise eine Folie, einen Kasten
oder eine Schale realisiert werden.
[0028] Gemäß den Figuren 2a und 2b ist der Zuführkanal 2, welcher im Wesentlichen in dem
Stutzen 12 ausgebildet ist, in einer Schnittdarstellung gezeigt. Der Zuführkanal 2
weist demnach einen ersten Abschnitt 6 mit einem ersten zylindrischen Querschnitt
auf, in Strömungsrichtung 18 hinter dem ersten Abschnitt 6 angeordnet einen zweiten
Abschnitt 8 mit einem zweiten zylindrischen Querschnitt und beabstandet zu dem zweiten
Abschnitt 8 einen dritten Abschnitt 10 mit einem dritten zylindrischen Querschnitt
auf. Hierbei geht der erste Abschnitt 6 in den zweiten Abschnitt 8 in einem im Wesentlichen
abrupten Übergang 7 über und der zweite Abschnitt 8 geht in den dritten Abschnitt
10 ebenfalls in einem im Wesentlichen abrupten Übergang 9 über. Dabei ist der erste
Querschnitt des ersten Abschnitts 6 größer als der zweite Querschnitt des zweiten
Abschnitts 8, welcher jedoch kleiner als der dritte Querschnitt des dritten Abschnitts
ist. Der dritte Querschnitt des dritten Abschnitts 10 ist kleiner als der erste Querschnitt
des ersten Abschnitts 6 ausgeführt. Zusätzlich ist der zweite Querschnitt 8 gemäß
diesem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen blendenförmig ausgebildet, sodass der zweite
Abschnitt 8 in einer Längsrichtung 20 des Zuführkanals 2 wesentlich kürzer ausgeführt
ist als der erste Abschnitt 6. Der dritte Abschnitt 10 ist beabstandet von dem zweiten
Abschnitt 8 angeordnet, sodass zwischen diesen beiden Abschnitten ein Messer 22 durchführbar
ist.
[0029] Bei einem Fördern von fließfähiger Lebensmittelmasse durch den Zuführkanal 2 wird
diese beim abrupten Übertritt von dem ersten Abschnitt 6 in den zweiten Abschnitt
8 abrupt beschleunigt und nach Austritt aus dem zweiten Abschnitt abrupt entschleunigt,
sodass ein Aufspritzen bzw. Aufplatzen der fließfähigen Lebensmittelmasse bewirkt
wird. Der dritte Abschnitt 10 dient in dieser Ausführungsform im Wesentlichen dazu,
ein zu weites Aufspritzen der Lebensmittelmasse zu verhindern, sodass diese in dem
Formraum 26 landet. Entsprechend ist die Länge, sowie der Durchmesser des dritten
Abschnitts 10 zu wählen. Der blendenförmige zweite Abschnitt 8 kann austauschbar an
dem ersten Abschnitt 6 befestigt sein. So kann erfindungsgemäß ein Spritzen der Lebensmittelmasse
besser eingestellt werden. Dazu muss der Zuführkanal 2 nicht zwingend zylindrisch
geformt sein. Jede andere Form ist ebenso möglich, beispielsweise viereckig oder im
Allgemeinen mehreckig. Ebenso kann der Kanal gekrümmt verlaufen, oder in verschiedenen
Abschnitten verschiedene Formen aufweisen. Es ist ebenso möglich, dass der zweite
Abschnitt nur teilweise einen geringeren Durchmesser als der erste Abschnitt aufweist.
So ist es möglich, dass der zweite Abschnitt beispielsweise sternförmig geformt ist,
oder fingerförmige Fortsätze aufweist. Gemäß einer solchen alternativen Ausführungsform
wird ebenfalls ein Aufspritzen bzw. Aufplatzen der fließfähigen Lebensmittel-masse
in Strömungsrichtung nach dem zweiten Abschnitt 8 erreicht.
[0030] Gemäß den Figuren 3 und 4 weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung widerum einen Zuführkanal
2 auf, welcher in einem Stutzen 12 ausgebildet ist, einen Portionierabschnitt 4 sowie
eine Antriebseinrichtung 56. Zudem weist die Vorrichtung ein Messer 22 auf, welches
drehbar an einem Antrieb um eine Drehachse 23 gelagert ist. Das Messer 22 weist zwei
Schneiden 221, 222 auf. Die Schneiden sind zwischen dem zweiten 8 und dritten Abschnitt
10 des Zuführkanals 2 durchführbar. So wird ein Verklemmen von Fleischstücken, Fleischstreifen
oder Ähnlichem wie Fleischersatzstücke, Fleischersatzstreifen, Gemüse, Nudeln, Kartoffeln
oder Ähnliches vermieden. Das Messer 22 ist über eine Rotationssteuerung steuerbar,
welche mit der Antriebseinheit 56 für das Schwenken der Formvorrichtung Zusammenwirkt.
Vorzugsweise erfolgt ein Drehen des Messers 22 und damit ein Schneiden jeweils dann,
wenn ein Portioniervorgang angeschlossen ist, und die Formvorrichtung weggeschwenkt
werden soll.
[0031] Gemäß Figur 5 ist eine alternative Ausführungsform des Zuführkanals 2 in einem Stutzen
12 dargestellt. Der Zuführkanal 2 weist einen Einlass 14 und einen Auslass 16 auf.
Fließfähige Lebensmittelmasse ist entlang einer Längsachse 20 des Zuführkanals 2 förderbar.
Insgesamt weist der Zuführkanal 2 einen ersten Abschnitt 6, einen zweiten Abschnitt
8, und beabstandet zu dem zweiten Abschnitt 8 einen dritten Abschnitt 10 auf. Der
erste Abschnitt 6 geht dabei in einem im Wesentlichen abrupten Übergang 7 in den zweiten
Abschnitt 8 über. Der zweite Abschnitt 8 geht in einem im Wesentlichen abrupten Übergang
9 in den dritten Abschnitt 10 über. Die Wand 28 des zweiten Abschnitts 8 weist im
Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß Figuren 2a und 2b zu der Längsachse 20 des
Zuführkanals 2 keinen 90° Winkel auf, sondern α = 60°. Bei einem solchen Winkel wird
die Lebensmittelmasse bei einem Übergang von dem ersten Abschnitt 6 in den zweiten
Abschnitt 8 im Wesentlichen abrupt beschleunigt, jedoch wird sie etwas schonender
behandelt als in der ersten Ausführungsform gemäß Figuren 2a und 2b. Der Winkel α
kann auch andere Werte haben, beispielsweise zwischen 15° und 90°. In dem Übergang
zwischen dem ersten Abschnitt 6 und der Wand 28 ist ein Radius angeordnet. Ein solcher
Radius kann bei jedem Übergang angeordnet sein. Insgesamt kann der dritte Abschnitt
erfindungsgemäß auch entfallen. Insbesondere ist dies vorteilhaft, wenn ein Aufspritzwinkel
der fließfähigen Lebensmittel nach dem Spritzen bzw. Aufplatzen im Anschluss an den
Austritt aus dem zweiten Abschnitt 8 nicht erforderlich ist.
1. Vorrichtung (1) zum Verarbeiten von fließfähiger Masse, insbesondere fließfähiger
inhomogener Lebensmittelmasse,
mit einem Zuführkanal (2) zum Zuführen der Lebensmittelmasse zu einem Portionierabschnitt
(4), wobei der Zuführkanal in Strömungsrichtung (18) hintereinander angeordnet einen
ersten Abschnitt (6) mit einem ersten Querschnitt und einen zweiten Abschnitt (8)
mit einem zweiten Querschnitt aufweist, der gegenüber dem ersten Abschnitt einen kleineren
Strömungsquerschnitt aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt im Wesentlichen abrupt in den zweiten Abschnitt übergeht (7)
und der zweite Abschnitt in einer im Wesentlichen abrupten Strömungsquerschnittserweiterung
endet (9) oder in einer im Wesentlichen abrupten Strömungsquerschnittserweiterung
in einen dritten Abschnitt übergeht (9).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt in einer Längsrichtung (20) eine geringere Ausdehnung als der
erste Abschnitt aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (8) im Wesentlichen blendenförmig ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Winkel (α) zwischen einer Wand (28) des zweiten Abschnitts (8) und einer Längsachse
(20) des Zuführkanals (2) in einem Bereich zwischen etwa 15° und 90° liegt.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Abschnitt (10) bezogen auf eine Strömungsrichtung (18) beabstandet von
dem zweiten Abschnitt (8) angeordnet ist, sodass zwischen dem zweiten und dem dritten
Abschnitt ein Messer (22) durchführbar ist.
6. Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Portionierabschnitt (4) eine relativ zu dem Zuführkanal bewegbar gelagerte Formvorrichtung
(42, 44) zum Formen von Lebensmittelmasse aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Formvorrichtung (42, 44) in einem Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Formvorrichtung (42, 44) zwei relativ zueinander bewegbare und feststellbare
gewinkelte Bleche (42, 44) aufweist, die so angeordnet sind, dass sie gemeinsam einen
im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Formvorrichtung (42, 44) mittels einer Stange (50) mit einer Antriebseinrichtung
(56) verbunden ist und mittels dieser schwenkbar, insbesondere schwenkbar um eine
Achse senkrecht zu einer Längsachse (20) des Zuführkanals (2), antreibbar ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden gewinkelten Bleche (42, 44) an der Stange (50) relativ gegeneinander verschiebbar
und mittels einer Feststelleinrichtung (52, 54) feststellbar sind.
11. Füllmaschine mit einem Fülltrichter,
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Verarbeiten von fließfähiger Masse, insbesondere Lebensmittelmasse
nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Füllmaschine nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch eine Schneideinrichtung mit einem Messer, welches zum Trennen der Lebensmittelmasse
zwischen dem zweiten und dritten Abschnitt hindurchführbar ist.