[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Förder- und Verpackungstechnik. Sie
bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verpackung von Produkten gemäss
dem Oberbegriff der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche.
[0002] In
WO 2005/118400 (entsprechend
US 7,757,461) ist eine Vorrichtung zum Folieren von vereinzelt geförderten Gegenständen beschreiben.
Die Gegenstände sind vorzugsweise flache Produkte, beispielsweise Druckereiprodukte
wie Zeitungen, Broschüren, Bücher etc. oder Stapel derselben. Wenn solche Produkte
in Folien eingeschweisst werden, so sind die Folien in der Regel perforiert und dadurch
gasdurchlässig. In bestimmten Umständen sind aber wasserdichte und somit auch luftdichte
Verpackungen gefordert, um die verpackten Produkte beispielsweise vor Umwelteinflüssen
wie Nässe zu schützen. Dann tritt aber das Problem auf, dass die Verpackung sich wie
ein leicht aufgeblasenes Kissen verhält und dadurch schwieriger handhabbar und beispielsweise
schlecht stapelbar ist.
[0003] DE 202 02 487 U1,
DE 102 32 107 A1 und
DE 100 15 628 A1 zeigen die Evakuation von Lebensmittelverpackungen. Diese sind jedoch nicht für so
hohe Produktionsgeschwindigkeiten, wie sie bei der Herstellung von Druckereiprodukten
gefordert sind, geeignet.
[0004] DE 10 2007 049 703 A1 beschreibt eine Formschulter zum Formen eines Folienschlauches. Eine Schulterwand
ist mit Öffnungen zum Ansaugen des Folienmateriales gegen die Schulterwand versehen.
Dadurch liegt die Folie eng an die Schulterwand an und läuft wellen- und knitterfrei.
[0005] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verpackung
von Produkten der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile
beheben und für hohe Produktionsgeschwindigkeiten geeignet sind.
[0006] Diese Aufgabe lösen eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verpackung von Produkten
mit den Merkmalen der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche.
[0007] Die Vorrichtung zur Verpackung von Produkten, vorzugsweise flächigen Produkten oder
übereinander angeordneten Produkten, ist zum Bilden eines Schlauches durch eine Längsverbindungsvorrichtung
aus einer Bahn von Verpackungsmaterial ausgebildet. Dabei ist der Schlauch bezüglich
einer Förderrichtung des Verpackungsmaterials in einem Bereich vor der Längsverbindungsvorrichtung
offen und in einem Bereich nach der Längsverbindungsvorrichtung geschlossen. Die Vorrichtung
weist eine Absaugvorrichtung auf, welche im Bereich vor der Längsverbindungsvorrichtung
in den noch offenen Schlauch hineinführt, und im Bereich nach der Längsverbindungsvorrichtung
mindestens eine Absaugöffnung aufweist, durch welche Gas, vorzugsweise Luft, aus dem
Bereich nach der Längsverbindungsvorrichtung aus dem Schlauch und durch die Absaugvorrichtung
absaugbar ist. In der Vorrichtung wirkt dabei entweder ein Abschnitt des Saugkanals
mit der Längsverbindungsvorrichtung zur Bildung der Längsverbindung zusammen. Oder
aber ein Ausleger führt in den Schlauch hinein und erstreckt sich anschliessend in
Förderrichtung bis zur Absaugöffnung, wobei ein Bereich des Saugelementes, welcher
mit der Längsverbindungsvorrichtung zur Bildung der Längsverbindung zusammenwirkt,
ausserhalb des Schlauches angeordnet ist.
[0008] Falls mehrere Produkte verpackt werden, so können dies mehrere flache Produkte übereinander
sein, beispielsweise mehrere Druckereiprodukte gleichen oder verschiedenen Formates.
Es kann aber auch eines oder mehrere flache Produkte zusammen mit nicht flachen Produkten
oder Gegenständen wie Warenmuster verpackt werden.
[0009] Die Produkte können als Stapel aufeinander gelegt sein, sie können aber auch übereinander
und versetzt angeordnet sein, z.B. in einer dachziegelartigen Folge von Produkten.
[0010] Die Produkte können auch ineinander oder teilweise ineinander angeordnet sein, beispielsweise,
indem sie ineinander eingesteckt sind.
[0011] Das Produkt oder die Produkte welche, sei es einzeln, als Stapel aufeinander oder
versetzt etc., in derselben Tasche von Verpackungsmaterial vorliegen, werden als Verpackungseinheit
bezeichnet. Aufeinanderfolgende Verpackungseinheiten sind also jeweils durch Querschweissungen
voneinander getrennt. Es ist auch möglich, dass mehrere Ströme von Verpackungseinheiten
in Förderrichtung parallel nebeneinander zugeführt und in den Schlauch gefördert werden.
Mittels einer oder mehrerer weiterer Längsschweissvorrichtungen können diese quer
zur Förderrichtung voneinander getrennt werden.
[0012] Unter der Charakterisierung, dass der Schlauch offen oder geschlossen ist, ist im
Zusammenhang mit der vorliegenden Anmeldung gemeint, dass der Schlauch in seinem Querschnitt,
also entlang seinem Umfang, offen oder geschlossen ist. Sind die äusseren Seiten oder
Bahnabschnitte der Bahn des Verpackungsmaterials lediglich aufeinander gelegt, also
nicht miteinander verbunden, so wird der Schlauch noch als offen bezeichnet. Sind
anschliessend diese Bahnabschnitte miteinander verbunden, z.B. durch Schweissen oder
Kleben, so wird der Schlauch als geschlossen bezeichnet.
[0013] Damit ist eine Evakuation von Gas, vorzugsweise Luft, aus dem Bereich nach der Längsverbindung,
also im Bereich des geschlossenen Schlauches möglich. Anschliessend kann der Schlauch
durch Querverschweissungen in einzelne Abschnitte mit Produkten unterteilt werden.
Es sind also die von der Längsverbindungsvorrichtung und der Querschweissvorrichtung
hergestellten Verbindungen des Verpackungsmaterials vorzugsweise gasdicht. Dank der
Absaugvorrichtung befindet sich wenig Gas, insbesondere Luft, in den so entstehenden
Abschnitten, und die so verpackten Produkte sind besser handhabbar und stapelbar.
Es sind beispielsweise Produktionsgeschwindigkeiten von über 25'000 einzeln eingeschweissten
Produkten pro Stunde erzielbar.
[0014] Die Bahn von Verpackungsmaterial ist typischerweise ursprünglich flach und wird von
einer Rolle her zugeführt und in an sich bekannter Weise in einer Schlauchbildungsvorrichtung
zu einen Schlauch gefaltet. Dabei werden die beiden seitlichen - bezüglich der Förderrichtung
oder Längsrichtung der Bahn gesehen - Ränder der Bahn aufeinander geführt beziehungsweise
gelegt.
[0015] In der Erfindung wirkt dabei ein Abschnitt des Saugkanals mit der Längsverbindungsvorrichtung
zur Bildung der Längsverbindung zusammen. Dadurch hat also der Saugkanal eine Doppelfunktion,
wodurch die Anzahl von Elementen im Bereich der Schlauchbildung und des geschlossenen
Schlauches reduziert ist und so Kollisionen mit geförderten Produkten vermieden werden.
[0016] Statt dass ein Abschnitt des Saugkanals mit der Längsverbindungsvorrichtung zur Bildung
der Längsverbindung zusammenwirkt, kann in der Erfindung aber auch ein Ausleger in
den Schlauch hineinführen und sich anschliessend bis zur Absaugöffnung in Förderrichtung
erstrecken. Ein Bereich des Saugelementes, welcher mit der Längsverbindungsvorrichtung
zur Bildung der Längsverbindung zusammenwirkt, ist dabei ausserhalb des Schlauches
angeordnet.
[0017] Es liegen in der Vorrichtung vorzugsweise die folgenden Abschnitte entlang des Schlauches
vor:
- Ein Einführungsabschnitt, in welchem die Absaugvorrichtung mit einem Ausleger in den
noch offenen Schlauch hineinführt.
- Ein Vereinigungsabschnitt, in welchem ein erster Randabschnitt und ein zweiter Randabschnitt
der Bahn aufeinander geführt werden. Die beiden Randabschnitte befinden sich an den
gegenüberliegenden Rändern der Bahn und verlaufen parallel zur Längsrichtung respektive
Förderrichtung der Bahn.
- Ein Verbindungsabschnitt, in welchem die Randabschnitte durch die Längsverbindungsvorrichtung
miteinander verbunden werden, beispielsweise durch Verschweissen oder Verkleben.
- Ein Absaugabschnitt, in welchem die Absaugöffnung der Absaugvorrichtung vorliegt.
[0018] Die im Schlauch des Verpackungsmateriales angeordneten oder in den Schlauch hineinführenden
Teile der Absaugvorrichtung sind vorzugsweise flach ausgebildet, mit vorzugsweise
einer Höhe von weniger als drei cm oder weniger als zwei cm. Dies bedeutet also, dass
diese Teile an keiner Stelle dicker als diese Höhe sind. Damit ist die Form der Absaugvorrichtung
an das Verpacken von flächigen Produkten, insbesondere Druckereiprodukten, in einen
flachgedrückten Schlauch angepasst.
[0019] Die im Schlauch des Verpackungsmateriales angeordneten oder in den Schlauch hineinführenden
Teile der Absaugvorrichtung sind vorzugsweise zum Durchführen des abgesaugten Gases
mindestens teilweise hohl. Diese Teile bilden also selber die Kanäle oder Leitungen
zum Absaugen des Gases. Es entfallen dadurch separate Leitungen, welche die Bewegung
der Folie behindern könnten.
[0020] Eine optionale Andrückvorrichtung, beispielsweise mit Andrückrollen drückt primär
den Folienschlauch zusammen und gegen die Produkte, und unterstützt dadurch das Absaugen
der Luft respektive allgemein eines Gases. Sie ist vorzugsweise direkt anschliessend
an den Absaugabschnitt angeordnet.
[0021] Eine optionale Pressvorrichtung ist vorzugsweise für zusammenpressbare, insbesondere
komprimierbare Produkte, beispielsweise Druckereiprodukte wie Zeitungen, vorgesehen.
Sie presst die Produkte an die Förderbahn, hält die Produkte flach und komprimiert
gegebenenfalls auch zusätzlich die Produkte kurz vor der Querschweissvorrichtung,
so dass nach der Querschweissung noch weniger Gas in den abgeschlossenen Einzelverpackungen
vorliegt. Wenn sich komprimierte, in sich teilweise elastische Produkte nach dem Querschweissen
wieder ausdehnen, werden sie durch die verschweisste Verpackung zusammengehalten.
Die Pressvorrichtung ist vorzugsweise direkt anschliessend an die Andrückvorrichtung
oder, falls keine Andrückvorrichtung vorliegt, an den Absaugabschnitt angeordnet.
[0022] Durch die Andrückvorrichtung wie auch durch die Pressvorrichtung wird Luft respektive
Gas aus dem Schlauch gedrückt respektive verdrängt.
[0023] Vorzugsweise ist der Anlagenabschnitt zum Verpacken der Produkte so ausgelegt und
angeordnet, dass die Förderrichtung der Produkte und des Verpackungsmateriales horizontal
ist.
[0024] Vorzugsweise und werden die Produkte aktiv gefördert und zugeführt. Dadurch ist die
Geschwindigkeit beim Zuführen der Produkte nicht auf die Beschleunigung durch die
Schwerkraft begrenzt.
[0025] Die Längsverbindungsvorrichtung ist vorzugsweise eine Schweissvorrichtung, insbesondere
ein Längsschweisselement zum Längsverschweissen von thermoplastischem Verpackungsmaterial,
insbesondere einer Kunststofffolie. Alternativ ist die Längsverbindungsvorrichtung
eine Klebevorrichtung.
[0026] Im Gegensatz zu vielen Verpackungsanlagen für Lebensmittel wird kein Schüttgut verpackt,
sondern sind die verpackten Produkte Stückgut. Ebenfalls im Gegensatz zu vielen Verpackungsanlagen
für Lebensmittel muss dabei kein starkes Vakuum im verpackten Produkt vorliegen. Es
genügt, wenn die verpackten Produkte flach bleiben und dadurch gut handhabbar und
insbesondere stapelbar sind. Wenn kein starkes Vakuum in der Verpackung vorliegt,
sondern eine gewissen Menge an Restluft respektive Gas, dann lassen sich die Produkte
in der Verpackung gegeneinander verschieben. Dadurch lässt sich der Inhalt der Verpackung
überprüfen, z.B. durch einen Endkunden.
[0027] Die Schlauchbildungs- und Verpackungsvorrichtung ist zum Verpacken von nicht flachen
Produkten geeignet, insbesondere auch von Lebensmitteln, die als Stückgut vorliegen.
[0028] Das aus den Verpackungen abgesaugte Gas kann Luft sein, oder ein Schutzgas entsprechend
der Art der verpackten Produkte.
[0029] Als Zusatznutzen hat sich in Versuchen ergeben, dass das Absaugen des Gases und ein
Unterdruck im Schlauch die Verbindung der aufeinander liegenden Bahnabschnitte im
Bereich der Querschweissung verbessert. Dies ist einerseits, weil der Schlauch selber
durch den Unterdruck im Schlauch zusammengezogen wird, und andererseits, weil die
Produkte zusammengedrückt sind. Damit wiederum sind höhere Produktionsgeschwindigkeiten
realisierbar.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist das Verpackungsmaterial nicht
gasdicht, beispielsweise indem es perforiert ist. Obwohl dadurch eine gewisse Menge
Gas einfliessen kann, findet ein Zusammenziehen des evakuierten Verpackungsmateriales
statt und sind höhere Produktionsgeschwindigkeiten als ohne Absaugen realisierbar.
[0031] Ferner wird auch, indem zwischen den Produkten Luft respektive Gas herausgesaugt
wird und indem die evakuierte Verpackung die Produkte zusammenhält, eine Reibung zwischen
den Produkten erhöht. Dadurch wiederum sind die Produkte in der Verpackung besser
fixiert und erlauben ebenfalls eine höhere Produktionsgeschwindigkeit.
[0032] In einer anderen Ausführungsform ist der Volumenstrom der Absaugvorrichtung regulierbar.
Damit kann er entsprechend der Produktionsgeschwindigkeit angepasst werden, oder beispielsweise
bei Verwendung von empfindlichen Verpackungsmaterialien reduziert werden.
[0033] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, welche auch als eigenständige Erfindung
betrachtet und realisiert werden kann, liegen Dämpfungsrollen vor, welche in sich
nachgiebig sind, vorzugsweise elastisch und dämpfend , und der Längsschweissvorrichtung
und/oder der Querschweissvorrichtung bezüglich des Schlauches aus Verpackungsmaterial
mit Produkten gegenüber liegen, wobei Schweisselemente wie Schweissbalken beim Schweissen
durch den Schlauch und gegebenenfalls auch durch ein Fördermittel, beispielsweise
ein Förderband eine Kraft gegen die Dämpfungsrollen ausüben, wobei durch die Dämpfungsrollen
eine Auslenkung des Schlauches mit den Produkten und gegebenenfalls auch des Förderbandes
gedämpft wird.
[0034] Dadurch werden unerwünschte Schwingungen und Resonanzen des Schlauches und/oder des
Fördermittels reduziert oder eliminiert, ebenso Vibrationen und Verschiebungen der
Produkte in einer Verpackungseinheit. Dadurch wiederum wird die Qualität der Längsschweissung
respektive der Querschweissung verbessert Im Gegensatz zu Rollen, welche in sich im
wesentlichen starr sind und sich um eine bewegliche, federnd montierte Achse drehen,
sind die Dämpfungsrollen in sich nachgiebig, vorzugsweise elastisch und dämpfend,
wodurch eine besonders effiziente Dämpfung stattfindet. Die Achse der Dämpfungsrollen
ist also nicht beweglich montiert, d.h. sie kann sich nicht in eine Richtung radial
zur Achse verschieben.
Gemäss einer unabhängigen Erfindung weist also eine Querschweissvorrichtung Dämpfungsrollen
wie oben beschrieben auf.
[0035] Im
Verfahren zur Verpackung von vorzugsweise flächigen Produkten wird also ein Schlauch aus einer
Bahn von Verpackungsmaterial gebildet, wobei der Schlauch, bezüglich einer Förderrichtung
des Verpackungsmaterials, in einem Bereich vor einer Längsverbindungsvorrichtung offen
ist und in einem Bereich nach der Längsverbindungsvorrichtung geschlossen ist. Dabei
führt eine Absaugvorrichtung im Bereich vor der Längsverbindungsvorrichtung in den
noch entlang seines Umfangs offenen Schlauch hinein und weist im Bereich nach der
Längsverbindungsvorrichtung mindestens eine Absaugöffnung auf, mit welcher die Absaugvorrichtung
Gas aus dem Bereich nach der Längsverbindungsvorrichtung aus dem Schlauch absaugt.
Im Verfahren wirkt dabei entweder ein Abschnitt des Saugkanals mit der Längsverbindungsvorrichtung
zur Bildung der Längsverbindung zusammen. Oder ein Ausleger führt in den Schlauch
hinein und erstreckt sich anschliessend in Förderrichtung bis zur Absaugöffnung, wobei
ein Bereich des Saugelementes, welcher ausserhalb des Schlauches angeordnet ist, mit
der Längsverbindungsvorrichtung zur Bildung der Längsverbindung zusammenwirkt.
[0036] Weitere bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
Dabei sind Merkmale der Verfahrensansprüche sinngemäss mit den Vorrichtungsansprüchen
kombinierbar und umgekehrt.
[0037] Im Folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen
jeweils schematisch:
- Figur 1
- eine Übersicht eines Anlagenabschnittes mit einer Absaugvorrichtung;
- Figur 2
- eine seitliche Ansicht desselben, wobei die Ansicht der besseren Darstellung wegen
in zwei Teilansichten aufgeteilt ist;
- Figur 3
- eine Absaugvorrichtung;
- Figur 4
- eine Detailansicht der Absaugvorrichtung in Verbindung mit einer Längsschweissvorrichtung;
- Figur 5
- einen Querschnitt durch die vorangehende Ansicht;
- Figur 6
- eine weitere Übersichtsansicht;
- Figur 7
- einen Querschnitt durch eine Absaugvorrichtung zusammen mit einer seitlichen Längsverbindungsvorrichtung;
und
- Figur 8
- eine Ansicht der Absaugvorrichtung der Figur 7.
[0038] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der
Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0039] Figur 1 zeigt eine Übersicht und
Figur 2 eine seitliche Ansicht eines Anlagenabschnittes mit einer Schlauchbildungsvorrichtung
1, einer Längsschweissvorrichtung mit Absaugvorrichtung 10. Eine Folie 20 durchläuft
den Anlagenabschnitt in Pfeilrichtung. Sie wird als Folienbahn zugeführt und zu einem
Schlauch gefaltet, umfängt dabei einen Strom von vereinzelten, als Stückgüter vorliegenden
Produkten 24, wird in Längsrichtung, also in Förderrichtung, verschweisst und anschliessend
in Querrichtung zwischen den Produkten 24 verschweisst. Zwischen der Längsschweissung
und der Querschweissung wird im Folienschlauch mittels der Absaugvorrichtung 10 Gas,
typischerweise Luft, abgesaugt. Eine anschliessend angeordnete Querschweissvorrichtung
8 (nur in
Figur 2 dargestellt) bildet abgeschlossene, grundsätzlich gasdichte Abschnitte des Folienschlauches.
Diese werden entweder beim Querschweissen selber oder später voneinander in einzeln
verpackte Produkte getrennt.
[0040] Zur Unterstützung der Saugwirkung kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
eine Andrückvorrichtung, beispielsweise mit Andrückrollen 6 aus
[0041] Schaumstoff vorliegen, und/oder eine Pressvorrichtung, beispielsweise mit einem Pressband
7, welches durch Gewichtskraft und/oder Federkraft den Schlauch mit den darin liegenden
Produkten 24 niederhält und gegebenenfalls auch zusammendrückt. Die Andrückvorrichtung
und Pressvorrichtung sind vorzugsweise anschliessend an den Absaugabschnitt 5 angeordnet,
jedoch nicht zwingend unmittelbar anschliessend.
[0042] Wie in der
Figur 2 sichtbar, sind im Bereich der Querschweissvorrichtung 8 Dämpfungsrollen 83 angeordnet.
Sie stützen ein Förderband mit darauf transportierten Produkten 24 entgegen einer
Kraft, welche die Querschweissvorrichtung 8 auf den Schlauch mit den Produkten 24
ausübt. Die Querschweissvorrichtung 8 weist Schweissbalken 81 mit Niederhaltern 82
auf. Die Niederhalter 82 stabilisieren die Folienbahnen respektive den Schlauch während
des Schweissvorganges. Dabei drücken der Schweissbalken 81 und die Niederhalter 82
gegen die den Schlauch und das Förderband. Das Förderband bewegt sich gegen die Dämpfungsrollen
83, wobei die Bewegung des Förderbandes und des Schlauches mit den Produkten durch
die Dämpfungsrollen 83 gedämpft wird.
[0043] Entsprechende Dämpfungsrollen sind in der
EP 2 230 203 A1 derselben Anmelderin offenbart und dort als Stützelement oder Stützrolle 12 bezeichnet.
Die Eigenschaften solcher Rollen werden durch Verweis in die vorliegende Anmeldung
aufgenommen.
[0044] Auch im Bereich der Längsschweissvorrichtung können entsprechende Dämpfungsrollen
91 der Längsschweissvorrichtung angeordnet sein.
[0045] Figur 3 zeigt eine Absaugvorrichtung 10 in einer teilweise explodierten Ansicht. Die Absaugvorrichtung
10 selber weist ein Saugelement 11 auf, welches an einem Anschlussstutzen 16 über
eine Saugleitung 17 an eine (nicht gezeichnete) Absaugpumpe angeschlossen ist. Das
Saugelement 11 ist vorzugsweise im Wesentlichen flach gestaltet und weist einen Ausleger
15 und einen Saugkanal 13 auf. Der Saugkanal 13 endet in einer Absaugöffnung 12. Vorzugsweise
weist der Saugkanal 13 einen Schweissbereich 14 auf, welcher mit einer Längsschweissvorrichtung,
insbesondere einem Längsschweissbügel 9 zum Längsschweissen der Folie 20 zusammenwirkt.
Der Schweissbereich 14 kann eine Vertiefung im Saugkanal 13 oder eine durch den Saugkanal
13 hindurchgehende Öffnung sein.
[0046] Anhand der
Figuren 4 und 5 ist im Folgenden die Anordnung der Absaugvorrichtung 10 bezüglich der Folie
20 und ihre Funktionsweise beschrieben: In der Schlauchbildungsvorrichtung 1 wird
die Folie 20 in Längsrichtung zu einem Schlauch gefaltet, wobei die Produkt 24 auf
die Folie 20 und in den Schlauch hinein gefördert werden. Beim Verlassen der Schlauchbildungsvorrichtung
1 sind also die Produkte 24 an ihrer Oberseite etwa in der Mitte des flach ausgebreiteten
Schlauches von einem ersten Randabschnitt oder Bahnabschnitt 21 und einem zweiten
Randabschnitt oder Bahnabschnitt 22 der Folie 20 bedeckt und liegen die Produkt 24
auf einem dritten Bahnabschnitt 23. Diese Bahnabschnitte verlaufen in Längsrichtung
der Folie 20. Dabei liege der erste Bahnabschnitt 21 oberhalb des zweiten Bahnabschnittes
22. Es liegt die Innenseite des ersten Bahnabschnittes 21 auf der Aussenseite des
zweiten Bahnabschnittes 22. Mit anderen Worten: es wird die Innenseite der Folie 20
auf die Aussenseite gelegt und anschliessend verbunden.
[0047] Der Folienschlauch mit den Produkten 24 wird nun, anschliessend an die Schlauchbildungsvorrichtung
1, in Förderrichtung durch einen Einführungsabschnitt 2, einen Vereinigungsabschnitt
3, einen Verbindungsabschnitt 4 und einen Absaugabschnitt 5 der Vorrichtung gefördert.
[0048] Im Einführungsabschnitt 2 verläuft der erste Bahnabschnitt 21 oberhalb und der zweite
Bahnabschnitt 22 unterhalb des Auslegers 15. Der Ausleger 15 des Saugelementes 11
führt also in den noch offenen Schlauch hinein.
[0049] Im Vereinigungsabschnitt 3 wird der zweite Bahnabschnitt 22 nach oben, oder, bezüglich
des Schlauches, nach aussen und gegen den ersten Bahnabschnitt 21 geführt. Der zweite
Bahnabschnitt 22 gelangt also in Kontakt mit dem ersten Bahnabschnitt 21. Der Schlauch
ist dadurch geschlossen, aber noch nicht verschweisst. Im Vereinigungsabschnitt 3
erstreckt sich der Ausleger 15 entlang der Förderrichtung. Die Länge des Vereinigungsabschnitts
3 richtet sich nach der Fördergeschwindigkeit und der Robustheit und Flexibilität
des Folienmaterials.
[0050] Im Verbindungsabschnitt 4 liegen der erste Bahnabschnitt 21 und der zweite Bahnabschnitt
22 beide oberhalb, oder, bezüglich des Schlauches, ausserhalb des Saugkanals 13 des
Saugelementes 11, und sind in Kontakt zueinander. Der Saugkanal 13 liegt also ganz
innerhalb des Schlauches. In einem Bereich des Saugkanals 13 ist dieser als Schweissbereich
14 ausgebildet. Der Schweissbereich 14 ist eine Vertiefung oder eine durchgehende
Öffnung im Saugkanal 13, in welche gegeneinander liegende Lagen des Verpackungsmateriales
durch die Längsverbindungsvorrichtung respektive den Längsschweissbügel 9 hinein drückbar
sind. Der Längsschweissbügel 9 drückt die beiden oberhalb respektive ausserhalb des
Saugkanals 13 laufenden ersten und zweiten Bahnabschnitte 21, 22 ein wenig in den
Schweissbereich 14 hinein, was eine notwendige Gegenkraft gegen den Längsschweissbügel
9 ergibt, und verschweisst sie miteinander. Der Längsschweissbügel 9 führt dabei vorzugsweise
eine Wiegebewegung aus, wie in der
Figur 4 durch einen Doppelpfeil angedeutet ist.
[0051] Der Saugkanal 13 erstreckt sich in der Breite über mindestens ein Viertel oder die
Hälfte oder drei Viertel der Breite des flachgedrückten Folienschlauches, um diesen
möglichst wirksam evakuieren zu können. Das Evakuieren respektive Absaugen von Gas
geschieht also - in einem möglichst breiten Bereich des Folienschlauches - im Absaugabschnitt
5, in welchem die Folie in Längsrichtung zu einem geschlossenen Schlauch verschweisst
ist. Vorzugsweise ist die Absaugöffnung 12 in Richtung der Förderrichtung hin offen,
saugt also im Betrieb der Vorrichtung Gas entgegen der Förderrichtung aus dem Schlauch.
[0052] Durch die nachfolgenden Andrückrollen 6 und das Pressband 7 werden wie bereits erläutert
die Folie zusammengedrückt und dadurch das Absaugen unterstützt, und werden die Produkte
24 vor der Querschweissvorrichtung 8 komprimiert.
[0053] Figur 6 zeigt eine weitere Übersichtsansicht. Unter anderem ist sichtbar, wie die Produkte
24 vereinzelt gefördert werden, und wie die Andrückrollen 6 über die ganze Breite
des flachgedrückten Schlauches wirken.
[0054] Figur 7 zeigt einen Querschnitt durch eine Absaugvorrichtung zusammen mit einer seitlichen
Längsverbindungsvorrichtung, und
Figur 8 eine Ansicht der wesentlichen Teile. Die Förderrichtung führt zum Betrachter hin.
Der Schlauch wird durch Aufeinanderlegen des ersten Bahnabschnittes 21 und des zweiten
Bahnabschnittes 22 gebildet, wobei die beiden Innenseiten (also dieselbe Seite der
Folie 20) aufeinander liegen und anschliessend verbunden werden. Der Ausleger 15 des
Saugelementes 11 führt (in der
Figur 7 hinter der Zeichnungsebene, welche durch den Längsschweissbügel 9 führt) seitlich
zwischen den beiden Bahnabschnitten 21, 22 in den noch offenen Schlauch hinein und
dann vorzugsweise ein Stück weit in Förderrichtung (in der
Figur 7 in Richtung des Betrachters). Entlang der Förderrichtung betrachtet läuft im Bereich
des Auslegers 15 der erste Bahnabschnitt 21 oberhalb des Auslegers 15 und der zweite
Bahnabschnitt 22 unterhalb des Auslegers 15. Anschliessend an den Ausleger 15 wird
der zweite Bahnabschnitt 22 nach oben geführt. Im Bereich des Längsschweissbügels
9 und des Schweissbereiches 14 laufen beide Bahnabschnitte 21, 22 oberhalb des Schweissbereiches
14.
[0055] Rechts des Längsschweissbügels 9, an der Aussenseite bezüglich des neu gebildeten
Schlauches, ist eine Schneidvorrichtung 18 mit einer Rolle zum Abschneiden und Wegführen
von ausserhalb der Schweissnaht liegenden Verpackungsmateriales angeordnet.
1. Verfahren zur Verpackung von Produkten (24) durch Bilden eines Schlauches aus einer Bahn von
Verpackungsmaterial (20), wobei der Schlauch, bezüglich einer Förderrichtung des Verpackungsmaterials,
in einem Bereich vor einer Längsverbindungsvorrichtung (9) offen ist und in einem
Bereich nach der Längsverbindungsvorrichtung (9) geschlossen ist, eine Absaugvorrichtung
(10) im Bereich vor der Längsverbindungsvorrichtung (9) in den noch offenen Schlauch
hineinführt und im Bereich nach der Längsverbindungsvorrichtung (9) mindestens eine
Absaugöffnung (12) aufweist, mit welcher die Absaugvorrichtung (10) Gas, insbesondere
Luft, aus dem Bereich nach der Längsverbindungsvorrichtung (9) aus dem Schlauch absaugt,
dadurch gekennzeichnet, dass
• entweder ein Abschnitt des Saugkanals (13) mit der Längsverbindungsvorrichtung (9)
zur Bildung der Längsverbindung zusammenwirkt
• oder ein Ausleger (15) in den Schlauch hineinführt und sich anschliessend in Förderrichtung
bis zur Absaugöffnung (12) erstreckt, wobei ein Bereich (14) des Saugelementes (11),
welcher ausserhalb des Schlauches angeordnet ist, mit der Längsverbindungsvorrichtung
(9) zur Bildung der Längsverbindung zusammenwirkt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, wobei
• in einem Einführungsabschnitt (2) die Absaugvorrichtung (10) mit einem Ausleger
(15) in den noch offenen Schlauch hineinführt,
• in einem anschliessenden Vereinigungsabschnitt (3) ein erster Randabschnitt (21)
und ein zweiter Randabschnitt (22) der Bahn aufeinander geführt werden und einen offenen
Schlauch bilden,
• in einem anschliessenden Verbindungsabschnitt (4) die Randabschnitte durch die Längsverbindungsvorrichtung
(9) miteinander verbunden werden, wodurch der Schlauch geschlossen wird, und
• in einem anschliessenden Absaugabschnitt (5) Gas aus dem geschlossenen Schlauch
abgesaugt wird.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, wobei die Absaugöffnung (12) Gas entgegen der
Förderrichtung aus dem Schlauch aus Verpackungsmaterial (20) saugt.
4. Vorrichtung zur Verpackung von Produkten (24), welche zum Bilden eines Schlauches durch eine
Längsverbindungsvorrichtung (9) aus einer Bahn von Verpackungsmaterial (20) ausgebildet
ist, wobei der Schlauch, bezüglich einer Förderrichtung des Verpackungsmaterials,
in einem Bereich vor der Längsverbindungsvorrichtung (9) offen ist und in einem Bereich
nach der Längsverbindungsvorrichtung (9) geschlossen ist, die Vorrichtung eine Absaugvorrichtung
(10) aufweist, welche im Bereich vor der Längsverbindungsvorrichtung (9) in den noch
offenen Schlauch hineinführt, und im Bereich nach der Längsverbindungsvorrichtung
(9) mindestens eine Absaugöffnung (12) aufweist, durch welche Gas aus dem Bereich
nach der Längsverbindungsvorrichtung (9) aus dem Schlauch und durch die Absaugvorrichtung
(10) absaugbar ist
dadurch gekennzeichnet, dass
• entweder ein Abschnitt des Saugkanals (13) mit der Längsverbindungsvorrichtung (9)
zur Bildung der Längsverbindung zusammenwirkt
• oder ein Ausleger (15) in den Schlauch hineinführt und sich anschliessend in Förderrichtung
bis zur Absaugöffnung (12) erstreckt, wobei ein Bereich (14) des Saugelementes (11),
welcher mit der Längsverbindungsvorrichtung (9) zur Bildung der Längsverbindung zusammenwirkt,
ausserhalb des Schlauches angeordnet ist.
5. Vorrichtung gemäss Anspruch 4, wobei
• in einem Einführungsabschnitt (2) die Absaugvorrichtung (10) mit einem Ausleger
(15) in den noch offenen Schlauch hineinführt,
• in einem Vereinigungsabschnitt (3) ein erster Randabschnitt (21) und ein zweiter
Randabschnitt (22) der Bahn aufeinander geführt sind,
• in einem Verbindungsabschnitt (4) die Randabschnitte durch die Längsverbindungsvorrichtung
(9) miteinander verbindbar sind, und
• in einem Absaugabschnitt (5) die Absaugöffnung (12) der Absaugvorrichtung (10) vorliegt.
6. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei die Absaugöffnung (12) in Richtung
der Förderrichtung hin offen ist, also im Betrieb der Vorrichtung Gas entgegen der
Förderrichtung aus dem Schlauch aus Verpackungsmaterial (20) saugt.
7. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die im Schlauch des Verpackungsmateriales
angeordneten oder in den Schlauch hineinführenden Teile (15, 11) der Absaugvorrichtung
(10) flach ausgebildet sind.
8. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei der genannte Abschnitt des Saugkanals
(13) eine Vertiefung im Saugkanal (13) oder eine durchgehende Öffnung des Saugkanals
(13) ist, in welche gegeneinander liegende Lagen des Verpackungsmateriales durch die
Längsverbindungsvorrichtung (9) hinein drückbar sind.
9. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 bis 8, wobei, in Förderrichtung, anschliessend
an den Absaugabschnitt (5) eine Andrückvorrichtung zum Zusammendrücken des Schlauches
angeordnet ist.
10. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 bis 9, wobei, in Förderrichtung, anschliessend
an den Absaugabschnitt (5) eine Pressvorrichtung zum Anpressen von im Schlauch vorliegenden
Produkten (24) und zum Verdrängen von Gas aus dem Schlauch angeordnet ist.
11. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 bis 10, wobei, in Förderrichtung, anschliessend
an den Absaugabschnitt (5) eine Querschweissvorrichtung (8) zum Bilden einer Querverschweissung
des Schlauches angeordnet ist.
12. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 bis 11, wobei die von der Längsverbindungsvorrichtung
(9) und der Querschweissvorrichtung (8) hergestellten Verbindungen des Verpackungsmaterials
gasdicht sind.
13. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 4 bis 12, wobei die Längsverbindungsvorrichtung
(9) eine Schweissvorrichtung, insbesondere ein Längsschweisselement (9) zum Längsverschweissen
von thermoplastischem Verpackungsmaterial, insbesondere einer Kunststofffolie ist.