[0001] Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges, rechteckiges Baupaneel, aufweisend:
- eine Sichtfläche,
- eine der Sichtfläche gegenüber liegende Basisfläche,
- zwei parallel zueinander liegende, profilierte Seitenflächen und zwei übrige, senkrecht
zu den Seitenflächen verlaufende, ebenso zueinander parallele, profilierte Seitenflächen,
wobei alle Seitenflächen durch die Sichtfläche und Basisfläche begrenzt sind,
- wenigstens ein Paar von an den Seitenflächen des Baupaneels eingearbeiteten, zueinander
kompatiblen und im Verlegezustand zusammenwirkenden ersten Verriegelungsmitteln und
zweiten Verriegelungsmitteln, mit denen die Baupaneele zumindest in einer Verlegeebene
festlegbar sind,
wobei wenigstens die ersten Verriegelungsmittel im zusammengefügten Zustand der Baupaneele
eine Hakenverbindung bilden, bei der das eine Verriegelungsmittel einen über eine
Stoßfläche des Baupaneels ragenden und in eine abstehende Lippe auslaufenden Verriegelungsarm,
dagegen das andere Verriegelungsmittel ein in eine polygonale Nut des Verriegelungsarms
eingreifendes Kopfstück aufweist, dessen der Basisfläche zugewandte, untere Fläche
planparallel zur Basisfläche verläuft,
wobei die untere Fläche durch eine äußere Seitenwand und eine der äußeren gegenüberliegende,
innere Seitenwand des Kopfstücks begrenzt ist,
wobei die Basisfläche in eine an das Kopfstück angrenzende, nutförmige Ausnehmung
übergeht, in die die Lippe im zusammengefügten Zustand eingreift und gegen die innere
Seitenwand des Kopfstücks drückt,
wobei die innere Seitenwand des Kopfstücks bis zu einem Boden der Ausnehmung reicht.
[0002] Ein Baupaneel der eingangs genannten Art ist aus
FR 22 78 876 bekannt. Das quadratisch dargestellte Baupaneel, hier: Fußbodenpaneel gemäß
FR 22 78 876 weist brückenartige Unterbrechungen entlang der Seitenkanten des Kopfstücks und dessen
Nut auf. Das Kopfstück wird unter gegenseitiger Verformung in die kompatible Nut außerhalb
der Unterbrechungen gesteckt, wobei nach der Zusammenfügung ein Formschluss entsteht,
bei dem die Nut völlig durch das Kopfstück ausgefüllt ist. Diese Ausführung eignet
sich zur Erstellung eines als Formteil gefertigten Fußbodenpaneels aus elastischem
Kunststoff bzw. aus Kautschuk. Für Baupaneele aus Holz oder Holzwerkstoff scheint
ungeeignet zu sein, da diese Materialien keine ausreichenden elastischen Eigenschaften
aufweisen, die derartige starke Verformung erlauben.
[0003] Es ist bekannt, Möbelteile über eine sogenannte Schwalbenschwanzverbindung zusammenzufügen.
Die Schwalbenschwanzverbindung ist eine formschlüssige, eine Nut und eine Feder aufweisende
Verbindung, die an die Form eines Schwalbenschwanzes erinnert. Die schrägen Flanken
des Schwalbenschwanzes wirken dabei kraftverstärkend nach dem Keilprinzip. Im Gegensatz
zu einer einfachen Nut-Feder-Verbindung ist die Schwalbenschwanzverbindung in der
Lage, nicht nur Querkräfte, sondern auch Zugkräfte zu übertragen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist, ein plattenförmiges Baupaneel, insbesondere Fußbodenpaneel
der eingangs genannten Art zu konzipieren, das aus Holz und/oder Holzwerkstoff gefertigt
ist und mit dem sich ein Flächenbelag durch einfache Verlegung erstellen und nach
Bedarf demontieren lässt.
[0005] Diese Aufgabe ist durch ein gattungsgemäßes Baupaneel gelöst, bei dem
- die äußere Seitenwand des Kopfstücks in eine Abstufung oder eine Nut übergeht, die
wiederum sich an eine bis zur Sichtfläche reichende und senkrecht auf die Sichtfläche
gerichtete Stoßfläche anschließt,
- die Nut des Verriegelungsarms einerseits in eine freie, der Basisfläche abgewandte
Fläche der Lippe und andererseits in eine Abstufung oder einen Vorsprung ausläuft,
- die Abstufung oder der Vorsprung in die bis zur Sichtfläche reichende Stoßfläche übergeht,
- im zusammengefügten Zustand zwischen dem Vorsprung und einer der Sichtfläche zugewandten
Nutflanke der Nut oder zwischen den beiden übereinander liegenden Abstufungen ein
erstes Spiel gebildet ist,
- im zusammengefügten Zustand zwischen der Basisfläche des Kopfstücks und einem Nutboden
der Nut ein zweites Spiel gebildet ist.
[0006] Bei dem Baupaneel kann sich um ein Verkleidungspaneel, insbesondere um ein Fußbodenpaneel
handeln. Mit dem Baupaneel können auch Wände, Decken oder Gebäudefassaden verkleidet
werden. Nach dem erfindungsgemäßen Prinzip können auch Möbelpaneele hergestellt werden.
[0007] In der nachfolgenden Beschreibung wird der Begriff "Baupaneel" durch den Begriff
"Fußbodenpaneel" bzw. "Gegenpaneel" ersetzt, welches nicht einschränkend auf eine
Fußbodenverlegung verstanden werden soll.
[0008] Das Fußbodenpaneel gemäß Erfindung weist zwei profilierte, zueinander senkrecht angeordnete
Seitenflächen-Paare auf, von denen das eine Seitenflächen-Paar an den Längsseiten
und das andere an Schmalseiten des Fußbodenpaneels liegt.
[0009] Dabei können wenigstens die an den Schmalseiten liegenden, zueinander kompatiblen
Seitenflächen Verriegelungsmittel aufweisen, die im zusammengefügten Zustand der Fußbodenpaneele
die besagte Hakenverbindung bilden.
[0010] Die Verriegelungsmittel gewährleisten eine Kompensation der entstehenden Maßänderungen
von Holzmaterial im Bereich der Hakenverbindung. Die Maßänderungen können durch den
Temperaturwechsel und die Luftfeuchtigkeit im Innenraum beeinflusst werden.
[0011] Der Einsatz von Kopfstücken an Schmalseiten vereinfacht die Montage des Fußbodens
erheblich, da die Kopfstücke nur in die Nuten, ohne zusätzliche Arbeitsgänge hineingedrückt
werden müssen.
[0012] Die anderen, den länglichen Seitenflächen zugeordneten Verriegelungsmittel sind nach
dem Prinzip einer Feder-Nut-Verbindung aufgebaut, bei der die eine Seitenfläche eine
über die Stoßfläche ragende Nut sowie einen der Basisfläche zugewandten Vorsprung
und die gegenüberliegende Seitenfläche einen über die Stoßfläche ragenden, mit einer
abstehenden Lippe versehenen Schenkel aufweist, an dem ein Blockiersitz eingearbeitet
ist, in den wiederum der Vorsprung des Gegenpaneels eingreift. Hierbei wird es auf
frühere Dokumente:
EP 0 1585876 B1 (
WO 2004059104) und
DE 203 21 445 U1 der Anmelderin verwiesen, die im vollen Umfang in die vorliegende Erfindung mit einbezogen
sind. Die vorliegende Erfindung stellt u. a. eine Weiterentwicklung der in genannten
Schriften beschriebenen Nut-Feder-Verbindung dar.
[0013] Die Fußbodenpaneele gemäß Erfindung können aus Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff oder
Metall hergestellt sein, und zwar in einer massiven oder mehrschichtigen Ausführung.
Darüber hinaus können die Fußbodenpaneele aus Vollholz oder aus sogenanntem HDF-Laminat
(high density fiberboard) oder aus MDF-Laminat (medium density fiberboard) oder aus
anderen, darin Holzwerkstoff-Kunststoff-Kombinationen gefertigt sein.
[0014] Die Erfindung richtet sich insbesondere auf Ausführung aus Massivholz. Die Holzfußböden
sind im Allgemeinen langlebig und belastbar. Entscheidendes Merkmal eines Holzfußbodens
ist die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und auch wieder abzugeben und in Folge
dessen zu quellen und zu schwinden. Die Kunststoff-, Gummi- oder Kautschuk-Fußböden
weisen diese Eigenschaften nicht auf.
[0015] Das Massivholz gewährt sämtliche positiven Eigenschaften: Luftionisierung, Regelung
des Mikroklimas in Innenräumen, Schutz vor elektrostatischer Aufladung und vor Staubanzug,
wirkt auch antiallergisch.
[0016] Die beiden übereinander - im zusammengesetzten Zustand - liegenden Abstufungen können
als ein zusätzlicher Verriegelungsmittel bezeichnet werden, mit dem ein Druck der
vertikalen Stoßflächen gegeneinander im Falle der Feuchtigkeitsänderungen im Holzwerkstoff
verringert und damit eine eventuelle Beschädigung der Verbindung in Folge der Quellung
von Holz oder Holzwerkstoff vermieden werden kann. Vorteilhaft ist dabei, dass die
übereinander liegenden Abstufungen ein geringfügiges Spiel bilden. Dieselbe Wirkung
kann durch Unterbringung des an der Nut des Verriegelungsarms liegenden Vorsprungs
in einer Nut des Gegenpaneels erzielt werden, wenn die Nut des Gegenpaneels an der
äußeren Seitenfläche des Kopfstücks und unterhalb der Stoßfläche liegt. Das besagte
Spiel kann zwischen einer oberen, der Sichtfläche zugewandten Fläche des Vorsprungs
des Fußbodenpaneels und einer oberen Nutflanke der Nut am Kopfstück des Gegenpaneels
auftreten.
[0017] Von großem Vorteil der Konstruktion gemäß Erfindung ist, dass sich gerade bei massiven
Holzpaneelen gut einsetzen lässt, da diese, wie bekannt, besonders auf Feuchtigkeitsänderungen
empfindlich sind.
[0018] Die Merkmale der Erfindung können sich auch auf mehrschichtige Fußbodenpaneele richten.
Die mehrschichtigen Fußbodenpaneele bestehen beispielsweise aus einer Bodenschicht
aus Massivholz, einer Kernschicht aus Holzwerkstoff und einer Nutzschicht aus Hartholz,
die in der Regel einer Oberflächenbehandlung, beispielsweise mit einer Ölsubstanz
oder Wachs, unterliegt.
[0019] Für das Fußbodenpaneel gemäß Erfindung kommen u.a. folgende einheimische, aber auch
besonders widerstandsfähige tropische Holzarten in Frage:
- Amerikanischer Ahorn
- Amerikanischer Kirschbaum (black cherry)
- Amerikanischer Nussbaum
- Bambus hell
- Birke
- Birnbaum
- Bubinga
- Buche
- Cabreuva
- Cumaru
- Diamantholz (Guatambu)
- Doussie (afzelia superior)
- Eiche
- Erle
- Esche
- Eukalyptus
- Europäischer Ahorn (Bergahorn)
- Europäischer Kirschbaum
- Hevea
- Ipe
- Iroko
- Jatoba
- Kempas
- Lärche
- Mahagoni
- Merbau
- Mutenye
- Niangon
- Padouk
- Palisander
- Peroba
- Pitch Pine
- Red Pine
- Sucupira
- Tali-Missanda
- Teak
- Tigerwood
- Wenge (Panga-Panga)
[0020] Hölzer aus verantwortungsvoller und nachhaltiger Forstwirtschaft sind durch das FSC
(Forest Stewardship-Council)-Siegel gekennzeichnet.
[0021] Die Brinell-Härte der oben aufgeführten Holzarten liegt zwischen 43 N/mm
2 (Bergahorn) und 90 N/mm
2 (Sucupira).
[0022] Schließlich bezieht sich die Erfindung auch auf einen aus gefügten Baupaneelen der
vorstehend benannten Art bestehenden Flächenbelag. Der Flächenbelag kann ein Fußboden,
eine Wand- oder Deckenverkleidung, eine Fassadenverkleidüng oder eine Möbelwandung
sein.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnung näher erläutert. Die
Figuren zeigen:
- Fig. 1
- ein Fußbodenpaneel gemäß Erfindung, in einer Draufsicht auf seine Flachseite;
- Fig. 2
- einen Schnitt B - B gemäß Fig. 1;
- Figuren 3a und 3b
- ein vergrößertes Detail zweier Fußbodenpaneele im Bereich ihrer Schmalseiten vor und
nach der Zusammenfügung, in einem Schnitt;
- Fig. 4
- eine andere Ausführungsform des Fußbodenpaneels, ebenso in einem Schnitt B-B gemäß
Fig. 1;
- Figuren 5a und 5b
- vergrößertes Detail zweier Fußbodenpaneele gemäß Fig. 4 im Bereich ihrer Schmalseiten
vor und nach der Zusammenfügung, in einem Schnitt;
- Fig. 5c
- das in Fig. 5b abgebildete Detail mit angedeuteten Druckkräften an der entstandenen
Schwalbenschwanzverbindung;
- Fig. 6
- das in Fig. 5b gezeigte Detail zweier zusammengefügten Fußbodenpaneele, jedoch in
einer dreischichtigen Ausführung;
- Fig. 7a
- einen Schnitt A-A gemäß Fig. 1;
- Fig. 7b
- den in Fig. 7a gezeigten Schnitt mit angedeuteten Radien;
- Figuren 8a und 8b
- zwei Fußbodenpaneele gemäß Figuren 7a und 7b, vor und nach ihrer Verlegung auf einen
Untergrund, in einem schematischen Schnitt;
- Fig. 9
- ein vergrößertes Detail zweier zusammengefügten Fußbodenpaneele im Bereich ihrer Längsseiten,
in einem Schnitt;
- Figuren 10a und 10b
- zwei Fußbodenpaneele mit rechteckigen Nuten vor der Verlegung, in einem schematischen
Schnitt;
- Fig. 10c
- zwei Fußbodenpaneele gemäß Figuren 10a, 10b während der Verlegung, in einem schematischen
Schnitt;
- Fig. 10d
- die Fußbodenpaneele gemäß Fig. 10c nach der Verlegung, in einem schematischen, vergrößerten
Schnitt;
- Figuren 11a und 11b
- zwei Fußbodenpaneele mit einem trapezförmigen Kopfstück, jedoch mit ei- nem am Kopfstück
und der Nut des Verriegelungsarms eingebrachten Stabilisierungsmitteln, vor und nach
der Verlegung, in einem schematischen Schnitt;
- Fig.12
- vergrößertes Detail zweier miteinander verbundenen Fußbodenpaneele mit einem anderen
trapezförmigen Kopfstück, in einem vergrößerten Schnitt;
- Figuren 13a und 13b
- zwei Fußbodenpaneele mit trapezförmigem, gleichschenkligem Kopfstück und Versteifungsprofilen,
vor und nach der Verlegung, in einem schematischen Schnitt;
- Figuren 14a und 14b
- zwei Fußbodenpaneele mit einem weiteren Kopfstück und mit Versteifungsprofilen, vor
und nach der Verlegung, in einem schematischen Schnitt;
- Figuren 15a und 15b
- zwei Fußbodenpaneele in einer abweichenden Ausführungsform, mit einem Kopfstück und
mit Versteifungsprofilen, vor und nach der Verlegung, in einem schematischen Schnitt.
[0024] Die Fig. 1 zeigt ein rechteckiges Fußbodenpaneel 100, 100' in einer schematischen
Draufsicht auf seine Sichtfläche 11. Das Fußbodenpaneel 100, 100' weist zwei zueinander
parallele Seitenflächen 1.1, 2.1 und zwei senkrecht zur Seitenfläche 1.1, 2.1 liegende
Seitenflächen 1.2, 2.2 auf, wobei die Seitenflächen 1.1, 2.1 an den Längsseiten und
die übrigen Seitenflächen 1.2, 2.2 an den Schmalseiten des Fußbodenpaneels angeordnet
sind. Die schematische, in Fig. 1 gezeigte Draufsicht bezieht sich auch auf alle anderen
Ausführungsformen der Hakenverbindung, die im Weiteren mit Bezugszeichen 200; 300;
400; 500; 600; 700; 800 versehen sind.
[0025] Die Einzelheiten der Seitenflächen 1.2, 2.2; 1.2, 2.2 sind der Fig. 1 auf Grund ihrer
schematischen Darstellung nicht entnehmbar. Sie werden anhand weiterer Figuren der
vorliegenden Beschreibung abgehandelt werden. So umfasst die Fig. 1 mehrere sich voneinander
unterscheidende Ausführungsformen der Fußbodenpaneele, wobei die Unterschiede zwischen
den Ausführungsformen nur die Schmalseiten der Fußbodenpaneele betreffen.
[0026] Zur besseren Verständlichkeit der Ausführungsbeispiele werden folgende Begriffe erläutert,
wie sie im Zusammenhang mit der Zeichnung verwendet werden:
- Eine "Hakenverbindung" entsteht durch einfaches Herabsenken des Kopfstücks und dessen
Einführung in die Nut des Verriegelungsarms; dabei wird die abstehende Lippe des Verriegelungsarms
in die Ausnehmung des Gegenpaneels derart eingelassen, dass sie dort gegen das Kopfstück
drückt;
- Eine "Schwalbenschwanzverbindung" ist ein Teil der Hakenverbindung, bei der das Kopfstück
trapezförmig ist und praktisch unter Formschluss in die Nut des Verriegelungsarms
eingeführt ist; die formschlüssige Verbindung wird erzielt durch den gegenseitigen
Anpressdruck der Nutflanken der Nut des Verriegelungsarms und der Seitenflächen des
Kopfstücks;
- Die "Sichtfläche", anders Trittfläche genannt, entspricht der sich nach der Verlegung
ergebenden Oberseite der Fußbodenpaneele bzw. deren Nutzschicht;
- Die "Basisfläche" entspricht einer der Sichtfläche gegenüberliegenden Unterseite des
Fußbodenpaneels;
- "Stoßfläche" bzw. "Stoß" bezieht sich in vorliegendem Fall auf zwei senkrecht zur
Sicht- bzw. Basisfläche gerichtete, miteinander in Kontakt stehende Flächen der Seitenflächen,
insbesondere der Nutzschicht;
- "Gegenpaneel" bezieht sich auf das Fußbodenpaneel, das mit dem anderen zusammenwirkt
und sich durch denselben Aufbau auszeichnet. In vorliegendem Fall sind die Gegenpaneele
mit Bezugszeichen 100', 200', 300', 400', 500', 600', 700', 800' und 900'bezeichnet.
- "Seitenfläche" ist die auf eine durch die Sicht- und Basisflächen begrenzte und von
deren Kanten ausgehende Fläche des Fußbodenpaneels.
[0027] Begriffe, wie "oben", "obere", "unten", unteren, "unterste", "unterhalb", "oberhalb",
"links", rechts" usw. beziehen sich auf die auf einen waagerechten Untergrund 26 verlegten
Fußbodenpaneele, wie dies auch in der Zeichnung dargestellt ist.
[0028] Das Fußbodenpaneel 100, 100' ist detailliert in Figuren 2, 3a und 3b dargestellt.
Es besteht aus massivem Holz, in vorliegendem Fall aus gedämpftem Buchenholz. Die
eine Seitenfläche 1.2 (linke Seite der Fig.2) umfasst ein erstes Verriegelungsmittel
6, das einen über eine Stoßfläche 4.1 des Fußbodenpaneels ragenden Verriegelungsarm
20 aufweist, der in eine nach oben abstehende, trapezförmige Lippe 24 ausläuft. Die
Lippe 24 weist eine obere, freie Fläche 14 auf, die planparallel zur Sichtfläche 11
des Fußbodenpaneels angeordnet ist.
[0029] An dem Verriegelungsarm 20 ist eine nach oben offene Nut 18 eingearbeitet, aufweisend
einen parallel zu einer Basisfläche 12 des Fußbodenpaneels angeordneten Nutboden 21
und zwei derart geneigte Nutflanken 29.1, 29.2, dass sich die Nut 18 nach oben verjüngt.
Daraus resultiert, dass der Nutboden 21 breiter als ein oberer Abstand A (lichte Breite)
zwischen den Nutflanken 29.1, 29.2 ist. Dabei schließt sich an die Nutflanke 29.1
eine Abstufung 38.1 der Stoßfläche 4.1 an. Die Nut 18 ist im Querschnitt als nahezu
gleichschenkliges Trapez gestaltet.
[0030] Die zweite Seitenfläche 2.2 (rechte Seite der Fig.2) umfasst ein zweites Verriegelungsmittel
16, das ein nach unten gerichtetes, trapezförmiges Kopfstück 48 sowie eine Ausnehmung
28 aufweist, in die wiederum die Lippe 24 eingreift. Das Kopfstück 48 weist eine planparallel
zur Basisfläche 12 verlaufende Trapezbasisfläche 13 sowie zwei sich an die Trapezbasisfläche
anschließende, schräge Seitenwände 22, 23 auf, die sich nach oben, wie die Nutflanken
29.1, 29.2 der Nut 18, verjüngen.
[0031] Die äußere Seitenwand 23 des Kopfstücks 48 geht in eine Abstufung 38.2 der Stoßfläche
4.2 über. Die Ausnehmung 28 weist eine senkrecht auf Basisfläche 12 gerichtete Flanke
35 auf, welche gegenüber der Seitenwand 23 des Kopfstücks 48 liegt und sich an einen
Boden 17 der Ausnehmung anschließt.
[0032] Dementsprechend hat die Ausnehmung 28 die Form eines orthogonalen Trapezes. Der Boden
17 hat eine Breite B (vgl. Fig. 2), die eine lichte Breite 33 der Ausnehmung 28 überschreitet.
Außerdem ist das Kopfstück 48 in seinem unterstem Bereich zwecks Erleichterung der
Einführung in die Nut 18 des Gegenpaneels 100' beidseitig abgeschrägt.
[0033] Die beiden Abstufungen 38.1, 38.2 verlaufen parallel zur Basisfläche 12 des Fußbodenpaneels
und sind zueinander geringfügig dadurch versetzt, dass das Höhenmaß der Stoßfläche
4.1 das Höhenmaß der Stoßfläche 4.2 etwas überragt.
[0034] In zusammengefügtem Zustand (vgl. Fig. 3b) ist eine formschlüssige Schwalbenschwanzverbindung
10 gebildet, bei der die Nutflanken 29.1, 29.2 gegen die Seitenwände 22, 23 des Kopfstücks
48 drücken. Allerdings verbleiben zwischen den beiden Abstufungen 38.1, 38.2 ein erstes
Spiel 15 und zwischen der Trapezbasisfläche 13 und dem Nutboden 21 ein zweites Spiel
25. Die Größe des Spiels 15; 25 nähert sich beim Schwellen des Holzmaterials dem Nullwert
an.
[0035] Außerdem ist ein üblicher Freiraum 31 zwischen dem Boden 17 der Ausnehmung 28 und
der freien Fläche 14 der Lippe 24 sowie ein weiterer Freiraum 34 zwischen der Flanke
35 der Ausnehmung 28 und der Lippe 24 vorgesehen.
[0036] Die Aufgabe des Spiels 15; 25 ist es, die Maßänderungen der verlegten Fußbodenpaneele
zu kompensieren. Die Abstufungen 38.1, 38.2 stabilisieren die entstandene Schwalbenschwanzverbindung
senkrecht zur Sichtfläche und sichern die Stoßflächen vor dem zerstörerischen Druck
bei feuchtigkeitsbedingten Maßänderungen des Holzwerkstoffs. Die Ausmaße des Spiels
15, 25 sind geringfügig und liegen in vorliegendem Fall zwischen 0,1 mm und 0,2 mm.
[0037] Die aufeinander gerichteten Stoßflächen 4.1; 4.2 bilden ein Spiel 44 (vgl. Fig. 3b),
das im Bereich zwischen 0,05 und 0,1 mm liegt und dieselbe Aufgabe hat, wie das Spiel
15. Das Einbringen des Spiels 44 an den vertikalen Stoßflächen 4.1; 4.2 ist jedoch
als optional zu sehen. Insbesondere kann das Spiel 44 im unteren, an die Abstufungen
38.1, 38.2 angrenzenden Bereich der Stoßflächen 4.1; 4.2 auftreten, wenn eine der
Stoßflächen 4.1; 4.2, oder auch beide geringfügig geneigt sind und miteinander im
oberen Bereich in Kontakt stehen.
[0038] Den Figuren 4, 5a, 5b, 5c und 6 ist ein Fussbodenpaneel 200, 200' zu entnehmen, das
dem bereits beschriebenen Fußbodenpaneel 100, 100' sehr ähnlich ist. Weiterhin sind
am Fußbodenpaneel 200, 200' gleiche Teile mit gleichen Bezugszahlen, die in den Figuren
1 bis 3b auftreten, bezeichnet.
[0039] Die Unterschiede zwischen beiden Ausführungsformen betreffen die Umrisse des Kopfstücks
48 und der Lippe 24. Bei dem Fußbodenpaneel 200, 200' ist vorgesehen, dass die freie
Fläche 14 der Lippe 24 an ihrem Übergang 36 zur Nutflanke 29 der Nut 18 eine schräge
Gleitfläche 30 aufweist, dagegen das Kopfstück 48 frei von Abschrägungen ist, d. h.
seine Seitenwände 22, 23 gehen scharfkantig in die Trapezbasisfläche 13 über.
[0040] Selbstverständlich ist es möglich, zusätzlich sowohl an der Lippe 24 als auch am
Kopfstück 48 Abschrägungen und/oder0 Rundungen vorzusehen.
[0041] Ferner zeigt die Fig. 5b eine trichterförmige Nut 8, deren Spitze sich mit den miteinander
in Kontakt stehenden Stoßflächen 4.1, 4.2 deckt. Die Nuten 8 imitieren bei verlegten
Fußbodenpaneelen 200, 200' ein nicht dargestelltes Muster von sichtbaren, zueinander
parallel verlaufenden Fugen. Diese Ausführung kann die Reinigung und Entstaubung der
die Fugen imitierenden Nuten erleichtern.
[0042] Die Fig. 5c zeigt eine Kräfteanordnung im Bereich der Schwalbenschwanzverbindung
10. Mit F1 wird eine im Wesentlichen horizontale Anpresskraft bezeichnet. Bezugszeichen
F2 und F3 bezeichnen horizontale Kräfte an beiden Seiten der Schwalbenschwanzverbindung.
Die Kräfte bzw. die entsprechenden Drücke beugen den Bewegungen in der Verlegeebene
E parallel zur Längsseite des Fußbodenpaneels und senkrecht gegenüber der Verlegeebene
E vor.
[0043] Außerdem sind in Fig. 5c folgende Winkel gezeigt:
- Winkel zwischen der Nutflanke 29.1 und einer Vertikalen 37 (senkrecht zur Basisfläche
12). Der Winkel liegt zwischen 4° und 5°;
- Winkel als Neigungswinkel zwischen den Seitenwänden 22, 23 des Kopfstücks 48. Der
Winkel beträgt 8°;
- Winkel zwischen der Nutflanke 29.2 und einer Vertikalen 39 (senkrecht zur Basisfläche
12). Der Winkel liegt zwischen 1° und 2°.
[0044] Die Werte von Winkeln, und sind für jede Seitenwand bzw. Nutflanke unterschiedlich.
[0045] Fig. 6 stellt Fußbodenpaneele 300, 300' in verlegtem Zustand dar, bei denen es sich
grundsätzlich um eine Variante des Fussbodenpaneels 200, 200' handelt. Das unterscheidende
Merkmal ist ein dreischichtiger Aufbau des Fussbodenpaneels. Das Fussbodenpaneel 300,
300' weist eine Nutzschicht 5 aus Hartholz, eine Kernschicht 3 aus Holzwerkstoff und
eine Bodenschicht 7 aus Massivholz auf. Die Nutzschicht 5 ist durch die senkrecht
zur Sichtfläche 11 verlaufenden Stoßflächen 4.1, 4.2 begrenzt. Weiterhin sind in Fig.
6 die Gleitfläche 30 und eine der Gleitfläche gegenüberliegende Abschrägung 67 an
der Lippe 24 sowie Abschrägungen 68 und 69 an der Basisfläche des Kopfstücks 48 und
eine geringfügige Abschrägung 70 an der Abstufung 38.1 zu sehen. Die besagten Abschrägungen
bzw. Gleitfläche erleichtern die Einführung des Kopfstücks in die Nut des Verriegelungsarms
20.
[0046] Die Figuren 10a und 10b zeigen Fußbodenpaneele 400, 400', bei denen das Kopfstück
48 im Querschnitt nicht trapezförmig, sondern rechteckig ist, wenn man von den Abschrägungen
68, 69 absieht. Ebenso ist die Nut 18 des Verriegelungsarms 20 im Wesentlich rechteckig.
An der äußeren Seitenfläche 22 des Kopfstücks 48 erstreckt sich entlang des Fußbodenpaneels
400 eine Nut 61, in die ein über die Nutflanke 29.2 der Nut 18 ragender Vorsprung
62 des Gegenpaneels 400' eingreift (vgl. Fig. 10d).
[0047] Die äußere Seitenwand 22 des Kopfstücks 48 ist gegenüber ihrer Stoßfläche 4.2 zurückversetzt.
Dasselbe trifft auf die Nut 18 des Verriegelungsarms 20 zu, bei der die Nutflanke
29.2 ebenso gegenüber ihrer Stoßfläche 4.1 zurückversetzt ist.
[0048] wie die Fig. 10c zeigt, wird das Fussbodenpaneel 400 mit seinem Kopfstück 48 in die
Nut 18 des Gegenpaneels 400' unter leichter Krafteinwirkung derart eingelassen, dass
die Abschrägungen 68, 69 des Kopfstücks 48 an den Abschrägungen 70, 30 des Gegenpaneels
400' gleiten. Die Lippe 24 verformt sich geringfügig. Nach dem Passieren des Vorsprungs
62 rastet das Kopfstück 48 in die Nut 18 ein.
[0049] In zusammengefügtem Zustand (vgl. Fig. 10d) ist eine Hakenverbindung 10 gebildet,
bei der die Nutflanken 29.1, 29.2 mit den Seitenwänden 22, 23 des Kopfstücks 48 in
Kontakt stehen bzw. gegen diese drücken. Die Lippe 24 drückt gegen das Kopfstück 48.
Die entstandene Hakenverbindung 10 kann auch als Schnappverbindung bezeichnet werden.
[0050] Es sind hier auch das erste Spiel 15 zwischen einer Nutflanke 63 der Nut 61 und dem
Vorsprung 62 und das zweite Spiel 25 zwischen dem Kopfstück 48 und dem Nutboden 21
vorhanden.
[0051] Das Spiel 15; 25 ermöglicht die Kompensation der Maßänderungen des Materials. Die
Abstufung 38.1 bzw. der Vorsprung 62 stabilisiert die entstandene Hakenverbindung
10 senkrecht zur Sichtfläche 11 und sichert die Stoßflächen vor übermäßigem Druck
bei feuchtigkeitsbedingten Maßänderungen des Holzwerkstoffs.
[0052] Bei diesem Konstruktionsprinzip sorgen der Vorsprung 62 und die Nut 61 als spezielles
Verriegelungselement für eine stabile Hakenverbindung, bei der das vertikale Lösen
der verlegten Fußbodenpaneele erschwert ist.
[0053] In Figuren 11a und 11b sind Fußbodenpaneele 500, 500' dargestellt, die den Fußbodenpaneelen
300, 300' nahezu identisch sind, daher sind die gleichen Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Allerdings weist das Kopfstück 48 an seiner unteren Fläche 13 eine sich
parallel zur Längsausrichtung der Stoßfläche 4.2 erstreckende, in ihrem Querschnitt
dreieckige Rille 64 auf. Dementsprechend weist der Nutboden 21 der Nut 18 einen zur
Rille 64 kompatiblen Vorsprung 65 auf, der im zusammengefügten Zustand (vgl. Fig.
11b) in die Rille 64 eingreift. Die Rille 64 mit dem Vorsprung 65 wirken federnd beim
Drücken des Kopfstücks gegen den Verriegelungsarm 20 und gleichen die auftretenden
Verformungen aus.
[0054] Bei der Fig. 12 handelt es sich um Fußbodenpaneele 600, 600', bei denen das Kopfstück
48 und die Nut 18 in ihrem Querschnitt die Form eines orthogonalen Trapez aufweisen.
Das Trapez verjüngt sich in Richtung auf die untere Fläche 13 des Kopfstücks. Dementsprechend
ist die innere Seitenfläche 23 des Kopfstücks 48 gegenüber einer Senkrechten zur Basisfläche
12 unter einem spitzen Winkel geneigt. Der Winkel beträgt in vorliegendem Fall etwa
20° und kann nach Erfahrung variieren. Es sind auch das erste Spiel 15 zwischen der
Nutflanke 63 der Nut 61 und dem Vorsprung 62 und das zweite Spiel 25 zwischen dem
Kopfstück 48 und dem Nutboden 21 zu erkennen.
[0055] Figuren 13a und 13b stellen eine abgewandelte Ausführungsform (Bezugszeichen 700,
700') der in Fig. 6 gezeigten Fußbodenpaneele dar. Darüber hinaus sind die gleichen
Teile mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. In den Kern 3 sind Versteifungsprofile
(C-Profil) 66.1, 66.2 derart eingelassen, dass ein Mittelsteg 71 des C-Profils mit
der Oberfläche 72 des Kerns 3 in Flucht liegt und die beiden C-Schenkel 73.1, 73.2
des C-Profils in Richtung Bodenschicht 7 zeigen. Die Versteifungsprofile 66.1, 66.2
bestehen beispielsweise aus Aluminium. Vorzugsweise verlaufen die Versteifungsprofile
66.1, 66.2 parallel zu Stoßfläche 4.1, 4.2 und in ihrer Nähe. Der C-Schenkel 73.2
des Versteifungsprofils 66.2 greift ins Material des Kopfstücks 48 ein.
[0056] Die Versteifungsprofile 66.1, 66.2 können auch "T"-, "L"- oder "I"-förmig sein. Als
weitere Materialien für die Versteifungsprofile eignen sich Metalle, Hartkunststoffe,
wie Polycarbon und andere, Harze und härtere Holzwerkstoffe.
[0057] Das Versteifungsprinzip unter Einsatz von gleichen C-Profilen ist auch den Figuren
14 a und 14 b sowie den Figuren 15a und 15b zu entnehmen.
[0058] Die Figuren 14 a und 14 b zeigen dreischichtige Fußbodenpaneele 800, 800' mit geändertem
Querschnitt der Hakenverbindung 10. Das Kopfstück 48 hat in seinem Querschnitt etwa
die Form eines Parallelogramms, bei dem die äußere und innere Seitenflächen 22, 23
des Kopfstücks unter gleichem Winkel geneigt sind. Dementsprechend ist auch die Nut
18 des Verriegelungsarms 20 gestaltet, d.h. sie weist ebenso die Form eines Parallelogramms
auf. Die Nutflanken 29.1, 29.2 sind zueinander parallel angeordnet. Ferner ist die
Abstufung 38.2 im Übergangsbereich der Stoßfläche 4.1 zum Kopfstück 48 sowie die zweite,
abgeschrägte Abstufung 38.1 an der Nut 18 zu sehen.
[0059] Die Figuren 15 a und 15 b zeigen Fußbodenpaneele 900, 900' in einer abweichenden
Ausführungsform. Die Fußbodenpaneele 900, 900' bestehen ebenfalls aus drei Schichten,
wie es bei Fig. 6 beschrieben worden ist. Die Hakenverbindung liegt in ihrer einfachsten
Form vor. Das Kopfstück 48 ist formschlüssig in der Nut 18 untergebracht unter Belassung
des unteren Spiels 25. Die äußere Seitenfläche 22 des Kopfstücks 48 liegt in Flucht
mit der Stoßfläche 4.1. Ebenso ist die Nutflanke 29.2 der Nut 18 des Verriegelungsarms
20 plan und liegt in Flucht mit der Stoßfläche 4.2. Die Lippe 24 drückt gegen das
Kopfstück 48.
[0060] Für alle oben beschriebenen Fußbodenpaneele 100, 100'; 200, 200', 300, 300'; 400,
400'; 500, 500'; 600, 600', 700, 700'; 800, 800' und 900, 900' gilt, dass ihre übrigen,
an den Längsseiten liegenden Seitenflächen 1.1, 2.1 Verriegelungsmittel 9; 19 aufweisen,
die eine in Fig. 9 dargestellte Nut-Feder-Verbindung 40 bilden. Die Teile der Verriegelungsmittel
9; 19 sind detailliert in Figuren 7a, 7b, 8a, 8b dargestellt.
[0061] So zeigt die Fig. 7a das Fußbodenpaneel 200, 200' im Schnitt A-A gemäß Fig.1, bei
dem die an Längsseiten des Fußbodenpaneels liegenden Seitenflächen 1.1, 2.1 sichtbar
sind. Die Seitenfläche 2.1 umfasst, ausgehend von der Sichtfläche 11, eine Stoßfläche
41.1, eine Nut 32 und einen unteren, über die Stoßfläche 41.1 ragenden Schenkel 42,
der mit einer nach oben zeigenden Lippe 43 endet.
[0062] Am Schenkel 42 ist ein konkaver, nach oben offener Blockiersitz 45 zu sehen, der
sich einerseits an eine untere Nutflanke 46.1 der Nut 32 und andererseits an eine
obere, freie Fläche 47 der Lippe 43 anschließt. Die freie Fläche 47 der Lippe 43 fällt
schräg in Richtung Blockiersitz 45 ab. Eine obere Nutflanke 46.2 der Nut 32 liegt
parallel zur unteren Nutflanke 46.1. Die Nut 32 weist einen Nutboden 49 auf, der gegenüber
der Stoßfläche 41.1 zurückversetzt und an seinen beiden Seiten über Abschrägungen
55.1, 55.2 in die Nutflanken 46.1, 46.2 übergeht.
[0063] Die gegenüber liegende Seitenfläche 1.1 umfasst, ausgehend von der Sichtfläche 11,
eine Stoßfläche 41.2, eine an die Nut 32 angepasste, über die Stoßfläche 41.2 ragende
Feder 51 und einen nach unten gerichteten, etwa halbkreisförmigen Vorsprung 52. An
den Vorsprung 52 schließt sich eine Ausnehmung 50 an, in die die Lippe 43 eingreift.
Die Ausnehmung 50 ist durch den Vorsprung 52, einen parallel zur Basisfläche 12 angeordneten
Boden 53 und eine untere, senkrecht zur Basisfläche 12 verlaufende Wandfläche 54 begrenzt.
Die Feder 51 zeichnet sich durch zwei Abschrägungen 56.1, 56.2 aus. Die Feder kann
auch die Form eines unsymmetrischen Trapezoides (nicht dargestellt) haben.
[0064] Die Feder 51 und die Nut 32 bilden den ersten Verriegelungsmittel 9. Der untere Vorsprung
52 und der Blockiersitz 45 mit Lippe 43 bilden den zweiten Verriegelungsmittel 16
(vgl. Fig. 9).
[0065] In Fig. 7b sind dieselben Teile, wie in Fig. 7a, gezeigt und mit gleichen Bezugszahlen
bezeichnet. Dargestellt sind Radien R1, R2, R3, R4, R5, R6, R7 an den Rundungen der
Seitenflächen 1.1, 2.1, wobei der Radius R1 einem Übergang 57 der unteren Nutflanke
46.2 zum Blockiersitz 45, der Radius R2 dem mittleren Bereich des konkaven Blockersitzes
45, der Radius R3 dem linken Bereich des Blockiersitzes 45 und der Radius R4 einem
Übergang 58 des Blockiersitzes 45 zur freien Fläche 47 der Lippe 43 zugeordnet ist.
[0066] Der Radius R5 (an der Seitenfläche 1.1) bezieht sich auf die linke Seite des unteren
Vorsprungs 52. Der Radius R6 ist dem mittleren Bereich des Vorsprungs 52 und der Radius
R7 einem Übergang 59 der Feder 51 zum Vorsprung 52 zugeordnet.
[0067] Die konkave Form des Blockiersitzes 45 stellt keinen regulären Halbkreis dar, da
seine Radien R2, R3 unterschiedliche Werte haben. Das Gleiche betrifft den nach unten
gerichteten Vorsprung 52. Vorzugsweise weist der Vorsprung 52 drei Kreisbogen-Abschnitte
von unterschiedlichen Radien auf.
[0068] Vorzugsweise sind die Radien R2 (mittlerer Bereich des Blockersitzes 45) und R6 (mittlerer
Bereich des Vorsprungs 52) sich annähernd gleich.
[0069] Die Radiengrößen betragen, wie folgt:
R1: 0,5 mm
R2: 2,1 mm
R3: 12,1 mm
R4: 1,0 mm
R5: 0,5 mm
R6: 2,4 mm
R7: 1,0 mm
[0070] Die Dicke des massiven Fußbodenpaneels 200, 200' beträgt in vorliegendem Fall 14
mm. Es sind Dickmaße zwischen 8 mm und 30 mm vorgesehen.
[0071] Die Fig. 8a zeigt die Fußbodenpaneele 200, 200' während ihrer Verlegung auf den Untergrund
26 (= Verlegeebene E). Das Fußbodenpaneel 200' wird mit seiner Feder 51 in die Nut
32 des bereits verlegten Gegenpaneels 200 derart eingeführt, dass
die Feder mit ihrer Abschrägung 56.2 über den abgerundeten Übergang 57 der unteren
Nutflanke 46.2 zum Blockiersitz 45 und
der untere Vorsprung 52 über die geneigte obere Fläche 47 der Lippe 43 gleiten, bis
die Feder 51 völlig in die Nut 32 und der Vorsprung 52 in den Blockiersitz 45 (vgl.
Figuren 8b und 9) gelangen.
[0072] Gleichzeitig aber wird das Kopfstück 48 in die Nut 18 (vgl. Fig. 5a) von der Längsseite
beginnend derart nach und nach gedrückt, dass zuerst über die abgeschrägte Gleitfläche
30 gleitet und nach dem Passieren der Gleitfläche in der Nut 18 einrastet, bis die
Schwalbenschwanzverbindung 10 (vgl. Fig. 5b) an den Schmalseiten zustande kommt.
[0073] Allerdings ist das Hineindrücken eines solchen Kopfstücks 48 in die Nut 18 schwierig
und nur über die Biegsamkeit des Verriegelungsarms 20 verwirklicht werden kann. Der
die Lippe 24 tragende Verriegelungsarm 20 biegt sich unter vorübergehender Vergrößerung
der lichten Breite der Nut 18. Nach dem Einführen des Kopfstücks 48 in die Nut 18
bewirkt die Rückstellkraft der Lippe 24 ihr Rückkehr zur Ausgangsposition. Beim Hineindrücken
des Kopfstücks 48 spielen auch die besagten Abschrägungen bzw. Gleitfläche 30 eine
wichtige Rolle.
[0074] Wie die Fig. 9 zeigt, ist nach Verlegung der Fußbodenpaneele 200, 200' zwischen dem
Vorsprung 52 und dem Blockiersitz 45 eine Kammer 60 entstanden, die in ihrem Querschnitt
sichelförmig ist und sich in Richtung Lippe 43 derart verjüngt, dass zwischen der
Lippe 43 und dem linken Bereich des Vorsprungs 52 eine geringfügige Dilatationsspalte
S1 liegt. Eine zweite Dilatationsspalte S2 liegt zwischen der Feder 51 und der unteren
Nutflanke 46.2 der Nut 32. Die Dilatationsspalte kann auch als Spiel bezeichnet werden.
[0075] Die verriegelungsmittel 9; 19 sind so dimensioniert, dass nach der Paneelverlegung
- im trockenen Zustand - die Dilatationsspalten bzw. Spiele zwischen dem Vorsprung
52 und dem Blockiersitz 45 der vorgesehenen Zunahme der Ausmaße der Fußbodenpaneele
entsprechen können. Die vorgesehene Zunahme der Ausmaße beträgt in vorliegenden Fall
etwa 0,15 mm.
Bezugszeichenliste:
[0076]
- 1.1, 2.1
- Seitenfläche
- 1.2, 2.2
- Seitenfläche
- 3
- Kernschicht
- 4.1, 4.2
- Stoßfläche
- 5
- Nutzschicht
- 6
- Verriegelungsmittel
- 7
- Bodenschicht
- 8
- Nut
- 9
- Verriegelungsmittel
- 10
- Hakenverbindung
- 11
- Sichtfläche
- 12
- Basisfläche
- 13
- Basisfläche
- 14
- freie Fläche (v. 24)
- 15
- Spiel
- 16
- Verriegelungsmittel
- 17
- Boden (v.28)
- 18
- Nut
- 19
- Verriegelungsmittel
- 20
- Verriegelungsarm
- 21
- Nutboden (v.18)
- 22,23
- Seitenwand
- 24
- Lippe
- 25
- Spiel
- 26
- Untergrund
- 28
- Ausnehmung
- 29.1, 29.2
- Nutflanke (v.18)
- 30
- Gleitfläche
- 31
- Freiraum
- 32
- Nut
- 33
- lichte Breite (v.28)
- 34
- Freiraum
- 35
- Flanke (v. 28)
- 36
- Übergang (v. 14)
- 37
- Vertikale
- 3.8.1, 38.2
- Abstufung
- 39
- Vertikale
- 40
- Nut-Feder-Verbindung
- 41.1, 41.2
- Stoßfläche
- 42
- Schenkel
- 43
- Lippe
- 44
- Spiel
- 45
- Blockiersitz
- 46.1, 46.2
- Nutflanke (v. 32)
- 47
- freie Fläche (v. 43)
- 48
- Kopfstück
- 49
- Nutboden (v. 32)
- 50
- Ausnehmung
- 51
- Feder
- 52
- Vorsprung
- 53
- Boden
- 54
- Wandfläche (v. 50)
- 55.1, 55.2
- Abschrägung (v. 32)
- 56.1, 56.2
- Abschrägung (v. 51)
- 57
- Übergang
- 58
- Übergang
- 59
- Übergang
- 60
- Kammer
- 61
- Nut
- 62
- Vorsprung
- 63
- Nutflanke (v. 61)
- 64
- Rille
- 65
- Vorsprung
- 66.1, 66.2
- Versteifungsprofil
- 67
- Abschrägung
- 68
- Abschrägung
- 69
- Abschrägung
- 70
- Abschrägung
- 71
- Mittelsteg
- 72
- Oberfläche (v. 3)
- 73.1, 73.2
- C-Schenkel
- 100, 100'
- Fußbodenpaneel (Gegenpaneel)
- 200, 200'
- Fußbodenpaneel (Gegenpaneel)
- 300, 300'
- Fußbodenpaneel (Gegenpaneel)
- 400, 400'
- Fußbodenpaneel (Gegenpaneel)
- 500, 500'
- Fußbodenpaneel (Gegenpaneel)
- 600, 600'
- Fußbodenpaneel (Gegenpaneel)
- 700, 700'
- Fußbodenpaneel (Gegenpaneel)
- 800, 800'
- Fußbodenpaneel (Gegenpaneel)
- 900, 900'
- Fußbodenpaneel (Gegenpaneel)
- A
- Abstand
- B
- Breite (v. 17)
- E
- Verlegeebene
- F1, F2, F3
- Druckkraft
- '''
- Winkel
- R1,R2,R3,R4
- Radius (an d. Seitenfläche 2.1)
- R5, R6, R7
- Radius (an d. Seitenfläche 2.2)
- S1
- Dilatationsspalte
1. Plattenförmiges, rechteckiges Baupaneel (100; 200; 300; 400; 500; 600; 700; 800),
aufweisend:
- eine Sichtfläche (11),
- eine der Sichtfläche (11) gegenüber liegende Basisfläche (12),
- zwei parallel zueinander liegende, profilierte Seitenflächen (1.1, 2.1) und zwei
übrige, senkrecht zu den Seitenflächen (1.1, 2.1) verlaufende, ebenso zueinander parallele,
profilierte Seitenflächen (1.2, 2.2), wobei alle Seitenflächen (1.1, 2.1; 1.2, 2.2)
durch die Sichtfläche (11) und Basisfläche (12) begrenzt sind,
- wenigstens ein Paar von an den Seitenflächen des Baupaneels eingearbeiteten, zueinander
kompatiblen und im Verlegezustand zusammenwirkenden ersten Verriegelungsmitteln (6,
16) und zweiten Verriegelungsmitteln (9, 19), mit denen die Baupaneele (100; 200;
300; 400; 500; 600; 700; 800) zumindest in einer Verlegeebene (E) festlegbar sind,
wobei wenigstens die ersten Verriegelungsmittel (6, 16) im zusammengefügten Zustand
der Baupaneele eine Hakenverbindung (10) bilden, bei der das eine Verriegelungsmittel
(6) einen über eine Stoßfläche (4.1) des Baupaneels ragenden und in eine abstehende
Lippe (24) auslaufenden Verriegelungsarm (20), dagegen das andere Verriegelungsmittel
(16) ein in eine polygonale Nut (18) des Verriegelungsarms (20) eingreifendes Kopfstück
(48) aufweist, dessen der Basisfläche (12) zugewandte, untere Fläche (13) planparallel
zur Basisfläche (12) verläuft,
wobei die untere Fläche (13) durch eine äußere Seitenwand (22) und eine der äußeren
gegenüberliegende, innere Seitenwand (23) des Kopfstücks (48) begrenzt ist,
wobei die Basisfläche (12) in eine an das Kopfstück (48) angrenzende, nutförmige Ausnehmung
(28) übergeht, in die die Lippe (24) im zusammengefügten Zustand eingreift und gegen
die innere Seitenwand (23) des Kopfstücks (48) drückt,
wobei die innere Seitenwand (23) des Kopfstücks (48) bis zu einem Boden (17) der Ausnehmung
(28) reicht,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die äußere Seitenwand (22) des Kopfstücks (48) in eine Abstufung (38.2) oder eine
Nut (61) übergeht, die wiederum sich an eine bis zur Sichtfläche (11) reichende und
senkrecht auf die Sichtfläche (11) gerichtete Stoßfläche (4.2) anschließt,
- die Nut (18) des Verriegelungsarms (20) einerseits in eine freie, der Basisfläche
(12) abgewandte Fläche (14) der Lippe (24) und andererseits in eine Abstufung (38.1)
oder einen Vorsprung (62) ausläuft,
- die Abstufung (38.1) oder der Vorsprung (62) in die bis zur Sichtfläche (11) reichende
Stoßfläche (4.1) übergeht,
- im zusammengefügten Zustand zwischen dem Vorsprung (62) und einer der Sichtfläche
(11) zugewandten Nutflanke (63) der Nut (61) oder zwischen den beiden übereinander
liegenden Abstufungen (38.1, 38.2) ein erstes Spiel (15) gebildet ist,
- im zusammengefügten Zustand zwischen der Basisfläche (13) des Kopfstücks (48) und
einem Nutboden (21) der Nut (18) ein zweites Spiel (25) gebildet ist.
2. Baupaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Seitenwand (22) des Kopfstücks (48) gegenüber ihrer Stoßfläche (4.2) zurückversetzt
ist.
3. Baupaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (28) und die Lippe (24) bzw. die Nut (18) und das Kopfstück (48) in
ihrem Querschnitt als trapezförmig ausgebildet sind.
4. Baupaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (28) und die Lippe (24) bzw. die Nut (18) und das Kopfstück (48) in
ihrem Querschnitt im Wesentlichen rechteckig ausgebildet sind.
5. Baupaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Seitenwand (22, 23) des Kopfstücks (48) an ihrem Übergang zur Basisfläche
(13) abgeschrägt oder abgerundet ist.
6. Baupaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Fläche (14) der Lippe (24) an ihrem Übergang zu einer Nutflanke (29.1)
der Nut (18) eine schräge Gleitfläche (30) aufweist.
7. Baupaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (62) abgeschrägt ist.
8. Baupaneel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Kopfstück (48) an seiner unteren Fläche (13) wenigstens eine parallel zur Längsausrichtung
der Stoßfläche (4.2) verlaufende Rille (64) aufweist,
- und die Nut (18) an ihrem Nutboden (21) wenigstens einen zur Rille (64) kompatiblen
Vorsprung (65) aufweist, der im zusammengefügten Zustand in die Rille (64) eingreift.
9. Baupaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Baupaneel massiv ist.
10. Baupaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Baupaneel mehrschichtig ist.
11. Baupaneel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Baupaneel aus einer die Sichtfläche (11) aufweisenden Nutzschicht (5), aus einer
der Nutzschicht gegenüberliegenden, die Basisfläche (12) aufweisenden Bodenschicht
(7) und einer dazwischen angeordneten Kernschicht (3) besteht, wobei wenigstens die
Nutzschicht (5) mit den senkrecht zur Sichtfläche (11) verlaufenden Stoßflächen (4.1,
4.2) begrenzt ist.
12. Baupaneel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in die Kernschicht (3) wenigstens ein Versteifungsprofil (66.1, 66.2) eingebaut ist.
13. Baupaneel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungsprofil (66.1, 66.2) "C"-, "T"-, "L"- oder "I"-förmig ist.
14. Baupaneel nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungsprofil (66.1, 66.2) aus Metall, Kunststoff oder Holzwerkstoff besteht.
15. Baupaneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Baupaneel um ein Wand-, Decken-, Fussboden- oder Möbelpaneel handelt.
16. Flächenbelag, bestehend aus gefügten Baupaneelen nach einem der Ansprüche 1 bis 15.