[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Türblattes aus Metallblechen
in Kasten- und Deckelbauweise sowie ein solches Türblatt.
[0002] Die bislang auf dem Markt erhältlichen Türblätter, bei denen Metallbleche in Kasten-
und Deckelbauweise zusammengefügt werden, werden gewöhnlich derart hergestellt, dass
zunächst das Kastenblech und das Deckelblech in die gewünschte Form gebracht, zusammengefügt
und durch Schweißen aneinander fixiert werden. Dies ist insbesondere bei Feuerschutztüren
wichtig, wo ein Durchtritt von Feuer und Rauch über eine bestimmte Zeit hinweg verhindert
werden soll. Eine feste Verbindung von Kasten- und Deckelblech ist daher sehr wichtig.
[0003] Um den Schweißschritt einzusparen, wurde ein Herstellungsverfahren entwickelt, bei
dem an Kasten- und Deckelblech angeordnete Hinterhakungen gegeneinander verschoben
werden, um so die Bleche aneinander zu fixieren. Dieses Verfahren ist in der nicht
veröffentlichten
DE 10 2010 044 195.3 beschrieben.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines Türblattes aus Metallblechen
vorzuschlagen, das einfach ist und gleichzeitig Konstruktionsfehler ausgleicht.
[0005] Dieses Ziel wird durch ein Herstellungsverfahren mit den Merkmalen des Anspruches
1 erreicht. Ein entsprechendes Türblatt ist Gegenstand des Nebenanspruches.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Ein Verfahren zum Herstellen eines Türblattes aus Metallblechen in Kasten- und Deckelbauweise
weist die folgenden Schritte auf:
- a) Bereitstellen eines Kastenbleches und eines Deckelbleches zum Bilden von Kasten
und Deckel;
- b) Vorsehen von Umbiegezungen in wenigstens einem ersten Randbereich von Kasten- oder
Deckelblech;
- c) Vorsehen von Zungenaufnahmen zur Aufnahme der Umbiegezungen in wenigstens einem
dem ersten Randbereich zuzuordnenden ersten Randbereich des anderen Blechs;
- d) Zusammenfügen des Kasten- und Deckelblechs durch Umbiegen der Umbiegezungen in
die Zungenaufnahmen unter Bildung von Verbindungsbereichen.
[0008] Die Gliederung mit Buchstaben a), b), c) und d) ist rein der einfacheren Bezugnahme
wegen gewählt und beinhaltet keine Aussage über eine bestimmte Reihenfolge. Insbesondere
ist die Reihenfolge der Schritte a), b) und c) beliebig.
[0009] Mit einem solchen Verfahren können das Kasten- und Deckelblech einfach zusammengefügt
werden, indem nach Aufeinanderlegen des Kasten- und Deckelbleches lediglich die Umbiegezungen
in die Zungenaufnahmen eingebogen werden müssen. Dadurch ergibt sich eine feste Verbindung
zwischen Kastenblech und Deckelblech und ein nachträglicher Fixierschritt wie beispielsweise
Schweißen kann entfallen. Um die Umbiegezungen in die Zungenaufnahmen einbiegen zu
können, sind exakt gearbeitete Umbiegezungen/Zungenaufnahmen nicht unbedingt erforderlich.
Die Umbiegezungen müssen lediglich irgendwie in die Zungenaufnahmen hineinpassen.
Die Festigkeit und Dichte der Verbindung von Kasten- und Deckelblech wird lediglich
durch die frei wählbare Anzahl der Verbindungsbereiche bestimmt. So kann auch ein
als Feuerschutztürblatt geeignetes Türblatt hergestellt werden. In diesem Fall kann
vor Schritt d) noch beispielsweise ein Einkleben von Feuerschutzmaterialien in das
Kastenblech vorgesehen sein.
[0010] Vorzugsweise weist Schritt b) den Schritt Bilden von mehreren im Wesentlichen senkrecht
zu dem ersten Randbereich verlaufenden, parallelen Ausstanzungen auf. Zwischen den
Ausstanzungen entsteht dann vorteilhaft ein Vorsprung, der als Umbiegezunge geeignet
ist. Je mehr Umbiegezungen gebildet werden, desto enger und fester wird die Verbindung
zwischen Kastenblech und Deckelblech. Die Ausstanzungen können sich sowohl vom Rand
des ersten Randbereiches aus erstrecken, als auch vom Rand beabstandet im Zentrum
des ersten Randbereiches liegen. Unter "Randbereich" soll daher ein Bereich des Metallbleches
verstanden werden, der sich vom Rand des Metallbleches nach innen erstreckt und in
dem die parallelen Ausstanzungen beliebig beabstandet vom Rand angeordnet sein können.
[0011] Vorteilhaft weist Schritt c) den Schritt Bilden von mehreren Ausnehmungen mit im
Wesentlichen größerer Breite wie die Umbiegezungen auf. Somit können vorteilhaft auch
ungenau gebildete Umbiegezungen in die Zungenaufnahmen eingebogen werden und es kann
dennoch ein enger Formschluss zwischen Kastenblech und Deckelblech erzielt werden.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung wird vor Schritt d) der Schritt Abkanten von wenigstens
einer Ecke des Kasten- und Deckelbleches in Form einer geschweiften Klammer durchgeführt.
Durch das Abkanten der Ecke kann der Randbereich zu einem Deckel bzw. einem Kasten
umgefälzt werden, vorteilhaft ohne dass Überlappungen im Bereich der Ecke entstehen,
die ein enges Zusammenfügen von Kasten und Deckel verhindern. Wird die Form der Abkantung
einer geschweiften Klammer nachempfunden, entsteht beim Umbiegen von aneinander grenzenden
Randbereichen ein Abstand zwischen den Randbereichen, so dass zusätzliche Elemente
an den Randbereichen angebracht werden können, ohne dass beim Umkanten der Randbereiche
eine störende Überlappung der Elemente entsteht.
[0013] Vorteilhaft wird beispielsweise vor Schritt d) der Schritt Vorsehen einer Verstärkungseinrichtung
an dem ersten Randbereich vorgesehen. Die Verstärkungseinrichtung dient vorzugsweise
dazu, den umgekanteten Randbereich mit den eingebrachten Umbiegezungen bzw. Zungenaufnahmen
stabiler zu gestalten. Die Verstärkungseinrichtung nimmt in Dickenrichtung des Metallbleches
allerdings einen gewissen Raum ein, der beim Umbiegen des Randbereiches berücksichtigt
werden muss. Die Ausbildung der Abkantung ist daher vorzugsweise an die Dicke der
Verstärkungseinrichtung angepasst.
[0014] Vorteilhaft werden in Schritt d) die Umbiegezungen um mehr als 130° umgebogen. Damit
umgreifen die Umbiegezungen vorzugsweise die inneren Kanten der Zungenaufnahmen und
stellen eine enge Verbindung zwischen Kastenblech und Deckelblech her.
[0015] Vorteilhaft ist nach Schritt d) ein Schritt Verblenden der Verbindungsbereiche mittels
Verblendungseinrichtungen vorgesehen. Die Verblendungseinrichtungen schließen die
nach Umbiegen der Umbiegezungen verbleibenden Löcher im Seitenbereich des Türblattes
und bilden so ein optisch ansprechendes Bild sowie ein vollständig geschlossenes Türblatt,
das auch als Feuerschutztürblatt verwendet werden kann.
[0016] Ein Türblatt weist ein Kasten- und ein Deckelblech auf, wobei an wenigstens einem
Randbereich von Kasten- oder Deckelblech Umbiegezungen und an einem dem ersten Randbereich
zuzuordnenden ersten Randbereich des anderen Bleches Zungenaufnahmen zur Aufnahme
der Umbiegezungen gebildet sind, wobei die Umbiegezungen zum Bilden von Verbindungsbereichen
in die Zungenaufnahmen eingebogen sind.
[0017] Die Zungenaufnahmen können vorzugsweise spielhaltig ausgebildet sein, so dass nach
Aufeinanderlegen von Kasten- und Deckelblech ein Werkzeug einfach die Umbiegezungen
in die Zungenaufnahmen einbiegen kann. Ein festes Ineinandergreifen von Kasten- und
Deckelblech ist auch dann gegeben, wenn die Zungenaufnahmen mit großem Spiel ausgebildet
sind, da die Umbiegezungen den Kantenbereich der Zungenaufnahmen fest umgreifen. So
ist vorteilhaft eine einfachere Herstellung des Türblattes möglich, bei der auch Konstruktionsfehler
ausgeglichen werden können.
[0018] Vorzugsweise sind die Umbiegezungen in einem spitzen Winkel von≤50° in die Zungenaufnahmen
eingebogen und umgreifen so den Kantenbereich der Zungenaufnahmen eng, um so eine
enge Verbindung zwischen Kasten- und Deckelblech zu schaffen.
[0019] Vorteilhaft sind die Umbiegezungen an dem ersten Randbereich durch Bilden von jeweils
zwei im Wesentlichen senkrecht zu einer Kante des ersten Randbereiches ausgerichteten,
parallel verlaufenden Ausstanzungen gebildet.
[0020] Vorteilhaft weisen die Zungenaufnahmen im Wesentlichen eine größere Breite auf als
die Umbiegezungen, um so ein Spiel beim Umbiegen der Umbiegezungen zu schaffen.
[0021] Vorzugsweise ist im Inneren des Türblattes an dem ersten Randbereich mit den Zungenaufnahmen
eine Verstärkungseinrichtung zum Verstärken und Stabilisieren der Verbindungsbereiche
vorgesehen und/oder Verblendungseinrichtungen sind vorteilhaft zum Verblenden der
Verbindungsbereiche vorgesehen.
[0022] In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind die Umbiegezungen und die Zungenaufnahmen
an einem parallel zu dem ersten Randbereich verlaufenden zweiten Randbereich und/oder
an einem senkrecht zu dem ersten und zweiten Randbereich verlaufenden dritten Randbereich
gebildet. So entstehen vorteilhaft nicht nur an einem Randbereich enge Verbindungsstellen
zwischen Kasten- und Deckelblech sondern an mehreren Randbereichen, so dass vorzugsweise
eine noch festere Verbindung zwischen Kasten- und Deckelblech erzielt werden kann.
[0023] Vorteilhaft ist am Kasten- und Deckelblech an einer durch den ersten und dritten
Randbereich und/oder durch den zweiten und dritten Randbereich gebildeten Ecke ein
Rücksprung gebildet. Der Rücksprung ermöglicht ein überlappungsfreies Umbiegen des
ersten und dritten und/oder zweiten und dritten Randbereiches.
[0024] Vorzugsweise ist der Rücksprung durch eine im Wesentlichen senkrecht zu dem ersten
und dritten und/oder dem zweiten und dritten Randbereich gebildete Abkantung gebildet
und/oder weist im Wesentlichen die Form einer geschweiften Klammer auf.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- ein erstes Metallblech zum Bilden eines Kastenbleches;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des ersten Metallbleches aus Fig.
1 mit Ausnehmungen für eine Schlossvorrichtung;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung einer Ecke des ersten Metallbleches aus Fig. 1;
- Fig. 4
- eine erste Ausführungsform einer Umbiegezunge;
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsform einer Umbiegezunge;
- Fig. 6
- ein zweites Metallblech zum Bilden eines Deckelbleches;
- Fig. 7
- eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des zweiten Metallbleches mit Ausnehmungen
für eine Schlossvorrichtung;
- Fig. 8
- eine Zungenaufnahme;
- Fig. 9
- eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des zweiten Metallbleches aus Fig.
6 um ein mittleres Türband;
- Fig. 10
- eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des zweiten Metallbleches aus Fig.
6 um ein oberes Türband;
- Fig. 11
- eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des zweiten Metallbleches aus Fig.
6 um ein unteres Türband;
- Fig. 12
- eine vergrößerte Darstellung eines zweiten Randbereiches des zweiten Metallbleches
aus Fig. 6;
- Fig. 13
- ein aus Kastenblech und Deckelblech zusammengefügtes Türblatt;
- Fig. 14
- eine Ansicht von der Seite auf einen Türbandbereich des Türblattes aus Fig. 13; und
- Fig. 15
- eine Schnittansicht durch die Linie A-A im Türbandbereich in Fig. 13.
[0026] Fig. 1 zeigt eine Ansicht auf ein erstes Metallblech 10, das als Kastenblech 11 zum
Bilden eines Kastens 12 umgebogen werden soll. Das erste Metallblech 10 weist einen
ersten Randbereich 14, einen zweiten Randbereich 16 und einen dritten Randbereich
18 auf, wobei der erste Randbereich 14 und der zweite Randbereich 16 parallel zueinander
verlaufen und der dritte Randbereich 18 senkrecht zu dem ersten Randbereich 14 und
dem zweiten Randbereich 16 angeordnet ist.
[0027] In dem ersten Randbereich 14 weist das erste Metallblech 10 erste Ausnehmungen 20
zum Einbringen einer Schlossvorrichtung (nicht gezeigt) auf. Im zweiten Randbereich
16 weist das erste Metallblech 10 eine obere Ausnehmung 22a, eine mittlere Ausnehmung
22b und eine untere Ausnehmung 22c zum Anbringen eines oberen, eines mittleren und
eines unteren Türbandes auf.
[0028] Ecken 24, an denen der erste Randbereich 14 mit dem dritten Randbereich 18 bzw. der
zweite Randbereich 16 mit dem dritten Randbereich 18 zusammenstößt, weisen jeweils
einen Rücksprung 26 auf, der durch eine Abkantung 28 in Form einer geschweiften Klammer
gebildet ist.
[0029] Entlang des ersten, zweiten und dritten Randbereiches 14, 16, 18 sind Umbiegezungen
30 gebildet. Weiter sind im zweiten Randbereich 16 Löcher 32 zum Durchtretenlassen
von Bolzen gebildet.
[0030] Die Fig. 2 bis Fig. 5 zeigen vergrößerte Teilbereiche des ersten Metallbleches 10
aus Fig. 1.
[0031] Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Ansicht im Bereich der ersten Ausnehmungen 20 zum Einbringen
einer Schlossvorrichtung. An einem Rand 34 des ersten Metallbleches 10 ist eine Schlosstaschenaussparung
36 gebildet, um später darin beispielsweise einen Schnäpper bzw. einen Riegel unterzubringen.
Oberhalb und unterhalb der Schlosstaschenaussparung 36 sind Bohrlöcher 38 vorgesehen,
um darin die genannten Elemente zu befestigen. Beabstandet zum Rand 34 sind in Höhe
der Schlosstaschenaussparung 36 ein Langloch 40 sowie ein Aufnahmeloch 42 vorgesehen,
in die später mit Hilfe weiterer Bohrlöcher 38 ein Zylinderschloss bzw. ein Griff
(nicht gezeigt) eingeschraubt werden können.
[0032] Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Ecke 24, an der der zweite Randbereich
16 und der dritte Randbereich 18 zusammenstoßen. Die Abkantung 28 weist im Wesentlichen
die Form einer geschweiften Klammer auf. Dabei verlaufen die Kanten 44 der Abkantung
28 zunächst senkrecht zu den Randbereichen 16, 18, bilden dann einen nach außen gerichteten
Knick 46 und treffen mit einem wiederum senkrecht zu den Randbereichen 16, 18 ausgebildeten
Endbereich 48 aufeinander. Durch strichlierte Linien 50 ist die Linie, entlang der
die Randbereiche 16, 18 später umgefalzt werden, angedeutet. Durch die Form der Abkantung
28 berühren sich die dann umgefalzten Randbereiche 16, 18 nicht, es entsteht ein Raum,
in den zusätzliche Elemente eingebracht werden können.
[0033] Fig. 4 zeigt eine Vergrößerung der an den Randbereichen 14, 16 und 18 angeordneten
Umbiegezungen 30 in einer ersten Ausführungsform. Bei dieser ersten Ausführungsform
sind direkt an dem Rand 34 der Randbereiche 14, 16, 18 Ausstanzungen 52 angebracht,
die im Wesentlichen parallel zueinander und senkrecht zu dem Rand 34 verlaufen. Zwischen
diesen Ausstanzungen 52 ist dann durch das zurückbleibende Stück eine Umbiegezunge
30 gebildet.
[0034] Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Umbiegezunge 30. Dabei sind die Ausstanzungen
52 nicht von einem Rand 34 des Randbereiches 14, 16, 18 aus gebildet, sondern befinden
sich innerhalb des Randbereiches 14, 16, 18. Um die Umbiegezunge 30 zu bilden, ist
zusätzlich ein verbindender Steg 54 ausgestanzt, der die beiden Ausstanzungen 52 miteinander
verbindet. Auch in dieser Ausführungsform verlaufen die Ausstanzungen 52 parallel
zueinander und senkrecht zu dem Rand 34 der Randbereiche 14, 16, 18.
[0035] Fig. 6 zeigt ein zweites Metallblech 56, das hier als Deckelblech 58 zum Bilden eines
Deckels 60 ausgebildet ist. Wie das erste Metallblech 10 weist auch das zweite Metallblech
56 eine Schlosstaschenaussparung 36, ein Langloch 40 und ein Aufnahmeloch 42 mit den
entsprechenden Bohrlöchern 38 zur Aufnahme einer Schlossvorrichtung auf. Weiterhin
sind auch die obere, mittlere und untere Ausnehmung 22a, 22b, 22c zur Aufnahme von
Türbändern mit entsprechenden Bohrlöchern 38 sowie mit Bolzen 61 vorgesehen. An den
Randbereichen 14, 16, 18 sind quadratische Ausnehmungen 62 als Zungenaufnahmen 64
zur Aufnahme der Umbiegezungen 30 vorgesehen.
[0036] Die Fig. 7 bis Fig. 9 zeigen vergrößerte Teilbereiche des zweiten Metallbleches 56
aus Fig. 6.
[0037] In Fig. 7 ist ein Teilbereich um die ersten Ausnehmungen 20 zur Aufnahme einer Schlossvorrichtung
gezeigt. Wie auch in dem ersten Metallblech 10 ist eine Schlosstaschenaussparung 36
an dem Rand 34 vorgesehen, an deren oberer und unterer Kante Bohrlöcher 38 zum Befestigen
von beispielsweise Riegel und/oder Schnäpper eingebracht sind. Weiterhin weist der
Bereich ein Aufnahmeloch 42 sowie ein Langloch 40 mit zugehörigen Bohrlöchern 38 auf,
in die ein Griff bzw. ein Zylinderschloss eingebracht werden können.
[0038] Gleichmäßig beabstandet zu den Bohrlöchern 38 neben der Schlosstaschenaussparung
36 sind quadratische Ausnehmungen 62, die in Fig. 8 vergrößert dargestellt sind. Diese
quadratischen Ausnehmungen 62 sind gleichmäßig in den Randbereichen 14, 16, 18 angeordnet.
Sie sind zu dem Rand 34 beabstandet und im Wesentlichen mit einer Ausnehmungskante
66 parallel zu dem Rand 34 angeordnet.
[0039] Die Fig. 9, 10 und 11 zeigen vergrößerte Teilansichten der mittleren, oberen und
unteren Ausnehmungen 22a, 22b, 22c mit zugehörigen Bohrlöchern 38, in denen ein Türband
befestigt werden kann.
[0040] Fig. 12 zeigt eine vergrößerte Darstellung des zweiten Randbereiches 16 zwischen
der mittleren Ausnehmung 22b und der unteren Ausnehmung 22c. Neben einem weiteren
Bohrloch 38 ist der Bolzen 61 vorgesehen, der nach Zusammenfügen des ersten und zweiten
Metallbleches 10, 56 durch eines der Löcher 32 hindurchgreift und das entstehende
Türblatt in einer Zarge (nicht gezeigt) stabilisiert.
[0041] Fig. 13 zeigt ein aus den Metallblechen 10, 56 gebildetes Türblatt 70. In den Ausnehmungen
22a, 22b, 22c des Türblattes 70 sind Türbänder 72 eingebracht. Über einen Seitenbereich
74 des Türblattes 70, der durch die umgebogenen zweiten Randbereiche 16 gebildet ist,
stehen die Bolzen 61 hinaus, um in eine nicht gezeigte Zarge einzugreifen. Durch senkrecht
zu den Rändern des Türblattes 70 ausgebildete Linien 76 sind Verbindungsbereiche 78
angedeutet, an denen das erste Metallblech 10 und das zweite Metallblech 56 mittels
der Umbiegezungen 30 und Zungenaufnahmen 64 miteinander verbunden sind.
[0042] Fig. 14 zeigt eine Ansicht auf den Seitenbereich 74 des Türblattes 70. Hier ist innerhalb
eines gestrichelten Rechteckes, das eine Verblendungseinrichtung 79 andeuten soll,
eine Umbiegezunge 30 gezeigt, die in eine Zungenaufnahme 64 eingebogen ist. Die Umbiegezunge
30 weist eine deutlich geringere Breite als die Zungenaufnahme 64 auf, sodass die
Verbindung ein gewisses Spiel ermöglicht, wodurch Ungenauigkeiten beim Ausstanzen
der Zungenaufnahmen 64 bzw. der Umbiegezungen 30 ausgeglichen werden können.
[0043] Fig. 15 zeigt eine Schnittansicht durch die Linie A-A in Fig. 13 durch einen Verbindungsbereich
78 an dem Türblatt 70. In dem Verbindungsbereich 78 ist eine Verstärkungseinrichtung
80 eingebracht, die den Verbindungsbereich 78 statisch stützt. Die Umbiegezunge 30
ist in einem spitzen Winkel ≤ 50° in die Zungenaufnahme 64 eingebogen. Die Verstärkungseinrichtung
80 weist in dem Bereich, in dem die Umbiegezunge 30 umgebogen ist, ebenfalls einen
Durchlass 82 auf, damit die Umbiegezunge 30 hinter die Verstärkungseinrichtung 80
eingebogen werden kann. So wird die Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Metallblech
10, 56 besonders fest und stabil.
[0044] Durch das Vorsehen von mehreren Umbiegezungen 30 bzw. mehreren Zungenaufnahmen 64
in den Metallblechen 10, 56 können die Metallbleche 10, 56 einfach miteinander verbunden
werden, indem sie zunächst aufeinander gelegt werden und dann die Umbiegezungen 30
in die Zungenaufnahmen 64 eingebogen werden. Die Verbindung ist eng und fest, so dass
auf einen weiteren Fixierschritt, beispielsweise Schweißen, verzichtet werden kann.
Durch die unterschiedliche Breiten von Umbiegezunge 30 und Zungenaufnahme 64 ist ein
Spiel geschaffen, das Fehler beispielsweise beim Ausstanzen ausgleicht. Die entstehenden
Durchbrüche im Seitenbereich 74 werden durch Verblendungseinrichtungen 79 abgedeckt
bzw. abgedichtet. Sind im Inneren des Türblattes 10 Brandschutzvorrichtungen eingefügt,
ist das Türblatt 10 auch als Feuerschutztürblatt geeignet. Dabei dienen die Bolzen
68 zur festen Verankerung des Türblattes 70 in einer nicht gezeigten Zarge.
Bezugszeichenliste:
[0045]
- 10
- erstes Metallblech
- 11
- Kastenblech
- 12
- Kasten
- 14
- erster Randbereich
- 16
- zweiter Randbereich
- 18
- dritter Randbereich
- 20
- erste Ausnehmungen
- 22a
- obere Ausnehmung
- 22b
- mittlere Ausnehmung
- 22c
- untere Ausnehmung
- 24
- Ecke
- 26
- Rücksprung
- 28
- Abkantung
- 30
- Umbiegezunge
- 32
- Loch
- 34
- Rand
- 36
- Schlosstaschenaussparung
- 38
- Bohrloch
- 40
- Langloch
- 42
- Aufnahmeloch
- 44
- Kante
- 46
- Knick
- 48
- Endbereich
- 50
- strichlierte Linie
- 52
- Ausstanzung
- 54
- Steg
- 56
- zweites Metallblech
- 58
- Deckelblech
- 60
- Deckel
- 61
- Bolzen
- 62
- quadratische Ausnehmungen
- 64
- Zungenaufnahme
- 66
- Ausnehmungskante
- 70
- Türblatt
- 72
- Türband
- 74
- Seitenbereich
- 76
- Linie
- 78
- Verbindungsbereich
- 79
- Verblendungseinrichtung
- 80
- Verstärkungseinrichtung
- 82
- Durchlass
1. Verfahren zum Herstellen eines Türblattes (70) aus Metallblechen (10, 56) in Kasten-
und Deckelbauweise mit den Schritten:
a) Bereitstellen eines Kastenbleches (11) und eines Deckelbleches (58) zum Bilden
von Kasten (12) und Deckel (60);
b) Vorsehen von Umbiegezungen (30) in wenigstens einem ersten Randbereich (14) von
Kasten- oder Deckelblech (11,58);
c) Vorsehen von Zungenaufnahmen (64) zur Aufnahme der Umbiegezungen (30) in wenigstens
einem dem ersten Randbereich (14) zuzuordnenden ersten Randbereich (14) des anderen
Blechs;
d) Zusammenfügen des Kasten- und Deckelblechs (11, 58) durch Umbiegen der Umbiegezungen
(30) in die Zungenaufnahmen (64) unter Bildung von Verbindungsbereichen (78).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass Schritt b) den Schritt Bilden von mehreren im Wesentlichen senkrecht zu einem Rand
(34) des ersten Randbereichs (14) verlaufenden, parallelen Ausstanzungen (52) aufweist.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Schritt c) den Schritt Bilden von mehreren Ausnehmungen (62) mit im Wesentlichen
größerer Breite als die Umbiegezungen (30) aufweist.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt d) der Schritt Abkanten von wenigstens einer Ecke (24) des Kasten- und
Deckelbleches (11, 58) in Form einer geschweiften Klammer vorgesehen ist.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt d) der Schritt Vorsehen einer Verstärkungseinrichtung (80) an dem ersten
Randbereich (14) vorgesehen ist.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Schritt d) den Schritt Umbiegen der Umbiegezungen (30) um mehr als 130° aufweist.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt d) ein Schritt Verblenden der Verbindungsbereiche (78) mittels Verblendungseinrichtungen
(79) vorgesehen ist.
8. Türblatt (70) mit einem Kasten- und einem Deckelblech (11, 58), wobei an wenigstens
einem Randbereich (14, 16, 18) von Kasten- oder Deckelblech (11, 58) Umbiegezungen
(30) und an einem dem ersten Randbereich (14) zuzuordnenden ersten Randbereich (14)
des anderen Bleches Zungenaufnahmen (64) zur Aufnahme der Umbiegezungen (30) gebildet
sind und wobei die Umbiegezungen (30) zum Bilden von Verbindungsbereichen (78) in
die Zungenaufnahmen (64) eingebogen sind.
9. Türblatt (70) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umbiegezungen (30) in einem spitzen Winkel von≤ 50° in die Zungenaufnahmen (64)
eingebogen sind.
10. Türblatt (70) nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umbiegezungen (30) an dem ersten Randbereich (14) durch Bilden von jeweils zwei
im Wesentlichen senkrecht zu einem Rand (34) des ersten Randbereiches (14) ausgerichteten,
parallel verlaufenden Ausstanzungen (52) gebildet sind.
11. Türblatt (70) nach einem der Ansprüche 8 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zungenaufnahmen (64) im Wesentlichen eine größere Breite aufweisen als die Umbiegezungen
(30).
12. Türblatt (70) nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des Türblattes (70) an dem ersten Randbereich (14) mit den Zungenaufnahmen
(64) eine Verstärkungseinrichtung (80) zum Verstärken der Verbindungsbereiche (78)
vorgesehen ist und/oder dass Verblendungseinrichtungen (79) zum Verblenden der Verbindungsbereiche
(78) vorgesehen sind.
13. Türblatt (70) nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass Umbiegezungen (30) und die Zungenaufnahmen (64) an einem parallel zu dem ersten Randbereich
(14) verlaufenden zweiten Randbereich (16) und/oder an einem senkrecht zu dem ersten
und zweiten Randbereich (14, 16) verlaufenden dritten Randbereich (18) gebildet sind.
14. Türblatt (70) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass an Kasten- und Deckelblech (11, 58) an einer durch den ersten und dritten Randbereich
(14, 18) und/oder durch den zweiten und dritten Randbereich (16, 18) gebildeten Ecke
(24) ein Rücksprung (26) gebildet ist.
15. Türblatt (70) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rücksprung (26) durch eine im Wesentlichen senkrecht zu dem ersten und dritten
und/oder dem zweiten und dritten Randbereich ( 14, 16, 18) gebildete Abkantung (28)
gebildet ist und/oder im Wesentlichen die Form einer geschweiften Klammer aufweist.