(19)
(11) EP 2 487 315 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.08.2012  Patentblatt  2012/33

(21) Anmeldenummer: 11154245.2

(22) Anmeldetag:  11.02.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 3/82(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Hörmann KG Freisen
66629 Freisen (DE)

(72) Erfinder:
  • Angerer, Martin
    57600 Forbach (FR)

(74) Vertreter: Kastel, Stefan 
Flügel Preissner Kastel Schober Nymphenburger Strasse 20a
80335 München
80335 München (DE)

   


(54) Verfahren zum Herstellen eines Türblattes aus Metallblechen sowie Türblatt


(57) Bei einem Verfahren zum Herstellen eines Türblattes (70) aus Metallblechen (10, 56) in Kasten- und Deckelbauweise werden in einem der Bleche (10, 56) Umbiegezungen (30) und in dem anderen Blech (10, 56) Zungenaufnahmen (64) zur Aufnahme der Umbiegezungen (30) vorgesehen. Durch Umbiegen der Umbiegezungen (30) in die Zungenaufnahmen (64) werden die Metallbleche (10, 56) zu einem Türblatt (70) verbunden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Türblattes aus Metallblechen in Kasten- und Deckelbauweise sowie ein solches Türblatt.

[0002] Die bislang auf dem Markt erhältlichen Türblätter, bei denen Metallbleche in Kasten- und Deckelbauweise zusammengefügt werden, werden gewöhnlich derart hergestellt, dass zunächst das Kastenblech und das Deckelblech in die gewünschte Form gebracht, zusammengefügt und durch Schweißen aneinander fixiert werden. Dies ist insbesondere bei Feuerschutztüren wichtig, wo ein Durchtritt von Feuer und Rauch über eine bestimmte Zeit hinweg verhindert werden soll. Eine feste Verbindung von Kasten- und Deckelblech ist daher sehr wichtig.

[0003] Um den Schweißschritt einzusparen, wurde ein Herstellungsverfahren entwickelt, bei dem an Kasten- und Deckelblech angeordnete Hinterhakungen gegeneinander verschoben werden, um so die Bleche aneinander zu fixieren. Dieses Verfahren ist in der nicht veröffentlichten DE 10 2010 044 195.3 beschrieben.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines Türblattes aus Metallblechen vorzuschlagen, das einfach ist und gleichzeitig Konstruktionsfehler ausgleicht.

[0005] Dieses Ziel wird durch ein Herstellungsverfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 erreicht. Ein entsprechendes Türblatt ist Gegenstand des Nebenanspruches.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0007] Ein Verfahren zum Herstellen eines Türblattes aus Metallblechen in Kasten- und Deckelbauweise weist die folgenden Schritte auf:
  1. a) Bereitstellen eines Kastenbleches und eines Deckelbleches zum Bilden von Kasten und Deckel;
  2. b) Vorsehen von Umbiegezungen in wenigstens einem ersten Randbereich von Kasten- oder Deckelblech;
  3. c) Vorsehen von Zungenaufnahmen zur Aufnahme der Umbiegezungen in wenigstens einem dem ersten Randbereich zuzuordnenden ersten Randbereich des anderen Blechs;
  4. d) Zusammenfügen des Kasten- und Deckelblechs durch Umbiegen der Umbiegezungen in die Zungenaufnahmen unter Bildung von Verbindungsbereichen.


[0008] Die Gliederung mit Buchstaben a), b), c) und d) ist rein der einfacheren Bezugnahme wegen gewählt und beinhaltet keine Aussage über eine bestimmte Reihenfolge. Insbesondere ist die Reihenfolge der Schritte a), b) und c) beliebig.

[0009] Mit einem solchen Verfahren können das Kasten- und Deckelblech einfach zusammengefügt werden, indem nach Aufeinanderlegen des Kasten- und Deckelbleches lediglich die Umbiegezungen in die Zungenaufnahmen eingebogen werden müssen. Dadurch ergibt sich eine feste Verbindung zwischen Kastenblech und Deckelblech und ein nachträglicher Fixierschritt wie beispielsweise Schweißen kann entfallen. Um die Umbiegezungen in die Zungenaufnahmen einbiegen zu können, sind exakt gearbeitete Umbiegezungen/Zungenaufnahmen nicht unbedingt erforderlich. Die Umbiegezungen müssen lediglich irgendwie in die Zungenaufnahmen hineinpassen. Die Festigkeit und Dichte der Verbindung von Kasten- und Deckelblech wird lediglich durch die frei wählbare Anzahl der Verbindungsbereiche bestimmt. So kann auch ein als Feuerschutztürblatt geeignetes Türblatt hergestellt werden. In diesem Fall kann vor Schritt d) noch beispielsweise ein Einkleben von Feuerschutzmaterialien in das Kastenblech vorgesehen sein.

[0010] Vorzugsweise weist Schritt b) den Schritt Bilden von mehreren im Wesentlichen senkrecht zu dem ersten Randbereich verlaufenden, parallelen Ausstanzungen auf. Zwischen den Ausstanzungen entsteht dann vorteilhaft ein Vorsprung, der als Umbiegezunge geeignet ist. Je mehr Umbiegezungen gebildet werden, desto enger und fester wird die Verbindung zwischen Kastenblech und Deckelblech. Die Ausstanzungen können sich sowohl vom Rand des ersten Randbereiches aus erstrecken, als auch vom Rand beabstandet im Zentrum des ersten Randbereiches liegen. Unter "Randbereich" soll daher ein Bereich des Metallbleches verstanden werden, der sich vom Rand des Metallbleches nach innen erstreckt und in dem die parallelen Ausstanzungen beliebig beabstandet vom Rand angeordnet sein können.

[0011] Vorteilhaft weist Schritt c) den Schritt Bilden von mehreren Ausnehmungen mit im Wesentlichen größerer Breite wie die Umbiegezungen auf. Somit können vorteilhaft auch ungenau gebildete Umbiegezungen in die Zungenaufnahmen eingebogen werden und es kann dennoch ein enger Formschluss zwischen Kastenblech und Deckelblech erzielt werden.

[0012] In bevorzugter Ausgestaltung wird vor Schritt d) der Schritt Abkanten von wenigstens einer Ecke des Kasten- und Deckelbleches in Form einer geschweiften Klammer durchgeführt. Durch das Abkanten der Ecke kann der Randbereich zu einem Deckel bzw. einem Kasten umgefälzt werden, vorteilhaft ohne dass Überlappungen im Bereich der Ecke entstehen, die ein enges Zusammenfügen von Kasten und Deckel verhindern. Wird die Form der Abkantung einer geschweiften Klammer nachempfunden, entsteht beim Umbiegen von aneinander grenzenden Randbereichen ein Abstand zwischen den Randbereichen, so dass zusätzliche Elemente an den Randbereichen angebracht werden können, ohne dass beim Umkanten der Randbereiche eine störende Überlappung der Elemente entsteht.

[0013] Vorteilhaft wird beispielsweise vor Schritt d) der Schritt Vorsehen einer Verstärkungseinrichtung an dem ersten Randbereich vorgesehen. Die Verstärkungseinrichtung dient vorzugsweise dazu, den umgekanteten Randbereich mit den eingebrachten Umbiegezungen bzw. Zungenaufnahmen stabiler zu gestalten. Die Verstärkungseinrichtung nimmt in Dickenrichtung des Metallbleches allerdings einen gewissen Raum ein, der beim Umbiegen des Randbereiches berücksichtigt werden muss. Die Ausbildung der Abkantung ist daher vorzugsweise an die Dicke der Verstärkungseinrichtung angepasst.

[0014] Vorteilhaft werden in Schritt d) die Umbiegezungen um mehr als 130° umgebogen. Damit umgreifen die Umbiegezungen vorzugsweise die inneren Kanten der Zungenaufnahmen und stellen eine enge Verbindung zwischen Kastenblech und Deckelblech her.

[0015] Vorteilhaft ist nach Schritt d) ein Schritt Verblenden der Verbindungsbereiche mittels Verblendungseinrichtungen vorgesehen. Die Verblendungseinrichtungen schließen die nach Umbiegen der Umbiegezungen verbleibenden Löcher im Seitenbereich des Türblattes und bilden so ein optisch ansprechendes Bild sowie ein vollständig geschlossenes Türblatt, das auch als Feuerschutztürblatt verwendet werden kann.

[0016] Ein Türblatt weist ein Kasten- und ein Deckelblech auf, wobei an wenigstens einem Randbereich von Kasten- oder Deckelblech Umbiegezungen und an einem dem ersten Randbereich zuzuordnenden ersten Randbereich des anderen Bleches Zungenaufnahmen zur Aufnahme der Umbiegezungen gebildet sind, wobei die Umbiegezungen zum Bilden von Verbindungsbereichen in die Zungenaufnahmen eingebogen sind.

[0017] Die Zungenaufnahmen können vorzugsweise spielhaltig ausgebildet sein, so dass nach Aufeinanderlegen von Kasten- und Deckelblech ein Werkzeug einfach die Umbiegezungen in die Zungenaufnahmen einbiegen kann. Ein festes Ineinandergreifen von Kasten- und Deckelblech ist auch dann gegeben, wenn die Zungenaufnahmen mit großem Spiel ausgebildet sind, da die Umbiegezungen den Kantenbereich der Zungenaufnahmen fest umgreifen. So ist vorteilhaft eine einfachere Herstellung des Türblattes möglich, bei der auch Konstruktionsfehler ausgeglichen werden können.

[0018] Vorzugsweise sind die Umbiegezungen in einem spitzen Winkel von≤50° in die Zungenaufnahmen eingebogen und umgreifen so den Kantenbereich der Zungenaufnahmen eng, um so eine enge Verbindung zwischen Kasten- und Deckelblech zu schaffen.

[0019] Vorteilhaft sind die Umbiegezungen an dem ersten Randbereich durch Bilden von jeweils zwei im Wesentlichen senkrecht zu einer Kante des ersten Randbereiches ausgerichteten, parallel verlaufenden Ausstanzungen gebildet.

[0020] Vorteilhaft weisen die Zungenaufnahmen im Wesentlichen eine größere Breite auf als die Umbiegezungen, um so ein Spiel beim Umbiegen der Umbiegezungen zu schaffen.

[0021] Vorzugsweise ist im Inneren des Türblattes an dem ersten Randbereich mit den Zungenaufnahmen eine Verstärkungseinrichtung zum Verstärken und Stabilisieren der Verbindungsbereiche vorgesehen und/oder Verblendungseinrichtungen sind vorteilhaft zum Verblenden der Verbindungsbereiche vorgesehen.

[0022] In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind die Umbiegezungen und die Zungenaufnahmen an einem parallel zu dem ersten Randbereich verlaufenden zweiten Randbereich und/oder an einem senkrecht zu dem ersten und zweiten Randbereich verlaufenden dritten Randbereich gebildet. So entstehen vorteilhaft nicht nur an einem Randbereich enge Verbindungsstellen zwischen Kasten- und Deckelblech sondern an mehreren Randbereichen, so dass vorzugsweise eine noch festere Verbindung zwischen Kasten- und Deckelblech erzielt werden kann.

[0023] Vorteilhaft ist am Kasten- und Deckelblech an einer durch den ersten und dritten Randbereich und/oder durch den zweiten und dritten Randbereich gebildeten Ecke ein Rücksprung gebildet. Der Rücksprung ermöglicht ein überlappungsfreies Umbiegen des ersten und dritten und/oder zweiten und dritten Randbereiches.

[0024] Vorzugsweise ist der Rücksprung durch eine im Wesentlichen senkrecht zu dem ersten und dritten und/oder dem zweiten und dritten Randbereich gebildete Abkantung gebildet und/oder weist im Wesentlichen die Form einer geschweiften Klammer auf.

[0025] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1
ein erstes Metallblech zum Bilden eines Kastenbleches;
Fig. 2
eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des ersten Metallbleches aus Fig. 1 mit Ausnehmungen für eine Schlossvorrichtung;
Fig. 3
eine vergrößerte Darstellung einer Ecke des ersten Metallbleches aus Fig. 1;
Fig. 4
eine erste Ausführungsform einer Umbiegezunge;
Fig. 5
eine zweite Ausführungsform einer Umbiegezunge;
Fig. 6
ein zweites Metallblech zum Bilden eines Deckelbleches;
Fig. 7
eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des zweiten Metallbleches mit Ausnehmungen für eine Schlossvorrichtung;
Fig. 8
eine Zungenaufnahme;
Fig. 9
eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des zweiten Metallbleches aus Fig. 6 um ein mittleres Türband;
Fig. 10
eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des zweiten Metallbleches aus Fig. 6 um ein oberes Türband;
Fig. 11
eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereiches des zweiten Metallbleches aus Fig. 6 um ein unteres Türband;
Fig. 12
eine vergrößerte Darstellung eines zweiten Randbereiches des zweiten Metallbleches aus Fig. 6;
Fig. 13
ein aus Kastenblech und Deckelblech zusammengefügtes Türblatt;
Fig. 14
eine Ansicht von der Seite auf einen Türbandbereich des Türblattes aus Fig. 13; und
Fig. 15
eine Schnittansicht durch die Linie A-A im Türbandbereich in Fig. 13.


[0026] Fig. 1 zeigt eine Ansicht auf ein erstes Metallblech 10, das als Kastenblech 11 zum Bilden eines Kastens 12 umgebogen werden soll. Das erste Metallblech 10 weist einen ersten Randbereich 14, einen zweiten Randbereich 16 und einen dritten Randbereich 18 auf, wobei der erste Randbereich 14 und der zweite Randbereich 16 parallel zueinander verlaufen und der dritte Randbereich 18 senkrecht zu dem ersten Randbereich 14 und dem zweiten Randbereich 16 angeordnet ist.

[0027] In dem ersten Randbereich 14 weist das erste Metallblech 10 erste Ausnehmungen 20 zum Einbringen einer Schlossvorrichtung (nicht gezeigt) auf. Im zweiten Randbereich 16 weist das erste Metallblech 10 eine obere Ausnehmung 22a, eine mittlere Ausnehmung 22b und eine untere Ausnehmung 22c zum Anbringen eines oberen, eines mittleren und eines unteren Türbandes auf.

[0028] Ecken 24, an denen der erste Randbereich 14 mit dem dritten Randbereich 18 bzw. der zweite Randbereich 16 mit dem dritten Randbereich 18 zusammenstößt, weisen jeweils einen Rücksprung 26 auf, der durch eine Abkantung 28 in Form einer geschweiften Klammer gebildet ist.

[0029] Entlang des ersten, zweiten und dritten Randbereiches 14, 16, 18 sind Umbiegezungen 30 gebildet. Weiter sind im zweiten Randbereich 16 Löcher 32 zum Durchtretenlassen von Bolzen gebildet.

[0030] Die Fig. 2 bis Fig. 5 zeigen vergrößerte Teilbereiche des ersten Metallbleches 10 aus Fig. 1.

[0031] Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Ansicht im Bereich der ersten Ausnehmungen 20 zum Einbringen einer Schlossvorrichtung. An einem Rand 34 des ersten Metallbleches 10 ist eine Schlosstaschenaussparung 36 gebildet, um später darin beispielsweise einen Schnäpper bzw. einen Riegel unterzubringen. Oberhalb und unterhalb der Schlosstaschenaussparung 36 sind Bohrlöcher 38 vorgesehen, um darin die genannten Elemente zu befestigen. Beabstandet zum Rand 34 sind in Höhe der Schlosstaschenaussparung 36 ein Langloch 40 sowie ein Aufnahmeloch 42 vorgesehen, in die später mit Hilfe weiterer Bohrlöcher 38 ein Zylinderschloss bzw. ein Griff (nicht gezeigt) eingeschraubt werden können.

[0032] Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Ecke 24, an der der zweite Randbereich 16 und der dritte Randbereich 18 zusammenstoßen. Die Abkantung 28 weist im Wesentlichen die Form einer geschweiften Klammer auf. Dabei verlaufen die Kanten 44 der Abkantung 28 zunächst senkrecht zu den Randbereichen 16, 18, bilden dann einen nach außen gerichteten Knick 46 und treffen mit einem wiederum senkrecht zu den Randbereichen 16, 18 ausgebildeten Endbereich 48 aufeinander. Durch strichlierte Linien 50 ist die Linie, entlang der die Randbereiche 16, 18 später umgefalzt werden, angedeutet. Durch die Form der Abkantung 28 berühren sich die dann umgefalzten Randbereiche 16, 18 nicht, es entsteht ein Raum, in den zusätzliche Elemente eingebracht werden können.

[0033] Fig. 4 zeigt eine Vergrößerung der an den Randbereichen 14, 16 und 18 angeordneten Umbiegezungen 30 in einer ersten Ausführungsform. Bei dieser ersten Ausführungsform sind direkt an dem Rand 34 der Randbereiche 14, 16, 18 Ausstanzungen 52 angebracht, die im Wesentlichen parallel zueinander und senkrecht zu dem Rand 34 verlaufen. Zwischen diesen Ausstanzungen 52 ist dann durch das zurückbleibende Stück eine Umbiegezunge 30 gebildet.

[0034] Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Umbiegezunge 30. Dabei sind die Ausstanzungen 52 nicht von einem Rand 34 des Randbereiches 14, 16, 18 aus gebildet, sondern befinden sich innerhalb des Randbereiches 14, 16, 18. Um die Umbiegezunge 30 zu bilden, ist zusätzlich ein verbindender Steg 54 ausgestanzt, der die beiden Ausstanzungen 52 miteinander verbindet. Auch in dieser Ausführungsform verlaufen die Ausstanzungen 52 parallel zueinander und senkrecht zu dem Rand 34 der Randbereiche 14, 16, 18.

[0035] Fig. 6 zeigt ein zweites Metallblech 56, das hier als Deckelblech 58 zum Bilden eines Deckels 60 ausgebildet ist. Wie das erste Metallblech 10 weist auch das zweite Metallblech 56 eine Schlosstaschenaussparung 36, ein Langloch 40 und ein Aufnahmeloch 42 mit den entsprechenden Bohrlöchern 38 zur Aufnahme einer Schlossvorrichtung auf. Weiterhin sind auch die obere, mittlere und untere Ausnehmung 22a, 22b, 22c zur Aufnahme von Türbändern mit entsprechenden Bohrlöchern 38 sowie mit Bolzen 61 vorgesehen. An den Randbereichen 14, 16, 18 sind quadratische Ausnehmungen 62 als Zungenaufnahmen 64 zur Aufnahme der Umbiegezungen 30 vorgesehen.

[0036] Die Fig. 7 bis Fig. 9 zeigen vergrößerte Teilbereiche des zweiten Metallbleches 56 aus Fig. 6.

[0037] In Fig. 7 ist ein Teilbereich um die ersten Ausnehmungen 20 zur Aufnahme einer Schlossvorrichtung gezeigt. Wie auch in dem ersten Metallblech 10 ist eine Schlosstaschenaussparung 36 an dem Rand 34 vorgesehen, an deren oberer und unterer Kante Bohrlöcher 38 zum Befestigen von beispielsweise Riegel und/oder Schnäpper eingebracht sind. Weiterhin weist der Bereich ein Aufnahmeloch 42 sowie ein Langloch 40 mit zugehörigen Bohrlöchern 38 auf, in die ein Griff bzw. ein Zylinderschloss eingebracht werden können.

[0038] Gleichmäßig beabstandet zu den Bohrlöchern 38 neben der Schlosstaschenaussparung 36 sind quadratische Ausnehmungen 62, die in Fig. 8 vergrößert dargestellt sind. Diese quadratischen Ausnehmungen 62 sind gleichmäßig in den Randbereichen 14, 16, 18 angeordnet. Sie sind zu dem Rand 34 beabstandet und im Wesentlichen mit einer Ausnehmungskante 66 parallel zu dem Rand 34 angeordnet.

[0039] Die Fig. 9, 10 und 11 zeigen vergrößerte Teilansichten der mittleren, oberen und unteren Ausnehmungen 22a, 22b, 22c mit zugehörigen Bohrlöchern 38, in denen ein Türband befestigt werden kann.

[0040] Fig. 12 zeigt eine vergrößerte Darstellung des zweiten Randbereiches 16 zwischen der mittleren Ausnehmung 22b und der unteren Ausnehmung 22c. Neben einem weiteren Bohrloch 38 ist der Bolzen 61 vorgesehen, der nach Zusammenfügen des ersten und zweiten Metallbleches 10, 56 durch eines der Löcher 32 hindurchgreift und das entstehende Türblatt in einer Zarge (nicht gezeigt) stabilisiert.

[0041] Fig. 13 zeigt ein aus den Metallblechen 10, 56 gebildetes Türblatt 70. In den Ausnehmungen 22a, 22b, 22c des Türblattes 70 sind Türbänder 72 eingebracht. Über einen Seitenbereich 74 des Türblattes 70, der durch die umgebogenen zweiten Randbereiche 16 gebildet ist, stehen die Bolzen 61 hinaus, um in eine nicht gezeigte Zarge einzugreifen. Durch senkrecht zu den Rändern des Türblattes 70 ausgebildete Linien 76 sind Verbindungsbereiche 78 angedeutet, an denen das erste Metallblech 10 und das zweite Metallblech 56 mittels der Umbiegezungen 30 und Zungenaufnahmen 64 miteinander verbunden sind.

[0042] Fig. 14 zeigt eine Ansicht auf den Seitenbereich 74 des Türblattes 70. Hier ist innerhalb eines gestrichelten Rechteckes, das eine Verblendungseinrichtung 79 andeuten soll, eine Umbiegezunge 30 gezeigt, die in eine Zungenaufnahme 64 eingebogen ist. Die Umbiegezunge 30 weist eine deutlich geringere Breite als die Zungenaufnahme 64 auf, sodass die Verbindung ein gewisses Spiel ermöglicht, wodurch Ungenauigkeiten beim Ausstanzen der Zungenaufnahmen 64 bzw. der Umbiegezungen 30 ausgeglichen werden können.

[0043] Fig. 15 zeigt eine Schnittansicht durch die Linie A-A in Fig. 13 durch einen Verbindungsbereich 78 an dem Türblatt 70. In dem Verbindungsbereich 78 ist eine Verstärkungseinrichtung 80 eingebracht, die den Verbindungsbereich 78 statisch stützt. Die Umbiegezunge 30 ist in einem spitzen Winkel ≤ 50° in die Zungenaufnahme 64 eingebogen. Die Verstärkungseinrichtung 80 weist in dem Bereich, in dem die Umbiegezunge 30 umgebogen ist, ebenfalls einen Durchlass 82 auf, damit die Umbiegezunge 30 hinter die Verstärkungseinrichtung 80 eingebogen werden kann. So wird die Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Metallblech 10, 56 besonders fest und stabil.

[0044] Durch das Vorsehen von mehreren Umbiegezungen 30 bzw. mehreren Zungenaufnahmen 64 in den Metallblechen 10, 56 können die Metallbleche 10, 56 einfach miteinander verbunden werden, indem sie zunächst aufeinander gelegt werden und dann die Umbiegezungen 30 in die Zungenaufnahmen 64 eingebogen werden. Die Verbindung ist eng und fest, so dass auf einen weiteren Fixierschritt, beispielsweise Schweißen, verzichtet werden kann. Durch die unterschiedliche Breiten von Umbiegezunge 30 und Zungenaufnahme 64 ist ein Spiel geschaffen, das Fehler beispielsweise beim Ausstanzen ausgleicht. Die entstehenden Durchbrüche im Seitenbereich 74 werden durch Verblendungseinrichtungen 79 abgedeckt bzw. abgedichtet. Sind im Inneren des Türblattes 10 Brandschutzvorrichtungen eingefügt, ist das Türblatt 10 auch als Feuerschutztürblatt geeignet. Dabei dienen die Bolzen 68 zur festen Verankerung des Türblattes 70 in einer nicht gezeigten Zarge.

Bezugszeichenliste:



[0045] 
10
erstes Metallblech
11
Kastenblech
12
Kasten
14
erster Randbereich
16
zweiter Randbereich
18
dritter Randbereich
20
erste Ausnehmungen
22a
obere Ausnehmung
22b
mittlere Ausnehmung
22c
untere Ausnehmung
24
Ecke
26
Rücksprung
28
Abkantung
30
Umbiegezunge
32
Loch
34
Rand
36
Schlosstaschenaussparung
38
Bohrloch
40
Langloch
42
Aufnahmeloch
44
Kante
46
Knick
48
Endbereich
50
strichlierte Linie
52
Ausstanzung
54
Steg
56
zweites Metallblech
58
Deckelblech
60
Deckel
61
Bolzen
62
quadratische Ausnehmungen
64
Zungenaufnahme
66
Ausnehmungskante
70
Türblatt
72
Türband
74
Seitenbereich
76
Linie
78
Verbindungsbereich
79
Verblendungseinrichtung
80
Verstärkungseinrichtung
82
Durchlass



Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen eines Türblattes (70) aus Metallblechen (10, 56) in Kasten- und Deckelbauweise mit den Schritten:

a) Bereitstellen eines Kastenbleches (11) und eines Deckelbleches (58) zum Bilden von Kasten (12) und Deckel (60);

b) Vorsehen von Umbiegezungen (30) in wenigstens einem ersten Randbereich (14) von Kasten- oder Deckelblech (11,58);

c) Vorsehen von Zungenaufnahmen (64) zur Aufnahme der Umbiegezungen (30) in wenigstens einem dem ersten Randbereich (14) zuzuordnenden ersten Randbereich (14) des anderen Blechs;

d) Zusammenfügen des Kasten- und Deckelblechs (11, 58) durch Umbiegen der Umbiegezungen (30) in die Zungenaufnahmen (64) unter Bildung von Verbindungsbereichen (78).


 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass Schritt b) den Schritt Bilden von mehreren im Wesentlichen senkrecht zu einem Rand (34) des ersten Randbereichs (14) verlaufenden, parallelen Ausstanzungen (52) aufweist.
 
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Schritt c) den Schritt Bilden von mehreren Ausnehmungen (62) mit im Wesentlichen größerer Breite als die Umbiegezungen (30) aufweist.
 
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt d) der Schritt Abkanten von wenigstens einer Ecke (24) des Kasten- und Deckelbleches (11, 58) in Form einer geschweiften Klammer vorgesehen ist.
 
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass vor Schritt d) der Schritt Vorsehen einer Verstärkungseinrichtung (80) an dem ersten Randbereich (14) vorgesehen ist.
 
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Schritt d) den Schritt Umbiegen der Umbiegezungen (30) um mehr als 130° aufweist.
 
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt d) ein Schritt Verblenden der Verbindungsbereiche (78) mittels Verblendungseinrichtungen (79) vorgesehen ist.
 
8. Türblatt (70) mit einem Kasten- und einem Deckelblech (11, 58), wobei an wenigstens einem Randbereich (14, 16, 18) von Kasten- oder Deckelblech (11, 58) Umbiegezungen (30) und an einem dem ersten Randbereich (14) zuzuordnenden ersten Randbereich (14) des anderen Bleches Zungenaufnahmen (64) zur Aufnahme der Umbiegezungen (30) gebildet sind und wobei die Umbiegezungen (30) zum Bilden von Verbindungsbereichen (78) in die Zungenaufnahmen (64) eingebogen sind.
 
9. Türblatt (70) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umbiegezungen (30) in einem spitzen Winkel von≤ 50° in die Zungenaufnahmen (64) eingebogen sind.
 
10. Türblatt (70) nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umbiegezungen (30) an dem ersten Randbereich (14) durch Bilden von jeweils zwei im Wesentlichen senkrecht zu einem Rand (34) des ersten Randbereiches (14) ausgerichteten, parallel verlaufenden Ausstanzungen (52) gebildet sind.
 
11. Türblatt (70) nach einem der Ansprüche 8 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zungenaufnahmen (64) im Wesentlichen eine größere Breite aufweisen als die Umbiegezungen (30).
 
12. Türblatt (70) nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des Türblattes (70) an dem ersten Randbereich (14) mit den Zungenaufnahmen (64) eine Verstärkungseinrichtung (80) zum Verstärken der Verbindungsbereiche (78) vorgesehen ist und/oder dass Verblendungseinrichtungen (79) zum Verblenden der Verbindungsbereiche (78) vorgesehen sind.
 
13. Türblatt (70) nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass Umbiegezungen (30) und die Zungenaufnahmen (64) an einem parallel zu dem ersten Randbereich (14) verlaufenden zweiten Randbereich (16) und/oder an einem senkrecht zu dem ersten und zweiten Randbereich (14, 16) verlaufenden dritten Randbereich (18) gebildet sind.
 
14. Türblatt (70) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass an Kasten- und Deckelblech (11, 58) an einer durch den ersten und dritten Randbereich (14, 18) und/oder durch den zweiten und dritten Randbereich (16, 18) gebildeten Ecke (24) ein Rücksprung (26) gebildet ist.
 
15. Türblatt (70) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rücksprung (26) durch eine im Wesentlichen senkrecht zu dem ersten und dritten und/oder dem zweiten und dritten Randbereich ( 14, 16, 18) gebildete Abkantung (28) gebildet ist und/oder im Wesentlichen die Form einer geschweiften Klammer aufweist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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