Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Nockenwelle mit einem entlang ihrer Mittellängsachse
angeordneten ersten Nocken, insbesondere einem Auslassnocken, und mit einem zweiten
Nocken, insbesondere einem Einlassnocken.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Insbesondere bei Verbrennungsmotoren ist es wünschenswert, die Ventilöffnungszeiten
an den Betriebszustand des Motors anzupassen, da hierdurch die Effizienz des Motors
gesteigert wird.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfache und/ oder
vielseitig einsetzbare Vorrichtung zur Anpassung der Ventilöffnungszeiten anzugeben.
Lösung der Aufgabe
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Nockenwelle mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Die Nockenwelle umfasst einen entlang ihrer Mittellängsachse angeordneten ersten
Nocken, insbesondere einen Auslassnocken für ein Auslassventil, und einen in Richtung
der Mittellängsachse versetzt dazu angeordneten zweiten Nocken, insbesondere einen
Einlassnocken für ein Einlassventil. Zur Variation der Ventilöffnungszeiten erfolgt
eine Verdrehung des zweiten Nockens gegen den ersten Nocken um die Mittellängsachse.
Hierfür ist ein Verstellmechanismus vorgesehen, welcher einen Stellstift umfasst,
wobei ein Aktuator in axialer Richtung wirkt und wobei mittels des Verstellmechanismus
die axiale Bewegung des Aktuators zumindest teilweise in eine in Umfangsrichtung geführte
Bewegung des zweiten Nockens umgelenkt wird. Für den Aktuator, der vorzugsweise einen
Exzenter umfasst, sind hierbei verschiedene prinzipiell aus dem Stand der Technik
bekannte Varianten vorgesehen, wie zum Beispiel Aktuatoren mit Fliehkraftregelung,
elektromagnetische oder hydraulische Aktuatoren. Derartige Aktuatoren werden bereits
in großen Stückzahlen produziert und stehen daher als Massenware kostengünstig zur
Verfügung. Für die übrigen Elemente des Verstellmechanismus sind in bevorzugter Ausgestaltung
ausschließlich rein mechanische Bauteile angedacht. In Konsequenz gestaltet sich die
Fertigung der Nockenwelle technisch sehr aufwandsarm und damit ökonomisch vorteilhaft.
Zudem ist der Verstellmechanismus vorzugsweise als vollständig in einem Nockenwellengrundkörper
integrierter Verstellmechanismus ausgestaltet. In dem Fall fungiert die Nockenwelle
quasi selbst als Vorrichtung zur Anpassung der Ventilöffnungszeiten, wodurch zum Beispiel
ein verringerter Raumbedarf gegeben ist, der eine kompaktere Bauweise des gesamten
Motors erlaubt. Dieses Konzept wird insbesondere auch bei Motoren eingesetzt, die
in Krafträdern zum Einsatz kommen, und vor allem bei Einzylindermotoren. In bevorzugter
Ausgestaltung ist daher auch vorgesehen, dass lediglich ein Einlass- sowie ein Auslassnocken
vorgesehen sind. Des Weiteren stellt diese Lösung eine sehr zweckdienliche Alternative
zu Konstruktionen dar, bei denen die Einlassnocken und die Auslassnocken auf separaten
Nockenwellen angeordnet sind.
[0007] Weiter ist es angedacht, je nach Verwendungszweck mehr als zwei Nocken und/oder für
jeden Nocken einen eigenen Stellstift vorzusehen. Auf diese Weise lassen sich unter
anderem die jeweiligen Drehstellungen beliebig vieler Nocken relativ zur Kurbelwelle
des Motors variieren. Dementsprechend lassen sich auch die Ventilöffnungszeiten beliebig
vieler Ventile in geeigneter Weise an den Betriebszustand des Motors anpassen.
[0008] Einer bevorzugten Ausgestaltung entsprechend umfasst die Nockenwelle einen zylinderförmigen
ersten Hülsenkörper, der beispielsweise als Nockenwellengrundkörper oder kurz Grundkörper
für die Nockenwelle dient. Für diesen ist insbesondere eine feste Verbindung mit dem
ersten Nocken und/oder eine gestufte Mantelfläche angedacht. Hierdurch ist unter anderem
ein Freiraum innerhalb der Nockenwelle geschaffen, der vorzugsweise als Aufnahme für
den Verstellmechanismus dient, wodurch der Zielvorgabe einer möglichst kompakten Bauweise
Rechnung getragen wird.
[0009] Eine diesbezügliche vorteilhafte Weiterbildung ist zudem gegeben, wenn jener erster
Hülsenkörper einen Anschlag zur axialen Sicherung des zweiten Nockens aufweist. Dieser
Anschlag ist dabei beispielsweise durch einen Sprengring gegeben, welcher in einer
in den Hülsenkörper eingearbeiteten Ringnut einliegt. Auf diese technisch einfach
zu realisierende Weise ist dann der zweite Nocken in seiner axialen Position gehalten.
[0010] Bevorzugt wird des Weiteren eine Ausführung, bei der der Verstellmechanismus den
Stellstift, eine Verstellwelle und eine Stellnut umfasst, wobei die Stellnut in die
Mantelfläche eines zweiten Hülsenkörpers eingearbeitet ist und schräg zur Mittellängsachse
verläuft. Der zweite Hülsenkörper ist hierbei vorzugsweise mit dem zweiten Nocken
fest verbunden und/oder mit Hilfe des Anschlags in axialer Position gehalten. Auf
diese Weise ist ein besonders einfacher und rein mechanischer Verstellmechanismus
gegeben. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Verstellwelle zur Verdrehung
des zweiten Nockens gegen den ersten Nocken in axialer Richtung bewegt wird. Außerdem
wird diese vorzugsweise mit Hilfe eines Federelements und insbesondere mit Hilfe einer
zylinderförmigen Schraubenfeder in einer Grundposition gehalten, aus welcher die Verstellwelle
mittels Aktuator aktiv gegen die Federrückstellkraft verschoben und passiv bei Rücknahme
der Aktuatorwirkung zurückgeführt wird.
[0011] In weiter bevorzugter Ausgestaltung ist die Verstellwelle dabei innerhalb des ersten
Hülsenkörpers angeordnet und überträgt die von dem Aktuator ausgehende Kraft auf den
Stellstift, der innerhalb der Stellnut geführt ist, wodurch dieser den zweiten Hülsenkörper
und damit den zweiten Nocken schließlich verdreht. Durch diese integrierte Bauweise
ist zudem eine sehr kompakte Verstellvorrichtung gegeben, deren Einzelkomponenten
auch aufgrund ihrer einfachen geometrischen Form mit besonders geringem technischen
Aufwand herzustellen sind.
[0012] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung ist es vorgesehen, in beide Hülsenkörper
jeweils eine Stellnut einzuarbeiten, so dass infolgedessen die relativen Positionen
und Lagen beider Hülsenkörper durch die relative Position und Lage des Stellstiftes
bestimmt sind. Sofern mehrere Stellstifte zum Einsatz kommen, ist es alternativ angedacht,
die jeweilige relative Position und Lage eines Hülsenkörpers durch die entsprechende
relative Position und Lage eines Stellstiftes vorzugeben.
[0013] Gemäß einer weiteren alternativen Ausführung ist in den ersten Hülsenkörper eine
Kupplungsnut und in den zweiten Hülsenkörper eine Stellnut eingearbeitet, wobei beide
Nuten mit einem gemeinsamen Stellstift im Eingriff stehen. Während die Stellnut zur
Manipulation der relativen Position und Lage des zweiten Hülsenkörpers dient, bewirkt
die Kupplungsnut in Verbindung mit dem Stellstift eine Mitführung der Verstellwelle,
so dass diese mit dem ersten Hülsenkörper und damit dem Nockenwellengrundkörper Rotationsbewegungen
gemeinsam ausführt. Bevorzugt wird dabei eine Ausgestaltung, bei der eine und vorzugsweise
beide Nuten nach Art eines Durchbruchs in die Hülsenkörper eingearbeitet sind, wobei
die Kupplungsnut im Wesentlichen parallel zur Mittellängsachse ausgerichtet ist, wohingegen
die Stellnut gegen die Kupplungsnut verkippt ist.
[0014] Im Falle der Ausführung einer Nut als Durchbruch ist bevorzugt im Bereich des Durchbruches
eine Materialverstärkung vorgesehen. Hierdurch lassen sich die durch den Stellstift
auf die Durchbruchswandung übertragenen Kräfte auf eine vergrößerte Fläche verteilen,
was nicht zuletzt der Funktionssicherheit und der Lebenserwartung der Bauteile zu
Gute kommt.
[0015] Bevorzugt wird zudem eine Nockenwelle mit einem Stellstift, für den ein im Wesentlichen
rautenförmiger Querschnitt vorgesehen ist. Dabei wird insbesondere berücksichtigt,
dass die Schnittfläche zweier identischer jedoch überkreuzt angeordneter Rechtecke
eine rautenähnliche Form aufweist. Sind dementsprechend eine Stellnut und eine Kupplungsnut
vorgesehen, welche typischerweise über Kreuz angeordnet und stabförmig sind, so liegen
die Seiten eines rautenartigen Stellstiftes verhältnismäßig großflächig an den Durchbruchswandungen
an und die Kräfte, die der Stellstift über die Wandungen an die Hülsenkörper überträgt,
sind dementsprechend auf eine verhältnismäßig große Fläche verteilt.
[0016] Als vorteilhaft wird es weiter angesehen, wenn die Nockenwelle mit Hilfe eines Wälzlagers
oder mehrerer Wälzlager gelagert ist. Hierdurch werden die über die Lagervorrichtung
auf die Nockenwelle oder vielmehr auf die Komponenten des Verstellmechanismus übertragenen
Kräfte besonders gering gehalten, was wiederum der Funktionssicherheit zu Gute kommt.
[0017] Die Nockenwelle umfasst zusammenfassend entsprechend einer bevorzugten speziellen
Ausgestaltung einen ersten Hülsenkörper als Grundkörper, der einen Auslassnocken für
ein Auslassventil trägt. Ergänzend dazu ist bei eben dieser Ausgestaltung ein zweiter
Hülsenkörper als Träger eines Einlassnockens für ein Einlassventil vorgesehen, der
zumindest teilweise vom Grundkörper durchsetzt und dadurch in axialer Richtung fixiert
wird. Innerhalb des Grundkörpers ist eine Verstellwelle platziert, welche mittels
eines Aktuators in Richtung der Mittellängsachse und gegen eine Rückstellkraft eines
Federelements verschiebbar gelagert ist. Bei einer axialen Bewegung der Verstellwelle
erfolgt eine Verschiebung des Stellstiftes in Richtung der Mittellängsachse, der senkrecht
zur Mittellängsachse die Kupplungsnut im Grundkörper und die Stellnut im zweiten Hülsenkörper
durchgreift. Während die Kupplungsnut im Wesentlichen parallel zu Mittellängsachse
verläuft, ist die Stellnut gegen diese Richtung verkippt. Als Folge bewirkt eine Bewegung
der Verstellwelle und damit des daran fixierten Stellstiftes in Richtung der Mittelängsachse
eine Verdrehung des zweiten Hülsenkörpers und damit des Einlassnockens um die Mittellängsachse,
wodurch die Drehstellung des Einlassnockens relativ zur Kurbelwelle variiert wird.
Dadurch erfolgt eine gewünschte Anpassung der Ventilöffnungszeit des Einlassventils
an den Betriebszustand des Motors. Aufgrund des im Wesentlichen parallel zur Mittellängsachse
erfolgenden Verlaufs der Kupplungsnut bewirkt eine Bewegung des Stellstiftes in Richtung
der Mittellängsachse hingegen keine Änderung der relativen Drehstellung des Grundkörpers
und damit des Auslassnockens, so dass diese konstruktionsabhängig fest vorgegeben
ist. Im Gegensatz zur Stellnut dient die Kupplungsnut in dieser Ausgestaltung zur
Koppelung von Verstellwelle und Grundkörper derart, dass die Verstellwelle über den
Stellstift vom Grundkörper mitgeführt wird, wodurch beide Rotationsbewegungen stets
gemeinsam erfolgen.
Eine Verstellung der Drehstellung des Einlassnockens relativ zur Kurbelwelle erfolgt
außerdem bevorzugt in einem Zeitfenster, das in geeigneter Weise auf die Bewegung
der Ventile, insbesondere des Einlassventils, abgestimmt ist. Durch die Ventile werden
direkt oder indirekt, zum Beispiel über Hydrostößel, Kräfte auf die Nocken übertragen,
deren Stärke und Richtung vom aktuellen Bewegungszustand der Ventile abhängen. Je
nach Wahl des Zeitpunktes für eine Verstellung der Drehstellung wirken diese Kräfte
bezogen auf die Verstellung unterstützend oder hemmend. Bevorzugt ist der Zeitpunkt
bzw. das Zeitfenster derart gewählt, dass die für die Verstellung des Einlassnockens
erforderlichen Kräfte minimiert sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- in einer Schnittdarstellung eine Nockenwelle,
- Fig. 2
- in einer Seitenansicht zwei Hülsenkörper,
- Fig. 3
- in einer Draufsicht einen Stellstift, eine Stellnut sowie eine Kupplungsnut und
- Fig. 4
- in einer Schnittdarstellung ausschnittsweise einen Stellstift, eine Stellnut mit Materialverstärkung
sowie eine Kupplungsnut mit Materialverstärkung.
[0019] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
[0020] Im nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel bildet ein zylinderförmiger erster
Hülsenkörper 2 einen Grundkörper für eine Nockenwelle 4. Die Mantelfläche des ersten
Hülsenkörpers 2 ist, wie in Fig. 1 abgebildet, mit einer Abstufung versehen, aufgrund
derer der erste Hülsenkörper 2 zwei Bereiche mit unterschiedlichem Außendurchmesser
aufweist.
[0021] Im Bereich mit dem größeren Außendurchmesser ist randseitig ein Zahnradkranz 6 positioniert,
mit dessen Hilfe die jeweilige Rotationsbewegung einer nicht mit abgebildeten Kurbelwelle
auf die Nockenwelle 4 übertragen wird. In Richtung der Mittellängsachse 8 der Nockenwelle
4 versetzt dazu ist ein Auslassnocken 10 platziert, dessen Drehstellung relativ zur
Kurbelwelle durch die Konstruktion fest vorgegeben ist. Gelagert ist der als Grundkörper
wirkende erste Hülsenkörper 2 mit Hilfe zweier Wälzlager 12, von denen eines zwischen
dem Zahnradkranz 6 und dem Auslassnocken 10 positioniert ist, während das Zweite am
gegenüberliegenden Ende des ersten Hülsenkörpers 2 randseitig angeordnet ist.
[0022] Im ersten Hülsenkörper 2 liegt eine Verstellwelle 14 ein, die mittels eines Aktuators,
der im Ausführungsbeispiel exemplarisch durch einen Exenter-Körper 16 gegeben ist,
im Bedarfsfall in Richtung der Mittellängsachse 8 verschoben wird. Die Verstellwelle
14 liegt dabei vorzugsweise als Stanzteil vor und ist aus einem flachen Bandmaterial
gefertigt. An dem dem Exenter-Körper 16 gegenüberliegenden Ende des ersten Hülsenkörpers
2 ist dieser durch einen Anschlussflansch 18 verschlossen, welcher auch als Anschlag
für eine Rückstellfeder 20 wirkt. Mit Hilfe dieser Rückstellfeder 20, die zwischen
Anschlussflansch 18 und Verstellwelle 14 im ersten Hülsenkörper 2 einliegt und als
zylinderförmige Schraubenfeder ausgebildet ist, wird eine dem Aktuator entgegenwirkende
Kraft erzeugt, die im Zusammenspiel mit dem Aktuator eine verhältnismäßig präzise
Positionsvorgabe für die Verstellwelle 14 erlaubt.
[0023] An der Verstellwelle 14 ist ein Stellstift 22 fixiert, welcher senkrecht zur Mittellängsachse
8 eine Kupplungsnut 24 durchsetzt. Jene Kupplungsnut 24 ist nach Art eines Durchbruches
in die Mantelfläche des ersten Hülsenkörpers 2 eingearbeitet, wobei jene langgestreckte
schlitzförmige Kupplungsnut 24 im Wesentlichen parallel zur Mittellängsachse 8 angeordnet
und im Bereich des ersten Hülsenkörpers 2 mit dem geringerem Außendurchmesser positioniert
ist. Quer zur Mittellängsachse 8 übertrifft die Ausdehnung der Kupplungsnut 24 die
des Stellstiftes 22 nur geringfügig. Durch diese Ausgestaltung von Stellstift 22 und
Kupplungsnut 24 wird die Verstellwelle 14 einerseits vom ersten Hülsenkörper 2 mitgeführt
und ist andererseits in Richtung der Mittellängsachse 8 verschiebbar. Dementsprechend
führen der erste Hülsenkörper 2 und die Verstellwelle 14 Rotationsbewegungen stets
gemeinsam aus, ohne dass sich deren relative Drehstellung zueinander über das Ausmaß
eines typischen Spiels hinaus verändert.
[0024] Ergänzt wird der als Grundkörper dienende erste Hülsenkörper 2 durch einen ebenfalls
zylinderförmigen zweiten Hülsenkörper 26, welcher koaxial zum ersten Hülsenkörper
2 angeordnet ist und von diesem vollständig durchsetzt wird. Der Innendurchmesser
des zweiten Hülsenkörpers 26 entspricht dabei im Wesentlichen dem Außendurchmesser
des ersten Hülsenkörpers 2 im Bereich mit dem geringeren Außendurchmesser und der
Außendurchmesser des zweiten Hülsenkörpers 26 entspricht im Wesentlichen dem Außendurchmesser
des ersten Hülsenkörpers 2 im Bereich mit größerem Außendurchmesser.
[0025] In seiner radialen Position gehalten wird der zweite Hülsenkörper 26 mit Hilfe eines
durch die Abstufung der Mantelfläche des ersten Hülsenkörpers 2 gebildeten Anschlags
28 einerseits und einem auf der gegenüberliegenden Seite platzierten Sprengring 30
andererseits, welcher in einer in den ersten Hülsenkörper 2 eingearbeiteten Ringnut
31 einliegt. Alternativ zum Sprengring 30 ist je nach Ausführung beispielsweise auch
eine umlaufende Manschette oder ein einfacher Fixierstift als ergänzendes axiales
Halteelement für den zweiten Hülsenkörper 26 angedacht.
[0026] An der Außenmantelfläche des zweiten Hülsenkörpers 26 ist weiter ein Einlassnocken
32 positioniert, der zusammen mit dem zweiten Hülsenkörper 26 gegen den ersten Hülsenkörper
2 um die Mittellängsachse 8 verdrehbar gelagert ist. In die Mantelfläche des zweiten
Hülsenkörpers 26 ist wiederum eine Stellnut 34 eingearbeitet, die, genau wie die Kupplungsnut,
langgestreckt und schlitzförmig ausgestaltet jedoch gegen diese verkippt ist. Quer
zum jeweils langgezogenen Schlitz sind die beiden Durchbrüche, also die Kupplungsnut
24 und die Stellnut 34, vergleichbar dimensioniert und an die Maße des Stellstiftes
22 angepasst, wobei dieser beide Nuten 24,34 derart wobei dieser beide Nuten 24,34
derart vollständig durchsetzt, dass zwischen Stellstift 22 und den jeweiligen Durchbruchswandungen
von Kupplungsnut 24 und Stellnut 34 quer zur Schlitzform kaum Spiel verbleibt.
[0027] Aufgrund des, bezogenen auf die Mittellängsachse 8, schrägen Verlaufs der Stellnut
34 bewirkt eine Verschiebung der Verstellwelle 14 und damit des Stellstiftes 22 in
Richtung der Mittellängsachse 8 eine Verdrehung des zweiten Hülsenkörpers 26 und damit
des Einlassnockens 32 sowohl gegen die Verstellwelle 14 als auch gegen den ersten
Hülsenkörper 2 und somit gegen den Auslassnocken 10. Auf diese Weise wird die Drehstellung
des Einlassnocken 32 relativ zur Kurbelwelle variiert, wodurch letzten Endes die Ventilöffnungszeiten
eines Einlassventils, auf welches der Einlassnocken 32 wirkt, an den Betriebszustand
eines Motors, in dem die Nockenwelle 4 verbaut ist, angepasst werden.
[0028] Das Verhältnis zwischen dem Ausmaß der Verdrehung des zweiten Hülsenkörpers 26 und
dem Ausmaß der Verschiebung des Stellstiftes 22 ist dabei durch den Übersetzungswinkel
α gegeben, der die Verkippung von Kupplungsnut 24 und Stellnut 34 charakterisiert.
In Fig. 2 und Fig. 3 sind die beiden Hülsenkörper 2,26 sowie die darin eingearbeiteten
Nuten 24,34 nach Art einer Draufsicht abgebildet. Durch eine Projektion der Längsrichtungen
der beiden Schlitzformen in eine gemeinsame Ebene zusammen mit der Mittellängsachse
8 ist dieser charakteristische Übersetzungswinkel α darstellbar. Je größer der Übersetzungswinkel
α gestaltet wird, desto größer ist die Verdrehung des Einlassnockens 32 gegen die
Kurbelwelle bei gleicher axialer Verschiebung des Stellstiftes 22.
[0029] Die in Fig. 3 dargestellte Projektion der beiden schlitzförmigen Nuten 24,34 in die
Zeichenebene zeigt weiter, dass die Schnittfläche beider Nuten 24,34 in guter Näherung
rautenförmig ist. Der Stellstift 22, welcher im Ausführungsbeispiel einen daran angepassten
rautenförmigen Querschnitt aufweist, liegt somit großflächig an den Wandungen des
jeweiligen Durchbruches an, wodurch die Kräfte, welche zwischen dem Stellstift 22
und den Hülsenkörpern 2, 26 wirken, auf eben diese verhältnismäßig großen Flächen
verteilt werden.
[0030] In diesem Kontext ist auch eine alternative Ausführung der Hülsenkörper 2, 26 vorgesehen,
bei der die Wandungen der jeweiligen Durchbrüche eine Materialverstärkung derart aufweisen,
dass die Kontaktflächen zwischen den Nuten 24,34 und dem Stellstift 22 weiter vergrößert
sind. Eine angedachte Ausgestaltung ist in Fig. 4 dargestellt. Ein Querschnitt durch
die Nockenwelle 4 zeigt im Bereich der jeweiligen Durchbrüche winkelförmig ausgeformte
Verstärkungen 36, wobei die beidseitigen Verstärkungen 36 der Stellnut 34 radial nach
außen zeigen, während die beidseitigen Verstärkungen 36 der Kupplungsnut 24 radial
nach innen gerichtet sind.
[0031] Im Ausführungsbeispiel weist die Nockenwelle 4 genau einen Auslassnocken 10 für ein
Auslassventil und genau einen in Richtung der Mittellängsachse 8 versetzt dazu angeordneten
Einlassnocken 32 für ein Einlassventil auf. Dementsprechend ist diese Nockenwelle
4 insbesondere für einen Einzylindermotor gedacht. Es ist jedoch ohne Weiteres möglich,
die Konstruktion dahingehend zu erweitern, dass die Nockenwelle 4 stattdessen für
einen Polyzylindermotor geeignet ist. Hierzu sind lediglich am ersten Hülsenkörper
2 mehrere Lagerungspositionen für mehrere zweite Hülsenkörper 26 vorzusehen mit einer
dementsprechenden Anzahl von Kupplungsnuten 24, Stellnuten 34 und Stellstiften 22.
Jene Stellstifte 22 sind dann vorzugsweise mit einer gemeinsamen Verstellwelle 14
fest verbunden.
Liste der Bezugszahlen
[0032]
- 2
- erster Hülsenkörper
- 4
- Nockenwelle
- 6
- Zahnradkranz
- 8
- Mittellängsachse
- 10
- Auslassnocken
- 12
- Radiallager
- 14
- Verstellwelle
- 16
- Exzenter-Körper
- 18
- Anschlussflansch
- 20
- Rückstellfeder
- 22
- Stellstift
- 24
- Kupplungsnut
- 26
- zweiter Hülsenkörper
- 28
- Anschlag
- 30
- Sprengring
- 31
- Ringnut
- 32
- Einlassnocken
- 34
- Stellnut
- 36
- Verstärkung
1. Nockenwelle (4) mit einem entlang ihrer Mittellängsachse (8) angeordneten ersten Nocken
(10), insbesondere einem Auslassnocken (10), und mit einem zweiten Nocken (32), insbesondere
einem Einlassnocken (32),
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Verdrehung des zweiten Nockens (32) gegen den ersten Nocken (10) ein Verstellmechanismus
vorgesehen ist, welcher einen Stellstift (22) umfasst, wobei ein Aktuator (16) in
axialer Richtung wirkt und wobei mittels des Verstellmechanismus die axiale Bewegung
des Aktuators (16) zumindest teilweise in eine in Umfangsrichtung geführte Bewegung
des zweiten Nockens (32) umgelenkt wird.
2. Nockenwelle (4) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Hülsenkörper (2), insbesondere mit einer gestuften Mantelfläche, vorgesehen
ist, mit welchem der erste Nocken (10) fest verbunden ist.
3. Nockenwelle (4) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass am ersten Hülsenkörper (2) ein Anschlag (28) zur axialen Sicherung des zweiten Nocken
(32) vorgesehen ist, insbesondere ein Sprengring (30), welcher in einer in den ersten
Hülsenkörper (2) eingearbeiteten Ringnut (31) einliegt.
4. Nockenwelle (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verstellmechanismus den Stellstift (22), eine Verstellwelle (14) und eine Stellnut
(34) umfasst, wobei die Stellnut (34) in die Mantelfläche eines zweiten Hülsenkörpers
(26) eingearbeitet ist, welcher mit dem zweiten Nocken (32) fest verbunden ist, und
wobei die Stellnut (34) schräg zur Mittellängsachse (8) verläuft.
5. Nockenwelle (4) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Verdrehung des zweiten Nockens (32) gegen den ersten Nocken (10) die Verstellwelle
(14) in axialer Richtung bewegt wird.
6. Nockenwelle (4) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Verdrehung des zweiten Nockens (32) gegen den ersten Nocken (10) die Verstellwelle
(14) gegen eine Rückstellkraft eines Federelements (20) bewegbar ist.
7. Nockenwelle (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Hülsenkörper (2,26) vorgesehen sind, wobei ein erster Hülsenkörper (2) mit dem
ersten Nocken (10) und ein zweiter Hülsenkörper (26) mit dem zweiten Nocken (32) fest
verbunden ist und wobei beide Hülsenkörper (2,26) jeweils eine Nut (24,34) aufweisen,
die mit dem Stellstift (22) im Eingriff stehen.
8. Nockenwelle (4) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Nut (24) als Durchbruch im entsprechenden Hülsenkörper (2) ausgestaltet ist,
wobei zumindest eine Wandung des Durchbruchs vorzugsweise eine Verstärkung (36) aufweist.
9. Nockenwelle (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stellstift (22) einen im Wesentlichen rautenförmigen Querschnitt aufweist.
10. Nockenwelle (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass für deren Lagerung ein Wälzlager (12) vorgesehen ist.