(19)
(11) EP 2 487 405 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.08.2012  Patentblatt  2012/33

(21) Anmeldenummer: 11154231.2

(22) Anmeldetag:  11.02.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F21S 8/00(2006.01)
F21S 10/02(2006.01)
F21S 10/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: GLP German Light Products GmbH
76307 Karlsbad (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Michael
    76327 Pfinztal (DE)

(74) Vertreter: Zinkler, Franz 
Patentanwälte Schoppe, Zimmermann, Stöckeler Zinkler & Partner Postfach 246
82043 Pullach
82043 Pullach (DE)

   


(54) Scheinwerfer und Verfahren zum Betreiben eines Scheinwerfers


(57) Ein Scheinwerfer umfasst einen additiven Farbmischer (10) und einen nachgeschalteten subtraktiven Farbmischer (12). Der additive Farbmischer umfasst vorzugsweise eine Dreifarb-LED-Lampe, und der subtraktive Farbmischer ist vorzugsweise ein Gobo mit zwei oder mehreren unterschiedlichen Farbfilterbeschichtungen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Scheinwerfer und insbesondere auf Scheinwerfer, wie sie für die Beleuchtung für Bühnen oder Installationen eingesetzt werden können, also allgemein im Showgeschäft.

[0002] Scheinwerfer zur Erzeugung von Lichteffekten verwenden typischerweise QuecksilberDampflampen als Weißlichtquellen und nachgeordnete Gobo-Elemente, die als Dianegative oder Diapositive eingesetzt werden, um einen Farblichteffekt auf einer Projektionsebene, wie beispielsweise einer Wand oder einer Leinwand oder einer anderen Fläche, zu erzeugen. Insbesondere können hier ruhende Gobo-Elemente oder bewegliche Gobo-Elemente, wie beispielsweise Gobo-Räder eingesetzt werden, um den Lichteffekt zu ändern. Die Gobo-Elemente sind ausgebildet, um aus dem von der Quecksilber-Dampflampe beispielsweise emittierten weißen Licht ein bestimmtes Farbspektrum herauszufiltern, derart, dass das Ausgangslicht dann zum Beispiel ein roter Stern ist, wenn das Gobo-Element ansonsten nicht-transmittierend für Licht ist, jedoch einen Stern mit einem Rot-Farbfilter aufweist.

[0003] Genauso kann ein Lichteffekt mit einem blauen Stern beispielsweise erzeugt werden, wenn das Gobo-Element derart ausgebildet ist, dass es bis auf einen blauen Filter nicht-transmittierend ist.

[0004] Nachteilig an dieser Vorgehensweise ist, dass die Effizienz der Lichterzeugung insbesondere dann, wenn ein farbiger Lichteffekt gewünscht wird, sehr niedrig ist. Wird beispielsweise aus einer Quecksilber-Dampflampe ein roter Lichteffekt mit einem Rot-Gobo erzeugt, so wird lediglich ein Anteil von 10% der Lichtintensität am Ende als Scheinwerferausgabe als rotes Licht verfügbar sein. Dies ist insofern problematisch, weil sich die existierenden Gobo-Elemente sehr stark aufgrund des Lichtauflieizens, was eine spezielle Kühlung der Gobo-Elemente erforderlich macht, die beispielsweise durch Ventilatoren erfolgen muss und damit zusätzlichen Raum, zusätzliche Kosten, zusätzliches Gewicht und zusätzliche Geräusche erzeugt.

[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein effizienteres Konzept zum Erzeugen von Lichteffekten zu schaffen.

[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Scheinwerfer nach Anspruch 1 oder ein Verfahren zum Betreiben eines Scheinwerfers nach Anspruch 11 gelöst.

[0007] Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem lediglich ein subtraktiver Farbmischer in Form eines Gobo-Elements einer Weißlicht-Quelle nachgeschaltet worden ist, nunmehr ein additiver Farbmischer als Lichtquelle mit dem subtraktiven Farbmischer in Form beispielsweise eines Gobo-Elements kombiniert wird. Damit wird die Effizienz erhöht, weil der additive Farbmischer, der beispielsweise in Form einer 3-Farb-LED-Lampe ausgebildet sein kann, wobei die einzelnen Farben durch Ansteuern der einzelnen LED-Elemente unabhängig steuerbar sind, auf die Farbtransmissioneigenschaften des subtraktiven Farbmischers abgestimmt werden kann. Darüber hinaus kann der subtraktive Farbmischer derart sein, dass er wenigstens zwei unterschiedliche Transmissionsfarben hat, so dass bei Verwendung ein und desselben subtraktiven Farbmischers allein durch unterschiedliche Ansteuerung der Einzellampen im additiven Farbmischer unterschiedliche Farbeffekte erzeugt werden können. Eine besondere Implementierung besteht auch darin, die Transmissionsfarben des subtraktiven Farbmischers nicht auf die Grundfarben des additiven Farbmischers, beispielsweise auf rot, grün, blau eines RGB-LED-Farbmischers zu legen, sondern auf Zwischenfarben, wie beispielsweise in gelb. Dann kann auch durch entsprechendes Ansteuern des additiven Farbmischers die beiden Komponenten Farben von gelb, d. h. rot und grün einzeln wieder unter Verwendung des gleichen Musters bzw. im gleichen Muster des Gobo-Elements erzeugt werden.

[0008] Bei der Implementierung ist der Scheinwerfer ausgebildet, um eine Lichtausgangsleistung von wenigstens 3000 Lumen aus dem additiven Farbmischer, z. B. einer LED-Quelle, zu zu haben, um eine Beleuchtungseigenschaft bzw. eine Spotlighteigenschaft zu erfüllen. Aufgrund thermischer Probleme, kann es ferner vorteilhaft sein, eine maximale Lichtausgangsleistung von kleiner als 8000 Lumen zu haben.

[0009] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen detailliert erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
ein Blockschaltbild eines Scheinwerfers gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2
eine Übersicht über einzelne Lichteffekte, die mit unterschiedlichen Gobo-Elementen durch alternatives Ansteuern des additiven Farbmischers erreichbar sind; und
Fig. 3
eine alternative Darstellung eines Gobo-Elements mit Mehrfarb-Beschichtung, um verschiedene Lichteffekte darzustellen, wobei Sternmuster dargestellt sind.


[0010] Fig. 1 zeigt einen additiven Farbmischer 10 und einen nachgeschalteten subtraktiven Farbmischer 12 innerhalb eines Scheinwerfers 14 mit einem Scheinwerfergehäuse 16. In dem Scheinwerfergehäuse 16 ist ferner eine Optik 18 untergebracht, die durch Motoren (nicht gezeigt) einstellbar ist. Genauso ist die Ausrichtung des Scheinwerfers 14 ebenfalls durch Motoren, die in Fig. 1 nicht gezeigt sind, ebenfalls vorzugsweise einstellbar, und zwar vorzugsweise in einer Rotationsachse und einer Schwenkachse. Der Scheinwerfer umfasst ferner eine LED-Steuerung 20 innerhalb des Gehäuses 16. Insbesondere wird es bevorzugt, dass der additive Farbmischer als Dreifarb-LED-Lampe ausgebildet ist, wobei es bevorzugt wird, dass die 3-LED-Farben rot, grün, und blau sind. Alternative Farb-LEDs, die ebenfalls den Farbraum aufspannen, sind ebenfalls einsetzbar, wie beispielsweise gelb, cyan, magenta, wobei jedoch aufgrund der Verfügbarkeit und der größeren Ausgangsleistung RGB-LED-Lampen bevorzugt werden. Durch die LED-Steuerung 20 sind die Einzel-LEDs unabhängig voneinander ansteuerbar, und zwar durch Steuersignale, die über einen Steuereingang 22 eingebbar sind.

[0011] Der subtraktive Farbmischer 12 umfasst vorzugsweise ein beschichtetes Glas-Gobo und insbesondere ein Glas-Gobo mit zwei oder mehreren Schichten.

[0012] Die vorliegende Erfindung betrifft also eine Kombination aus einer Mehrfarb-LED-Lichtquelle (meist RGB) und Mehrfarb-Gobos. Im Gegensatz zu einem sogenannten Washlight geht es hier aber nun um einen Spot, der Muster, also die Gobo-Muster scharf abbilden kann. Solche Gobos können in einem Gobo-Rad bestückt werden, wobei das Gobo-Rad in einem Scheinwerfer drehbar ist, um unterschiedliche Gobo-Elemente in den Lichtgang 24 zu bringen, der eine bestimmte Farbe aus dem RGB-Farbraum darstellt, die aufgrund der Einstellung der Einzellichtquellen über den Steuereingang 22 erzeugt worden ist. Das Licht 24 wird im subtraktiven Farbmischer derart "behandelt", dass die Farbe des Ausgangslichtstrahls 26 aus dem subtraktiven Farbmischer gewissermaßen eine Untermenge der Farbe des Strahls 24 aus dem RGB-Farbraum ist. Die Optik 18 erzeugt schließlich aus dem einfallenden Lichtstrahl 26 den Ausgangslichtstrahl 28, der ausreichend Leistung aufweist, um Beleuchtungsqualität zu haben.

[0013] Gobos werden typischerweise auf einem hitzebeständigen Material aufgebracht. Eine Form von Gobos sind dünne Metallplättchen von unter 0,5 mm Stärke, aus denen die zu projizierenden Formen herausgetrennt sind, beispielsweise durch Ätzen oder per Laser oder Watercut. Die dadurch erreichbare Genauigkeit ist aber gering, da es gewisse Mindeststegbreiten gibt. Außerdem muss ein zu projizierendes Muster immer Stützstege für die innenliegende Fläche enthalten. Die dadurch zu erreichenden Projektionen sind immer monochrom und können nur als Ganzes mit der Farbmischeinheit des Projektors in einer Farbe eingefärbt werden.

[0014] Eine alternative Möglichkeit stellen Glas-Gobos dar. Hierbei wird auf einen hitzebeständigen Träger aus dünnem Borosilikat-Glas (meist 1,1 mm bis 1,2 mm) eine lichtundurchlässige Schicht, beispielsweise aus Chrom oder Aluminium, aufgedampft. Danach wird mit einem photoempfindlichen Abdecklack beschichtet, per Laserbelichtung das Muster belichtet, entwickelt, das Muster aus der Metallschicht herausgeätzt und der Abdecklack entfernt. Das Ganze lässt sich auch produzieren, indem die Metallschicht direkt per Laserbelichtung entfernt wird.

[0015] Mit diesem Verfahren können genauere Strukturen erzeugt werden. Das Ergebnis ist aber wieder monochrom. Man kann nunmehr jedoch statt der Metallschicht auch eine dichroitische Farbschicht aufdampfen. Wenn man also zum Beispiel mit blau beschichtet und ein Dreieck herausätzt, kann man mit Weißlicht beleuchtet ein weißes Dreieck auf blauem Grund sehen. Wird mit gelbem Licht beleuchtet, ist es ein gelbes Dreieck auf grünem Grund. Bei rotem Licht ist es ein rotes Dreieck auf violettem Grund, usw.

[0016] Darüber hinaus existieren mehrfarbige Glas-Gobos, die für den Einsatz bei der vorliegenden Erfindung, also beim erfindungsgemäßen Scheinwerfer bevorzugt werden. Eine Variante besteht darin, mehrere Glasträger hintereinander anzuordnen, die mit jeweils einer Farbschicht und einem darin abgebildeten Farbteilbild beschichtet sind. Da die Teilbilder aber zueinander einen Abstand entlang der optischen Achse haben, wegen der Glas-Materialstärke, ist ein gleichzeitiges Fokussieren auf alle Farben nicht möglich. Es stellt sich also ein gewisser Unschärfe-Effekt ein. Dieses Problem kann man umgehen, indem man nur zwei Träger so anordnet, dass sich die beschichteten Seiten berühren. Ein Teilbild wird dabei spiegelverkehrt aufgebracht. Dies beschränkt die Anzahl der Beschichtungs-Farben wieder auf zwei Farben. Eine weitere aufwendigere Variante ist es, nacheinander mehrere Schichten auf einen gemeinsamen Glasträger aufzubringen und die Teilbilder herauszuätzen. Da jede neue Schicht erst dann aufgebracht werden kann, wenn das vorhergehende Muster schon aus seiner Schicht herausgeätzt wurde, ist dies ein zeitintensives Verfahren, das außerdem eine hohe Präzision voraussetzt. Die dabei erreichbaren Ergebnisse sind jedoch besonders vorteilhaft.

[0017] Die WO 98/00670 A1 offenbart ein Verfahren zum Herstellen eines Gobos und offenbart ferner ein Gobo, das durch dieses Verfahren hergestellt worden ist, wobei Einzelfarbenkomponenten in parallelen Ebenen angeordnet werden, wobei zumindest zwei dieser Ebenen mittels eines transparenten Substrats voneinander getrennt sind. Das Gobo umfasst eine Mehrzahl von übereinander angeordneten plattenförmigen und transparenten Substraten, wobei jedes Substrat eine dichroitische Oberflächenbeschichtung hat, um ein Farbfilter zu sein. Kombinationen von Farbfiltern sind in der Lage, die Farben der Mehrfarbstruktur zu erzeugen.

[0018] So wurde herausgefunden, dass sich der Farbeindruck solcher mehrfarbiger Gobo-Projektionen völlig invertiert, wenn sie mittels Mehrfarb-LED-Lichtquellen anstatt mittels Entladungslampen mit CMY-Farbwechslern durchleuchtet werden. Der Grund hierfür besteht darin, dass ein Scheinwerfer mit Entladungslampe dann seine größtmögliche Intensität hat, wenn er einen weißen Lichtstrahl projiziert, wenn also keine Farbfilter im Strahlengang angeordnet sind. Färbt man diesen Lichtstrahl mittels einer Farbmischstufe, beispielsweise mit CMY-Colormixing mit dichroitischen Farbfiltern ein, so verhält sich die Lichtstärke umgekehrt proportional zur Farbintensität. Da der Farbfilter (oder mehrere bei CMY-Systemen) nur einen schmalbandigen Bereich des eingestrahlten Weißlichts durchlässt und den Rest zurück in das Leuchtenäußere reflektiert, wird umso weniger Licht durchgelassen, je mehr von dem jeweiligen Filter in den Strahlengang gefahren wird. Bei den erfindungsgemäßen Mehrfarb-LED-Lichtquellen ist es jedoch so, dass durch Zumischen einer Grundfarbe der Strom in der jeweiligen LED steigt, oder, im Falle einer PWM-Ansteuerung das Plus-Pausen-Verhältnis. Farbintensität und Lichtstärke steigen im Gegensatz zum Stand der Technik also gleichzeitig. Diese Veränderung im Farb- und Helligkeitsverhalten ist ungewohnt und wird deshalb vom Betrachter als besonders interessant und andersartig wahrgenommen. Außerdem erhält der Lichtstrahl dieses Systems meist nur drei oder vier verschiedene Peak-Wellenlängen, an welche sich die Farben des Gobos vorzugsweise perfekt anpassen lassen. Der Farbeindruck ist also wesentlich farbreiner und intensiver, da es, im Gegensatz zur Verwendung einer Quecksilber-Dampflampe bzw. einer Weißlicht-Quelle keine ungenutzten Zwischenwellenlängen gibt.

[0019] Mit der erfindungsgemäßen Kombination aus additivem Farbmischer und subtraktivem Farbmischer lassen sich besondere Effekte erzielen, wie sie in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt sind. Wird zum Beispiel ein Farb-Gobo mit einem roten, einem grünen und einem blauen Punkt auf lichtundurchlässigem Hintergrund per RGB-Lichtquelle beleuchtet, so sieht man ein bestimmtes Muster, wenn alle drei Lichtquellen an sind, wie es in Fig. 2 zu sehen ist. Ist nur die rote LED an, leuchtet nur der rote Punkt, die beiden anderen sind praktisch nicht zu sehen. Ist nur die grüne LED an, so leuchtet nur der grüne Punkt, und die beiden anderen sind praktisch nicht zu sehen. Bei blau ist dies entsprechend,

[0020] Würde man diese Gobo in einem Gerät mit Entladungslampe einsetzen, würden die beiden anderen Punkte immer noch ein wenig zu sehen sein, da die dichroitischen Filter der Farbmischstufe nicht schmalbandig genug sind, um alle Zwischenwellenlängen der Entladungslampe völlig auszublenden. Außerdem wäre die nutzbare Helligkeit dann am geringsten, wenn die größte Farbreinheit einer einzelnen Farbe eingestrahlt wäre, da dann der Filter das meiste Licht sperrt.

[0021] Die Kombination von Farb-Gobos und Mehrfarb-LED-Lichtquelle gibt den Lichtdesignern jedoch nun die Möglichkeit, durch Wahl des Gobo-Musters und durch die entsprechende Ansteuerung der Lichtquelle beim Betrachter den Eindruck verschiedener Muster hervorzurufen, ohne dass tatsächlich das Gobo gewechselt werden muss. Das hat zum einen den Vorteil, dass der Wechsel des Musters praktisch allein durch Umschalten, also in Lichtgeschwindigkeit, möglich ist (abgesehen von der Taktfrequenz des Datenbusses). Darüber hinaus multiplizieren sich so die Möglichkeiten, die man durch Farbauswahl hat, mit der Anzahl der tatsächlich vorhandenen Gobos in einem Gobo-Rad. Durch die Verquickung einer additiven Farbmischung, die in der eigentlichen LED-Lichtquelle stattfindet und einer subtraktiven Farbmischung durch die dichroitischen Schichten der Farb-Gobos werden somit besonders interessante Effekte erreicht, und wird eine besonders effiziente Art und Weise des Betreibens eines Scheinwerfers erreicht, da auch keine Problematik im Hinblick auf das Abtransportieren der überflüssigen Wärme mehr nötig ist, weil die Wärme nicht mehr erzeugt wird.

[0022] Im Gegensatz zu Weißlicht-LED-Spots oder Entladungslampen-Spots, bei denen es keine Möglichkeit gibt, die Lichtfarbe der Lichtquelle zu streuen, sondern nur die Möglichkeit der subtraktiven Farbmischung außerhalb der Lichtquelle, wird dies erfindungsgemäß gerade erreicht, dass nämlich durch den additiven Farbmischer bereits bei der Lichterzeugung eine Farbe aus dem RGB-Farbraum 24 (Fig. 1) erzeugt werden kann.

[0023] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird als subtraktiver Farbmischer ein Gobo eingesetzt, das mit zwei unterschiedlichen Schichten beschichtet ist, wobei die Schichten zwei unterschiedliche Transmissionsfarben haben und für andere Farben außerhalb der Transmissionsfarben nicht transparent sind. Bei einer Implementierung werden die Transmissionsfarben des Gobos auf die Grundfarben eingestellt, die in der LED-Lampe vorhanden sind, wie es z.B. links oben in Fig. 2 dargestellt ist. Bei einer alternativen Implementierung wird es jedoch bevorzugt, die Transmissionsfarben zumindest einer Farbschicht auf eine Zwischenfarbe zu legen, so dass sogar die Farberscheinung ein und desselben Gobos und insbesondere von ein und derselben Schicht des Gobos durch unterschiedliches Ansteuern zwischen diesen beiden Mischfarben, von denen die Transmissionsfarbe des Gobos zusammengesetzt ist, "durchgestimmt" werden kann. Alternativ können auch Farbfilter der einzelnen Gobo-Beschichtungen hintereinander angeordnet werden, so dass auch dadurch am Ende eine Mischfarbe entsteht, die dann existiert, wenn die RGB-Quelle die beiden Farben, aus denen die Mischfarbe zusammengesetzt ist, gleichzeitig emittiert.

[0024] Vorzugsweise wird eine Lichtumschaltung bzw. eine Veränderung der Ansteuerung der RGB-Farbquelle vorgenommen, und zwar abgestimmt auf die Farben der LED-Lichtquelle, so dass zu einem Zeitpunkt die eine Transmissionsfarbe der einen Gobo-Beschichtung emittiert wird und zu einem späteren Zeitpunkt die andere Transmissionsfarbe der andren Gobo-Beschichtung emittiert wird. Wenn die Transmissionsfarbe einer Gobo-Beschichtung nicht mit der Einzelfarbe eines LED-Einzelelements übereinstimmt, wird es bevorzugt, zu einem ersten Zeitpunkt die erste Farbe der Mischfarbe zu aktivieren und die anderen Farben nicht, und wird es bevorzugt, zu einem zweiten Zeitpunkt die andere Farbe der Mischfarbe zu aktivieren und die jeweils anderen Farben nicht, und wird es ferner bevorzugt, zu einem dritten Zeitpunkt beide Farben zu aktivieren, um die tatsächliche Mischfarbe zu erzeugen. All dies geschieht ohne Gobo-Wechsel.

[0025] Diverse Ansteuerungen mit unterschiedlichen Farben, wie sie zum Beispiel sequenziell vorgenommen werden können, sind in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt, wobei Fig. 2 drei verschiedene Gobos mit unterschiedlichen jeweils drei Beschichtungen darstellt, die je nach Implementierung, wie es rechts in Fig. 2 dargestellt ist, mit unterschiedlichem Licht angelastet werden.

[0026] Fig. 3 zeigt ferner eine weitere Implementierung eines Gobo-Elements mit drei Beschichtungen, das ebenfalls durch sieben verschiedene Zustände angesteuert wird.


Ansprüche

1. Scheinwerfer (14) mit folgenden Merkmalen:

einem additiven Farbmischer (10) als Lichtquelle; und

einem subtraktiven Farbmischer (12).


 
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, bei dem der additive Farbmischer (10) wenigstens zwei Lampen aufweist, die ausgebildet sind, um Licht in unterschiedlichen Farben zu emittieren, wobei die wenigstens zwei Lampen in ihrer Intensität unabhängig voneinander steuerbar sind.
 
3. Scheinwerfer nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der additive Farbmischer (10) wenigstens drei LEDs aufweist, wobei jede LED ausgebildet ist, um ein Licht mit einer unterschiedlichen Farbe zu emittieren, wobei die drei LEDs unabhängig voneinander in ihrer Intensität steuerbar sind.
 
4. Scheinwerfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der additive Farbmischer (10) wenigstens drei LEDs aufweist, die derart ausgebildet sind, dass sie zusammen einen Farbraum definieren.
 
5. Scheinwerfer nach Anspruch 4, bei dem die LEDs eine rot emittierende LED, eine grün emittierende LED und eine blau emittierende LED aufweisen.
 
6. Scheinwerfer (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der ferner folgendes Merkmal aufweist:

eine Steuerung (20) zum Steuern einer Farbausgabe des additiven Farbmischers (10), wobei die Steuerung ausgebildet ist, um ansprechend auf wenigstens ein Steuersignal individuelle Lichtquellen für unterschiedliche Farben in dem additiven Farbmischer (10) unabhängig voneinander anzusteuern.


 
7. Scheinwerfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der subtraktive Farbmischer (12) ein Gobo ist.
 
8. Scheinwerfer nach Anspruch 7, bei dem das Gobo (12) ein Gobo mit mehreren Schichten auf einem Substrat ist, wobei jede Schicht für ein Licht mit einer anderen Transmissionsfarbe transparent ist und für Licht, das nicht der Transmissionsfarbe entspricht, nicht transparent ist.
 
9. Scheinwerfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der ferner folgende Merkmale aufweist:

eine Steuerung (20) zum Steuern einer Farbausgabe des additiven Farbmischers (10), wobei die Steuerung ausgebildet ist, um ansprechend auf wenigstens ein Steuersignal individuelle Lichtquellen für unterschiedliche Farben in dem additiven Farbmischer (10) unabhängig voneinander anzusteuern;

wobei der subtraktive Farbmischer (12) ein Gobo mit mehreren Schichten auf einem Substrat aufweist, wobei jede Schicht für ein Licht mit einer anderen Transmissionsfarbe transparent ist und für Licht, das nicht der Transmissionsfarbe entspricht, nicht transparent ist,

wobei die Steuerung (20) ausgebildet ist, um die Lichtquelle abwechselnd so anzusteuern, dass zu einem ersten Zeitpunkt die erste Transmissionsfarbe emittiert wird und zu einem zweiten späteren Zeitpunkt die zweite Transmissionsfarbe emittiert wird.


 
10. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
der ferner folgende Merkmale aufweist:

eine Steuerung (20) zum Steuern einer Farbausgabe des additiven Farbmischers (10), wobei die Steuerung ausgebildet ist, um ansprechend auf wenigstens ein Steuersignal individuelle Lichtquellen für unterschiedliche Farben in dem additiven Farbmischer (10) unabhängig voneinander anzusteuern;

wobei der subtraktive Farbmischer (12) ein Gobo mit mehreren Schichten auf einem Substrat aufweist, wobei jede Schicht für ein Licht mit einer anderen Transmissionsfarbe transparent ist und für Licht, das nicht der Transmissionsfarbe entspricht, nicht transparent ist,

wobei die Transmissionsfarben so sind, dass sie nicht mit den Farben, die die einzelnen Lichtquellen emittieren, übereinstimmen, sondern eine Mischung aus zwei oder mehreren Farben der Lichtquelle sind,

wobei die Steuerung ausgebildet ist, um die Lichtquelle abwechselnd so anzusteuern, dass zu einem ersten Zeitpunkt eine Lichtquelle zum Emittieren von Licht mit der ersten Farbe der Mischung aktiv ist und die anderen Lichtquellen nicht, dass zu einem zweiten Zeitpunkt eine andere Lichtquelle zum Emittieren eines anderen Lichts der Mischung aktiv ist und die eine Lichtquelle nicht und dass zu einem dritten Zeitpunkt beide Lichtquellen zum Emittieren der zwei Farben der Mischung aktiv sind.


 
11. Verfahren zum Betreiben eines Scheinwerfers nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der subtraktive Farbmischer (12) ein Gobo mit mehreren Schichten auf einem Substrat aufweist, wobei jede Schicht für ein Licht mit einer anderen Transmissionsfarbe transparent ist und für Licht, das nicht der Transmissionsfarbe entspricht, nicht transparent ist, mit folgenden Schritten:

Ansteuern des additiven Farbmischers (10) so, dass zu einem ersten Zeitpunkt ein Licht mit der ersten Transmissionsfarbe oder ein Teil des Lichts mit der ersten Transmissionsfarbe und kein oder weniger Licht der zweiten Transmissionsfarbe emittiert wird, und dass zu einem zweiten Zeitpunkt ein Licht mit der zweiten Transmissionsfarbe oder ein Teil des Lichts mit der zweiten Transmissionsfarbe und kein oder weniger Licht der ersten Transmissionsfarbe emittiert wird.


 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente