[0001] Die Erfindung betrifft einen Reflektor, der insbesondere im Zusammenhang mit LED-Beleuchtungen
oder ähnlichen Halbleiterlichtquellen einsetzbar ist.
[0002] Die zunehmende Tendenz als Ersatz für herkömmliche Lichtquellen, wie beispielsweise
Glühlampen, Leuchtstofflampen und dergleichen, nun LEDs einzusetzen und die zunehmende
Verfügbarkeit leistungsstarker LEDs führt auch zu der Überlegung, Leuchtenkonzepte
zu entwickeln, die speziell auf die Belange von LEDs eingerichtet sind.
[0003] LEDs weisen ein sehr kleines lichtemittierendes Volumen auf, was einerseits die Bündelung
von LED-Licht, z.B. zur Objektbeleuchtung, ermöglicht, andererseits aber auch besonderer
Beachtung bedarf, damit keine Augenschädigungen eintreten. Außerdem werden LEDs, wenn
sie zu Beleuchtungszwecken eingesetzt werden, regelmäßig in Gruppen oder Arrays eingesetzt,
um die Lichtausbeute zu steigern. Dies muss berücksichtigt werden, wenn entsprechende
optische Elemente gestaltet werden, die das LED-Licht in einer bestimmten gewünschten
Weise im Raum oder auf Objekte verteilen sollen.
[0004] Beispielsweise offenbart die
DE 10 2005 045 588 A1 eine Beleuchtungsvorrichtung mit LEDs, denen speziell gestaltete Lichtleitelemente
zugeordnet sind. An ihrer den LEDs zugewandten Seite weisen sie eine Reihe paralleler
Rippen auf. An der Lichtaustrittsseite weisen sie hingegen voneinander weg strebende
Flügel auf, die das Licht abgeben sollen.
[0005] Die
DE 20 2005 006 915 U1 offenbart ein plattenförmiges Lichtlenkungselement mit einer Flachseite, auf der
eine LED angeordnet ist, um Licht in das plattenförmige Element einzuleiten. Durch
Totalreflexion wird das Licht innerhalb der Platte gehalten und an Außenkonturen gestreut,
die dann leuchten.
[0006] Zur Hintergrundbeleuchtung von Schildern oder dergleichen schlägt die
DE 20 2009 015 892 U1 einen Lichtleitkörper vor, der eine lichtabgebende Flachseite und eine gewölbte Rückseite
aufweist. Seitlich eingestrahltes Licht wird zwischen der Lichtaustrittsseite und
der Rückseite hin und her reflektiert, wobei jeweils ein gewisser Bruchteil an der
Lichtaustrittsfläche austritt.
[0007] Mit dieser Anordnung wird eine flächige diffuse Lichtverteilung erreicht.
[0008] Die
DE 20 2010 006 557 U1 offenbart eine auch zum Einsatz von LEDs geeignete Leuchte mit einer Lichtaustrittslinse,
die als Zonenlinse ausgebildet ist. Dies führt zu einer der LED zugewandten Rückseite
mit ringförmigen Zonenlinsenstrukturen, die auf den jeweiligen Anwendungspfeil abgestimmt
sein müssen.
[0009] Weiter offenbart die
DE 60 2005 004 314 T2 eine planare Lichtquelle mit Platten, die auf zumindest einer Seite, ein Rippen-
oder Wellenmuster tragen, das als Zonenreflexionsplatte dient.
[0010] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Konzept anzugeben, mit dem sich insbesondere bei
konzentrierten punktförmigen Lichtquellen auf einfache Weise eine gewünschte Lichtverteilung
erzeugen lässt.
[0011] Diese Aufgabe wird mit dem Reflektor nach Anspruch 1 gelöst:
Der erfindungsgemäße Reflektor weist einen durchsichtigen Grundkörper, z.B. aus Glas
oder einem durchsichtigen, nicht streuenden Kunststoff, auf, der von dem Licht der
Lichtquelle, beispielsweise einer LED, durchstrahlt wird. In dem Grundkörper ist mindestens
eine totalreflektierende Fläche ausgebildet. Lichtstrahlen, die in den Grundkörper
eingestrahlt werden, treffen mindestens eine, oder auch nacheinander mehrere totalreflektierende
Flächen. Der Grundkörper kann aber auch andere Lichtstrahlen durchlassen, die keine
totalreflektierende Fläche treffen.
[0012] Vorzugsweise sind in dem Grundkörper mehrere totalreflektierende Flächen ausgebildet.
Der Grundkörper ist dabei nahtlos einteilig, d.h. einstückig. Er besteht vorzugsweise
durchweg aus einem einheitlichen Material. An den Grundkörper können weitere Teile,
z.B. durch Kleben, Schweißen, Klemmen oder sonstiger Befestigungsarten angebracht
werden, wie beispielsweise Einfassungen, Abdeckungen, Schutzplatten, gegebenenfalls
auch Streuelemente, Lichtkonversionselemente und dergleichen.
[0013] Die totalreflektierenden Flächen sind in das Volumen des Grundkörpers eingebettet.
Vorzugsweise treten sie an keiner Stelle des Grundkörpers zutage. Sie können beispielsweise
durch Lasergravur erzeugt worden sein. Z.B. können durch Lasergravur als totalreflektierende
Flächen Spalten, Risse, spaltförmige Mikrokavitäten und dergleichen erzeugt werden.
Diese Flächen haben jeweils begrenzte Abmessungen. Insbesondere sind solche Flächen
die Wandungen lasererzeugter Spalten, an denen die Kontinuität des Grundkörpers unterbrochen
ist. Es handelt sich bei den totalreflektierenden Spalten um zweidimensionale flächenhafte
Elemente.
[0014] Der zur Erzeugung der Flächen herangezogene Laserstrahl kann in dem Volumen des Reflektors
physikalische und/oder chemische Veränderungen hervorrufen, die letztendlich zu einer
strukturellen Veränderung und der Ausbildung der gewünschten Fläche führen. Diese
Strukturveränderung kann auf eine lokale Überhitzung zurückgehen. Durch die Einbettung
der totalreflektierenden Fläche(en) in den Grundkörper wird deren dauerhafte Wirksamkeit
sichergestellt. Eine Verschmutzung ist ausgeschlossen. Infolgedessen lassen sich auf
diese Weise leicht Reflektoren erzeugen, deren Benutzungsdauer ohne weiteres der hohen
Lebensdauer von LED-Lichtquellen angepasst ist. Dies ganz im Gegensatz zu anderen
Reflektoren oder Linsen, wie z.B. Zonenlinsen, die, wenn sie verschmutzt sind, kaum
zu reinigen und somit unbrauchbar sind.
[0015] Der erfindungsgemäße Reflektor weist vorzugsweise einen Grundkörper mit glatter Lichteintrittsfläche
und/oder glatter Lichtaustrittsfläche auf. Im bevorzugten Falle sind Lichteintrittsfläche
und Lichtaustrittsfläche eben ausgebildet. Damit kann der durchsichtige Grundkörper
als ebene Platte ausgebildet sein, in der eine oder mehrere totalreflektierende Flächen
in einem gewünschten Muster angeordnet sind, um für eine oder mehrere LED-Lichtquellen
eine gewünschte Lichtverteilung, Lichtbündelung, Lichtaufweitung oder Lichtstreuung
zu bewirken. Der Grundkörper kann aber auch, z.B. herstellungsbedingt, eine wellige
Lichteintrittsfläche und/oder Lichtaustrittsfläche aufweisen. Bei der Erzeugung der
einzelnen totalreflektierenden Flächen kann z.B. durch Computersteuerung des gravierenden
Laserstrahls die Anordnung und/oder Verteilung, Neigung, Größe, Form usw. der totalreflektierenden
Flächen so festgelegt werden, dass die Welligkeit der Lichteintrittsfläche und/oder
Lichtaustrittsfläche kompensiert wird, also die gewünschte Lichtverteilung nicht nachteilig
beeinflusst.
[0016] Die totalreflektierende Fläche ist vorzugsweise eine ebene Fläche. Sie kann jedoch
auch eine gewisse Wölbung oder auch Krümmung aufweisen. Vorzugsweise wird der gewünschte
Reflektor durch eine Vielzahl facettenartiger totalreflektierender Flächen gebildet,
die in einem die gewünschte Lichtverteilung ergebenden Muster in dem Grundkörper angeordnet
sind. Durch die Verteilung, Form, Krümmung, Anordnung und Neigung der einzelnen Facetten,
d.h. totalreflektierenden Flächen, lässt sich nahezu jede gewünschte Lichtverteilung
von der Bündelung zu einem parallelen Strahl bis hin zu einer flächenhaften Lichtverteilung
mit gleichmäßiger oder nach einem Muster vorbestimmter Ausleuchtung einrichten.
[0017] Vorzugsweise sind die einzelnen totalreflektierenden Flächen entlang konzentrischer
Kreise oder Spiralen angeordnet, deren Mittelpunkt die optische Achse bildet. Die
LED ist dann vorzugsweise auf dieser optischen Achse angeordnet.
[0018] Es können für einen Grundkörper mehrere optische Achsen festgelegt werden, auf denen
mehrere LEDs angeordnet sind. Um die jeweiligen optischen Achsen sind dann in geeignetem
Muster die totalreflektierenden Flächen gruppiert, deren Anordnung, Größe und Neigung
die gewünschte Lichtverteilung bestimmt.
[0019] Der erfindungsgemäße Reflektor kann im Durchlicht betrieben werden. Er weist an einer
Seite eine Lichteintrittsfläche und z.B. an der gegenüberliegenden Seite oder auch
an einer benachbarten Fläche eine Lichtaustrittsfläche auf. Die einzelnen totalreflektierenden
Flächen sind gemäß einer ersten Familie von Ausführungsformen in dem Grundkörper so
verteilt, dass Licht, das den Grundkörper in Richtung der optischen Achse durchstrahlt,
die einzelnen totalreflektierenden Flächen in spitzem Winkel trifft und dadurch eine
Ablenkung erfährt. Der Reflektor wirkt somit wie eine Linse, z.B. wie eine Sammellinse,
wie eine Zerstreuungslinse oder wie eine sonstige Linse. Es ist aber bei einer zweiten
Familie von Ausführungsformen auch möglich, den Reflektor so auszubilden, dass die
Lichteintrittsfläche und die Lichtaustrittsfläche auf der gleichen Seite des Grundkörpers
liegen, so dass der Reflektor wie ein Spiegel, z.B. wie ein Hohlspiegel, wirkt. Dies
wird lediglich durch die Anzahl und Anordnung, sowie Form, Größe und Ausrichtung der
einzelnen totalreflektierenden Flächen bestimmt. In einer dritten Familie von Ausführungsformen
kann der Reflektor mit seitlicher Lichteinstrahlung betrieben werden. Seine optische
Achse enthält einen Winkel. Z.B. kann der Reflektor als mehr oder weniger ebene Platte
ausgebildet sein, die an einer oder an mehreren (z.B. relativ schmalen) Seitenflächen
Licht von einer oder mehreren LED oder auch anderen Lichtquellen aufnimmt und durch
eine großflächige rechteckige, quadratische, runde, polygonale, streifenförmige oder
anderweitig geformte Lichtaustrittsfläche abgibt.
[0020] Anders als herkömmliche Linsen erzeugt die von dem erfindungsgemäßen Reflektor gebildete
Linse jedoch keine farblichen Abberationen und ermöglicht somit die Beleuchtung von
Objekten oder Räumen mit weißem Licht ohne Regenbogeneffekt.
[0021] Das erfindungsgemäße Konzept gestattet die Gestaltung verschiedenster Lichtbrechungsgeometrien
durch Lasergravur eines massiven durchsichtigen Körpers, beispielsweise Glaskörpers
und ist deshalb besonders anwendungsflexibel.
[0022] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Reflektor mit einer LED als Lichtquelle und einer größeren
Anzahl totalreflektierender Flächen nebst eingetragenem Strahlengang in schematisierter
Darstellung,
Fig. 1a einen Ausschnitt aus dem Reflektor nach Figur 1 mit einer totalreflektierenden
Fläche,
Fig. 2 den Reflektor nach Fig. 1 in einer Perspektivansicht,
Fig. 3 einen Reflektor mit mehreren optischen Achsen für ein Leuchtdiodenarray in
schematisierter Seitenansicht,
Fig. 4 einen Reflektor mit Lichtkonversionselement oder Streukörper in schematisierter
Seitenansicht und
Fig. 5 einen als Spiegel dienenden Reflektor der erfindungsgemäßen Bauart in schematisierter
Seitenansicht.
[0023] Fig. 1 veranschaulicht einen erfindungsgemäßen Reflektor 10, der dazu dient, das
Licht einer Leuchtdiode 11 in gewünschter Weise zu bündeln, bzw. zu verteilen. Der
Reflektor 10 arbeitet dabei äußerlich wie eine Linse. Er weist eine Lichteintrittsfläche
12 und eine Lichtaustrittsfläche 13 auf, die an voneinander wegweisenden Seiten des
vorzugsweise als flache ebene Platte ausgebildeten Reflektors 10 angeordnet sind.
Bedarfsweise können jedoch die Lichteintrittsfläche und/oder die Lichtaustrittfläche
13 auch strukturiert sein, beispielsweise gewölbt oder auch mit anderen Strukturen
versehen sein. Die ebene Bauform ist jedoch besonders leicht zu reinigen und erleichtert
die Herstellung erheblich.
[0024] Der Reflektor 10 weist einen Grundkörper 14 aus einem möglichst klaren durchsichtigen
Material, z.B. Mineralglas, Quarzglas, keramischem Glas, Acrylglas oder einem sonstigen
durchsichtigen Kunststoff auf.
[0025] In dem Grundkörper 14 sind vorzugsweise in großer Zahl totalreflektierende Flächen
15 ausgebildet. Vorzugsweise liegen diese, wie dargestellt, innerhalb einer Zone 16,
die von der Lichteintrittsfläche 12 in einem konstanten Abstand angeordnet ist. Ebenso
ist die Zone 16 vorzugsweise von der Lichtaustrittsfläche 13 konstant beabstandet.
Die totalreflektierenden Flächen 15 haben vorzugsweise in Richtung der optischen Achse
17 eine konstante Ausdehnung, so dass die Zone 16 eine konstante Dicke aufweist. Es
sei aber darauf hingewiesen, dass es auch gewünscht und zweckmäßig sein kann, die
Zone 16 räumlich abweichend auszubilden, so dass sie z.B. gewölbt ist und z.B. zu
ihren Rändern, d.h. mit zunehmendem Abstand von der optischen Achse in ihrer Dicke
zu- oder abnimmt.
[0026] Die totalreflektierenden Flächen 15 sind, wie insbesondere auch Fig. 2, vorzugsweise
auf einer Spirale oder konzentrischen Kreisen um die optische Achse 17 herum gruppiert
um jedem von der Leuchtdiode 11 ausgehenden, durch die Lichteintrittsfläche hindurchtretenden
Lichtstrahl durch Totalreflexion eine gewünschte Winkelablenkung zu geben.
[0027] Die totalreflektierenden Flächen 15 sind, wie ersichtlich, in Radialrichtung dicht
gestaffelt. Der Abstand zwischen benachbarten totalreflektierenden Flächen 15 ist
dabei vorzugsweise so gering, dass zwischen ihnen beiden kein von der LED 11 ausgehender
Lichtstrahl unreflektiert hindurch gehen kann. In Fig. 1 ist dies am Beispiel der
totalreflektierenden Flächen 15a, 15b veranschaulicht.
[0028] Die totalreflektierenden Flächen 15 können beispielsweise durch Lasergravur in dem
massiven ungeteilten Grundkörper 14 ausgebildet werden. Fig. 1a veranschaulicht die
totalreflektierende Fläche 15a als Beispiel. Wie ersichtlich, ist in dem Grundkörper
14 ein spaltartiger Hohlraum geschaffen, der von zwei Grenzflächen 18, 19 begrenzt
wird. Das Innere des Hohlraums ist leer (Vakuum) oder durch ein, z.B. gasförmiges,
Glaszersetzungsprodukt gefüllt. Es ist auch möglich, dass es durch eine entstandene
Flüssigkeit oder auch ein festes Material gefüllt ist, das durch die Einwirkung des
zur Herstellung genutzten fokussierten Laserstrahls entstanden ist, wobei es selbst
durchsichtig ist, dabei aber einen anderen, vorzugsweise geringeren Brechungsindex
aufweist, als das Material des umgebenden Grundkörpers 14. Auf diese Weise erfährt
unter einem großen Winkel auf die Grenzfläche 19 auftreffendes Licht eine Totalreflexion.
[0029] Unabhängig von Größe, Form sowie physikalischen und/oder chemischen Beschaffenheit
der totalreflektierenden Flächen 15 sind diese in dem Grundkörper 19 so angeordnet,
dass alle Lichtstrahlen, die von der Leuchtdiode 11 ausgehen, unter einem Winkel auf
die jeweiligen der totalreflektierenden Fläche 15 auftreffen, der größer ist als der
zur Herbeiführung der Totalreflexion notwendige Grenzwinkel α. Zum Verständnis ist
in Fig. 1 die Flächennormale 20 der totalreflektierenden Fläche 19 eingetragen. Der
Winkel α ist derjenige Winkel, bei dem ein einfallender Lichtstrahl gerade noch Totalreflexion
erfährt. Kleinere Winkel führen nicht mehr zur Totalreflexion. Wie ersichtlich, ist
der Winkel, den der einfallende Lichtstrahl 21 mit der Flächennormalen 20 einschließt,
größer als der Winkel α. Diese Bedingung ist für alle Lichtstrahlen eingehalten, wie
Fig. 1 zeigt.
[0030] Wie Fig. 1 weiter zeigt, kann die Zone 16 Lücken aufweisen. Beispielsweise ist um
die optische Achse 17 herum eine mittlere Zone freigelassen, in der das Licht der
Leuchtdiode 11 ohne Totalreflexion durch den Grundkörper 14 treten kann. Durch derartige
Maßnahmen lässt sich wiederum eine gewünschte Lichtverteilung, beispielsweise mit
spotartigem Lichtfleck und weichem Randübergang erreichen. Der in soweit beschriebene
Reflektor 10 arbeitet wie leicht ersichtlich äußerlich wie eine Linse. Er kann dabei
sehr dünn aufgebaut sein. Seine notwendige Dicke ist unwesentlich größer als die der
Zone 16. Es ist deshalb möglich, voluminöse Sammellinsen durch relativ flache Platten
erfindungsgemäßer Bauart zu ersetzen. Außerdem ist durch eine entsprechende Ausrichtung
der einzelnen totalreflektierenden Flächen 15 nahezu jede gewünschte Lichtverteilung
erzielbar, ohne von der flächigen Bauform des Reflektors 10 abweichen müssen. Die
einzelnen totalreflektierenden Flächen 15 werden beispielsweise durch einen Laserbearbeitungsschritt
mit einem computergesteuerten Laser erzeugt, wobei zur Abwandlung der zur erzeugenden
Lichtverteilung und somit Anordnung der Fläche 15 lediglich der den Rechner steuernde
Datensatz geändert werden muss. Es ist somit eine flexible Lichtgestaltung möglich.
[0031] Eine abgewandelte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reflektors geht aus Figur
3 hervor. Der dort veranschaulichte Reflektor 10 weist mehrere optische Achsen 17a,
17b auf, denen Leuchtdioden 11a, 11b zugeordnet sind. Der Reflektor 10 enthält wiederum
eine Anzahl totalreflektierender Flächen 15 in seinem Grundkörper 14, wobei diese
totalreflektierenden Flächen 15 in einer ersten Gruppe der Leuchtdiode 11a und einer
zweiten Gruppe der Leuchtdiode 11b zugeordnet sind. Die Flächen 15 der Leuchtdiode
11a sind um die optische Achse 17a herum gruppiert, während die Flächen 15 der Leuchtdiode
11b um die optische Achse 17b herum gruppiert sind. Mit diesem Konzept lassen sich
flächenhafte Lichtquellen erzeugen, Lichtverteilung einen konzentrierten begrenzten
Lichtfleck bildet (Spot).
[0032] Figur 4 veranschaulicht schematisch eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Soweit
die Leuchtdiode 11 und der Grundkörper 14 betroffen sind, wird auf die Beschreibung
verwiesen, soweit sie zu den Figuren 1, 1a und 2 gegeben worden ist. Zusätzlich ist
der Grundkörper 14 hier mit einem weiteren optischen Element 23 versehen. Dieses kann
zum Beispiel auf der Lichtaustrittsfläche 13 angebracht sein. Es kann sich bei dem
optischen Element 23 zum Beispiel um eine Platte oder Schicht handeln, in die Streukörper
eingebettet sind, beispielsweise um diffuses Licht zu erzeugen. Es kann sich auch
um eine Schicht oder Platte handeln, in die alternativ oder zusätzlich Lichtkonversionspartikel
eingebettet sind. Auch können teilweise lichtabsorbierende oder lichtreflektierende
Elemente wie beispielsweise undurchsichtige Metallfolien auf oder in dem optischen
Element 23 angeordnet sein beispielsweise um dekorative Effekte oder Signaleffekte
zum Beispiel für Hinweisschilder zu erzielen.
[0033] Anstelle des optischen Elements 23 können auch lichtstreuende Objekte in den Grundkörper
14 eingebracht sein, beispielsweise in Form lichtstreuender durch Lasergravur erzeugter
Punkte. Auf diese Weise kann eine gleichmäßige diffuse Lichtverteilung erzeugt werden.
[0034] Weiter ist es möglich, den Reflektor 10 als Spiegel einzusetzen, wie es in Figur
5 symbolisch veranschaulicht ist. Hierbei sind die Lichteintrittsfläche 12 und die
Lichtaustrittsfläche 13 auf der gleichen Seite des Grundkörpers 14 angeordnet. In
dem Grundkörper 14 sind wiederum totalreflektierende Flächen 15 angeordnet. Bedarfsweise
kann eine zweite Gruppe totalreflektierender Flächen 24 vorgesehen sein oder auch
weitere Gruppen wenn die Lichtstrahlen auf ihrem Weg von der Leuchtdiode 11 zu der
Lichtaustrittsfläche 13 nicht nur ein, sondern zwei oder mehrmals totalreflektiert
werden sollen.
[0035] Mit diesem Konzept lassen sich weitere Anwendungsfelder erschließen. Beispielsweise
kann ein solcher Reflektor zur indirekten Raumbeleuchtung eingesetzt werden, wenn
er beispielsweise schwebend vor einer Wand mit Lichtaustrittsfläche 13 zur Wand hin
montiert wird. Die dem Betrachter zugewandte Seite 25 kann dann dunkel bleiben. Es
ist aber auch möglich, von der Leuchtdiode 11 ausgehendes Licht teilweise aus der
Seite 25 austreten zu lassen, beispielsweise wenn die totalreflektierenden Flächen
15 Lücken 26 lassen, durch die Licht hindurch treten kann.
[0036] Auch dieses Licht kann wiederum durch weitere totalreflektierende Flächen wie gewünscht
in den Raum gerichtet werden, beispielsweise abwärts um Blendeffekte zu vermeiden.
Durch die Kleinheit, die große Anzahl und die flexible räumliche Einrichtung der einzelnen
totalreflektierenden Flächen 15, 24 sowie gegebenenfalls weiterer, lassen sich mit
dem Reflektor 10 aus einer punktartigen Lichtquelle nahezu beliebige Lichtverteilungsmuster
erzeugen, die zu dekorativen Zwecken oder zu Beleuchtungszwecken einsetzbar sind.
Der Grundkörper 14 kann plattenartig mit rechteckiger oder quadratischer Umrandung
rund, oval oder in sonstiger Form ausgebildet sein. Das vorgestellte Konzept ist hier
in nahezu jeder Hinsicht variabel anpassbar.
[0037] Letzteres wird durch ein in Figur 6 veranschaulichtes Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Es beruht auf dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1, auf deren Beschreibung hier verwiesen
wird. Der Reflektor 10 nach Figur 6 weist in dem achsennahen Bereich um die optische
Achse 17 herum totalreflektierende Flächen 15c auf, die den unmittelbaren Lichtdurchtritt
und daraus resultierende Blendwirkungen verhindern. Die Flächen 15c reflektieren das
Licht ungefähr radial nach außen. Dort sind weitere totalreflektierende Flächen 15d
angeordnet, die das Licht nochmals reflektieren und durch die Lichtaustrittsfläche
13 austreten lassen.
[0038] Das erfindungsgemäße Konzept ist nicht darauf beschränkt, dass die Lichteintrittsfläche
12 und die Lichtaustrittsfläche 13 an voneinander weg weisenden Seiten des Grundkörpers
14 angeordnet sind. Wie Figur 7 veranschaulicht, kann die Lichteintrittsfläche 12
auch durch eine oder mehrere Seitenflächen des Grundkörpers 14 gebildet sein. An der
Lichteintrittsfläche 12 oder auch in einem Abstand zu dieser können eine oder mehrere
Lichtquellen, z.B. LEDs 11 angeordnet sein, die Licht in den Grundkörper einstrahlen.
In dem Grundkörper 14 sind wiederum durch Totalreflektion spiegelnde Flächen 15 angeordnet,
die das Licht aus der vorzugsweise ebenen Lichtaustrittsfläche 13 austreten lassen.
Die totalreflektierenden Flächen 15 sind möglichst so verteilt, geformt, angeordnet,
dass aus der Lichtaustrittsfläche 13 das Licht mit der gewünschten Ausrichtung und
Verteilung austritt. Dazu können alle vorbeschriebenen Maßnahmen genutzt werden, die
vorstehend im Zusammenhang mit den andern Ausführungsformen beschrieben worden sind.
[0039] Erfindungsgemäß werden durch Lasergravur oder andere geeignete Bearbeitungstechniken
in einem durchsichtigen Grundkörper 14 totalreflektierende Fassetten oder Flächen
15 erzeugt, die vorzugsweise vollkommen in den Grundkörper 14 eingebettet sind und
dessen Oberfläche nicht erreichen oder berühren. Sie sind deshalb äußeren Umwelteinflüssen
entzogen. Durch Form, Anzahl, Verteilung und Ausrichtung der totalreflektierenden
Flächen lassen sich Reflektoren mit Linseneigenschaften, mit Spiegeleigenschaften
oder gemischten Eigenschaften erzeugen. Mischlicht erfährt durch die Totalreflexion
keine spektrale Aufspaltung. Dadurch lassen sich für die einzelnen Lichtstrahlen auch
sehr große Winkelablenkungen erzielen, ohne dass es zu unerwünschten Regenbogeneffekten
kommt.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 10
- Reflektor
- 11, 11a, 11b
- Leuchtdiode
- 12
- Lichteintrittsfläche
- 13
- Lichtaustrittsfläche
- 14
- Grundkörper
- 15, 15a, 15b
- Totalreflektierende Flächen
- 16
- Zone
- 17, 17a, 17b
- Optische Achse
- 18
- Erste Grenzfläche
- 19
- Zweite Grenzfläche
- 20
- Flächennormale
- A
- Winkel
- 21
- Einfallender Lichtstrahl
- 22
-
- 23
- Optisches Element
- 24
- Totalreflektierende Flächen
- 25
- Seite
1. Reflektor (10), insbesondere für Beleuchtungszwecke,
mit einem durchsichtigen Grundkörper (14), in dessen Volumen mindestens eine totalreflektierende
Fläche (15) ausgebildet ist.
2. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) eine glatte Lichteintrittsfläche (12) aufweist.
3. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) eine glatte Lichtaustrittsfläche (13) aufweist.
4. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) eine Lichteintrittsfläche (12) und eine Lichtaustrittsfläche
(13) aufweist, von denen mindestens eine als ebene Fläche ausgebildet ist.
5. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) eine optische Achse (17) festlegt, die senkrecht auf einer Lichteintrittsfläche
(12) und/oder auf einer Lichtaustrittsfläche (13) steht und dass die totalreflektierende
Fläche (15) zu der optischen Achse (17) geneigt angeordnet ist.
6. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die totalreflektierende Fläche (15) eine Grenzfläche (18, 19) aufweist.
7. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die totalreflektierende Fläche (15) eine ebene Fläche oder eine Fläche mit definierter
Krümmung ist.
8. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Volumen des Grundkörpers (14) eine Anzahl radial gestaffelter totalreflektierender
Flächen (15) angeordnet ist.
9. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Volumen des Grundkörpers (14) eine Anzahl von totalreflektierenden Flächen
(15) angeordnet ist, die entlang konzentrischer Kreise oder auf Spiralen angeordnet
sind.
10. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Volumen des Grundkörpers (14) eine Anzahl von totalreflektierenden Flächen
(15) angeordnet ist, die mit der optischen Achse (17) unterschiedliche Winkel einschließen.