[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Gebinden
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein entsprechendes Verfahren mit den Merkmalen
des unabhängigen Verfahrensanspruchs 7. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Regelungs-
und/oder Steuerungsverfahren für eine Umreifungsvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 15.
[0002] Für die Verarbeitung, Zusammenstellung, Gruppierung und Verpackung von Artikeln wie
bspw. Getränkebehältern gibt es unterschiedliche Verpackungsarten, bspw. die Zusammenfassung
der Artikel bzw. Behälter zu tragbaren, relativ handlichen Gebindeeinheiten. Auch
hierfür sind verschiedene Möglichkeiten bekannt, einzelne Artikel zu größeren Gebinden
zusammenzufassen. So werden bspw. Getränkebehälter meist mittels Schrumpffolien zu
Gebinden von vier, sechs oder mehr Behältern zusammengefasst und verpackt. Die Herstellung
von Gebinden ist meist unumgänglich, da sie die häufigste Variante von Verkaufseinheiten
für Getränkebehälter oder Flaschen aus PET-Kunststoff darstellen. Die Gebinde werden
für den Transport teilweise nochmals zusammengefasst und/oder in Lagen zusammengestellt
und palettiert.
[0003] Bei der Herstellung von bekannten Gebindearten sind spezifische Fertigungsschritte
erforderlich, um die üblicherweise eingesetzten Schrumpffolien verarbeiten zu können.
Diese Fertigungsschritte erfordern einen relativ hohen Energieeinsatz. Zudem verursacht
die verwendete Folie Kosten zur Herstellung, zur Bereitstellung, zur Handhabung sowie
zur späteren Entsorgung, da sie nach dem Verkauf nicht mehr benötigt wird. Auch die
Maschinenausstattung zur Bereitstellung der sog. Folieneinschlagmodule und anderer
Handhabungsstationen verursacht hohe Investitionskosten. Schließlich erfordert auch
die Bereitstellung des sog. Schrumpftunnels, bei dem die um die Gebinde geschlagene
Folie mittels Heißluftbeaufschlagung um die Behälter geschrumpft wird, einen relativ
hohen Kapitaleinsatz.
[0004] Eine Variante, bei der grundsätzlich auf den Einsatz von Schrumpffolien verzichtet
werden kann, sind sog. Umreifungsgebinde. Hierbei werden die Behälter mittels sog.
Umreifungsbänder zu einem Gebinde zusammengefasst und miteinander verbunden. In kontinuierlich
oder taktweise arbeitenden Umreifungsmaschinen werden Behälter, Artikel oder Flaschen
zu Formationen gruppiert und dann mit Hilfe von Umreifungsaggregaten mit einem Band
oder mit mehreren Bändern umreift. Typische Formationen können bspw. 1x2-Anordnungen
(zwei Behälter in Reihe), 2x2-Anordnungen (vier Behälter im Quadrat oder in Rautenformation),
3x2-, 4x3- oder grundsätzlich auch variable nxm-Anordnungen sein. Beim Einsatz derartiger
Umreifungsbänder können sich allerdings Stabilitätsproblem ergeben, da die Gebinde
unter Umständen aufgrund der nicht eindeutigen Zuordnung der Behälter zueinander nicht
lagestabil sind. Zur Reduzierung der Verschiebung der Behälter sind i.d.R. gewisse
Vorspannkräfte der Umreifungsbänder erforderlich.
[0005] Allerdings können Probleme auch dadurch verursacht werden, dass bei biegeweichen
Artikeln und Behältern wie bspw. bei Kunststoffflaschen, wie sie in der Getränkeindustrie
zum Einsatz kommen, der Innendruck in den Behältern variieren kann. Viele Getränkebehälter
werden bei der Abfüllung mit Kohlendioxid, mit Stickstoff oder mit anderen Gasen oder
Stoffen beaufschlagt. Abhängig von den herrschenden Temperaturen bei der Abfüllung,
von der Außen- oder Umgebungstemperatur, von der Lösungskonzentration des Gases bzw.
des Kohlendioxids, vom Zeitverlauf seit der Abfüllung und ggf. von zahlreichen weiteren
Parametern wie bspw. der Hallentemperatur, der Temperatur der abzufüllenden Flüssigkeit,
der Jahreszeit etc., kann sich der Innendruck der zu umreifenden Behälter verändern.
Da die Umreifungsparameter und die bei der Umreifung aufgebrachten Vorspannkräfte
jedoch auf einen bestimmten Wert einzustellen sind, kann es leicht zu einer zu hohen
oder einer unzureichenden Vorspannung kommen. Bei einer zu hohen Vorspannung können
die Behälter beschädigt werden, während bei einer zu geringen Vorspannung die Gebindestabilität
beeinträchtigt ist. Ob die gewählte Umreifungsvorspannung richtig eingestellt ist,
kann im Wesentlichen nur durch die Entnahme und Überprüfung von Stichproben nachgeprüft
werden, womit jedoch Ausschuss bei der Behälter- und Gebindeproduktion erzeugt wird.
Die Maschinenparameter der Umreifungsmaschine sind durch eine Bedienperson anzupassen
und neu einzustellen.
[0006] Die
DE 20 2006 000 215 U1 offenbart ein Gebinde, das Waren und ein um die Waren gespanntes Verpackungsmaterial
umfasst. Das Verpackungsmaterial weist eine Form eines kontinuierlichen Verpackungsmaterialstreifens
auf, welches zudem zwei Enden besitzt, die einen Überlappungsbereich bilden. Der Verpackungsmaterialstreifen
wird um die Waren gespannt, wobei ein Überlappungsbereich der beiden Enden entsteht.
Die dadurch gebildeten Verpackungsmaterialabschnitte werden unter Aufwendungen von
einer zusammenhaltenden Kraft klebend um die Waren befestigt. Hierzu wird vorgeschlagen,
dass an einer äußeren Oberfläche eines freien Endes des streifenförmigen Verpackungsmaterials
ein Klebestreifen angebracht ist, um das freie Ende des Verpackungsmaterials selbstklebend
auszubilden. Bei dieser Ausgestaltung eines Gebindes können sich die Behälter in ihrer
Formation verschieben und bleiben im Gebinde nicht stabil.
[0007] Aus der
DE 1 457 489 A ist weiterhin ein Gebinde mit mehreren Flaschen bekannt, die in Gestalt eines Paketes
mittels endlosen Bändern zusammengehalten sind. Ein Griff ermöglicht das Tragen des
Pakets. Eine weitere Gebindeanordnung ist in der
US 57 75 486 A offenbart. Reihen von drei oder sechs Flaschen oder Dosen sind jeweils mit oberseitigen
Aufsätzen aus Karton fixiert und mittels Umreifungsbändern zu größeren Gebinden zusammengefasst.
[0008] Das vorrangige Ziel der vorliegenden Erfindung wird darin gesehen, eine verbesserte
Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zum Herstellen von umreiften Gebinden
aus einem, insbesondere aber aus wenigstens zwei mit einer Umreifung zusammengefassten
Artikeln oder Behältern vorzuschlagen, bei denen Beschädigungen aufgrund zu hoher
Gebindevorspannung oder Instabilitäten aufgrund unzureichender Vorspannung vermieden
werden können. Es sollen insbesondere eine Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren
zur Verfügung gestellt werden, bei denen eine optimierte Umreifungsspannkraft auch
bei wechselnden Umgebungs- und Artikelparametern gewährleistet werden kann, ohne dass
dies mit einer erhöhten Ausschussbildung verbunden ist. Weiterhin soll ein Regelungs-
und/oder Steuerungsverfahren für eine Umreifungsvorrichtung zur Verfügung gestellt
werden, das eine optimierte Spannkraftregelung für die Umreifungen ermöglicht.
[0009] Diese Ziele der Erfindung werden mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
jeweiligen abhängigen Ansprüchen. Zur Erreichung eines der genannten Ziele schlägt
die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines Gebindes mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 1 vor. Zur Erreichung eines der genannten Ziele schlägt die
Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung eines wenigstens einen Artikel umfassenden
Gebindes vor, die zumindest eine Einrichtung zur Umreifung des wenigstens einen Artikels
mit wenigstens einer horizontal und/oder vertikal und/oder über Kreuz um eine Außenseite
des/der Artikel(s) gelegten und/oder gespannten band-oder streifenartigen Umreifung
sowie eine Einrichtung zur Erzeugung einer definierbaren Spannkraft der Umreifung
umfasst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zur Erfassung von Eigenschaften des/der Artikel(s), die mit der Einrichtung zur Erzeugung
der definierbaren Spannkraft der Umreifung gekoppelt und/oder wirkverbunden ist. Diese
Koppelung bzw. Wirkverbindung ist insbesondere steuerungs- und/oder regelungstechnisch
zu verstehen. So kann die Einrichtung zur Erfassung der Artikeleigenschaften bspw.
Sensor- oder Messeinrichtungen umfassen, wie sie nachfolgend in verschiedenen Ausführungsvarianten
beispielhaft erläutert werden.
[0010] Die Einrichtung zur Erfassung von Artikeleigenschaften kann jedoch auch als Eingabeterminal
zur manuellen Eingabe von Artikelparametern und/oder Artikeleigenschaften verstanden
werden. Darüber hinaus kann die Einrichtung bspw. auch durch einen Barcode- oder anderen
Codeleser, einen optischen Sensor o. dgl. gebildet sein, der zur Initialisierung der
Bandspannungsregelung bzw. der Einrichtung zur Erzeugung der definierten Spannkraft
dienen kann. Eine solche manuelle oder maschinenunterstützte Initialisierung kann
bspw. dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn unterschiedlichen zu umreifenden Artikeln
jeweils unterschiedliche, jedoch im Wesentlichen bereits bekannte mechanische Eigenschaften
zugeordnet werden können. Es ist bspw. denkbar, dass eine Artikelfarbe, eine Getränkefarbe,
eine Behälterform etc. jeweils einen Eingabewert zur Initialisierung der Einrichtung
zur Erzeugung der Spannkraft liefert, wobei die jeweiligen Steuerdaten vorzugsweise
in einer Datenbank abgelegt sein können.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit Einrichtungen zur Fixierung von Enden der
Umreifung ausgestattet sein. Sie kann jedoch auch eine Einrichtung zur Ausbildung
wenigstens einer Schlaufe an wenigstens einer Stelle der zu verbindenden oder bereits
verbundenen Umreifung umfassen. Eine solche Schlaufe kann bspw. der verbesserten Handhabung
der Umreifung, insbesondere beim Auftrennen des Umreifungsbandes dienen, da die Schlaufe
ein peitschenartiges Lösen der Umreifung beim Zerschneiden oder Lösen einer definierten
Trennstelle verhindern kann.
[0012] Vorzugsweise ist die Einrichtung zur Erfassung von Eigenschaften des/der Artikel(s)
der Einrichtung zur Umreifung des/der Artikel(s) im Hinblick auf die Signalverarbeitung
vorgeschaltet. Selbstverständlich können die beiden Einheiten auch baulich integriert
oder in einer gemeinsamen Steuerschaltung vereinigt sein. Dennoch ist es sinnvoll,
zunächst die Artikeleigenschaften in irgendeiner sinnvollen Weise zu messen, zu erfassen
oder manuell und/oder maschinell einzugeben, bevor ein Steuersignal und/oder Regelsignal
für die Umreifungseinrichtung und insbesondere für die Einrichtung zur Erzeugung der
Spannkraft für die Umreifung generiert wird.
[0013] Das mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu umreifende Gebinde umfasst wenigstens
einen Artikel, wird jedoch meist durch mindestens zwei zunächst nur aneinander gestellte
oder gruppierte Artikel gebildet, die mittels einer Umreifung fest miteinander verbunden
werden. So kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Einrichtung zur Umschlingung
oder Umreifung des Artikels oder der wenigstens zwei Artikel mit wenigstens einer
horizontal und/oder vertikal und/oder diagonal oder über Kreuz um eine Außenseite
der Artikel gelegten und/oder gespannten, band- oder streifenartigen, geschlossenen
und/oder an ihren Enden miteinander verbundenen Umreifung umfassen. Weiterhin kann
eine Einrichtung zur Fixierung von überlappenden oder auf Stoß gelegten Enden der
Umreifung und/oder zur Ausbildung einer Schlaufe an wenigstens einer Stelle einer
geschlossenen Umreifung vorgesehen sein. Eine geeignete Einrichtung oder Maschinenausstattung
sorgt für die Herstellung oder Aufbringung einer definierbaren Bandspannung bzw. Spannkraft
beim Umschlingen der Artikel und/oder bei der Fixierung der Umreifung. Diese Spannkraft
oder Bandspannung kann grundsätzlich auch als Teil einer von außen aufgebrachten Vorspannung
der Umreifung bezeichnet werden. Eine solche Umreifungsvorspannung oder Bandspannung
ist für den mechanischen Zusammenhalt derartiger Gebindeanordnungen unverzichtbar,
da ansonsten die Artikel nicht mit der gewünschten Stabilität zusammengehalten sind.
Ist die Vorspannung oder Bandspannung zu gering, neigen die einzelnen Artikel im Gebinde
zum Verrutschen oder gar zum Herausfallen. Ist die Umreifungsspannung oder Bandspannung
dagegen zu hoch, besteht die Gefahr einer zu starken Verformung oder Einschnürung
der Artikel, was zu deren Beschädigung führen kann. Die definierte Bandspannung muss
daher bei der Herstellung des Gebindes und damit bei der Fixierung der Bandenden der
Umreifung bzw. bei der Fixierung der Schlaufe (bei geschlossenem Umreifungsband) aufgebracht
werden.
[0014] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Umreifungsvorspannung bzw. Bandspannung
oder Spannkraft der zu fixierenden bzw. fixierten Umreifung variabel einstellbar.
Die Erfindung umfasst zudem ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung von wenigstens
einen Artikel umfassenden Gebinden, welche mit wenigstens einer horizontal und/oder
vertikal und/oder über Kreuz um eine Außenseite des/der Artikel(s) gelegten und/oder
gespannten band- oder streifenartigen Umreifung gebildet und/oder zusammengehalten
werden. Das erfindungsgemäße Gebindeherstellverfahren ist im Wesentlichen dadurch
gekennzeichnet, dass eine Spannkraft der Umreifung individuell in Abhängigkeit von
Eigenschaften der Artikel variabel gesteuert und/oder geregelt wird. Die Spannkraft
der Umreifung kann insbesondere unter Berücksichtigung von erfassten mechanischen
Artikeleigenschaften, insbesondere von festigkeits- und/oder füllstands- und/oder
innendruckbezogenen Artikelparametern variabel gesteuert und/oder geregelt werden.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass nach der Erzeugung der erforderlichen Umreifungsspannkraft
die Enden der Umreifung miteinander verbunden werden, bspw. durch Verschweißen und/oder
Verkleben. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass nach der Erzeugung
der Spannkraft die Enden der Umreifung unter Ausbildung einer Schlaufe miteinander
verbunden werden. Bei dem erfindungsgemäßen Gebindeherstellungs- und -umreifungsverfahren
werden mit geeigneten Einrichtungen bestimmte Eigenschaften des/der Artikel(s) erfasst
und die entsprechenden Signale an die Einrichtung zur Erzeugung der definierbaren
Spannkraft der Umreifung weitergeleitet, bspw. als Regelgrößen oder Steuersignale.
Die hierfür erforderliche Koppelung der Erfassung der Artikeleigenschaften bzw. die
entsprechende Signaldatenverbindung ist insbesondere steuerungs- und/oder regelungstechnisch
zu verstehen. So kann die Einrichtung zur Erfassung der Artikeleigenschaften bspw.
Sensor- oder Messeinrichtungen entsprechend einer der erfindungsmäßigen Ausführungsvarianten
aufweisen. Die Erfassung von Artikeleigenschaften kann jedoch bspw. auch manuell durch
Eingabe von Artikelparametern und/oder Artikeleigenschaften erfolgen. Darüber hinaus
können die Artikeleigenschaften auch mit Hilfe von Barcodes, maschinenlesbaren Codierungen
auf den Artikelverpackungen und/oder Behältermantelflächen o. dgl. an die Signalverarbeitung
übertragen werden, die einer Initialisierung der Bandspannungsregelung bzw. der Einrichtung
zur Erzeugung der definierten Spannkraft dient. Eine solche manuelle oder maschinenunterstützte
Initialisierung kann bspw. dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn unterschiedlichen
zu umreifenden Artikeln jeweils unterschiedliche, jedoch im Wesentlichen bereits bekannte
mechanische Eigenschaften zugeordnet werden können, wie dies bereits oben erläutert
wurde.
[0015] Eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens dient der Herstellung von Gebinden,
die aus mindestens einem, insbesondere jedoch aus zwei oder mehr miteinander zu verbindenden
Artikeln oder Behältern gebildet werden, die mit wenigstens einer horizontal und/oder
vertikal und/oder diagonal oder über Kreuz um eine Außenseite der Artikel oder Behälter
gespannten, band- oder streifenartigen, geschlossenen und/oder an ihren Enden miteinander
verbundenen Umreifung zusammengehalten werden, wobei die überlappenden oder auf Stoß
liegenden Enden der Umreifung vorgespannt und aneinander fixiert und/oder die geschlossene
Umreifung unter Ausbildung einer Schlaufe an wenigstens einer Stelle vorgespannt bzw.
die Umreifung mit einer Bandspannung versehen wird. Sowohl bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung als auch beim erfindungsgemäßen Verfahren kann optional vorgesehen sein,
dass die Spannkraft oder Bandspannung der zu fixierenden bzw. fixierten Umreifung
unter Berücksichtigung von erfassten mechanischen Artikeleigenschaften oder Artikelparametern
wie deren Festigkeit gesteuert wird bzw. einstellbar ist. Insbesondere kann die Spannkraft,
Umreifungsvorspannung oder Bandspannung unter Berücksichtigung von festigkeits- und/oder
füllstands- und/oder innendruckbezogenen Artikelparametern variabel einstellbar sein
bzw. gesteuert werden.
[0016] Derartige Gebinde, deren Herstellung und Verarbeitung Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist, umfassen normalerweise mindestens zwei miteinander verbundene PET-Behälter
oder andere Artikel oder Behälter, die mit wenigstens einer horizontal um eine Außenseite
der PET-Behälter gespannten, band- oder streifenartigen, geschlossenen Umreifung zusammengehalten
werden. Wahlweise kann ein an den Behältern und/oder an der Umreifung befestigter
Tragegriff eine Oberseite des Gebindes überspannen. Der Tragegriff kann bspw. an Außenmantelflächen
von zwei gegenüber liegend, nebeneinander oder benachbart angeordneten PET-Behältern
fixiert sein. Gemeinsames Merkmal solcher Gebinde, die jeweils mindestens zwei, vorzugsweise
vier, ggf. auch fünf, sechs, sieben oder mehr miteinander verbundene PET-Behälter
umfassen, ist die horizontal um eine Außenseite der PET-Behälter gespannte, band-
oder streifenartige Umreifung, mit der die Behälter des Gebindes zusammengehalten
sind. Diese Umreifungen werden vorzugsweise während eines ununterbrochenen Förderprozesses
um die PET-Behälter gelegt und anschließend fixiert. Während der Aufbringung der Umreifung
werden die PET-Behälter normalerweise nicht angehalten oder verzögert, da die Umreifung
in einem kontinuierlichen Prozess während der ununterbrochenen Förderung der PET-Behälter
um diese aufgebracht werden kann. Eine an den Außenseiten der PET-Behälter anliegende
Innenseite der Umreifung kann ggf. an einer Kontaktstelle mit einem der PET-Behälter
fest fixiert werden. So kann die Umreifung an der Kontaktstelle insbesondere mittels
einer stoffschlüssigen Verbindung in Form wenigstens einer Schweißverbindung fixiert
sein. Durch eine derartige Verbindung lassen sich die PET-Behälter im Gebinde nicht
mehr verschieben, so dass eine definierte Packungsanordnung beibehalten wird. Wahlweise
jedoch kann diese Fixierung auch entfallen, so dass ein Verschieben der Behälter in
der oben beschriebenen Weise, insbesondere nach dem Aufbringen des schlaufenartigen
Tragegriffs weiterhin ermöglicht ist. Sinnvoll ist es auch, die Fixierung nach der
Festlegung der endgültigen Anordnung der Behälter im Gebinde und nach dem Aufbringen
und richtigen Platzieren des Tragegriffs vorzunehmen, so dass die gewählte Anordnung
zuverlässig beibehalten wird.
[0017] Da der Innendruck bei Kunststoffflaschen, PET-Behältern o. dgl., die mit Getränken
oder anderen Flüssigkeiten befüllt wurden, variieren kann, verändert sich auch die
für die Umreifung zu wählende optimale Bandspannung. Da insbesondere Getränke bei
der Abfüllung mit Kohlendioxid, Stickstoff oder anderen Gasen beaufschlagt werden,
kann sich der Innendruck im Behälter mit variierender Abfülltemperatur, Außentemperatur,
dem Lösungsgrad des Kohlendioxids im Getränk, der seit der Abfüllung vergangenen Zeit
und anderen Randbedingungen verändern, ohne dass diese Schwankungen genau durch Berücksichtigung
der Randbedingungen berechenbar wären. Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung kann nun
bspw. ein zu niedriger Behälterinnendruck beim Aufbringen der Umreifung berücksichtigt
werden, was Beschädigungen der Behälter durch zu hohe Rückspannkräfte des Umreifungsbandes
zuverlässig verhindern kann.
[0018] Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass der im vorliegenden Zusammenhang
verwendete Begriff der Bandspannung, Umreifungsspannung oder Umreifungsvorspannung
grundsätzlich als resultierende Spannung oder als effektive Bandspannung anzusehen
ist, in die mindestens zwei gegensinnig wirkende Kraftkomponenten eingehen. So wird
einerseits die Umreifung bei ihrer Aufbringung auf das Gebinde mit einer gewissen
Spannkraft beaufschlagt, die zum sicheren Zusammenhalt der einzelnen Artikel unverzichtbar
ist. Andererseits üben die mehr oder weniger nachgiebigen und durch die Umreifung
komprimierten Artikel eine Rückstellkraft oder Rückspannkraft auf die Umreifung aus,
welche der zuvor aufgebrachten Spannkraft entgegen wirkt. Die resultierende Kraft
aus diesen Kraftkomponenten ergibt die effektive Bandspannung des fertigen Gebindes.
Wenn jedoch gemäß der unabhängigen Ansprüche von der "Spannkraft" die Rede ist, so
ist damit nicht zwingend die resultierende Umreifungsspannung gemeint, sondern in
erster Linie die durch den Umreifungskopf bzw. die Einrichtung zur Umreifung und/oder
zur Erzeugung der Spannkraft oder Rückspannkraft für die Umreifung tatsächlich während
des Umreifungs- und Fixierungsvorganges (bspw. durch Verschweißung der überlappenden
Enden des Umreifungsbandes) aufgebrachte Spannkraft. Nachdem die Umreifung aufgebracht
ist, wirkt dieser Spannkraft die Rückstellkraft der leicht verformten Artikel oder
Behälter entgegen und bildet in der Summe die resultierende Umreifungsspannung.
[0019] Die optionale Schweißverbindung kann bspw. durch eine Ultraschallschweißverbindung
oder eine Laserschweißverbindung oder eine andere geeignete Verbindungstechnik hergestellt
werden. Bei Thermoplasten bzw. thermoplastischen Kunststoffen muss an der gewünschten
Schweißstelle das Material durch Zuführen von Wärme aufgeschmolzen oder zumindest
erweicht werden, um eine stoffschlüssige Verbindung an der zu schweißenden Kontaktstelle
zu ermöglichen. So werden beim Ultraschallschweißen die Kunststoffe mittels mechanischer
Schwingungen verbunden. Das Hauptmerkmal dieses Verfahrens ist, dass die zum Schweißen
notwendige Wärme zwischen den Bauteilen durch Molekular- und Grenzflächenreibung in
den Bauteilen entsteht.
[0020] Die Umreifung wird meist durch wenigstens ein um die Außenseiten des wenigstens einen
Artikels des Gebindes bzw. um die Außenseiten der zwei oder mehr PET-Behälter gespanntes
und anschließend unter definierter Bandspannung an seinen Enden verbundenes flaches
Band gebildet. Mit dieser gespannten, streifen- oder bandförmigen Umreifung werden
die Artikel, Stückgüter oder PET-Behälter zu einem Gebinde zusammengefasst und -gehalten,
so dass sie sicher transportiert werden können. Die unverzichtbare Vorspannung oder
Bandspannung des Umreifungsbandes wird mit Hilfe der vorliegenden Erfindung angepasst.
Selbstverständlich können auch zwei oder mehr parallel verlaufende Bänder die Umreifung
bilden. Die Umreifung ist somit durch ein, zwei oder mehr gleichartige oder unterschiedliche
Bänder aus Kunststoff oder einem Verbundmaterial herstellbar, wobei die Bänder an
ihren Enden jeweils überlappend oder unter Stoßbildung miteinander verklebt, verschweißt,
verklammert, verknotet oder anderweitig verbunden sind. Eine vorteilhafte Ausführungsform
kann durch eine Verschweißung der überlappenden Enden der Umreifung gebildet sein.
Zudem ist es vorstellbar, dass die Enden mittels eines Schweißpunktes an mindestens
einem PET-Behälter des Gebindes angeschweißt werden, so dass die PET-Behälter während
des Transports in ihrer Formation gesichert sind. Die Behälter des Gebindes können
somit nicht in unterschiedliche Formationen, wie bspw. von einer Längsformation in
eine Diagonalformation verschoben werden. Bei einem Gebinde, bei dem die PET-Behälter
in einer Diagonalformation angeordnet sind, wäre es ebenso möglich, dass ein erster
Fixierpunkt an einem mittleren PET-Behälter angebracht ist und ein zweiter Fixierpunkt
an einem diagonal gegenüberliegenden PET-Behälter. Mit dieser Variante könnte sich
das Gebinde nicht in eine Längsformation verschieben, da die Umreifung an den PET-Behältern
mittels eines Schweißpunktes fixiert ist und somit keinen Verschiebungsweg der Behälter
zulässt. Vorzugsweise sollte die Umreifung mit mindestens einem Fixierpunkt an den
zu einem Gebinde zusammengestellten PET-Behälter befestigt sein. Bei zwei Fixierpunkten
bietet es sich an, dass diese an den gegenüberliegenden PET-Behältern angebracht sind.
[0021] Die zu einem Gebinde zusammengehaltenen PET-Behälter weisen ggf. jeweils ringförmig
umlaufende und/oder sich in horizontaler Richtung erstreckende Aussparungen für die
Aufnahme und/oder Fixierung der Umreifung auf. Mit einer derartigen Aussparung kann
eine zusätzliche Fixierung der Umreifung gebildet werden, da die aufgebrachten Umreifungen
somit in ihrer horizontalen Lage fixiert werden. Weiterhin weisen die zu einem Gebinde
zusammengehaltenen PET-Behälter jeweils einen Behälterhals unterhalb einer oberseitigen
Öffnung auf, an dem eine weitere Umreifung zur Fixierung der PET-Behälter angebracht
sein kann. Jede dieser genannten Umreifungsvarianten kann ggf. zusätzlich mit mindestens
einem Schweißpunkt an wenigstens einem PET-Behälter des Gebindes versehen sein bzw.
während der Herstellung des Gebindes versehen werden, so dass die gegenseitige Verschiebung
der Behälter gegeneinander unterbunden werden kann. Besonders vorteilhaft lässt sich
ein wiederverwertbares Material als Umreifung und/oder als Tragegriff einsetzen, das
bspw. aus einem sortenreinen thermoplastischen Kunststoff bestehen kann. Ggf. lässt
sich auch ein biologisch abbaubares Material einsetzen, wahlweise auch als Verbundmaterial
mit thermoplastischem Kunststoff und/oder mit einer Faserverstärkung. Als weitere
Vorteile der Erfindung gegenüber bekannten Varianten aus dem Stand der Technik sind
u.a. zu nennen, dass die Umreifungsbänder sowie die Tragegriffe kostengünstiger als
eine Folie herzustellen und auch zu verarbeiten sind. Es ist kein Schrumpftunnel erforderlich,
wodurch eine hohe Energieeinsparung und eine Reduzierung der Investitionskosten möglich
sind.
[0022] Wie oben bereits erwähnt, ist die Bandspannung der aufgebrachten Umreifung unter
Berücksichtigung von mechanischen Festigkeitseigenschaften der Artikel, von füllstands-
und/oder innendruckbezogenen Artikelparametern o. dgl. variabel einstellbar. Die Umreifung
kann durch ein, zwei oder mehr gleichartige oder unterschiedliche Bänder aus Kunststoff
oder einem Verbundmaterial gebildet sein, wobei die Bänder an ihren Enden jeweils
überlappend oder unter Stoßbildung miteinander verklebt, verschweißt, verklammert,
verknotet oder anderweitig verbunden sind, und wobei die wenigstens zwei Artikel durch
Flüssigkeitsbehälter, insbesondere durch Getränkebehälter aus Kunststoff wie PET gebildet
sind.
[0023] Wenn im vorliegenden Zusammenhang von mechanischen Festigkeitswerten oder Festigkeitsparametern
oder allgemein von Artikelparametern die Rede ist, so sind damit in erster Linie physikalische
Parameter gemeint, und zwar insbesondere der im Behälter bzw. PET-Behälter herrschende
Innendruck, der bspw. aus einer erfassten Verformung des Artikels hergeleitet werden
kann, da sich bei einem im Behälter herrschenden Überdruck die Seitenwände konvex
nach außen wölben, wogegen sie sich bei einem im Behälter herrschenden Unterdruck
konkav nach innen wölben. Aufgrund der typischerweise verwendeten dünnen Behälterwände
sind diese Aus- oder Einwölbungen während des laufenden Umreifungsprozesses erfassbar,
so dass sie als Messgrößen zur Herleitung des Behälterinnendrucks herangezogen werden
können. Allerdings ist es auch möglich, den im Behälter herrschenden Innendruck direkt
zu erfassen. So kann die Vorrichtung eine optische Messeinrichtung zur Erfassung oder
Herleitung des in den Artikeln oder Behältern herrschenden Innendrucks aufweisen.
Eine solche optische Messeinrichtung kann bspw. dafür vorgesehen sein, eine Gaskonzentration
des oberhalb des Füllstandes befindlichen Gasraumes, d.h. des Bereichs unmittelbar
unterhalb eines Behälter- oder Flaschenverschlusses, zu erfassen. Damit kann bspw.
eine Konzentration eines Kohlendioxidgehalts oder eines Stickstoffgehalts gemessen
werden, woraus sich unmittelbar der im Behälter herrschende Innendruck errechnen lässt.
Wahlweise kann die optische Messeinrichtung auch dazu eingesetzt werden, eine Verformung
oder Aus- oder Einwölbung wenigstens einer Seitenwand zu erfassen.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann diese Verformung oder Aus- oder Einwölbung wenigstens
einer Seitenwand des Behälters oder Artikels auch mittels einer mechanischen Messeinrichtung
erfasst werden, mit der die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgestattet sein kann. So
kann eine solche mechanische Messeinrichtung wenigstens einen Taster oder Abnehmer
umfassen, der eine Korrelation zwischen einer Einwölbung wenigstens einer Seitenwand
des Artikels und der dafür aufzubringenden Kraft erfasst. So kann mittels einer geeigneten
mechanischen Anordnung eine definierte Seitenkraft in die Mantelfläche eines Behälters
eingeleitet und der daraus resultierende Verformungsweg gemessen werden. Aus der gemessenen
Verformung aufgrund der Einleitung der definierten Seitenkraft können die erforderlichen
Vorspannkräfte oder Bandspannungskräfte für die Gebindeumreifung errechnet werden.
Mit einer solchen Anordnung werden die absoluten Verformungswiderstände gemessen,
bei denen mehrere Einflussgrößen wirksam werden, so bspw. die Behältersteifigkeit,
der Behälterinnendruck und der Verdrängungsgegendruck der Flüssigkeit im Behälter.
Die Aufbringung der Seitenkraft und die Messung des Verformungsweges können bspw.
über einen seitlich zustellbaren Taster erfolgen, der in der Breite einem Umreifungsband
entsprechen und vorzugsweise so in der Höhe verstellt werden kann, dass möglichst
exakt in der Position gemessen wird, in der das Band platziert wird. Ein solcher Taster
kann bspw. an der Behältermantelfläche abrollend, schleifend oder als getakteter Stößel
punktuell wirkend ausgeführt sein. Ggf. kann es sinnvoll sein, einen Taster mit einer
angetriebenen Fördereinrichtung einzusetzen, um die Behälter durch den Mess- und Abtastvorgang
nicht zu stark zurückzuhalten.
[0025] Eine solche Anordnung liefert eine kostengünstige Messvariante, die problemlos in
mehreren parallelen Fördergassen eingesetzt werden kann. Vorteilhaft ist dabei, dass
die Verformung der Behälter bei einer definierten eingebrachten Kraft gemessen wird,
nicht dagegen der Innendruck selbst, so dass die Eigensteifigkeit des Behälters mitberücksichtigt
wird. Die optischen Eigenschaften sowie die allgemeinen Materialeigenschaften sind
bei diesem Messverfahren nicht von Bedeutung. Zwar arbeitet diese Messvariante nicht
berührungsfrei, doch ist sie dennoch relativ wenig anfällig für Verschmutzungen.
[0026] Als Besonderheiten dieser mechanischen Messanordnung sind zu nennen, dass die Messeinrichtung
bzw. der Abtaster auf jedes veränderte Behälterformat neu einjustiert werden muss,
was jedoch ggf. auch automatisch erfolgen kann. Da es sich um kein berührungsfreies
System handelt, können unter Umständen Bremseffekte auftreten, die zu Verzögerungen
beim Behältertransport führen. Um diese unerwünschten Effekte zu vermeiden, kann es
sinnvoll sein, das Messsystem mit angetriebenen Rollen oder einem umlaufenden, angetriebenen
Zugmittel wie einem Treibriemen o. dgl. zu versehen, um zu verhindern, dass die Behälter
zu stark zurückgehalten werden, wodurch ein Verklemmen und/oder ein Rückstau ausgelöst
werden könnte. Da der effektive Verformungswiderstand der Behälter an einer Stelle
und nicht der tatsächliche Innendruck gemessen wird, ist das Messverfahren nicht für
alle Behälterformen und -geometrien gleichermaßen geeignet. Die Eignung für stark
konturierte und/oder mit Sicken oder Einschnürungen versehene Behälter mit nicht kreisrunden
Querschnitten ist ggf. durch Versuche zu ermitteln. Während die Eindrückung der Behälter
auf mechanischem Wege erfolgen muss, kann die Auswertung der Auslenkung selbst berührungslos
erfolgen, bspw. mittels optischen, induktiven und/oder kapazitiven Verfahren. Bei
der Auswertung ist zu beachten, dass Rückschlüsse auf den tatsächlichen Innendruck
nur mit Hilfe von Vergleichsmessungen an unbegasten Behältern gezogen werden können.
[0027] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird wenigstens einer der erfassten Artikelparameter aus einer erfassten Bandspannung
während der Umschlingung und/oder unmittelbar vor einer Fixierung der Bandenden abgeleitet.
So kann der Vorrichtung eine geeignete Messeinrichtung zugeordnet sein, die in der
Lage ist, während des Umreifungsvorgang die Bandspannung zu messen und vorzugsweise
unmittelbar vor der Fixierung oder während der Fixierung der Bandenden anzupassen
und so einzustellen, dass die für die jeweiligen Behälterzustände optimale Bandvorspannung
hergestellt wird.
[0028] Besonders vorteilhaft lässt sich der wenigstens eine erfasste Artikelparameter als
Regelgröße für eine Bandspannungsregelung verwenden, so dass die Bandspannung im laufenden
Betrieb auch bei schwankenden Artikelparametern, d.h. bei jeweils unterschiedlichen
Innendrücken in den Behältern, angepasst werden kann. Eine solche Bandspannungsregelung
hat den besonderen Vorteil, dass die Erfassung der Bandspannung nicht erst rückwirkend
erfolgen kann, was u.U. mit Ausschuss bei zu hoher oder zu geringer Bandspannung verbunden
wäre. Die Bandspannung kann vielmehr bereits beim Umreifungsvorgang angepasst und
individuell auf das jeweilige Erfordernis des umreiften Gebindes eingestellt werden.
[0029] Wie erwähnt, kann beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Gebinden die
Bandspannung der zu fixierenden bzw. fixierten Umreifung unter Berücksichtigung von
erfassten mechanischen Artikeleigenschaften, insbesondere von füllstands- und/oder
innendruckbezogenen Artikelparametern variabel gesteuert werden, wobei vorzugsweise
wenigstens einer der erfassten Artikelparameter aus einer erfassten oder gemessenen
Verformung des Artikels oder Behälters und/oder aus dessen/deren erfasstem Innendruck
hergeleitet wird. So kann der in dem Artikel oder Behälter herrschende Innendruck
und/oder eine Verformung oder Aus- oder Einwölbung wenigstens einer Seitenwand des
Artikels oder Behälters mittels einer optischen Messeinrichtung erfasst oder hergeleitet
werden. Auch kann in einer vorteilhaften Variante des Verfahrens eine Gaskonzentration
in einem Abschnitt innerhalb des Artikels oder Behälters, insbesondere oberhalb eines
Füllungsniveaus mit Flüssigkeit gemessen und zur Herleitung eines Artikel- oder Behälterinnendrucks
verwendet werden.
[0030] Alternativ kann eine Verformung oder Aus- oder Einwölbung wenigstens einer Seitenwand
des Behälters mittels einer mechanischen Messeinrichtung erfasst werden. Zudem ist
es möglich, wenigstens einen der erfassten Artikelparameter aus einer erfassten Bandspannung
während der Umschlingung und/oder unmittelbar vor einer Fixierung der Bandenden abzuleiten.
Auf diese Weise kann der wenigstens eine erfasste Artikelparameter vorteilhaft als
Regelgröße für eine Bandspannungsregelung verarbeitet werden.
[0031] Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die vorliegende Erfindung mit allen ihren Aspekten
grundsätzlich auch auf solche Gebinde übertragbar ist, bei denen nur ein einziger
Artikel, bspw. ein Kartonstückgut o. dgl., mit einer Umreifung versehen ist, wie es
bspw. bei Versandartikeln, Versandkartons o. dgl. der Fall sein kann. Ein solcher
Karton kann bspw. mit einem Umreifungsband oder mit mehreren parallelen und/oder über
Kreuz verlaufenden Umreifungsbändern umhüllt und stabilisiert sein. Diese Umreifungsbänder
können horizontal, vertikal und/oder diagonal bzw. gekreuzt verlaufen. Grundsätzlich
können bei solchen Gebinden ähnliche Effekte auftreten wie oben erwähnt, da auch dort
eine zu straff gespannte oder zu lose verlaufende Umreifung ungünstig sein kann. Die
vorliegende Erfindung soll sich ausdrücklich auch auf solche Verpackungsarten erstrecken,
bei denen nur ein Stückgut, Artikel oder Behälter umreift ist. Es wird daher definiert,
dass die in der Beschreibung und den Ansprüchen genannten zwei oder mehr Artikel oder
Behälter grundsätzlich auch durch einen einzigen Artikel oder Behälter ersetzt werden
können, ohne dass damit der wesentliche Erfindungsgedanke in irgendeiner Weise berührt,
beeinflusst oder beeinträchtigt sein soll.
[0032] Die vorliegende Erfindung enthält schließlich den allgemeinen Aspekt eines Regelungs-
und/oder Steuerungsverfahrens für eine Umreifungsvorrichtung, insbesondere zur Regelung
der Spannkraft und/oder Rückspannkraft der Umreifungsvorrichtung. Bei diesem Verfahren
werden erfasste Eigenschaften von Artikeln und/oder des verwendeten Umreifungsmaterials
als Regelgröße der Spannkraft und/oder der Rückspannkraft verwendet. Insbesondere
können bei dem erfindungsgemäßen Regelungs- und/oder Steuerungsverfahren die Signale
einer Erfassungseinrichtung zur Erfassung von Eigenschaften der zu umreifenden Artikel
zur Erzeugung einer Stellgröße der Umreifungsvorrichtung verarbeitet werden. Mit dem
erfindungsgemäßen Regelungs- und/oder Steuerungsverfahren für die Umreifungsvorrichtung
kann in vorteilhafter Weise bspw. ein Umreifungskopf gesteuert werden, der Teil einer
Verpackungsanlage für Verpackungsgüter, Gebinde mit umreiften Artikeln, Behältergebinde
o. dgl. sein kann. Während die derzeit für diese Zwecke eingesetzten Umreifungsköpfe
zwar durch manuellen Eingriff oder entsprechende Dateneingabe in manchen ihrer Verarbeitungsparameter
einstellbar sind, fehlt bisher eine verzögerungsfreie Verarbeitung von veränderlichen
Messdaten, die bspw. einen Rückschluss auf Verformungs- und Elastizitätseigenschaften
von Behältern erlauben, so dass eine entsprechende Veränderung der Spannkräfte beim
Aufbringen der Umreifung eine verbesserte Verarbeitungs- und Produktqualität liefern
könnte. Die erfindungsgemäße Regelung bzw. Steuerung auf Basis der ermittelten, gelieferten
und/oder gemessenen Artikeleigenschaften beseitigt diesen Nachteil der bekannten Anlagen
und liefert die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt eine optimierte Bandspannung der Umreifung
zu erzeugen. Wie erwähnt, können wahlweise die Artikeleigenschaften durch Sensor-
oder Messwerte erfasst werden. Die Artikeleigenschaften können jedoch auch auf andere
Weise verarbeitet werden, bspw. mit Hilfe eines Eingabeterminals zur manuellen Eingabe
von Artikelparametern und/oder Artikeleigenschaften. Darüber hinaus können bspw. auch
mit Hilfe von Barcode- oder anderen Codelesern, optischen Sensoren o. dgl. Initialisierungswerte
für eine Bandspannungsregelung generiert werden. Eine solche manuelle oder maschinenunterstützte
Initialisierung kann bspw. dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn unterschiedlichen
zu umreifenden Artikeln jeweils unterschiedliche, jedoch im Wesentlichen bereits bekannte
mechanische Eigenschaften zugeordnet werden können. Es ist bspw. denkbar, dass eine
Artikelfarbe, eine Getränkefarbe, eine Behälterform etc. jeweils einen Eingabewert
zur Initialisierung der Einrichtung zur Erzeugung der Spannkraft liefert, wobei die
jeweiligen Steuerdaten vorzugsweise in einer Datenbank abgelegt sein können.
[0033] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines mit einem Umreifungsband zusammengehaltenen
Gebindes mit sechs Getränkebehältern.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Förder- und Verpackungsanlage mit Umreifungsstationen
zur Herstellung von Gebinden.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Variante eines Regelkreises
zur Erfassung eines Behälterinnendrucks und zur Anpassung einer Umreifungsvorspannung.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Variante eines Regelkreises
zur Erfassung eines Behälterinnendrucks und zur Anpassung einer Umreifungsvorspannung.
Fig. 5 zeigt eine erste Variante einer mechanischen Messanordnung zur Erfassung einer
Behältersteifigkeit.
Fig. 6 zeigt eine zweite Variante einer mechanischen Messanordnung zur Erfassung der
Behältersteifigkeit.
Fig. 7 zeigt eine dritte Variante einer mechanischen Messanordnung zur Erfassung der
Behältersteifigkeit.
Fig. 8 zeigt eine vierte Variante einer mechanischen Messanordnung zur Erfassung der
Behältersteifigkeit.
Fig. 9 zeigt eine fünfte Variante einer mechanischen Messanordnung zur Erfassung der
Behältersteifigkeit.
Fig. 10 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Variante eines Regelkreises
zur Erfassung eines Behälterinnendrucks und zur Anpassung einer Umreifungsvorspannung.
Fig. 11 zeigt eine weitere Regelungsanordnung zur Steuerung einer Umreifungsvorrichtung
in schematischer Darstellung.
Fig. 12 zeigt eine Ausführungsvariante eines Umreifungsbandes für ein Gebinde gemäß
Fig. 1.
[0034] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den nachfolgend
beschriebenen Figuren 1 bis 12 jeweils gleiche Bezugszeichen verwendet. Ferner werden
der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für
die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen
stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße
Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0035] Die schematische Perspektivdarstellung der Fig. 1 verdeutlicht eine mögliche Ausführungsvariante
einer Umreifungsgebindeanordnung, bestehend aus sechs einzelnen Getränkebehältern
10 aus relativ dünnwandigem PET (Polyethylenterephthalat) oder einem anderen geeigneten
Kunststoff, die mittels eines horizontal verlaufenden Umreifungsbandes 12 in einer
2x3-Formation zusammengehalten und aneinander fixiert sind, so dass ein Gebinde 14
gebildet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist erkennbar, dass die Behälter 10
in diagonaler Richtung gegeneinander verschoben sind, wodurch eine sog. Diagonalanordnung
gebildet ist, die aufgrund der Kontaktstellen zwischen den Behältern 10 etwas stabiler
ist als eine rechteckige Anordnung.
[0036] Da die Behälter 10 aufgrund ihrer Materialeigenschaften, des typischerweise verwendeten
dünnwandigen PET-Kunststoffes, der Behältergeometrien sowie auch aufgrund ggf. variierender
Füllstände und variierender Innendrücke nach dem Abfüllen und Verschließen eine gewisse
Nachgiebigkeit aufweisen, muss das Umreifungsband 12 mit einer definierten Bandspannung
aufgebracht und an seinen überlappenden Enden fixiert werden, da ansonsten die Gefahr
besteht, dass der Gebindeverbund zu lose ist und sich die Behälter 10 gegeneinander
verschieben und/oder verkippen könnten. Andererseits darf die Umreifungsvorspannung
oder Bandspannung des Umreifungsbandes 12 nicht zu stark sein, da ansonsten die nachgiebigen
Behälter 10 zu stark eingedrückt und unter Umständen sogar beschädigt werden könnten.
Da die im Betrieb auftretende Nachgiebigkeit der Behälterwände von vielen Parametern
abhängt, wobei der Behälterinnendruck den größten Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften
der Behälter 10 hat, sieht die vorliegende Erfindung die Messung und Anpassung der
Umreifungsvorspannung oder Bandspannung an die wechselnden und sich ggf. während des
laufenden Betriebes verändernden Behälterparameter vor.
[0037] Die überlappenden Enden 16 des Umreifungsbandes 12 können verklebt oder auf mechanische
Weise miteinander verbunden werden. Normalerweise jedoch werden die überlappenden
Enden 16 so miteinander verschweißt, dass eine feste Verbindung gegeben ist. Die gegenüber
anderen Fügeverfahren normalerweise bevorzugte Schweißverbindung 18 kann bspw. durch
eine Ultraschallschweißung oder eine Laserschweißung oder eine andere geeignete Verbindungstechnik
hergestellt werden. Bei Verwendung von Thermoplasten bzw. thermoplastischen Kunststoffen
als Bandmaterial wird an der vorgesehenen Schweißstelle das Material durch Zuführen
von Wärme und/oder starkem Druck aufgeschmolzen oder zumindest erweicht, um eine stoffschlüssige
Verbindung an der zu schweißenden Kontaktstelle zu ermöglichen. So werden beim Ultraschallschweißen
die Kunststoffe mittels mechanischer Schwingungen verbunden. Das Hauptmerkmal dieses
Verfahrens ist, dass die zum Schweißen notwendige Wärme zwischen den Bauteilen durch
Molekular- und Grenzflächenreibung in den Bauteilen entsteht.
[0038] Die Umreifung 12 selbst wird durch wenigstens ein um die Außenseiten der PET-Behälter
10 gespanntes und anschließend unter definierter und gemäß der vorliegenden Erfindung
einstellbarer Bandspannung an seinen Enden 16 verbundenes flaches Band gebildet. Mit
dieser gespannten, streifen- oder bandförmigen Umreifung 12 werden die PET-Behälter
10 zum Gebinde 14 zusammengefasst und -gehalten, so dass sie sicher transportiert
werden können. Die definierte Außenkontur des Gebindes 14 ermöglicht zudem die Stapelung
und Palettierung einer Vielzahl von solchen Gebinden 14. Die für den Zusammenhalt
und die Formgebung des Gebindes 14 unverzichtbare Bandspannung des Umreifungsbandes
12 kann mit Hilfe der vorliegenden Erfindung gemessen und an die wechselnden Erfordernisse
angepasst werden. Selbstverständlich können auch zwei oder mehr in unterschiedlicher
Höhe parallel verlaufende Bänder die Umreifung 12 bilden. Die Umreifung 12 ist somit
durch ein, zwei oder mehr gleichartige oder unterschiedliche Bänder aus Kunststoff
oder einem Verbundmaterial herstellbar, wobei die Bänder an ihren Enden 16 jeweils
überlappend oder unter Stoßbildung miteinander verklebt, verschweißt, verklammert,
verknotet oder anderweitig verbunden sind.
[0039] Die zu dem in Fig. 1 gezeigten Gebinde 14 zusammengefassten PET-Behälter 10 weisen
jeweils im oberen Drittel ihrer Mantelflächen Einschnürungen 20 auf. Mit solchen Einschnürungen
20 ist eine zusätzliche Fixierung des Umreifungsbandes 12 gebildet, da die aufgebrachten
Umreifungen 12 somit in ihrer horizontalen Lage fixiert werden. Weiterhin weisen die
zu dem Gebinde 14 zusammengehaltenen PET-Behälter 10 jeweils einen Behälterhals 22
unterhalb einer oberseitigen Öffnung 24 auf, an dem wahlweise eine weitere Umreifung
(nicht dargestellt) zur Fixierung der PET-Behälter 10 angebracht sein kann. Am Umreifungsband
12 und/oder an den Behältermantelflächen ist weiterhin ein optionaler Tragegriff 26
aus flexiblem Material befestigt, mit dem das Gebinde 14 gehalten und getragen werden
kann. Bei der Stapelung mehrerer Gebinde 14 wird der Tragegriff 26 zwischen die Behälter
10 gedrückt, so dass er das Gebinde 14 nicht überragt. Erst zum Transport wird der
flexible Tragegriff 26 angehoben.
[0040] Die Draufsicht der Fig. 2 zeigt in schematischer Weise einen Teil einer Förder-und
Verpackungsanlage 28 für Behälter 10, die mit zwei parallel verlaufenden Fördereinrichtungen
30 in Transportrichtung 32 zu einer Umreifungsstation 34 befördert und dort zu Gebinden
14 verarbeitet werden. Die Behälter 10 werden auf jeder der beiden parallel verlaufenden
Fördereinrichtungen 30 jeweils in drei nebeneinander angeordneten Reihen befördert,
bevor sie in einer Gruppierstation 36 jeweils zu Gebindeformationen 38 von 3x2 Behältern
10 gruppiert werden. Diese Gebindeformationen 38 werden im Bereich der Umreifungsstation
34 jeweils mit Umreifungsbändern 12 (vgl. Fig. 1) versehen, wodurch die Gebinde 14
die Gestalt entsprechend Fig. 1 erhalten, bevor sie nach dem Verlassen der Umreifungsstation
34 auf weiteren Transportbändern 40 zu weiteren Verpackungs- und/oder Palettierstationen
(nicht dargestellt) befördert werden.
[0041] Der in den Behältern 10 herrschende Innendruck kann bereits im Bereich der Fördereinrichtungen
30 mittels geeigneter optischer Messeinrichtungen 42 erfasst werden, so dass im Bereich
der Umreifungsstation 34 die Umreifungsvorspannung oder Bandspannung beim Anbringen
der Umreifungsbänder 12 an den gemessenen Behälterinnendruck angepasst werden kann.
Ebenso denkbar ist, dass die mechanische Messeinrichtung auch bereits im Bereich der
Fördereinrichtung angeordnet ist. Als optische Messeinrichtung 42 kann insbesondere
eine Lasermesseinrichtung zur Erfassung eines CO
2- oder N
2-Gehalts innerhalb des Behälters 10, insbesondere im Bereich oberhalb des Flüssigkeitsfüllstandes
zum Einsatz kommen. Auf diese Weise kann die notwendige Bandspannung mittels einer
Steuerungs- und Auswerteeinrichtung 44 berechnet und eine Rückspannkraft von Schließeinheiten
der Umreifungsköpfe 46 angepasst werden, wodurch die Bandspannung in der gewünschten
und benötigten Weise reguliert werden kann.
[0042] Wahlweise oder zusätzlich kann der in den Behältern 10 herrschende Innendruck im
Bereich der Umreifungsstation 34 mittels geeigneter mechanischer Messeinrichtungen
48 erfasst werden, wonach die Umreifungsvorspannung oder Bandspannung beim Anbringen
der Umreifungsbänder 12 an den gemessenen oder hergeleiteten Behälterinnendruck angepasst
werden kann. Auf Grundlage der mit den mechanischen Messeinrichtungen 48 gemessenen
Behälterverformungen kann die notwendige Bandspannung mittels der Steuerungs- und
Auswerteeinrichtung 44 berechnet und die Rückspannkraft der Schließeinheiten der Umreifungsköpfe
46 angepasst werden. Besonders vorteilhaft lässt sich die Messung mit den optischen
Messeinrichtungen 42 und/oder mit den mechanischen Messeinrichtungen 48, die Signalauswertung
in der Einheit 44 und die Steuerung der Umreifungsköpfe 46 im laufenden Betrieb der
Förder- und Verpackungsanlage 28 durchführen, wodurch die Bandspannung permanent angepasst
und an die die Rückspannkräfte der das Gebinde 14 bildenden Behälter 10 beeinflussenden
Parameter angepasst werden kann. Die Umreifungskraft und die Bandrückspannung können
somit permanent und in Echtzeit an die gemessene bzw. aus den Messwerten der optischen
Messeinrichtung 42 und/oder der mechanischen Messeinrichtung 48 abgeleiteten Behälterfestigkeit
angepasst werden, womit ein geschlossener Regelkreis (vgl. Fig. 3 und Fig. 4) zur
Regelung der Bandspannung unter Berücksichtigung der sich mit der geregelten Bandspannung
ändernden Eingangsgröße der Behälterfestigkeit gebildet ist.
[0043] Eine in Fig. 2 nicht dargestellte weitere Variante kann vorsehen, neben den Messeinrichtungen
42 und/oder 48 oder anstelle dieser Messeinrichtungen 42 und/oder 48 eine permanente
Messung der Umreifungsvorspannung während des Umreifungs- und/oder Fixierungsvorgangs
im Bereich der Umreifungsköpfe 46 durchzuführen, um auf diese Weise bei einer zu hohen
gemessenen Bandspannung diese reduzieren zu können bzw. um bei einer zu geringen Bandspannung
diese auf einen sinnvollen Wert erhöhen zu können. Die Messung der Bandspannung im
laufenden Betrieb kann bspw. über geeignete Spannungsmessfühler, Kraftmessfühler,
Dehnungsmesseinrichtungen (hier nicht dargestellt) o. dgl. erfolgen.
[0044] Das schematische Blockschaltbild der Fig. 3 zeigt eine Variante des Regelkreises
50 zur Anpassung der Bandspannung der Umreifung im laufenden Betrieb der Förder- und
Verpackungsanlage 28 durch entsprechende Steuerung der Umreifungsköpfe 46 der Umreifungsstation
34 während des Aufbringens und Fixierens der Umreifungsbänder 12 um die Gebinde 14.
Dabei wird gemäß der in Fig. 3 gezeigten ersten Variante der Behälterinnendruck der
zu Gebinden 14 zu verarbeitenden PET-Behälter 10 mittels der optischen Messeinrichtung
42 erfasst. Deren Ausgangssignale 52 werden zur Steuerungs- und Auswerteeinrichtung
44 geliefert, die ein Steuersignal 54 an eine Rückspanneinrichtung 56 im Bereich des
Umreifungskopfes 46 liefert, um die Vorspannung der Umreifungsbänder 12 zur Gewährleistung
einer an den gemessenen Behälterinnendruck angepassten Bandspannung zu regeln und
anzupassen.
[0045] Wie bereits erwähnt, kann die optische Erfassungseinrichtung 42 wahlweise eine Gaskonzentration
innerhalb der Behälter 10 oder auch eine mit der Verformung im Zusammenhang stehende
Größe messen, bspw. einen Spannungsverlauf in einer der Behälterwände, ein sich mit
einer Ein- oder Auswölbung der Behältermantelflächen veränderndes Reflexionsverhalten
oder einen anderen physikalischen Effekt.
[0046] Das schematische Blockschaltbild der Fig. 4 zeigt eine alternative Variante des Regelkreises
50 zur Anpassung der Bandspannung der Umreifung im laufenden Betrieb der Förder- und
Verpackungsanlage 28 durch entsprechende Steuerung der Umreifungsköpfe 46 der Umreifungsstation
34 während des Aufbringens und Fixierens der Umreifungsbänder 12. Dabei wird gemäß
der in Fig. 4 gezeigten zweiten Variante das Verformungsverhalten der Behälter 10
und damit indirekt deren Innendruck mittels der mechanischen Messeinrichtung 48 erfasst.
Deren Ausgangssignale 53 werden zur Steuerungs- und Auswerteeinrichtung 44 geliefert,
die ein Steuersignal 54 an die Rückspanneinrichtung 56 im Bereich des Umreifungskopfes
46 liefert, um die Bandspannung der Umreifungsbänder 12 zu regeln und anzupassen.
Die mechanische Erfassungseinrichtung 48 kann bspw. entsprechend einer der in den
nachfolgenden Figuren 5 bis 9 Varianten aufgebaut sein. Darüber hinaus sind jedoch
auch zahlreiche andere Messanordnungen denkbar, die aussagekräftige Messwerte für
die mechanischen Artikeleigenschaften und/oder für die effektive Bandspannung der
Umreifungsbänder 12 liefern können.
[0047] Die schematischen Darstellungen der Figuren 5 bis 9 zeigen beispielhaft verschiedene
Varianten von mechanischen Messeinrichtungen 48, mit denen jeweils das Verformungsverhalten
der Behälter 10 gemessen und damit auf den Behälterinnendruck geschlossen werden kann.
So verdeutlicht die schematische Seitenansicht der Fig. 5 eine Anordnung und ein Verfahren
zur einseitigen Verformung eines mit Flüssigkeit gefüllten Kunststoffbehälters 10,
der mit einem höhenverstellbaren Tastelement 58 an seiner Mantelfläche 60 und senkrecht
zur Mantelfläche 60 bzw. zur Behälterlängsachse eingedrückt wird, wobei die aus einer
definierten Eindrückkraft des Tastelements resultierende Verformung bzw. Verformungstiefe
62 zur Herleitung der mechanischen Verformungseigenschaften des Behälters 10 und/oder
des Behälterinnendrucks erfasst und gemessen wird. Der Behälter 10 ist an der dem
Tastelement 58 gegenüber liegenden Seite gegen eine starre Stützwand 64 abgestützt.
Das Tastelement 58 verfügt über eine Höhenverstellung 66 zur Anpassung an verschiedene
Behälterkonturen und/oder Behältergrößen, womit das Tastelement 58 parallel zur Behälterlängsachse
in der Höhe verstellt werden kann.
[0048] Aus der gemessenen Behälterverformung bzw. Verformungstiefe 62 kann eine Berechnung
der notwendigen Spannkräfte für die Gebindeumreifung erfolgen. Die gezeigte Anordnung
erfasst den absoluten Verformungswiderstand, der einer Summe der Behältersteifigkeit,
des Behälterinnendrucks und des Verdrängungsgegendrucks der im Behälter 10 befindlichen
Flüssigkeit entspricht. Die Zustellbewegung des Tastelements senkrecht zur Behältermantelfläche
60 kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, wie dies beispielhaft in den Figuren
7 bis 9 gezeigt ist. Grundsätzlich sind jedoch auch andere als die dort gezeigten
Stellbewegungen möglich. Auch die auftretenden Kräfte, die einen Zusammenhang zwischen
Verformung 62 und der dafür notwendigen Eindrückkräfte und damit einen Wert für die
Behältersteifigkeit liefern, können auf unterschiedliche Weise gemessen werden. So
können induktive, optische, kapazitive oder mechanische Messverfahren eingesetzt werden.
[0049] Die Darstellung der Fig. 6 zeigt eine weitere mechanische Messanordnung mit zwei
gegenüber liegend angeordneten Tastelementen 58, die in gegensinniger Richtung in
die Behältermantelfläche 60 eingedrückt werden und dadurch normalerweise an beiden
Seiten zu annähernd symmetrischen Verformungen 62 führen. Eine nicht symmetrische
Eindrückung der beiden Tastelemente 58 stellt jedoch normalerweise kein Problem für
die Auswertung dar, da aus den unterschiedlichen Rückstellkräften in der nachgeschalteten
Auswerteeinheit ein Mittelwert gebildet werden kann, der die gewünschte Aussagekraft
zur Behältersteifigkeit liefert.
[0050] Auch bei der in Fig. 6 gezeigten Messanordnung sind die beiden Tastelemente 58 zweckmäßiger
Weise jeweils in der Höhe verstellbar (Höhenverstellung 66), so dass unterschiedlich
große und/oder unterschiedlich geformte Behälter 10 verarbeitet werden können. Die
Tastelemente 58 gemäß Fig. 5 und Fig. 6 können wahlweise am Behälter 10 abrollend,
schleifend oder mit getakteten Stößeln und damit punktuell wirkend ausgeführt sein.
[0051] Die Draufsicht der Fig. 7 zeigt eine Variante mit schleifenden Tastelementen 58,
die jeweils um Schwenkachsen 68 beweglich gelagert sind, so dass sie beim Passieren
eines Behälters 10 in Transportrichtung 32 jeweils nach außen ausgelenkt werden, wobei
diese Auslenkung gegen eine definierte Verformungskraft 70 zum Einbringen der gewünschten
Behälterverformung 62 erfolgt. Wahlweise können an den die Behälterwand berührenden
Flanken der schwenkbeweglichen Tastelemente 58 geeignete Wälzelemente (nicht dargestellt)
wie bspw. kleine Rollen o. dgl. angeordnet sein, um Beschädigungen oder Schleifspuren
an den Behältern 10 zu vermeiden. Zudem werden dadurch die Behälter 10 weniger verzögert
als dies bei starren Tastelementen 58 der Fall ist.
[0052] Die Draufsicht der Fig. 8 zeigt eine dritte Variante der mechanischen Erfassungseinrichtung
mit abrollenden Tastelementen 58, die jeweils in Auslegearmen 72 drehbar gelagerte
Rollen 74 aufweisen, die an den Mantelflächen 60 der Behälter 10 abwälzen können.
Die Auslegerarme 72 sind jeweils um Schwenkachsen 68 beweglich gelagert, so dass sie
mitsamt den abwälzenden Rollen 74 beim Passieren eines Behälters 10 in Transportrichtung
32 jeweils nach außen ausgelenkt werden, wobei diese Auslenkung gegen die definierte
Verformungskraft 70 zum Einbringen der gewünschten Behälterverformung 62 erfolgt.
[0053] Die Draufsicht der Fig. 9 zeigt schließlich eine weitere Variante mit abrollenden
Tastelementen 58, die jeweils durch Rollenpaare 76 mit darauf umlaufenden Tastbändern
78 gebildet sind. Die Rollenpaare 76 mit den beidseitig an den Mantelflächen 60 der
Behälter 10 abwälzenden Tastbändern 78 können bspw. gegensinnig zueinander mit definierter
Verformungskraft 70 in Richtung des Behälters 10 zustellbar sein, wobei sie beim Passieren
eines Behälters 10 in Transportrichtung 32 jeweils nach außen ausgelenkt werden.
[0054] Grundsätzlich können mit den gezeigten Anordnungen auch nicht zylindrische Behälter
10 und/oder solche mit sich verjüngenden oder erweiternden Durchmessern verarbeitet
und abgetastet werden, da die Tastelemente 58 einerseits in der Höhe verstellbar sind
und sich andererseits je nach Ausgestaltung an die Kontur des Behälters anpassen können.
Ggf. ist je nach Behälterform eine andere Gewichtung der Messwerte in der Auswerteeinheit
sinnvoll, um richtige Aussagen über die tatsächliche Behältersteifigkeit zu erhalten.
Die Aussagekraft der erfassten Messwerte kann durch verschiedene Versuchsreihen beurteilt
werden, so dass sich mit den beschriebenen oder ähnlichen Verfahren weitgehend alle
denkbaren Formen und Konturen von verformbaren Behältern verarbeiten lassen.
[0055] Das schematische Blockschaltbild der Fig. 10 zeigt eine weitere alternative Variante
eines Regelkreises 50 zur Anpassung der Bandspannung der Umreifung im laufenden Betrieb
der Förder- und Verpackungsanlage 28 durch entsprechende Steuerung der Umreifungsköpfe
46 der Umreifungsstation 34 während des Aufbringens und Fixierens der Umreifungsbänder
12. Dabei wird gemäß der in Fig. 10 gezeigten dritten Variante des Regelkreises 50
nicht das Verformungsverhalten der Behälter 10 gemessen, sondern die Spannung des
Umreifungsbandes 12 während seiner Applikation an das Gebinde 14, was hier allgemein
als Messung der Bandspannung bzw. als Bandspannungsmessung oder als Bandspannungsmesseinrichtung
80 bezeichnet wird. Diese Messung kann bspw. mittels geeignet angebrachter Kraftmessdosen,
wahlweise auch mittels optischer Verfahren zur Erfassung einer Bandspannung durch
Erkennung der Materialdehnung erfolgen. Da auch auf diese Weise indirekt der Innendruck
der Behälter 10 erfasst werden kann, eignet sich das Messverfahren in gleicher Weise
zur Optimierung der Bandspannung des Gebindes 14. Die Ausgangssignale 82 der Bandspannungsmesseinrichtung
80 werden zur Steuerungs- und Auswerteeinrichtung 44 geliefert, die ein Steuersignal
54 an die Rückspanneinrichtung 56 im Bereich des Umreifungskopfes 46 liefert, um die
Vorspannung der Umreifungsbänder 12 zu regeln und anzupassen. Die Besonderheit bei
diesem Messverfahren besteht darin, dass die Bandspannung unmittelbar während der
Applikation des Umreifungsbandes 12 am Gebinde 14 erfolgt, so dass auch die Anpassung
der Vorspannkraft in sehr kurzer Zeit erfolgen muss. Die Regelung 50 muss deshalb
relativ kurze Reaktions- und Regelzeiten aufweisen, damit die gewünschte exakte Anpassung
der Umreifungsvorspannung an die jeweiligen Erfordernisse gewährleistet werden kann.
[0056] Die Fig. 11 zeigt schließlich eine weitere Regelungsanordnung zur Steuerung einer
Umreifungsvorrichtung in schematischer Darstellung. Der dort gezeigte Regelkreis 50
dient wiederum der Anpassung der Spannkraft der Umreifung im laufenden Betrieb eines
Umreifungskopfes 46, der bspw. Teil der gezeigten Förder-und Verpackungsanlage 28
sein kann. Die Spannkraft wird durch entsprechende Steuerung der Umreifungsköpfe 46
der Umreifungsstation 34 während des Aufbringens und Fixierens der Umreifungsbänder
12 variiert. Dabei werden gemäß der in Fig. 11 gezeigten vierten Variante des Regelkreises
50 ganz allgemein erfasste oder bereits bekannte Eigenschaften der Artikel bzw. Behälter
10 und/oder des verwendeten Umreifungsmaterials als Regelgröße der Spannkraft und/oder
der Rückspannkraft verwendet. Bei der gezeigten Variante des Regelkreises 50 werden
die Artikeleigenschaften 84 nicht durch Sensorwerte ermittelt, sondern auf andere
Weise verarbeitet, bspw. mit Hilfe eines Eingabeterminals 86 zur manuellen oder maschinengestützten
Eingabe von Artikelparametern und/oder Artikeleigenschaften 84. Darüber hinaus können
die erforderlichen Daten wahlweise auch mit Hilfe von Barcode- oder anderen Codelesern,
optischen Sensoren o. dgl. ermittelt und dem Eingabeterminal 86 zur Bildung von Initialisierungswerte
für eine Bandspannungsregelung zur Verfügung gestellt werden. Eine solche manuelle
oder maschinenunterstützte Initialisierung kann bspw. dann sinnvoll eingesetzt werden,
wenn unterschiedlichen zu umreifenden Behältern 10 und/oder Artikeln jeweils unterschiedliche,
jedoch im Wesentlichen bereits bekannte mechanische Eigenschaften zugeordnet werden
können. Es ist bspw. denkbar, dass eine Behälterfarbe, eine Getränkefarbe, eine Behälterform
etc. jeweils einen Eingabewert zur Initialisierung der Einrichtung zur Erzeugung der
Spannkraft liefert, wobei die jeweiligen Steuerdaten vorzugsweise in einer Datenbank
88 abgelegt sein können. Die Ausgangssignale 90 der erwähnten Einrichtung zur Erfassung
der Artikeleigenschaften 84 werden zur Steuerungs- und Auswerteeinrichtung 44 geliefert,
die ein Steuersignal 54 an die Rückspanneinrichtung 56 im Bereich des Umreifungskopfes
46 liefert, um die Vorspannung der Umreifungsbänder 12 zu regeln und anzupassen.
[0057] Die perspektivische Darstellung der Fig. 12 zeigt eine Ausführungsvariante eines
Umreifungsbandes für ein Gebinde gemäß Fig. 1. Gezeigt ist ein Umreifungsband 12 mit
einer Entlastungsschlaufe 92 bzw. einen sog. Kompensator, der dem Abbau von Vorspannungen
bzw. Spannkräften beim Entfernen des Umreifungsbandes 12 von den Behältern 10 beim
Auftrennen des Gebindes 14 dient. Diese Entlastungsschlaufe 92 bzw. Entlastungslasche
oder Kompensator wird üblicherweise dadurch gebildet, dass eine Kontaktstelle 94 anstelle
der in Fig. 1 gezeigten einzigen Schweißverbindung 18 insgesamt zwei Verbindungsstellen
96 und 98 aufweist, an denen die jeweils die aneinander stoßenden und überlappenden
Bandenden miteinander verbunden sind, insbesondere durch Verschweißen. Diese beiden
Verbindungsstellen 96 und 98 der beiden überlappenden Enden des Umreifungsbandes 12
werden vorzugsweise derart gestaltet, dass das Umreifungsband 12 zwischen den beiden
beabstandeten Verbindungsstellen 96 und 98, die insbesondere durch Verschweißungen
gebildet sein können, nicht bündig anliegt, sondern dass eine Seite geringfügig zu
lang ist. Auf diese Weise wird die Schlaufe 92 gebildet, bei der sich die beiden übereinander
liegenden Abschnitte der Umreifung 12 geringfügig voneinander abheben. Wird nun das
Umreifungsband 12 durch Abziehen eines überstehenden Endes 100 gelöst, so wird zunächst
die erste Schweißstelle oder Verbindungsstelle 96 an diesem überstehenden Ende 100
aufgebrochen. Hierdurch entspannt sich zunächst das unter definierter Vorspannung
stehende Umreifungsband 12 um einen geringen Betrag, der durch den Kompensator bzw.
die Entlastungsschlaufe 92 zur Verfügung gestellt wird. Erst anschließend wird die
nun gelockerte Umreifung 12 durch Aufbrechen der zweiten Schweißstelle 98 vollständig
geöffnet und entfernt. Da die Umreifungsbänder 12 entsprechend der vorliegenden Erfindung
unter definierter Vorspannung aufgebracht werden, ist ihr Entfernen oftmals mit einer
schlagartigen Entspannung verbunden, die für viele Benutzer als unkomfortabel empfunden
wird, zumal das Umreifungsband 12 durch seine plötzliche Entspannung ggf. auch peitschenartig
vom Gebinde 14 abschnellen kann. Dies wird durch die gezeigte Variante der Entlastungsschlaufe
92 (Kompensator) entsprechend Fig. 12 zuverlässig verhindert.
[0058] Die beiden erwähnten Verbindungsstellen 96 und 98 sind vorzugsweise Schweißstellen,
wobei sich die erste Verbindungsstelle 96 bzw. Schweißstelle vorzugsweise mit geringerer
Zugkraft lösen und auftrennen lässt als die zweite Verbindungsstelle 98. Auf diese
Weise kann die Verschweißung der Kontaktstelle 94 allmählich aufgetrennt werden, wobei
zunächst der Kontaktbereich im Bereich der ersten Verbindungsstelle 96 (links im Bild
der Fig. 12) abgelöst wird, wodurch die Lasche 92 als Bandreservoir zum Abbau der
Vorspannung zur Verfügung steht. Erst danach wird durch weiteren Zug an der Zuglasche
100 die zweite Verbindungsstelle 98 abgelöst, wodurch die Kontaktstelle 94 vollständig
getrennt wird.
[0059] Da bei dem Kompensator das überstehende Ende 100 des Umreifungsbandes 12 einen Abziehgriff
bildet, kann es weiterhin von Vorteil sein, wenn zumindest die dem überstehenden Ende
100 zugewandte Kontaktstelle 96 eine hier nicht näher dargestellte strukturierte Verklebungs-
und/oder Verschweißungsstelle zur Beeinflussung und/oder Erleichterung eines Ablösevorgangs
aufweist. So kann die Verschweißung oder Verklebung an dieser Kontaktstelle 96 bspw.
eine geeignete Strukturierung, Unterbrechungen und/oder eine geeignete Formgebung
aufweisen, die dazu beiträgt, für den Benutzer eine relativ geringe und weitgehend
gleichmäßige Ablösekraft zu erzeugen. So kann die Kontaktstelle 96 bspw. eine streifenartige,
parabelförmige Verklebung und/oder Verschweißung aufweisen, die beim Ablösen von ihrer
abgerundeten Spitze her aufgetrennt und entlang der beiden Parabelflanken aufgetrennt
wird. Auch andere Konturen sind denkbar und sinnvoll, bspw. ein mäanderförmiger Verlauf
oder eine Mehrzahl von lokal begrenzten und jeweils voneinander beabstandeten Klebepunkten
und/oder Schweißpunkten.
[0060] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf einige bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.
Neben den erwähnten Messeinrichungen und Messverfahren kommen weitere Varianten in
Frage. So kann die Auslenkung der Behälter auch berührungslos erfasst werden, bspw.
mittels optischer, induktiver oder kapazitiver Messverfahren. Es sind zudem für einen
Fachmann weitere Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung vorstellbar, ohne dass
dabei der Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche beeinflusst wird.
Bezugszeichenliste:
[0061]
- 10
- Behälter, PET-Behälter
- 12
- Umreifungsband, Umreifung
- 14
- Gebinde
- 16
- Überlappende Enden
- 18
- Schweißverbindung
- 20
- Einschnürung
- 22
- Behälterhals
- 24
- Öffnung
- 26
- Tragegriff
- 28
- Förder- und Verpackungsanlage
- 30
- Fördereinrichtung
- 32
- Transportrichtung
- 34
- Umreifungsstation
- 36
- Gruppierstation
- 38
- Gebindeformation
- 40
- weiteres Transportband
- 42
- optische Messeinrichtung
- 44
- Steuerungs- und Auswerteeinrichtung
- 46
- Umreifungskopf
- 48
- mechanische Messeinrichtung
- 50
- Regelkreis, Bandspannungsregelung
- 52
- Ausgangssignal
- 53
- Ausgangssignal
- 54
- Steuersignal
- 56
- Rückspanneinrichtung
- 58
- Tastelement
- 60
- Mantelfläche, Behältermantelfläche
- 62
- Verformung, Verformungstiefe
- 64
- Stützwand
- 66
- Höhenverstellung
- 68
- Schwenkachse
- 70
- Eindrückkraft
- 72
- Auslegerarm
- 74
- Rolle
- 76
- Rollenpaar
- 78
- Tastband
- 80
- Messung der Bandspannung, Bandspannungsmessung
- 82
- Ausgangssignal
- 84
- Artikeleigenschaften
- 86
- Eingabeterminal
- 88
- Datenbank
- 90
- Ausgangssignal
- 92
- Schlaufe, Entlastungsschlaufe
- 94
- Kontaktstelle
- 96
- erste Verbindungsstelle, erste Schweißverbindung
- 98
- zweite Verbindungsstelle, zweite Schweißverbindung
- 100
- Ende, Zuglasche, Abziehgriff
1. Vorrichtung zur Herstellung eines wenigstens einen Artikel umfassenden Gebindes (14),
umfassend zumindest eine Einrichtung zur Umreifung des wenigstens einen Artikels mit
wenigstens einer horizontal und/oder vertikal und/oder über Kreuz um eine Außenseite
des/der Artikel(s) gelegten und/oder gespannten band- oder streifenartigen Umreifung
(12) sowie eine Einrichtung zur Erzeugung einer definierbaren Spannkraft der Umreifung
(12), gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Erfassung von Eigenschaften des/der Artikel(s), die mit der
Einrichtung zur Erzeugung der definierbaren Spannkraft der Umreifung (12) gekoppelt
und/oder wirkverbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, die eine Einrichtung zur Fixierung von Enden (16) der
Umreifung (12) umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, die eine Einrichtung zur Ausbildung wenigstens
einer Schlaufe an wenigstens einer Stelle der zu verbindenden oder bereits verbundenen
Umreifung (12) umfasst.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Einrichtung zur Erfassung
von Eigenschaften des/der Artikel(s) der Einrichtung zur Umreifung des/der Artikel(s)
vorgeschaltet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, die eine Einrichtung zur Erfassung von
mechanischen Eigenschaften des/der Artikel(s) aufweist, insbesondere zur Erfassung
von festigkeits- und/oder füllstands- und/oder innendruckbezogenenen Artikelparametern.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der wenigstens einer der erfassten Artikelparameter
aus einer erfassten Verformung des Artikels oder Behälters (10) und/oder aus dessen
erfasstem Innendruck herleitbar ist.
7. Verfahren zur Herstellung von wenigstens einen Artikel umfassenden Gebinden (14),
welche mit wenigstens einer horizontal und/oder vertikal und/oder über Kreuz um eine
Außenseite des/der Artikel(s) gelegten und/oder gespannten band- oder streifenartigen
Umreifung (12) gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spannkraft der Umreifung (12) individuell in Abhängigkeit von Eigenschaften
der Artikel variabel gesteuert und/oder geregelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem die Spannkraft der Umreifung (12) unter Berücksichtigung
von erfassten mechanischen Artikeleigenschaften, insbesondere von festigkeits- und/oder
füllstands- und/oder innendruckbezogenen Artikelparametern variabel gesteuert und/oder
geregelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, bei dem nach der Erzeugung der Spannkraft die Enden
(16) der Umreifung (12) miteinander verbunden werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, bei dem wenigstens einer der erfassten Artikelparameter
aus einer erfassten Verformung (62) des Artikels oder Behälters (10) und/oder aus
dessen/deren erfasstem Innendruck hergeleitet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem ein in dem Artikel oder Behälter (10) herrschender
Innendruck und/oder eine Verformung (62) oder Aus- oder Einwölbung wenigstens einer
Seitenwand des Artikels oder Behälters (10) mittels einer optischen Messeinrichtung
(42) erfasst oder hergeleitet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem eine Gaskonzentration in einem Abschnitt innerhalb
des Artikels oder Behälters (10), insbesondere oberhalb eines Füllungsniveaus mit
Flüssigkeit gemessen und zur Herleitung eines Artikel- oder Behälterinnendrucks verwendet
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, bei dem wenigstens einer der erfassten
Artikelparameter aus einer erfassten Bandspannung während der Umschlingung und/oder
unmittelbar vor einer Fixierung der Bandenden (16) der Umreifung (12) abgeleitet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, bei dem der wenigstens eine erfasste
Artikelparameter als Regelgröße für eine Bandspannungsregelung (50) verarbeitet wird.
15. Regelungs- und/oder Steuerungsverfahren für eine Umreifungsvorrichtung, insbesondere
zur Regelung der Spannkraft und/oder Rückspannkraft der Umreifungsvorrichtung, wobei
erfasste Eigenschaften (84) von zu umreifenden Artikeln und/oder des verwendeten Umreifungsmaterials
als Regelgröße der Spannkraft und/oder der Rückspannkraft verwendet werden.
16. Regelungs- und/oder Steuerungsverfahren nach Anspruch 15, die Signale und/oder Werte
einer Erfassungseinrichtung zur Erfassung von Eigenschaften (84) der zu umreifenden
Artikel zur Erzeugung einer Stellgröße der Umreifungsvorrichtung verarbeitet.