GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen Anker zum Verbinden von zwei relativ zueinander beweglichen
Bauteilen gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu seiner Herstellung nach dem Oberbegriff von Anspruch 8 und
Anspruch 11. Demnach sind zwei Verankerungselemente an beiden Enden der Anordnung
vorgesehen, die jeweils mit dem einen bzw. dem anderen der miteinander zu verbindenden
Bauteile, wie z.B. einem Mauerwerk und einer Vorsatzschale, verbindbar sind. Zwischen
den beiden Verankerungselementen ist ein längliches Verbindungselement vorgesehen.
Von den Verankerungselementen ist zumindest eines gelenkartig, insbesondere kugelgelenkartig,
mit dem jeweils zugehörenden Verbindungsende des einen bzw. des anderen Verankerungselementes
mit Hilfe einer gelenkartig teilumgriffenen Verdickung verbunden.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0002] Anstelle von in sich starren Verbindungsankern werden seit Jahrzehnten bereits nicht
starre Verbindungsanker verwendet, so dass z.B. durch unterschiedliche Wärrnedehnung
hervorgerufene Relativverlagerungen der zu verbindenden Bauteile durch den Verbindungsanker
nicht gehemmt werden.
[0003] Aus der
CH-PS-441 679 ist ein Verbindungsanker für Bauwerksteile bekannt, bei dem das zwischen den beiden
Verankerungselementen liegende Verbindungselement einen federnden Abschnitt aufweist.
In der Regel ist ein Dämpfungsglied an dem federnden Abschnitt vorgesehen, um unerwünschte
Schwingungsfreiheitsgrade des Verbindungsankers auf ein erträgliches Maß zu verringern.
[0004] Aus der
CH 565 908 A5 ist ein anderer Anker zum Verbinden von zwei relativ zueinander beweglichen Bauwerksteilen
bekannt, bei denen ein zwischen Verankerungselementen gelegenes Verbindungselement
in sich starr ist und mit den Verbindungsenden der Verankerungselemente kugelartig
verbunden. Hierzu weisen die Verankerungselemente an ihren Verbindungsenden halbkugelartige
Verdickungen auf, über die ein als Rohr ausgebildetes Verbindungselement geschoben
und mittels Bördeln an den Rohrenden um die halbkugelartigen Verdickungen zu Haltekragen
verformt sind. Um ein koaxiales Ausrichten der Verankerungselemente mit dem Verbindungselement
im unbelasteten Zustand des Ankers zu ermöglichen, können innerhalb des gehäuseartigen
Verbindungselementes zwischen den halbkugelartigen Verdickungen der Verankerungselemente
federartige Stützmittel verspannt sein. Diese können ausrichtende Kräfte auf die halbkugelartigen
Verdickungen ausüben und gestatten in Maßen eine Abstandsveränderung zwischen den
halbkugelartigen Verdickungen innerhalb des gehäuseartigen Verbindungselementes.
[0005] Aus der
CH 576 562 A1 ist ein weiterer Verbindungsanker für relativ zu einander bewegliche Bauwerksteile
bekannt, bei dem das Verbindungselement starr ist und somit federelastische Abstandsveränderungen
zwischen den kugelartigen Verdickungen der Verankerungselemente nicht zulässt. Das
in dieser Weise starre und insgesamt gleichmäßig dicke Verbindungselement ist einstückig,
z.B. aus einem Stahlstab hergestellt. In dessen Enden sind kugelpfannenförmige Aussparungen
zur Aufnahme der kugelförmig verdickten Verbindungsenden der Verankerungselemente
eingearbeitet. Die Tiefe dieser Aufnahmen ist so bemessen, dass nach Einschieben der
kugelartigen Verdickungen der Verbindungselemente die freien Enden des als Ausgleichsteil
dienenden Verbindungselementes durch einen Verformungsschritt um die kugelförmigen
Verdickungen umgebördelt werden können. Dabei lassen die Bördelkanten ausreichenden
Spielraum zum Verschwenken der Verankerungselemente bezüglich des Verbindungselementes
bis zu einem maximalen Winkelausschlag.
[0006] Schließlich ist aus der
EP 0 995 850 A1 ein weiterer Anker zum Verbinden von zwei relativ zueinander beweglichen Bauwerksteilen
bekannt, bei dem als einteiliges Verbindungselement, ähnlich wie bei der
CH 565 908 A5, ein rohrartiges Verbindungselement vorgesehen ist, bei dem auf Stützelemente im
Rohrinneren aber verzichtet werden kann. Um die gewünschte Drucksteifigkeit des Verbindungselementes
zu gewährleisten, wird das Rohr am Ende der Verbindungszone sickenartig in seinem
Querschnitt verjüngt, so dass die kugelartige Verdickung am Verbindungsende des jeweiligen
Verankerungselementes axial unbeweglich oder nahezu unbeweglich ist. Auch bei diesem
Verbindungsanker wird, ähnlich wie bei der
CH 576 562 A1 für das Verbindungselement ein Außendurchmesser gewählt, der deutlich größer als
der Außendurchmesser der kugelartigen Verdickungen an den Verbindungsenden der Verankerungselemente
gewählt ist. Auf diese Weise können die Kugelgelenkpfannen an den beiden Enden des
Verbindungselementes eine ausreichende Materialstärke aufweisen, um die erforderliche
Festigkeit der Kugelgelenkverbindungen sicherzustellen, ohne das aufwändige spanabhebende
Bearbeitungen an dem Verbindungselement erforderlich sind. Vielmehr können die Bördelungen
an den Verbindungsenden der Verbindungselemente für das teilweise Umgreifen der kugelartigen
Verdickungen der Verankerungselemente durch so genannte Rollverformung stattfinden.
[0007] Ferner ist aus der Praxis, von der die Erfindung ausgeht, ein noch weiterer Anker
zum Verbinden von zwei relativ zueinander beweglichen Bauwerksteilen bekannt, bei
dem zumindest die eine der gelenkigen Verbindungen zwischen den beiden Verankerungselementen
und dem Verbindungselement aus einem graden Rohrabschnitt besteht, der beidendig umgebördelt
wird, um an seinem ersten Ende eine Verdickung gelenkig und an seinem gegenüberliegende
zweiten Ende eine andere Verdickung starr zu umgreifen. Die eine Verdickung ist an
dem Verankerungselement und die andere Verdickung ist an dem Verbindungselement vorgesehen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Der Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die herkömmlichen gelenkartigen Verbindungen
darunter leiden, dass die gewünschte Maßhaltigkeit der Verbindungsanker nur schwierig
zu erreichen ist und dass es bei der Materialverformung zum Herstellen einer gelenkartigen
Verbindung schwierig ist, dass das Gelenk weder zu stramm noch zu lose wird. Davon
ausgehend liegt der Erfindung das Problem zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Verbindungsanker
für zwei voneinander beabstandete Bauteile ein präzises gelenkartiges Verbinden zwischen
dem Verbindungselement und zumindest einem der Ankerelemente zu vereinfachen. Zur
Lösung dieses Problems wird ein Verbindungsanker mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie eine Herstellungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 11 vorgeschlagen. Demnach ist bei einem gattungsgemäßen
Verbindungsanker vorgesehen, dass in zumindest einer der zwischen dem Verbindungselement
und den Verankerungselementen gelegenen Verbindungszonen ein gesondertes vorgefertigtes
Gelenkpfannenelement angeordnet oder anordbar ist. Das vorgefertigte Gelenkpfannenelement
weist einen zu einer Gelenkpfanne vorgeformten ersten Endbereich und einen demgegenüber
liegenden, zu einem Befestigungselement vorgeformten zweiten Endbereich auf. Die in
zumindest einer der jeweiligen Verbindungszonen vorgesehene Verdickung an dem Verankerungselement
oder an dem Verbindungselement ist von dem ersten vorgeformten Endbereich des zugehörenden
gesonderten vorgefertigten Gelenkpfannenelementes gelenkartig teilweise umgriffen
oder umgreifbar. Hierzu findet eine abschließende Verformung des gesonderten vorgefertigten
Gelenkpfannenelementes statt, so dass eine axiale Festlegung der Verdickung erfolgt.
Das zumindest eine gesondert vorgefertigte Gelenkpfannenelement ist mittels seines
zweiten vorgeformten Endbereiches mit dem Verbindungselement oder mit mindestens einem
der Verankerungselemente starr verbunden oder starr verbindbar. Bei der gelenkartigen
Verbindung nach der Erfindung kann es sich z.B. um kugelgelenk- oder teilkugelgelenkartige,
kreuzgelenkartige oder jede andere im Stand der Technik bekannte Gelenkverbindung
handeln, bei der eine Verdickung klauenartig, ringartig oder auf ähnliche Weise teilumfasst
wird.
[0009] In der Regel sind zwei Gelenkverbindungen vorgesehen und beide sind gleich aufgebaut.
Die zweite Gelenkverbindung kann aber auch auf jede andere im Stand der Technik auffindbare
Weise ausgeführt sein, ohne die Erfindungslösung zu verlassen.
[0010] Demnach basiert die Erfindung auf dem Grundgedanken, für die Verbindungsanker zumindest
ein gesondert vorgefertigtes Gelenkpfannenelement bereit zu stellen. Hierdurch kann
den mechanischen Anforderungen an die Gelenkverbindung in optimaler Weise Rechnung
getragen werden, und zwar sowohl bezüglich des Materialeinsatzes, als auch der Materialauswahl
und der Materialbearbeitung. Es ist auch möglich, die erfindungsgemäßen Gelenkpfannenelemente
in einer einheitlichen Größe mit Verbindungs- und Verankerungselementen unterschiedlicher
Dimensionierung und insbesondere unterschiedlichen Querschnitts zu verwenden, weil
ihre Belastbarkeit besonders hoch ist. Das Vorhalten vieler verschiedener Größen ist
also vermeidbar. Die Gelenkpfannenelemente können besonders präzise und vor allem
besonders maßhaltig hergestellt werden. Das gleiche gilt für die Gesamtlänge von Verbindungselement
und Gelenkpfannenelement/en. Es liegt auch im Sinne der Erfindung, wenn das Verbindungselement
und die Gelenkpfannenelemente einteilig hergestellt sind.
[0011] Es ist nun auf verschiedene Weise möglich, die Erfindung auszuführen: Grundsätzlich
können die gesonderten Gelenkpfannenelemente aus einem z.B. metallischen Vollmaterial,
z.B. durch Drehen, hergestellt sein. Bevorzugt werden Schmiedestücke, d.h. allgemein
durch Umformen hergestellte gesonderte vorgefertigte Gelenkpfannenelemente, insbesondere
Kugelgelenkpfannenelemente; hierbei kann es sich auch um aus einem rohrförmigen Rohling
umverformte Gelenkpfannenelemente handeln. Ganz oder teilweise durch Schmieden vorgefertigte
gesonderte Gelenkpfannenelemente erreichen bei vergleichsweise geringem Materialeinsatz
und großer Präzision besonders hohe Festigkeiten. Dies gilt auch, wenn das Verbindungselement
und die Gelenkpfannenelemente ein einteiliges Schmiedestück bilden oder dazu zusammengefügt
sind.
[0012] Das starre Verbinden der gesonderten vorgefertigten Gelenkpfannenelemente mit den
Verankerungselementen bzw. dem Verbindungselement kann auf verschiedene Weise, z.B.
auch durch Schweißen erfolgen. Besonders bevorzugt wird eine Verbindung, bei der das
stabförmige verbindungsseitige Ende des Verankerungselementes oder des Verbindungselementes
mit mindestens einer geschlossen oder spiralig umlaufenden oder unterbrochenen Umfangsrillung
versehen ist. Solche Verformungen können durch Rollverformung oder spanabhebend hergestellt
werden und z.B. in Gestalt einer einzelnen oder mehrerer umlaufender in sich geschlossener
Rillen oder einer spiralförmig geformten Rille, wie z.B. einem Schraubgewinde verwirklicht
werden.
[0013] Das nach dem Zusammenfügen von Verankerungselement und Verbindungselement an der
gelenkartigen Verbindungsstelle erforderliche Umbördeln des gesonderten vorgefertigten
Gelenkpfannenelementes kann grundsätzlich auf konventionelle Weise erfolgen. Als besonders
vorteilhaft hat sich eine, insbesondere radiale Auskragung des gesonderten vorgefertigten
Gelenkpfannenelementes an oder nahe seinem Mündungsende oder Bördelrand erwiesen.
Dies kann u. A. die spätere Festigkeit und/oder Präzision der Gelenkverbindung verbessern
und/oder die Um- verformung durch Bördeln mit vergleichsweise einfachen Werkzeugen
ermöglichen. Eine derartige Austragung ist auch unabhängig von einzelnen Merkmalen
des Anspruchs 1 von eigenständig erfinderischer Bedeutung.
[0014] Das Querschnittsverhältnis bzw. der Außendurchmesser des gesonderten Gelenkpfannenelementes,
zu den Querschnittsflächen bzw. Durchmessern der angrenzenden Verankerungs- und/oder
Verbindungselemente kann frei gewählt werden. Als besonders vorteilhaft haben sich
Außendurchmesser erwiesen, die das 1,0 bis 4,0 fache des Querschnittsmaßes des Verankerungselementes
und/oder Verbindungselementes betragen. Besonders bevorzugt ist ein Durchmesserverhältnis
von 1,5 bis 3,0. In extremen Anwendungsfällen sind aber auch Durchmesserverhältnisse
unter 1,0 ausführbar.
[0015] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen
erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können.
[0016] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen
Zeichnung, in der - beispielhaft - ein Ausführungsbeispiel eines Ankers dargestellt
ist. Auch einzelne Merkmale der Ansprüche oder der Ausführungsformen können mit anderen
Merkmalen anderer Ansprüche und Ausführungsformen kombiniert werden.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0017] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen zwei Bauwerksteile zueinander sichernden Verbindungsanker;
- Fig.2A-C
- denselben Verbindungsanker in drei verschiedenen Situationen als ganzen und im Detailausschnitt
- Fig. 3
- von einer alternativen Ausführungsform eines Gelenkpfannenelementes für einen Verbindungsanker
im Längsschnitt sowie
- Fig. 4
- eine Herstellungsvorrichtung für das Verbinden einer Verdickung mit einem Gelenkpfannenelement.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0018] Figur 1 zeigt den Ausschnitt eines Gebäudes bestehend aus zwei Bauwerksteilen, nämlich
einer Mauerung 10B und eine Vorsatzschale 10A. In jedem der Bauteile ist ein, im Ausführungsbeispiel
stabförmiges, Verankerungselement 12A bzw. 12B fest verankert. Ein dazwischen liegendes
Verbindungselement 14 ist über Verbindungszonen 13A bzw. 13B mit den Verbindungsenden
der Verankerungselemente 12A bzw. 12B gelenkig verbunden. Hierzu dienen gesonderte
vorgefertigte Gelenkpfannenelemente 16A, 16B.
[0019] Wie aus Figur 2A ersichtlich umfasst jedes Gelenkpfannenelement 16A, 16B einen vorgeformten,
als Kugelgelenkpfanne mit einem radial außen umlaufenden Außenkragen 19 gestalteten,
ersten Endbereich 17A und einen vorgeformten, als Gewindebohrung 21 gestalteten, zweiten
Endbereich 17B (siehe Detaildarstellung). Die Verankerungselemente 12A, 12 B sind
am gelenkseitigen Ende mit an sich bekannten Verdickungen 18A, 18B versehen, die ohne
oder mit geringem Untermaß in die Gelenkpfanne hineinpassen. Das Verbindungselement
14 weist beidendig einen über einen Anschlag 14A, 14B hinausragenden Gewindezapfen
20 auf (siehe Detaildarstellung), der auf die Gewindebohrung 21 der Gelenkpfannenelemente
16A, 16B abgestimmt ist und bis zu einem Anschlag 16A', 16B' in das Gelenkpfannenelement
16A, 16B hineinschraubbar ist.
[0020] Das Gelenkpfannenelement ist durch Schmieden zu der z. B. in Fig. 2A oder 3 dargestellten
Form vorgeformt und besteht aus einem in der Regel metallischen Werkstoff.
[0021] Wie aus Figur 2B ersichtlich, kann der erste Endbereich 17A im Bereich der Auskragung
19, die am oder nahe dem Mündungsende gelegen ist, durch z. B. einen Rollvorgang um
die Verdickung 18A, 18B teilweise umgebördelt werden, so dass eine ausreichende Schwenkbeweglichkeit
der benachbarten Elemente trotz axialer Unbeweglichkeit verbleibt.
[0022] Figur 2C zeigt eine Einsatzsituation des Verbindungsankers, in dem sich die Bauwerksteile
gegeneinander verlagert haben.
[0023] Ein starres Verbinden der gesonderten Gelenkpfannenelemente 16A, 16B mit dem Verbindungselement
14 kann z.B. auch durch Schweißen erfolgen. Besonders bevorzugt wird eine in den Figuren
1 bis 3 dargestellte Verbindung, bei der die stabförmigen verbindungsseitigen Enden
der Verankerungselemente 12A, 12B mit mindestens einer geschlossen oder spiralig umlaufenden
oder unterbrochenen Umfangsrillung versehen sind, wie z.B. mit einem Schraubgewinde,
wobei die zweiten Endbereiche 17B der gesonderten Gelenkpfannenelemente 16A, 16B dann
ein entsprechendes Gegengewinde oder Aufnahme, in dem dargestellten Beispiel ein Innengewinde,
aufweisen.
[0024] Das nach dem Zusammenfügen der Verankerungselemente 12A, 12B mit dem Verbindungselement
an der kugelartigen Verbindungsstelle in Gestalt der kugelartigen Verdickungen 18A,
18B erforderliche Umbördeln der gesonderten gesonderten Gelenkpfannenelemente 16A,
16B kann grundsätzlich auf konventionelle Weise erfolgen. Als besonders vorteilhaft
hat sich eine Außenkragung 19 der gesonderten Gelenkpfannenelemente 16A, 16B an ihrem
Mündungsende oder Bördelrand erwiesen. Dies kann u. A. die spätere Festigkeit und/oder
Präzision der Gelenkverbindung verbessern und/oder die Umverformung durch Bördeln
mit vergleichsweise einfachen Werkzeugen ermöglichen.
[0025] Wie bereits erwähnt, werden die gesonderten Gelenkpfannenelemente 16A,16B bevorzugt
als Schmiedestücke hergestellt; hierbei kann es sich auch um aus einem rohrförmigen
Rohling umverformte Gelenkpfannenelemente 16C handeln, wie in Figur 3 dargestellt,
wobei in diesem Ausführungsbeispiel der eine, von einem Rohrabschnittsende gebildete
zweite Endbereich 17B zu einem Zapfen 16C' mit Außengewinde umgeformt wurde, das in
ein Innengewinde des Verbindungselementes oder eines der Ankerelemente einschraubbar
ist. Durch das Schmieden der gesonderten Gelenkpfannenelemente werden bei vergleichsweise
geringem Materialeinsatz hohe Festigkeiten erzielt.
[0026] Das Querschnittsverhältnis bzw. der Außendurchmesser D1 der gesonderten Gelenkpfannenelemente,
zu den Querschnittsflächen bzw. Durchmessern D2 und/oder D3 der angrenzenden Verankerungs-
und/oder Verbindungselemente kann frei gewählt werden. Als besonders vorteilhaft haben
sich Außendurchmesser erwiesen, die das 1,0 bis 4,0 fache des Querschnittsmaßes des
Verankerungselementes und/oder Verbindungselementes betragen. Besonders bevorzugt
ist ein Durchmesserverhältnis von 1,5 bis 3,0. In extremen Anwendungsfällen sind aber
auch Durchmesserverhältnisse unter 1,0 ausführbar.
[0027] Aus Figur 4 ist eine Vorrichtung ersichtlich zum Herstellen eines Ankers zum Verbinden
von zwei relativ zueinander beweglichen Bauteilen bestehend aus zwei Verankerungselementen,
von denen zumindest eines der Verankerungselemente gelenkartig, insbesondere kugelartig,
mit einem als Ausgleichsteil dienenden Verbindungselement mit Hilfe einer gelenkartig
teilumgriffenen Verdickung verbunden sind, wobei ein angetriebener Rollensatz 30 derart
vorgesehen ist, das Gelenkpfannenelement 16A durch eine Rollbewegung unter gleichzeitigem
Aufbringen einer Last so verpresst wird, dass eine in der Gelenkpfanne eingelassene
Verdickung 18A; 18B, insbesondere ein Bolzen oder ein Kugelbolzen, formschlüssig fixiert
ist und die gewünschte Zug- und Druckbelastung von der Gelenkpfanne übernehmen kann.
Der Rollensatz 30 besteht aus mindestens drei auf einem Kreis um das Gelenkpfannenelement
16A; 16B, 16C angeordneten Rollen 30A, 30B, 30C, wobei mindestens eine der Rollen
drehangetrieben und mindestens eine der Rollen gegen das Gelenkpfannenelement ausdrückbar
ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0028]
- 10
- Verbindungsanker
- 10A, 10B
- Bauteile
- 12A, 12B
- Verankerungselemente
- 13A, 13B
- Verbindungszonen
- 14
- Verbindungselement
- 14A, 14B
- Anschläge
- 15A, 15B
- Verbinder
- 16A, 16B
- Gelenkpfannenelement
- 16C
- Gelenkpfannenelement
- 16A', 16B'
- Anschläge
- 16C'
- Zapfen
- 17A
- erster Endbereich
- 17B
- zweiter Endbereich
- 18A, 18B
- Verdickung
- 19
- Auskragung
- 20
- Gewindezapfen
- 21
- Gewindebohrung
- 30
- Rollensatz
- 30A-C
- Rollen
- 31
- Druckeinrichtung
- D1
- Außendurchmesser
- D2
- Außendurchmesser
- D3
- Außendurchmesser
1. Anker zum Verbinden von zwei relativ zueinander beweglichen Bauteilen (10A, 10B) mit
zwei Verankerungselementen (12A, 12B), von denen zumindest eines der Verankerungselemente
gelenkartig, insbesondere kugelartig, mit einem als Ausgleichsteil dienenden Verbindungselement
(14) mit Hilfe einer gelenkartig teilumgriffenen Verdickung verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass in zumindest einer der zwischen dem Verbindungselement (14) und den Verankerungselementen
(12A, 12B) gelegenen Verbindungszonen (13A, 13B) ein gesondertes vorgefertigtes Gelenkpfannenelement
(16A, 16B, 16C) mit einem zu einer Gelenkpfanne vorgeformten ersten Endbereich (17A)
und einem demgegenüber liegenden, zu einem Befestigungselement vorgeformten zweiten
Endbereich (17B), angeordnet oder anordbar ist,
dass die in zumindest einer der jeweiligen Verbindungszonen (13A, 13B) an dem Verankerungselement
(12A, 12B) oder an dem Verbindungselement (14) vorgesehene Verdickung (18A, 18B) von
dem vorgeformten ersten Endbereich (17A) des zugehörenden gesonderten vorgefertigten
Gelenkpfannenelementes (16A, 16B) gelenkartig teilweise umgriffen wird oder umgreifbar
ist, und
dass das zumindest eine gesondert vorgefertigte Gelenkpfannenelement (16A, 16B) mittels
seines vorgeformten zweiten Endbereiches (17B) mit dem Verbindungselement (14) oder
mit mindestens einem der Verankerungselemente (12A, 12B) starr verbunden oder starr
verbindbar ist.
2. Verbindungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine gesonderte Gelenkpfannenelement (16A, 16B) als Schmiedestück
ausgeführt ist.
3. Verbindungsanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme des zweiten Endbereiches (17B) des mindestens einen gesonderten Gelenkpfannenelementes
(16A, 16B) im Endbereich des zugeordneten Verankerungselementes (12A, 12B) bzw. Verbindungselementes
(14) zumindest ein Verbinder (15A, 15B) vorgesehen ist.
4. Verbindungsanker nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, bei dem in zumindest einer der
jeweiligen Verbindungszonen eine Verdickung an dem Verankerungselement oder an dem
Verbindungselement vorgesehen ist, die von einer Gelenkpfanne gelenkartig teilweise
umgriffen wird oder umgreifbar ist, und bei dem die zumindest eine Gelenkpfanne mit
dem Verbindungselement oder mit mindestens einem der Verankerungselemente starr verbunden
oder starr verbindbar ist, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Gelenkpfanne oder das mindestens eine gesonderte vorgefertigte
Gelenkpfannenelement (16A, 16B) im Bereich ihres Mündungsendes oder seines vorgeformten
ersten Endbereiche (17A) zumindest vor einem abschließenden Verformungsschritt eine
Auskragung (19) aufweist.
5. Verbindungsanker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskragung die mindestens eine Gelenkpfanne oder das mindestens eine gesonderte
Gelenkpfannenelement (16A, 16B) außenseitig umläuft.
6. Verbindungsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Gelenkpfanne oder das mindestens eine gesonderte vorgefertigte
Gelenkpfannenelement (16A, 16B) im Bereich ihres/ seines vorgeformten zweiten Endbereiches
(17B) einen Gewindezapfen (20) oder eine Gewindebohrung (21) aufweist.
7. Verbindungsanker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (14) und die Gelenkpfannenelemente (16A, 16B) einteilig ausgeführt
sind.
8. Verfahren zum Herstellen eines Ankers zum Verbinden von zwei relativ zueinander beweglichen
Bauteilen bestehend aus zwei Verankerungselementen, von denen zumindest eines der
Verankerungselemente gelenkartig, insbesondere kugelartig, mit einem als Ausgleichsteil
dienenden Verbindungselement mit Hilfe einer gelenkartig teilumgriffenen Verdickung
verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass in zumindest einer der zwischen dem Verbindungselement und den Verankerungselementen
gelegenen Verbindungszonen ein gesondertes vorgefertigtes Gelenkpfannenelement mit
einem zu einer Gelenkpfanne vorgeformten ersten Endbereich und einem demgegenüber
liegenden, zu einem Befestigungselement vorgeformten zweiten Endbereich, angeordnet
wird,
dass die in zumindest einer der jeweiligen Verbindungszonen an dem Verankerungselement
oder an dem Verbindungselement vorgesehene Verdickung von dem vorgeformten ersten
Endbereich des zugehörenden gesonderten vorgefertigten Gelenkpfannenelementes gelenkartig
teilweise umgriffen wird und
dass das zumindest eine gesondert vorgefertigte Gelenkpfannenelement mittels seines vorgeformten
zweiten Endbereiches mit dem Verbindungselement oder mit mindestens einem der Verankerungselemente
starr verbunden wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine gesonderte Gelenkpfannenelement als Schmiedestück ausgeführt
wird.
10. Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 8, bei dem in zumindest einer der jeweiligen
Verbindungszonen eine Verdickung an dem Verankerungselement oder an dem Verbindungselement
vorgesehen wird, die von einer Gelenkpfanne gelenkartig teilweise umgriffen wird,
und bei dem die zumindest eine Gelenkpfanne mit dem Verbindungselement oder mit mindestens
einem der Verankerungselemente starr verbunden wird, insbesondere nach einem der Ansprüche
8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Gelenkpfanne oder das mindestens eine gesonderte vorgefertigte
Gelenkpfannenelement im Bereich ihres Mündungsendes oder seines vorgeformten ersten
Endbereiche zumindest vor einem abschließenden Verformungsschritt mit einer Auskragung
versehen wird.
11. Vorrichtung zum Herstellen eines Ankers zum Verbinden von zwei relativ zueinander
beweglichen Bauteilen bestehend aus zwei Verankerungselementen, von denen zumindest
eines der Verankerungselemente gelenkartig, insbesondere kugelartig, mit einem als
Ausgleichsteil dienenden Verbindungselement mit Hilfe einer gelenkartig teilumgriffenen
Verdickung verbunden sind, nach einem der Ansprüche 1 bis 7
dadurch gekennzeichnet,
dass ein angetriebener Rollensatz (30) derart vorgesehen ist, das Gelenkpfannenelement
(16A,...) durch eine Rollbewegung unter gleichzeitigem Aufbringen einer Last so verpresst
wird, dass eine in der Gelenkpfanne eingelassene Verdickung (18A; 18B), insbesondere
ein Bolzen oder ein Kugelbolzen, formschlüssig fixiert ist und die gewünschte Zug-
und Druckbelastung von der Gelenkpfanne übernehmen kann.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollensatz (30) aus mindestens drei auf einem Kreis um das Gelenkpfannenelement
(16A; 16B, 16C) angeordneten Rollen (30A, 30B, 30C) besteht, wobei mindestens eine
der Rollen drehangetrieben und mindestens eine der Rollen gegen das Gelenkpfannenelement
ausdrückbar ist.