[0001] Die Erfindung betrifft eine in Bezug auf ihr Fördervolumen verstellbare Kühlmittelpumpe
und deren Verwendung zur Kühlung einer Brennkraftmaschine, vorzugsweise eines Antriebsmotors
eines Kraftfahrzeugs.
[0002] Schwerpunkte der Entwicklung von Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotoren sind die Verringerung
der Abgasschadstoffemissionen und des Kraftstoffverbrauchs. Ein Ansatz zur Reduzierung
des Kraftstoffverbrauchs und auch der Schadstoffemission ist ein an den Bedarf des
Motors genauer angepasster Betrieb der verschiedenen Nebenaggregate, zu denen auch
die Kühlmittelpumpe zählt. Die Anstrengungen zielen auf eine beschleunigte Erwärmung
des Motors nach einem Kaltstart und auch auf die Reduzierung der für die Kühlmittelpumpe
benötigten Betriebsleistung insbesondere bei hoher Motordrehzahl. In Serie befindliche
Konzepte wie elektrisch angetriebene Kühlmittelpumpen und schaltbare Reibrollantriebe
lassen im Hinblick auf die Kosten und die Zuverlässigkeit die Betrachtung weiterer
Alternativen als lohnenswert erscheinen. Ein seit Jahrzehnten bekannter Ansatz zur
Beeinflussung der Fördercharakteristik von Turbinen wie auch von Verdichtern und Pumpen
in Radialbauart stellt der Spaltringschieber dar. Hierbei wird ein das Pumpenförderrad
am äußeren Umfang umgreifender Ringschieber unter Ausbildung eines Ringspalts axial
verschoben und dadurch am äußeren Umfang des Förderrads der Strömungsquerschnitt variiert.
Der Ringschieber wirkt im Ausströmbereich des Förderrads als Blende. Für die Betätigung
des Spaltringschiebers sind unterschiedliche Lösungen bekannt.
[0003] Die
CH 133892 B beschreibt beispielsweise eine Betätigung unmittelbar durch das von der Pumpe selbst
aufgebaute Druckgefälle. Beschrieben werden nicht nur axial verstellbare, sondern
auch ein drehverstellbarer Spaltringschieber. Dem Kühlbedarf eines Fahrzeugantriebsmotors
ist die Pumpe jedoch nicht angepasst.
[0004] Die
US 1,813,747 B beschreibt ein mehrstufiges Pumpensystem mit einem Spaltringschieber für die erste
Stufe, der von einem Außenzahnradmotor über eine Welle und ein außenverzahntes Stirnrad
drehangetrieben wird. Der Ringschieber ist des Weiteren in einem Gewindeeingriff,
in dem der Drehbewegung des Ringschiebers eine Axialbewegung überlagert wird. Der
Außenzahnradmotor wird mit Dampf angetrieben. Zum Verstellen des Fördervolumens von
Kühlmittelpumpen von Kraftfahrzeugen sind derartige Betätigungen des Ringschiebers
jedoch nicht geeignet.
[0005] Ein mittels Druckluft betätigter Ringschieber ist aus der
DE 2007 019 263 B3 bekannt. Solch pneumatische Konzepte erfordern den Anschluss an eine Druckluftquelle,
der für viele Einbausituationen problematisch ist.
[0006] Bei einer aus der
WO 2009/138058 A1 bekannten Kühlmittelpumpe wird der Spaltringschieber mittels einer elektromagnetisch
betriebenen Axialkolbenservopumpe hydraulisch verstellt. Die elektromagnetische Erzeugung
der Kolbenhubbewegungen erfordert erhebliche Energie, die Konstruktion der Servopumpe
ist aufwändig und der elektromagnetische Kolbenantrieb temperaturempfindlich.
[0007] Aus der
WO 2009/143832 A2 ist eine verstellbare Kühlmittelpumpe für Kraftfahrzeuge bekannt, die über den Nebenaggregate-Riementrieb
des Motors angetrieben wird. Mit der Zielsetzung, die Pumpe bei hohen Umgebungstemperaturen
und in begrenzten Einbauräumen einsetzen, auf einfache Weise und standardisierbar
und daher kostengünstig herstellen zu können, wobei die Pumpe zudem nur eine geringe
Antriebsleistung und werkseitig keine luftfreie Befüllung erfordern und ein günstiges
fail-safe-Verhalten aufweisen soll, wird vorgeschlagen, den Spaltringschieber hydraulisch
mittels des Kühlmittels über eine im Gehäuse der Kühlmittelpumpe angeordnete Axialkolbenpumpe
zu betätigen. Der Axialkolbenpumpe wird über eine auf der Rückseite des Förderrads
angebrachte Schrägscheibe eine axiale Hubbewegung aufgeprägt, deren Hubfrequenz mit
der Antriebsdrehzahl der Kühlmittelpumpe wächst. Der so erzeugte hydraulische Arbeitsdruck
wird über ein stromlos geöffnetes Magnetventil auf einen Ringkolben geleitet, mit
dem der Ringschieber axial fest verbunden ist. Dem hydraulischen Arbeitsdruck wirkt
eine rückstellende Feder entgegen. Die Kühlmittelpumpe weist eine verhältnismäßig
große Zahl von Einzelteilen auf, die mit großer Präzision hergestellt und montiert
werden müssen. Sie hat ferner eine große axiale Baulänge, wodurch der konstruktive
Spielraum für die Anordnung der Kühlmittelpumpe in den verfügbaren Einbauräumen eingeschränkt
wird. Die Antriebswelle des Förderrads ist vermutlich aus diesem Grund mittels einer
Wälzlagereinheit drehgelagert, die einen großen räumlichen Abstand vom Förderrad der
Pumpe besitzt. Hierdurch entsteht ein hohes, durch Radialkräfte verursachtes Drehmoment
an der Wälzlagereinheit. Zudem schränkt ein über die Lebensdauer der Kühlmittelpumpe
durch Veschleiß zunehmendes Lagerspiel am Wälzlager eine exakte Führung des Förderrads
ein, so dass sich die Gefahr des Anstreifens des Förderrads am Ringschieber oder am
Saugmund des Gehäuses der Kühlmittelpumpe über der Lebensdauer erhöht. Diesem Effekt
muss durch vergleichsweise große Umlaufspalte entgegengewirkt werden, worunter der
Wirkungsgrad der Kühlmittelpumpe leidet. Schließlich stellt auch der Gleitkontakt
von Schrägscheibe und Axialkolben hohe Anforderungen in Bezug auf die Verschleißfestigkeit
des dort verwendeten Materials. Zudem übt die Schrägscheibe eine Querkraft auf den
Axialhubkolben aus.
[0008] Über die das Laufrad am äußeren Umfang umgreifenden Spaltringschieber hinaus sind
auch noch andere Konzepte zur Variation der Geometrie von Strömungsquerschnitten oder
Strömungsverläufen mit dem Ziel der Fördervolumenverstellung bekannt. Je nach der
Art der Geometrieveränderung ist bei diesen Konzepten der Spaltringschieber durch
eine andere Stellstruktur ersetzt.
[0009] So schlägt die
DE 10 2005 056 200 A1 eine verstellbare Einströmhülse vor, mit der ein in den Einströmbereich für das Förderrad
führender Eintrittsquerschnitt verstellt werden kann. Die Verstellung wird mittels
eines Wachsthermostats vorgenommen. Von der Temperatur des Kühlmittels abhängige Materialdehnungen
des Wachsmaterials werden in axiale Verstellbewegungen der Einströmhülse umgewandelt,
die im Einströmbereich als querschnittsverändernde Einströmblende wirkt. Hinsichtlich
der Steuerbarkeit des Fördervolumens ist man bei Verwendung eines Wachsthermostats
jedoch eingeschränkt. Ferner wird die Strömung im Einströmbereich gestört. Auch ist
die Schaltgeschwindigkeit vergleichsweise gering.
[0010] Die
US 4,828,455 B sieht als Verstellstruktur eine Leitscheibe vor, die dem Förderrad axial gegenüberliegt
und den wirksamen Strömungsquerschnitt für das Kühlmittel über den Durchmesser des
Förderrads durch axiale Verstellung variieren kann. Die Leitscheibe ist mit Durchbrüchen
versehen, die von den Flügeln des Förderrads durchragt werden. Wird die Leitscheibe
axial in Richtung auf einen Boden des Förderrads verstellt, vergrößert sich die axiale
Weite des auf der vom Förderrad axial abgewandten Seite der Leitscheibe gelegenen
Strömungsquerschnitts zwischen dem Ein- und dem Ausströmbereich. Wird die Leitscheibe
vom Boden des Förderrads weg verstellt, verringert sich die axiale Weite dieses wirksamen
Strömungsquerschnitts. Das Fördervolumen wird bei gegebener Drehzahl des Förderrads
entsprechend vergrößert und verringert. Zur Betätigung der Stellstruktur, der Leitscheibe,
ist im Einströmbereich ein Wachsthermostat vorgesehen, das vom Kühlmittel umströmt
wird und dessen temperaturbedingte Materialdehnungen die axiale Verstellung der Leitscheibe
bewirken.
[0011] Aus der
DE 199 01 123 A1 ist eine Fördervolumenverstellung mit einer Verstellstruktur bekannt, die der
US 4,828,455 B vergleichbar ebenfalls als Leitscheibe, also als eine die axiale Weite des Strömungsquerschnitts
über das Förderrad hinweg verändernde Stellstruktur gebildet ist. Als Aktuator kommt
wieder ein Wachsthermostat zum Einsatz. Ferner wird eine Stellstruktur offenbart,
die ein Stück weit stromabwärts vom Förderrad im Ausströmbereich angeordnet ist und
einen Kühlmittelaustrittsquerschnitt im Gehäuse verändern kann.
[0012] Auch aus der
WO 2010/028921 A1 ist eine Fördervolumenverstellung mittels einer axial beweglichen Leitscheibe bekannt.
Allerdings wird die axiale Verstellung dieser Stellstruktur elektromagnetisch bewirkt.
Der elektromagnetische Aktuator ist an einem vom Förderrad abgewandten axialen Ende
einer das Förderrad antreibenden Antriebswelle angeordnet und über einen die hohle
Antriebswelle axial durchsetzenden Stößel mit der Stellstruktur verbunden.
[0013] Bei einer aus der
DE 10 2008 027 157 A1 bekannten Kühlmittelpumpe kommt eine nochmals andere Art von Verstellstruktur zum
Einsatz, die von verstellbaren Leitschaufeln eines das Förderrad umgreifenden Leitschaufelkranzes
und einem drehverstellbaren Stellring gebildet wird. Die Stellstruktur, nämlich die
verstellbaren Leitschaufeln und der Stellring, wird mittels einer Hubstange eines
Aktuators verstellt, für den eine pneumatische, hydraulische, elektrische oder magnetische
Betätigbarkeit erwähnt wird.
[0014] Während die
DE 10 2008 027 157 A1 die Leitschaufeln schwenkverstellbar anordnet, offenbart die
US 4,932,835 B im Diffusorbereich eines Zentrifugalverdichters angeordnete Leitschaufeln, die relativ
zueinander unbeweglich und steif mit einem axial verstellbaren Ringtopf verbunden
sind. Die vom Ringtopf und den axial abragenden Leitschaufeln gebildete Stellstruktur
kann mittels eines Handrads über eine Zahnradkopplung axial verstellt werden, um die
axiale Überdeckung von Förderrad und Leitschaufeln zu variieren.
[0015] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Kühlmittelpumpe mit verstellbarem Fördervolumen
zu schaffen, die robust und kompakt ist, so dass sie in engen Einbauräumen angeordnet
werden kann und unter den im Kühlsystem von Brennkraftmaschinen, insbesondere Antriebsmotoren
von Kraftfahrzeugen herrschenden Temperaturen und sonstigen Einsatzbedingungen zuverlässig
arbeitet, gleichwohl einfach aufgebaut und preiswert ist. Von Vorteil ist auch, wenn
die Kühlmittelpumpe in ihrer Fördercharakteristik, also hinsichtlich des Fördervolumens,
trotz eines bevorzugten Antriebs in fester Drehzahlbeziehung zur Brennkraftmaschine
in unterschiedlichen Konzepten der Kühlmittelversorgung flexibel eingesetzt werden
kann.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist eine Kühlmittelpumpe für die Förderung eines Kühlmittels
in einem Kühlmittelkreislauf, vorzugsweise eines Kraftfahrzeugs. Die Kühlmittelpumpe
kann insbesondere im Kühlmittelkreis des Antriebsmotors wie etwa eines Verbrennungsmotors
angeordnet sein, um den Motor zu kühlen. Das Kühlmittel ist vorzugsweise eine Kühlflüssigkeit,
beispielsweise auf Wasserbasis. Die Erfindung betrifft die Kühlmittelpumpe als solche
und deren Verwendung im Kraftfahrzeug, insbesondere als Kühlmittelpumpe für den Antriebsmotor
des Fahrzeugs. Sie kann mit Vorteil auch zur Kühlung stationärer Brennkraftmaschinen,
beispielsweise für die Stromerzeugung, verwendet werden.
[0017] Die Kühlmittelpumpe umfasst ein Gehäuse, eine vom Gehäuse um eine Drehachse drehbar
gelagerte Antriebswelle und ein von der Antriebswelle drehantreibbares Förderrad für
die Förderung des Kühlmittels. Die Kühlmittelpumpe ist in Radialbauart ausgeführt,
ist also eine Radial- oder Zentrifugalpumpe. Das Förderrad ist entsprechend ein Radialförderrad
für die Förderung des Kühlmittels aus einem radial innen liegenden Einströmbereich
in einen radial weiter außen liegenden Ausströmbereich. Der Ausströmbereich kann das
Radialförderrad insbesondere am äußeren Umfang umgeben, so dass das Kühlmittel in
radialer Richtung vom Radialförderrad abströmt, grundsätzlich kann der Ausströmbereich
aber auch einem radial äußeren Umfangsbereich des Förderrads axial gegenüberliegen.
[0018] Die Kühlmittelpumpe ist vorzugsweise dafür eingerichtet, dass sie von der Brennkraftmaschine
angetrieben wird. In bevorzugten einfachen Ausführungen ist sie im eingebauten Zustand
in fester Drehzahlbeziehung von der Brennkraftmaschine antreibbar. Grundsätzlich soll
jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Kühlmittelpumpe von einem anderen, beispielsweise
eigenen Antrieb, oder über einen variablen Antrieb von der Brennkraftmaschine angetrieben
wird. Die Kühlmittelpumpe kann ein Antriebsglied, vorzugsweise Antriebsrad aufweisen,
das mit der Antriebswelle drehfest verbunden ist, indem es mit der Antriebswelle etwa
in einem Stück geformt oder vorzugsweise separat von der Antriebswelle geformt und
mit dieser verdrehgesichert gefügt ist, so dass die Drehachse der Antriebswelle auch
gleichzeitig die Drehachse des Antriebsglieds ist.
[0019] Die Kühlmittelpumpe umfasst ferner eine Stellstruktur, die zur Verstellung einer
das Fördervolumen der Pumpe bei gegebener Drehzahl beeinflussenden Strömungsgeometrie
dient und zu diesem Zweck relativ zu dem Gehäuse in unterschiedliche Positionen verstellbar
ist. Vorzugsweise ist die Stellstruktur im Rahmen dieser Verstellbarkeit auch relativ
zum Förderrad verstellbar. Die durch Verstellung der Stellstruktur veränderbare Strömungsgeometrie
kann insbesondere ein Übertrittsquerschnitt sein, durch den das Kühlmittel aus dem
sich unmittelbar am Radialförderrad erstreckenden und mit dem Förderrad drehenden
Strömungsbereich in den Ausströmbereich des Gehäuses strömt. Die durch die Stellstruktur
variierbare Strömungsgeometrie kann sich auch stromabwärts von solch einem Übertrittsquerschnitt
im Ausströmbereich des Gehäuses befinden. Die variierbare Strömungsgeometrie kann
aber auch ein Übertrittsquerschnitt vom Einströmbereich des Gehäuses zum Radialförderrad
oder ein Eintrittsquerschnitt in den Einströmbereich sein, wie dies zum Stand der
Technik ebenfalls erwähnt wurde. Die variierbare Strömungsgeometrie kann auch der
Strömungsquerschnitt unmittelbar am Radialförderrad sein, indem, wie zum
[0020] Stand der Technik erwähnt, die axiale Weite des am Radialförderrad nach außen führenden
Strömungsquerschnitts variierbar gestaltet wird. In noch einer Ausführung kann die
Strömungsgeometrie mittels eines im Einströmbereich verstellbar angeordneten Drehimpulserzeugers
variiert werden. Solch eine Stellstruktur prägt dem Kühlmittel einen Drehimpuls auf.
Die als Drehimpulserzeuger gebildete Stellstruktur kann in solch einer Weise verstellbar
sein, dass sie in einer Verstellposition dem Kühlmittel einen Drehimpuls aufprägt,
der eine Drehbewegung des Kühlmittels in Drehrichtung des Radialförderrads bewirkt,
und in einer anderen Verstellposition dem Kühlmittel einen Drehimpuls gegen die Drehrichtung
des Radialförderrads aufprägt. Die Stellstruktur ist in allen Ausführungen ein Geometrievariator,
nämlich ein Strömungsgeometrievariator, durch dessen Verstellung die Strömungsgeometrie
für das Kühlmittel und in der Folge das Fördervolumen der Kühlmittelpumpe gezielt
variiert wird.
[0021] Die Stellstruktur wird fluidisch mittels eines Steuerfluids verstellt. Die Kühlmittelpumpe
umfasst eine Aktuatoreinrichtung zur Beaufschlagung der Stellstruktur mit dem Steuerfluid.
Die Aktuatoreinrichtung umfasst ein Steuerventil zur Einstellung eines die Position
der Stellstruktur bestimmenden Drucks oder Volumenstroms des Steuerfluids. Das Steuerfluid
wird vom Fördermedium selbst, dem Kühlmittel, gebildet. Um die zur Verstellung der
Stellstruktur erforderliche Fluidenergie zu erzeugen, umfasst die Kühlmittelpumpe
zusätzlich zum Radialförderrad eine von der Antriebswelle antreibbare Servopumpe für
die Förderung des Steuerfluids zum Steuerventil. Das Kühlmittel kann grundsätzlich
zwar ein Kühlgas sein, bevorzugter ist es jedoch eine Flüssigkeit. Entsprechend wird
die Stellstruktur in bevorzugten Ausführungen hydraulisch verstellt.
[0022] Nach der Erfindung ist die Servopumpe als Rotationspumpe mit wenigstens einem Servopumpenrad
ausgeführt. Die Servopumpe ist mit der Antriebswelle gekoppelt, so dass sie von dieser
beim Drehantrieb des Radialförderrads ebenfalls drehangetrieben wird. Das wenigstens
eine Servopumpenrad ist in bevorzugten Ausführungen verdrehgesichert mit der Antriebswelle
verbunden. Es kann grundsätzlich in einem Stück mit der Antriebswelle geformt sein,
bevorzugter ist es separat von der Antriebswelle geformt und verdrehgesichert mit
der Antriebswelle gefügt. In solch einer Ausbildung kann es mit der Antriebswelle
formschlüssig oder reibschlüssig verbunden sein. Das Wort "oder" wird hier wie auch
stets sonst von der Erfindung im üblichen logischen Sinne eines "inklusiv oder" verstanden,
umfasst also die Bedeutung von "und" und auch von "entweder... oder", soweit sich
aus dem jeweils konkreten Zusammenhang nicht ausschließlich nur eine dieser beiden
Bedeutungen ergeben kann. Bezogen auf ein mit der Antriebswelle gefügtes Servopumpenrad
bedeutet dies, dass das Servopumpenrad in einer ersten Ausführung nur formschlüssig,
in einer zweiten Ausführung nur reibschlüssig und in einer bevorzugten dritten Ausführung
form- und reibschlüssig mit der Antriebswelle gefügt sein kann. In alternativen Ausführungen
kann das wenigstens eine Servopumpenrad stattdessen oder aber zusätzlich zu einem
Form- oder Reibschluss mit der Antriebswelle stoffschlüssig verbunden sein.
[0023] Die Kombination aus Servo- oder Zusatzpumpe zur Erzeugung der für die Verstellung
erforderlichen Steuerfluidenergie und Steuerventil zur gesteuerten Beaufschlagung
mit der so erzeugten Fluidenergie erlaubt eine dem Bedarf eines Verbrauchers oder
mehrerer unterschiedlicher Verbraucher flexibel angepasste Beaufschlagung und somit
Verstellung der Stellstruktur und in der Folge Verstellung des Fördervolumens der
Kühlmittelpumpe unter den im Kühlmittelkreis herrschenden Bedingungen wie insbesondere
der Kühlmitteltemperatur, der Temperatur benachbarter Aggregate und Maschinenteile,
und ist auch wenig schmutzanfällig. Im Vergleich zu den im Stand der Technik bekannten
Systemen mit Axialkolbenpumpen sind Rotationspumpen verschleißfester, da mit der Drehzahl
der Antriebswelle kontinuierlich umlaufend. Rotationspumpen vom Verdrängertyp, wie
sie bevorzugterweise eingesetzt werden, können zur Erzeugung der erforderlichen Fluidenergie
sehr klein und kompakt, insbesondere axial kurz gebaut sein. Ein wesentlicher Vorteil
ist auch der einfache Antrieb, da eine verschleißanfällige Kopplung entfällt, wie
sie für die Erzeugung der Hubbewegung von Axialkolbenpumpen erforderlich ist. Das
Ergebnis ist eine kompakte und robuste, gleichzeitig preiswerte Aktuatoreinrichtung,
bei der zudem hinsichtlich der Flexibilität und Genauigkeit der Ansteuerung der Stellstruktur
gegenüber den bekannten Konzepten keinerlei Abstriche gemacht werden müssen, ganz
im Gegenteil, wegen des Steuerventils höchste Flexibilität und Präzision erreichbar
sind.
[0024] Das Steuerventil kann mit einer Steuerung der Brennkraftmaschine, im Falle eines
Fahrzeugmotors mit der Motorsteuerung, signalleitend verbunden sein und von dieser
übergeordneten Steuerung ein den Betrieb des Steuerventils bestimmendes Steuersignal
erhalten. Ist das Steuerventil als Schaltventil ausgeführt, wird es mittels des Steuersignals
in jeweils eine seiner Schaltstellungen gebracht bzw. geschaltet. Das Steuersignal
kann zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von einer gemessenen Temperatur, insbesondere
einer im Kühlkreis gemessenen Temperatur, erzeugt werden. An einer repräsentativen
Stelle des Kühlkreises kann ein Temperatursensor angeordnet sein, dessen Sensorausgangssignal
der Steuerung aufgegeben wird, die aus dem Sensorausgangssignal die Steuergröße für
das Steuerventil bildet und diesem aufgibt. In einer Weiterbildung ist an mehreren
repräsentativen Stellen des Kühlkreises jeweils ein Temperatursensor angeordnet, dessen
Sensorausgangssignal der Steuerung aufgegeben wird, die aus den mehreren Sensorausgangssignalen
die Steuergröße für das Steuerventil bildet.
[0025] Anstelle oder zusätzlich zur Temperatur kann auch eine andere repräsentative Steuergröße,
beispielsweise eine Drehzahl oder Last der Brennkraftmaschine oder ein Massen- oder
Volumendurchfluss des Kühlmittels zur Bildung der Steuergröße für das Steuerventil
herangezogen werden. Einer Steuerung anhand einer gemessenen Temperatur, Drehzahl,
Last, eines Kühlmitteldurchflusses oder einer anderen maßgeblichen Steuergröße kann
eine Positionsregelung der Stellstruktur überlagert sein. So kann die Kühlmittelpumpe
über einen Positionssensor verfügen, der die axiale Position der Stellstruktur relativ
zum Gehäuse der Kühlmittelpumpe oder dem Radialförderrad detektiert. Stattdessen oder
zusätzlich zu einem Positionssensor kann auch ein Wegsensor vorgesehen sein, der einen
axialen Abstand misst, den die Stellstruktur in der jeweils eingenommenen Verstellposition
relativ zu einer axialen Referenzposition einnimmt.
[0026] Der Begriff der "Steuerung" wird von der Erfindung im Sinne einer Steuerung entweder
ohne Regelung oder aber als ein Steuern und Regeln verstanden. Bei Rückführung eines
oder mehrerer Sensorsignale, beispielsweise eines repräsentativen Temperatursignal
aus dem Kühlkreis oder eines Positionssignals für die Stellstruktur, wird die Kühlmittelpumpe
somit hinsichtlich der Temperatur oder der Verstellposition der Stellstruktur geregelt.
Anstelle einer Regelung kann es sich bei der Verstellung des Fördervolumens auch um
ein Steuern ohne Regeln handeln, beispielsweise im Falle einer Ansteuerung der Stellstruktur
lediglich in Abhängigkeit von einer Drehzahl oder Last der Brennkraftmaschine, die
ihrerseits nicht vom Fördervolumen der Kühlmittelpumpe abhängt.
[0027] Das Steuerventil ist vorzugsweise am oder im Gehäuse der Kühlmittelpumpe angeordnet
und ebenfalls bevorzugt innerhalb des Gehäuses mit der Servopumpe und der Stellstruktur
verbunden.
[0028] Die Stellstruktur und die Aktuatoreinrichtung können in einfachen Ausführungen dazu
eingerichtet sein, die Stellstruktur nur zwischen jeweils durch Anschlag vorgegebenen
axialen Endpositionen umzusteuern, so dass die Stellstruktur entweder eine Verstellposition
mit maximaler axialer Überdeckung des äußeren Umfangs des Radialförderrads oder aber
eine Stellposition mit minimaler axialer Überdeckung einnimmt, aber keine Zwischenposition.
In Weiterentwicklungen können die Stellstruktur und die Aktuatoreinrichtung dafür
eingerichtet sein, die Stellstruktur auch auf eine oder mehrere diskret vorgegebene
Zwischenpositionen zwischen der Verstellposition minimaler und der Verstellposition
maximaler Überdeckung einzustellen. In nochmaliger Weiterentwicklung kann die Aktuatoreinrichtung
auch dafür eingerichtet sein, vorzugsweise in Abstimmung mit einer die Stellstruktur
in eine der beiden Extrempositionen rückstellenden Federkraft, die Stellstruktur in
jede beliebige Zwischenposition zwischen zwei axialen Endpositionen einzustellen,
so dass die axiale Überdeckung kontinuierlich, stufenlos verstellt werden kann.
[0029] Die Servopumpe kann besonders robust als Zahnradpumpe ausgeführt sein. Die Ausführung
als Innenzahnradpumpe ist im Sinne der Kompaktheit der Kühlmittelpumpe im Ganzen gesehen
besonders günstig. Die Servopumpe kann aber auch eine Außenzahnradpumpe mit einem
außenverzahnten ersten Servopumpenrad und einem damit im Zahneingriff befindlichen,
außenverzahnten zweiten Servopumpenrad sein, wobei eines der Servopumpenräder vorzugsweise
mit der Antriebswelle drehfest ist. Eine Innenzahnradpumpe weist ein außenverzahntes
Innenrad und ein damit im Zahneingriff befindliches, innenverzahntes Außenrad auf,
das wenigstens einen Zahn mehr als das Innenrad hat, um mit diesem auf einer Niederdruckseite
sich vergrößernde und auf einer Hochdruckseite wieder verkleinernde Förderzellen zu
bilden. Handelt es sich bei der Servopumpe wie bevorzugt um solch eine Innenzahnradpumpe,
kann entweder das Außenrad oder vorzugsweise das Innenrad drehfest mit der Antriebswelle
verbunden sein. Obgleich Zahnradpumpen, insbesondere Innenzahnradpumpen, für die Zwecke
der Erfindung besonders vorteilhaft sind, kann die Servopumpe in alternativen Ausführungen
auch als Flügelzellenpumpe ausgeführt sein mit beispielsweise verschiebbaren oder
schwenkbeweglichen Flügeln oder gegebenenfalls nur einem einzigen solchen Flügel.
Sie kann auch als Rollenzellenpumpe ausgeführt sein.
[0030] Die Servopumpe kann wie vorstehend geschildert vom Verdrängertyp sein. Stattdessen
kann sie vorteilhafterweise aber auch als Strömungsmaschine, insbesondere Kreiselpumpe,
ausgeführt sein. Eine Seitenkanalpumpe ist ein Beispiel einer bevorzugten Servopumpe.
Seitenkanalpumpen werden auch als Mischformen von Verdränger- und Kreiselpumpen angesehen.
Ein Vorteil von Seitenkanalpumpen ist, dass sie bei geringer Fördermenge hohe Drücke
erzielen können. Im Vergleich zu beispielsweise Zahnradpumpen versprechen sie auch
eine geringe Anfälligkeit gegen Verschleiß, den im geförderten Fluid mitgeführte Schmutzpartikel
verursachen können. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn es sich bei dem von
der Servopumpe geförderten Fluid unmittelbar um das Kühlmittel handelt, das im Verlaufe
der Betriebsdauer zunehmend mit Schmutzpartikeln befrachtet wird. Ein weiterer Vorteil
von Seitenkanalpumpen ist, dass sie selbstansaugend sind und auch Flüssigkeits-GasGemische
problemlos fördern und, falls gewünscht und dazu eingerichtet, auch trennen können.
[0031] Um das Steuerfluid mit hohem Druck zu fördern, kann eine mehrstufige Servopumpe vorgesehen
sein mit einer ersten und wenigstens einer zweiten Stufe, die in Serie mit der ersten
Stufe geschaltet ist, so dass das Steuerfluid von einem Auslass der ersten Stufe zu
einem Einlass der zweiten Stufe gefördert wird. Der Einlass der ersten Stufe ist gleichzeitig
auch der Einlass der Servopumpe. Handelt es sich wie bevorzugt um eine nur zweistufige
Servopumpe, ist der Auslass der zweiten Stufe auch der Auslass der Servopumpe. Im
Hinblick auf Kosten und axial kurzen Bauraum sind allerdings einstufige Ausführungen
günstig.
[0032] In Ausführungen als Seitenkanalpumpe weist die Servopumpe ein das wenigstens eine
Servopumpenrad bildendes Laufrad mit Laufradzellen, beispielsweise ein Flügelrad,
und diesem wenigstens einen Laufrad axial, d.h. seitlich zugewandt wenigstens einen
Seitenkanal auf, der sich in Umfangsrichtung um die Drehachse des Servopumpenrads
axial neben dem Servopumpenrad erstreckt. Weist die Seitenkanalpumpe nur einen einzigen
Seitenkanal auf, ist dieser Seitenkanal mit dem Einlass der Servopumpe und in Umfangsrichtung
beabstandet mit dem Auslass der Servopumpe verbunden. Seitlich links und rechts von
dem wenigstens einen Servopumpenrad kann auch jeweils ein Seitenkanal vorgesehen sein.
Ist die Seitenkanalpumpe mehrstufig und weist ein erstes und wenigstens ein weiteres,
zweites Servopumpenrad auf, kann dem ersten Servopumpenrad seitlich zugewandt nur
ein einziger Seitenkanal oder beidseits jeweils ein Seitenkanal und dem zweiten Servopumpenrad
seitlich zugewandt nur ein einziger Seitenkanal oder beidseits jeweils ein Seitenkanal
vorgesehen sein. So können beispielsweise nur ein einziger Seitenkanal für das erste
Servopumpenrad und ein einziger weiterer Seitenkanal für das zweite Servopumpenrad
oder aber ein einziger Seitenkanal für eines der Servopumpenräder und zwei Seitenkanäle
für das andere der Servopumpenräder vorgesehen sein. Bevorzugt werden Ausführungen,
in denen dem ersten Servopumpenrad links und rechts jeweils ein Seitenkanal und auch
dem zweiten Servopumpenrad links und rechts jeweils ein Seitenkanal zugewandt ist.
Bei sequentieller Stufung wird es bevorzugt, wenn das Steuerfluid von einem der Seitenkanäle
des ersten Servopumpenrads zum anderen Seitenkanal des ersten Servopumpenrads und
von dort zu einem der Seitenkanäle des zweiten Servopumpenrads gefördert und über
den anderen Seitenkanal des zweiten Servopumpenrads in Richtung auf das Steuerventil
weitergefördert wird.
[0033] Die Servopumpe weist einen Einlass auf einer Niederdruckseite und einen Auslass auf
einer Hochdruckseite auf. Durch den Einlass strömt das Steuerfluid, nämlich das Kühlmittel,
in eine Förderkammer der Servopumpe, in der das wenigstens eine Servopumpenrad drehbar
angeordnet ist, und strömt durch den Auslass der Servopumpe in Richtung des Steuerventils.
Der Einlass der Servopumpe kann vorteilhafterweise mit dem Einströmbereich des Radialförderrads
verbunden sein, die Servopumpe das Steuerfluid also aus dem Einströmbereich ansaugen.
Der Einlass der Servopumpe kann stattdessen oder auch zusätzlich aber auch stromauf
vom Einströmbereich an den Kühlmittelkreis angeschlossen sein. Um Schmutzpartikel
vom Einlass der Servopumpe fernzuhalten oder einen im oder am Einlass der Servopumpe
angeordneten Filter wenigstens zu entlasten, liegt oder liegen der Anschluss oder
der Einlass der Servopumpe in bevorzugten Ausführungen im Fliehkraftfeld des Radialförderrads.
[0034] So kann das Radialförderrad wenigstens einen Durchlass, vorzugsweise mehrere um die
Drehachse verteilt angeordnete Durchlässe aufweisen, durch den oder die das vom Radialförderrad
geförderte Kühlmittel zum Einlass der Servopumpe strömen kann. Der wenigstens eine
oder die mehreren Durchlässe bilden den Anschluss für die Servopumpe. In anderen bevorzugten
Ausführungen ist im Einströmbereich der Kühlmittelpumpe, aber in dem vom Radialförderrad
erzeugten Fliehkraftfeld und in Bezug auf das Fliehkraftfeld in einem zentralen inneren
Bereich ein Anschluss vorgesehen, durch den das vom Radialförderrad angesaugte Kühlmittel
innerhalb des Fliehkraftfelds zur Servopumpe abgezweigt wird. Der Anschluss ist in
derartigen Ausführungen vorzugsweise stromauf vom Radialförderrad angeordnet. Er kann
von einem einzigen Durchlass oder mehreren Durchlässen gebildet werden. Der Anschluss
kann vorteilhafterweise an der Antriebswelle angeordnet sein. So kann der Anschluss
von einer oder mehreren Öffnung(en) an einer Umfangsfläche der Antriebswelle gebildet
werden. Der Anschluss kann durch die Antriebswelle hindurch mit dem Einlass der Servopumpe
verbunden sein. Ein im Fliehkraftfeld zentraler Anschluss kann stattdessen oder zusätzlich
auch durch eine oder mehrere nahe der Drehachse gelegene Öffnung(en) des Radialförderrads
gebildet sein und das Kühlmittel in die Antriebswelle führen, wo es weiter in Richtung
Servopumpeneinlass strömen kann. Anstatt das Kühlmittel durch die Antriebswelle zu
führen, kann insbesondere in Ausführungen, in denen das Radialförderrad die Antriebswelle
umgibt, wenigstens ein Fluidkanal oder können vorzugsweise mehrere Fluidkanäle am
äußeren Umfang der Antriebswelle oder an einem die Antriebswelle umgebenden inneren
Umfang des Radialförderrads vorgesehen sein, beispielsweise in Form einer oder mehrerer
Vertiefung(en), insbesondere Nut(en), an einem dieser beiden Umfänge oder auch an
beiden einander zugewandten Umfängen. So kann oder können am inneren Umfang des Radialförderrads
eine oder mehrere Vertiefung(en) geformt sein, die am stromaufwärtigen Ende des Radialförderrads
münden, so dass das Kühlmittel axial einströmen kann. Die Vertiefung(en) kann oder
können zusätzlich oder stattdessen auch am stromabwärtigen Ende des Radialförderrads
münden. Es kann sich insbesondere um eine oder mehrere axiale, gerade Vertiefung(en)
handeln. Ist oder sind eine oder mehrere Vertiefung(en) am äußeren Umfang der Antriebswelle
geformt, erstreckt oder erstrecken sich diese Vertiefung(en) vorzugsweise über das
stromaufwärtige Ende des Radialförderrads hinaus, um direkt und zentral im Fliehkraftfeld
zu münden. Die im Kühlmittel befindlichen Schmutzpartikel werden im Fliehkraftfeld
nach außen gedrängt, so dass in den bezüglich des Fliehkraftfelds zentral gelegenen
Anschluss der Servopumpe nur Kühlmittel gelangt, das im Vergleich zu dem vom Radialförderrad
geförderten Kühlmittel in geringerem Ausmaß mit Schmutzpartikeln beladen ist. Die
Fliehkraft bewirkt eine gewisse Trennung. Einem durch Schmutzpartikel verursachten
Verschleiß der Servopumpe wird entgegengewirkt. Zusätzlich kann zwischen dem Anschluss
und dem eigentlichen Einlass der Servopumpe ein Filter mit Filtermaterial vorgesehen
sein, in einfachen und nicht zuletzt deshalb bevorzugten Ausführungen kann auf solch
einen Filter aber verzichtet werden.
[0035] Insbesondere in Ausführungen, in denen das Kühlmittel zur Servopumpe im Fliehkraftfeld
des Radialförderrads weiter außen abgezweigt wird, ist es vorteilhaft, wenn das abgezweigte
Kühlmittel über einen Filter mit Filtermaterial zum Servopumpenrad oder dem ersten
Servopumpenrad einer mehrstufigen Servopumpe geführt wird. Der Filter kann unmittelbar
am Einlass der Servopumpe angeordnet sein. Vorteilhafterweise ist er am oder im Gehäuse
der Kühlmittelpumpe vorgesehen.
[0036] In ersten Ausführungen mit Filter kann der Filter mit der Antriebswelle drehmomentübertragend
verbunden sein, vorzugsweise drehsteif. Bevorzugt ist er direkt mit der Antriebswelle
verbunden, beispielsweise indem er drehfest auf der Antriebswelle sitzt. Er kann aber
stattdessen auch indirekt über eine andere mit der Antriebswelle drehende Komponente,
wie etwa das Radialförderrad oder das Servopumpenrad, rotatorisch unbeweglich mit
der Antriebswelle verbunden sein. Schmutzpartikel werden vom Filter abgefangen und
durch die beim Pumpenbetrieb auftretende Zentrifugalkraft nach außen vom Filter abtransportiert,
d. h. vom Filtermaterial des Filters weg nach außen geschleudert.
[0037] In zweiten Ausführungen mit Filter ist dem Filter eine Reinigungseinrichtung zugeordnet.
Die Reinigungseinrichtung und der Filter sind so angeordnet, dass bei drehendem Radialförderrad
zwischen der Reinigungseinrichtung und dem Filter eine relative Drehbewegung stattfindet,
bei der die Reinigungseinrichtung den Filter von Partikeln reinigt. Entsprechend ist
eines aus Reinigungseinrichtung und Filter drehmomentübertragend, vorzugsweise drehfest,
direkt oder indirekt mit der Antriebswelle verbunden und relativ zum anderen drehbar.
Das andere aus Reinigungseinrichtung und Filter ist relativ zum Gehäuse der Kühlmittelpumpe
vorzugsweise unbeweglich angeordnet. Die Reinigungseinrichtung kann vorteilhafterweise
so angeordnet sein, dass sie bei der relativen Drehbewegung über den Filter streicht
und diesen dabei mechanisch oder fluidisch zu reinigt.
[0038] Die Reinigungseinrichtung kann beispielsweise als mechanischer Schaber ausgeführt
sein. Der Schaber ist so angeordnet, dass er bei der relativ zum vorzugsweise stationären
Filter stattfindenden Drehbewegung über das Filtermaterial schabt und dadurch Schmutzpartikel
von der zugewandten Oberfläche des Filtermaterials entfernt. Die als Schaber ausgeführte
Reinigungseinrichtung ist vorzugsweise stromauf unmittelbar vor dem Filter angeordnet.
Sie kann insbesondere als Flügelrad gebildet sein. Die Reinigungseinrichtung bzw.
der Schaber kann zur Reinigung Kontakt mit der Filteroberfläche haben. Um Abrieb und
Verschleiß an dem Schaber oder dem Filter zu minimieren bzw. ganz zu vermeiden, ist
es vorteilhaft, wenn der Schaber berührungslos mit geringem Abstand über die zugewandte
Oberfläche des Filters streicht.
[0039] In alternativen Varianten kann die Reinigungseinrichtung auch stromab, hinter dem
Filter angeordnet sein. Eine stromabwärtige Reinigungseinrichtung kann so ausgebildet
sein, dass sie den Filter fluidisch reinigt. Mittels einer fluidischen Reinigungseinrichtung
kann der Filter an seiner stromabwärtigen Rückseite mit dem von der Servopumpe geförderten
Steuerfluid beaufschlagt werden. Mittels der fluidischen Reinigungseinrichtung wird
der Filter der zur Servopumpe führenden Hinströmrichtung entgegen mit dem Steuerfluid
beaufschlagt und dadurch in Gegenrichtung zur Hinströmrichtung gespült und gereinigt.
Dies kann mittels eines Sperrelements dadurch verwirklicht sein, dass das Sperrelement
die Hochdruckseite von der Reinigungseinrichtung trennt und eine Verbindung für solch
eine Rückspülung nur in Betriebszuständen der Kühlmittelpumpe herstellt, in denen
das von der Servopumpe gepumpte Steuerfluid nicht für die Verstellung der Stellstruktur
benötigt wird. Umfasst die Reinigungseinrichtung wie bevorzugt ein Flügelrad mit einem
oder mehreren Flügel(n), der oder die immer nur einen Teil der durchströmbaren Fläche
des Filtermaterials überdeckt oder überdecken, kann auf ein solches Sperrelement verzichtet
und Steuerfluid der Hochdruckseite der Servopumpe ständig zur Rückseite des Filters
geführt werden. Durch den vom Flügelrad bei der Relativdrehung im jeweiligen Moment
nicht überdeckten Filterbereich strömt Kühlmittel in Richtung auf das wenigstens eine
Servopumpenrad und wird dabei mittels des Filters gereinigt, während gleichzeitig
im jeweils überdeckten Filterbereich durch den oder die Flügel Steuerfluid der Hochdruckseite
der Servopumpe in die Gegenrichtung durch den Filter strömt und diesen spült und dadurch
reinigt.
[0040] Eine stromabwärts vom Filter angeordnete, fluidisch reinigende Reinigungseinrichtung
kann in einer Abwandlung relativ zum Filter unbeweglich, zumindest drehunbeweglich,
angeordnet und dazu eingerichtet sein, den Filter an seiner stromabwärtigen Rückseite
in Betriebszuständen der Kühlmittelpumpe, in denen das von der Servopumpe gepumpte
Steuerfluid nicht für die Verstellung der Stellstruktur benötigt wird, mit dem von
der Servopumpe geförderten Steuerfluid zu beaufschlagen. Mittels solch einer fluidischen
Reinigungseinrichtung wird der Filter der zur Servopumpe führenden Einströmrichtung
entgegen mit dem Steuerfluid beaufschlagt und dadurch in Gegenrichtung zur Einströmrichtung
gespült und gereinigt. Eine relativ zum Filter nicht bewegliche Reinigungseinrichtung
umfasst zweckmäßigerweise ein Sperrelement, das in einer Fluidverbindung angeordnet
ist, die von der Hochdruckseite der Servopumpe zur Rückseite des Filters führt, und
das die Fluidverbindung sperren und in den Betriebszuständen der Kühlmittelpumpe,
in denen das von der Servopumpe gepumpte Steuerfluid nicht für die Verstellung der
Stellstruktur benötigt wird, öffnen kann.
[0041] Eine hinter dem Filter angeordnete Reinigungseinrichtung kann ein Flügelrad mit einem
oder mehreren Flügel(n) umfassen, der oder die so geformt und so angeordnet ist oder
sind, dass er oder sie bei einer relativen Drehbewegung in einem geringen Abstand
über die Rückseite des Filters streichen und dabei auf die Filterrückseite einen in
die besagte Gegenrichtung wirkenden Druck ausüben, der Schmutzpartikel aus dem Filtermaterial
des Filters in die Gegenrichtung, weg vom Einlass der Servopumpe drückt. Der Filter
kann auch auf diese Weise fluidisch gereinigt werden. Das Flügelrad berührt den Filter
dabei vorzugsweise nicht. Diese Reinigungseinrichtung, die auf hydrodynamischem Druckaufbau
durch die relative Drehbewegung beruht, kann mit einer der auf Spülung durch das Steuerfluid
beruhenden Reinigungseinrichtungen, wie sie beispielsweise in den beiden direkt vorhergehenden
Absätzen erläutert werden, kombiniert werden.
[0042] Im Zusammenhang mit der Filterung des zur Servopumpe geführten Steuerfluids offenbarte
Merkmale, wie etwa die Ausbildung und Anordnung eines Filters oder einer Reinigungseinrichtung
oder auch die Zuführung des Steuerfluids zur Servopumpe, sind einzeln und in jeder
Kombination vorteilhaft nicht nur im Zusammenhang mit einer als Rotationspumpe ausgeführten
Servopumpe, sondern generell auch für andere Bauarten von Servopumpen, beispielsweise
Axialkolbenpumpen, Membranpumpen oder beispielsweise auch Rollquetschpumpen. Handelt
es sich wie bevorzugt bei dem Steuerfluid um das Kühlmittel, so ist ein die Zuführung
zur Servopumpe betreffendes vorteilhaftes Merkmal beispielsweise die Abzweigung im
Fliehkraftfeld des Radialförderrads und beispielsweise auch die Zuführung durch die
Antriebswelle oder das Radialförderrad. Die Anmelderin behält es sich daher vor, auf
eines oder mehrere der Merkmale, die im Zusammenhang mit der Reinhaltung des Steuerfluids
offenbart werden, auch ohne das Merkmal der Ausbildung der Servopumpe als Rotationspumpe
eigene Ansprüche zu richten.
[0043] Die Servopumpe weist vorzugsweise ein eigenes Servopumpengehäuse mit einer Förderkammer
auf, in der das wenigstens eine Servopumpenrad oder in Ausführungen mit mehreren Servopumpenrädern
die zur Förderung im Fördereingriff zusammenwirkenden Servopumpenräder drehbar aufgenommen
ist oder sind. Handelt es sich um eine Innenzahnradpumpe, kann das Servopumpengehäuse
insbesondere das Außenrad unmittelbar in einem Drehgleitkontakt um seine Drehachse
drehbar lagern. Das Servopumpengehäuse ist vorzugsweise im Gehäuse der Kühlmittelpumpe
angeordnet. Vorteilhaft ist eine Anordnung in axialer Nähe zum Radialförderrad.
[0044] Von Vorteil ist, wenn ein Deckel des Gehäuses der Kühlmittelpumpe auch einen Deckel
des Servopumpengehäuses bildet. Durch eine gemeinsame Abdeckelung kann die Anzahl
der Pumpenteile oder ein axialer Abstand von Radialförderrad und Servopumpenrad und
somit die Länge der Pumpe reduziert werden. Eine axial kurze Bauweise ist auch vorteilhaft
im Sinne einer axial größtmöglichen Nähe des Radialförderrads zu einer Drehlagerung
der Antriebswelle.
[0045] Um die fluidische Verstellung der Stellstruktur bewirken zu können, ist diese mit
einem Kolben gekoppelt oder bildet selbst unmittelbar einen Kolben, der mit dem Steuerfluid
beaufschlagt werden kann. In Ausführungen, in denen die Stellstruktur selbst den Kolben
bildet, kann solch ein Kolben in einem Stück mit der Stellstruktur geformt oder separat
geformt und mit der Stellstruktur fest gefügt sein. Derartigen Ausführungen wird im
Sinne größtmöglicher Kompaktheit und auch Robustheit gegenüber der Kopplung von Stellstruktur
und Kolben mittels eines Getriebes, beispielsweise eines Gestänges oder Zahnradgetriebes,
der Vorzug gegeben. Besonders bevorzugt werden Ausführungen mit separat gefertigtem
und fest mit der Stellstruktur gefügtem Kolben. Der Kolben kann in sämtlichen Ausführungen
insbesondere aus einem elastisch nachgiebigen Material geformt sein, beispielsweise
einem Elastomer oder Gummi. Der Kolben kann insbesondere als Ringkolben ausgeführt
sein und sich in einem radialen Abstand um die Drehachse der Antriebswelle, vorzugsweise
auch in einem radialen Abstand von dem äußeren Umfang der Antriebswelle umlaufend
erstrecken. Je nach Einbausituation kann es auch vorteilhaft sein, anstelle eines
Ringkolbens um die Drehachse verteilt mehrere Einzelkolben anzuordnen, beispielsweise
drei Einzelkolben.
[0046] In Weiterbildungen umfasst die Kühlmittelpumpe einen Druckbegrenzer zur Begrenzung
des die Verstellung der Stellstruktur bewirkenden Drucks des Steuerfluids. Der Druckbegrenzer
ist zweckmäßigerweise ein Druckbegrenzungsventil und kann insbesondere als Rückschlagventil
ausgeführt sein. Weist die Servopumpe ein eigenes Servopumpengehäuse auf, trägt die
Anordnung des Druckbegrenzers in dem Servopumpengehäuse zur Kompaktheit der Kühlmittelpumpe
bei und vereinfacht deren Zusammenbau.
[0047] Die Kühlmittelpumpe kann eine Druckhalteeinrichtung umfassen, die verhindert, dass
Steuerfluid bei stillstehender Servopumpe durch die Servopumpe, beispielsweise unvermeidbare
Leckagen, abströmt. Die Druckhalteeinrichtung kann insbesondere in Kombination mit
einem das Radialförderrad am äußeren Umfang umgreifenden Ringschieber vorgesehen sein,
um bei stillstehender Brennkraftmaschine ein Rückströmen des Kühlmittels über das
Radialförderrad zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Die Druckhalteeinrichtung
sorgt dafür, dass der Ringschieber mittels des Steuerfluids in der Verstellposition
maximaler axialer Überdeckung gehalten wird. Das Kühlmittel wird somit nach dem Abschalten
der Brennkraftmaschine weiterhin in deren Kühlquerschnitten gehalten, so dass die
Brennkraftmaschine nach dem Abstellen langsamer abkühlt. Die Druckhalteeinrichtung
kann zweckmäßigerweise als Halteventil, in bevorzugten einfachen Ausführungen als
Rückschlagventil ausgeführt sein. Weist die Servopumpe ein eigenes Servopumpengehäuse
auf, kann die Druckhalteeinrichtung in dem Servopumpengehäuse angeordnet sein, was
der Kompaktheit der Kühlmittelpumpe förderlich ist und auch deren Zusammenbau vereinfacht.
[0048] Die Stellstruktur kann konzeptionell den zum Stand der Technik diskutierten Stellstrukturen
entsprechen. So kann die Stellstruktur beispielsweise als Leitschaufelstruktur mit
über den äußeren Umfang des Radialförderrads angeordneten Leitschaufeln ausgeführt
sein. Solch eine Stellstruktur kann, wie grundsätzlich ebenfalls aus dem Stand der
Technik bekannt, relativ zum Radialförderrad axial verstellbar sein, so dass die axiale
Überdeckung von Radialförderrad und Leitschaufelstruktur variiert werden kann. Stattdessen
oder zusätzlich können derartige Leitschaufeln auch schwenkbeweglich sein, um ihre
Anstellung im Ausströmbereich verändern zu können, vorzugsweise durch gemeinsame Anlenkung
an einen drehverstellbaren Ring, der selbst einen mit dem Steuerfluid beaufschlagbaren
Kolben bilden oder mit solch einem Kolben in für die Drehverstellung geeigneter Weise
gekoppelt sein kann. In alternativen Ausführungen kann die Stellstruktur eine im Einströmbereich
angeordnete, verstellbare Einlassblende sein.
[0049] In bevorzugten Ausführungen ist die Stellstruktur als Ringschieber oder Leitschieber
gebildet, wie sie der Art nach bekannt sind und eingangs zum Stand der Technik gewürdigt
werden. In Ausführungen als Leitschieber ist die Stellstruktur mit dem Radialförderrad
drehfest verbunden, aber axial relativ zum Radialförderrad verstellbar, so dass sie
zwischen dem Radialförderrad und einer axial gegenüberliegenden Wandung des Gehäuses
hin und her verstellt werden kann. Durch Verstellung des Leitschiebers wird die axiale
Weite des Strömungskanals zwischen dem Einströmbereich und dem Ausströmbereich variiert,
womit eine Variation des Fördervolumens der Kühlmittelpumpe bei gegebener Drehzahl
des Radialförderrads, also ohne Drehzahländerung, einhergeht.
[0050] Der Kompaktheit der Förderpumpe kommt es entgegen, wenn die Stellstruktur als axial
verstellbarer Ringschieber ausgeführt ist. Ringschieber können einfach geformt und
angeordnet sowie auf einfache Weise stabil ausgeführt und betätigt werden. Der Ringschieber
umgibt in wenigstens einer seiner unterschiedlichen axialen Verstellpositionen das
Radialförderrad am äußeren Umfang, überlappt das Radialförderrad unter Ausbildung
eines Ringspalts axial zumindest teilweise, so dass ein vom Radialförderrad in den
Ausströmbereich führender Strömungsübertrittsquerschnitt variiert werden kann. Der
Ringschieber wirkt als Austrittsblende. Vorzugsweise ist er so angeordnet, dass er
am äußeren Umfang des Radialförderrads mit diesem unmittelbar einen Ringspalt bildet.
Er kann stattdessen aber auch ein kleines Stück weit stromab vom äußeren Umfang des
Radialförderrads angeordnet sein, eine in der zumindest teilweise überlappenden Position
das Radialförderrad unmittelbar umgreifende Anordnung ist für den Wirkungsgrad der
Kühlmittelpumpe jedoch günstig.
[0051] In bevorzugten Ausführungen wird die Stellstruktur in einem Führungskontakt längs
einer Führung axial geführt. Der Führungskontakt ist vorzugsweise ein Gleitkontakt.
Der Führungskontakt besteht vorzugsweise unmittelbar zwischen der Stellstruktur und
der Führung. Für die Kompaktheit und auch die Stabilität der Stellstruktur und im
Weiteren der Kühlmittelpumpe ist es von Vorteil, wenn der Führungskontakt nicht nahe
der Umfangsfläche der Antriebswelle, sondern von dieser radial entfernt und stattdessen
dem äußeren Umfang des Radialförderrads radial gemessen näher ist als der Drehachse
der Antriebswelle und vorzugsweise dem äußeren Umfang des Radialförderrads auch radial
näher ist, als eine auf gleicher axialer Höhe wie der Führungskontakt befindliche
Umfangsfläche der Antriebswelle. Eine Führung radial möglichst weit außen trägt zur
Verringerung des Bauraums bei, da sich nicht wie im Stand der Technik von der Umfangsfläche
der Antriebswelle aus nach radial außen bis zur Stellstruktur, beispielsweise dem
bevorzugten Ringschieber, ein Verbindungssteg erstrecken muss, der Raum für die axiale
Verstellbewegung erfordern. Bezogen auf die Servopumpe kann der Führungskontakt der
Stellstruktur von der Drehachse der Antriebswelle einen größeren radialen Abstand
als der äußere Umfang des wenigstens einen Servopumpenrads aufweisen. Weist die Servopumpe
zwei oder noch mehr Servopumpenräder auf, die miteinander in einem Fördereingriff
sind, ist der Führungskontakt von der Drehachse der Antriebswelle vorzugsweise radial
außerhalb eines die Drehachse der Antriebswelle und sämtliche Servopumpenräder umgebenden
Kreises angeordnet.
[0052] Die Stellstruktur umgibt in bevorzugten Ausführungen die Servopumpe. Wird die Stellstruktur
in einem axialen Führungskontakt geführt, findet der Führungskontakt vorzugsweise
radial auch außerhalb vom Servopumpengehäuse statt. So kann beispielsweise das Servopumpengehäuse
an seinem äußeren Umfang unmittelbar die Führung für die Stellstruktur bilden.
[0053] Die Führung für die Stellstruktur kann unmittelbar vom Gehäuse der Kühlmittelpumpe
oder wie bereits erwähnt unmittelbar vom Servopumpengehäuse oder beidem in Kombination
gebildet werden, falls die Servopumpe ein eigenes Servopumpengehäuse aufweist. In
bevorzugten Ausführungen ist in das Gehäuse der Kühlmittelpumpe jedoch eine Führungshülse
eingesetzt, die mit ihrer inneren oder vorzugsweise ihrer äußeren Umfangsfläche die
Führung bildet. Solch eine Führungshülse kann insbesondere auf das Servopumpengehäuse
aufgeschoben sein, das Servopumpengehäuse, falls vorhanden, also umgeben. Der Kompaktheit
und Reduzierung der Teileanzahl kommt es entgegen, wenn die Stellstruktur im Führungskontakt
unmittelbar mit der Führungshülse ist.
[0054] Der Führungskontakt wird vorzugsweise durch eine Steglagerung der Stellstruktur erhalten,
indem die Stellstruktur an einer der Führung radial zugewandten Umfangsfläche, vorzugsweise
einer Innenumfangsfläche, in Umfangsrichtung aufeinander alternierend folgend axial
erstreckte Stege und Vertiefungen aufweist und mit den Stegen im Führungsgleitkontakt
mit der Führung ist.
[0055] Hinsichtlich der Materialwahl ist es von Vorteil, wenn das Gehäuse der Kühlmittelpumpe
aus einem Leichtmetall, vorzugsweise Aluminium oder einer Aluminiumbasislegierung,
geformt ist. So kann das Gehäuse insbesondere gegossen und, soweit Lagerstellen oder
Passungen vorzusehen sind, an den entsprechenden Stellen spanend oder schleifend nachbearbeitet
werden. Die Stellstruktur kann ebenfalls aus einem Metall gefertigt sein, bevorzugter
wird sie aus einem Kunststoffmaterial geformt. Sie kann insbesondere ein Kunststoffspritzgussteil
sein. Die genannte Führung kann ebenfalls aus Kunststoff gefertigt sein, dann allerdings
bevorzugt aus einem für den bevorzugten Führungsgleitkontakt mit der Stellstruktur
günstigen Material. Bevorzugter besteht die Führung jedoch aus einem metallischen
Werkstoff, beispielsweise ebenfalls einem Leichtmetall oder aus Stahl. Eine Stellstruktur
aus Kunststoff und eine Führung aus Stahl ergibt auch eine besonders günstige, reibungsarme
Gleitpaarung für einen Führungsgleitkontakt der Stellstruktur. Das wenigstens eine
Servopumpenrad, bei mehreren Servopumpenrädern eines oder mehrere dieser Räder oder
sämtliche Räder, kann oder können aus metallischem Werkstoff oder aus Kunststoff gefertigt
sein. Soweit die Stellstruktur oder ein Servopumpenrad aus Kunststoff gefertigt ist,
kommen hierfür sowohl thermoplastische als auch duroplastische Kunststoffe in Frage.
[0056] Anstelle oder zusätzlich zu einer Führung kann die Stellstruktur in Ausführungen,
in denen sie längs einer Verstellachse, vorzugsweise längs der Drehachse der Antriebswelle,
verstellbar ist, über Haltearme parallel zur Verstellachse elastisch nachgiebig abgestützt
sein, d. h. mittels elastisch verformbarer Haltearme. Obgleich grundsätzlich zwei
solcher Haltearme genügen, die um die Verstellachse verteilt, vorzugsweise in zweizähliger
Drehsymmetrie verteilt angeordnet sind, ist es besonders vorteilhaft, wenn drei solche
Haltearme um die Verstellachse in vorzugsweise dreizähliger Drehsymmetrie angeordnet
sind. Bei Anordnung von mehr als drei derartiger Haltearme entsteht eine geometrische
Überbestimmung, so dass die Anordnung von genau drei elastisch verformbaren Haltearmen
bevorzugt wird. Vorzugsweise sind die Haltearme so geformt und in Bezug auf die Verstellachse
so angeordnet, dass sie die Stellstruktur bei der Verstellung in Bezug auf die Verstellachse
zentriert, bevorzugt in jeder Verstellposition zentriert halten. Mittels der Haltearme
kann gleichzeitig auch eine Federeinrichtung geschaffen sein, die dafür sorgt, dass
die Verstellstruktur in eine bestimmte Verstellposition gespannt ist und mittels des
Drucks des Steuerfluids aus dieser Verstellposition bis in eine andere Verstellposition
verstellt werden kann. Grundsätzlich können die elastisch verformbaren Haltearme aber
auch zusätzlich zu einer weiteren Federeinrichtung vorgesehen sein, die in solchen
Ausführungen die Stellstruktur vorzugsweise in die gleiche Richtung wie die Haltearme
mit Federkraft beaufschlagt.
[0057] Die Kühlmittelpumpe kann in einfachen Ausführungen dafür eingerichtet sein, nur die
Brennkraftmaschine zum Zwecke der Kühlung mit dem Kühlmittel zu versorgen. Sie kann
aber auch dafür ausgelegt sein, zusätzlich ein weiteres Aggregat oder mehrere Aggregate,
beispielsweise einen Wärmetauscher einer Fahrzeugheizung, mit dem von der Brennkraftmaschine
erwärmten Kühlmittel zu versorgen. Sie kann in derartigen Ausführungen mehrflutig
sein, mit einem ersten Ausströmbereich für die Brennkraftmaschine und einem zweiten
Ausströmbereich für das weitere Aggregat. Die zwei oder gegebenenfalls noch mehr Fluten
können jeweils mit einer eigenen Stellstruktur in der beschriebenen Weise ausgestattet
sein, um jede der Fluten separat von der jeweils anderen bedarfsgerecht steuern zu
können. Es kann aber auch im oder stromabwärts vom Ausströmkanal eine Verzweigung
vorgesehen sein, so dass eine beispielsweise nur einflutige Kühlmittelpumpe das gesamte
Kühlmittel fördert und erst stromabwärts vom Radialförderrad mittels eines entsprechenden
Ventils das Kühlmittel zur Brennkraftmaschine oder dem einen oder der mehreren anderen
zu versorgenden Aggregat(en) fördert.
[0058] Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen
beschrieben.
[0059] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
Am Ausführungsbeispiel offenbar werdende Merkmale bilden jeweils einzeln und in jeder
Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend erläuterten
Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Kühlmittelpumpe in einer perspektivischen Sicht,
- Figur 2
- die Kühlmittelpumpe in einem Längsschnitt,
- Figur 3
- einen zentralen Bereich der Kühlmittelpumpe im Längsschnitt,
- Figur 4
- einen Druckbegrenzer der Kühlmittelpumpe,
- Figur 5
- die Kühlmittelpumpe in einem ersten Querschnitt,
- Figur 6
- die Kühlmittelpumpe in einem zweiten Querschnitt
- Figur 7
- eine modifizierte Stellstruktur,
- Figur 8
- eine Kühlmittelpumpe mit rotierendem Filter,
- Figur 9
- die Kühlmittelpumpe der Figur 8 in einer Sicht auf ein Radialförderrad,
- Figur 10
- die Kühlmittelpumpe der Figur 8 in einer Sicht auf den Filter,
- Figur 11
- eine Kühlmittelpumpe mit Filter und mechanischer Reinigungseinrichtung,
- Figur 12
- die Kühlmittelpumpe der Figur 11 in einer Sicht auf den Filter,
- Figur 13
- eine Kühlmittelpumpe mit Filter und fluidischer Reinigungseinrichtung,
- Figur 14
- die Kühlmittelpumpe der Figur 13 in einer Sicht auf den Filter,
- Figur 15
- den Filter und die Reinigungseinrichtung in Detaildarstellung,
- Figur 16
- eine Kühlmittelpumpe mit einer Seitenkanalpumpe als Servopumpe, und
- Figur 17
- die Kühlmittelpumpe der Figur 16 in einer Sicht auf die Servopumpe.
[0060] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Kühlmittelpumpe, die als Kühlmittelpumpe für
eine Brennkraftmaschine, vorzugsweise als Kühlmittelpumpe für einen Verbrennungsmotor
eines Kraftfahrzeugs, verwendet werden kann. Es handelt sich um eine Kühlmittelpumpe
in Radialbauart. In einem Gehäuse 1 der Kühlmittelpumpe ist ein Radialförderrad 2
um eine Drehachse R drehbar gelagert. Das Gehäuse 1 weist Montagestellen für die Montage
im Kühlkreislauf der Brennkraftmaschine, vorzugsweise an der Brennkraftmaschine, auf.
Die Kühlmittelpumpe ist im montierten Zustand für ihren Antrieb mit der Brennkraftmaschine
gekoppelt, kann also von dieser über ein geeignetes Getriebe, beispielsweise einen
Zugmitteltrieb, drehangetrieben werden. An einer Antriebsseite der Kühlmittelpumpe
ist entsprechend ein Antriebsrad 3 angeordnet, beispielhaft wie üblich ein Riemenrad,
das aber auch durch ein Kettenrad im Falle eines Kettentriebs oder auch durch ein
Zahnrad für einen optionalen Zahnradantrieb anstelle eines Zugmitteltriebs ersetzt
werden könnte. Das Antriebsrad 3 ist zum Radialförderrad 2 koaxial angeordnet und
somit um die gleiche Drehachse R drehbar. Das Radialförderrad 2 ist mit dem Antriebsrad
3 drehmomentfest verbunden. Beispielhaft sind beide Räder 2 und 3 jeweils verdrehgesichert
mit einer gemeinsamen Antriebswelle 4 verbunden, die vom Gehäuse 1 drehgelagert wird.
Im Pumpenbetrieb fördert das Radialförderrad 2 ein Kühlmittel, vorzugsweise ein flüssiges
Kühlmittel, aus einem zentralen Einströmbereich 5, der Saugseite der Pumpe, in einen
sich am äußeren Umfang um das Radialförderrad 2 erstreckenden Ausströmbereich 6. Saugseitig
ist das Radialförderrad 2 über den Einströmbereich 5 an ein Kühlmittelreservoir und
druckseitig über den Ausströmbereich 6 an die mit dem Kühlmittel zu versorgende Brennkraftmaschine
oder einen oder mehrere weitere Verbraucher, beispielsweise eine Heizung, angeschlossen.
[0061] Um den vom Radialförderrad 2 geförderten Kühlmittelstrom an den Bedarf der Brennkraftmaschine
oder eines optionalen anderen Verbrauchers anpassen zu können, ist die Kühlmittelpumpe
in Bezug auf den Förderstrom verstellbar. Der Förderstrom wird durch Variation der
Strömungsgeometrie verstellt, beispielhaft durch Variation des Strömungsquerschnitts
im Übertritt vom Radialförderrad 2 in den Ausströmbereich 6, der wie von Radialpumpen
bekannt, von einem Ringkanal oder Teilringkanal eines in Figur 1 nicht dargestellten,
abgenommenen Teils des Gehäuses 1 gebildet wird. Der Ring- oder Teilringkanal erstreckt
sich am äußeren Umfang des Radialförderrads 2 um dieses vollständig über 360° oder
zumindest teilweise umlaufend. Der Variation der Strömungsgeometrie dient eine Stellstruktur
10, die als Ringschieber, wie bevorzugt als Spaltringschieber gebildet ist und relativ
zum Gehäuse 1 und dem Radialförderrad 2 axial hin und her in unterschiedliche Verstellpositionen
verstellt werden kann. Die Stellstruktur 10 bildet unmittelbar mit dem Radialförderrad
2 einen diesen umgreifenden Ringspalt, wirkt somit als Spaltringschieber. Die Stellstruktur
10 ist zwischen einer ersten axialen Verstellposition und einer zweiten axialen Verstellposition
hin und her verstellbar. In Figur 1 nimmt sie die erste Verstellposition ein, in der
der Übertrittsquerschnitt vom Radialförderrad 2 in den Ausströmbereich 6 maximal ist.
In der zweiten Verstellposition ist dieser Übertrittsquerschnitt minimal. Beispielhaft
gibt die Stellstruktur 10 in der ersten Verstellposition das Radialförderrad 2 über
dessen gesamte wirksame axiale Förderweite frei. In der zweiten Verstellposition überdeckt
sie die wirksame Förderweite des Radialförderrads 2 wie bevorzugt, aber lediglich
beispielhaft vollständig. Mittels der Stellstruktur 10 ist daher eine Verstellung
zwischen einem beispielhaft der Nullförderung entsprechenden minimalen Fördervolumen
und einem maximalen Fördervolumen möglich. Vorzugsweise ist die Stellstruktur 10 zwischen
der ersten und der zweiten Verstellposition in jede Zwischenposition verstellbar und
in der gewünschten Verstellposition einregelbar, also in Position haltbar.
[0062] Um das Fördervolumen automatisch verstellen zu können, umfasst die Kühlmittelpumpe
eine Aktuatoreinrichtung mit einem Steuerventil 7, das wie bevorzugt, aber nur beispielhaft
als elektromagnetisch wirkendes Ventil gebildet ist. Dem Steuerventil 7 sind über
einen Anschluss 8 elektrische Energie und Steuersignale zuführbar. Das Steuerventil
7 kann über den Anschluss 8 insbesondere mit einer Steuerung der Brennkraftmaschine,
beispielsweise einer Motorsteuerung im Falle eines Antriebsmotors eines Kraftfahrzeugs,
oder einer Steuerung für eine Fahrzeugheizung verbunden werden.
[0063] Die Stellstruktur 10 ist fluidisch mittels eines Steuerfluids verstellbar, das vom
zu fördernden Kühlmittel gebildet wird. Die Stellstruktur 10 ist hierfür im Gehäuse
1 mit einem Kolben gekoppelt, der vom Steuerventil 7 gesteuert mit einem Druck des
Steuerfluids beaufschlagt wird. Dem Steuerventil 7 kann über den Anschluss 8 ein Steuersignal
zugeführt werden. Das Steuersignal kann in Abhängigkeit von einer gemessenen Temperatur,
insbesondere einer im Kühlkreis gemessenen Temperatur wie etwa einer Kühlmitteltemperatur,
erzeugt werden. So kann an einer repräsentativen Stelle des Kühlkreises, vorzugsweise
an mehreren repräsentativen Stellen jeweils, ein Temperatursensor angeordnet sein,
dessen Sensorausgangssignal der Steuerung aufgegeben wird, die aus dem oder den Sensorsignal(en)
die Steuergröße für das Steuerventil 7 bildet.
[0064] Figur 2 zeigt die Kühlmittelpumpe in einem Längsschnitt. Die Antriebswelle 4 ist
in der Darstellung in funktionale axiale Abschnitte 4a bis 4e unterteilt und im Wellenabschnitt
4d vom und im Gehäuse 1 mittels eines Wälzlagers drehbar gelagert. Das Radialförderrad
2 ist in einem vorderen Endabschnitt 4a verdrehgesichert mit der Antriebswelle 4 verbunden.
Das Antriebsrad 3 ist in einem vom Wellenabschnitt 4a axial abgewandten hinteren Wellenabschnitt
4e, vom Radialförderrad 2 aus gesehen hinter dem Drehlagerabschnitt 4d angeordnet
und dort verdrehgesichert mit der Welle 4 verbunden. Wegen der Drehlagerung der Welle
4 in einem Wellenabschnitt axial zwischen der Abstützung des Radialförderrads 2 und
der Abstützung des Antriebsrads 3 wird ein axial kurzer Abstand zwischen der Drehlagerung
der Welle 4 und dem Radialförderrad 2 erhalten und dadurch ein bei Fördertätigkeit
eventuell auftretendes, im Abschnitt 4d der Drehlagerung der Antriebswelle 4 abzufangendes
Biegemoment reduziert.
[0065] Um den für die Verstellung der Stellstruktur 10 erforderlichen Steuerfluiddruck zu
erzeugen, umfasst die Kühlmittelpumpe eine zusätzliche Pumpe 20, die im Folgenden
zur begrifflichen Unterscheidung von der eigentlichen Kühlmittelpumpe als Servopumpe
20 bezeichnet wird. Die Servopumpe 20 ist eine Verdrängerpumpe und wie bevorzugt,
aber dennoch nur beispielhaft, als Innenzahnradpumpe ausgeführt. Sie umfasst ein mit
der Welle 4 verdrehgesichert verbundenes, mit einer Außenverzahnung versehenes Innenrad
21 und ein das Innenrad 21 umgebendes, innenverzahntes Außenrad 22, die miteinander
in einem Fördereingriff, nämlich Zahneingriff sind, in dem sie bei drehangetriebener
Welle 4 um die Drehachse R umlaufend periodisch sich vergrößernde und wieder verkleinernde
Förderzellen bilden. Im Bereich der Zellenvergrößerung, der Niederdruckseite der Servopumpe
20, wird durch die sich vergrößernden Förderzellen das Steuerfluid, hier das Kühlmittel,
angesaugt. Im Bereich der Zellenverkleinerung, der Hochdruckseite der Servopumpe 20,
wird das Steuerfluid unter erhöhtem Druck wieder ausgestoßen. Die Servopumpe 20 ist
an ihrer Hochdruckseite über einen Druckkanal 31 mit dem Steuerventil 7 verbunden.
[0066] Der Steuerfluidbereich, der sich vom Austritt der Servopumpe 20 bis zum Steuerventil
7 erstreckt, den Druckkanal 31 also einschließt, bildet die Hochdruckseite der Servopumpe
20. Mit dem Steuerventil 7 wird der Druck des Steuerfluids auf der Hochdruckseite
eingestellt. Das Steuerfluid wirkt auf dieser Hochdruckseite auf einen Kolben 15,
der im Gehäuse 1 der Kühlmittelpumpe axial beweglich geführt und mit der Stellstruktur
10 so gekoppelt ist, dass die Stellstruktur 10 bei Beaufschlagung des Kolbens 15 mit
entsprechendem Steuerfluiddruck in Richtung auf die Verstellposition der maximalen
axialen Überdeckung des Radialförderrads 2 verschoben wird. Der Kolben 15 ist, wie
bevorzugt, axial fest mit der Stellstruktur 10 verbunden, so dass diese die Axialbewegung
des Kolbens 15 einfach mitmacht. Die Stellstruktur 10 wird von einer Federeinrichtung
mit um die Drehachse R gleichmäßig verteilt angeordneten Federn 17 in die axiale Gegenrichtung
mit Federkraft beaufschlagt. Dem auf den Kolben 15 wirkenden Steuerfluiddruck wirkt
somit die Federkraft rückstellend in Richtung auf die Verstellposition minimaler Überdeckung,
die die Stellstruktur 10 in Figur 2 einnimmt, entgegen.
[0067] Das Steuerventil 7 kann beispielsweise ein zwischen unterschiedlichen Schaltstellungen
schaltbares Mehrwegeventil sein, das in einer ersten Schaltstellung die Hochdruckseite
der Servopumpe 20 absperrt und in einer zweiten Schaltstellung die Hochdruckseite
der Servopumpe 20 mit dem Kühlmittelkreis kurzschließt und hierfür mit vorzugsweise
der Druckseite der Kühlmittelpumpe verbindet. Die Servopumpe 20 ist zweckmäßigerweise
so ausgelegt, dass der von ihr erzeugte Steuerfluiddruck bereits im Leerlauf der Brennkraftmaschine
ausreicht, um die Stellstruktur 10 bei in der ersten Schaltstellung, der Sperrstellung,
befindlichem Steuerventil 7 in die Verstellposition der maximalen Überdeckung zu verstellen.
Entspricht die Verstellposition der maximalen Überdeckung wie bevorzugt der vollständigen
Überdeckung, fördert das Radialförderrad 2 praktisch kein Kühlmittel. Dies ermöglicht
eine rasche Erwärmung der Brennkraftmaschine, wenn diese aus dem kalten Zustand gestartet
wird. Zudem verringert sich die Leistungsaufnahme der Kühlmittelpumpe.
[0068] Soll mit dem vom Radialförderrad 2 geförderten Kühlmittel noch ein anderes Aggregat
versorgt werden, beispielsweise eine Heizung eines Kraftfahrzeugs, falls es sich bei
der Brennkraftmaschine um den Antriebsmotor eines Fahrzeugs handelt, kann stromabwärts
vom Förderrad 2 eine Abzweigung zu solch einem weiteren Aggregat angeordnet und ein
weiteres Steuerventil vorgesehen sein, um das Kühlmittel wahlweise zur Brennkraftmaschine
oder dem weiteren Aggregat zu leiten, was auch den Fall einschließt, dass das Kühlmittel
über solch ein Steuerventil gleichzeitig sowohl zur Brennkraftmaschine als auch dem
weiteren Aggregat geleitet werden kann. Dem Bedarf eines optionalen weiteren Aggregats
entsprechend kann es daher auch von Vorteil sein, wenn die Stellstruktur 10 in der
Verstellposition maximaler Überdeckung das Radialförderrad 2 am äußeren Umfang axial
nicht vollständig überdeckt, sondern nur über einen axialen Teilabschnitt.
[0069] Das Steuerventil 7 kann in einfachen Ausführungen überhaupt nur die beiden genannten
Schaltstellungen aufweisen und auch stets eine dieser Schaltstellungen einnehmen.
Die Ansteuerung der Stellstruktur 10 kann in solch einfachen Ausführungen so gestaltet
sein, dass die Stellstruktur 10 nur jeweils eine der beiden Extrempositionen einnehmen
kann, also entweder die Verstellposition maximaler oder die Verstellposition minimaler
Überdeckung. In einer Weiterbildung kann das Steuerventil 7 dafür eingerichtet sein,
zwischen den beiden Schaltstellungen so rasch hin und her zu schalten, dass die Stellstruktur
10 auch auf eine beliebige Verstellposition axial zwischen den beiden Extrempositionen
eingeregelt werden kann. In wieder anderen Weiterbildungen kann das Steuerventil 7
dafür eingerichtet sein, den Druck des Steuerfluids kontinuierlich auf einen bestimmten
Wert und dadurch die Stellstruktur 10 dem Kräftegleichgewicht aus Steuerfluiddruck
und rückstellender Federkraft entsprechend auf eine bestimmte oder jede beliebige,
gewünschte Position zwischen der Verstellposition maximaler und der Verstellposition
minimaler Überdeckung einzustellen.
[0070] Zwischen der Servopumpe 20 und dem Steuerventil 7 ist eine Druckhalteeinrichtung
28 angeordnet, die verhindert, dass das Steuerfluid in die Servopumpe 20 zurück strömen
kann. Die Druckhalteeinrichtung 28 blockiert in einer Sperrposition einen Strömungsquerschnitt
gegen ein Zurückströmen zur Servopumpe 20, lässt ein Hinströmen in Richtung auf das
Steuerventil 7 jedoch zu. Sie öffnet nur dann, wenn der Druck des Steuerfluids an
einem der Servopumpe 20 nahen stromaufwärtigen Einlass der Druckhalteeinrichtung 28
den Druck des Steuerfluids an einem dem Steuerventil 7 nahen stromabwärtigen Auslass
der Druckhalteeinrichtung 28 übersteigt. Sie wird mit Federkraft in die Sperrposition
beaufschlagt, nimmt also bei Gleichdruck die Sperrposition ein. Die in der Sperrposition
wirkende Federkraft ist so bemessen, dass die Druckhalteeinrichtung 28 in Richtung
auf das Steuerventil 7 zumindest dann öffnet, wenn sich die Brennkraftmaschine im
Leerlauf befindet und der auf den Kolben 15 wirkende Druck dem Umgebungsdruck entspricht.
Die Druckhalteeinrichtung 28 ist wie bevorzugt, aber nur beispielhaft als Rückschlagventil
ausgeführt.
[0071] Bei sperrendem Steuerventil 7 kann aufgrund der Druckhalteeinrichtung 28 die Stellstruktur
10 nach einem Abstellen der Brennkraftmaschine über einen vergleichsweise langen Zeitraum
in der Verstellposition maximaler Überdeckung gehalten werden, da ein Zurückströmen
des Steuerfluids über die Servopumpe 20 verhindert wird. Falls die Stellstruktur 10
in dieser Verstellposition den Übergangsquerschnitt am äußeren Umfang des Radialförderrads
2 wie bevorzugt weitgehend dicht verschließt, kann das Kühlmittel stromauf des Radialförderrads
2 der Dichtigkeit des Übergangsquerschnitts entsprechend länger zurückgehalten werden,
als dies bei raschem Druckabbau auf der Hochdruckseite der Servopumpe 20 der Fall
wäre. Die Brennkraftmaschine kann nach einem Abstellen langsamer abkühlen, der Abkühlvorgang
kann verstetigt werden.
[0072] Die Servopumpe 20 und die Druckhalteeinrichtung 28, falls letztere vorhanden ist,
sind vorzugsweise so ausgelegt, dass der im Leerlauf der Brennkraftmaschine von der
Servopumpe 20 erzeugte Druck ausreicht, die Stellstruktur 10 in die Verstellposition
maximaler Überdeckung zu verstellen. Durch entsprechende Ansteuerung des Steuerventils
7 kann dieser Druck entweder gehalten oder reduziert und somit die Position der Stellstruktur
10 auch im Leerlauf bedarfsgerecht eingestellt werden. Dies gilt vorzugsweise auch
für jeden anderen Betriebszustand der Brennkraftmaschine, solange der von der Servopumpe
20 erzeugte Steuerfluiddruck ausreicht, die rückstellende Federkraft zu überwinden,
die in Richtung auf die Position minimaler Überdeckung auf die Stellstruktur 10 wirkt.
[0073] Der Steuerfluiddruck wird mittels eines in Figur 4 dargestellten Druckbegrenzers
29 auf einen maximalen Wert begrenzt, so dass er diesen Wert auch bei hohen Drehzahlen
und entsprechend hohem Fördervolumen der Servopumpe 20 nicht übersteigen kann. Durch
die Begrenzung des Steuerfluiddrucks wird die Kraft, mit der die Stellstruktur 10
in der Verstellposition maximaler Überdeckung gegen einen axialen Anschlag drücken
kann, auf einen sich aus dem Steuerfluiddruck und der wirksamen Druckfläche des Kolbens
15 ergebenden Maximalwert begrenzt. Ein Einlass des Druckbegrenzers 29 ist mit dem
Raum verbunden, in dem der Kolben 15 mit dem Steuerfluid beaufschlagt wird. Ein Auslass
des Druckbegrenzers 29 leitet das Steuerfluid in den vom Radialförderrad 2 geförderten
Hauptstrom des Kühlmittels zurück. Der Druckbegrenzer 29 ist wie bevorzugt, aber nur
beispielhaft als Rückschlagventil gebildet. Der Druckbegrenzer 29 ist in Umfangsrichtung
um die Rotationsachse R zur Druckhalteeinrichtung 28 versetzt angeordnet. Der in Figur
4 dargestellte Längsschnitt ist in Umfangsrichtung entsprechend zum Längsschnitt der
Figuren 2 und 3 versetzt.
[0074] Die Servopumpenräder 21 und 22 sind in einem eigenen Servopumpengehäuse 23 aufgenommen.
Das Servopumpengehäuse 23 lagert das Außenrad 22 über dessen äußeren Umfang in einem
Gleitkontakt drehbar. Die Aufnahme der Servopumpenräder 21 und 22 im eigenen Servopumpengehäuse
23 erleichtert den Zusammenbau der Kühlmittelpumpe, indem die Servopumpe 20 in einem
vormontierten Zustand eingebaut werden kann. Das Servopumpengehäuse 23 ist im Gehäuse
1 der Kühlmittelpumpe angeordnet, wie bevorzugt, innerhalb der ringförmigen Stellstruktur
10. Die Druckhalteeinrichtung 28 und der Druckbegrenzer 29 sind ebenfalls im Servopumpengehäuse
20 angeordnet.
[0075] Figur 3 zeigt in einer vergrößerten Darstellung den zentralen Bereich der Kühlmittelpumpe
im gleichen Längsschnitt wie Figur 2. Das zentral angeordnete Servopumpengehäuse 23
wird an seiner dem Radialförderrad 2 zugewandten Stirnseite von einem Deckel 13 abgedeckt.
Der Deckel 13 deckt gleichzeitig an der betreffenden Seite auch das Gehäuse 1 der
Kühlmittelpumpe ab. Axial zwischen dem Servopumpengehäuse 23 und dem Deckel 13 ist
noch eine Deckscheibe 24 angeordnet, die das Servopumpengehäuse 23 unmittelbar überdeckt
und in der der Einlass 25 und der Auslass 27 der Servopumpe 20 geformt sind. In der
Deckscheibe 24 ist im Einlass 25 ein Filter 26 angeordnet, beispielhaft ein Filtersieb,
der Schmutzpartikel zurückhält. Bei drehender Antriebswelle 4 saugt die Servopumpe
20 Kühlmittel von einer Stelle im Fliehkraftfeld, vorzugsweise am oder nahe beim äußeren
[0076] Umfang des Radialförderrads 2, durch den Einlass 25 ein und stößt das Kühlmittel
als Steuerfluid mit erhöhtem Druck durch den Auslass 27 aus. Der Auslass 27 ist über
die Druckhalteeinrichtung 28 mit dem Druckkanal 31 und dieser mit der dem Radialförderrad
2 abgewandten Rückseite des Kolbens 15 verbunden. In Figur 3 nimmt die Druckhalteeinrichtung
28 die Sperrposition ein. Die Servopumpe 20 steht still, oder es wurde bei sperrendem
Steuerventil 7 beispielsweise gerade die Pumpengeschwindigkeit verringert.
[0077] Die Servopumpe 20 ist in dem sich an den Wellenabschnitt 4a axial anschließenden
Wellenabschnitt 4b angeordnet. Zwischen dem Servopumpengehäuse 23 und dem die Drehlagerung
bildenden Wellenabschnitt 4d ist im Wellenabschnitt 4c eine Wellendichtung 19, beispielsweise
in Form einer Gleitringdichtung oder Lippendichtung, angeordnet, die das Gehäuse 1
abdichtet. Wie nicht zuletzt auch aus Figur 3 ersichtlich, ist die als Rotationspumpe
ausgeführte Servopumpe 20 axial vorteilhaft schmal, wodurch das Radialförderrad 2
axial besonders nah bei der im Wellenabschnitt 4d gebildeten Drehlagerung angeordnet
sein kann. Wegen der Ausführung als Innenzahnradpumpe kann dieser axiale Abstand besonders
gering gehalten werden.
[0078] Die Stellstruktur 10 wird in einem Gleitführungskontakt axial längs einer Führung
12 geführt. Die Führung 12 ist eine in das Gehäuse 1 eingesetzte Hülse, wie bevorzugt,
aber nur beispielhaft eine Stahlhülse. Die Führung 12 umgibt das Servopumpengehäuse
23 und ist beispielhaft unmittelbar über das Servopumpengehäuse 23 geschoben. Die
Führung 12 stützt sich am Servopumpengehäuse 23 somit nach innen ab. Sie ist ferner
auch an dem Gehäuse 1 abgestützt, indem sie im Gehäuse 1 auch auf eine freie Umfangsfläche
des Gehäuses 1 aufgeschoben, bevorzugt aufgepresst ist. Das Gehäuse 1 ist vorzugsweise
aus einem Aluminiumwerkstoff gefertigt und kann insbesondere aus Aluminium oder einer
Aluminiumbasislegierung gegossen sein.
[0079] Die Stellstruktur 10 kann insbesondere eine Kunststoffstruktur sein, beispielsweise
ein Spritzgussteil aus einem thermoplastischen Kunststoff. Der Kolben 15 ist zweckmäßigerweise
aus einem Elastomer oder Naturgummi geformt. Der Kolben 15 ist in einem Ringzylinderraum
axial hin und her beweglich aufgenommen. Der Ringzylinderraum wird außen von einer
Innenumfangsfläche des Gehäuses 1 und innen von der Führung 12 begrenzt.
[0080] Die Begrenzung des Ringzylinderraums durch Metallflächen ist für die jeweilige Gleitpaarung
mit dem Kolben 15 günstig. Der Kolben 15 wird an einer freien Kolbenseite wie bereits
erwähnt mit dem Steuerfluid beaufschlagt. Der Kolben 15 ist an einem axialen Ende
der Stellstruktur 10, das wie bevorzugt dem Radialförderrad 2 abgewandt ist, angeordnet
und kann mit der Stellstruktur 10 insbesondere fest, beispielsweise stoffschlüssig,
verbunden sein. Grundsätzlich kann der Kolben 15 aber auch in die Richtung seiner
Beaufschlagung mit dem Steuerfluid in nur einem Druckkontakt mit der Stellstruktur
10 sein. Dem Druck des Steuerfluids wirken wie gesagt mehrere um die Drehachse R verteilt
angeordnete Federn 17 entgegen, die sich mit einem Federende jeweils am Deckel 13
und mit dem anderen Federende an einem an der Stellstruktur 10 gebildeten Federsitz
18 abstützen. Die Federn 17 sind beispielhaft als Schraubendruckfedern ausgeführt.
Sie sind in einem Ringraum angeordnet, der radial innen von der Führung 12 und radial
außen von der Stellstruktur 10 begrenzt wird.
[0081] Die Stellstruktur 10 ist im Führungskontakt mit der Führung 12 an dieser mittels
einer Steglagerung abgestützt, die von axial erstreckten Stegen 16 gebildet wird.
Die Stege 16 sind an einem der Führung 12 radial zugewandten Innenumfang der Stellstruktur
10 geformt.
[0082] Figur 5 zeigt die Kühlmittelpumpe in einem Querschnitt axial auf der Höhe der Servopumpenräder
21 und 22. Von radial innen nach außen sind die Welle 4, das darauf verdrehgesichert
angeordnete Innenrad 21, das damit im Fördereingriff befindliche Außenrad 22, das
Pumpengehäuse 23 und die das Pumpengehäuse 23 umgebende Führung 12 erkennbar. Erkennbar
sind ferner der im Servopumpengehäuse 23 geformte Aufnahmeraum zur Bildung des Druckbegrenzers
29 und ein über die Deckscheibe 24 und den Deckel 13 (Figur 3) mit dem Auslass 27
der Servopumpe 20 verbundener Verbindungskanal, der mit dem zum Steuerventil 7 führenden
Druckkanal 31 verbunden und in dem die Druckhalteeinrichtung 28 gebildet ist. Ein
weiterer Verbindungskanal 33 ist mit einem Entlastungskanal 32 verbunden. Der Entlastungskanal
32 ist an das Steuerventil 7 angeschlossen. Der Entlastungskanal 32 führt vom Steuerventil
7 über den Verbindungskanal 33 zurück in den Kühlmittelkreislauf. In einer seiner
Schaltstellungen verbindet das Steuerventil 7 den Druckkanal 31 mit dem Entlastungskanal
32, so dass der Kolben 15 (Figur 3) nur mit einem vergleichsweise niedrigen Druck
beaufschlagt und die Stellstruktur 10 durch die Kraft der Federn 17 in der in den
Figuren 2 und 3 dargestellten Verstellposition minimaler Überdeckung gehalten wird.
[0083] In Figur 5 sind des Weiteren die am Innenumfang der Stellstruktur 10 geformten axialen
Stege 16 erkennbar, die durch in Umfangsrichtung jeweils benachbarte Vertiefungen
am Innenumfang freigestellt sind und für eine saubere Axialführung der Stellstruktur
10 sorgen. Die Stellstruktur 10 ist relativ zum Gehäuse 1 der Kühlmittelpumpe verdrehgesichert
mittels stabförmigen Verdrehsicherungen 14 geführt, die in entsprechende Gegenführungen
der Stellstruktur 10 ragen. Eine der Verdrehsicherungen 14 ist auch in Figur 3 erkennbar.
Die Verdrehsicherungen 14 ragen von der Rückseite des Gehäusedeckels 13 axial ab.
Schließlich sind in Figur 5 auch die an der Stellstruktur 10 befindlichen Stützstellen
für die Federn 17, nämlich die Federsitze 18 erkennbar.
[0084] Figur 6 zeigt die Kühlmittelpumpe nochmals in einem anderen Querschnitt axial auf
der Höhe der im Wellenabschnitt 4d gebildeten Drehlagerung. Die Querschnittsebene
erstreckt sich längs des Druckkanals 31 und des Entlastungskanals 32. Zur Drehlagerung
ist noch nachzutragen, dass diese durch wenigstens zwei axial voneinander beabstandete
Lagerrillen und in den Lagerrillen um die Drehachse R angeordnete Wälzkörper sowie
eine die Wälzkörper außen umschließende Lagerhülse 9 gebildet wird. Die Lagerrillen
sind unmittelbar am äußeren Umfang der Antriebswelle 4 geformt. Die Lagerhülse 9 ist
in das Gehäuse 1 eingepresst. Die Antriebswelle 4 bildet mit dem Wälzlager bzw. den
mehreren voneinander axial beabstandeten Wälzlagern und der Lagerhülse 9 eine Baueinheit,
die beim Zusammenbau der Kühlmittelpumpe in das Gehäuse 1 eingesetzt wird.
[0085] Figur 7 zeigt eine Stellstruktur 10, die gegenüber der in der abgebildeten Kühlmittelpumpe
verwendeten Stellstruktur 10 in Bezug auf ihre Lagerung modifiziert ist. Die modifizierte
Stellstruktur 10 ist einzeln, nicht montiert, in einer Ansicht auf ihre im eingebauten
Zustand dem Radialförderrad 2 abgewandte Rückseite dargestellt. An der Rückseite ist
der Kolben 15 angeordnet. An der Rückseite der Stellstruktur 10 sind um die Drehachse
R gleichmäßig verteilt elastische Haltearme 34 angeordnet, die beispielhaft wie bevorzugt
um die Drehachse R spiralig geformt sind. Die Haltearme 34 können durch entsprechend
geformte Durchbrechungen, beispielhaft schlitzförmige Durchbrechungen, an der Rückseite
der Stellstruktur 10 geformt sein. Die Stellstruktur 10 kann zur Ausbildung der Haltearme
34 an ihrer Rückseite einen Boden aufweisen. Die Haltearme 34 können alternativ auch
nahe dem äußeren Umfang der Stellstruktur 10 geformt sein, um eine Anordnung entsprechend
der Stellstruktur 10 der in den Figuren 1 bis 6 dargestellten Kühlmittelpumpe zu ermöglichen.
In solch einer nochmals modifizierten Ausführung wären die Haltearme 34 im äußeren
Bereich an der Rückseite der Stellstruktur 10 radial vorzugsweise noch außerhalb des
Kolbens 15 geformt. Die Haltearme 34 können unmittelbar an der Stellstruktur 10 geformt
oder getrennt geformt und mit der Stellstruktur 10 gefügt sein. Die Haltearme 34 können
die Federn 17 ersetzen, falls sie mit dem Gehäuse 1 axial fest verbunden werden.
[0086] Die Figuren 8, 9 und 10 zeigen in einem Längsschnitt und zwei Frontansichten eine
Kühlmittelpumpe mit einem modifizierten Filter zum Reinigen des zur Servopumpe 20
strömenden Kühlmittels. Mit Ausnahme des Filters, der mit dem Bezugszeichen 36 versehen
ist, entspricht die Kühlmittelpumpe der vorstehend beschriebenen, so dass auf die
Ausführungen hierzu verwiesen wird und die gleichen Bezugszeichen wie in den Figuren
1 bis 7 verwendet werden.
[0087] Der Filter 36 ersetzt den Filter 26 (Figur 3). Im Unterschied zu dem fest mit dem
Servopumpengehäuse 23 verbundenen Filter 26 ist der Filter 36 mit der Antriebswelle
4 nicht verdrehbar verbunden, so dass er deren Drehbewegung mitmacht. Vom Filter 36
von der Servopumpe 20 abgehaltene Schmutzpartikel werden bei Drehung des Filters 36
durch die Fliehkraft nach außen, weg von der Drehachse R und somit auch weg vom Filter
36 geschleudert und der Filter 36 auf diese Weise gereinigt. Der Filter 36 ist auf
die Antriebswelle 4 in einen formschlüssigen Eingriff mit dem Wellenabschnitt 4b aufgeschoben,
wodurch die verdrehfeste Verbindung erhalten wird. Er ist wie bevorzugt, aber nur
beispielhaft relativ zur Antriebswelle 4 auch axial zumindest im Wesentlichen unbeweglich
angeordnet.
[0088] Der Filter 36 umfasst einen Halter 37 und vom Halter 37 gehaltenes Filtermaterial
38. Der Halter 37 ist in einem zentralen Halterbereich verdrehfest mit der Welle 4
verbunden und dichtet über seinen radial äußeren Umfangsrand gegen das Servopumpengehäuse
23 ab, so dass von der Servopumpe 20 angesaugtes Kühlmittel den Filter 36 nicht umgehen,
sondern nur durch das Filtermaterial 38 zum Servopumpeneinlass 25 strömen kann. Zur
peripheren Abdichtung könnte der Halter 37 über den Umfangsrand beispielsweise mit
Elastizitätskraft gegen eine axial zugewandte Stirnfläche des Servopumpengehäuses
23 drücken, über seinen Umfangsrand beispielsweise eine elastische Dichtlippe aufweisen.
Im Ausführungsbeispiel ist an der zugewandten Stirnfläche des Servopumpengehäuses
23 allerdings um die Drehachse R umlaufend eine Vertiefung, beispielsweise eine Nut,
geformt, in die der Halter 37 mit seinem peripheren Umfangsrand eingreift. Umfangsrand
und Vertiefung bilden miteinander eine Labyrinthdichtung.
[0089] Der Halter 37 weist einen für das Kühlmittel durchlässigen Halterbereich auf, den
das durchströmbare Filtermaterial 38 bedeckt oder in dem es angeordnet sein kann.
Um den durchlässigen Halterbereich zu bilden, kann der Halter 37 wie im Ausführungsbeispiel
vom zentralen Halterbereich nach außen sternförmig erstreckte Halterstege aufweisen,
wie sie in der Frontansicht auf den Filter 36 in Figur 10 erkennbar sind. Zwischen
den Halterstegen verbleiben Durchlässe, die sich wie bevorzugt bis oder bis nahe zum
peripheren Umfangsrand des Halters 37 erstrecken und zusammen den durchlässigen Halterbereich
bilden.
[0090] Der Filter 36 ist in einem Spalt axial zwischen dem Radialförderrad 2 und dem Servopumpengehäuse
23 angeordnet. Das vom Radialförderrad 2 geförderte Kühlmittel strömt durch das Radialförderrad
2 hindurch zu dem und durch den Filter 36 zum Einlass 25 der Servopumpe 20. Das Radialförderrad
2 ist entsprechend durchlässig. Wie bevorzugt, aber nur beispielhaft weist es in einem
zentralen, der Drehachse R nahen Bereich um die Drehachse R verteilt mehrere Durchlässe
2a auf, die in Figur 9 erkennbar sind.
[0091] In den Figuren 11 und 12 ist eine Kühlmittelpumpe dargestellt, die wie die Kühlmittelpumpe
der Figuren 1 bis 7 einen stationären, d. h. relativ zum Gehäuse 1 nicht drehbaren
Filter 40 zum Reinigen des zur Servopumpe 20 strömenden Kühlmittels aufweist. Dem
Filter 40 ist im Unterschied zur Kühlmittelpumpe der Figuren 1 bis 7 allerdings eine
Reinigungseinrichtung 41 zugeordnet, die bei drehender Antriebswelle 4 eine mechanische
Reinigung des Filters bewirkt. Im Übrigen entspricht auch diese Kühlmittelpumpe derjenigen
der Figuren 1 bis 7.
[0092] Die Reinigungseinrichtung 41 wird durch einen Schaber gebildet, der mit der Antriebswelle
4 nicht verdrehbar verbunden und in Strömungsrichtung zur Servopumpe 20 gesehen stromauf,
d. h. vor dem Filter 40 angeordnet ist. Die Reinigungseinrichtung 41 ist auf die Antriebswelle
4 in einen formschlüssigen Eingriff mit dem Wellenabschnitt 4b aufgeschoben, wodurch
die verdrehfeste Verbindung erhalten wird. Bei Drehung der Antriebswelle 4 streicht
die Reinigungseinrichtung 41 über die ihr zugewandte Vorderseite des Filters 40 und
schabt bei dieser Relativdrehung Schmutzpartikel ab. Die Reinigungseinrichtung 41
ist wie bevorzugt, aber nur beispielhaft als Flügelrad mit mehreren abragenden Flügeln
42 geformt, wie in Figur 12 in Frontansicht auf die Anordnung aus Filter 40 und Reinigungseinrichtung
41 erkennbar ist. Jeder der Flügel 42 kann als Schaber wirken. In Modifikationen kann
eine mechanische Reinigung des Filters 40 mit einer als Bürste wirkenden Reinigungseinrichtung
anstelle der schabenden Reinigungseinrichtung 41 oder einer Kombination aus Schaben
und Bürsten bewirkt werden, beispielsweise indem die Flügel 42 entweder als Bürsten
oder wenigstens einer der Flügel 42 als Bürste und wenigstens ein anderer der Flügel
42 als Schaber gebildet sind. Die Schabwirkung kann entweder rein mechanisch, also
nur durch Kontakt, oder rein fluidisch oder aber mechanisch und fluidisch erfolgen.
Bevorzugt besteht zwischen Schaber bzw. Reinigungseinrichtung 41 und zugewandter Filteroberfläche
kein direkter Kontakt, sondern ein geringer Abstand. Die Reinigungseinrichtung 41
streicht somit in dem sehr geringen Abstand über die zugewandte Filteroberfläche und
kann dabei Kontakt nur mit anhaftenden Schmutzpartikeln haben und diese dadurch von
der Filteroberfläche abstreifen, wobei der Abstand zur Filteroberfläche im Größenbereich
der Schmutzpartikel läge. Die schabende Wirkung kann auch fluidisch sein, indem durch
die relative Drehbewegung der Reinigungseinrichtung 41 an der zugewandten Filteroberfläche
eine drehende Strömung erzeugt wird, und die anhaftenden Schmutzpartikel von dieser
Strömung und somit fluidisch mitgenommen und entweder nur dadurch oder auch zusätzlich
durch Partikelkontakt von der Filteroberfläche entfernt werden.
[0093] Die Figuren 13 bis 15 zeigen in einem Längsschnitt, einer Frontansicht und einem
Detail eine Kühlmittelpumpe mit einem Filter 43 zum Reinigen des zur Servopumpe 20
strömenden Kühlmittels und einer Reinigungseinrichtung 44 zum Reinigen des Filters
43. Von der Kombination aus Filter 43 und Reinigungseinrichtung 44 abgesehen entspricht
die Kühlmittelpumpe derjenigen der Figuren 1 bis 7, so dass auf die Ausführungen hierzu
verwiesen wird und wieder die gleichen Bezugszeichen wie in den Figuren 1 bis 7 verwendet
werden. Der Filter 43 ist stationär angeordnet, relativ zum Gehäuse 1 insbesondere
nicht drehbar, und die Reinigungseinrichtung 44 ist mit der Antriebswelle 4 verdrehfest
verbunden. Insoweit entspricht die Filter-Reinigungs-Kombination 43, 44 der Kombination
40, 41 der Figuren 11 und 12. Im Unterschied zu dieser bewirkt die Reinigungseinrichtung
44 die Reinigung des Filters 43 jedoch fluidisch, indem sie den Filter 43 der zum
Servopumpeneinlass 25 führenden Hinströmrichtung entgegen mit von der Servopumpe 20
angesaugtem und durch den Filter 43 gereinigtem Kühlmittel spült.
[0094] Die Reinigungseinrichtung 44 bewirkt solch eine den Filter 43 reinigende Rückspülung
auf zwei Wegen. Einer der Wege besteht darin, dass der Filter 43 über die Reinigungseinrichtung
44 an seiner Rückseite mit Steuerfluid von der Hochdruckseite der Servopumpe 20 beaufschlagt
wird. Der andere Weg besteht darin, dass die Reinigungseinrichtung 44 beim Drehen
über die Rückseite des Filters 43 streicht, wobei zwischen der Filterrückseite und
der zugewandten Vorderseite der Reinigungseinrichtung 44 ein axial schmaler Spalt
verbleibt, also keine auf Kontakt beruhende mechanische Reinigung, sondern eine auf
hydrodynamischem Druckaufbau beruhende fluidische Reinigung bewirkt wird. In vereinfachten
Ausführungen kann von diesen beiden Möglichkeiten der Rückspülung auch jede nur alleine
verwirklicht sein.
[0095] Die fluidisch wirkende Reinigungseinrichtung 44 ist stromab des Filters 43, im Beispiel
unmittelbar hinter dem Filter 43 angeordnet und wirkt auf dessen Rückseite. Die Reinigungseinrichtung
44 weist eine mit der Hochdruckseite der Servopumpe 20 verbundene und gegen die Niederdruckseite
der Pumpe 20 mittels Drehdichtung abgedichtete Fluidzuführung 46 (Figuren 15 und 16)
auf, über die der Filter 43 an seiner Rückseite mit Steuerfluid von der Hochdruckseite
der Pumpe 20 beaufschlagt wird. Die Fluidzuführung 46 ist wie bevorzugt, aber nur
beispielhaft ein im zentralen Bereich der Reinigungseinrichtung 44 an deren Rückseite
geformter Verteilerkanal. Die Reinigungseinrichtung 44 weist mehrere vom zentralen
Bereich abragende Flügel 45 auf und ist im Bereich der Flügel 45 durchlässig für das
Steuerfluid. Die Flügel 45 sind mit der Fluidzuführung 46 verbunden, die das Steuerfluid
zu den Flügeln 45 leitet, durch die hindurch das Steuerfluid zur Filterrückseite gelangt.
Die Reinigungseinrichtung 44 ist nur im Bereich der Flügel durchlässig, so dass die
Filterrückseite im Verlaufe der relativen Drehbewegung jeweils nur in den momentan
von den Flügeln 45 überdeckten Flächenbereichen mit dem Steuerfluid beaufschlagt wird,
während das Kühlmittel zwischen den Flügeln frei von der Reinigungseinrichtung zur
Servopumpe 20 strömen kann. Die Flügel 45 weisen jeweils wenigstens einen, im Beispiel
jeweils mehrere Durchgänge 47 auf, wodurch die Durchlässigkeit erhalten wird. Die
Reinigungseinrichtung 44 kann zur Schaffung der Fluidzuführung 46 und der Durchlässigkeit
zum Filter 43 als Hohlkörper geformt sein. Bevorzugter sind die Zuführung 46 jedoch
wie im Beispiel als eine offene Vertiefung an der Rückseite der Reinigungseinrichtung
44 und die Durchgänge 47 von der Rückseite zur Vorderseite der Flügel 45 durchgehend
geformt. Es ist lediglich für eine Abdichtung zu sorgen, damit die Hochdruckseite
der Pumpe 20 nicht über die Reinigungseinrichtung 44 mit der Niederdruckseite der
Pumpe 20 kurzgeschlossen wird. Dies kann durch ausreichend enge Spalte zwischen dem
Servopumpengehäuse 23, im Ausführungsbeispiel dem Deckel 13, und der Rückseite der
Reinigungseinrichtung 44 gewährleistet werden.
[0096] Dreht sich die Reinigungseinrichtung 44 relativ zum Filter 43, erzeugen die Flügel
45 an der Rückseite des Filters 43 lokal Überdruck, der gefiltertes Kühlmittel aus
dem Raum, in dem die Reinigungseinrichtung 44 angeordnet ist, der Hinströmrichtung
entgegen durch den Filter 43 zurück drückt. Für diesen hydrodynamischen Spüleffekt
bedarf es der Durchströmung der Reinigungseinrichtung 44 nicht. Der Effekt kann dadurch
verstärkt werden, dass die Fügel 45 an ihren dem Filter 43 zugewandten Vorderseiten
jeweils eine taschenförmige Vertiefung aufweisen, die in und gegen die Drehrichtung
von Dichtstegen des jeweiligen Flügels 45 begrenzt wird.
[0097] Zu den Reinigungseinrichtungen mit Flügelrad, wie etwa die Reinigungseinrichtungen
41 und 43 (Figuren 11 bis 15), ist anzumerken, dass, soweit nur von mehreren Flügeln
die Rede ist, das jeweilige Flügelrad auch durch ein Flügelrad mit nur einem einzigen
Flügel, beispielsweise nur einem der Flügel 41 oder 45, ersetzt werden kann.
[0098] Die Figuren 16 und 17 zeigen eine Kühlmittelpumpe, die anstelle der Servopumpe 20
eine Servopumpe 50 umfasst, die als Seitenkanalpumpe gebildet ist. Die Servopumpe
50 ist mehrstufig, wie bevorzugt zweistufig, wobei die Pumpenstufen zur Erzielung
hohen Förderdrucks in Serie geschaltet sind. Die Kühlmittelpumpe unterscheidet sich
von den anderen Ausführungsbeispielen ferner durch Art der Zuführung des Kühlmittels
zur Servopumpe 50.
[0099] Das Kühlmittel wird in dem vom Radialförderrad 2 erzeugten Fliehkraftfeld bereits
im Einströmbereich 5 der Kühlmittelpumpe zentral über einen dort gebildeten Anschluss
48 vom Hauptstrom abgezweigt und durch die Antriebswelle 4 zur Servopumpe 50 geführt.
Den Anschluss 48 bildet wenigstens eine am äußeren Umfang der Antriebswelle 4 mündende
Einlassöffnung. Bevorzugt bilden mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandete
Einlassöffnungen den Anschluss 48 gemeinsam. Das von der Servopumpe 50 angesaugte
Kühlmittel strömt durch den Anschluss 53 in und axial durch die Antriebswelle 4 bis
zu einem Auslass 49, der ebenfalls am äußeren Umfang der Antriebswelle 4 mündet, und
strömt durch den Auslass 49 in einen Fluidraum 55, der mit einem in den Figuren nicht
erkennbaren Einlass der Servopumpe 50 in Verbindung steht. Auch der Auslass 49 kann
mehrere derartige Auslassöffnungen umfassen. Aufgrund der im Fliehkraftfeld zentralen
Abzweigung, zusätzlich dadurch begünstigt, dass der Anschluss 48 an einer zumindest
im Wesentlichen axial erstreckten äußeren Umfangsfläche in das Fliehkraftfeld mündet,
gelangt nur aufgrund der Fliehkraftwirkung an Schmutzpartikeln abgereichertes Kühlmittel
zur Servopumpe 50.
[0100] Die Servopumpe 50 weist ein erstes Servopumpenrad 51 und ein zweites Servopumpenrad
52 auf. Die Pumpenräder 51 und 52 sind als solche identisch, was zwar zweckmäßig,
aber nicht unumgänglich erforderlich ist. Bei den Pumpenrädern 51 und 52 handelt es
sich um Zellenräder jeweils mit einem Zentralbereich, einem umlaufenden Außenring
und einem zwischen dem Zentralbereich und dem Außenring befindlichen Ringbereich,
der, wie aus der Zusammenschau der Figuren 16 und 17 erkennbar, von Zellstegen in
axial durchlässige Förderzellen 53 unterteilt wird, die in Umfangsrichtung durch die
Zellstege voneinander getrennt sind. Die Servopumpenräder 51 und 52 können auch als
außen offene Flügelräder gebildet werden, indem auf einen die Förderzellen 53 radial
außen umgebenden Außenring verzichtet wird.
[0101] Im Servopumpengehäuse 23 sind neben den Servopumpenrädern 51 und 52 Seitenkanäle
geformt, die sich jeweils in Umfangsrichtung und radial auf der Höhe der Förderzellen
53 über einen Winkel von weniger als 360° erstrecken. So erstrecken sich ein erster
Seitenkanal 56 und ein zweiter Seitenkanal 57 jeweils neben dem ersten Pumpenrad 51,
der eine links und der andere rechts daneben, und ein dritter Seitenkanal 58 und ein
vierter Seitenkanal 59 jeweils neben dem zweiten Pumpenrad 52, der eine links und
der andere rechts neben dem Pumpenrad 52. Jeder der Seitenkanäle 56 bis 59 ist im
Gehäuse 23 als eine axial zu den Förderzellen 53 des zugeordneten Pumpenrads 51 oder
52 offene Vertiefung geformt, so dass das Fluid, hier das Kühlmittel, zwischen den
Förderzellen 53 und den Seitenkanälen 56, 57 und 58, 59 des jeweiligen Pumpenrads
51 oder 52 hin und her strömen kann, um die von Seitenkanalpumpen bekannte, auf Impulsübertragung
beim vielfachen Übertritt zwischen den Förderzellen 53 und dem jeweiligen Seitenkanal
beruhende Druckerhöhung zu erzielen. Der erste Seitenkanal 56 ist über den Einlass
der Servopumpe 50 mit dem Fluidraum 55 verbunden. Der zweite Seitenkanal 57 ist mit
dem dritten Seitenkanal 58 und der vierte Seitenkanal ist mit dem Auslass 28 der Servopumpe
50 verbunden. Bei Drehantrieb saugt die Servopumpe das Kühlmittel aus dem Fluidraum
55 über den Einlass der Servopumpe 50 in den Seitenkanal 56 und somit in die vom Pumpenrad
51 und den Seitenkanälen 56 und 57 gebildete erste Pumpenstufe. Das angesaugte Kühlmittel
wird mit erhöhtem Druck durch einen internen Auslass des zweiten Seitenkanals 57 zu
einem internen Einlass des dritten Seitenkanals 58 gefördert und in der vom Pumpenrad
52 und den Seitenkanälen 58 und 59 gebildeten zweiten Pumpenstufe unter weiterer Druckerhöhung
durch den Servopumpenauslass 28 in Richtung Druckhalteeinrichtung 28 abgefördert.
[0102] Das Ausführungsbeispiel der Figuren 16 und 17 kombiniert eine Seitenkanalpumpe mit
einer durch Fliehkraft bewirkten Reinigung des Kühlmittels. Diese Art der Kühlmittelreinigung
kann stattdessen auch mit jeder anderen Servopumpe erfindungsgemäßer Art kombiniert
werden, beispielsweise mit der Servopumpe 20 der anderen Ausführungsbeispiele. Ebenso
kann anstelle der ausschließlich auf Fliehkraft beruhenden Reinigung des letzten Ausführungsbeispiels
jede der mit Filtermaterial reinigenden Anordnungen aus Filter oder aus Filter und
zugeordneter Reinigungseinrichtung mit einer ein- oder mehrstufigen Seitenkanalpumpe
kombiniert werden, um nur einige der im Rahmen der Erfindung liegenden Variationsmöglichkeiten
zu erwähnen.
Bezugszeichen:
[0103]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Radialförderrad
- 2a
- Anschluss, Durchlass
- 3
- Antriebsrad
- 4
- Antriebswelle
- 4a-e
- Wellenabschnitte
- 5
- Einströmbereich
- 6
- Ausströmbereich
- 7
- Steuerventil
- 8
- Anschluss
- 9
- Lagerhülse
- 10
- Stellstruktur, Ringschieber
- 11
- Gehäusestutzen
- 12
- Führung, Führungshülse
- 13
- Deckel
- 14
- Verdrehsicherung
- 15
- Kolben, Dichtung
- 16
- Führungssteg
- 17
- Rückstellfeder
- 18
- Federsitz, Federführung
- 19
- Dichtung
- 20
- Servopumpe
- 21
- Servopumpenrad, Innenrad
- 22
- Servopumpenrad, Außenrad
- 23
- Servopumpengehäuse
- 24
- Deckscheibe
- 25
- Einlass
- 26
- Filter
- 27
- Auslass
- 28
- Druckhalteeinrichtung
- 29
- Druckbegrenzer
- 30
- Verbindungskanal
- 31
- Druckkanal
- 32
- Entlastungskanal
- 33
- Verbindungskanal
- 34
- Haltearm
- 35
- -
- 36
- Filter
- 37
- Halter
- 38
- Filtermaterial
- 39
- -
- 40
- Filter
- 41
- Reinigungseinrichtung, Schaber
- 42
- Flügel
- 43
- Filter
- 44
- Reinigungseinrichtung, fluidisch
- 45
- Flügel
- 46
- Fluidzuführung
- 47
- Fluiddurchlass
- 48
- Anschluss, Einlass
- 49
- Auslass
- 50
- Servopumpe
- 51
- Servopumpenrad
- 52
- Servopumpenrad
- 53
- Förderzellen
- 54
- -
- 55
- Fluidraum
- 56
- Seitenkanal
- 57
- Seitenkanal
- 58
- Seitenkanal
- 59
- Seitenkanal
- R
- Drehachse
1. Kühlmittelpumpe für die Förderung eines Kühlmittels in einem Kühlmittelkreis einer
Brennkraftmaschine, die Kühlmittelpumpe umfassend:
a) ein Gehäuse (1),
b) eine vom Gehäuse (1) drehbar gelagerte Antriebswelle (4) für einen Drehantrieb
vorzugsweise direkt durch die Brennkraftmaschine,
c) ein von der Antriebswelle (4) drehantreibbares, vorzugsweise mit der Antriebswelle
(4) drehfest verbundenes Radialförderrad (2) für die Förderung des Kühlmittels aus
einem radial innen liegenden Einströmbereich (5) in einen radial weiter außen liegenden
Ausströmbereich (6),
d) eine mittels Steuerfluid relativ zu dem Gehäuse (1) in unterschiedliche Positionen
verstellbare Stellstruktur (10) zur Verstellung einer das Fördervolumen der Pumpe
bei gegebener Drehzahl beeinflussenden Strömungsgeometrie wie etwa eines Strömungsquerschnitts
oder Strömungsverlaufs auf dem den Einströmbereich (5), das Radialförderrad (2) und
den Ausströmbereich (6) umfassenden Strömungsweg des Kühlmittels,
e) ein Steuerventil (7) zur Einstellung eines die Position der Stellstruktur (10)
bestimmenden Drucks oder Volumenstroms des vom Kühlmittel gebildeten Steuerfluids,
f) und zusätzlich zum Radialförderrad (2) eine Servopumpe (20; 50) für die Förderung
des Steuerfluids zum Steuerventil (7),
dadurch gekennzeichnet, dass
g) die Servopumpe (20; 50) eine von der Antriebswelle (4) drehantreibbare Rotationspumpe
mit wenigstens einem drehantreibbaren Servopumpenrad (21; 51, 52) ist.
2. Kühlmittelpumpe nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Servopumpenrad (21; 51, 52) koaxial zur Antriebswelle (4) angeordnet und mit
der Antriebswelle (4) drehfest verbunden ist.
3. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Servopumpe (20; 50)
(i) eine ein- oder mehrstufige Seitenkanalpumpe (50) oder
(ii) eine Kreiselpumpe (50) oder
(iii) eine Zahnradpumpe (20), vorzugsweise Innenzahnradpumpe, oder
(iv) eine Flügelzellenpumpe oder
(v) eine Pendelschieberpumpe oder
(vi) eine Rollenzellenpumpe ist.
4. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Servopumpe (20; 50) an den Kühlmittelkreis angeschlossen ist und ein Einlass
(25; 55, 56) der Servopumpe (20; 50) innerhalb des Gehäuses (1) der Kühlmittelpumpe,
vorzugsweise im Fliehkraftfeld oder stromab des Radialförderrads (2), an den Kühlmittelkreis
angeschlossen ist.
5. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellstruktur (10) mit einem Kolben (15) gekoppelt ist oder einen Kolben selbst
bildet, vorzugsweise Ringkolben, der mit dem Steuerfluid beaufschlagbar ist, um die
Verstellung der Stellstruktur (10) zu bewirken, und eine Druckhalteeinrichtung (28)
zur Aufrechterhaltung des Drucks des den Kolben (15) beaufschlagenden Steuerfluids
zwischen der Servopumpe (20; 50) und dem Steuerventil (7) oder ein Druckbegrenzer
(29) zur Begrenzung des den Kolben (15) beaufschlagenden Drucks des Steuerfluids vorgesehen
ist oder sind.
6. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Servopumpenrad (21; 51, 52) in einem Servopumpengehäuse (23) und dieses im Gehäuse
(1) der Kühlmittelpumpe angeordnet ist oder durch das Gehäuse (1) der Kühlmittelpumpe
gebildet wird, wobei in bevorzugter Ausführung ein Deckel (13) des Gehäuses (1) der
Kühlmittelpumpe auch einen Deckel des Servopumpengehäuses (23) bildet.
7. Kühlmittelpumpe nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckhalteeinrichtung (28) zur Aufrechterhaltung des Drucks des den Kolben (15)
beaufschlagenden Steuerfluids zwischen der Servopumpe (20; 50) und dem Steuerventil
(7) oder ein Druckbegrenzer (29) zur Begrenzung des den Kolben (15) beaufschlagenden
Drucks des Steuerfluids vorgesehen ist oder sind und die Druckhalteeinrichtung (28)
oder der Druckbegrenzer (29) in dem Servopumpengehäuse (23) angeordnet ist oder sind.
8. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stellstruktur (10) ein relativ zum Radialförderrad (2) in die unterschiedlichen
Positionen axial verstellbarer Ringschieber oder Leitschieber ist, wobei die Stellstruktur
(10)
(i) in der Ausführung als Ringschieber (10) in wenigstens einer der Positionen das
Radialförderrad (2) an einem äußeren Umfang axial zumindest teilweise überlappt, vorzugsweise
unter Bildung eines am äußeren Umfang des Radialförderrads (2) umlaufenden Ringspalts
umgibt, so dass vorzugsweise ein vom Radialförderrad (2) in den Ausströmbereich führender
Strömungsübertrittsquerschnitt variiert werden kann,
(ii) und in der Ausführung als Leitschieber in drehfester Verbindung mit dem Radialförderrad
(2) axial zwischen diesem und einer mit dem Gehäuse (1) der Kühlmittelpumpe fest verbundenen
Deckstruktur angeordnet ist, so dass eine axiale Verstellung des Leitschiebers eine
Änderung der axialen Weite eines von der Deckstruktur und dem Leitschieber begrenzten
Strömungsquerschnitts bewirkt.
9. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellstruktur (10) in einem Führungskontakt, vorzugsweise Gleitkontakt, längs
einer Führung (12) axial geführt wird und der Führungskontakt von der Drehachse (R)
der Antriebswelle (4) einen radialen Abstand aufweist, der vorzugsweise größer als
der halbe Radius des äußeren Umfangs des Radialförderrads (2) oder der Radius des
äußeren Umfangs des Servopumpenrads (21; 51, 52) ist, und die Führung (12) vorzugsweise
das Servopumpengehäuse (23) des Anspruchs 6 umgibt.
10. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellstruktur (10) in einem dem äußeren Umfang der Stellstruktur (10) nahen Führungskontakt,
vorzugsweise Gleitkontakt, längs einer Führung (12) axial geführt wird und eine in
das Gehäuse (1) der Kühlmittelpumpe eingesetzte Führungshülse die Führung (12) bildet.
11. Kühlmittelpumpe nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellstruktur (10) an einer der Führung (12) radial zugewandten Umfangsfläche
in Umfangsrichtung alternierend axial erstreckte Stege (16) und Vertiefungen aufweist
und mit den Stegen (16) in einem Gleitkontakt mit der Führung (12) ist.
12. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche und wenigstens einem der folgenden
Merkmale:
(i) das Gehäuse (1) der Kühlmittelpumpe ist aus Aluminium oder einer Aluminiumbasislegierung
gefertigt;
(ii) die Stellstruktur (10) ist aus Kunststoff, vorzugsweise einem thermoplastischen
Kunststoff gefertigt, vorzugsweise ist sie eine Kunststoffspritzgussstruktur;
(iii) die Führung (12) nach einem der Ansprüche 9 bis 11 ist aus Stahl gefertigt,
vorzugsweise ist sie eine Stahlhülse;
(iv) der Kolben (15) des Anspruchs 5 ist ein Elastomer- oder Gummikolben.
13. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Servopumpe (20; 50) an den Kühlmittelkreis angeschlossen und im Fliehkraftfeld
des Radialförderrads (2), vorzugsweise im oder stromauf vom Radialförderrad (2), ein
Anschluss (2a; 48) vorgesehen und mit einem Einlass (25; 55, 56) der Servopumpe (20;
50) verbunden ist, wobei der Anschluss (2a; 48) vorzugsweise durch das Radialförderrad
(2) oder die Antriebswelle (4) hindurch mit dem Einlass (25; 55, 56) der Servopumpe
(20; 50) verbunden ist.
14. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Servopumpe (20; 50) an den Kühlmittelkreis angeschlossen und stromauf des Servopumpenrads
(21; 51, 52) ein Filter (26; 36; 40; 43) vorzugsweise im oder am Gehäuse (1) der Kühlmittelpumpe
vorgesehen ist, um vom Kühlmittel mitgeführte Partikel vom Servopumpenrad (21; 51,
52) fernzuhalten.
15. Kühlmittelpumpe nach dem vorhergehenden Anspruch und wenigstens einem der folgenden
Merkmale:
(i) der Filter (36) ist drehmomentübertragend mit der Antriebswelle (4) verbunden,
so dass bei einer Drehbewegung der Antriebswelle (4) am oder im Filter (36) befindliche
Partikel durch Zentrifugalkraft vom Filter (36) entfernt werden;
(ii) dem Filter (40; 43) ist eine Reinigungseinrichtung (41; 44) zugeordnet und eines
aus Reinigungseinrichtung (41; 44) und Filter (40; 43) ist drehmomentübertragend mit
der Antriebswelle (4) verbunden und relativ zum anderen drehbar, wobei die Reinigungseinrichtung
(41; 44) bei der relativen Drehbewegung über den Filter (40; 43) streicht, um diesen
mechanisch oder fluidisch zu reinigen;
(iii) dem Filter (43) ist eine Reinigungseinrichtung (44) zugeordnet, mittels der
der Filter (43) an seiner Rückseite mit von der Servopumpe (20; 50) gefördertem Steuerfluid
beaufschlagbar ist, um den Filter (43) zu spülen.
16. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellstruktur (10) längs einer Verstellachse (R) verstellbar und mittels wenigstens
zweier um die Verstellachse (R) der Stellstruktur (10) verteilt angeordneten, elastisch
verformbaren Haltearme (34) gelagert ist und die Haltearme (34) so geformt und in
Bezug auf die Verstellachse (R) so angeordnet sind, dass sie die Stellstruktur (10)
bei der Verstellung in Bezug auf die Verstellachse (R) zentriert halten.
17. Kühlmittelpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (7) mit einer Steuerung und diese mit einem Temperatur-, Drehzahl-,
Last-, Durchfluss-, Positions- oder Wegsensor gekoppelt ist, der die Temperatur oder
den Massen- oder Volumendurchfluss des Kühlmittels oder eine Drehzahl oder Last der
Brennkraftmaschine oder die Position der Stellstruktur (10) oder eine von der Stellstruktur
(10) bei der Verstellung im Vergleich zu einer Referenzposition der Stellstruktur
(10) zurückgelegte Weglänge detektiert und der Steuerung ein entsprechendes Sensorsignal
aufgibt, und die Steuerung das Steuerventil (7) in Abhängigkeit vom Sensorsignal steuert.