[0001] Die Erfindung betrifft einen Solarkollektor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Erfindung betrifft ferner eine Verbundscheibe, einen Absorber sowie eine Verwendung
eines derartigen Absorbers. Ein Solarkollektor der eingangs genannten Art ist beispielsweise
aus der
DE 10 2006 006 718 B4 bekannt.
[0002] Die im Folgenden näher erläuterte Erfindung bezieht sich in speziellen Ausführungsformen
auf thermische Solarkollektoren und hier im Speziellen auf die Ausführung der den
Kollektor nach außen begrenzenden Scheibe, insbesondere Glasscheibe oder Glasröhre.
[0003] Auf dem Gebiet der Solarkollektortechnik ist es grundsätzlich bekannt, im Bereich
unterhalb einer glasförmigen Abdeckscheibe einen Absorber vorzusehen, der die in der
Solarstrahlung enthaltene Energie an das Wärmeträgermedium überträgt und dieses somit
erwärmt. Hierbei werden Solarkollektoren vornehmlich als Flachkollektoren oder als
Röhrenkollektoren ausgeführt.
[0004] Flachkollektoren zeichnen sich dadurch aus, dass die vornehmlich aus Glas bestehende
Abdeckscheibe flächig ausgebildet ist und im Allgemeinen planparallel zum Absorberelement
angeordnet ist. Spezielle Ausführungsformen sehen in diesem Zusammenhang vor, dass
anstelle von glasförmigen Abdeckscheiben transparente, Kunststoff enthaltende Abdeckscheiben
vorgesehen werden. In jedem Falle wird darauf geachtet, dass die Abdeckscheiben von
Solarkollektoren für Strahlung im Wellenlängenbereich der solaren Strahlung in einem
möglichst großen Bereich transparent, also durchlässig sind.
[0005] Neben den zuvor beschriebenen Flachkollektoren sind Röhrenkollektoren bekannt, bei
denen innerhalb der Röhre ein Absorberelement vorgesehen ist. Derartige Röhrenkollektoren
werden wahlweise von einem Wärmeträgerfluid durchströmt, das die Wärme zu einem Gebäudeheizsystem
führt. Alternative Ausführungsformen sehen vor, dass die einzelnen Röhren eines Röhrenkollektors
hydraulisch von diesem Wärmeträgerfluid entkoppelt sind.
[0006] Die derzeit am häufigsten zum Einsatz kommenden Solarkollektoren sind Flachkollektoren,
die in der Regel über einen Kollektorkasten, vornehmlich aus einem metallischen Material
oder Blech, verfügen, in den mit Hilfe entsprechender Dichtelemente eine Abdeckscheibe
eingesetzt ist. Der durch ein Wärmeträgerfluid durchströmte Absorber ist im Inneren
des Solarkollektorkastens angeordnet, der darüber hinaus über wenigstens zwei Anschlusselemente
als Zu- und Ablauf verfügt, durch die ein Wärmeträgerfluid von außerhalb des Solarkollektors
in den Absorber und von diesem wieder herausgeführt werden kann. Hierbei ist es ebenfalls
bekannt, dass der Wirkungsgrad eines Solarkollektors grundsätzlich umso höher ist,
desto hochwertiger die Glasabdeckung ist, so dass teilweise die Verwendung von Isolierglas
für thermische Solarkollektoren vorgeschlagen wird.
[0007] Des Weiteren ist aus der eingangs genannten
DE 10 2006 006 718 B4 ein Solarkollektor bekannt, bei dem das tragende Element durch die als Glasscheibe
ausgeführte Abdeckscheibe gebildet wird. Auf der Unterseite dieser Glasscheibe und
beabstandet hierzu befindet sich ein Absorber, der mit geeigneten Befestigungsmitteln
an der Abdeckscheibe befestigt ist. Des Weiteren sind auf der Unterseite der Abdeckscheibe
weitere Befestigungsmittel vorgesehen, die eine Befestigung des Solarkollektors auf
einem Dach und/oder im Bereich einer Gebäudefassade ermöglichen. Das wesentliche technische
Merkmal eines derart ausgeführten Solarkollektors besteht darin, dass auf die Verwendung
eines Kollektorkastens verzichtet wird, und die Abdeckscheibe sämtliche Bauteile des
Solarkollektors, beispielsweise auch die Anschlüsse für die Zu- und Ableitung des
Wärmeträgerfluids, von der Glasscheibe überdeckt werden. Ein derartiger Solarkollektor
ermöglicht somit eine sehr kompakte Bauform sowie eine verhältnismäßig einfache und
optisch ansprechende Integration in die hierfür vorgesehenen Bauwerke.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Solarkollektor bereitzustellen,
der einerseits eine kompakte Bauform und gleichzeitig einen zufriedenstellenden, insbesondere
verbesserten, Wirkungsgrad aufweist. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Verbundscheibe, die zur Energieumwandlung aus solarer Energie geeignet ist, sowie
einen Absorber und eine Verwendung eines derartigen Absorbers anzugeben.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf den Solarkollektor durch den Gegenstand
des Patentanspruchs 1, im Hinblick auf die Verbundscheibe durch den Gegenstand des
Patentanspruchs 15, im Hinblick auf den Absorber durch den Gegenstand des Anspruchs
16 und im Hinblick auf die Verwendung des Absorbers durch den Gegenstand des Anspruchs
18 gelöst.
[0010] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, einen Solarkollektor mit einem Absorber anzugeben,
der eine im Gebrauch der Sonneneinstrahlung zugewandte Vorderseite und eine im Gebrauch
der Sonneneinstrahlung abgewandte Rückseite aufweist, wobei eine transparente Abdeckung
vorgesehen ist, die der Vorderseite des Absorbers im Wesentlichen planparallel gegenüberliegend
angeordnet ist. Dabei ist der Rückseite des Absorbers ein Infrarotstrahlen reflektierendes
Medium zugeordnet, das in Richtung des Absorbers reflektierend wirksam ist. Reflektion
in Richtung des Absorbers bedeutet im Sinne der vorliegenden Anmeldung, dass eine
rückstrahlende Beschichtung oder Fläche auf der der Sonne abgewandten Seite des Absorbers
- entweder beabstandet dazu oder auf die Rückseite des Absorbers aufgebracht - vorgesehen
ist.
[0011] Die Erfindung basiert auf der Idee, der Rückseite bzw. der rückseitigen Oberfläche
des Absorbers ein Infrarotstrahlen reflektierendes Medium zuzuordnen, das die von
dem Absorber abgestrahlte Wärmestrahlung, insbesondere Infrarotstrahlung, zumindest
teilweise reflektiert. Energieverluste über die Rückseite des Absorbers bzw. die der
Sonneneinstrahlung abgewandten Seite des Absorbers werden somit reduziert. Dabei kann
das Infrarotstrahlen reflektierende Medium in der Rückseite, d.h. in der rückseitigen
Oberfläche des Absorbers angeordnet sein bzw. die rückseitige Oberfläche des Absorbers
bilden. Das Infrarotstrahlen reflektierende Medium kann auch in einem Abstand zur
Rückseite des Absorbers angeordnet sein.
[0012] Vorzugsweise umfasst das Infrarotstrahlen reflektierende Medium eine Infrarotstrahlen
reflektierende Beschichtung und/oder Infrarotstrahlen reflektierende Zusätze. Die
Infrarotstrahlen reflektierende Beschichtung kann direkt auf der Rückseite des Absorbers
bzw. der rückseitigen Oberfläche des Absorbers angeordnet sein. Das bedeutet, dass
die rückseitige Oberfläche bzw. Rückseite des Absorbers vorzugsweise mit der Infrarotstrahlen
reflektierenden Beschichtung versehen ist. Alternativ kann die Rückseite des Absorbers
Infrarotstrahlen reflektierende Zusätze aufweisen. Die Infrarotstahlen reflektierende
Beschichtung bzw. die Infrarotstrahlen reflektierenden Zusätze können auch in anderen
Bauteilen des Solarkollektors angeordnet sein, die beabstandet zur Rückseite des Absorbers
angeordnet sind. Wesentlich ist dabei, dass die Infrarotstrahlen reflektierende Beschichtung
bzw. die Infrarotstrahlen reflektierenden Zusätze der Rückseite des Absorbers zugeordnet
sind. Die Infrarotstrahlen reflektierende Beschichtung bzw. die Infrarotstrahlen reflektierenden
Zusätze, allgemein das Infrarotstrahlen reflektierende Medium, ist also auf der der
Sonneneinstrahlung abgewandten Seite des Absorbers angeordnet. Dabei ist nicht ausgeschlossen,
dass zusätzlich der Vorderseite des Absorbers ein Infrarotstrahlen reflektierendes
Medium zugeordnet ist bzw. die Vorderseite des Absorbers ein Infrarotstrahlen reflektierendes
Medium umfasst, das Infrarotstrahlen auf den Absorber hin reflektiert.
[0013] Der Solarkollektor kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform eine Rückwand aufweisen,
die der Rückseite des Absorbers gegenüberliegend angeordnet ist. Die Rückwand kann
dabei als transparente Scheibe, insbesondere Glasscheibe oder Kunststoffscheibe, ausgebildet
sein und wenigstens bereichsweise das Infrarotstrahlen reflektierende Medium umfassen,
das in Richtung der Rückseite des Absorbers reflektierend wirksam ist.
[0014] Diese Ausführungsform beruht auf der Idee, die die äußere Begrenzung bildende Abdeckung
bzw. Rückwand, insbesondere Glas, eines Solarkollektors nicht nur im Hinblick auf
seine Transparenz für Sonnenlicht zu nutzen, sondern darüber hinaus auf geeignete
Weise zusätzlich oder ergänzend zur Wärmedämmung des Kollektors einzusetzen.
[0015] In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn die Abdeckung und die Rückwand jeweils
ein Glas, insbesondere eine Glasscheibe, umfassen, das die äußere Begrenzung des Solarkollektors
bildet. Die der Rückwand zugeordnete Glasscheibe kann das Infrarotstrahlen reflektierende
Medium aufweisen. Zusätzlich kann die Rückseite des Absorbers mit einem Infrarotstrahlen
reflektierenden Medium bzw. einem Medium, das die Emission von Strahlung in Richtung
auf die Rückseite vermindert, versehen sein, so dass insgesamt wenigstens zwei Infrarotstrahlen
reflektierende Komponenten, insbesondere Beschichtungen, der Rückseite des Absorbers
zugeordnet sind.
[0016] Es ist auch möglich, dass anstelle der Rückwand ein rückseitiger mechanischer Schutz
oder eine entsprechende Schutzbeschichtung für den Absorber vorgesehen ist. Beispielsweise
kann der erfindungsgemäße Solarkollektor in einer möglichen Ausführungsform auf der
der Sonneneinstrahlung abgewandten Seite durch die Rückseite des Absorbers bzw. die
rückseitige Oberfläche des Absorbers begrenzt sein. Bei einer derartigen Ausführungsform
ist also kein Bauteil, konkret keine Rückwand, notwendig, die in einem Abstand zur
Rückseite des Absorbers angeordnet ist. Der Solarkollektor kann vielmehr auf der Vorderseite
des Absorbers eine Abdeckung umfassen, wobei die Rückwand des Solarkollektors im Wesentlichen
durch den Absorber selbst gebildet ist. Die kleinste bauliche Einheit gemäß einer
konkreten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht daher aus einem Absorber,
der eine im Gebrauch der Sonneneinstrahlung zugewandte transparente Abdeckung aufweist,
wobei gleichzeitig der Rückseite des Absorbers direkt oder räumlich beabstandet ein
Infrarotstrahlen reflektierendes Medium zugeordnet ist, das in Richtung des Absorbers
reflektierend wirksam ist. Eine derartige bauliche Einheit kann an verschiedenen Aufstellungs-
und Nutzungsorten eingesetzt bzw. integriert werden, beispielsweise in einem Dach-
oder Fassadenaufbau eines Gebäudes. Es lässt sich insofern eine besonders kompakte
Bauform des Solarkollektors erreichen. An konkreten Montageorten können auf der Rückseite
des Absorbers zusätzlich Dämmmaterialien zugeordnet sein, wobei nicht ausgeschlossen
ist, dass die Dämmmaterialien gebäudeseitig fixiert sind. Die Dämmmaterialien können
auch mit der Rückseite des Absorbers verbunden sein.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Abdeckung und/oder die
Rückwand, insbesondere das Infrarotstrahlen reflektierende Medium, ein Wärmedämmglas.
Insbesondere wird hierzu vorgeschlagen, ein Wärmedämmglas zu verwenden, das sicherstellt,
dass vom Absorber emittierte Infrarotstrahlung von der dem Absorber gegenüberliegenden
Seite des entsprechenden Glases reflektiert wird, so dass die Wärme, die aus der Energie
der Infrarotstrahlung resultiert, ebenfalls dem Absorber zugeführt und dann an das
den Absorber durchströmende Wärmeträgerfluid übertragen wird.
[0018] Unter Wärmedämmglas wird gemäß dieser Beschreibung ein Glas verstanden, das zumindest
auf einer Seite geeignet ist, Infrarotstrahlung in erhöhtem Maße zu reflektieren.
Das Wärmedämmglas bzw. allgemein das Infrarotstrahlen reflektierende Medium weist
also im Bezug auf langwelliges Licht, insbesondere infrarote Strahlung, im Vergleich
zu üblichem Glas, insbesondere Fensterglas, erhöhte Reflexionseigenschaften auf. Vorzugsweise
beträgt der Reflexionsgrad des Wärmedämmglases bzw. des Infrarotstrahlen reflektierenden
Mediums gegenüber infrarotem Licht mehr als 20%, insbesondere mehr als 30%, insbesondere
mehr als 40%, insbesondere mehr als 50%, insbesondere mehr als 60%, insbesondere mehr
als 70%, insbesondere mehr als 80%, insbesondere mehr als 90%. Hierzu kann das Glas
mit geeigneten Zusätzen versehen und/oder beschichtet sein.
[0019] Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass es grundsätzlich unerheblich ist, wie
der Solarkollektor von seinem konstruktiven Aufbau gestaltet ist. Insbesondere ist
die hier vorgeschlagene technische Lösung sowohl für Röhrenkollektoren als auch für
Flachkollektoren einsetzbar. Genauso ist es unerheblich, in welchem Umfang das Wärmedämmglas
verwendet wird. Wesentlich für die Realisierung der erfinderischen Lösung ist lediglich,
dass dem Absorber gegenüberliegend ein Infrarotstrahlen reflektierendes Medium, beispielsweise
ein Wärmedämmglas, vorgesehen ist, das die vom Absorber abgestrahlte Infrarotstrahlung
reflektiert, so dass die aus der Strahlungsenergie resultierende Energie nicht verloren
geht, sondern ebenfalls dem Absorber und somit dem Wärmeträgerfluid zugeführt werden
kann.
[0020] In diesem Zusammenhang verwirklicht eine ganz besonders geeignete Ausführungsform
der Erfindung einen Solarkollektor besonders kompakter Bauweise, indem eine Verbundglaskonstruktion
in einer Sandwichbauweise vorgesehen ist, wobei der Absorber zwischen zwei Glasscheiben
angeordnet ist, die jeweils die Abdeckung und die Rückwand bilden. Insbesondere ist
der Solarkollektor in dieser Ausführungsform nach Art einer Verbundglaskonstruktion
in einer Sandwichbauweise ausgeführt. Hierbei ist zwischen zwei Glasscheiben ein Absorber
vorgesehen, der als Blech mit entsprechenden Kanälen oder in Form von Rohrleitungen
ausgeführt sein kann. Wenigstens eine der Scheiben, insbesondere beide Scheiben, zwischen
denen sich der Absorber befindet, verfügt über das Infrarotstrahlen reflektierende
Medium, insbesondere Wärmedämmglas. Die Vollmaterialglasscheibe enthält somit Partikel
und/oder ist mit einer Beschichtung versehen, die zumindest eine Teilreflexion der
vom Absorber abgestrahlten Infrarotstrahlung ermöglicht.
[0021] Das Infrarotstrahlen reflektierende Medium kann pigmentartige Körper, insbesondere
Glaskugeln, umfassen, die auf der der Rückseite des Absorbers zugewandten Seite der
Rückwand angeordnet sind. Insbesondere sieht eine weitere Ausführungsform der Erfindung
vor, dass dem Absorber gegenüberliegend, bevorzugt auf der der Sonneneinstrahlung
abgewandten Seite, zumindest abschnittsweise eine Füllung von pigmentartigen Körpern,
insbesondere Glaskugeln, vorgesehen ist, die wiederum die Eigenschaft aufweisen, vom
Absorber abgestrahlte Infrarotstrahlung zu reflektieren. So könnte beispielsweise
auf der Rückseite eines Absorbers eines plattenförmigen Solarkollektors eine entsprechende
Glaskugelpackung vorgesehen sein, die die vom Solarabsorber abgestrahlte Infrarotstrahlung
reflektiert.
[0022] Die Abdeckung und die Rückwand können vom Absorber beabstandet angeordnet und durch
einen Rahmen verbunden sein. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht also vor,
dass die beiden, beabstandet zum Absorber und diesen einschließenden Scheiben mit
Hilfe eines Rahmens miteinander verbunden sind. Auf diese Weise wird eine sehr kompakte
Verbundglaskonstruktion geschaffen.
[0023] Zwischen der Abdeckung und der Rückwand kann ein Scheibenzwischenraum vorgesehen
sein, der gegenüber der Umgebung gasdicht abgeschlossen ist. Vorzugsweise ist der
Bereich bzw. Scheibenzwischenraum zwischen den Glasscheiben, in dem der Absorber angeordnet
ist, gasdicht gegenüber der Umgebung abgedichtet, so dass es denkbar ist, diesen Innenraum
eines Verbundglas-Solarkollektors zu vakuumieren, mit einem Schutzgas zu versehen
und/oder mit anderen Materialien, insbesondere Dämmstoffen, zu füllen. Der Scheibenzwischenraum
kann im Wesentlichen einbautenfrei gestaltet sein. Das bedeutet, dass der Scheibenzwischenraum
einen Hohlraum bildet, der durch den Absorber und die Rückwand begrenzt ist. Der Scheibenzwischenraum
kann ausschließlich mit einem Gas gefüllt oder vakuumiert sein. Analog zu einem hinteren
Scheibenzwischenraum zwischen dem Absorber und der Rückwand kann ein vorderer Scheibenzwischenraum
zwischen dem Absorber und der Abdeckung gebildet sein. Der vordere Scheibenzwischenraum
ist vorzugsweise ebenfalls einbautenfrei gestaltet.
[0024] Der Solarkollektor kann ferner in Form einer Verbundglasscheibe ausgeführt sein,
die zwei außen angeordnete, die Abdeckung und die Rückwand bildende Glasscheiben und
im Inneren den Absorber aufweist. In einer ganz speziellen Ausführungsform der Erfindung
ist der Solarkollektor in Form einer Verbundglasscheibe ausgeführt, die über zwei
außen liegende Glasscheiben verfügt und im Inneren den erwähnten Absorber, insbesondere
ein Absorberblech, aufweist. Wenigstens eine der beiden den Absorber überdeckenden
Glasscheiben ist hierbei derart ausgeführt, dass vom Absorber abgestrahlte Infrarotstrahlung
reflektiert wird.
[0025] Die dem Absorber zugewandten Oberflächen der Glasscheiben können zumindest abschnittsweise
das Infrarotstrahlen reflektierende Medium umfassen. In einer ersten besonderen Weiterbildung
des oben genannten Verbundglas-Solarkollektors, insbesondere des Solarkollektors nach
Anspruch 9, sind die dem Absorber zugewandten Seiten sowohl der der Sonneneinstrahlung
zugewandten Glasscheibe, als auch der sich auf der Rückseite des Absorbers befindenden
Glasscheibe derart ausgeführt, dass die dem Absorber zugewandten Oberflächen der Scheiben
zumindest abschnittsweise vom Absorber abgestrahlten Infrarotstrahlung reflektieren.
In diesem Zusammenhang ist es denkbar, die entsprechenden Scheiben als Wärmedämmglas
auszuführen, indem das Glas mit geeignetem Material, beispielsweise Partikeln, angereichert
wird und/oder entsprechend beschichtet wird. Ein wesentlicher Gedanke hierbei ist
es, dass auf diese Weise nicht nur von der Vorderseite des Absorbers abgestrahlte
Infrarotstrahlung, sondern gleichzeitig bzw. zusätzlich von deren Rückseite abgestrahlte
Infrarotstrahlung von den jeweiligen dem Absorber gegenüberliegenden Scheiben reflektiert
werden.
[0026] Ausdrücklich wird auch darauf hingewiesen, dass das gleiche Prinzip bei Röhrenkollektoren
genutzt werden kann, indem die entsprechende Röhre zumindest abschnittsweise als Wärmedämmglas,
mit entsprechenden Partikeln innerhalb des Glases und/oder mit einer Beschichtung,
die Infrarotstrahlung reflektiert, versehen ist.
[0027] Sobald bei den zuvor beschriebenen technischen Lösungen nunmehr Sonneneinstrahlung
durch die der Sonne zugewandten Seite des Solarkollektors auf den Absorber auftrifft,
wird diese Strahlung auf dem Absorber, insbesondere dem Absorberblech, in Wärme umgewandelt
und an das dem Absorber durchströmende Wärmeträgerfluid übertragen. Zweckmäßig bei
der konstruktiven Gestaltung eines Solarkollektors ist in diesem Zusammenhang, dass
innerhalb des Kollektors entsprechende Wärmedämmmaterialien und/oder ein Absorber,
bei dem die Emission von Infrarotstrahlung auf seiner Rückseite vermindert ist, vorgesehen
sind, die einen Wärmeverlust des Wärmeträgerfluids, der insbesondere durch die Emission
von Wärmestrahlung, also Infrarotstrahlung, entsteht, verhindern. Bei den aus dem
Stand der Technik bekannten Kollektoren, vor allem Flachkollektoren, wird zu diesem
Zweck isolierendes Material, wie etwa Steinwolle oder Polymerschäume, zur Isolierung
eingesetzt. Nach einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr
möglich, auf derartige Materialien zur Isolierung, die vor allem einen kompakten Aufbau
des Solarkollektors verhindern, zumindest teilweise zu verzichten. So kann wahlweise
bei Verwendung von Wärmedämmglas bzw. einem entsprechend beschichteten Glas, insbesondere
allgemein einer transparenten Rückwand mit einem Infrarotstrahlen reflektierendem
Medium, auf der Rückseite des Absorbers vollständig auf zusätzliche Dämmmaterialien
verzichtet werden oder zumindest die Menge des verwendeten Materials eingeschränkt
werden.
[0028] Durch die Verwendung einer Rückwand mit einem Infrarotstrahlen reflektierenden Medium
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, insbesondere durch die Verwendung
von Wärmedämmglas, wie es aus der Isolierverglasung von Gebäuden bekannt ist, kommt
der Isolierglasaufbau vorteilhaft zum Tragen.
[0029] In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass gemäß dieser Beschreibung unter
Wärmedämmglas ein Glas verstanden wird, das durch Verwendung spezieller Herstellungstechniken
derart ausgeführt ist, dass es eine möglichst geringe Wärmedurchlässigkeit, vor allem
eine geringe Durchlässigkeit für Wärmestrahlung, also Infrarotstrahlung, aufweist.
Dies wird beispielsweise durch eine dünne Metallbeschichtung auf der Oberfläche solcher
Gläser, die auch als Low-E-Gläser oder k-Gläser bezeichnet werden, realisiert.
[0030] Diese so genannten Wärmedämmgläser besitzen jedoch eine verringerte Transparenz,
so dass üblicherweise deren Transmission im Bereich des sichtbaren Lichts lediglich
70 - 90% der ansonsten verwendeten Gläser beträgt. Dies wiederum führt dazu, dass
10 - 30% der Sonneneinstrahlung nicht auf den Absorber gelangt, sofern die der Sonneneinstrahlung
zugewandte Glasscheibe ebenfalls als Wärmedämmglas ausgeführt ist. Eine Verringerung
der Sonneneinstrahlung durch die dem Sonnenlicht zugewandten Glasscheibe verringert
zwangsläufig die Leistungsfähigkeit eines Solarkollektors.
[0031] Aufgrund dieser Erkenntnis sieht eine ganz besonders geeignete Ausführungsform der
Erfindung vor, dass der Solarkollektor als Flachkollektor oder Röhrenkollektor ausgebildet
ist, wobei ein erster Glasbereich, insbesondere eine erste Glasscheibe, auf der der
Sonneneinstrahlung zugewandten Seite des Solarkollektors als Solarglasscheibe und
ein zweiter Glasbereich, insbesondere eine zweite Glasscheibe, auf der der Sonneneinstrahlung
abgewandten Seite des Solarkollektors als Wärmedämmglas ausgebildet ist. Mit anderen
Worten ist also vorgesehen, dass die Glasscheibe (beispielsweise Flachkollektor) oder
der Glasbereich (beispielsweise Röhrenkollektor) auf der der Sonneneinstrahlung zugewandten
Seite des Kollektors als Solarglasscheibe, also mit eisenoxidarmen Glas, ausgeführt
ist, während die auf der der Sonneneinstrahlung abgewandten Seite des Kollektors vorgesehene
Glasscheibe bzw. der Glasbereich als Wärmedämmglas ausgebildet ist, das vom Absorber
emittierte Infrarotstrahlung reflektiert. Somit wird bei dieser Ausführungsform als
Glasscheibe, die der Sonneneinstrahlung zugewandt ist, keine Wärmedämmscheibe eingesetzt,
sondern vorzugsweise eine Solarglasscheibe, die über eine besondere Durchlässigkeit
für Solarstrahlung verfügt. Solargläser sind Gläser mit vergleichsweise geringem Eisenoxidanteil,
so dass eine möglichst hohe Transmission erreichbar ist bzw. erreicht wird.
[0032] Im Gegensatz zu der Glasscheibe auf der dem Sonnenlicht zugewandten Seite des Solarkollektors
ist auf der Rückseite eines solchen Kollektors die Verwendung einer als Wärmedämmglas
ausgeführten Glasscheibe bzw. einer Scheibe, die derart ausgeführt ist, dass sie über
erhöhte reflektive Eigenschaften in Bezug auf Infrarotstrahlung verfügt, ausgeführt.
Letztgenannte Scheibe umfasst vorzugsweise das Infrarotstrahlen reflektierende Medium.
Wie bereits erwähnt worden ist, kann die isolierende Eigenschaft einer entsprechenden
Glasscheibe durch den zusätzlichen Einsatz von Steinwolle, Polymerschäumen oder isolierendem
Granulat, unterstützt werden. Als isolierendes Granulat kommen in diesem Zusammenhang
grundsätzlich auch Schüttungen aus einem Glasmaterial, insbesondere aus Glaskugeln,
in Frage, die ebenfalls über erhöhte Wärmedämmeigenschaften, beispielsweise durch
Verwendung des beschriebenen Wärmedämmglases, verfügen.
[0033] Gemäß einem nebengeordneten Aspekt beruht die Erfindung auf dem Gedanken, eine Verbundscheibe,
insbesondere Verbundglasscheibe, mit einem Rahmen anzugeben, der wenigstens zwei voneinander
beabstandet und zueinander planparallel angeordnete, transparente Scheiben gasdicht
verbindet, wobei die transparenten Scheiben jeweils ein nach innen wirkendes, Infrarotstrahlen
reflektierendes Medium aufweisen. Dabei ist zwischen den transparenten Scheiben wenigstens
ein Absorber für Solarenergie angeordnet.
[0034] Eine ganz besonders ausgeführte Weiterbildung bzw. nebengeordnete Variante der Erfindung
sieht somit vor, einen Solarkollektor bereitzustellen, der in Form einer Verbundglasscheibe
ausgebildet ist. Eine derartige Verbundscheibe wird durch zwei Scheiben, vorzugsweise
aus einem Glasvollmaterial, gebildet, die mit Hilfe einer entsprechenden Umrandung
bzw. einem Rahmen miteinander verbunden sind, wobei der Innenraum gasdicht abgedichtet
ist. Im Inneren dieser Glasscheibe, also in dem Hohlraum zwischen der Umrandung bzw.
dem Rahmen und den beiden, vorzugsweise ein Glasvollmaterial umfassenden, Scheiben
befindet sich ein Absorber, der von einem Wärmeträgerfluid durchströmt werden kann.
Ein derartiger Solarabsorber kann röhrenförmig oder in Form eines Plattenabsorbers
ausgebildet sein. Die Anschlüsse des Absorbers für Zulaufleitungen und Ablaufleitungen
des Wärmeträgerfluids sind vorzugsweise nach außen geführt und ebenfalls gasdicht
abgedichtet. Der verbleibende Hohlraum im Inneren des glasförmigen Kollektors kann
entweder vakuumiert oder mit einem Schutzgas, besonders bevorzugt mit Argon, gefüllt
sein. Zweckmäßig hierbei ist, dass es im Inneren der Scheibe, insbesondere der Verbundglasscheibe,
aufgrund von Temperaturunterschieden nicht zu Kondensationserscheinungen und somit
zu einem Beschlagen der Scheiben kommt.
[0035] Die beschriebene Verbundglasscheibe, insbesondere gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform,
verfügt über eine der Sonneneinstrahlung zugewandte Glasscheibe, die aus einem eisenoxidarmen
Solarglas gefertigt ist. Die auf der der Sonneneinstrahlung abgewandten Rückseite
des Absorbers angeordnete Glasscheibe ist in diesem Fall als Wärmedämmglas ausgeführt,
das die vom Absorber abgestrahlte Infrarotstrahlung reflektiert, so dass auch die
Energie der Infrarotstrahlung zumindest weitgehend an das den Absorber durchströmende
Wärmeträgerfluid übertragen werden kann. Der Aufbau des beschriebenen Solarkollektors
zeichnet sich somit vor allem dadurch aus, dass das Prinzip eines Dreifach-Isolierverbundglases
Verwendung findet, wobei das üblicherweise mittlere Glas durch ein Absorberblech ersetzt
ist. Hierbei müssen die Abstände zwischen den Scheiben bzw. zwischen den Scheiben
und dem Absorber sowie die entsprechenden Dichtungen dem Zweck, nämlich der Verwendung
dieses Verbundglassolarkollektors zur Solarenergiegewinnung angepasst werden. Insbesondere
die teilweise hohen Temperaturgradienten, die zwischen den einzelnen Betriebsphasen
des Solarkollektors zu erwarten sind, sind hierbei zu berücksichtigen.
[0036] Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Solarkollektoren, die aus einem
Solarkollektorkasten oder einer entsprechend abgedichteten eingebauten Abdeckscheibe
bestehen, weist die hier vorgeschlagene Lösung vor allem den Vorteil auf, dass sie
aufgrund eines möglichen Verzichtes oder zumindest einer Reduzierung des verwendeten
Isoliermaterials eine wesentlich kompaktere Ausführung, insbesondere eine geringere
Bauhöhe, ermöglicht. Gegenüber dem aus der eingangs genannten
DE 10 2006 006 718 B4 bekannten Solarkollektor, der auf eine entsprechende rückseitige Begrenzung des Solarkollektors
vollständig verzichtet, zeichnet sich der hier vorgeschlagene Kollektoraufbau durch
einen wesentlich gesteigerten Wirkungsgrad aus. Eine ganz besondere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die hier vorgeschlagene technische Lösung im Bereich
von Röhrenkollektoren eingesetzt wird. In diesem Zusammenhang ist vorteilhaft vorgesehen,
entweder die der Sonnenstrahlung abgewandte Rückseite des Röhrenkollektors als Wärmedämmglas
auszubilden oder hier eine entsprechende Beschichtung vorzusehen, so dass die vom
innerhalb des Röhrenkollektors befindlichen Absorber abgestrahlte Infrarotstrahlung
reflektiert wird. In einer speziellen Ausführungsform ist des Weiteren vorgesehen,
auf der der Sonnenstrahlung abgewandten Seite des Absorbers eine Beschichtung und/oder
eine lose bzw. an der Glasscheibe befestigte Schüttung vorzusehen, die über erhöhte
Infrarotreflexionseigenschaften verfügt.
[0037] In jedem Falle besteht ein Gedanke darin, die eigentlich für die Einstrahlung der
Sonnenstrahlung vorgesehenen Glasflächen zumindest bereichsweise derart auszuführen,
dass Infrarotstrahlung von der innerhalb des Solarkollektors befindlichen Oberfläche
der Scheibe reflektiert wird. Besonders geeignet ist hierbei eine rückseitig des Absorbers
vorgesehene Glasscheibe, da dies eine kompakte Bauform sowie zumindest eine Reduzierung
der verwendeten Dämmstoffe ermöglicht.
[0038] Gemäß einem weiteren, nebengeordneten Aspekt beruht die Erfindung auf dem Gedanken,
einen Absorber, insbesondere für einen eingangs beschriebenen Solarkollektor, anzugeben,
wobei der Absorber eine Vorderseite, eine Rückseite und einen Fluidkanal für ein Wärmetauschermedium
umfasst. Der Fluidkanal ist zwischen der Vorderseite und der Rückseite angeordnet.
Die Rückseite weist dabei zumindest bereichsweise ein Infrarotstrahlen reflektierendes
Medium, insbesondere eine Infrarotstrahlen reflektierende Beschichtung, auf, die in
Richtung des Fluidkanals reflektierend wirksam ist. Durch das auf der Rückseite des
Absorbers angeordnete Infrarotstrahlen reflektierende Medium wird der Wirkungsgrad
des Absorbers erhöht, indem die Emission von Wärmeenergie reduziert wird.
[0039] Vorzugsweise weist die Vorderseite des erfindungsgemäßen Absorbers zumindest bereichsweise
eine Infrarotstrahlen absorbierende Beschichtung auf. Damit wird gewährleistet, dass
die Vorderseite, also die der Sonneneinstrahlung zugewandte Seite bzw. Oberfläche
des Absorbers, eine hohe Selektivität für Wärmestrahlung bietet. Der Wirkungsgrad
des Absorbers wird dadurch weiter gesteigert. Insgesamt ist also vorteilhaft vorgesehen,
die Vorderseite des Absorbers mit einer Beschichtung zu versehen, die eine möglichst
hohe Absorption und vergleichsweise geringe Emission für Wärmestrahlung, insbesondere
Infrarotstrahlung, aufweist. Zweckmäßigerweise wird diese Maßnahme kombiniert mit
einer Ausbildung des Absorbers dahingehend, dass auf seiner Rückseite ebenfalls für
eine Verminderung der Emission von Wärmestrahlung Sorge getragen ist.
[0040] Das auf der Rückseite des Absorbers angeordnete Infrarotstrahlen reflektierende Medium
ermöglicht ferner den Einsatz des Absorbers in einem Isolierglasaufbau, wobei auf
die hintere, insbesondere der Sonneneinstrahlung abgewandte, Glasscheibe verzichtet
werden kann. Der Aufbau eines mit dem erfindungsgemäßen Absorber ausgestatteten Kollektors
kann somit kostengünstiger und kompakter realisiert werden. Insbesondere wird mit
dem Infrarotstrahlen reflektierenden Medium bzw. der Infrarotstrahlen reflektierenden
Beschichtung auf der Rückseite des Absorbers die Wärmeemission reduziert, insbesondere
im Bereich der Infrarotstrahlung signifikant vermindert, so dass der Verzicht auf
einen rückseitigen isolierenden Aufbau hinter dem Absorber, insbesondere zwischen
dem Absorber und einer Rückwand eines Solarkollektors, ermöglicht wird.
[0041] Ein weiterer nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung eines derartigen
Absorbers in einem eingangs beschriebenen Solarkollektor bzw. einer eingangs beschriebenen
Verbundscheibe.
[0042] Im Folgenden wird auf mögliche konstruktive Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen
Verbundglas-Solarkollektors eingegangen. Insbesondere wird die Erfindung im Folgenden
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen
Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Querschnittsansicht durch einen Solarkollektor gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Solarkollektor gemäß Fig. 1;
- Figuren 4 - 7
- jeweils eine Querschnittsteilansicht durch einen Solarkollektoren nach einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel;
- Fig. 8
- eine Querschnittsteilansicht des Solarkollektors gemäß einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel;
- Fig. 9
- einen Längsschnitt durch einen Solarkollektor gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 10
- einen Teilquerschnitt durch einen Solarkollektor gemäß einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel;
- Fig. 11
- eine perspektivische Darstellung eines Absorbers nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 12
- eine perspektivische Darstellung eines Absorbers nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel;
und
- Fig. 13
- eine perspektivische Darstellung eines Solarkollektor-Aufbaus mit einem Absorber gemäß
Fig. 11;
- Fig. 14
- eine Querschnittsteilansicht des Solarkollektors gemäß einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel; und
- Fig. 15
- einen Längsschnitt durch einen Solarkollektor gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel.
[0043] Insbesondere alle dargestellten Möglichkeiten zur Absorberhalterung, Abstandshalterdesign
sowie Rohrdurchführungen sind beliebig miteinander kombinierbar, so dass die Erfindung
in keinster Weise auf die konkret dargestellten Ausführungsbeispiele nach den Figuren
1 bis 15 beschränkt ist.
[0044] In Fig. 1 ist ein Verbundglas-Solarkollektor gemäß einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung gezeigt, der über eine Solarglasscheibe auf der Vorderseite
102, eine Wärmedämmglasscheibe auf der Rückseite 103 und einen im gasdicht abgedichteten
Innenraum angeordneten Absorber 100 verfügt. Innerhalb des Innenraums, also zwischen
den beiden Glasscheiben 23 bzw. jeweils zwischen der Vorderseite 102 und dem Absorber
100 sowie der Rückseite 103 und dem Absorber 100 ist Argon als Schutzgas zur Verhinderung
von Kondensationserscheinungen im Solarkollektor vorgesehen.
[0045] Gemäß Fig. 2 bildet der Solarkollektor bzw. der Verbundglassolarkollektor eine Verbundglasscheibe
1, die eine vordere Glasscheibe 2 und eine hintere Glasscheibe 3 umfasst, wobei zwischen
der vorderen Glasscheibe 2 und der hinteren Glasscheibe 3 ein Absorber 100 angeordnet
ist. Der Absorber 100 umfasst ein Absorberblech 7 und ein Absorberrohr 8, wobei das
Absorberrohr 8 mäanderförmig über das Absorberblech 7 geführt und mit dem Absorberblech
7 fest, insbesondere thermisch wirksam verbunden ist. In einem Randbereich der Verbundglasscheibe
1 sind ferner Abstandshalter 4, 5 angeordnet, die mit dem Absorberblech 7 und/oder
der vorderen bzw. hinteren Glasscheibe 2, 3 fest verbunden sind. Die Abstandshalter
4, 5 bilden also Verbindungsstege zwischen dem Absorber 100 und der vorderen Abdeckung
200 bzw. vorderen Glasscheibe 2 und der hinteren Rückwand 300 bzw. hinteren Glasscheibe
3.
[0046] In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass sich die Begriffe "vorne" und
"hinten" auf die der Sonneneinstrahlung zugewandte bzw. abgewandte Seite der Verbundglasscheibe
1 beziehen. Insbesondere wird mit vorderer Glasscheibe 2 die der Sonneneinstrahlung
zugewandte Glasscheibe bezeichnet, wogegen die hintere Glasscheibe 3 der Sonneneinstrahlung
abgewandt ist. Vorzugsweise ist die hintere Glasscheibe 3 bzw. allgemein die Rückwand
300 des Absorbers 100 mit entsprechenden Befestigungsmitteln ausgestattet, die eine
Installation der Verbundglasscheibe 1 bzw. allgemein des Solarkollektors auf Gebäudefassaden
bzw. Gebäudedächern, insbesondere Schrägdächern, Vordächern oder Carportabdeckungen,
ermöglichen. Derartige Befestigungsmittel sind auf der Vorderseite 102 des Absorbers
100 bzw. auf der vorderen Glasscheibe 2 bzw. der Abdeckung 200 üblicherweise nicht
vorgesehen. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass auch die Abdeckung 200 bzw.
die Vorderseite 102 Befestigungsmittel umfasst.
[0047] Wie ferner in Fig. 2 zu erkennen, weist die Rückwand 300 bzw. die hintere Glasscheibe
3 Öffnungen für eine Zuleitung 9 sowie eine Ableitung 10 auf, wobei die Zuleitung
9 und die Ableitung 10 die offenen Enden des mäanderförmig angeordneten Absorberrohrs
8 bilden. Die Zuleitung 9 und die Ableitung 10 können jeweils mit geeigneten Verbindungsmitteln
mit einem Rohrsystem verbunden werden, so dass ein Wärmetauschermedium 22 durch das
Absorberrohr 8 geleitet werden kann, wobei das Wärmetauschermedium 22 beim Durchtritt
durch das Absorberrohr 8 durch die aus der Sonneneinstrahlung aufgenommene Wärmeenergie
erhitzt wird.
[0048] Zur Halterung des Absorbers 100, insbesondere des Absorberblechs 7, ist ein Y-Profil
6 vorgesehen, das sich, wie in Fig. 3 dargestellt, zwischen den Abstandshaltern 4,
5 hindurch erstreckt. Die Gabelung des Y-Profils umschließt dabei das Absorberblech
7. Insofern bildet das Y-Profil 6 einen Rahmen bzw. eine Nut zur Aufnahme des Absorberblechs
7.
[0049] In Fig. 3 wird der Querschnittsaufbau einer Verbundglasscheibe 1 gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel verdeutlicht. Die Verbundglasscheibe 1 umfasst eine vordere Glasscheibe
2 und eine hintere Glasscheibe 3, die beabstandet zueinander angeordnet sind. Zwischen
der vorderen Glasscheibe 2 und der hinteren Glasscheibe 3 ist das Absorberblech 7
angeordnet, das mit dem Absorberrohr 8 durch eine thermische Verbindung 16 fest verbunden
ist. Zwischen dem Absorberblech 7 und der vorderen Glasscheibe 2 ist ein vorderer
Scheibenzwischenraum 14 angeordnet. Ein hinterer Scheibenzwischenraum 15 ist zwischen
dem Absorberblech 7 und der hinteren Glasscheibe 3 vorgesehen. Die Scheibenzwischenräume
14, 15 sind jeweils gegenüber der Umgebung gasdicht abgedichtet. Dazu ist insbesondere
vorgesehen, dass im Bereich des Y-Profils 6, das eine Halterung für das Absorberblech
7 bildet, zwei Abstandshalter 4, 5 angeordnet sind, die sich jeweils zwischen der
vorderen Glasscheibe 2 bzw. hinteren Glasscheibe 3 und dem Y-Profil 6 erstrecken.
Die Abstandshalter 4, 5 sind zwischen dem Y-Profil 6 und den Glasscheiben 2, 3 jeweils
durch ein primäres Haftmittel 11 fixiert. Das primäre Haftmittel 11 weist vorzugsweise
eine auf Butyl basierende Komponente auf. Ferner ist oberhalb der Abstandshalter 4,
5 sowie oberhalb des Y-Profils 6 zwischen der vorderen Glasscheibe 2 und der hinteren
Glasscheibe 3 ein sekundäres Haftmittel 12 vorgesehen. Das sekundäre Haftmittel 12
verbindet und fixiert also die vordere Glasscheibe 2, die hintere Glasscheibe 3, das
Y-Profil 6 sowie die Abstandshalter 4, 5. Vorzugsweise enthält das sekundäre Haftmittel
12 Silikon.
[0050] Im Hinblick auf die Abstandshalter 4, 5 ist vorgesehen, dass diese jeweils ein Hohlprofil
aufweisen, in dem ein Trocknungsmittel 13 angeordnet ist. Das Trocknungsmittel 13
kann als Molekularsieb ausgeführt sein bzw. Zeolith umfassen. Die Abstandshalter 4,
5 weisen ferner in einer dem Scheibenzwischenraum 14, 15 zugewandten Wandung Durchbrüche
23 auf, die einen Gasaustausch zwischen den Scheibenzwischenräumen 14, 15 und dem
Trocknungsmittel 13 ermöglichen.
[0051] Das Absorberblech 7 erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Fläche der Verbundglasscheibe
1 abzüglich der durch die Abstandshalter 4, 5, das Y-Profil 6 und die Haftmittel 11,
12 gebildeten Randbereiche. Das Absorberblech 7 ist zumindest auf einer Seite mit
dem Absorberrohr 8 durch die thermische Verbindung 16 gekoppelt. Es ist auch möglich,
dass beidseitig des Absorberblechs 7 ein Absorberrohr 8 angeordnet ist. Bevorzugterweise
ist, wie in Fig. 3 dargestellt, das Absorberrohr 8 auf einer Seite des Absorberblechs
7, insbesondere der Rückseite 103 des Absorberblechs 7 angeordnet. Das bedeutet, dass
das Absorberrohr 8 auf der der Sonneneinstrahlung abgewandten Seite des Absorberblechs
7 angeordnet ist. Auf der der Sonne 37 zugewandten Seite des Absorberblechs ist ferner
eine solarselektive Beschichtung 36 vorgesehen. Die solarselektive Beschichtung 36
erhöht den Wirkungsgrad des Absorberblechs 7. Vorteilhafterweise ist auch die Rückseite
des Absorberblechs derart ausgebildet, insbesondere mit einer derartigen Beschichtung
versehen, dass die Emission von Wärmestrahlung signifikant vermindert ist.
[0052] Hinsichtlich der vorderen und hinteren Glasscheibe 2, 3 ist bevorzugtermaßen vorgesehen,
dass die hintere Glasscheibe 3 zumindest bereichsweise ein Infrarotstrahlen reflektierendes
Medium umfasst. Das Infrarotstrahlen reflektierende Medium kann, wie beispielsweise
bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 vorgesehen, eine Reflexionsschicht 19 bilden.
Die Reflexionsschicht 19 ist auf der Innenseite der hinteren Glasscheibe 3 bzw. der
Rückwand 300 angeordnet. Die Reflexionsschicht 19 ist also dem Absorberblech 7 bzw.
allgemein dem Absorber 100 zugewandt angeordnet. Die Reflexionsschicht 19 bildet vorzugsweise
eine reflektierende Beschichtung der hinteren Glasscheibe 3. Die Reflexionsschicht
19 kann eine Low-E-Beschichtung umfassen. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
ist die Reflexionsschicht 19 derart reflektierend beschichtet, dass insbesondere bzw.
überwiegend Infrarotstrahlung reflektiert wird. Die Reflexionseigenschaften der Reflexionsschicht
19 sind also vorteilhafterweise derart eingestellt, dass eine Reflexion von Wellenlängen
im infraroten Bereich bzw. Wärmestrahlungswellenbereich erfolgt, insbesondere hauptsächlich
erfolgt. Für andere Wellenlängenbereiche, insbesondere sichtbares Licht, ist die Reflexionsschicht
19 bevorzugtermaßen durchgängig. Die Reflexionsschicht 19 kann sputterbeschichtet,
sol-gel-beschichtet oder aluminium beschichtet ausgeführt sein. Die bevorzugten Herstellungs-
bzw. Beschichtungsverfahren umfassen also Sputtern, Sol-Gelbeschichten oder Aluminiumbeschichten.
Dabei wird die Reflexionsschicht 19 vorzugsweise durch Rollenbeschichtungsprozesse,
Vorhanggießen, Sprühbeschichtungsprozesse, Siebdruck oder dergleichen Beschichtungsverfahren
auf die hintere Glasscheibe 3 aufgebracht.
[0053] Die vordere Glasscheibe 2 ist im Gegensatz zur hinteren Glasscheibe 3 vorzugsweise
als Solarglasscheibe ausgeführt. Das schließt allerdings nicht aus, dass die vordere
Glasscheibe 2 bedarfsweise auch als Isolierglasscheibe bzw. Wärmedämmglas ausgebildet
ist. Dabei wird im Rahmen der Anmeldung unter Wärmedämmglas ein Glas verstanden, das
ein Infrarotstrahlen reflektierendes Medium, insbesondere die genannte Reflexionsschicht
19, umfasst.
[0054] Die als Solarglas ausgebildete vordere Glasscheibe 2 umfasst beidseitig eine Antireflexbeschichtung
17, 18, wobei eine erste Antireflexbeschichtung 17 auf der Außenseite der Verbundglasscheibe
1, also auf der der Sonne 37 zugewandten Seite der vorderen Glasscheibe 2 und die
zweite Antireflexbeschichtung 18 auf der hinteren Seite der vorderen Glasscheibe 2,
also der dem Absorberblech 7 zugewandten Seite der vorderen Glasscheibe 2, angeordnet
ist. Die Antireflexbeschichtungen 17, 18 sind vorzugsweise stoffschlüssig mit der
vorderen Glasscheibe 2 verbunden. Die Antireflexbeschichtungen 17, 18 können ferner
prismiert sein. Vorzugsweise ist die hintere, zweite Antireflexbeschichtung 18 als
Low-E-Beschichtung ausgeführt. Grundsätzlich ist es vorteilhaft, wenn die als Solarglasscheibe
ausgebildete vordere Glasscheibe 2 wenigstens eine Antireflexbeschichtung 17, 18 aufweist,
die derart eingestellt ist, dass eine möglichst hohe Durchgängigkeit für Lichtwellen,
insbesondere Infrarotstrahlen, gegeben ist. Damit wird erreicht, dass ein möglichst
hoher Energieeintrag in die Verbundglasscheibe 1 bereitgestellt wird, wobei der in
das Innere der Verbundglasscheibe 1 eingeleitete Energiebetrag zumindest teilweise
mit Hilfe des Absorberblechs 7 und des Absorberrohrs 8 bzw. allgemein des Absorbers
100 in speicherbare thermische Energie umwandelbar ist.
[0055] Um einen möglichst konstanten Wirkungsgrad der Verbundglasscheibe 1 bzw. des Verbundglas-Solarkollektors
zu erreichen, ist vorteilhaft vorgesehen, den vorderen Scheibenzwischenraum 14 und
den hinteren Scheibenzwischenraum 15 mit einem Schutzgas, insbesondere Argon, zu befüllen.
Auf diese Weise wird die Bildung von Kondensation vermieden. Zusätzlich bewirken die
Trocknungsmittel 13 eine Reduzierung des Kondensationsrisikos.
[0056] Das Absorberblech 7 und das Absorberrohr 8 weisen vorzugsweise ein Material mit einem
hohen Wärmeübergangskoeffizienten, insbesondere Kupfer, auf. Die thermische Verbindung
16 umfasst vorzugsweise ein Metall, insbesondere eine Schweißnaht bzw. eine Lötstelle,
wobei die Schweißnaht bzw. die Lötstelle durch ein Laserverfahren bzw. Ultraschallverfahren
aufgebracht werden kann. Diese mechanische Verbindung zwischen Kupferrohr bzw. Absorberrohr
8 und Kupferblech bzw. Absorberblech 7 ist thermisch wirksam. Das bedeutet, dass die
thermische Verbindung 16 zur Übertragung von Wärmeenergie vom Absorberblech 7 zum
Absorberrohr 8 beiträgt.
[0057] Die vordere Glasscheibe 2 und die hintere Glasscheibe 3 umfassen jeweils vorzugsweise
ein Einscheibensicherheitsglas oder ein teilvorgespanntes Glas oder ein Verbundsicherheitsglas.
[0058] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Solarkollektors
dargestellt, bei dem die vordere Glasscheibe 2 die hintere Glasscheibe 3 überragt
und somit eine Stützfläche 101 bildet, mit der die Verbundglasscheibe 1 auf einer
Gebäudeseitigen Haltekonstruktion aufgelegt werden kann. Durch die die hintere Glasscheibe
3 überragende vordere Glasscheibe 2 wird also eine Möglichkeit geschaffen, die Verbundglasscheibe
1 bzw. allgemein den Solarkollektor bündig eine Gebäudekonstruktion, beispielsweise
eine Pfostenriegelfassade zu integrieren. Dabei bilden die vorderen Glasscheiben 2
mehrerer nebeneinander angeordneter Verbundglasscheiben 1 eine bündige Außenfläche,
insbesondere eine durchgehende, im Wesentlichen ebene Glasfassade. Ferner ist bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 im Unterschied zu Fig. 3 ein einzelner Abstandshalter
bzw. eine einzige Blechauflage 20 vorgesehen, die die Abstandshalter 4, 5 gemäß Fig.
3 ersetzt. Die Blechauflage 20 ist zwischen der vorderen Glasscheibe 2 und der hinteren
Glasscheibe 3 angeordnet und durch ein primäres Haftmittel 11 sowie ein sekundäres
Haftmittel 12 fixiert, wobei das sekundäre Haftmittel 12 eine zusätzliche, isolierende
Verbindung zwischen der vorderen Glasscheibe 2 und der hinteren Glasscheibe 3 bildet.
Der Aufbau der Blechauflage 20 entspricht im Wesentlichen dem konstruktiven Aufbau
der Abstandshalter 4, 5, wobei zusätzlich eine erste Auflage 21 an der Blechauflage
20 vorgesehen ist, die sich im Wesentlichen rechtwinklig zu einer unteren Wandung
der Blechauflage 20 erstreckt und eine Abstützung für das Absorberblech 7 bildet.
Das Absorberblech 7 liegt dabei zumindest abschnittsweise, insbesondere mit einem
Randbereich, an der ersten Auflage 21 bündig an. Vorzugsweise ist das Absorberblech
7 mit der ersten Auflage 21 fest verbunden, insbesondere verschweißt, vernietet, verschraubt
oder verklebt.
[0059] In einer weiteren alternativen Ausgestaltung gemäß Fig. 5 ist vorgesehen, basierend
auf dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4, das Absorberrohr 8 seitlich, d.h. in einer
parallelen Ebene zu der vorderen Glasscheibe 2 und der hinteren Glasscheibe 3, aus
der Verbundglasscheibe 1 bzw. dem Solarkollektor herauszuführen. Dazu ist vorgesehen,
im Randbereich der Verbundglasscheibe 1 eine Durchführung 24 vorzusehen, die die Blechauflage
20 durchgreift. Die Durchführung 24 bildet vorzugsweise eine Hülse, die thermisch
isolierend in einer Ausnehmung der Blechauflage 20 angeordnet ist. Vorzugsweise weist
die Hülse bzw. die Durchführung 24 zumindest an einem axialen Ende einen Ringflansch
auf, der an einer unteren Wandung der Blechauflage 20 anliegt und ein Herausrutschen
der Durchführung 24 aus der Blechauflage 20 verhindert. In der Durchführung 24 ist
das Absorberrohr 8 angeordnet, wobei das Absorberrohr 8 aus der Verbundglasscheibe
1 geführt ist. Das Absorberrohr 8 ist ferner von dem sekundären Haftmittel 12 umgeben,
wobei das sekundäre Haftmittel 12 eine zusätzliche Abdichtung des Absorberrohrs 8
bewirkt. Das aus der Verbundglasscheibe 1 herausgeführte Teilstück des Absorberrohrs
8 bildet somit eine Zuleitung 9 bzw. Ableitung 10 für das Wärmetauschermedium 22.
Dazu ist vorteilhafterweise an den außerhalb der Verbundglasscheibe 1 angeordneten
Rohrenden ein Anschluss 33 vorgesehen, so dass das Absorberrohr 8 bzw. die Zuleitung
9 oder Ableitung 10 beispielsweise mit einem Gebäudeheizsystem verbindbar ist.
[0060] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 unterscheidet sich im Wesentlichen dadurch von
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5, dass die Zuleitung 9 bzw. Ableitung 10 des Absorberrohrs
8 nicht durch eine Seitenfläche der Verbundglasscheibe 1 geführt ist, sondern durch
die hintere Glasscheibe 3 bzw. Rückwand 300. Dabei weist die hintere Glasscheibe 3
eine Öffnung, insbesondere Bohrung, auf, in der ein innerer Flansch 26 angeordnet
ist. Der innere Flansch 26 umfasst einen Ringscheibenabschnitt 261, an den sich im
Wesentlichen in einem rechten Winkel ein Hülsenabschnitt 262 anschließt. Der Hülsenabschnitt
262 durchgreift die hintere Glasscheibe 3. Der Ringscheibenabschnitt 261 ist hingegen
auf der Innenseite bzw. vorderen Oberfläche der hinteren Glasscheibe 3 angeordnet.
Insbesondere ist der Ringscheibenabschnitt 261 auf der der Sonne 37 zugewandten Seite
der hinteren Glasscheibe 3, insbesondere auf der mit der Reflexionsschicht 19 versehenen
Oberfläche der hinteren Glasscheibe 3 angeordnet. Der innere Flansch 26 umfasst auf
den der hinteren Glasscheibe 3 zugewandten Oberflächen jeweils ringförmige Ausnehmungen
bzw. Ringnuten, in denen Dichtungsmittel, insbesondere ringförmige Dichtungsmittel
bzw. O-Ringe 28, angeordnet sind. Die O-Ringe 28 dichten den inneren Flansch 26 gegen
die hintere Glasscheibe 3 ab. Außerhalb der Verbundglasscheibe 1, insbesondere auf
einer der Sonne 37 abgewandten Seite der hinteren Glasscheibe 3, ist ein äußerer Flansch
27 angeordnet, der im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet ist und ein L-förmiges
Profil umfasst. Das L-förmige Profil des äußeren Flanschs 27 weist eine hülsenförmige
Basis 271 auf, die den inneren Flansch 26, insbesondere den Hülsenabschnitt 262, ringförmig
umgibt. In einem im Wesentlichen rechten Winkel zur hülsenförmigen Basis 271 ist eine
Dichtungsscheibe 272 angeordnet, die mit der hülsenförmigen Basis 271 einstückig ausgebildet
ist. Die Dichtungsscheibe 272 umfasst eine Ringnut bzw. ringförmige Ausnehmung, in
der analog zum inneren Flansch 26 ein Dichtungsmittel bzw. O-Ring 28 angeordnet ist,
der die Dichtungsscheibe 272 gegen die hintere Glasscheibe 3 abdichtet.
[0061] Das das Wärmetauschermedium 22 führende Absorberrohr 8 weist einen Winkel 32 auf,
der im Wesentlichen auf Höhe des inneren Flanschs 26 angeordnet ist. Durch den Winkel
32 wird das Absorberrohr 8 zum inneren Flansch 26 geführt, wobei das Absorberrohr
8 den inneren Flansch 26, insbesondere den Hülsenabschnitt 262 axial durchläuft. Das
Absorberrohr 8 ist mit dem inneren Flansch 26, insbesondere dem Hülsenabschnitt 262
fest verbunden. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise durch eine Lötung 29 bzw. eine
Schweißnaht.
[0062] Die hülsenförmige Basis 271 umfasst auf einer Innenumfangsfläche vorzugsweise ein
Gewinde 30, das in ein entsprechendes Gegengewinde 30' des inneren Flanschs 26 eingreift.
Das Gegengewinde 30' ist dabei vorzugsweise im Hülsenabschnitt 262 des inneren Flanschs
26 angeordnet. Mit Hilfe des Gewindes 30 ist es möglich, den inneren Flansch 26 gegen
den äußeren Flansch 27 zu verspannen, so dass die in dem Ringscheibenabschnitt des
inneren Flanschs 26 und der Dichtungsscheibe 272 des äußeren Flanschs 27 angeordneten
O-Ringe 28 abdichtend gegen die hintere Glasscheibe 3 wirksam werden.
[0063] Das Rohrende des Absorberrohrs 8, das der Sonne 37 abgewandt außerhalb der Verbundglasscheibe
1 angeordnet ist, umfasst einen Anschluss 33 zur Verbindung mit einem Gebäudeheizsystem.
Der Anschluss 33 kann ein Gewinde, einen Schnellverschluss oder dergleichen Anschlussmittel
umfassen.
[0064] Der innere Flansch 26 ist vorzugsweise durch ein temperaturbeständiges Haftmittel
31 mit der hinteren Glasscheibe 3 verbunden bzw. an der hinteren Glasscheibe 3 durch
das temperaturbeständige Haftmittel 31 fixiert. Das temperaturbeständige Haftmittel
31 kann ein Polymer bzw. eine Polymerverbindung umfassen.
[0065] Hinsichtlich der Blechauflage 20 ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 eine
im Bezug auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 unterschiedliche Weiterentwicklung
vorgesehen. Insbesondere weist die Blechauflage 20 gemäß Fig. 6, wie auch gemäß Fig.
4, eine erste Auflage 21 auf, an der sich das Absorberblech 7 abstützt. Zusätzlich
ist jedoch in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 vorgesehen, eine zweite Auflage
25 parallel zur ersten Auflage 21 anzuordnen, so dass zwischen der ersten Auflage
21 und der zweiten Auflage 25 eine Einfassung gebildet ist, in der das Absorberblech
7 aufgenommen und gehalten ist.
[0066] In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass auch andere Ausführungsformen
der Blechauflage 20 bzw. der Abstandshalter 4, 5 mit der rückseitigen Durchführung
des Absorberrohrs 8 durch die hintere Glasscheibe 3 kombinierbar sind. Dasselbe gilt
im Wesentlichen auch für die weiteren, in der Anmeldung genannten Ausführungsbeispiele,
die jede Kombinationsmöglichkeit zwischen Abstandshaltern 4, 5 bzw. Blechauflage 20
und Absorberrohrdurchführung bzw. Anordnung der Zuleitung 9 und/oder Ableitung 10
zulassen und umfassen.
[0067] In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Solarkollektors
bzw. der Verbundglasscheibe 1 dargestellt, wobei sich gegenüber dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 6 insbesondere die Konstruktion der Absorberrohrdurchführung durch die
hintere Glasscheibe 3 unterscheidet. Insbesondere ist gemäß Fig. 7 vorgesehen, den
inneren Flansch 26 als Anschlussstück bzw. als Zuleitung 9 bzw. Ableitung 10 auszuführen.
Der innere Flansch 26 gemäß Fig. 7 weist eine Durchgangsleitung 265 auf, die im Inneren
der Verbundglasscheibe 1 abgewinkelt ist und an einem im Inneren der Verbundglasscheibe
1 angeordneten Ende ein Koppelstück 266 bildet. Das Koppelstück 266 umfasst im Wesentlichen
einen größeren Querschnittsdurchmesser als die Durchgangsleitung 265. In das Koppelstück
266 mündet das Rohrende des Absorberrohrs 8. Das Absorberrohr 8 ist dabei vorzugsweise
mit dem Koppelstück 266 verschweißt oder verlötet. Insbesondere ist zwischen dem Koppelstück
266 und dem Absorberrohrende die Lötung 29 angeordnet. Der innere Flansch 26 ist mit
dem temperaturbeständigen Haftmittel 31 an der hinteren Glasscheibe 3 befestigt. Ferner
ist der Ringscheibenabschnitt 261 oberhalb der Krümmung der Durchgangsleitung 265
auslaufend ausgebildet. Insbesondere bildet der Ringscheibenabschnitt 261 des inneren
Flanschs 26 oberhalb der Krümmung der Durchgangsleitung 265 ein haifischflossenartiges
Profil. Die Verbindung zwischen dem äußeren Flansch 27 und dem inneren Flansch 26
ist gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ausgebildet.
[0068] Ferner ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 vorgesehen, anstelle der zweiten
Auflage 25, wie bei Fig. 6 ersichtlich, ein lösbar mit der Blechauflage 20 verbundenes
bzw. verbindbares Fixierelement 34 vorzusehen. Das Fixierelement 34 ist vorzugsweise
mit einer unteren Wandung der Blechauflage 20 schraubverbunden bzw. schraubverbindbar.
Das Fixierelement 34 ermöglicht somit eine einfache Montage, insbesondere einen einfachen
Austausch des Absorberblechs 7, das zwischen der ersten Auflage 21 und dem Fixierelement
34 gehalten ist.
[0069] Des Weiteren ist ein Abstandshalteelement 35 vorgesehen, das mit dem Absorberblech
7 lösbar verbunden ist. Das Abstandshalteelement 35 ist im Wesentlichen stiftartig
ausgebildet und erstreckt sich senkrecht zum Absorberblech 7. Das Abstandshalteelement
35 ist dabei zwischen der vorderen Glasscheibe 2 und dem Absorberblech 7 angeordnet
und gewährleistet einen konstanten Abstand zwischen der vorderen Glasscheibe 2 und
dem Absorberblech 7. Das Abstandshalteelement 35 ist vorzugsweise mit dem Absorberblech
7 verschraubt. Das bedeutet, dass das Absorberblech 7 eine Gewindebohrung umfasst,
in der ein Gewindefortsatz des Abstandshalteelements 35 angeordnet ist.
[0070] Fig. 8 zeigt anschaulich den grundlegenden Aufbau eines Verbundglas-Solarkollektors
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Demnach umfasst
der Solarkollektor gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 einen Absorber 100, der
vorzugsweise als Kombination eines Absorberblechs 7 mit einem Absorberrohr 8 ausgeführt
ist. Dem Absorber 100 ist eine Vorderseite 102 und eine Rückseite 103 zugeordnet,
wobei auf der Vorderseite 102 des Absorbers 100 eine Abdeckung 200 beabstandet zum
Absorber 100 angeordnet ist. Auf der Rückseite 103 des Absorbers 100 ist eine Rückwand
300 vorgesehen, die zum Absorber 100 einen Abstand aufweist. Die Rückwand 300 ist
als Wärmedämmglas bzw. Isolierglas ausgeführt. Das bedeutet, dass die Rückwand 300
ein Infrarotstrahlen reflektierendes Medium, insbesondere eine Infrarotstrahlen reflektierende
Beschichtung, umfasst. Ferner sind Abstandshalter 4, 5 vorgesehen, die zwischen der
Abdeckung 200 und dem Absorber 100 sowie der Rückwand 300 und dem Absorber 100 einen
abgedichteten Hohlraum, insbesondere Scheibenzwischenraum 14, 15, bereitstellen. Der
Absorber 100, insbesondere das Absorberblech 7, ist durch ein Y-Profil 6 im Zwischenraum
zwischen der Rückwand 300 und der Abdeckung 200 fixiert.
[0071] In Fig. 9 ist verdeutlicht, wie der Absorber 100 vorzugsweise konstruktiv ausgeführt
ist. Der Absorber 100 umfasst gemäß Fig. 9 ein Absorberblech 7, das mit einem Absorberrohr
8 verbunden ist, wobei sich das Absorberrohr 8 über die Rückseite 103 des Absorberblechs
7 mäanderförmig erstreckt. Dabei können die Abstände zwischen den mäanderförmigen
Windungen variieren. Vorzugsweise erhöhen sich die Abstände zwischen den Windungen
von einem unteren Ende zu einem oberen Ende des Absorbers 100.
[0072] Speziell bei der Integration des Verbundglas-Solarkollektors in eine Gebäudefassade
hat sich gezeigt, dass die Temperaturen im oberen Bereich des Absorbers 100 höher
als im unteren Bereich sind. Dieser Effekt kann zur Wirkungsgradsteigerung des Solarkollektors
genutzt werden, indem die mäanderförmigen Windungen des Absorberrohrs 8 im oberen
Bereich des Absorbers 100 zueinander einen kleineren Abstand als im unteren Bereich
aufweisen. Beispielsweise variiert der Abstand zwischen benachbarten Windungen des
Absorberrohrs 8 von höchstens 5 cm im oberen Bereich bis höchstens 15 cm, insbesondere
höchstens 10 cm, im unteren Bereich.
[0073] Das Absorberrohr 8 weist zwei Rohrenden auf, wobei ein oberes bzw. erstes Rohrende
als Zuleitung 9 und ein zweites bzw. unteres Rohrende als Ableitung 10 ausgebildet
ist. Die Zuleitung 9 und die Ableitung 10 sind vorzugsweise in einem rechten Winkel
zum Absorberblech 7 angeordnet. Wenn der Absorber 100 gemäß Fig. 9 Teil eines Verbundglas-Solarkollektors
ist, sind die Zuleitung 9 und die Ableitung 10 vorzugsweise in einem rechten Winkel
zum Absorberblech 7 durch die Rückwand 300 geführt. Vorzugsweise wird im Betrieb des
Solarkollektors durch die Zuleitung 9 das Wärmetauschermedium 22 in das Absorberrohr
8 eingeleitet und durch die Ableitung 10 aus dem Absorberrohr ausgeleitet. Das Wärmetauschermedium
22 durchströmt also das Absorberrohr 8 ausgehend von der Zuleitung 9 hin zur Ableitung
10.
[0074] In Fig. 10 sind unterschiedliche Ausführungsformen des Abstandshalteelements in Anordnung
mit der Verbundglasscheibe 1 dargestellt. Es ist vorauszuschicken, dass die in Fig.
10 dargestellten Abstandshalteelemente 35, 38, 39, 40, 42, 43, 45, 48 nicht nur in
Kombination miteinander, sondern auch separat in dem Solarkollektor Anwendung finden
und somit jede Kombination eines der dargestellten Abstandshalteelemente 35, 38, 39,
40, 42, 43, 45, 48 mit der Verbundglasscheibe 1 bzw. dem Solarkollektor offenbart
und beansprucht wird.
[0075] Das erste Abstandshalteelement 38 ist stiftartig ausgebildet und durchgreift den
vorderen Scheibenzwischenraum 14, das Absorberblech 7 und den hinteren Scheibenzwischenraum
15. Das erste Abstandshalteelement 38 erstreckt sich somit von der vorderen Glasscheibe
2 bis zur hinteren Glasscheibe 3. Vorzugsweise ist das erste Abstandshalteelement
38 mit dem Absorberblech 7 lösbar verbunden, insbesondere schraubverbunden. Eine andere
Verbindung, insbesondere feste Verbindung, ist möglich.
[0076] Eine Weiterbildung des ersten Abstandshalteelements 38 ist mit dem zweiten Abstandshalteelement
48 verwirklicht. Das zweite Abstandshalteelement 48 ist im Wesentlichen stiftartig
ausgebildet und umfasst ferner Positionierhilfen 48a, 48b. Dabei ist eine vordere
Positionierhilfe 48a konusförmig ausgebildet, wobei die Konusbasis im Bereich des
Absorberblechs 7 angeordnet ist. Eine hintere Positionierhilfe 48b, die an der Rückseite
103 des Absorberblechs angeordnet ist, ist flügelartig ausgebildet, wobei die Flügel
der hinteren Positionierhilfe 48b flexibel sind. Die hintere Positionierhilfe 48b
bildet somit eine Art Schnappverschluss bzw. Widerhaken. Auf diese Weise kann das
zweite Abstandshalteelement 48 durch eine Bohrung im Absorberblech 7 geführt werden,
wobei sich das zweite Abstandshalteelement 48 selbsttätig fixiert, sobald die hintere
Positionierhilfe 48b durch das Absorberblech 7 hindurchgeführt ist.
[0077] Ein drittes Abstandhalteelement 42 ist stiftartig ausgebildet, wobei sich das dritte
Abstandshalteelement 42 von der Rückwand 300 bzw. der hinteren Glasscheibe 3 bis zum
Absorberblech 7 erstreckt. Das dritte Abstandshalteelement 42 ist mit der hinteren
Glasscheibe 3 durch eine Klebestelle 44 verbunden bzw. mit der hinteren Glasscheibe
3 verklebt. Das dritte Abstandshalteelement 42 bildet somit ein hinteres Abstandshalteelement.
Dem hinteren Abstandshalteelement bzw. dem dritten Abstandshalteelement 42 ist ein
viertes, vorderes Abstandshalteelement 43 zugeordnet, das korrespondierend zum dritten
Abstandshalteelement 42 mit der vorderen Glasscheibe 2 verklebt ist und sich stiftartig
zum Absorberblech 7 erstreckt. Dazu ist zwischen der vorderen Glasscheibe 2 und dem
vorderen, vierten Abstandshalteelement 43 eine Klebestelle 44 vorgesehen. Das Absorberblech
7 ist somit zwischen dem dritten und dem vierten Abstandshalteelement 42, 43 gehalten.
[0078] Es ist ebenfalls möglich, ein Abstandshalteelement vorzusehen, das mit dem Absorberrohr
8 steckverbindbar ist. Ein derartiges Abstandshalteelement zeigt das fünfte Abstandshalteelement
45. Das fünfte Abstandshalteelement 45 weist ein vorderes, C-förmiges Profil auf,
das zum Zwecke einer Steckverbindung das Absorberrohr 8 umgreift. Das fünfte Abstandshalteelement
45 ist ferner auf der Rückseite 103 des Absorberblechs 7 angeordnet und umfasst zwei
sich in Richtung der hinteren Glasscheibe 3 erstreckende Spitzen, die vorzugsweise
die hintere Glasscheibe 3 berühren und den Absorber 100 bzw. das Absorberblech 7 und
das Absorberrohr 8 gegen die hintere Glasscheibe 3 abstützen. Eine andere Anzahl von
sich in Richtung der hinteren Glasscheibe 3 erstreckenden Spitzen ist möglich.
[0079] Ein sechstes Abstandshalteelement 39 weist eine im Wesentlichen stiftartige Form
auf, wobei das sechste Abstandshalteelement 39 im vorderen Scheibenzwischenraum 14
eine der vorderen Positionierhilfe 48a des zweiten Abstandshalteelements 48 entsprechende
Form bildet. Im Unterschied zu dem zweiten Abstandshalteelement 48 weist das sechste
Abstandshalteelement 39 auf der Rückseite 103 des Absorberblechs 7 bzw. auf der der
hinteren Glasscheibe 3 zugewandten Seite des Absorberblechs 7 eine Sicherungsscheibe
41 auf. Die Sicherungsscheibe 41 kann mit dem stiftartigen sechsten Abstandshalteelement
39 verschraubt sein. Die Sicherungsscheibe 41 bildet mit dem vorderen, konusförmigen
Abschnitt des sechsten Abstandshalteelements 39 eine Klemmfixierung für das Absorberblech
7.
[0080] Ein siebtes Abstandshalteelement 40 ist profilartig ausgebildet und im Bereich der
Blechauflage 20 angeordnet. Insbesondere ist das Abstandshalteelement 40 mit der Blechauflage
20 verbunden und weist auf der dem Absorberblech 7 zugewandten Seite eine Nut auf,
in die das Absorberblech 7 eingreift. Im Unterschied zu den übrigen Abstandshalteelementen
ist es bei dem siebten Abstandshalteelement 40 daher nicht erforderlich, dass das
siebte Abstandshalteelement 40 einen Kontakt zur vorderen Glasscheibe 2 oder der hinteren
Glasscheibe 3 bildet. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass das siebte
Abstandshalteelement 40 durch die Blechauflage 20 selbst gebildet sein kann, indem
die dem Absorberblech 7 zugewandte Wandung der Blechauflage 20 eine entsprechende
Nut zur Aufnahme des Absorberblechs 7 aufweist.
[0081] Es wird darauf hingewiesen, dass jedes der genannten Abstandshalteelemente 35, 38,
39, 40, 42, 43, 45, 48 für sich genommen einzeln oder in mehrfacher Anordnung in einem
Solarkollektor angeordnet sein kann. Es ist ebenfalls möglich, dass die genannten
Abstandshalteelemente 35, 38, 39, 40, 42, 43, 45, 48 in mehrfachen Kombinationen miteinander
in einem Solarkollektor zum Einsatz kommen. Beispielsweise können mehrere erste Abstandshalteelemente
38 in einem Verbundglas-Solarkollektor vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich
können mehrere zweite Abstandshalteelemente 48, dritte Abstandshalteelemente 42, vierte
Abstandshalteelemente 43, fünfte Abstandshalteelemente 45, sechste Abstandshalteelemente
39 oder siebte Abstandshalteelemente 40 vorgesehen sein. Bevorzugt ist es, mehrere,
gleichartige Abstandshalteelemente 35, 38, 39, 40, 42, 43, 45, 48 vorzusehen.
[0082] Die Figuren 11 und 12 zeigen in perspektivischer Darstellung zwei weitere, alternative
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Absorbers 100. Der Absorber 100 umfasst
im Allgemeinen ein Absorberblech 7 und ein Absorberrohr 8. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 11 ist das Absorberrohr 8 in das Absorberblech 7 integriert. Das bedeutet,
dass das Absorberblech 7 mit einem Fluidkanal durchsetzt ist bzw. in dem Absorberblech
7 ein Fluidkanal integriert ist, der wenigstens zwei Austrittsöffnungen umfasst, die
die Zuleitung 9 bzw. Ableitung 10 bilden. Der Absorber 100 bzw. das integrierte Absorberblech
7 umfasst eine Vorderseite 102 und eine Rückseite 103. Die Rückseite 103 weist eine
Infrarotstrahlen reflektierende Beschichtung 130 auf. Die reflektierende Beschichtung
130 ist dabei derart angepasst, dass die Reflexion in Richtung des Absorberrohrs 8
bzw. des Fluidkanals wirksam ist. Das bedeutet, dass von dem Absorberrohr 8 bzw. dem
Fluidkanal abgestrahlte Wärmeenergie bzw. Infrarotstrahlung durch die reflektierende
Beschichtung 130 reflektiert wird. Die reflektierende Beschichtung 130 kann ferner
derart angepasst sein, dass Infrarotstrahlung von außerhalb, also aus der Umgebung
auf die Rückseite 103 treffende Infrarotstrahlung, zumindest teilweise, insbesondere
größtenteils, absorbiert oder transmittiert wird. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 11 ist ferner vorgesehen, dass die Vorderseite 102 eine absorbierende Beschichtung
120 umfasst. Die absorbierende Beschichtung 120 ist für den Wellenbereich der Infrarotstrahlung
absorbierend eingestellt, so dass der Absorber 100 bzw. das Absorberblech 7 eine hohe
Wärmeaufnahmefähigkeit aufweist.
[0083] Die Beschichtungen der Vorderseite 102 und der Rückseite 103, insbesondere die reflektierende
Beschichtung 130, umfasst vorzugsweise eine Low-E-Beschichtung. Die Beschichtung kann
eine Sputterschicht umfassend TiO
xN
y umfassen. Derartige Schichten können zusätzlich eine SiO
2-Komponente aufweisen. Im Allgemeinen umfasst die reflektive Beschichtung 130 eine
hochsolarselektive Schicht. Die Beschichtung kann beispielsweise durch ein Sol-Gel-Verfahren
aufgebracht werden. Vorzugsweise wird die Beschichtung in einem Sol-Gel-Prozess aufgebracht,
wobei die Beschichtung eine Low-E-Optimierung aufweist und beispielsweise Materialien
wie TiO
2 und ZnO oder TiO
2 und SiO
2 oder dergleichen umfasst. Alternativ kann die Beschichtung TEOS/AL
2O
3 und/oder SiO
2 umfassen.
[0084] Der Absorber 100 gemäß Fig. 12 unterscheidet sich von dem Absorber gemäß Fig. 11
dadurch, dass das Absorberrohr 8 an der Rückseite 103 des Absorberblechs 7 angeordnet
ist. Das Absorberrohr 8 ist dabei vorzugsweise mit dem Absorberblech 7 verschweißt
bzw. durch eine thermische Verbindung 16 mit dem Absorberblech 7 gekoppelt, wie bereits
im Zusammenhang mit den Figuren 3 und 9 beschrieben. Der Absorber 100 gemäß Fig. 12
weist ferner eine reflektierende Beschichtung 130 auf, die sich über die Rückseite
103 des Absorberblechs 7 erstreckt. Die reflektierende Beschichtung 130 kann dabei
auch das Absorberrohr 8 umfassen. Das bedeutet, dass auch die der Sonneneinstrahlung
abgewandten Seiten des Absorberrohrs 8 mit der reflektierenden Beschichtung 130 versehen
sein können.
[0085] Die Vorderseite des Absorbers 100 kann, wie auch gemäß Fig. 11 vorgesehen, eine Infrarotstrahlen
absorbierende Beschichtung 120 aufweisen. Es wird darauf hingewiesen, dass die absorbierende
Beschichtung 120 und die reflektierende Beschichtung 130 dasselbe Material aufweisen
können. Der Absorber 100 bzw. das Absorberblech 7 kann also beidseitig mit demselben
Beschichtungsmaterial beschichtet sein, wobei das Beschichtungsmaterial auf der Vorderseite
102 insbesondere absorbierend und auf der Rückseite 103 insbesondere reflektierend
bzw. wärmedämmend wirkt. Die beidseitige Beschichtung kann vorzugsweise eine Low-E-Beschichtung
umfassen. Es ist möglich, die beidseitige Beschichtung durch ein Tauchverfahren auf
den Absorber 100 aufzubringen. Auf diese Weise ist eine simultane Beschichtung der
Vorderseite 102 und der Rückseite 103 möglich. Die Herstellung des Absorbers 100 wird
somit beschleunigt.
[0086] Alternativ können die absorbierende Beschichtung 120 auf der Vorderseite 102 und
die reflektierende Beschichtung 130 auf der Rückseite 103 unterschiedliche Schichtsysteme
umfassen. Die unterschiedlichen Schichtsysteme bzw. Beschichtungsmaterialien können
beispielsweise durch eine Sprühbeschichtung auf dem Absorber 100 bzw. das Absorberblech
7 aufgebracht werden.
[0087] Im Allgemeinen ist es vorteilhaft, wenn die jeweiligen Beschichtungsmaterialien,
die auch identisch sein können, derart gewählt werden, dass die weiteren Behandlungsschritte
im Herstellungsprozess für beide Beschichtungen bzw. die beidseitigen Beschichtungen
simultan ausgeführt werden können. Eine derartige Weiterbehandlung kann beispielsweise
eine Temperaturbehandlung oder eine Bestrahlung bzw. Beleuchtung der Beschichtung
umfassen. Beispielsweise werden die Schichtmaterialien für die absorbierende Beschichtung
120 und die reflektierende Beschichtung 130 jeweils derart gewählt, dass sowohl die
absorbierende Beschichtung 120, als auch die reflektierende Beschichtung 130 in einem
gemeinsamen Weiterbehandlungsprozess, beispielsweise einem Wärmebehandlungsverfahren
oder einer Bestrahlung mit ultraviolettem Licht, unterzogen werden können.
[0088] Fig. 13 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Solarkollektoraufbaus mit
einem Absorber 100 gemäß Fig. 11. Bei dem Solarkollektoraufbau ist der Absorber 100
bzw. das Absorberblech 7 mit integrierten Fluidkanälen bzw. dem integrierten Absorberrohr
8 durch Abstandshalter 4, 5 mit einer vorderen Glasscheibe 2 gekoppelt. Die vordere
Glasscheibe 2 bildet damit die Abdeckung 200 des Solarkollektors. Der Aufbau gemäß
Fig. 13 entspricht im Wesentlichen einem Verbundglasaufbau, wobei die hintere Glasscheibe
3 durch das Absorberelement 100 ersetzt ist. Dabei weist die Rückseite 103 des Absorbers
100 bzw. des Absorberblechs 7 die Infrarotstrahlen reflektierende Beschichtung 130
auf.
[0089] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 13 kann um eine weitere, hintere Glasscheibe 3
erweitert sein, die eine zusätzliche Infrarotstrahlen reflektierende Beschichtung
umfasst bzw. als Wärmedämmglas ausgeführt ist. Zur Erzielung der hier angestrebten
höheren Wirkung ist es also möglich, einen Isolierglasverbund bzw. eine Verbundscheibe
vorzusehen, die eine vordere Glasscheibe 2, eine hintere Glasscheibe 3 und einen dazwischen
angeordneten Absorber 100 umfasst, wobei auf der der Sonneneinstrahlung abgewandten
Seite des Absorbers 100 das Infrarotstrahlen reflektierende Medium, insbesondere die
Infrarotstrahlen reflektierende Beschichtung 130 vorgesehen ist. Die Infrarotstrahlen
reflektierende Beschichtung 130 kann dabei sowohl auf der Rückseite 103 des Absorbers
100, als auch auf einer Oberfläche der hinteren Glasscheibe 3 angeordnet sein. Es
ist auch möglich, dass zwischen dem Absorber 100 und der hinteren Glasscheibe 3, also
im hinteren Scheibenzwischenraum 15 ein Infrarotstrahlen reflektierendes Medium, insbesondere
eine Glaskugelschüttung, vorgesehen ist. Die Anordnung und Verwendung der genannten
Infrarotstrahlen reflektierenden Medien kann sowohl einzeln, als auch in Kombination
erfolgen. Das bedeutet, dass beispielsweise die Rückseite 103 des Absorberblechs 7
oder die hintere Glasscheibe 3 oder die Rückseite 103 des Absorberblechs 7 und die
hintere Glasscheibe 3 eine Infrarotstrahlen reflektierende Beschichtung 130 bzw. allgemein
ein Infrarotstrahlen reflektierendes Medium umfassen kann.
[0090] In Fig. 14 ist eine Kombination der Ausführungsbeispiele gemäß Figuren 3 und 6 dargestellt.
Der Aufbau des Verbundglas-Solarkollektors entspricht im Wesentlichen dem Aufbau gemäß
Fig. 3, wobei in Fig. 14 dargestellt ist, wie das Absorberrohr 8 aus dem Verbundglas-Solarkollektor
geführt ist. Das Herausführen des Absorberrohrs 8 aus dem Verbundglas-Solarkollektor
erfolgt dabei analog zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6.
[0091] Im Folgenden werden beispielhaft anhand der Darstellung gemäß Fig. 14 mögliche Materialien
für die einzelnen Komponenten des Verbundglas-Solarkollektors erläutert. Der Verbundglas-Solarkollektor
umfasst eine vordere Glasscheibe 2, die vorzugsweise ein Einscheibensicherheitsglas,
insbesondere Weißglas-Einscheibensicherheitsglas, umfasst. Die vordere Glasscheibe
2 kann eine Wandstärke von wenigstens 2 mm, insbesondere höchstens 5 mm, insbesondere
eine Stärke von 4 mm, aufweisen. Die hintere Glasscheibe 3 ist vorzugsweise als Floatglas,
insbesondere als Floatglas-Einscheibensicherheitsglas, ausgeführt. Die hintere Glasscheibe
3 kann dieselben Dimensionen wie die vordere Glasscheibe 2 aufweisen. Insbesondere
weist die hintere Glasscheibe eine Wandstärke von 4 mm auf. Die vordere Glasscheibe
2 und die hintere Glasscheibe 3 sind durch das sekundäre Haftmittel 12 verbunden.
Unterhalb des sekundären Haftmittels 12 sind die Abstandshalter 4, 5 angeordnet, die
jeweils durch das primäre Haftmittel 11 untereinander bzw. mit der vorderen Glasscheibe
2 und der hinteren Glasscheibe 3 verbunden sind. Das primäre Haftmittel 11 und das
sekundäre Haftmittel 12 sind vorzugsweise jeweils als Dichtmittel bzw. als Dichtungen
ausgebildet. Die Abstandshalter 4, 5 umfassen jeweils ein Hohlprofil, in dem ein Trocknungsmittel
13 angeordnet ist. Das Trocknungsmittel 13 beinhaltet vorzugsweise ein Molekularsieb.
[0092] Zwischen den Abstandshaltern 4, 5 ist ferner ein Y-Profil 6 angeordnet, das ein Halteelement
für das Absorberblech 7 bildet. In der Y-Gabelung umfasst das Y-Profil vorzugsweise
eine Haltewandung 6a, die V-förmig bzw. U-förmig ausgebildet ist. Das U-förmige bzw.
schienenartige Profil der Haltewandung 6a kann ein Polykarbonat aufweisen. Innerhalb
der Haltewandung 6a ist eine Füllung 6b angeordnet, die vorzugsweise Silikon umfasst.
In der Füllung 6b ist das Absorberblech 7 bzw. allgemein der Absorber 100 eingebettet.
Das Absorberblech 7 weist vorzugsweise eine Wandstärke von wenigstens 0,3 mm, insbesondere
wenigstens 0,4 mm, insbesondere höchstens 0,6 mm, insbesondere höchstens 0,5 mm, auf.
Vorzugsweise umfasst das Absorberblech ein Aluminium bzw. eine Aluminiumlegierung.
Zwischen dem Absorberblech 7 und der vorderen Glasscheibe 2 bzw. der hinteren Glasscheibe
3 ist jeweils ein Scheibenzwischenraum 14, 15 angeordnet, der im Wesentlichen einbautenfrei
ausgebildet ist. Die Scheibenzwischenräume 14, 15 sind jeweils vorzugsweise mit Gas,
insbesondere umfassend Argon, gefüllt.
[0093] Die vordere Glasscheibe 2 weist eine zum vorderen Scheibenzwischenraum 14 gerichtete
zweite Antireflexbeschichtung 18 auf. Die zweite Antireflexbeschichtung 18 ist vorzugsweise
als Low-E-Beschichtung ausgeführt. Ferner weist die Vorderseite 102 des Absorbers
eine erste Antireflexbeschichtung 17 auf, die vorzugsweise als spezielle Absorberbeschichtung
ausgebildet ist. Die erste Antireflexbeschichtung 17 bzw. Absorberbeschichtung ist
im Hinblick auf Infrarotstrahlung vorzugsweise durch einen Absorptionsgrad von wenigstens
70%, insbesondere wenigstens 75%, insbesondere wenigstens 80%, insbesondere wenigstens
90%, insbesondere wenigstens 95%, und/oder einem Reflexionsgrad von höchstens 25%,
insbesondere höchstens 20%, insbesondere höchstens 15%, insbesondere höchstens 10%,
insbesondere höchstens 5%, gekennzeichnet. Die hintere Glasscheibe 3 umfasst eine
Reflexionsschicht 19, die eine Low-E-Beschichtung umfassen kann. Dabei ist die Reflexionsschicht
19 dem zweiten Scheibenzwischenraum 15 zugewandt. Die Low-E-Beschichtung der zweiten
Antireflexbeschichtung 18 bzw. der Reflexionsschicht 19 kann jeweils derart angepasst
sein, dass von dem Absorber 100 bzw. dem Absorberblech 7 abgestrahlte Infrarotstrahlung
vorwiegend reflektiert wird. Das bedeutet, dass die zweite Antireflexbeschichtung
18 und die Reflexionsschicht 19 im Hinblick auf Infrarotstrahlung jeweils einen Reflexionsgrad
in Richtung des Absorbers 100 aufweisen, der größer als 50%, insbesondere größer als
70%, insbesondere größer als 90%, beträgt.
[0094] Der Absorber 100 umfasst ferner ein Absorberrohr 8, das mit dem Absorberblech 7 fest
verbunden ist. Das Absorberrohr 8 wird durch die hintere Glasscheibe 3 nach außen
geführt bzw. verlässt durch die hintere Glasscheibe 3 den Innenraum des Verbundglas-Solarkollektors.
Dazu ist eine Flanschanordnung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 vorgesehen.
Die Flanschanordnung umfasst einen inneren Flansch 26 und einen äußeren Flansch 27,
wobei der äußere Flansch 27 ein Gewinde 30 umfasst, das mit einem Gegengewinde 30'
des inneren Flanschs 26 schraubverbindbar ist. Der innere Flansch 26 und der äußere
Flansch 27 umfassen ferner O-Ringe 28, die die Flansche 26, 27 gegen die hintere Glasscheibe
3 abdichten. Zusätzlich ist dem inneren Flansch 26 ein Dichtungsmittel 26a zugeordnet,
das vorzugsweise Butyl umfasst. Das Dichtungsmittel 26a ist zwischen dem inneren Flansch
26 und der hinteren Glasscheibe 3, insbesondere zwischen den O-Ringen 28, angeordnet.
Der innere Flansch 26 ist ferner mit dem Absorberrohr 8 fest verbunden, vorzugsweise
verlötet. Die dazu vorgesehene Lötung 29 kann ein Hanflot umfassen.
[0095] In Fig. 15 ist verdeutlicht, wie der bevorzugte Verbundglas-Solarkollektor in einem
Längsschnitt aufgebaut ist. Der Verbundglas-Solarkollektor bzw. das Isolierglaselement
mit integriertem Absorber 100, weist einen Absorber 100 auf, der ein Absorberblech
7 und ein mäanderförmig auf dem Absorberblech 7 angeordnetes Absorberrohr 8 umfasst.
Die mäanderförmigen Windungen des Absorberrohrs 8 weisen in einem unteren Bereich
des Solarkollektors einen Abstand AU auf, der größer ist als der Abstand AO der mäanderförmigen
Windungen im oberen Bereich des Solarkollektors. Die Packungsdichte der Absorberrohrwindungen
ist also vorzugweise im oberen Bereich des Absorbers größer als im unteren Bereich
des Absorbers. Bevorzugt ist es, wenn sich der Abstand der Absorberrohrwindungen vom
oberen Abstand AO zum unteren Abstand AU kontinuierlich erhöht. Bei der Verwendung
des Verbundglassolarkollektors bzw. Isolierglaselements in einer Gebäudefassade hat
diese Ausführungsform den Vorteil, dass die im oberen Bereich des Solarkollektors
höheren Temperaturen effektiver für die Energiegewinnung bzw. Energieumwandlung nutzbar
sind. Alternativ oder zusätzlich kann das Wärmetauschermedium 22 im Gegenstromprinzip
durch den Absorber 100 bzw. das Absorberrohr 8 geführt werden.
[0096] In der
EP 1 279 905 B1 wird ein Sonnenkollektor mit einem Absorberrohr genannt, das mit einem einstückig
ausgeführten Absorberblech verbunden ist und in einem kastenförmigen Aufbau integriert
ist. Mit anderen Worten wird in der
EP 1 279 905 B1 ein Sonnenkollektor mit Absorberrohren genannt, die von einem Wärmeträgermedium durchströmt
sind und mit einem Absorber zur Aufnahme der Sonnenenergie, der als einstückig ausgeführtes
Absorberblech ausgebildet ist, das mit den Absorberrohren verbunden ist und diese
überdeckt, wobei das Absorberblech vollflächig profiliert ist und die Absorberrohre
vollständig überdeckt und das Absorberblech aus Kupfer oder Aluminium hergestellt
ist und eine selektive Oberflächenbeschichtung aufweist und die Profilierung des Absorberblechs
im Querschnitt im Wesentlichen wellig, faltenförmig oder sägezahnförmig ausgebildet
ist und die Absorberrohre parallel zueinander angeordnet sind und dass die Orientierung
der Profilierung des Absorberblechs parallel zu den Absorberrohren ist. Eine derartige
Sonnenkollektorausführung entspricht dem Stand der Technik. Dabei werden 0,1 mm bis
zu 0,5 mm dicke Kupfer- oder Aluminiumbleche mit einer herstellüblichen maximalen
Blechbreite von 50 mm bis maximal 1.200 mm bzw. 1.250 mm und einer Absorberlänge bis
zu etwa 3 m und mit einer Absorberbeschichtung mit etwa 95% solarem Absorptionsgrad
und etwa 4% thermischem Emissionsgrad in Kombination mit Kupferrohren mit 8 mm bis
12 mm Außendurchmesser und etwa 0,5 mm Wandstärke und einem Abstand zwischen den Rohren
von typisch 70 mm bis 140 mm verwendet. Beispielhaft wären die Absorberrohre mittels
Ultraschall oder Laserschweißung oder Lötung bzw. allgemein mit einer thermischen
Kontaktierung auf den Absorberblechen im Allgemeinen mäanderartig befestigt. Die Zuleitungen
und Ableitungen können dabei weitgehend anwendungsoptimiert ausgeführt werden. Das
typische Gewicht beträgt dabei 2 kg pro m
2 bis 3,5 kg pro m
2. Als Ausführungsbeispiele für handelsüblich erhältliche Absorberbleche werden beispielhaft
die Produkte der Firma Alanot-Sunselect GmbH & Co. KG in D-37597 Lauenförde mit der
Bezeichnung "Sunselect" bzw. der Firma TiNOX GmbH in D-80993 München mit der Bezeichnung
"TiNOX Classic" bzw. "TiNOX Art-Line" genannt. In beiden Fällen wird die dünne Absorberbeschichtung
im Vakuum hergestellt.
[0097] Der Solarkollektor gemäß der eingangs genannten
DE 10 2006 006 718 B4 umfasst wenigstens ein Wärmetauscherrohr bzw. Wärmetauscherelement mit in den Kollektor
hinein bzw. aus diesem heraus führenden Zulaufrohren bzw. Ablaufrohren, insbesondere
Zuleitungen bzw. Ableitungen, und eine größtenteils transparente, flache Abdeckung,
die den tragenden Bestandteil des Kollektors bildet, und der Kollektor weitgehend
nur aus der größten teils transparenten Abdeckung, einem Absorber und wenigstens einem
Wärmetauscherrohr gebildet ist, wobei der Absorber in einem vorgegebenen Abstand mit
der Abdeckung verbunden ist. Weiter wird genannt, dass der Absorber mit der größtenteils
transparenten Abdeckung bzw. mit der Glasscheibe verklebt ist. In diesem Stand der
Technik bildet demzufolge eine Glasscheibe als Abdeckung den tragenden Bestandteil
des Kollektors.
[0098] Diese tragende Funktion der Glasscheibe wird gemäß einem nebengeordneten Aspekt der
vorliegenden Erfindung erweitert im Sinne der Verwendung eines Isolierglasaufbaus
nach dem Stand der Technik, allerdings unter Berücksichtigung der durch die Integration
eines Thermosolarkollektors gegebenen Temperaturen. Insbesondere werden die sogenannten
primären und sekundären Haftverbundmittel auf die zu erwartenden hohen Temperaturen
im Falle des Stillstandes (Stagnation) eines Kollektors ausgelegt. Die Temperaturen
des Kollektors können dabei auf über 150° C bis zu etwa 200° C ansteigen. Weiter ist
der Thermosolarkollektor im Innenraum des Isolierglasverbundelements derart befestigt,
dass die thermische Ausdehnung berücksichtigt ist und dass eine Verwölbung aufgrund
des üblicherweise asymmetrischen Kollektoraufbaus in Grenzen gehalten wird und bei
höheren Kollektortemperaturen die beschichtete Kollektorblechseite nicht mit der Glasinnenseite
in Berührung kommt und ferner, dass die Befestigung so ausgelegt ist, dass eine kostengünstige
und dauerhafte Montage im Zuge der Isolierglasherstellung möglich ist.
[0099] Ein weiterer kritischer Punkt in der Funktion und bei der Montage stellen die Zuleitungen
und Ableitungen der Kollektorrohre dar. Im einfachen Fall sind das bei einem mäanderförmigen
Thermosolarkollektor zwei Durchführungen. Es können jedoch auch vier Durchführungen
vorgesehen werden. Dabei können bei einem mäanderförmigen Kollektor Sammelrohre im
Inneren des Isolierglases angeordnet sein. Bei Verwendung eines harfenförmigen Kollektors
können die Sammelrohre ebenfalls mit vier Durchführungen ausgebildet sein.
[0100] Es hat sich gezeigt, dass eine Durchführung durch die rückseitige Glasscheibe eine
sehr stabile Lösung ergibt und eine relativ einfache Montage ermöglicht, da der gesamte
Kollektor bereits beim Isolierglasherstellprozess mit der rückseitigen Glasscheibe
verbunden bzw. vormontiert werden kann. Die Durchführungen der Zuleitungen und Ableitungen
sind zweckmäßigerweise dauerelastisch und landzeitstabil dichtend ausgebildet und
es wird bevorzugt darauf geachtet, dass die metallische Durchführung nicht direkt
einen Glaskontakt hat, sondern immer ein dauerelastisches und langzeitstabil dichtendes
und temperaturbeständiges polymeres Element dazwischen angeordnet ist.
[0101] In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung liegt ein besonderer
Aspekt darin, die eigentlich für die Einstrahlung der Sonnenstrahlung vorgesehenen
Glasflächen eines Solarkollektors zumindest bereichsweise derart auszuführen, dass
Infrarotstrahlung von der innerhalb des Solarkollektors befindlichen Oberfläche der
Glasscheibe reflektiert wird. Besonders geeignet ist hierbei eine rückseitig des Absorbers
vorgesehene Glasscheibe, da dies eine kompakte Bauform sowie zumindest eine Reduzierung
der verwendeten Dämmstoffe ermöglicht.
[0102] Insgesamt beruht in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
eine Kernüberlegung auf der Integration eines Absorberelements in einer Verbundglas-
bzw. Sandwich-Glaskonstruktion, wobei die nach innen gerichtete Fläche der auf der
Rückseite des Absorbers vorgesehenen Glasscheibe mit einer Infrarotstrahlung reflektierenden
Schicht versehen ist.
Bezugszeichenliste
[0103]
- 1
- Verbundglasscheibe
- 2
- Vordere Glasscheibe
- 3
- Hintere Glasscheibe
- 4, 5
- Abstandshalter
- 6
- Y-Profi
- 6a
- Haltewandung
- 6b
- Füllung
- 7
- Absorberblech
- 8
- Absorberrohr
- 9
- Zuleitung
- 10
- Ableitung
- 11
- primäres Haftmittel
- 12
- sekundäres Haftmittel
- 13
- Trocknungsmittel
- 14
- vorderer Scheibenzwischenraum
- 15
- hinterer Scheibenzwischenraum
- 16
- thermische Verbindung
- 17
- erste Antireflexbeschichtung
- 18
- zweite Antireflexbeschichtung
- 19
- Reflexionsschicht
- 20
- Blechauflage
- 21
- erste Auflage
- 22
- Wärmetauschermedium
- 23
- Durchbruch
- 24
- Durchführung
- 25
- zweite Auflage
- 26
- innerer Flansch
- 26a
- Dichtungsmittel
- 27
- äußerer Flansch
- 28
- O-Ring
- 29
- Lötung
- 30
- Gewinde
- 30'
- Gegengewinde
- 31
- temperaturbeständiges Haftmittel
- 32
- Winkel
- 33
- Anschluss
- 34
- Fixierelement
- 36
- solarselektive Beschichtung
- 37
- Sonne
- 38
- erstes Abstandshalteelement
- 39
- sechstes Abstandshalteelement
- 40
- siebtes Abstandshalteelement
- 41
- Sicherungsscheibe
- 42
- drittes Abstandshalteelement
- 43
- viertes Abstandshalteelement
- 44
- Klebestelle
- 45
- fünftes Abstandshalteelement
- 46
- oberer Rohrabstand
- 47
- unterer Rohrabstand
- 48
- zweites Abstandshalteelement
- 48a
- vordere Positionierhilfe
- 48b
- hintere Positionierhilfe
- 100
- Absorber
- 101
- Stützfläche
- 102
- Vorderseite
- 103
- Rückseite
- 120
- absorbierende Beschichtung
- 130
- reflektierende Beschichtung
- 200
- Abdeckung
- 300
- Rückwand
- 261
- Ringscheibenabschnitt
- 262
- Hülsenabschnitt
- 265
- Durchgangsleitung
- 266
- Koppelstück
- 271
- hülsenförmige Basis
- 272
- Dichtungsscheibe
- AO
- oberer Abstand
- AU
- unterer Abstand