Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung einer Fahne an einer verschließbaren
Gebäudeöffnung sowie ein System mit der entsprechenden Vorrichtung und einer Fahne
mit einer Fahnenstange.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind bereits zahlreiche Vorrichtungen zur Befestigung von
Fahnen und anderen Gegenständen an verschließbaren Gebäudeöffnungen oder aber anderen
Gegenständen bekannt. Im Falle der Befestigung einer Fahne an einer verschließbaren
Gebäudeöffnung wie beispielsweise einer Tür oder einem Fenster oder aber an einem
Kraftfahrzeug wird gemeinhin eine Einklemmvorrichtung in Hakenform verwendet, an die
sich z.B. eine Stangenhalterung für die Fahne oder aber die Fahnenstange selbst anschließt.
Befestigungsvorrichtungen dieses Typs sind beispielsweise aus der
DE 20 2009 004 625 U1, der
DE 20 2006 001 906 U1 und der
DE 9401451 U1 bekannt.
[0003] Ein bisher nicht zur vollen Zufriedenheit gelöstes Problem betrifft dabei die Universalität
der bekannten Befestigungsvorrichtungen und -odule. Die Ausgestaltung der Befestigungsvorrichtung
als hakenartiges Element bedingt dabei, dass ein einwandfreier Sitz bzw. eine ungefähre
Passform nur bei Gegenständen bzw. Gebäudeöffnungen von bestimmten Abmessungen hinsichtlich
Breite, Höhe und/oder Tiefe besteht. Mit den bekannten Befestigungsvorrichtungen ist
es z.B. nicht möglich, diese an jeder beliebigen Gebäudeöffnung, insbesondere auch
an einem Dachfenster, sicher zu befestigen.
[0004] Ein weiteres Problem besteht darin, dass bei Verwendung der hakenartigen Elemente
die Gefahr eines Zerkratzens von Gegenständen unter bzw. an dem hakenartigen Element
besteht. Gelegentlich leidet bei der Verwendung von hakenartigen Elementen auch die
Funktionalität von Gebäudeöffnungen oder anderen Öffnungen, wie Kraftfahrzeugfenstern,
und es ist nicht in jedem Fall z.B. die notwendige Dichtigkeit der geschlossenen Gebäudeöffnung
gewährleistet. Auch ist es möglich, dass bei einem Öffnen der Gebäudeöffnung die Befestigungsvorrichtungen
samt dem daran befestigten Gegenstand herausfallen.
[0005] Eine weitere aus dem Stand der Technik bekannte Variante für eine Vorrichtung zur
Befestigung einer Fahne an einer verschließbaren Gebäudeöffnung setzt auf einen Haltemechanismus
mittels Saugnäpfen. Ein Beispiel dafür ist die
DE 20 2009 016 226 U1. Allerdings werden auch hier neben der Befestigung mittels Saugnäpfen Sicherungshaken
und elastische Sicherungsbänder eingesetzt, um zu einer einigermaßen zufriedenstellenden
Befestigung insgesamt zu gelangen. Nachteilig an dieser Realisierungsform ist wiederum
die mangelnde universelle Einsetzbarkeit der Vorrichtung, da in jedem Falle ein Fensterbrett
vorhanden sein muss und dieses dann in Abmessungen, Neigung und auch in der Materialbeschaffenheit
wegen der Haltekraft der Saugnäpfe passend zu der Vorrichtung ausgebildet sein muss.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile der Befestigungsvorrichtungen
und -module gemäß des Standes der Technik zu überwinden. Insbesondere ist es die Aufgabe
der Erfindung, eine universell verwendbare Vorrichtung zur Befestigung einer Fahne
an einer verschließbaren Gebäudeöffnung bereitzustellen, die die Funktionalität der
Gebäudeöffnung weiterhin gewährleistet, beschädigungsfrei ist, und sich mit einfachen
Mitteln effizient und kostengünstig herstellen lässt.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche 1 und
12. Abhängige Patentansprüche sind auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
gerichtet.
[0008] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung betrifft diese eine Vorrichtung
zur Befestigung einer Fahne an einer verschließbaren Gebäudeöffnung. Dabei kann die
Vorrichtung selbstverständlich auch zur Befestigung von anderen Gegenständen an anderen
Objekten verwendet werden. Unter einer verschließbaren Gebäudeöffnung wird dabei insbesondere
eine Tür oder ein Fenster verstanden. Es ist insbesondere auch möglich, dass es sich
bei der verschließbaren Gebäudeöffnung um ein Dachfenster handelt. Dabei kann ein
äußeres Fensterbrett vorhanden sein, dies ist aber durch die Universalität der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nicht zwingend erforderlich. Andere mögliche Objektöffnungen wären beispielsweise
Kraftfahrzeugfenster oder der Kofferraum eines Kraftfahrzeugs.
[0009] Gemäß der Erfindung verfügt die Vorrichtung über einen formstabilen ersten Bereich
mit Befestigungsmitteln, die zum Befestigen einer Fahnenstange geeignet sind. Des
Weiteren weist die erfindungsgemäße Vorrichtung einen vollflexiblen zweiten Bereich
auf, der mit dem ersten Bereich verbunden oder verbindbar ist und der durch eine verschließbare
Gebäudeöffnung hindurchführbar ist. Schließlich weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
Befestigungsmittel zum Befestigen des zweiten Bereiches an einem anderen Objekt, insbesondere
an der Innenseite einer verschließbaren Gebäudeöffnung auf. Dabei ist der erste Bereich
im Wesentlichen formstabil. Darunter wird verstanden, dass der erste Bereich im Wesentlichen
fest bzw. starr ist, sehr wohl aber eine gewisse Restflexibilität oder Biegsamkeit
aufweisen kann. Demgegenüber ist der zweite Bereich im Wesentlichen vollflexibel,
d.h., der zweite Bereich verfügt über mehr als nur eine gewisse Flexibilität, sondern
kann in seiner Formgebung vollständig äußeren Gegebenheiten angepasst werden. Es ist
beispielsweise möglich, diesen zweiten Bereich aufzuwickeln oder aufzurollen oder
ihn zusammenzulegen. Dabei ist der zweite Bereich dennoch im Wesentlichen nicht elastisch.
Theoretisch wäre es möglich, bei entsprechender Gewalteinwirkung den formstabilen
ersten Bereich durch Bruch bzw. Brechen zu zerstören, während dies bei dem vollflexiblen
zweiten Bereich so nicht möglich wäre.
[0010] Der vollflexible zweite Bereich ist mit dem formstabilen ersten Bereich direkt oder
indirekt verbunden oder aber direkt oder indirekt verbindbar. Eine solche Verbindung
zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich kann beispielsweise durch Nieten oder
Verkleben erfolgen. Auch andere Verbindungsarten sind grundsätzlich möglich. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen der erste und der zweite Bereich
entlang ihres Verbindungsbereiches miteinander im Wesentlichen dieselbe Breite auf.
[0011] Erfindungsgemäß ist der vollflexible zweite Bereich durch eine verschließbare Gebäudeöffnung
hindurchführbar. Dabei ist der vollflexible zweite Bereich bevorzugt durch eine verschließbare
Gebäudeöffnung komplett hindurchführbar, das bedeutet, der zweite Bereich ist so ausgebildet,
dass er von außerhalb einer verschließbaren Gebäudeöffnung nach innerhalb der Gebäudeöffnung
geführt werden kann. Bevorzugt wird der zweite Bereich dabei in den unteren Bereich
der Gebäudeöffnung einfach hineingelegt. Bei einem Verschließen der Gebäudeöffnung
passt sich die Form des vollflexiblen zweiten Bereiches an die Querschnittsform der
Gebäudeöffnung an, es ist insbesondere möglich, dass auf diese Weise ein Einklemmen
des vollflexiblen zweiten Bereiches in der Gebäudeöffnung erfolgt, dies ist jedoch
nicht zwangsläufig der Fall und auch nicht zwangsläufig notwendig. Die fixierende
Wirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer verschließbaren Gebäudeöffnung
erfolgt also nicht wie bei zahlreichen Vorrichtungen gemäß des Standes der Technik
durch die Verwendung von Haken und/oder Saugnäpfen oder gar zusätzliches Verspannen
von Sicherungsleinen. Entsprechend weist der formstabile erste Bereich bevorzugt weder
Haken noch Saugnäpfe für Befestigungszwecke der Vorrichtung auf. Stattdessen erfolgt
die Befestigung grundsätzlich zum Einen durch Einklemmen des zweiten vollflexiblen
Bereiches in der Gebäudeöffnung und zum Anderen durch die Befestigung mit den Befestigungsmitteln
im Inneren des Fensters, so dass auch bei geöffneter Gebäudeöffnung ein Herausfallen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung verhindert wird. Die Befestigungsmittel können auf
unterschiedliche Art und Weise ausgestaltet sein, sowohl hinsichtlich der Befestigungsart
als auch hinsichtlich ihrer Formgebung. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung weisen die Befestigungsmittel Klebemittel, z.B. in Form eines oder mehrerer
Klebestreifen oder Klebepunkte auf. Diese können beispielsweise an der Unterseite
des vollflexiblen zweiten Bereiches entlang einer Seitenfläche vorgesehen sein. Alternative
Befestigungsformen bestehen in Form von Ösen, deren Weite verstellbar ist. Auch die
Verwendung von einfachen Schnüren ist grundsätzlich denkbar. Bevorzugt können die
verwendeten Befestigungsmittel von dem anderen Objekt rückstandslos wieder gelöst
werden. Deshalb ist die Verwendung von Nägeln, Reißzwecken oder Schrauben zwar grundsätzlich
denkbar, aber nicht unbedingt sinnvoll, da eine rückstandslose Entfernung derartiger
Befestigungsmittel meist nicht möglich ist.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der erste Bereich dreidimensional
und/oder der zweite Bereich im Wesentlichen flächig und daher im Wesentlichen zweidimensional
ausgestaltet. Streng genommen verfügt selbstverständlich auch ein flächig ausgebildeter
zweiter Bereich über mehr als eine Atomlage und ist deshalb streng genommen ebenfalls
dreidimensional. Die Verwendung der Begriffe zweidimensional für den zweiten Bereich
und dreidimensional für den ersten Bereich soll hier aber die unterschiedliche Dimensionierung
von zweitem und erstem Bereich verdeutlichen. Der erste Bereich verfügt dabei verglichen
mit dem zweiten flächigen Bereich über eine gewisse Kompaktheit und bevorzugt auch
über eine wesentlich größere Masse.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der erste Bereich im Wesentlichen
quaderförmig und/oder im Wesentlichen aus Kunststoff und/oder im Wesentlichen aus
Holz ausgebildet. Eine im Wesentlichen quaderförmige Formgebung ist auf besonders
einfache Art und Weise herstellbar, und die Materialien Kunststoff und/oder Holz lassen
sich auf einfache und günstige Art und Weise herstellen bzw. bearbeiten. Für die äußere
Formgebung des ersten Bereiches bestehen grundsätzlich keinerlei einschränkende Bedingungen.
Der erste Bereich kann regelmäßig oder unregelmäßig, hohl oder nicht hohl, ein- oder
mehrteilig, aus einem oder aus verschiedenen Materialien aufgebaut sein.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der zweite Bereich
ein Gewebe, ein Gewirke, ein Gestricke, einen Vliesstoff oder eine Folie auf. Dabei
ist es selbstverständlich auch möglich, die vorgenannten Stoffarten miteinander ganz
oder teilweise zu kombinieren. Der zweite Bereich ist dabei im Wesentlichen nicht
elastisch. Der zweite Bereich kann dabei grundsätzlich ein- oder mehrteilig ausgebildet
sein, dabei ist er aber dennoch bevorzugt zusammenhängend ausgebildet und bildet einen
einzigen Bereich aus. Die genannten Realisierungsmöglichkeiten für den zweiten Bereich
garantieren die angesprochene Vollflexibilität des zweiten Bereiches, um diesen durch
jedwede verschließbare Gebäudeöffnung hindurchführen zu können. Die genannten Stoffarten
können insbesondere dazu verwendet werden, den zweiten Bereich im Wesentlichen flächig
und daher im Wesentlichen zweidimensional auszugestalten. An die äußere d.h. Umfangsform
des zweiten Bereiches sind grundsätzlich keine einschränkenden Bedingungen gestellt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Bereich in ausgebreitetem Zustand
im Wesentlichen viereckig, dabei ist der zweite Bereich also flach ausbreitbar.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Befestigungsmittel
zum Befestigen einer Fahnenstange ein Gewinde oder einen Gewindeeinsatz auf. Auf diese
Weise lässt sich eine Fahnenstange mit entsprechendem Gegenstück auf besonders einfache
Weise an den Befestigungsmitteln des ersten Bereiches befestigen und wieder lösen.
Grundsätzlich sind aber auch andere Befestigungsarten wie ein insbesondere passformgemäßes
Hineinstecken in eine Einstecköffnung entsprechender Tiefe oder ein Einhaken denkbar.
Auch ist es möglich, dass der erste Bereich und beispielsweise eine Fahnenstange aus
einem Stück hergestellt sind, dabei sind dann die Befestigungsmittel also in integraler
Weise vorgesehen.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der erste Bereich
eine Anlagefläche zur Anlage des Bereiches an einer Fläche eines anderen Gegenstandes,
insbesondere an der Außenseite einer verschließbaren Gebäudeöffnung auf.
[0017] Diese Anlagefläche verfügt zwecks Kontakts mit einem anderen Gegenstand bzw. mit
einer anderen Fläche nicht über Saugnäpfe oder Haken. Gemäß dieser Ausführungsform
weist der erste Bereich des Weiteren ein Befestigungselement zur Befestigung einer
Fahnenstange auf, das derart ausgestaltet ist, dass der Winkel zwischen der Normalen
der Anlagefläche und der Fahnenstange größer oder glich 0° und/oder größer oder gleich
45° ist. Die Anlagefläche des ersten Bereiches kann dabei beispielsweise durch eine
gesamte Außenseite des ersten Bereiches oder aber durch Teile derselben realisiert
sein. Dabei kann die Anlagefläche insbesondere eben ausgestaltet sein. Gemäß einer
anderen Ausführungsform ist die Anlagefläche gekrümmt. Zur Anlage zwischen der Anlagefläche
und der Fläche des anderen Gegenstandes kommt es dabei lediglich aufgrund der Formgebung
der Fläche und aufgrund der wirkenden Gravitationskraft. Zur Anlage trägt insbesondere
keinerlei Klemmwirkung oder Saugwirkung in irgendeiner Form bei. Häufig wird es so
sein, dass die Anlagefläche des ersten Bereiches auf einem äußeren Fensterbrett einer
verschließbaren Gebäudeöffnung oder aber an dem Mauerwerk des Gebäudes selbst zur
Anlage kommt. In diesem Fall ist die Fläche des anderen Gegenstandes, an dem es zur
Anlage kommt, im Wesentlichen vertikal orientiert, und die Normale der Anlagefläche
des ersten Bereiches verläuft im Wesentlichen in der Horizontalen. Eine Winkelung
zwischen der Normalen der Anlagefläche einerseits und einer befestigten Fahnenstange
andererseits, die größer ist als 0° führt nun zu einer gewissen Aufrechtstellung der
Fahnenstange verglichen mit der reinen Horizontalen. Ein besonders guter Effekt wird
erzielt, wenn der Winkel größer oder gleich 45° ist.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante ist die Vorrichtung und insbesondere
die Anlagefläche derart ausgestaltet, dass ein Zerkratzen des Gegenstandes, an dem
die Anlagefläche zur Anlage kommt, ausgeschlossen ist. Dies kann beispielsweise durch
eine entsprechende Materialwahl und/oder Formgebung der Anlagefläche gewährleistet
werden. Es ist insbesondere möglich, die Anlagefläche mit einer Polsterung, z.B. in
Form einer Stoffauflage oder durch das Vorsehen von Schaumstoff zu realisieren. Insbesondere
ist es möglich, dass eine als Anlagefläche dienende Unterseite des ersten Bereiches
mit dem zweiten Bereich ganz oder teilweise bedeckt ist und dass deshalb das Material
des zweiten Bereiches hier als Zerkratzschutz dient.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der erste Bereich eine Anlagefläche
zur Anlage des Bereiches an einer Fläche eines anderen Gegenstandes, insbesondere
an der Außenseite einer verschließbaren Gebäudeöffnung auf, und der erste Bereich
weist des Weiteren ein Befestigungselement zur Befestigung einer Fahnenstange auf,
das derart ausgestaltet ist, dass der Winkel zwischen der Normalen der Anlagefläche
und der Fahnenstange flexibel einstellbar ist. Diese Ausführungsform weist eine große
Ähnlichkeit mit der oben beschriebenen Ausführungsform auf, gemäß der der Winkel größer
oder gleich 0° und/oder größer oder gleich 45° war. Gemäß dieser Ausführungsform ist
der Winkel zwischen der Normalen der Anlagefläche und der Fahnenstange jedoch (ggf.
zusätzlich) flexibel einstellbar. Dabei ist es bevorzugt so, dass der Winkel bei einer
ersten Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf einen ersten Wert eingestellt
werden kann, und dass bei einer weiteren, anderen Verwendung der Vorrichtung dieser
Winkel auf einen zweiten von dem ersten verschiedenen Wert eingestellt werden kann.
Realisiert werden kann dies z.B. durch einen vorgesehenen Rastmechanismus. Beispielsweise
kann ein Gewinde oder ein Gewindeeinsatz, in den eine Fahnenstange eindrehbar ist,
in dem formstabilen ersten Bereich gedreht oder verkippt werden, wobei bevorzugt verschiedene
distinkte Rastpositionen vorgesehen sein können. Die flexible Einstellbarkeit des
Winkels ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl
zur Befestigung einer Fahne an einem vertikal verbauten Fenster als auch an einem
schräg verbauten Dachfenster eingesetzt werden soll bzw. eingesetzt werden kann und
eine Fahne außerdem noch in bestimmter Art und Weise ausgerichtet sein soll, um einen
guten optischen Eindruck zu erzeugen.
[0020] Es ist möglich, eine oder mehrere der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
für die Vorrichtung zur Befestigung einer Fahne an einer verschließbaren Gebäudeöffnung
ganz oder teilweise miteinander zu kombinieren.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung bezieht sich diese auf ein System, das
neben der oben beschriebenen Vorrichtung zur Befestigung einer Fahne an einer verschließbaren
Gebäudeöffnung auch eine zugehörige Fahne mit einer Fahnenstange aufweist.
[0022] Unter einer Fahne wird dabei stets eine Fahne mit einer Fahnenstange verstanden -im
Gegensatz zu einer Flagge, die keinerlei Fahnenstange aufweist.
[0023] Die Erfindung wird noch besser verstanden werden unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer Darstellung;
- Fig. 2:
- zeigt die Anbringung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Gebäudeöffnung am
Beispiel eines Fensters in Querschnittsansicht; und
- Fig. 3:
- zeigt ein weiteres exemplarisches Anwendungsbeispiel der Erfindung.
[0024] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Darstellung.
Die Vorrichtung verfügt über einen im Wesentlichen formstabilen Bereich 3 und über
einen im Wesentlichen vollflexiblen zweiten Bereich 1. Dabei ist der formstabile erste
Bereich 3 im gezeigten Beispiel im Wesentlichen quaderförmig ausgestaltet und aus
Kunststoff hergestellt. Der vollflexible zweite Bereich 1 ist flächig ausgebildet
und verglichen mit dem ersten Bereich 3 im Wesentlichen zweidimensional ausgestaltet.
Im gezeigten Beispiel ist er in ausgebreitetem Zustand rechteckig. Im gezeigten Beispiel
ist der vollflexible zweite Bereich 1 im Wesentlichen aus einem Gewebe hergestellt,
er lässt sich deshalb problemlos biegen, falten, zusammenrollen oder aufwickeln und
passt sich bei Verbau vollständig und problemlos dem Durchgang durch eine verschließbare
Gebäudeöffnung an. Dabei ist der zweite vollflexible Bereich 1 nicht elastisch, und
er wird beim Verbau auch nicht unter elastische Spannung gesetzt.
[0025] Der formstabile erste Bereich 3 und der vollflexible zweite Bereich 1 sind im gezeigten
Beispiel durch Nieten 4 miteinander verbunden. Auch andere Formen der Befestigung
sind selbstverständlich möglich, beispielsweise können die Bereiche 1 und 3 miteinander
verklebt werden. Im gezeigten Beispiel ist eine Unterseite des ersten Bereiches 3
vollständig mit einem Teil des zweiten Bereiches 1 aus Stoff abgedeckt, was einen
Zerkratzschutz darstellt. Entlang der Verbindungslinie bzw. des Verbindungsbereiches
zwischen erstem 3 und zweitem Bereich 1 weisen der erste Bereich 3 und der zweite
Bereich 1 dieselbe Breite auf.
[0026] Der formstabile erste Bereich 3 verfügt gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel über
ein Gewinde. Dieses ist im gezeigten Beispiel als Außengewinde ausgeführt. Die in
dem Gewinde befestigte Fahnenstange 7 verfügt über ein entsprechend ausgestaltetes
Innengewinde 6, so dass die Fahnenstange 7 auf einfache Weise in das Außengewinde
5 hineingedreht werden kann. An der Fahnenstange 7 ist die eigentliche Fahne 8 befestigt.
[0027] In Fig. 1 ist als Befestigungsmittel zum Befestigen des zweiten Bereiches 1 an einem
anderen Objekt ein Befestigungsmittel 2 vorgesehen. Dabei kann es sich beispielsweise
um Klebemittel handeln. Im gezeigten Beispiel sind die Befestigungsmittel 2 im Wesentlichen
punktförmig ausgebildet. Es ist aber auch möglich, dass die Befestigungsmittel 2 z.B.
in Streifenform, wie dies bei der Verwendung eines Klebestreifens der Fall wäre, ausgebildet
sein können. Alternativ ist es möglich, dass es sich bei den Befestigungsmitteln 2
um einfache Ösen handelt, durch die beispielsweise Fäden hindurchgeführt werden können.
[0028] Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Befestigung einer Fahne an einer verschließbaren Gebäudeöffnung in Form eines
Fensters in schematischer Darstellung. Dabei ist das Fenster 9 im Querschnitt gezeigt.
Es ist gut zu erkennen, dass der vollflexible zweite Bereich 1 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zwischen dem Fenster 9 und dem Fensterrahmen 10 vollständig von innen
nach außen hindurchgeführt ist. Dabei passt sich in geschlossenem Zustand des Fensters
9 die Form des vollflexiblen zweiten Bereiches 1 problemlos der Form der Öffnung zwischen
Fenster 9 und Rahmen 10 an, der vollflexible zweite Bereich wird zwischen Fenster
9 und Rahmen 10 eingeklemmt. Im gezeigten Beispiel nimmt deshalb der vollflexible
zweite Bereich 1 die Form von Stufen an. Im gezeigten Beispiel verfügt die Gebäudeöffnung
in Form eines Fensters 9 über ein Fensterbrett 11, sowohl innen wie auch außenseitig.
Dabei ist es in dem gezeigten Beispiel so, dass mittels der Befestigungsmittel 2 der
vollflexible zweite Bereich 1 mit dem Fensterbrett 11 verbunden wird. Im gezeigten
Beispiel erfolgt dies durch ein Verkleben, eine rückstandslose Entfernung ist anschließend
möglich.
[0029] Auf der Außenseite der Gebäudeöffnung - in Fig. 2 auf der rechten Seite - kommt der
formstabile erste Bereich 3 mit einer Außenseite des Fensterrahmens 10 in Anlage.
Dabei ist der formstabile erste Bereich 3 im gezeigten Beispiel vollständig an einer
Seite mit einem Teil des vollflexiblen zweiten Bereiches 1 abgedeckt. Auf diese Art
und Weise kann in sehr einfacher Form eine Verkratzsicherung durch den Kontakt des
formstabilen ersten Bereiches 3 mit einem anderen Gegenstand, hier mit dem Fensterrahmen
10, realisiert werden. Dabei liegt im gezeigten Beispiel die gesamte Unterseite des
formstabilen ersten Bereichs 3 auf der Außenseite an, die Normale der Anlagefläche
weist dabei im Wesentlichen in horizontaler Richtung. Die Anlagefläche dient dabei
im Wesentlichen zur Stabilisierung der Position der an dem ersten Bereich 3 befestigten
Fahne 8 mit Fahnenstange 7. Zwischen der Normalen der Anlagefläche bzw. in Fig. 2
der Horizontalen einerseits und der Ausrichtung der Fahnenstange andererseits existiert
ein Winkel, der im gezeigten Beispiel in etwa 45° beträgt. Auf diese Weise kann die
Fahne 8 mit Fahnenstange 7 in besonders schöner Weise präsentiert werden. Um diesen
Winkel zu realisieren, ist im gezeigten Beispiel das Außengewinde 6 in schräger Form
bzw. verkippt in das quaderförmige Basisstück 3 der Vorrichtung eingefügt worden.
Bevorzugt ist es dabei so, dass der gewählte Winkel variabel einstellbar ist.
[0030] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung in schematischer
Darstellung in Außenansicht. Dargestellt ist wiederum ein Fenster 9 mit einem Fensterrahmen
10 und einem davor befindlichen Außenfensterbrett. Auf diesem Fensterbrett aufliegend
befindet sich der formstabile erste Bereich 3 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In dem Bereich 3 ist wiederum eine Fahnenstange 7 eingeschraubt, die mit der Fahne
8 verknüpft ist. Anders als in dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel kommt eine Unterseite
des Bereiches 3 nicht vollständig an der Außenwand des Gebäudes oder aber an dem Fensterrahmen
10 zur Anlage, sondern stützt sich an zwei Kanten des im Wesentlichen quaderförmigen
Bereiches 3 zum einen an dem Fensterrahmen 10 und zum anderen an dem Fensterbrett
11 ab. Die Anlagefläche des Bereiches 3 wird also nur über Abstützpunkte bzw. Abstützlinien
eingesetzt. Bei einer derartigen Befestigungsform ist es vorteilhaft so, dass der
Winkel zwischen der Normalen des Anlagebereiches des formstabilen ersten Bereiches
3, der nun durch die Fläche zwischen den Anlagestreifen gebildet wird und der Achse
der Fahnenstange im Wesentlichen 0° beträgt. Eine entsprechende Winkelung der Fahnenstange
weg von der bloßen Horizontalen wird bereits durch die eigentliche Orientierung des
Bereiches 3 in verkippter Form auf dem Fensterbrett realisiert.
[0031] Dem Fachmann werden sich aufgrund obiger Ausführungen ohne Weiteres weitere Verbausituationen
und Anwendungsbeispiele für die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Befestigung einer
Fahne an einer verschließbaren Gebäudeöffnung erschließen.
[0032] Mithilfe der Erfindung ist es erstmals möglich geworden, ein wirklich universelles
Befestigungsmittel zur Befestigung einer Fahne an einer verschließbaren Gebäudeöffnung
bereitzustellen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung lässt sich dabei auf einfache und
kostengünstige Weise herstellen und beeinträchtigt in keinerlei Weise die Funktionalität
der verschließbaren Gebäudeöffnung.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Vollflexibler zweiter Bereich
- 2
- Befestigungsmittel
- 3
- formstabiler erster Bereich
- 4
- Verbindungselement
- 5
- Außengewinde
- 6
- Innengewinde
- 7
- Fahnenstange
- 8
- Fahne
- 9
- Fenster
- 10
- Fensterrahmen
- 11
- Fensterbrett
1. Vorrichtung zur Befestigung einer Fahne (8) an einer verschließbaren Gebäudeöffnung
(9), die folgendes aufweist:
einen formstabilen ersten Bereich (3) mit Befestigungsmitteln zum Befestigen einer
Fahnenstange (8);
einen vollflexiblen zweiten Bereich (1), der mit dem ersten Bereich (3) verbunden
oder verbindbar ist und der durch eine verschließbare Gebäudeöffnung (9) hindurchführbar
ist; und
Befestigungsmittel (2) zum Befestigen des zweiten Bereiches (1) an einem anderen Objekt
(11), insbesondere an der Innerseite der verschließbaren Gebäudeöffnung (9).
2. Vorrichtung gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei der erste Bereich (3) dreidimensional
und/oder der zweite Bereich (1) flächig und daher zweidimensional ausgestaltet ist.
3. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Bereich (3) quaderförmig
und/oder aus Kunststoff und/oder aus Holz ausgebildet ist.
4. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der zweite Bereich (1)
ein Gewebe, ein Gewirke, ein Gestricke, einen Vliesstoff oder eine Folie aufweist
und/oder in ausgebreitetem Zustand viereckig ist.
5. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei entlang eines Verbindungsbereiches
zwischen dem ersten Bereich (3) und dem zweiten Bereich (1) der erste Bereich (3)
und der zweite Bereich (1) dieselbe Breite aufweisen.
6. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Befestigungsmittel
(2) zum Befestigen des zweiten Bereiches an einem anderen Objekt (11) ein Klebemittel
aufweisen.
7. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Befestigungsmittel
zum Befestigen einer Fahnenstange (8) ein Gewinde (6) oder einen Gewindeeinsatz aufweisen.
8. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei der erste Bereich (3) eine Anlagefläche zur Anlage des Bereiches an einer Fläche
eines anderen Gegenstandes (10, 11), insbesondere an der Außenseite einer verschließbaren
Gebäudeöffnung, aufweist; und
wobei der erste Bereich (3) ein Befestigungselement (6) zur Befestigung einer Fahnenstange
(8) aufweist, das derart ausgestaltet ist, dass der Winkel zwischen der Normalen der
Anlagefläche und einer befestigten Fahnenstange (8) größer als 0° und/oder größer
oder gleich 45° und/oder flexibel einstellbar ist.
9. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Bereich (3) und
der zweite Bereich (1) durch Nieten (4) oder Verkleben miteinander verbunden sind.
10. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche mit einer Zerkratzsicherung, insbesondere
am formstabilen ersten Bereich (3).
11. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der formstabile erste Bereich
(3) keine Saugnäpfe und keine Haken für Befestigungszwecke der Vorrichtung aufweist.
12. System, das folgendes aufweist:
eine Vorrichtung zur Befestigung einer Fahne (9) an einer verschließbaren Gebäudeöffnung
(9) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 11; und
eine Fahne (9) mit einer Fahnenstange (8).