[0001] Die Erfindung betrifft einen Brand- oder Rauchschutzvorhang zum Verschließen einer
Gebäudeöffnung, mit (a) einem flexiblen Brandschutzelement, das ein Brandschutztextil
umfasst, und (b) einer das Brandschutzelement abschließenden Abschlussleiste.
[0002] Ein derartiger Brand- oder Rauchschutzvorhang ist aus der
EP 0 906 772 A2 bekannt. Solche Brand- und Rauchschutzvorhänge werden vor Ort am Gebäude montiert,
indem das flexible Rauchschutzelement beispielsweise an einer Wickelwelle befestigt
wird. Danach wird das Brandschutzelement auf die Wickelwelle aufgewickelt, bis die
Abschlussleiste bündig mit der Decke abschließt. Ist das flexible Brandschutzelement,
insbesondere also das Brandschutztextil, nicht perfekt an der Wickelwelle befestigt
worden, so erreicht ein Ende der Abschlussleiste die Gebäudedecke früher als das gegenüber
liegende. Der verbleibende Spalt ist ästhetisch unerwünscht. In der
EP 0 906 772 A2 wird zur Lösung vorgeschlagen, die Abschlussleiste zweiteilig auszubilden, wobei
ein Fußteil der Abschlussleiste federnd mit einem Kopfteil verbunden ist.
[0003] Aus der
GB 2 389 310 A ist ein Brandschutzvorhang bekannt, der ein Textilgewebe mit lokal unterschiedlichen
Elastizitäten besitzt. Dadurch wird erreicht, dass interne Taschen sich im Brandfall
erweitern können. Die Elastizität des Brandschutzvorhangs als Ganzes wird davon aber
nicht beeinflusst, so dass weiter eine klassische Abschlussleiste vorgesehen ist.
[0004] Aus der
DE 10 2009 004 399 A1 ist eine federnd aufgehängte Abschlussleiste bekannt, mittels der Montagetoleranzen
ausgeglichen werden können. Verläuft beispielsweise die Abschlussleiste aufgrund eines
Montagefehlers nicht vollkommen parallel zu der Wand, an der sie im eingefahrenen
Zustand des Brandschutzvorhangs anliegen soll, so gibt die Abschlussleiste nach und
gleicht den Montagefehler aus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Fertigungsaufwand für die Abschlussleiste
zu vermindern.
[0006] Die Erfindung löst das Problem durch einen Brand- oder Rauchschutzvorhang mit den
Merkmalen von Anspruch 1, eine Brandschutzvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch
9 und ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 10.
[0007] Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass Montagefehler wie bei bekannten Systemen ausgeglichen
werden können, ohne dass eine speziell gestatlete Abschlussleiste vorgesehen werden
müsste. Vorteilhaft ist zudem, dass auch bestehende Brand- oder Rauchschutzvorhänge
nachgerüstet werden können, wenn sich herausgestellt hat, dass ein Montagefehler vorliegt,
so dass die Abschlussleiste nicht bündig an der Anlage anliegt.
[0008] Vorteilhaft ist auch, dass selbst komplexe Montagefehler nicht dazu führen, dass
die Abschlussleiste ungleichmäßig an der Anlage anliegt. Aus gestalterischen Gründen
werden möglichst lange Abschlussleisten angestrebt. Wird bei einer beispielsweise
einstückigen Abschlussleiste ein Montagefehler in der Mitte gemacht, indem in der
Mitte und an einem Rand das Brandschutztextil zu kurz bemessen an der Wickelrolle
befestigt wurde, so muss dieser Montagefehler bei bekannten Brand- oder Rauchschutzvorhängen
durch Dehnung einer Vielzahl von Federelementen aufgefangen werden, was zu einer hohen
zu überwindenden Kraft führt. Das wiederum bedeutet, dass das flexible Brandschutzelement,
insbesondere das Brandschutztextil, mit einem hohen Drehmoment aufgewickelt werden
muss, was unerwünscht ist. Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird der lokale Montagefehler
auch lokal ausgeglichen, so dass lange Abschlussleisten verwendet werden können, ohne
dass es zu übermäßig großen Kräften gegen Ende des Aufwickelns kommt.
[0009] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter dem flexiblen Brandschutzelement
insbesondere ein Element verstanden, das einem Brand zumindest 60 Minuten standhält.
Es sei darauf hingewiesen, dass ein flexibles Brandschutzelement nicht notwendigerweise
auch elastisch ist und bei bekannten Brand- oder Rauchschutzvorhängen ist das Brandschutzelement
auch nur flexibel, nicht aber elastisch. Unter einem flexiblen Brandschutzelement
wird nämlich ein biegbares Brandschutzelement verstanden.
[0010] Unter der Abschlussleiste wird insbesondere ein längliches Bauteil verstanden, was
in der Regel unten am Brandschutzelement angebaut ist. Wird der Brand- oder Rauchschutzvorhang
in seine Verschlussanordnung gebracht, in der das Brandschutzelement die Gebäudeöffnung
verschließt, so liegt die Abschlussleiste auf dem Boden auf.
[0011] Unter der Elastizität, nämlich der Innerzonen-Elastizität und der Außerzonen-Elastizität,
wird insbesondere der Quotient, aus der relativen Längenänderung als Zähler und dem
Produkt aus der zum Hervorrufen der Längung benötigten Kraft und der Breite verstanden.
Je höher die Elastizität, umso stärker längt sich das Brandschutzelement bei einer
gegebenen Kraft und einer gegebenen Breite.
[0012] Unter dem Merkmal, dass sich die Elastizitätszone entlang der Abschlussleiste erstreckt,
wird insbesondere auch verstanden, dass sich die Elastizitätszone vollständig, also
über die volle Breite des Brandschutzelements, erstrecken kann, dass das aber nicht
notwendig ist. So ist durchaus denkbar, dass an einem Rand des Brandschutzelements
keine Elastizitätszone vorhanden ist. Besonders günstig ist es aber, wenn sich die
Elastizitätszone vollständig über die volle Breite des Brandschutzelements erstreckt.
[0013] Die Elastizitätszone kann zumindest auch innerhalb der Abschlussleiste ausgebildet
sein. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass die Elastizitätszone zumindest
teilweise von der Abschlussleiste verdeckt ist. Die Elastizitätszone kann aber auch
zumindest teilweise außerhalb der Abschlussleiste ausgebildet sein.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Elastizitätszone eine senkrecht
zur Richtung der Abschlussleiste gemessene Elastizitätszonenbreite, wobei die Elastizitätszonenbreite
höchstens ein Fünftel einer vollen Höhe des Brandschutzelements beträgt.
[0015] Es hat sich gezeigt, dass eine größere Breite der Elastizitätszone höchstens einen
geringen zusätzlichen Nutzen bringt, so dass der zusätzliche Aufwand zum Einbringen
der Elastizität in das Brandschutzelement nicht generell gerechtfertigt ist.
[0016] Vorzugsweise beträgt die Innerzonen-Elastizität zumindest das Dreifache, insbesondere
das Fünffache, der Außerzonen-Elastizität. Vorteilhaft daran ist, dass sich dann eine
etwaige Verformung des Brandschutzelements in der Elastizitätszone konzentriert.
[0017] Günstig ist es, wenn die Elastizitätszone dadurch gebildet ist, dass das Brandschutztextil
zumindest eine entlang der Abschlussleiste verlaufende Auswölbung bildet, die mittels
eines elastischen Befestigungsmittels gehalten ist. Bei der Auswölbung kann es sich
insbesondere um eine Schlaufe oder Raffung handeln. Das hat den Vorteil, dass das
flexible Brandschutzelement über seine volle Länge bzw. Höhe im Wesentlichen gleichartig
aufgebaut sein kann, was die Fertigung erleichtert.
[0018] Beispielsweise ist das elastische Befestigungsmittel am Brandschutztextil an zumindest
zwei voneinander horizontal beabstandeten Stellen befestigt, so dass sich eine zumindest
im Wesentlichen horizontal verlaufende Auswölbung bildet. Die Gewichtskraft der Abschlussleisten
wird dann zumindest überwiegend vom elastischen Befestigungsmittel aufgenommen, so
dass die etwaigen Montagefehler von dem elastischen Befestigungsmittel ausgeglichen
werden.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das elastische Befestigungsmittel
zumindest ein Federelement. Beispielsweise ist das Federelement eine Feder, beispielsweise
eine metallische Feder, oder ein gummielastisches Element, beispielsweise ein Gummistreifen.
[0020] Besonders günstig ist es, wenn das elastische Befestigungsmittel unter Hitzeeinwirkung
nicht beständig ist. Im Brandfall wird das elastische Befestigungsmittel dann zerstört,
so dass das Brandschutzelement seine schützende Wirkung vollständig entfalten kann,
indem sich beispielsweise die Auswölbung löst. Es kann dann eine Ausbauchung entstehen,
die die notwendige Deflekti-on bereitstellt.
[0021] Vorzugsweise ist das elastische Befestigungsmittel schwer entflammbar, unbrennbar
und/oder thermisch beständig, so dass es sich auch bei einem 90 minütigen Brandtest
nicht entzündet, wenn es auf der brandabgewandten Seite angeordnet ist. Es ist allerdings
möglich, dass das elastische Befestigungsmittel unter Brandhitzeeinwirkung schmilzt
oder erweicht. Alternativ oder zusätzlich ist das elastische Befestigungsmittel mittels
einer Abdeckung hitzegeschützt abgedeckt. Beispielsweise ist die Abdeckung durch einen
Teil der Abschlussleiste gebildet.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt der Brand- oder Rauchschutzvorhang
einen Keder, der, beispielsweise mittels eines Befestigungselements, mit der Abschlussleiste,
insbesondere starr, verbunden ist, wobei die Elastizitätszone zumindest auch benachbart
zum Keder verläuft. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass das Brandschutzelement
zumindest auch und zumindest teilweise mit seiner Elastizitätszone am Keder anliegt.
[0023] Alternativ oder zusätzlich kann die Elastizitätszone dadurch gebildet sein, dass
das Brandschutztextil in der Elastizitätszone ein anderes Webmuster aufweist als außerhalb.
Es ist bekannt, dass die Elastizität von Brandschutztextilen bezüglich einer vorgegebenen
Richtung vom Verlauf des Webmusters bezüglich dieser Richtung und dem Webmuster selbst
abhängt. Durch gezielte Veränderungen des Webmusters kann dadurch die Elastizität
lokal verändert werden.
[0024] Erfindungsgemäß ist zudem eine Brandschutzvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen
Brand- oder Rauchschutzvorhang und einer Aufnahme zum Montieren der Brandschutzvorrichtung
an einer Gebäudedecke, wobei die Aufnahme eine Anlage, insbesondere eine Verblendung
oder einen Anschlag besitzt, wobei in der Lageranordnung, in der das Brandschutzelement
in der Aufnahme angeordnet ist, die Abschlussleiste entlang ihrer Längserstreckung
an der Anlage anliegt und eine etwaige Fehlposition der Abschlussleiste durch die
Elastizitätszone ausgeglichen wird. Hierbei wird unter der Verblendung insbesondere
ein Bauteil verstanden, das zumindest teilweise sichtbar ist, wenn das Brandschutzelement
in seiner Lageranordnung ist und das mit der Abschlussleiste so zusammenwirkt, dass
das Brandschutzelement in der Lageranordnung möglichst wenig auffällt.
[0025] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorhangs,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Längung des Brandschutztextils in der Elastizitätszone,
wenn ein Montagefehler vorliegt,
- Figur 3
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorhangs
und
- Figur 4
- eine weitere alternative Ausführungsform eines Brand- oder Rauchschutzvorhangs.
- Figur 5
- zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Brand- oder Rauchschutzvorhangs, bei der
das elastische Befestigungsmittel von einer Abdeckung hitzegeschützt abgedeckt ist,
- Figur 6
- zeigt eine bevorzugte Ausführungsform, bei der die Abdeckung an der Abschlussleiste
befestigt ist.
- Figur 7
- zeigt eine weitere alternative Ausführungsform eines Brand- oder Rauchschutzvorhangs.
[0026] Figur 1 zeigt einen Brand- oder Rauchschutzvorhang 10 zum Verschließen einer Gebäudeöffnung
12, beispielsweise eines Durchganges, einer Toröffnung, eines Fensters oder dergleichen.
Der Brand- oder Rauchschutzvorhang 10 umfasst ein flexibles Brandschutzelement 14,
das ein Brandschutztextil 16, und eine das Brandschutzelement 14 nach unten abschließende
Abschlussleiste 18 besitzt.
[0027] Die Abschlussleiste 18 umfasst einen Keder 20, der vom Brandschutztextil 16 umschlungen
ist, sowie ein Kopfteil 22, das mittels des Keders 20 gehalten wird, und ein Fußteil
24, das vom Kopfteil 22 gehalten ist. Dazu umgreift das Fußteil 24 das Kopfteil 22.
[0028] Figur 1 zeigt zudem eine Wickelrolle 26, auf der das Brandschutztextil 16 aufgewickelt
wird, um es in seine Lageranordnung zu bringen. In seiner in Figur 1 gezeigten Verschlussanordnung
liegt die Abschlussleiste 18 mit ihrem Fußteil 24 an einer Anlage 28 an, die im vorliegenden
Fall als Verblendung ausgebildet ist und einen Schacht 29 begrenzt, durch den das
Brandschutzelement 16 läuft, wenn es auf die Wickelrolle 26 aufgewickelt wird.
[0029] Der Brand- oder Rauchschutzvorhang 10 besitzt benachbart zur Abschlussleiste 18 eine
Elastizitätszone 30 erhöhter Elastizität, Die Elastizität
ε lässt sich berechnen gemäß der Formel

, wobei EB die Elektrizitätszonen-breite ist und Δ
l (vgl. Figur 2) die Längung des Brandschutzelements 14 aufgrund einer Kraft F. Die
Breite B dient als Normierung, so dass die Elastizität nicht von der Breite des betrachteten
Brandschutzelements 14 abhängt. Δ
l/ER ist die relative Längung.
[0030] Figur 1 zeigt den Fall ohne Montagefehler, bei dem die Abschlussleiste 18 mit ihrem
Fußteil 24 über dessen volle Länge gleichzeitig an der Anlage 28 anschlägt, wenn das
Brandschutzelement 14 auf die Wickelrolle 26 aufgewickelt wird.
[0031] Figur 2 zeigt den Fall, in dem die Anlage 28 einen Montagefehler aufweist, so dass
das in Figur 2 vorn dargestellte Ende des Fußteils 24 die Anlage 28 früher erreicht
als das in Figur 2 hinten eingezeichnete. Wird die Wickelrolle 26 weitergedreht, so
längt sich das Brandschutzelement 14 in der Elastizitätszone 30, wie durch die Pfeile
P1, P2 und P3 angedeutet ist, lokal unterschiedlich. Wenn schließlich auch das in
Figur 2 hinten eingezeichnete Ende des Fußteils 24 an der Anlage 28 anliegt, schließen
die Abschlussleiste 18 und die Anlage 28 bündig miteinander ab, obwohl es zu einem
Montagefehler gekommen ist.
[0032] Figur 2 zeigt, dass die Elastizitätszone 30 dadurch gebildet ist, dass das Brandschutztextil
16 eine entlang der Abschlussleiste 18 verlaufende Auswölbung 32 bildet, die mittels
eines elastischen Befestigungsmittels 34, gehalten ist. Das elastische Befestigungsmittel
34 umfasst beispielsweise ein Federelement 36 in Form zumindest eines gummielastischen
Streifens, der durch Fixierelemente 38.1, 38.2 am Brandschutztextil 16 befestigt ist.
[0033] Das Federelement 36 kann, wie im vorliegenden Fall, aus einem bei Hitze nicht beständigen
Material, beispielsweise Gummi, bestehen, so dass es sich im Brandfall auflöst. Wenn
das Brandschutzelement 14 mehrere Lagen an Brandschutztextil 16 aufweist, zwischen
denen beispielsweise intumeszierendes Material angeordnet ist, so kann sich dieses
intumeszierende Material ungehindert ausdehnen, da es nicht mehr durch das elastische
Befestigungsmittel 34 daran gehindert wird. Insbesondere können auch die Fixierelemente
38 (Bezugszeichen ohne Zählsuffix bezeichnen das Objekt als solches) auf thermisch
nicht beständigem Material aufgebaut sein.
[0034] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brand-oder Rauchschutzvorhangs
10, bei dem das elastische Befestigungsmittel 34 durch eine Mehrzahl an Fäden gebildet
ist, die eine Raffung 38 des Brandschutztextils 16 halten. Die Fäden sind ebenfalls
elastisch, so dass die etwaigen Montagefehler, wie sie beispielhaft in Figur 2 gezeigt
sind, ausgeglichen werden können.
[0035] Wie in den Figuren 1 und 2 ist auch bei dem Brand- oder Rauchschutzvorhang 10 gemäß
Figur 3 das Brandschutztextil 16 auch in der Elastizitätszone 30 durchgängig ausgebildet.
[0036] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorhangs
10, bei dem das Brandschutztextil 16 unterbrochen ist, wobei das elastische Befestigungsmittel
34 die entstehende Lücke überbrückt.
[0037] In allen gezeigten Ausführungsformen hat das Brandschutzelement 14 eine Elastizitätszone
30, die eine Elastizitätszonenbreite EB besitzt. In Figur 4 ist zudem eine Höhe H
des Brandschutzelements 14 eingezeichnet, die den Abstand zwischen dem obersten Teil
des Brandschutzelements 14, der insbesondere an der Wickelrolle 26 befestigt ist und
dem unteren Ende des Brandschutzelements 14, das an der Abschlussleiste 18 befestigt
ist, entspricht. In der Regel ist die Elastizitätszonenbreite EB deutlich kleiner
als die Größe H, beispielsweise beträgt sie weniger als ein Drittel, insbesondere
weniger als ein Fünftel der Höhe H. Die Elastizität
ε30 in der Elastizitätszone 30 ist deutlich größer als eine Elastizität
ε31 außerhalb der Elastizitätszone 30, die als Normalzone 31 bezeichnet werden kann,
und beispielsweise mindestens dreimal so groß.
[0038] Figur 5 zeigt einen Brand- oder Rauchschutzvorhang 10, bei dem das elastische Befestigungsmittel
34 von einer Abdeckung 42 hitzegeschützt abgedeckt ist. Die Abdeckung 42 ist im in
Figur 5 gezeigten Fall durch ein Stück Brandschutztextil 16 realisiert. Es hat sich
gezeigt, dass ein auf der brandabgewandten Seite angebrachtes elastisches Befestigungsmittel
34 aus Gummi auch nach 90 Minuten eines Brandtests kein Feuer fängt, da das Gummi
lediglich schmilzt und in die relativ kalte Bodennähe tropft. Die Abdeckung 42 kann
jedoch einen zusätzlichen Schutz bieten.
[0039] Figur 6 zeigt einen Brand- oder Rauchschutzvorhang 10, bei dem das elastische Befestigungsmittel
34 von einer Abdeckung 42 hitzegeschützt abgedeckt ist, die ein Teil der Abschlussleiste
18 ist.
[0040] Figur 7 zeigt einen Brand- oder Rauchschutzvorhang 10 mit einen Keder 20, der mittels
eines Befestigungselements 44 mit der Abschlussleiste 18 starr verbunden ist. Die
Elastizitätszone 30 verläuft zumindest auch benachbart zum Keder 20. Beim Aufbringen
einer Zugkraft F auf das Brandschutzelement 14 längt sich das Brandschutztextil 16
wie durch die Pfeile P angegeben und gleicht so etwaige Montagefehler aus. Die Elastizitätszone
30 ist bei dieser Ausführungsform von der Abschlussleiste 18 verdeckt.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 10
- Brand- oder Rauchschutzvorhang
- 12
- Gebäudeöffnung
- 14
- Brandschutzelement
- 16
- Brandschutztextil
- 18
- Abschlussleiste
- 20
- Keder
- 22
- Kopfteil
- 24
- Fußteil
- 26
- Wickelrolle
- 28
- Anlage
- 29
- Schacht
- 30
- Elastizitätszone
- 31
- Normalzone
- 32
- Auswölbung
- 34
- elastisches Befestigungsmittel
- 36
- Federelement
- 38
- Fixierelement
- 40
- Raffung
- 42
- Abdeckung
- 44
- Befestigungselement
- ε
- Elastizität
- P
- Pfeil
- EB
- Elastizitätszonenbreite
- H
- Höhe
1. Brand- oder Rauchschutzvorhang (10) zum Verschließen einer Gebäudeöffnung (12), mit
(a) einem flexiblen Brandschutzelement (14),
das ein Brandschutztextil (16) umfasst, und.
(b) einer das Brandschutzelement (14) abschließenden Abschlussleiste (18), dadurch gekennzeichnet, dass
(c) das Brandschutzelement (14) benachbart zur Abschlussleiste (18) eine sich entlang
der Abschlussleiste (18) erstreckende Elastizitätszone (30) aufweist,
in der eine Innerzonen-Elastizität (ε30) des Brandschutzelements (14) größer ist als eine Außerzonen-Elastizität (ε31) außerhalb der Elastizitätszone (30).
2. Brand- oder Rauchschutzvorhang (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastizitätszone (30) eine in senkrechter Richtung zur Abschlussleiste (18) gemessene
Elastizitätszonenbreite (EB) besitzt, wobei die Elastizitätszonenbreite (EB) höchstens
ein Fünftel einer vollen Höhe (H) des Brandschutzelements (14) beträgt.
3. Brand- oder Rauchschutzvorhang (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innerzonen-Elastizität (ε30), zumindest das Dreifache der Außerzonen-Elastizität (ε31) beträgt.
4. Brand- oder Rauchschutzvorhang (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastizitätszone (30) dadurch gebildet ist, dass das Brandschutztextil (16) zumindest
eine entlang der Abschlussleiste (18) verlaufende Auswölbung (32) bildet, die mittels
eines elastischen Befestigungsmittels (34) gehalten ist.
5. Brand- oder Rauchschutzvorhang (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Brandschutzelement (14)
- in eine Verschlussanordnung, in der das Brandschutzelement (14) die Gebäudeöffnung
12 verschließt, und
- in eine Lageranordnung, in der die das Brandschutzelement (14) die Gebäudeöffnung
12 offen lässt, bringbar ist,
- wobei die Auswölbungen (32) in der Verschlussanordnung im Wesentlichen horizontal
verlaufen.
6. Brand- oder Rauchschutzvorhang (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Befestigungsmittel (34) zumindest ein Federelement (36) umfasst.
7. Brand- oder Rauchschutzvorhang (10) nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Befestigungsmittel (34) unter Hitzeeinwirkung nicht beständig ist.
8. Brand- oder Rauchschutzvorhang (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastizitätszone (30) dadurch gebildet ist, dass das Brandschutztextil (16) in
der Elastizitätszone (30) ein anderes Webmuster aufweist als außerhalb.
9. Brandschutzvorrichtung mit
- einem Brand- oder Rauchschutzvorhang (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche
und
- einer Aufnahme zum Montieren der Brandschutzvorrichtung, insbesondere an einer Gebäudedecke
(24) oder Gebäudewand,
- wobei die Aufnahme eine Anlage (28), insbesondere eine Verblendung, besitzt,
- wobei in einer Lageranordnung, in der das Brandschutzelement (14) in der Aufnahme
angeordnet ist, die Abschlussleiste (18) entlang ihrer Längserstreckung an der Anlage
(28) anliegt und eine etwaige Fehlposition der Abschlussleiste (18) durch die Elastizitätszone
(30) ausgeglichen wird.
10. Verfahren zum Montieren eines Brand- oder Rauchschutzvorhangs (10) an einer Gebäudeöffnung
(12), mit den Schritten:
(i) Befestigen eines Brand- oder Rauchschutzvorhangs (10) mit
- einem flexiblen Brandschutzelement (14), das ein Brandschutztextil (16) umfasst,
und
- einer das Brandschutzelement (14) abschließenden Abschlussleiste (18),
- wobei das Brandschutzelement (14) benachbart zur Abschlussleiste (18) eine sich
entlang der Abschlussleiste (18) erstreckende Elastizitätszone (30) aufweist, in der
eine Innerzonen-Elastizität des Brandschutzelements (14) größer ist als eine Außerzonen-Elastizität
außerhalb der Elastizitätszone (30),
an einer Wickelrolle (26) und
(ii) Aufwickeln des Brandschutzelements (14) auf eine Wickelrolle (26), bis die Abschlussleiste
(18) bündig mit einer Anlage (28), insbesondere der Gebäudedecke oder einer Verblendung,
abschließt, wobei etwaige Befestigungsfehler durch in Richtung entlang der Abschlussleiste
(18) lokal unterschiedliche Dehnungen der Elastizitätszone (30) ausgeglichen werden.