Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung zum Austrag von insbesondere pharmazeutischen
Flüssigkeiten mit einem einen Innenraum umgebenden Außengehäuse, einem Flüssigkeitsspeicher,
einer Austragöffnung, einer Fördereinrichtung zur Förderung von Flüssigkeit aus dem
Flüssigkeitsspeicher zur Austragöffnung, einer Kappe, die in einer auf das Außengehäuse
aufgesetzten Schutzstellung die Austragöffnung bedeckt und einer Betätigungshandhabe
zur Betätigung der Fördereinrichtung, die gegenüber dem Außengehäuse zwischen einer
unbetätigten Relativstellung und einer betätigten Relativstellung verlagerbar ist.
Dabei wirken die Kappe und die Betätigungshandhaben derart zusammen, dass eine Verlagerung
der Betätigungshandhabe mechanisch blockiert ist, solange die Kappe in ihrer Schutzstellung
angeordnet ist.
[0002] Gattungsgemäße Austragvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ihre
Besonderheit liegt darin, dass bei aufgesetzter Kappe eine Betätigung nicht möglich
ist. Somit wird insbesondere das versehentliche Betätigen wirksam verhindert.
[0003] Eine gattungsgemäße Austragvorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 1 051 262 B1 bekannt. Die dort gezeigte und beschriebene Austragvorrichtung weist an einer Kappe
zwei Fortsätze auf, die sich durch Ausnehmungen eines Außengehäuses der Austragvorrichtung
hindurch in diese hinein erstrecken und im aufgesetzten Zustand der Kappe eine Verlagerung
der Betätigungshandhabe zumindest insoweit blockieren, dass kein vollständiger Austragvorgang
möglich ist.
[0004] Die Austragvorrichtung der
EP 1 051 262 B1 ist trotz der betätigungshindernden Wirkung der Kappe jedoch nicht als wirksamer
Schutz vor einer missbräuchlichen Betätigung durch Kinder geeignet, da die Fortsätze
an der Kappe die Nutzung eines komplexeren Kappentyps, beispielsweise eines kindergesicherten
Drehverschlusses, verhindern. Die Gefahr ist daher groß, dass Kinder erfolgreich die
Kappe vom Außengehäuse lösen oder durch Aufbringen einer hohen Kraft auf die Betätigungshandhabe
die Kappe aus ihrer Schutzstellung abheben und somit Zugang zu der dann austragbaren
pharmazeutischen Flüssigkeit erhalten können.
Aufgabe und Lösung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Austragvorrichtung dahingehende
weiterzubilden, dass diese einen sichereren Schutz vor der missbräuchlichen Verwendung
durch Kinder bietet und/oder eine flexiblere Verwendung von Kappentypen gestattet.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass bei einer gattungsgemäßen Austragvorrichtung
an der Kappe mehrere sich in einer Abziehrichtung der Kappe erstreckende Sperrfortsätze
vorgesehen sind, die sich jeweils in der Schutzstellung der Kappe durch eine Ausnehmung
im Außengehäuse erstrecken, um im Innenraum die Blockierung der mechanische Handhabe
zu bewirken. Dabei sind die Sperrfortsätze derart an die Ausnehmung angepasst, dass
ausgehend von der Schutzstellung eine vollständige Trennung der Kappe vom Außengehäuse
in Abziehrichtung erst möglich ist, wenn zuvor die Kappe relativ zum Außengehäuse
bezogen auf eine Orthogonalebene, die orthogonal zur Abziehrichtung ausgerichtet ist,
aus einer der Schutzstellung entsprechenden Sperrlage in eine Freigabelage verlagert
wurde. Weiterhin ist vorgesehen, dass die Sperrfortsätze jeweils derart an die zugeordneten
Ausnehmungen angepasst sind, dass durch Drehen der Kappe um eine zur Abziehrichtung
parallele Drehachse alle Sperrfortsätze gegenüber den jeweiligen Ausnehmungen aus
Ihrer Sperrlage in ihre Freigabelage verlagerbar sind.
[0007] Diese Gestaltung der Erfindung kann somit der Gestaltung der eingangs genannten
EP 1 151 262 B1 ähneln. Insbesondere um Kindern das Abnehmen der Kappe und damit das Betätigen der
Betätigungsvorrichtung zu erschweren, ist jedoch vorgesehen, dass ein Entfernen der
Kappe durch Abziehen in einer vorzugsweise der Haupterstreckungsrichtung der Austragvorrichtung
entsprechenden Abziehrichtung nicht möglich ist, ohne im Zuge dessen auch eine Verlagerung
quer zur Abziehrichtung durchzuführen. So kann es beispielsweise vorgesehen sein,
dass die Kappe und mit ihr der Sperrfortsatz zunächst translativ in einer parallel
zur Orthogonalebene liegenden Richtung verlagert werden muss, um erst nachfolgend
ein Abnehmen in Abziehrichtung zu gestatten. Unter der Verlagerung der Kappe parallel
zur Orthogonalebene wird eine Verlagerung verstanden, bei der in zerstörungsfreier
Weise zumindest alle bei aufgesetzter Kappe von außen zugänglichen Kappenteile gemeinsam
und in gleichem Maße als Ganzes verlagert. Es kann allerdings vorgesehen sein, dass
Kappenteile, die in das Außengehäuse der Austragvorrichtung hineinragen, durch Auslenkung
in geringerem Maße verlagert werden. Dies wird im Folgenden noch erläutert.
[0008] Die Sperrfortsätze gemäß der Erfindung übernehmen erfindungsgemäß eine Doppelfunktion.
Sie dienen jeweils zum einen entsprechend der
EP 1 151 262 B1 der Blockierung der Betätigungshandhabe. Zum anderen sind sie jeweils auf die Ausnehmung
derart angepasst, dass das Abnehmen der Kappe vom Außengehäuse einen für Kinder schwer
zu überblickenden komplexen Bewegungsablauf erfordert.
[0009] Die Fördereinrichtung einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung ist vorzugsweise
als Pumpe ausgebildet, die eine Pumpkammer aufweist, deren Inhalt durch eine Kraftbeaufschlagung
der Betätigungshandhabe unter Druck gesetzt werden kann. Die Verlagerung der Betätigungshandhabe
durch die manuelle Kraftbeaufschlagung erfolgt vorzugsweise gegen die Kraft eine Rückhubfeder.
Die Fördereinrichtung und die Rückhubfeder können Teil eines in die Austragvorrichtung
eingesetzten Pumpspenders sein.
[0010] Besonders bevorzugt ist eine Gestaltung, bei der die Sperrfortsätze jeweils einen
Hauptabschnitt, der in der Sperrlage der Kappe auf die Abziehrichtung bezogen mit
der Ausnehmung fluchtet, und einen am Sperrfortsatz angebrachten, vorzugsweise angeformten,
Hinterschneidungsabschnitt aufweisen, der in der Sperrlage der Kappe auf die Abziehrichtung
bezogen mit der Ausnehmung nicht fluchtet. Somit ist am Sperrfortsatz jeweils ein
Hinterschneidungsabschnitt vorgesehen, der zusammen mit dem Außengehäuse oder dazu
ortsfesten Abschnitten eine Hinterschneidung bildet, die dem reinen Abziehen der Kappe
in Abziehrichtung ohne Bewegung der Kappe in der Orthogonalebene entgegensteht. Erst
wenn der Hinterschneidungsabsatz mit der Ausnehmung fluchtet, ist ein Abnehmen der
Kappe möglich.
[0011] Besonders von Vorteil ist eine Gestaltung, bei der ein Kraftbeaufschlagungsmittel
vorgesehen ist, insbesondere ein federelastisches Kraftbeaufschlagungsmittel, welches
eine einer Verlagerung der Kappe aus der Sperrlage in die Freigabelage entgegengerichtete
Gegenkraft auf die Kappe ausübt. Hierdurch wird insbesondere verhindert, dass sich
die Kappe selbsttätig, d.h. beispielsweise durch auf die gesamte Austragvorrichtung
wirkende Kräfte bei der Bewegung der Austragvorrichtung, in ihre Freigabelage verlagert
und dann in einfacher Weise selbst durch ein Kind zu öffnen ist. Eine solche Gegenkraft
stellt für ein Kleinkind ein ernstzunehmendes Hindernis beim Abnehmen der Kappe vom
Außengehäuse dar.
[0012] Besonders bevorzugt ist es, wenn das Kraftbeaufschlagungsmittel als elastisch auslenkbarer
Steg vorgesehen ist, der entweder am Außengehäuse oder ortsfest dazu oder aber an
der Kappe angebracht ist. Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Kraftbeaufschlagungsmittel
als elastisch auslenkbarer Steg an einem Sperrfortsatz der Kappe, vorgesehen ist.
Dieser auslenkbare Steg wird bei einer Verlagerung der Kappe aus der Sperrlage in
die Freigabelage elastisch ausgelenkt, insbesondere durch einen zum Außengehäuse ortsfesten
Gegenabschnitt. Allerdings ist es ebenfalls denkbar, dass auch der ortsfest angebrachte
Gegenabschnitt elastisch ausdenkbar ist. Eine solche Gestaltung mit einem elastisch
auslenkbaren Steg ist besonders einfach herzustellen, da es keiner separaten Bauteile
hierfür bedarf.
[0013] Besonders vorteilhaft ist eine Gestaltung, bei der die Kappe und das Außengehäuse
derart aneinander angepasst sind, dass eine Verlagerung der Kappe aus der Sperrlage
in die Freigabelage erst möglich ist, wenn die Kappe ausgehend von der Schutzstellung
zunächst in Abziehrichtung verlagert wurde. Dies kann beispielsweise durch die Formgebung
der Sperrfortsätze erreicht werden oder aber auch durch anderweitige formschlüssig
einer Verlagerung entgegenwirkenden Abschnitte an der Kappe einerseits und dem Außengehäuse
andererseits. Vorteil dieser Gestaltung ist, dass es für ein Kind, insbesondere ein
Kleinkind, besonders schwer zu durchschauen ist, wenn eine Kappe in drei voneinander
abweichenden Bewegungsphasen zunächst unter Beibehaltung ihrer Sperrlage in Abziehrichtung
bewegt werden muss, um anschließend in der Orthogonalebene in die Freigabelage verbracht
zu werden, bevor eine weitergeführte Verlagerung in Abziehrichtung möglich ist. Vorzugsweise
muss die Kappe gegenüber dem Außengehäuse um mindestens 2 mm, vorzugsweise um mindestens
4 mm, unter Beibehaltung der Sperrlage bewegt werden, um anschließend in der Orthogonalebene
bewegbar zu sein und so in die Freigabelage verbracht werden zu können. Da bereits
das Abheben der Kappe um die genannten 2 mm oder 4 mm zu einer begrenzten Beweglichkeit
der Betätigungshandhabe gegenüber dem Außengehäuse führt, wird es als bevorzugt angesehen,
wenn diese Verlagerungsdistanz so bemessen ist, dass eine Verlagerung der Betätigungshandhabe
aus ihrem unbetätigtem Zustand um diese Strecke noch keinen Austragvorgang hervorruft.
[0014] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass mehrere Sperrfortsätze an der Kappe vorgesehen
sind, denen jeweils eine Ausnehmung am Außengehäuse zugeordnet ist. Dabei ist vorgesehen,
dass die Sperrfortsätze jeweils derart an die zugeordneten Ausnehmungen angepasst
sind, dass durch Drehen der Kappe um eine zur Abziehrichtung parallele Drehachse alle
Sperrfortsätze gegenüber den jeweiligen Ausnehmungen aus Ihrer Sperrlage in ihre Freigabelage
verlagerbar sind. Eine solche Gestaltung kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
dass Hinterschneidungsabschnitte an den Sperrfortsätzen sich bei zwei Sperrfortsätzen,
die auf gegenüberliegenden Seiten der Austragöffnung an der Kappe angeordnet sind,
in entgegengesetzte Richtung erstrecken. So kann durch eine Drehbewegung zur Überführung
der Kappe aus der Sperrlage in die Freigabelage gleichzeitig für alle Hinterschneidungsabschnitte
erreicht werden, dass diese mit den jeweiligen Ausnehmungen fluchten, sodass das Abnehmen
der Kappe dann möglich ist. Eine Drehbewegung ist vor allen Dingen deshalb von Vorteil,
da sie unabhängig davon, wie ein Patient die Austragvorrichtung gerade hält, in gleicher
Richtung, vorzugsweise von der Kappe aus gesehen im Uhrzeigersinn, erfolgen kann.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0015] Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich außer aus den Ansprüchen
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das anhand der Figuren erläutert werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung,
- Fig. 2a bis 2d
- die Austragvorrichtungen der Fig. 1 in verschiedenen Stadien vom gesicherten Zustand
bis zum entsicherten Nutzzustand.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0016] Die Fig. 1 und 2a bis 2d zeigen eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung.
Zunächst wird hierzu anhand der Darstellungen der Fig. 1 und 2a der grundsätzliche
Aufbau der Ausführungsform der Austragvorrichtung verdeutlicht.
[0017] Die Austragvorrichtung weist ein Gehäuse 110 auf, in dem ein Betätigungsabschnitt
130 in Richtung des Pfeils 102a verschiebbar gelagert ist. Weiterhin verfügt das Gehäuse
110 über eine Austragöffnung 120, die mit einem Medienspeicher 152 über einen Verbindungskanal
118 verbindbar ist. Die Förderung erfolgt, indem der Flüssigkeitsspeicher 152 durch
den Betätigungsabschnitt 130 und unter Zwischenschaltung eines Zwischenstücks 160
in Richtung des Pfeils 102a nach oben verlagert wird, wobei hierdurch eine ortsfest
zur Austragöffnung 120 vorgesehene Hohlnadel durch ein Stopfen 158 des Flüssigkeitsspeichers
152 hindurchsticht und bei fortgesetzter Verlagerung des Flüssigkeitsspeichers 152
der Stopfen 158 das Volumen des Flüssigkeitsspeichers verringert 152 verringert und
dadurch den Austragvorgang durch die Austragöffnung 120 bewirkt.
[0018] Die Austragvorrichtung der Fig. 1 und 2a bis 2d weist eine Kappe 170 auf, die dafür
ausgebildet ist, mit dem Betätigungsabschnitt 130 derart zusammenzuwirken, dass dann,
wenn die Schutzkappe 170 in ihrer aufgesetzten Schutzstellung ist, ein Austragvorgang
nicht bewirkt werden kann. Zur Erzielung dessen sind an der Kappe 170 zwei Sperrfortsätze
172 angebracht, zu denen jeweils korrespondierend Ausnehmungen 122 am Gehäuse 110
vorgesehen sind. In Fig. 2a sind die die Ausnehmung definierenden Abschnitte des Gehäuses
in der linken Seitendarstellung hervorgehoben dargestellt. Diese Sperrfortsätze reichen
mit ihrem unteren Ende bis zur Betätigungshandhabe 130 und behindern somit eine Verlagerung
der Betätigungshandhabe im Zustand der Fig. 2a, in dem die Kappe in ihrer Schutzstellung
angeordnet ist.
[0019] Wie insbesondere der Fig. 1 zu entnehmen ist, weisen die Sperrfortsätze 172 einen
Hauptabschnitt 174 auf, dessen Breite nicht größer ist als die Breite der Ausnehmungen
122 und der so an der Kappe 170 angebracht ist, dass er in der Schutzstellung der
Kappe mit der jeweils zugeordneten Ausnehmung 122 im Gehäuse 110 fluchtet. Am Hauptabschnitt
174 ist seitlich eine Ausnehmung 174a vorgesehen. Durch die exzentrische Anordnung
dieser Ausnehmung 174a teilt sie den Hauptabschnitt 174 in einen aufgrund seiner Breite
kaum verformbaren Hauptsteg 174b und einen schmalen Federsteg 174c. Am Hauptsteg 174b
ist seitlich ein Hinterschneidungsabschnitt 176 angeformt, der in der Schutzstellung
der Kappe 170 auf dem Gehäuse 110 nicht mit der korrespondierenden Ausnehmung 122
fluchtet, wie nachfolgend noch erläutert wird.
[0020] Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, sind beide Sperrfortsätze 172 entsprechend der obigen
Beschreibung gestaltet. Sie sind allerdings bezogen auf eine Hauptachse 101 jeweils
so ausgerichtet, dass sich in einer Draufsicht die Hinterschneidungsabschnitte 176
jeweils in Richtung entgegen des Uhrzeigersinns über die Hauptabschnitte erheben.
[0021] Eine zusätzliche Sicherung gegen Abnehmen der Kappe 170 besteht durch spiegelbildlich
angebrachte seitliche Vertiefungen 124 am Gehäuse 110, in die bei aufgesetzter Kappe
170 an der Kappe 170 angebrachte und nach innen weisende Fortsätze 178 hineinragen.
Die Fortsätze 178 können aus den Vertiefungen 124 herausbewegt werden, indem die kurzen
Seiten 170a der Kappe 170 aufeinander zu gedrückt werden, so dass die langen Seiten
170b und damit auch die Fortsätze 178 nach außen ausweichen.
[0022] Die Fig. 2a bis 2d verdeutlichen die durch die Sperrfortsätze 172 bewirkte Erschwerung
beim Abnehmen der Kappe 170, die Kinder, insbesondere Kleinkinder, davon abhält, die
Kappe erfolgreich abziehen zu können.
[0023] Fig. 2a zeigt eine Ausgangsstellung, in der sich die Kappe 170 in ihrer aufgesetzten
Schutzstellung auf dem Gehäuse 110 befindet. Ein unmittelbares Abziehen der Kappe
170 aus dieser Ausgangsstellung in Richtung des Pfeils 2a ist nicht möglich, da der
Hinterschneidungsabschnitt 176 in diesem Zustand an einem gehäusefesten Abschnitt
122a am Rande der Ausnehmung 122 anliegt.
[0024] Ein Abnehmen der Kappe 170 ist erst möglich, wenn die Hinterschneidungsabschnitte
176 quer zur Abziehrichtung 102a gegenüber dem gehäusefesten Abschnitt 122a in Richtung
der Pfeils 106a verlagert wurden. Hierfür wird die Kappe 170 im Wesentlichen als Ganzes
im Uhrzeigersinn um die Hauptachse 101 verdreht. Während des Verdrehens bewegen sich
die Fortsätze 178 an der Kappe 170 innerhalb der Ausnehmungen 124 des Gehäuses, verlassen
die Ausnehmungen 124 dabei jedoch nicht.
[0025] Wie sich aus Fig. 2b ergibt, ist das Verdrehen der Kappe 170 um die Achse 102 nur
gegen eine Gegenkraft möglich. Dies wird durch eine elastische Verformung des Stegs
174c bewirkt wird, wenn dieser gegen einen die Aufnahmeöffnung, bezogen auf die Fig.
2a bis 2d rechtsseitig begrenzenden Abschnitt 122b, gedrückt wird.
[0026] Wenn dieser verdrehte Zustand der Fig. 2b erreicht ist, kann bei gleichzeitiger Kraftbeaufschlagung
der kurzen Seiten 170a und damit bewirktem Herausheben der Fortsätze 178 aus den Ausnehmungen
124 der Hinterscheidungsabschnitt 176 am linksseitigen Abschnitt 122a der Ausnehmung
122 vorbeigeführt werden und die Kappe 170 somit im Wesentlich in Abziehrichtung 102a
bei gleichzeitigem Zurückdrehen relativ zum Gehäuse 110 abgenommen werden. Dies ist
in den Fig. 2c und 2d verdeutlicht. Nach Abnehmen der Kappe 170, kann der Austrag
in der eingangs beschriebenen Art erfolgen.
1. Austragvorrichtung zum Austrag von Flüssigkeiten mit
- einem einen Innenraum umgebenden Außengehäuse (110),
- einem Flüssigkeitsspeicher (152),
- einer Austragöffnung (120),
- einer Fördereinrichtung zur Förderung von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher
(152) zur Austragöffnung (120),
- einer Kappe (170), die in einer auf das Außengehäuse (110) aufgesetzten Schutzstellung
die Austragöffnung (120) bedeckt und
- einer Betätigungshandhabe (130) zur Betätigung der Fördereinrichtung, die gegenüber
dem Außengehäuse (110) zwischen einer unbetätigten Relativstellung und einer betätigten
Relativstellung verlagerbar ist,
wobei
- die Kappe (170) und die Betätigungshandhabe (130) derart zusammenwirken, dass eine
Verlagerung der Betätigungshandhabe (130) mechanisch blockiert ist, wenn die Kappe
(170) in ihrer Schutzstellung angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Kappe (170) mehrere sich in einer Abziehrichtung (102a) der Kappe (170) erstreckte
Sperrfortsätze (172) vorgesehen sind, die sich jeweils in der Schutzstellung der Kappe
(170) durch eine Ausnehmung (122) im Außengehäuse (110) erstrecken, um im Innenraum
die Blockierung der mechanischen Handhabe (130) zu bewirken, wobei die Sperrfortsätze
(172) derart an die Ausnehmungen (122) angepasst sind, dass ausgehend von der Schutzstellung
eine vollständige Trennung der Kappe (170) vom Außengehäuse (110) in Abziehrichtung
(102a) erst möglich ist, wenn zuvor die Kappe (170) relativ zum Außengehäuse (110)
bezogen auf eine Orthogonalebene, die orthogonal zur Abziehrichtung (2a) ausgerichtet
ist, aus einer der Schutzstellung entsprechenden Sperrlage in eine Freigabelage verlagert
wurde, und wobei die Sperrfortsätze (172) jeweils derart an die zugeordnete Ausnehmung
angepasst sind, dass durch Drehen der Kappe (170) um eine zur Abziehrichtung (102a)
parallele Drehachse (101) alle Sperrfortsätze (172) gegenüber den Ausnehmungen (122)
aus ihrer Sperrlage in die ihre Freigabelage verlagerbar sind.
2. Austragvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Sperrfortsätze (172) jeweils einen Hauptabschnitt (174) aufweisen, der in der
Sperrlage der Kappe (170) auf die Abziehrichtung (2a) bezogen mit der Ausnehmung fluchtet,
und
- am jeweiligen Sperrfortsatz (172) ein Hinterscheidungsabschnitt (176) vorgesehen
ist, der in der Sperrlage der Kappe (170) auf die Abziehrichtung (2a) bezogen mit
der Ausnehmung (122) nicht fluchtet.
3. Austragvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Kraftbeaufschlagungsmittel (174c) vorgesehen ist, insbesondere ein federelastisches
Kraftbeaufschlagungsmittel (174c), welches eine einer Verlagerung der Kappe (170)
aus der Sperrlage in die Freigabelage entgegengerichtete Gegenkraft auf die Kappe
(170) ausübt.
4. Austragvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kraftbeaufschlagungsmittel (174c) als elastisch auslenkbarer Steg (174c) an der
Kappe (170), insbesondere am Sperrfortsatz (172) der Kappe (170), vorgesehen ist,
der bei der Verlagerung der Kappe (170) aus der Sperrlage in die Freigabelage durch
einen zum Außengehäuse ortsfesten Gegenabschnitt (122b) elastisch ausgelenkt wird.
5. Austragvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kappe und das Außengehäuse derart aneinander angepasst sind, dass eine Verlagerung
der Kappe aus der Sperrlage in die Freigabelage erst möglich ist, wenn die Kappe ausgehend
von der Schutzstellung zunächst in Abziehrichtung verlagert wurde.