[0001] Die Erfindung betrifft einen Einsatzring für eine Palettenbox, insbesondere eine
Gitterbox, mit vier Seitenwandungen, wobei wenigstens eine Seitenwandung Haltemittel
für eine flexible Gefacheanordnung aufweist, sowie eine Palettenbox mit einem derartigen
Einsatzring.
[0002] Eine Palettenbox ist aus der
WO 97/31830 A1 bekannt. Die Palettenbox ist zum Transport von Automobilzulieferteilen vorgesehen
und weist einen Palettenboden auf, der durch einen Gabelstapler gehandhabt werden
kann. Auf dem Palettenboden ist ein zusammenfaltbarer Wandungsring aufgesetzt. Auf
den Wandungsring ist ein Deckel aufgesetzt, der das Innere des Wandungsringes verschließt.
Der Wandungsring weist vier flächige Seitenwandungen auf, die über Randscharniere
faltbar sind. An zwei gegenüberliegenden Seitenwandungen sind innenseitig Halteschienen
vorgesehen, an denen eine flexible Gefacheanordnung zur Aufnahme entsprechender Automobilzulieferteile
befestigt ist. Aufgabe der Erfindung ist es, einen Einsatzring und eine Palettenbox
der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach hergestellt sind und einen stabilen
Aufbau besitzen.
[0003] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass wenigstens zwei gegenüberliegende Seitenwandungen
als in einem Twinsheet-Verfahren hergestellte Kunststoffflächenteile gestaltet sind,
und dass die zwei verbleibenden Seitenwandungen zumindest abschnittsweise durch formstabile
Querstreben gebildet sind, die mit den Kunststoffflächenteilen verbunden sind. Dadurch,
dass die Kunststoffflächenteile in einem Twinsheet-Verfahren hergestellt sind, sind
die Kunststoffflächenteile doppelwandig gestaltet aus einer Innenschale und einer
Außenschale unter Bildung von Hohlkammern oder Hohlräumen zwischen der Innenschale
und der Außenschale des Kunststoffflächenteiles. Die Begriffe "innen" und "außen"
sind bezogen auf die aufgestellte Funktionsposition des Einsatzringes, wobei "innen"
die nach innen gewandte Seite des Einsatzringes und "außen" die nach außen gewandte
Seite des Einsatzringes definieren. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich in besonders
vorteilhafter Weise für Einsatzringe, deren Größe auf genormte Gitterboxen für Lagerung
und Transport von Zulieferteilen für die Automobilindustrie abgestimmt sind.
[0004] In vorteilhafter Weise sind die Einsatzringe dazu vorgesehen, in eine entsprechende
Gitterbox oder eine vergleichbare Palettenbox aus einem Kunststoffmaterial eingesetzt
zu werden. In beiden Fällen liegen in aufgestellter Funktionsstellung die Seitenwandungen
des Einsatzringes direkt an entsprechenden Innenwandungen der Gitterbox oder der Palettenbox
an. Alternativ ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die Einsatzringe direkt als Wandungsringe
für entsprechende Palettenboxen auszuführen. Dabei wird ein entsprechender Einsatzring
mit seiner Unterseite auf einen entsprechenden Palettenboden aufgesetzt. Eine Oberseite
des Einsatzringes wird durch einen aufsetzbaren Deckel verschlossen. Der Deckel ist
relativ zum Palettenboden so ausgeführt, dass er auch direkt auf den Palettenboden
aufgesetzt werden kann. Die Herstellung der Kunststoffflächenteile in einem Twinsheet-Verfahren
bedeutet, dass zwei Platten aus einem thermoplastischen Kunststoff bereitgestellt
und in eine Werkzeugform eingebracht werden, in der zeitgleich durch Tiefziehen der
beiden Kunststoffplatten und entsprechendes Verschweißen der Kunststoffplatten an
ihrem Randbereich sowie an Zwischenabschnitten miteinander das zweischalige Flächenteil
erzeugt wird. Die Querstreben bilden zumindest Teilbereiche der Seitenwandungen des
Einsatzringes und sind vorzugsweise als metallische Hohlprofile, insbesondere aus
einer Stahllegierung, gestaltet.
[0005] In Ausgestaltung der Erfindung sind die Kunststoffflächenteile mit hochkant verlaufenden
Knickbereichen versehen, um ein Zusammen- und Aufklappen des Einsatzringes zu ermöglichen.
Die hochkant verlaufenden Knickbereiche sind vorzugsweise durch Filmscharniere gebildet,
die einstückig mit den Kunststoffflächenteilen geformt werden.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eines der Kunststoffflächenteile
mit einem Klappabschnitt versehen, der mittels eines quer verlaufenden Filmscharniers
mit dem Kunststoffflächenteil verbunden ist. Der Klappabschnitt ist lediglich im Bereich
des Filmscharniers mit dem Kunststoffflächenteil verbunden. Durch den Klappabschnitt
ist es möglich, Zugang zum Inneren des Einsatzringes zu erhalten. Vorzugsweise ist
das Filmscharnier derart angeordnet, dass in umgeklapptem Zustand des Klappabschnittes
der zugehörige Seitenwandungsabschnitt des Kunststoffflächenteiles zusätzlich versteift
und verstärkt ist. In hochgeklapptem Zustand verschließt der Klappabschnitt die Zugangsöffnung
zum Inneren des Einsatzringes. Über die Zugangsöffnung ist das Einbringen oder die
Entnahme eines entsprechenden Transportgutes, insbesondere eines Automobilzulieferteiles,
ermöglicht.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein hochkant verlaufender Knickbereich
derart gestaltet, dass bei einem Abklappen des Klappabschnittes eine Knickbeweglichkeit
des Knickbereiches blockiert ist. Dadurch hat der Klappabschnitt eine Doppelfunktion.
Neben einem Freigeben einer Öffnung der Seitenwandung dient er auch noch zur Stabilisierung
des Knickbereiches und damit der gesamten Seitenwandung. Vorzugsweise sind gegenüberliegende
Knickbereiche und gegenüberliegende Klappabschnitte identisch gemäß dieser Ausführungsform
ausgeführt.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind werkzeuglos bedienbare und lösbare Rastmittel
vorgesehen, die die Knickbereiche in der aufgestellten Funktionsposition des Einsatzringes
sichern. Diese Rastmittel sind insbesondere an den die Eckbereiche des Einsatzringes
bildenden Knickbereichen vorgesehen und erhöhen die Stabilität des Einsatzringes.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Querstreben in nutartigen Aussparungen
von Wandungsabschnitten der Kunststoffflächenteile eingebettet und mittels Befestigungselementen
fixiert. Dadurch ragen die Querstreben nicht über eine entsprechende Oberflächenkontur
der Kunststoffflächenteile hinaus. Die Ausgestaltung ermöglicht eine platzsparende
Anordnung der Querstreben. Das Einbetten der Querstreben gewährleistet zusätzlich
eine Versteifung der Wandungsabschnitte der Kunststoffflächenteile.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Querstreben mit den Haltemitteln
für die flexible Gefacheanordnung versehen. Zusätzliche Halte- oder Trägerschienen
für die flexible Gefacheanordnung werden hierdurch vermieden. Vorzugsweise sind die
Querstreben mit nach innen gerichteten Längsnuten versehen, in denen entsprechende
Schlitten- oder Gleitelemente verschiebbar sind, mit denen die flexible Gefacheanordnung
verbunden ist. Die Nuten der Querstreben sind vorzugsweise nach Art von Vorhangschienen
ausgeführt. Auch die Schlitten- oder Gleitelemente zur Halterung der flexiblen Gefacheanordnung
sind nach Art einer Vorhangaufhängung gestaltet.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen die hochkant verlaufenden Knickbereiche
an Eckbereichen des Einsatzringes jeweils zwei beabstandet parallel verlaufende Knicklinien
auf, die zwischen sich einen Stützrücken begrenzen, der in zusammengeklapptem Zustand
des Einsatzringes einen Freiraum zwischen entsprechenden Wandungsabschnitten der Kunststoffflächenteile
definiert. Dadurch ist gewährleistet, dass auch in zusammengeklapptem Zustand des
Einsatzringes genügend Raum zur Verfügung steht, um die flexible Gefacheanordnung
zwischen korrespondierenden Wandungsabschnitten der Kunststoffflächenteile aufzunehmen.
Dadurch ist gewährleistet, dass die flexible Gefacheanordnung vor dem Zusammenlegen
oder Zusammenklappen des Einsatzringes nicht von den Querstreben entfernt werden muss.
Die Gefacheanordnung kann vielmehr auch in zusammengeklapptem Zustand des Einsatzringes
mit den Seitenwandungen, insbesondere mit den Querstreben, verbunden bleiben.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Knicklinien durch Filmscharniere
gestaltet, die innenseitig durch Gehrungsrandflächen der Kunststoffflächenteile flankiert
sind, wobei insbesondere Gehrungswinkel von 45° vorgesehen sind. Die Gehrungsrandflächen
stützen sich in zusammengeklapptem Zustand aneinander ab, wodurch die entsprechenden
Wandungsabschnitte der Kunststoffflächenteile relativ zueinander und relativ zu den
Stützbrücken in zusammengeklapptem Zustand rechtwinklig ausgerichtet sind.
[0013] Der erfindungsgemäße Einsatzring ist in besonders vorteilhafter Weise in eine Palettenbox,
insbesondere in eine aus Stahl bestehende Gitterbox, einsetzbar. Dabei wird der Einsatzring
von oben her, d.h. von der offenen Seite der Palettenbox her, eingesetzt, bis sein
unterer Rand auf dem Palettenboden aufsteht. Die Seitenwandungen des Einsatzringes
sind in ihrer Höhe und Breite derart auf die Seitenwandungen der Palettenbox abgestimmt,
dass in aufgestelltem Funktionszustand des Einsatzringes die Seitenwandungen im Wesentlichen
flächig an den Innenwandungen der Palettenbox anliegen. Die Palettenbox weist die
Abmessungen einer genormten Gitterbox auf, die in der Breite 835 mm, in der Länge
1240 mm und in der Höhe 970 mm hat. Die Palettenbox stellt ein Ladehilfsmittel für
die Lager-, Transport- und Fördertechnik dar. Jede Palettenbox weist an der Unterseite
ihres Palettenbodens vier Füße auf, die einen Angriff eines Gabelstaplers von allen
vier Seiten her ermöglichen müssen.
[0014] Erfindungsgemäß ist der Einsatzring für eine Palettenbox mit Standardabmessungen
einer Gitterbox derart dimensioniert, dass er in die Palettenbox einsetzbar und passgenau
in einem Innenbereich der Palettenbox stehend angeordnet ist. Die Palettenbox kann
aus Kunststoff oder aus Stahlgitter bestehen und weist vorzugsweise StandardAbmessungen
einer Euro-Gitterbox auf, die insbesondere in der Automobilzuliefererbranche eingesetzt
werden. Die Dimensionierung des Einsatzringes in seinem aufgestellten Funktionszustand
derart, dass er passgenau in dem Innenbereich der Palettenbox stehend angeordnet ist,
ermöglicht es, den Einsatzring ohne zusätzliche Befestigungsmittel in der Palettenbox
zu positionieren. In aufgestelltem Funktionszustand füllt der Einsatzring den Innenbereich
der Palettenbox vollständig aus, so dass seine Außenwandungen weitgehend spielfrei
und unmittelbar benachbart zu den Innenwandungen der Palettenbox angeordnet sind.
Dadurch ist ein besonders einfaches Einsetzen und Entnehmen des Einsatzringes ermöglicht.
Zudem können die Palettenbox und der Einsatzring in leerem Zustand unabhängig voneinander
gehandhabt werden. Als Palettenbox im Sinne der Erfindung sind auch Holzkonstruktionen
mit entsprechenden Standardabmessungen sowie kombinierte Holz- und Stahlgitterkonstruktionen
oder auch kombinierte Holz- und Kunststoffkonstruktionen vorgesehen.
[0015] In Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Palettenbox ist der Einsatzring faltbar oder
klappbar ausgeführt und in zusammengefaltetem oder - geklapptem Zustand derart dimensioniert,
dass der Einsatzring stehend oder liegend in der Palettenbox aufgenommen ist. Vorzugsweise
sind mehrere Einsatzringe in zusammengefaltetem oder -geklapptem Zustand in der Palettenbox
transportierbar.
[0016] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
- Fig. 1
- zeigt perspektivisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Einsatzringes mit
einer integrierten, flexiblen Gefacheanordnung,
- Fig. 2
- den Einsatzring nach Fig. 1, um 90° verdreht und ohne Gefacheanordnung,
- Fig. 3
- in vergrößerter perspektivischer Darstellung den Einsatzring nach den Fig. 1 und 2
in zusammengefaltetem Zustand,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Einsatzringes nach Fig. 3 in zusammengeklapptem Zustand,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Einsatzring nach Fig. 1 mit Gefacheanordnung,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf den Einsatzring nach Fig. 2 ohne Gefacheanordnung,
- Fig. 7
- in perspektivischer Darstellung ein Kunststoffflächenteil für den Einsatzring nach
den Fig. 1 bis 6,
- Fig. 8
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Palettenbox mit einem eingesetzten Einsatzring
in seinem aufgestellten Funktionszustand,
- Fig. 9
- die Palettenbox nach Fig. 8 mit einem stehend eingesetzten Einsatzring in seinem zusammengefalteten
Zustand,
- Fig. 10
- die Palettenbox nach Fig. 9 mit teilweise herausgenommenem Einsatzring,
- Fig. 11
- die Palettenbox nach den Fig. 9 und 10 mit vollständig herausgenommenem Einsatzring
und
- Fig. 12
- die Palettenbox nach den Fig. 8 bis 11 mit mehreren zusammengefalteten und stehend
in der Palettenbox aufgenommenen Einsatzringen nach den Fig. 1 bis 7.
[0017] Ein Einsatzring 1 für eine Palettenbox ist gemäß den Fig. 1 bis 7 aus zwei Kunststoffflächenteilen
3 sowie mehreren Querstreben 4 zusammengesetzt, wie nachfolgend näher beschrieben
wird. Der Einsatzring 1 weist eine rechteckige Grundfläche auf und bildet insgesamt
vier Seitenwandungen A, B, C, D. Innerhalb der vier Seitenwandungen A bis D ist in
dem Einsatzring 1 eine flexible Gefacheanordnung 2 vorgesehen, die aus mehreren Schlaufen
einer textilen Flächenbahn aufgebaut. Die Schlaufen bilden faltenartige Taschen und
sind jeweils parallel nebeneinander angeordnet. Die flexible Gefacheanordnung 2 kann
mit Hilfe von Spannsträngen oder mittels an der Gefacheanordnung 2 angebrachter Haken
oder Ösen an den Innenseiten des Einsatzringes 1 befestigt oder aufgehängt werden
und ist so an wenigstens zwei gegenüberliegenden Seitenwandungen C, D des Einsatzringes
1 gehalten.
[0018] Die beiden einander gegenüberliegenden Kunststoffflächenteile 3 sind identisch zueinander
gestaltet. Jedes Kunststoffflächenteil 3 ist doppelwandig in Twinsheet-Bauweise hergestellt.
Dabei weist jedes der beiden Kunststoffflächenteile 3 eine zur Mitte des Einsatzringes
1 gewandte Innenschale sowie eine nach außen gerichtete Außenschalte auf, die in grundsätzlich
bekannter Weise durch gemeinsames Tiefziehen in einem Twinsheet-Verfahren unter Bildung
von Hohlräumen und Verbindungsnähten zu dem jeweiligen Kunststoffflächenteil 3 hergestellt
sind.
[0019] Anhand der Fig. 7 ist die Gestaltung des Kunststoffflächenteiles 3 gut erkennbar.
Das gegenüberliegende Kunststoffflächenteil 3 des Einsatzringes 1 ist identisch gestaltet.
Jedes Kunststoffflächenteil 3 weist einen Seitenwandungsabschnitt 5 auf, der durch
eine hochkant verlaufende Knicklinie 6 klappbar geteilt gestaltet ist. Der Seitenwandabschnitt
5 ist im Bereich seiner oberen Hälfte mit einem rechteckigen Ausschnitt versehen,
der teilweise durch einen Klappabschnitt 7 verschließbar ist. Der Klappabschnitt 7
ist einstückig mit dem Kunststoffflächenteil 3 verbunden und ist im Bereich eines
Filmscharnieres S, das relativ zur Hochachse des Kunststoffflächenteiles 3 quer verläuft,
mit dem Seitenwandabschnitt 5 verbunden. Auch der Klappabschnitt 7 weist eine mit
der Knicklinie 6 koaxial fluchtende Knicklinie 6a auf. Sowohl die Knicklinie 6a als
auch die Knicklinie 6 werden jeweils durch ein einstückig ausgeformtes Filmscharnier
gebildet, das mit der Außenschale des Kunststoffflächenteiles 3 fluchtet. Von der
Innenschale ausgehend weist sowohl der Seitenwandungsabschnitt 5 als auch der Klappabschnitt
7 nicht näher bezeichnete Gehrungsrandflächen auf, die die Knicklinie 6, 6a in einer
winkligen Ausrichtung von 45° beidseitig flankieren. Das Filmscharnier S, mit dem
der Klappabschnitt 7 an dem Seitenwandungsabschnitt 5 gehalten ist, ist auf Höhe der
Innenschale des Kunststoffflächenteiles 3 vorgesehen. An den gegenüberliegenden Randseiten
des Seitenwandungsabschnittes 5 schließt jeweils eine hochkant über die gesamte Höhe
des Seitenwandungsabschnittes 5 verlaufende Knicklinie 10 an, die als auf Höhe der
Außenschale vorgesehenes Filmscharnier ausgeführt ist. Von der Innenschale her wird
jede der beiden Knicklinien 10 auf gegenüberliegenden Seiten des Seitenwandungsabschnittes
5 von Gehrungsrandflächen flankiert, die identisch zu den Gehrungsrandflächen der
Knicklinie 6 ausgeführt sind.
[0020] Jeweils nach außen schließt an jede Knicklinie 10 ein schmaler Stützrücken 11 an,
der sich über die gesamte Höhe des Kunststoffflächenteiles 3 erstreckt und nach außen
durch eine weitere Knicklinie 9 begrenzt ist. Die Knicklinie 9 bildet in aufgestellter
Funktionsposition des Einsatzringes 1 jeweils eine Ecke des Einsatzringes 1. Auch
die Knicklinie 9 wird durch ein im Bereich der Außenschale positioniertes Filmscharnier
gebildet, das über die gesamte Höhe des Kunststoffflächenteiles 3 durchgeht und parallel
zu den Knicklinien 10, 6 ausgerichtet ist. Von der Innenschale her wird das Filmscharnier
9 flankiert von in einem 45°-Winkel ausgerichteten Gehrungsrandflächen. Die gegenüberliegenden
äußeren Wandungsabschnitte des Kunststoffflächenteiles 3 werden von gegenüber den
Stützbrücken 11 breiteren Halteabschnitten 8 gebildet, die über die gesamte Höhe des
Kunststoffflächenteiles 3 erstreckte Wandungsabschnitte bilden. Seitlich nach außen
weist jeder Halteabschnitt 8 eine in einem Winkel von 45° ausgerichtete Gehrungsrandfläche
auf. Die Halteabschnitte 8 sind mit einstückig eingeformten Quernuten 14 versehen,
die über die Höhe der Halteabschnitte 8 verteilt angeordnet sind. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel sind insgesamt sechs Quernuten 14 vorgesehen, die für die Aufnahme
formstabiler Querstreben 4 ausgebildet sind. Jeder Quernut 14 ist innenseitig des
Stützrückens 11 eine auf gleicher Höhe angeordnete Abschlussaussparung 15 zugeordnet,
die in rechteckig aufgebautem Zustand des Einsatzringes entsprechende Stirnenden der
formstabilen Querstreben 14 aufnehmen.
[0021] Dadurch, dass ein quer verlaufendes Filmscharnier S des Klappabschnittes 7 im Bereich
der Innenschale des Kunststoffflächenteiles 3 vorgesehen ist, kann der Klappabschnitt
7 um 180° nach innen geschwenkt werden, wodurch seine Knicklinie 6a entgegengesetzt
ausgerichtet ist zu der Knicklinie 6 des zugehörigen Seitenwandungsabschnittes 5 (Fig.
2, 5, 6). Dadurch bildet der Klappabschnitt 7 im nach innen umgeklappten Zustand eine
Verstärkung und Versteifung für den Seitenwandungsabschnitt 5.
[0022] In die Quernuten 14 der beiden gegenüberliegenden Kunststofflächenteile 3 sind auf
gegenüberliegenden Seiten des Einsatzringes 1 jeweils sechs formstabile Querstreben
4 eingefügt, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel als metallische Hohlprofile
mit viereckigem Querschnitt ausgeführt sind. Vorzugsweise sind die Querstreben aus
Stahl hergestellt. Es ist aber auch möglich, die Querstreben 4 aus einem Leichtmetall,
insbesondere einer Aluminiumlegierung, oder aus einem Verbundfaserwerkstoff, herzustellen.
Durch die Querstreben 4 werden die beiden gegenüberliegenden Kunststoffflächenteile
3 miteinander verbunden, wie anhand der Fig. 1 bis 3 gut erkennbar ist. Die Querstreben
4 sind in ihrem Querschnittsprofil jeweils derart gestaltet, dass sie bündig in die
mit viereckigem lichtem Querschnitt versehenen Quernuten 14 eingebettet werden können.
Zur Fixierung der Querstreben 4 in den Quernuten 14 der gegenüberliegenden Halteabschnitte
8 der Kunststoffflächenteile 3 sind Befestigungsmittel in Form von Nietverbindungen
oder ähnlichem vorgesehen. Die Befestigungsmittel sind vorzugsweise formschlüssig
wirksam. Es ist auch möglich, als Befestigungsmittel Schraubverbindungen und/oder
einstückig angeformte Rastprofilierungen vorzusehen. Wie anhand der Fig. 2 erkennbar
ist, sind die Querstreben 4 in den Halteabschnitten 8 der gegenüberliegenden Kunststoffflächenteile
3 bündig aufgenommen, so dass sie nicht über eine Innenfläche oder Innenkontur der
Halteabschnitte 8 nach innen abragen. Die Querstreben 4 sind mit zur Mitte des Einsatzringes
1 hin offenen Längsnuten 12 versehen, in denen entsprechende Haltemittel 13 der Haken,
Ösen oder Spannstränge der Gefacheanordnung 2 gehalten sind.
[0023] Wie anhand der Fig. 5 und 6 erkennbar sind, bilden die die Knicklinien 9 flankierenden
Gehrungsrandflächen der Kunststoffflächenteile 3 in aufgestelltem Funktionszustand
des Einsatzringes 1 Stützflächen, um die rechtwinklige Ausrichtung der Ecken des Einsatzes
1 zu unterstützen.
[0024] Der Einsatzring 1 ist mit oder ohne integrierter Gefacheanordnung 2 in einen zusammengeklappten
Ruhezustand gemäß den Fig. 3 und 4 überführbar. Hierzu werden in einfacher Weise die
Klappabschnitte 7 aus ihrer nach innen umgeklappten Verstärkungsposition wieder um
180° nach oben geschwenkt, wodurch sie gemäß Fig. 7 mit den Außenflächenkonturen des
jeweiligen Seitenwandungsabschnittes 5 fluchten. Anschließend werden die Seitenwandungsabschnitte
5 um ihre mittlere Knicklinie 6, 6a zur Mitte hin nach innen gedrückt. Sobald eine
linke und eine rechte Hälfte jedes Seitenwandungsabschnittes 5 einschließlich der
zweigeteilten Klappabschnitte 7 mit ihren Außenseiten flächig aneinanderliegen, ist
die zusammengeklappte Ruhestellung des Einsatzringes 1 gemäß den Fig. 3 und 4 erreicht.
Wie anhand der Fig. 3 und 4 erkennbar ist, verbleibt aufgrund der Stützrücken 11 zwischen
den durch die Querstreben 4 zumindest über einen Teil ihrer Breite gebildeten Seitenwandungen
C, D und den zusammengefalteten Seitenwandungsabschnitten 5 ein Freiraum, da die Halteabschnitte
8 relativ zu den Stützrücken 11 um 90° ausgerichtet sind und auch die Seitenwandungsabschnitte
5 in etwa um 90° innen liegend zu den Querstreben 4 an den Stützrücken 11 abgestützt
sind. Die Knicklinien und damit die zugehörigen Filmscharniere sind derart flexibel
ausgebildet, dass eine geringfügig schräge Ausrichtung der zusammengefalteten Seitenwandungsabschnitte
5 gemäß Fig. 4 ermöglicht ist. Dadurch können die gegenüberliegenden Seitenwandungsabschnitte
5 mit den Seitenwandungen A, B einander überlagern, wie anhand der Fig. 3 und 4 erkennbar
ist. Der zwischen den Querstreben 4 und den zugeordneten Halteabschnitten 8 der gegenüberliegenden
Seitenwandungen C, D verbleibende Freiraum ist ausreichend, um die flexible Gefacheanordnung
2 in ihrem zusammengefalteten Zustand aufzunehmen.
[0025] Die beiden Seitenwandungen C, D werden demzufolge durch die jeweiligen zwei Halteabschnitte
8 der gegenüberliegenden Kunststoffflächenteile 3 sowie durch die sechs Querstreben
4 gebildet, die in den Quernuten 14 der beiden Halteabschnitte 8 der gegenüberliegenden
Kunststoffflächenteile 5 eingebettet sind.
[0026] Der Einsatzring 1 weist aufgrund der Twinsheet-Bauweise der Kunststoffflächenteile
3 sowie aufgrund der formstabilen Querstreben 4 eine hohe Steifigkeit und Stabilität
auf. Dadurch, dass die Querstreben 4 die gegenüberliegenden Seitenwandungen C, D zwischen
den gegenüberliegenden Halteabschnitten 8 der Kunststoffflächenteile 3 vollständig
bilden, wird eine Gewichtsersparnis erzielt. Da die Querstreben 4 zwar in einer gemeinsamen
Wandungsebene parallel zueinander, aber mit Abstand zueinander, angeordnet ist, ist
es möglich, im Bereich der Seitenwandungen C, D durch die Querstreben 4 hindurch ins
Innere des Einsatzringes 1 hineinzusehen.
[0027] Eine Palettenbox H nach den Fig. 8 bis 12 dient zur Aufnahme wenigstens eines Einsatzringes
1 nach den Fig. 1 bis 7 in seiner aufgestellten Funktionsposition (Fig. 8) oder in
seiner zusammengeklappten Ruheposition (Fig. 9 und 12). Die Palettenbox H besitzt
Standardabmessungen, die in der Automobilindustrie oder in der Haushaltsgerätebranche
verwendet werden. Die Palettenbox H ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus
Kunststoff hergestellt und mit wenigstens einer klappbaren Seitenwandung versehen.
Wie anhand der Fig. 8 erkennbar ist, kann ein Einsatzring 1 in aufgestelltem Funktionszustand
einschließlich seiner Gefacheanordnung 2 von oben her in die nach oben offene Palettenbox
H eingesetzt werden. Der Einsatzring 1 ist derart auf die Innenabmessungen der Palettenbox
H abgestimmt, dass er im aufgestellten Funktionszustand im Wesentlichen spielfrei
an allen vier Seitenwandungen der quaderförmigen Palettenbox H zumindest weitgehend
bündig anliegt. Zusätzliche Befestigungsmittel zur Sicherung des Einsatzringes 1 in
aufgestelltem Funktionszustand innerhalb der Palettenbox H werden hierdurch vermieden.
[0028] Wie anhand der Fig. 9 erkennbar ist, kann der Einsatzring 1 auch zusammengefaltet
werden. Dieses Zusammenfalten kann sowohl innerhalb der Palettenbox H als auch außerhalb
der Palettenbox H erfolgen. In zusammengefaltetem Zustand ist der Einsatzring stehend
in der Palettenbox H angeordnet. Gemäß den Fig. 10 und 11 kann er in einfacher Weise
nach oben entnommen werden. Die Eigenstabilität des Einsatzringes 1 auch in gefaltetem
Ruhezustand ermöglicht eine einfache Handhabung, indem der Einsatzring 1 entweder
stehend in der Palettenbox H positionierbar ist oder in einfacher Weise nach oben
aus der Palettenbox H herausgezogen werden kann (Fig. 10 und 11). In zusammengefaltetem
Funktionszustand ist es möglich, innerhalb der Palettenbox H insgesamt vierzehn Einsatzringe
1 stehend nebeneinander unterzubringen. In leerem und zusammengefaltetem Zustand können
so mehrere Einsatzringe 1 durch eine Palettenbox H transportiert werden. Auch hierfür
sind keine zusätzlichen Befestigungsmittel notwendig. Vielmehr sind die vierzehn Einsatzringe
1 derart nebeneinander gestapelt, dass sie im Wesentlichen passgenau die Innenabmessungen
der Palettenbox H ausfüllen.
1. Einsatzring für eine Palettenbox, insbesondere eine Gitterbox, mit vier Seitenwandungen,
wobei wenigstens eine Seitenwandung Haltemittel für eine flexible Gefacheanordnung
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei gegenüberliegende Seitenwandungen (A, B) als in einem Twinsheet-Verfahren
hergestellte Kunststoffflächenteile (3) gestaltet sind, und dass die zwei verbleibenden
Seitenwandungen (C, D) zumindest abschnittsweise durch formstabile Querstreben (4)
gebildet sind, die mit den Kunststoffflächenteilen (3) verbunden sind.
2. Einsatzring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffflächenteile (3) mit hochkant verlaufenden Knickbereichen (6, 9, 10)
versehen sind, um ein Zusammen- und Aufklappen des Einsatzringes (1) zu ermöglichen.
3. Einsatzring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Kunststoffflächenteile (3) mit einem Klappabschnitt (7) versehen
ist, der mittels eines quer verlaufenden Filmscharniers (S) mit dem Kunststoffflächenteil
(3) verbunden ist.
4. Einsatzring nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein hochkant verlaufender Knickbereich (6) derart gestaltet ist, dass bei einem Abklappen
des Klappabschnittes (7) eine Knickbeweglichkeit des Knickbereiches (6) blockiert
ist.
5. Einsatzring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass werkzeuglos bedienbare und lösbare Rastmittel vorgesehen sind, die die Knickbereiche
(6, 9, 10) in der aufgestellten Funktionsposition des Einsatzringes (1) sichern.
6. Einsatzring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (4) in nutartigen Aussparungen (14) von Wandungsabschnitten (8) der
Kunststoffflächenteile (3) eingebettet und mittels Befestigungselementen fixiert sind.
7. Einsatzring nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (4) mit den Haltemitteln (12) für die flexible Gefacheanordnung (2)
versehen sind.
8. Einsatzring nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die hochkant verlaufenden Knickbereiche (9, 10) an Eckbereichen des Einsatzringes
(1) jeweils zwei beabstandet parallel verlaufende Knicklinien (9, 10) aufweisen, die
zwischen sich einen Stützrücken (11) begrenzen, der in zusammengeklapptem Zustand
des Einsatzringes (1) einen Freiraum zwischen entsprechenden Wandungsabschnitten (5,
8) der Kunststoffflächenteile (3) definiert.
9. Einsatzring nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Knickbereiche oder Knicklinien durch Filmscharniere gestaltet sind, die innenseitig
durch Gehrungsrandflächen der Kunststoffflächenteile (3) flankiert sind, wobei insbesondere
Gehrungswinkel von 45° vorgesehen sind.
10. Palettenbox mit Standardabmessungen einer Gitterbox, sowie mit einem Einsatzring nach
wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzring (1) derart dimensioniert ist, dass er in die Palettenbox (H) einsetzbar
und passgenau in einem Innenbereich der Palettenbox (H) stehend angeordnet ist.
11. Palettenbox nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzring (1) faltbar oder klappbar ausgeführt und in zusammengefaltetem oder
-geklapptem Zustand derart dimensioniert ist, dass der Einsatzring (1) stehend oder
liegend in der Palettenbox (H) aufgenommen ist.
12. Palettenbox nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Einsatzringe (1) in zusammengefaltetem oder - geklapptem Zustand in der Palettenbox
(H) transportierbar sind.