[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beschlag zur Aufnahme einer an einem Türblatt
befestigbaren Handhabe, insbesondere eines Türdrückers, eines Kurz- oder Langschildes,
oder eines Schließzylinders, mit einer planebenen, zum Türblatt zugewandten Innenseite,
die sich um eine Betätigungsachse der Handhabe erstreckt, und mindestens einer Befestigungsstelle,
in der ein Befestigungsmittel aufgenommen ist, das zur Fixierung der Innenseite am
Türblatt dient.
[0002] Beschläge für Türdrücker werden mit Hilfe von Schrauben an dem Türblatt befestigt,
wobei die Schrauben direkt in das Türblatt eingeschraubt werden. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, die Befestigungsschrauben durch die Tür zu führen und von der Gegenseite
an dem Gegenbeschlag zu befestigen.
[0003] Türbeschläge sind bei täglicher Benutzung unterschiedlichen Kräften ausgesetzt. Zum
Einen kann bei Betätigung einer Handhabe wie Türdrücker, Türknauf oder Schlüssel rosette
ein Drehmoment zur Betätigung der Schlossmechanik auf den Beschlag wirken. Zum Anderen
hat sich gezeigt, dass bei einer Betätigung eines Türdrückers eine nach unten gerichtete
Kraft auf den Beschlag ausgeübt werden kann. Diese Kräfte wirken in der Regel radial
bezüglich der Betätigungsachse der Schlossmechanik und liegen dabei in der Ebene des
Türblattes.
[0004] Nach Entsperrung/Entriegelung des Schlosses lässt sich dann die Tür über die Handhabe
öffnen, wobei am Drücker eine axiale Kraft senkrecht zum Türblatt und parallel zum
Führungslager für den Türdrücker wirkt. Diese axialen Kräfte werden über ein beschlagseitiges
Befestigungslager an der Türrosette bzw. dem Türschild aufgenommen und können letztlich
vom Beschlag zum Türblatt abgeleitet werden.
[0005] Zur Ableitung der radialen Kräfte sind Stützhülsen bekannt, die am Beschlag angebracht
sind und formschlüssig in Ausnehmungen des Türblattes greifen können. Bei einigen
Bauarten ist der Einsatz von Stützhülsen jedoch nicht möglich, wie zum Beispiel in
Skandinavien, da türseitig ein sehr großer Durchbruch vorgesehen ist, der die Aufnahme
von Stützhülsen ausschließt. Die Beschläge, insbesondere Rundrosetten liegen dann
nur mit ihrem äußeren ringförmigen Bereich am Türblatt auf.
[0006] Planflächige Beschläge werden in diesem Fall nur kraftschlüssig mit dem Türblatt
verbunden, wobei der Kraftschluss im Wesentlichen von dem Anzugsmoment der Befestigungsschrauben
bestimmt wird.
[0007] Im rauen Tagesbetrieb, insbesondere im Objektbereich bzw. bei öffentlichen Gebäuden,
ist diese kraftschlüssige Befestigung von planflächigen Beschlägen problematisch,
da insbesondere durch mechanische und thermische Belastungen der Kraftschluss mit
der Zeit nachlässt und der Beschlag sich somit lösen kann.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Beschlag bereitzustellen,
der eine zuverlässige Fixierung einer Handhabe zur Betätigung der Schlossmechanik
an einem Türblatt ermöglicht, die insbesondere neben der axialen Fixierung durch Befestigungsschrauben
eine zuverlässige radiale Fixierung gewährleistet.
[0009] Diese Aufgabe wird mit sämtlichen Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Innenseite des Beschlages,
die bei Befestigung auf dem Türblatt anliegt, mit einer Struktur versehen wird, die
einen Formschluss zwischen der Innenseite und dem Türblatt bewirken kann. Durch die
Normalkräfte, die aufgrund der erfindungsgemäßen Struktur zwischen der Innenseite
des Beschlages und dem Türblatt entstehen, können die radialen Kräfte, die auf den
Beschlag beim Betätigen der Schlossmechanik einwirken, zumindest zum Teil ausgeglichen
werden. Die Struktur kann außerdem einen Reibschluss zwischen der Innenseite und dem
Türblatt erhöhen. Vorteilhafterweise ermöglicht die Struktur, dass auch nach sehr
häufigem Betätigen der Handhabe die Innenseite des Beschlages unbeweglich in ihrer
Position verbleibt. Des Weiteren verhindert die Struktur, dass die Befestigung des
Beschlages am Türblatt mit der Zeit nachlässt und der Beschlag sich löst.
[0011] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Struktur mindestens einen Fixierdom,
insbesondere zwei Fixierdorne aufweist. Die Erfindung sieht somit neben dem Befestigungsmittel
zur axialen Befestigung des Beschlages am Türblatt zusätzliche Mittel vor, um ein
Lösen des Beschlages zu verhindern. Zu diesem Zweck werden auf der planebenen Innenseite
des Beschlages zusätzlich erhabene, spitzförmige Fixierdorne angebracht Hierbei kann
eine Vielzahl an Fixierdornen an beliebigen Stellen der Innenseite angeordnet sein.
Durch Anziehen der Befestigungsmittel "graben" sich diese Fixierdorne in den Untergrund
des Türblattes ein, wodurch die Fixierdorne nun die radialen Kräfte formschlüssig
gegen das Türblatt abstützen können.
[0012] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Struktur mathematisch
beschreibbar ist. Die Struktur kann somit unterschiedliche geometrische Körper als
erhabene Elemente aufweisen, die sich mathematisch definieren lassen. Beispielhaft
kann die Struktur als ein beliebiges Prisma, eine Pyramide oder ein Kegel ausgeformt
sein. Auch ist es denkbar, dass mehrere Fixierdorne gleichmäßig über die Innenseite
verteilt werden können, die eine raue Oberfläche an der Innenseite schaffen. Des Weiteren
ist es möglich, mehrere Fixierdorne lediglich in der Nähe der Befestigungsstellen
anzuordnen, um den Formschluss zwischen dem Beschlag und dem Türblatt gezielt in der
Nähe der Befestigungsstellen zu erhöhen. Zudem können eine optimale geometrische Form
der Struktur, die Anzahl der erhabenen Elemente und deren Positionierung für einen
bestimmten Beschlag bestimmt werden, um den Formschluss zwischen der Innenseite und
dem Türblatt zu optimieren. Bei dieser Bestimmung können auch die Materialeigenschaften
der Struktur bzw. des Beschlages und der Tür miteinbezogen werden, um eine Werkstoffwahl
der Struktur dem Werkstoff des Türblattes entsprechend anzupassen und somit die passende
Werkstoffpaarung zu bestimmen.
[0013] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Struktur und die Innenseite ein gemeinsames
monolithisches Bauteil bilden. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Struktur auf die
Innenseite des Beschlages angebracht ist. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass
die Struktur, insbesondere die Fixierdorne durch geeignete Werkstoffwahl oder eine
Oberflächenveredelung dem Einsatzzweck bzw. dem Werkstoff des Türblattes entsprechend
angepasst sind. Die Innenseite mit der Struktur kann ein 2-Komponenten Spritzgussteil
sein. Ferner ist es möglich, dass die Struktur eine größere Materialhärte aufweist
als die Innenseite des Beschlages.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsalternative der vorliegenden Erfindung kann der
Fixierdorn eine zum Türblatt hin spitzförmige Kontur aufweisen. Hierbei kann der Fixierdorn
insbesondere als Kegel oder Pyramide ausgeformt sein. Durch Anziehen des Befestigungsmittels
kann sich der Fixierdorn mit dem spitzen freien Ende in das Türblatt "eingraben".
Dadurch kann der Fixierdorn nun die radialen Kräfte, die in der Ebene der Innenseite
auf die Handhabe wirken, durch Formschluss vom Beschlag zum Türblatt ableiten. Außerdem
kann vorgesehen sein, dass die Verbindungsstrecke zwischen der Spitze des Fixierdoms
und dem Mittelpunkt der Grundfläche des Fixierdoms, die in der Ebene der Innenseite
liegt, im Wesentlichen senkrecht zur Innenseite verläuft. Dadurch kann erreicht werden,
dass der Fixierdorn unter einem rechten Winkel in das Türblatt eindringt, um eine
optimale Kraftübertragung beim Anziehen der Befestigungsmittel zu ermöglichen.
[0015] In einer weiteren Ausführungsalternative der Erfindung kann der Fixierdorn eine zum
Türblatt hin schneideförmige Kontur aufweisen, wobei insbesondere der Fixierdorn keilförmig
ausgebildet sein kann. Weiterhin kann der Fixierdorn als ein gerades Prisma ausgeführt
sein, das ein rechtwinkliges Viereck als Grundfläche, die in der Ebene der Innenseite
liegt, und zwei gleichschenklige Dreiecke als Seitenflächen aufweist. Vorteilhafterweise
kann der Fixierdorn derart an der Innenseite angeordnet sein, dass die Längsseite
der Grundfläche senkrecht zur Kraftresultierenden der radialen Kräfte liegt, die in
der Ebene der Innenseite auf den Beschlag wirken. Im Falle einer Türdrücker- oder
einer Schlüsselrosette, liegt die Kraftresultierende der radialen Kräfte entlang des
Radius der Türrosette. Hierbei kann die Längsseite der Grundfläche des Fixierdoms
senkrecht zum Radius der Innenseite in diesem Punkt angeordnet werden. Dadurch kann
der Fixierdorn den radialen Kräften optimal entgegenwirken.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Fixierdorn
und die Befestigungsstelle auf einer Linie liegen können, die unter einem rechten
Winkel die Betätigungsachse der Handhabe schneidet. Hierbei kann der Fixierdorn nahe
zur Befestigungsstelle angeordnet sein. Einerseits kann somit ermöglicht werden, dass
die Kraftübertragung beim Befestigen des Befestigungsmittels auf den Fixierdorn verbessert
ist. Andererseits kann ermöglicht werden, dass das Lösen des Befestigungsmittels ausgeschlossen
ist, da die radialen Kräfte, die auf das Befestigungsmittel einwirken, optimal durch
den naheliegenden Fixierdorn abgefangen werden können.
[0017] Des Weiteren können zwei Betätigungselemente und zwei Fixierdorne vorgesehen werden,
die auf einer Linie liegen, die insbesondere unter einem rechten Winkel die Betätigungsachse
der Handhabe schneidet. Hierbei können jeweils eine Befestigungsstelle und ein Fixierdorn
auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Innenseite symmetrisch bezüglich der Betätigungsachse
angeordnet sein. Zum Einen bietet eine derartige Anordnung eine verstärkte axiale
Befestigung des Beschlages. Zum Anderen verhindert diese Anordnung auch ein ungewolltes
Verschwenken des Beschlages am Türblatt, wenn eine radiale Kraft auf den Beschlag
ausgeübt wird, wie zum Beispiel beim Betätigen des Türdrückers oder beim Drehen eines
Schlüssels in einer Schlüsselroseite, um auf die Schlossmechanik zu wirken.
[0018] Vorteilhafterweise kann die Struktur als eine raue Oberflächenstruktur ausgeführt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Struktur
gleichverteilt an der Innenseite ausgebildet sein. Zudem kann vorgesehen sein, dass
die Oberflächenstruktur mehrere punkt- und/oder linienförmig erhabene Elemente aufweisen
kann. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Oberflächenstruktur
lediglich im Bereich des Befestigungsmittels auf der Innenseite vorgesehen sein, um
den radialen Kräften gezielt in der Nähe der Befestigungsmittel entgegenzuwirken.
Die Oberflächenstruktur kann zusätzlich einen Reibschluss zwischen der Innenseite
des Beschlages und dem Türblatt bewirken. Ebenfalls ist es denkbar, nicht nur eine
mathematisch beschreibbare, sondern auch eine stochastische Oberflächenstruktur, insbesondere
abhängig vom Werkstoff des Beschlages sowie vom Herstellungsverfahren des Beschlages,
zu verwenden. Weiterhin ist es denkbar, dass die Struktur Fixierdorne und eine Oberflächenstruktur
zugleich aufweisen kann, um neben dem Formschluss einen Reibschluss zwischen der Innenseite
des Beschlages und dem Türblatt zu bewirken. Ebenfalls kann vorgesehen sein, dass
die Struktur lediglich durch die den Reibschluss erhöhende Oberflächenstruktur bestimmt
ist.
[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht eine Innenseite
vor, die sich ringartig um die Betätigungsachse erstrecken kann. Dabei kann eine Abdeckfläche
innerhalb der Innenseite vorgesehen sein, die als Abdeckmittel für die Schlossmechanik
dient. Die Abdeckfläche kann mittig eine Öffnung aufweisen, durch die ein Dorn der
Handhabe sich erstrecken kann. Hierbei kann die Befestigungsstelle als ein Durchbruch
ausgeführt sein, der in der Abdeckfläche liegt. Erfindungsgemäß kann der Beschlag
als eine Türrosette ausgebildet sein, die eine Handhabe in Form eines Türdrückers
oder eines Schließzylinders aufnehmen kann. Die erfindungsgemäße Innenseite kann gemäß
dieser Ausführungsalternative kreisförmig oder oval ausgebildet sein. Die ringartige
Innenseite umfasst auch beliebige vieleckige Innenseiten, beispielhaft rechteckige
Innenseiten eines Kurz- oder Langschildes einer Tür.
[0020] Erfindungsgemäß kann das Befestigungsmittel als eine Schraube ausgebildet sein, die
zur axialen Fixierung des Beschlages am Türblatt selbst oder an einem weiteren Beschlag
dient, der auf der gegenüberliegenden Torblattseite angeordnet ist. Die Schrauben
können hierbei an der Oberfläche des Türblattes, d. h. direkt am Türblatt fixiert
werden. Alternativ können die Schrauben in den Beschlag auf der gegenüberliegenden
Türblattseite eingreifen, wobei beim Anziehen der Schrauben beide Beschläge gegeneinander
verspannt werden. Zudem kann die Befestigungsstelle eine Gewindebohrung aufweisen,
die dem Gewinde der Schraube komplementär ist.
[0021] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Beschlages mit zwei Fixierdornen,
- Figur 2
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Beschlages gemäß Figur 1,
- Figur 3a
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fixierdoms,
- Figur 3b
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Fixierdoms,
- Figur 4
- eine Draufsicht des erfindungsgemäßen Beschlages gemäß Figur 1, und
- Figur 5
- eine Draufsicht eines weiteren erfindungsgemäßen Beschlages, der eine definierte Oberflächenstruktur
aufweist.
[0022] Figur 1 und nachstehend Figur 4 zeigen einen erfindungsgemäßen Beschlag 1 mit einer
Struktur 4, die einen Formschluss zwischen einer Innenseite 3 und einer Türoberfläche
bewirkt, um ein Lösen der Befestigung bzw. ein Verrutschen des Beschlages 1 zu verhindern.
Die Struktur 4 umfasst in dem dargestellten Beispiel zwei Fixierdorne 5a, die jeweils
eine spitzförmige Kontur aufweisen, die als eine Pyramide ausgeformt ist. Die spitzförmige
Kontur der Fixierdorne 5a ist dazu ausgelegt, sich beim Befestigen des Beschlages
1 am Türblatt mit ihrem spitzen Ende in die Oberfläche des Türblattes einzudringen.
Somit wird ein Formschluss zwischen den Fixierdornen 5a und dem Türblatt geschaffen,
um die radialen Kräfte, die auf den Beschlag 1 ausgeübt werden, zuverlässig vom Beschlag
1 zum Türblatt abzuleiten.
[0023] Die beiden Fixierdorne 5a liegen auf einer fiktiven Linie R1, die entlang eines Durchmessers
der Innenseite 3 verläuft. Die Fixierdorne 5a sind hierbei symmetrisch um eine Betätigungsachse
9 angeordnet. Die Betätigungsachse 9 bestimmt hierbei die Erstreckungsrichtung des
Führungslagers für einen Türdrücker und ist senkrecht zur Ebene des Türblattes ausgerichtet.
Durch diese Anordnung der Fixierdorne 5a wird verhindert, dass die Innenseite 3 beim
Einwirken von Kräften, die in der Ebene der Innenseite 3 liegen, entlang des Türblattes
sich verschiebt. Die Fixierdorne 5a sind in der Nähe der Befestigungsstellen 6 angeordnet,
die nicht explizit dargestellte Befestigungsmittel zur axialen Fixierung des Beschlages
1 am Türblatt aufnehmen. Dies bedingt eine optimale Kraftübertragung beim Anziehen
von Befestigungsmittel, sodass die Fixierdorne 5a in das Türblattmaterial leicht eindringen
können. Die Innenseite 3 erstreckt sich ringartig um die Betätigungsachse 9 der Handhabe.
Die fiktive Linie R1, die zwei Fixierdorne 5a und zwei Befestigungsstellen 6 verbindet,
teilt die Innenseite 3 in zwei symmetrische Bereiche. Eine zweite fiktive Linie R2
ist gezeigt, die ebenfalls wie die fiktive Linie R1 entlang eines Durchmessers der
Innenseite 3 verläuft. Mit dem Schnittpunkt der fiktiven Linien R1 und R2 wird der
Punkt angedeutet, durch den die Betätigungsachse 9 verläuft und senkrecht die Ebene
der Innenseite 3 schneidet. Innerhalb der Innenseite 3 ist eine Abdeckfläche 10 vorgesehen,
die dazu ausgelegt ist, die Schlossmechanik abzudecken. Die Abdeckfläche 10 weist
mittig eine Öffnung 11 auf, die einen Dorn der Handhabe zur Betätigung der Schlossmechanik
aufnimmt. Die Befestigungsstellen 6 können als Durchbrüche ausgeführt sein, die in
der Abdeckfläche 10 liegen und die hier nicht dargestellte Befestigungsmittel aufnehmen,
die zum Beispiel als Schrauben ausgeführt sein können.
[0024] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Beschlages 1 gemäß Figur 1,
der einen Türdrücker 2 als Handhabe aufweist. Die Innenseite 3 des Beschlages 1 liegt
hierbei auf einem Türblatt 13 an und ist an den Befestigungsstellen 6 am Türblatt
13 mittels nicht dargestellter Schrauben befestigt. Die Fixierdorne 5a, die in der
Nähe der Befestigungsstellen 6 angeordnet sind, befinden sich im Türblattmaterial,
sodass ein Formschluss zwischen der Außenfläche der Fixierdorne 5a und dem Material
des Türblattes 13 entsteht, wenn die Schrauben angezogen werden. Der Türdrücker 2
weist einen Dom 12 auf, der in das Innere des Türblattes 13 eingreift und beim Drücken
des Türdrückers 2 eine Drehung auf die Schlossmechanik überträgt. Wie in Figur 2 gezeigt
ist, weisen die Fixierdorne 5a eine spitzförmige Kontur auf, wobei die Verbindungsstrecke
zwischen der Spitze des Fixierdoms 5a und der Innenseite 3 senkrecht zur der Oberfläche
des Türblattes 13 verläuft. Dadurch wird erreicht, dass die Kraft beim Anziehen der
nicht gezeigten Schrauben wirkungsvoll auf die Spitzen der Fixierdorne 5a übertragen
werden kann.
[0025] Figur 3a zeigt einen möglichen Fixierdorn 5a, der als eine Pyramide 7 ausgeformt
ist. Die Pyramide 7 weist eine Grundfläche 7a auf, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als ein Dreieck ausgebildet ist. Die Verbindungsstrecke H zwischen einer Spitze S
der Pyramide 7 und einem Mittelpunkt M der Grundfläche 7a des Fixierdorns 5a verläuft
dabei senkrecht zur Grundfläche 7a. Die Spitze S des Fixierdoms 5a erfährt dadurch
die größte Kraft, die beim Anziehen der Befestigungsschrauben ausgeübt wird, wenn
die Spitze S des Fixierdorns 5a mit der Türoberfläche in Berührung kommt. Die Fixierdorne
5a können sich auf diese Weise leicht in die Oberfläche des Türblattes eingraben,
um einen Formschluss mit der Oberfläche des Türblattes herzustellen.
[0026] Die Figur 3b zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Fixierdorns 5a, der eine
zum Türblatt hin schneideförmige Kontur 8 aufweist, wobei insbesondere der Fixierdorn
5a keilförmig ausgebildet ist. Die schneideförmige Kontur 8 ist hierbei als ein gerades
Prisma ausgeführt, das ein rechtwinkliges Viereck als Grundfläche 8a aufweist, die
in der Ebene der Innenseite angeordnet ist. Weiterhin weist die Kontur 8 zwei gleichschenklige
Dreiecke als Seitenflächen 8b auf, die sich senkrecht zur Grundfläche 8a erstrecken.
Der Fixierdorn 5a wird derart an der Innenseite des Beschlages angeordnet, dass die
Längsseite der Grundfläche 8a senkrecht zur Kraftresultierenden der radialen Kräfte
liegt, die in der Ebene der Innenseite des Beschlages auf die Handhabe wirken. Somit
wird gewährleistet, dass die radialen Kräfte beim Betätigen der Handhabe beinahe senkrecht
auf die viereckige Seitenfläche des Prisma einwirken und somit zuverlässig durch Formschluss
abgefangen werden.
[0027] Des Weiteren ist es denkbar, unterschiedliche geometrische Formen als Fixierdorne
anzuwenden, die unterschiedliche Vielecke als Grundfläche aufweisen können, die beispielsweise
eine nach oben aus der Grundfläche herausragende Spitze bzw. Kante aufweisen. Zum
Beispiel wäre ein Kegel als ein Fixierdorn denkbar, wobei die kreisförmige Grundfläche
des Kegels auf der Innenseite des Beschlages angeordnet ist. Weiterhin können unterschiedliche
Prismen mit schneidenförmigen Kanten oder Pyramiden mit spitzenförmigen Konturen als
Fixierdorne Verwendung finden.
[0028] Die Figuren 4 und 5 zeigen zwei alternative Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Struktur 4. Gemäß Figur 4 weist die Struktur 4 zwei Fixierdorne 5a auf, die in der
Nähe der Befestigungsstellen 6 angeordnet sind und eine spitzförmige Kontur in Form
einer Pyramide 7 aufweisen, wie in Figur 3a gezeigt ist. Eine derartige Form und Positionierung
der Fixierdorne 5a ermöglicht eine optimale Kraftübertragung auf die Spitzen der Fixierdorne
5a beim Anziehen der Befestigungsmittel. Die Fixierdorne 5a sind symmetrisch bezüglich
des Mittelpunktes der Innenseite 3 angeordnet, um einem Drehmoment, der beim Betätigen
der Schlossmechanik auf den Beschlag 1 ausgeübt wird, wirkungsvoll entgegenzuwirken
und ein Verschwenken der Innenseite 3 bezüglich der Betätigungsachse 9 zu verhindern.
[0029] Figur 5 zeigt eine weitere mögliche Struktur 4, die als eine raue Oberflächenstruktur
5b ausgebildet ist, die mehrere erhabene Elemente umfasst, wobei die erhabenen Elemente
gleichmäßig auf der Innenseite 3 verteilt sind. Weiterhin können die erhabenen Elemente
gemäß Figur 5 in Form von Punkten oder Linien ausgebildet sein. Auch ist es denkbar,
dass die Oberflächenstruktur 5b lediglich in der Nähe der Befestigungsstellen 6 angeordnet
sein kann, um die radialen Kräfte gezielt von den Befestigungsstellen 6 abzulenken.
[0030] Zudem ist es denkbar, dass die Struktur 4 sowohl Fixierdorne 5a gemäß Figur 4 als
auch eine raue Oberflächenstruktur 5b gemäß Figur 5 aufweisen kann.
[0031] Der Beschlag 1 gemäß den Figuren 1, 2, 4 und 5 kann unterschiedliche Formen aufweisen.
Unter Anderem kann der Beschlag 1 gemäß allen Ausführungsbeispielen als ein Kurz-
bzw. Langschild oder eine Schlüsselrosette zur Aufnahme eines Schließzylinders ausgebildet
sein, um eine Handhabe zur Betätigung der Schlossmechanik aufzunehmen.
[0032] Es soll einem Fachmann naheliegen, dass die Erfindung in ihrer Ausführung sich nicht
auf die vorstehenden angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei
grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen,
der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich
konstruktiven Einzelheiten, räumliche Anordnungen und Verfahrensschritte, können sowohl
für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen, insbesondere basierend auf
Figur 1 bis Figur 5 erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Beschlag
- 2
- Handhabe
- 3
- Innenseite des Beschlags 1
- 4
- Struktur
- 5a
- Fixierdorn
- 5b
- Oberflächenstruktur
- 6
- Befestigungsstellen
- 7
- spitzförmige Kontur
- 7a
- Grundfläche der spitzförmigen Kontur 7
- 8
- schneideförmige Kontur
- 8a
- Grundfläche der schneideförmigen Kontur 8
- 8b
- Seitenflächen der schneideförmigen Kontur 8
- 9
- Betätigungsachse der Handhabe 2
- 10
- Abdeckfläche
- 11
- Öffnung
- 12
- Dorn der Handhabe 2
- 13
- Türblatt
- R1
- fiktive Linie
- R2
- fiktive Linie
- M
- Mittelpunkt der Grundfläche 7a
- S
- Spitze der spitzförmigen Kontur 7
- H
- Verbindungsstrecke zwischen der Spitze S und dem Mittelpunkt M
1. Beschlag (1) zur Aufnahme einer an einem Türblatt (13) befestigbaren Handhabe (2),
insbesondere eines Türdrückers (2), eines Kurz- oder Langschildes, oder eines Schließzylinders,
mit einer planebenen, zum Türblatt (13) zugewandten Innenseite (3), die sich um eine
Betätigungsachse (9) der Handhabe (2) erstreckt, und mindestens einer Befestigungsstelle
(6), in der ein Befestigungsmittel aufgenommen ist, das zur Fixierung der Innenseite
(3) am Türblatt (13) dient, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite (3) eine Struktur (4) aufweist, die einen Formschluss zwischen der
Innenseite (3) und dem Türblatt (13) bewirkt.
2. Beschlag (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeicihnet, dass die Struktur (4) mindestens einen Fixierdorn (5a), insbesondere zwei Fixierdorne
(5a) aufweist, wobei insbesondere die Struktur (4) mathematisch beschreibbar ist.
3. Beschlag (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (4) und die Innenseite (3) ein monolithisches Bauteil bilden.
4. Beschlag (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fixierdorn (5a) eine zum Türblatt (13) hin spitzförmige Kontur (7) aufweist,
wobei insbesondere der Fixierdorn (5a) als Kegel oder Pyramide ausgeformt ist.
5. Beschlag (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstrecke (H) zwischen der Spitze (S) des Fixierdorns (5a) und dem Mittelpunkt
(M) der Grundfläche (7a) des Fixierdoms (5a), die in der Ebene der Innenseite (3)
liegt, im Wesentlichen senkrecht zur Innenseite (3) verläuft.
6. Beschlag (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fixierdorn (5a) eine zum Türblatt (13) hin schneideförmige Kontur (8) aufweist,
wobei insbesondere der Fixierdorn (5a) keilförmig ausgebildet ist.
7. Beschlag (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Fixierdorn (5a) ein gerades Prisma ist, das ein rechtwinkliges Viereck als Grundfläche
(8a), die in der Ebene der Innenseite (3) liegt, und zwei gleichschenklige Dreiecke
als Seitenflächen (8b) aufweist, wobei insbesondere der Fixierdorn (5a) derart an
der Innenseite (3) angeordnet ist, dass die Längsseite der Grundfläche (8a) senkrecht
zur Kraftresultierenden der Kräfte liegt, die radial zur Betätigungsachse (9) der
Handhabe (2) wirken.
8. Beschlag (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fixierdorn (5a) und die Befestigungsstelle (6) auf einer Linie liegen, die unter
einem rechten Winkel die Betätigungsachse (9) der Handhabe (2) schneidet, wobei insbesondere
der Fixierdorn (5a) nahe zur Befestigungsstelle (6) angeordnet ist.
9. Beschlag (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Betätigungselemente (6) und zwei Fixierdorne (5a) vorgesehen sind, die auf einer
Linie liegen, die insbesondere unter einem rechten Winkel die Betätigungsachse (9)
der Handhabe (2) schneidet.
10. Beschlag (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (4) eine raue Oberflächenstruktur (5b) ist, die insbesondere gleich
verteilt an der Innenseite (3) ausgebildet ist, wobei insbesondere die Oberflächenstruktur
(5b) mehrere punkt- und/oder linienförmig erhabene Elemente aufweist.
11. Beschlag (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite (3) ringartig um die Betätigungsachse (9) sich erstreckt und eine
Abdeckfläche (10) innerhalb der Innenseite (3) vorgesehen ist, die mittig eine Öffnung
(11) aufweist, durch die ein Dom (12) der Handhabe (2) verläuft, insbesondere dass
die Befestigungsstelle (6), die als Durchbruch ausgeführt ist, in der Abdeckfläche
(10) liegt.
12. Beschlag (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel als eine Schraube ausgebildet ist, die zur axialen Fixierung
des Beschlages (1) am Türblatt (13) oder an einem weiteren Beschlag dient, der auf
der gegenüberliegenden Türblattseite angeordnet ist