[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sperrwerk für eine Kraftfahrzeugtür gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Dabei ist der Begriff Kraftfahrzeugtür umfassend
zu deuten und beinhaltet auch Kraftfahrzeug-Klappen, -Deckel, Schiebetüren, Motorhauben
und alle Verschlusselemente, die in einem Fahrzeug Öffnungen abdecken.
[0002] In der
US 3,386,761, von der die Erfindung ausgeht, ist in Fig. 5 ein Sperrwerk dargestellt, dass eine
Drehfalle beinhaltet, die durch eine Feder in Öffnungsrichtung belastet wird. Diese
Drehfalle wird im geschlossenen Zustand durch eine Sperrklinke formschlüssig blockiert.
Die Sperrklinke ist auf einem Sperrklinkenhebel schwenkbar gelagert und durch eine
Feder in Blockierrichtung zur Drehfalle belastet. Der Sperrklinkenhebel ist durch
eine weitere Feder in Öffnungsrichtung belastet. Das Öffnen des Schlosses wird durch
die formschlüssige Verbindung zu einem Sperrhebel verhindert. Der Sperrhebel ist durch
eine weitere Feder in Schließrichtung belastet. Dieser Sperrhebel kann mittels eines
Hubmagneten außer Eingriff mit dem Sperrklinkenhebel gebracht werden, so dass der
Sperrklinkenhebel mit der Sperrklinke aus dem Eingriffsbereich der Drehfalle schwenkt
und diese öffnet. Beim Schließen der Tür dreht der nicht dargestellte Schließbügel
die Drehfalle in Schließrichtung. Dabei wird nur die Sperrklinke, ohne Sperrklinkenhebel
in Öffnungsrichtung bewegt und durch die Sperrklinkenfeder sofort wieder geschlossen.
[0003] In dieser Ausführungsform sind jedoch die Sperrklinke und die Drehfalle derart zueinander
angeordnet, dass die Drehfalle auf die Sperrklinke ein Drehmoment in Öffnungsrichtung
erzeugt. Dies wird durch das Kräfteparallelogramm in Fig. 2 der
US 3,386,761 detailliert dargestellt. Diese Anordnung beinhaltet jedoch den Nachteil, dass sich
die Sperrklinke bei starken Vibrationskräften in Öffnungsrichtung bewegen kann. Durch
die Bewegung der Sperrklinke in Öffnungsrichtung wird die Blockierung der Drehfalle
aufgehoben, so dass sich das Schloss und somit die Fahrzeugtür öffnen kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sperrwerk zu schaffen, welches beim
Schließen eine geringe Geräuschentwicklung hat, jedoch auch bei Vibrationen und anderen
mechanischen Einflüssen die Tür sicher in geschlossener Position hält.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich das erfindungsgemäße Sperrwerk durch die
im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale aus. Details der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
[0006] Das erfindungsgemäße Sperrwerk besteht u.a. aus einer Drehfalle und einer Sperrklinkenmechanik,
die meist Bestandteil eines Kraftfahrzeugschlosses sind. Diese Kraftfahrzeugschlösser
halten in Verbindung mit einem Schließbügel Kraftfahrzeugtüren, -Kofferraumdeckel,
Kofferraumhauben, Motorhauben, Heckdeckel oder Schiebetüren in geschlossener Position,
bzw. lassen sich mittels der Schlösser öffnen. Dabei steht der Begriff Kraftfahrzeugtür
für alle Elemente, die Öffnungen in Fahrzeugen abdecken.
[0007] Bei Seitentüren sind die Schlösser mit den Sperrwerken meist in den Türen montiert,
wobei der korrespondierende Schießbügel an der Karosserie, vorzugsweise an der B-
oder C-Säule, befestigt ist. Bei Heckklappendeckeln hingegen ist das Schloss mit dem
Sperrwerk an der Karosserie befestigt, wobei der Schließbügel am beweglichen Teil,
dem Heckdeckel moniert ist. Die Positionierung der Komponenten hat somit keinen Einfluss
auf die Erfindung. Das gleiche gilt für die geometrische Form des Schließbügels. Als
Schließbügel werden alle Elemente bezeichnet, z.B. auch Schließbolzen oder Schließkeile,
die mit dem Sperrwerk eine formschlüssige Verbindung eingehen.
[0008] Das erfindungsgemäße Sperrwerk besteht aus einer Drehfalle und einer Sperrklinkenmechanik.
Die Drehfalle steht bei geschlossener Tür mit dem Schließbügel in formschlüssiger
Verbindung. Beim Öffnen der Tür wird dieser Formschluss gelöst. Die Drehfalle ist
vorzugsweise ein U-förmiges Element, das schwenkbar gelagert ist. Eine Feder belastet
die Drehfalle in Öffnungsrichtung. Beim Schließvorgang drückt der Schließbügel auf
einen Schenkel der U-förmigen Drehfalle, wodurch der andere Schenkel der Drehfalle
um den Schließbügel rotiert und damit eine formschlüssige Verbindung mit dem Schließbügel
eingeht. Diese Position der Drehfalle wird bei geschlossener Tür durch eine Sperrklinke
fixiert. Sowohl die Sperrklinkenfeder, als auch die Türdichtung üben über den Schließbügel
und die Drehfalle Druck auf die Sperrklinke aus. Erzeugt die Kraft der Drehfalle auf
die Sperrklinke ein Drehmoment, das den Formschluss zwischen Sperrklinke und Drehfalle
stabilisiert, z.B. weil die Drehfalle die Sperrklinke gegen einen festen Anschlag
drückt, wird diese Belastungsrichtung als "in Schließrichtung" bezeichnet. Als Öffnungsrichtung
wird die Bewegungsrichtung bezeichnet, bei der die Drehfalle die Sperrklinke, bzw.
die Sperrklinkenbaugruppe in die Richtung drückt, in der die Sperrklinke außer Eingriff
mit der Drehfalle gebracht wird.
[0009] Der Kernpunkt der Erfindung besteht nun darin, die Kontaktflächen zwischen Drehfalle,
Sperrklinke und Sperrklinkenhebel, und deren Drehpunkte derart anzuordnen, dass die
Kraft der Drehfalle, die auf die Sperrklinke wirkt, ein Drehmoment erzeugt, das die
Blockierung zwischen Sperrklinke und Drehfalle verstärkt. Gleichzeitig erzeugt die
gleiche Kraft der Drehfalle, ein Drehmoment auf die Baugruppe von Sperrklinkenhebel
und Sperrklinke, durch die die Baugruppe aus Sperrklinkenhebel und Sperrklinke in
Öffnungsrichtung belastet ist.
[0010] Erzeugt wird die Kraft, die von der Drehfalle auf die Sperrklinke übertragen wird,
von einer Drehfallenfeder und der Türdichtung. Die Drehfallenfeder greift direkt an
der Drehfalle an und erzeugt ein Drehmoment das die Drehfalle in Öffnungsrichtung
belastet. Eine weitaus höhere Kraft wird, bei geschlossener Tür, durch die Türdichtung
erzeugt. Die Türdichtung, die zwischen Karosserie und Tür angeordnet ist, erzeugt
eine Kraft über die Türstruktur, auch als Türrahmen bezeichnet, auf das Schloss, insbesondere
auf das Sperrwerk, insbesondere auf die Drehfalle. Bei geschlossener Tür steht die
Drehfalle in formschlüssiger Verbindung mit dem Schließbügel, wodurch der Kraftfluss
geschlossen ist. Die so erzeugte Kraft wird von der Drehfalle auf die Sperrklinke
bzw. auf die Baugruppe aus Sperrklinkenhebel und Sperrklinke übertragen.
[0011] Sowohl Sperrklinke als auch Sperrklinkenhebel werden durch eine Feder in Richtung
Drehfalle belastet. Die Sperrklinke ist derart geformt, dass diese auf dem Sperrklinkenhebel
gelagert ist und eine Kontur aufweißt, die in formschlüssiger Verbindung mit einer
Kontur des Sperrklinkenhebels steht. Die Federkraft der Drehfallenfeder wird nun auf
diese Kontur der Sperrklinke und direkt weiter über die Sperrklinkenhebelkontur auf
den Sperrklinkenhebel übertragen, der dadurch in Richtung Drehfalle belastet ist.
[0012] Sowohl Drehfalle als auch Sperrklinke und Sperrklinkenhebel sind derart gestaltet,
dass die Drehfalle auf die Baugruppe aus Sperrklinkenhebel und Sperrklinke ein Drehmoment
erzeugt, dass die Baugruppe in Öffnungsrichtung belastet. Bei geschlossener Tür wird
die Bewegung der Sperrklinken-Sperrklinkenhebel-Baugruppe in Öffnungsrichtung durch
den Sperrhebel verhindert. Dies erfolgt dadurch, dass der Sperrhebel den Sperrklinkenhebel
in Öffnungsrichtung blockiert. Beim Öffnungsvorgang wird der Sperrhebel aus der Bahn
des Sperrklinkenhebels geschwenkt, wodurch der Formschluss aufgehoben wird und die
Sperrklinken-Sperrklinkenhebel-Baugruppe sich in Öffnungsrichtung bewegt.
[0013] Der Sperrhebel wird durch eine Feder in die Richtung belastet, in der er den Sperrklinkenhebel
blockiert. Durch einen motorischen Antrieb oder auch manuell kann der Sperrhebel außer
Eingriff mit dem Sperrklinkenhebel gebracht werden.
[0014] Es darf an dieser Stelle klargestellt werden, dass der in den Ansprüchen verwendete
Begriff "Zwischenhebel" dem in der Beschreibung verwendeten Begriff "Sperrklinkenhebel"
entspricht, auch wenn dieser Zusammenhang bereits aus der vorangegangenen Beschreibung
sowie aus der Figurenbeschreibung zu den Fig. 1 bis 5 hervorgeht.
[0015] Der oben beschriebene Öffnungsvorgang ist stets damit verbunden, dass der Eingriff
zwischen der Sperrklinke und der Drehfalle aufgehoben wird. Dies kann in einer bevorzugten
Variante impulsartig erfolgen, indem die Sperrklinke aus dem Bewegungsbereich der
Drehfalle gezogen wird. Diese Art des Aushebens der Sperrklinke ist stets mit einem
entsprechend impulsartigen Geräusch verbunden. Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
ist es daher vorgesehen, dass der Öffnungsvorgang mit einer Abwälzbewegung der Sperrklinke
auf der Drehfalle einhergeht. Weiter vorzugsweise dreht sich die Sperrklinke im Zuge
der Abwälzbewegung aus der Hauptraste bzw. Vorraste der Drehfalle heraus. Die oben
beschriebene Abwälzbewegung sorgt dafür, dass eine impulsartige Geräuschentwicklung
durch das Aufheben des Eingriffs zwischen Sperrklinke und Drehfalle nicht auftritt.
[0016] Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der eigenständige Bedeutung zukommt,
wird ein Kraftfahrzeugtürschloss mit einem Sperrwerk beansprucht.
[0017] Das vorschlagsgemäße Kraftfahrzeugtürschloss ist in einer Kraftfahrzeugtür oder in
einem Türrahmen positionierbar. Das Kraftfahrzeugtürschloss hält die Kraftfahrzeugtür
in Verbindung mit einem an dem Türrahmen oder der Tür positionierten Schließbügel
geschlossen oder öffnet die Kraftfahrzeugtür entsprechend, wobei ein Sperrwerk mit
einer Drehfalle, die bei geschlossener Kraftfahrzeugtür mit dem Schließbügel formschlüssig
verbunden ist, mit einer Sperrklinke, die die Drehfalle bei geschlossener Kraftfahrzeugtür,
in einer Vorraststellung oder einer Hauptraststellung, blockiert und mit einer Baugruppe
bestehend aus einem schwenkbaren Zwischenhebel und der darin schwenkbar gelagerten
Sperrklinke, die die Drehfalle bei geschlossener Kraftfahrzeugtür, in einer Vorraststellung
oder eine Hauptraststellung, blockiert, vorgesehen ist.
[0018] Wesentlich nach dieser weiteren Lehre ist, dass die Drehfalle bei geschlossener Kraftfahrzeugtür
die Sperrklinke in Schließrichtung belastet, jedoch auch die Baugruppe aus Zwischenhebel
und Sperrklinke in Öffnungsrichtung belastet.
[0019] Hinsichtlich der Vorteile der weiteren Lehre sowie möglichen Ausführungsbeispielen
darf in vollem Umfange auf die Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Sperrwerk verwiesen
werden.
[0020] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Von
den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- ein Sperrwerk in geöffneter Position,
- Fig. 2
- das Sperrwerk gemäß Fig. 2 während des Schließvorganges,
- Fig. 3
- das Sperrwerk gemäß Fig. 1 in Hauptraststellung,
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3,
- Fig. 5
- das Sperrwerk gemäß Fig. 3 mit ausgehobenem Sperrhebel,
- Fig. 6
- ein weiteres Sperrwerk in geöffneter Position,
- Fig. 7
- das Sperrwerk gemäß Fig. 6 während des Schließvorganges,
- Fig. 8
- das Sperrwerk gemäß Fig. 6 in Hauptraststellung,
- Fig. 9
- das Sperrwerk gemäß Fig. 6 in einem ersten Abschnitt des Öffnungsvorgangs und
- Fig. 10
- das Sperrwerk gemäß Fig. 6 in einem zweiten Abschnitt des Öffnungsvorgangs.
[0021] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Sperrwerk in geöffneter Position. Der Schießbügel
2 befindet sich nicht im Eingriff mit der Drehfalle 1. Die Sperrklinke 3 ist auf dem
Sperrklinkendorn 7 gelagert, wobei die Sperrklinkendorn 7 auf dem Sperrklinkenhebel
4 positioniert ist. Der Sperrklinkenhebel 4 ist auf einem Dorn 8 schwenkbar gelagert.
Die Kraft der Sperrklinkenfeder 5 greift am Hebelarm 9 der Sperrklinke 3 an und wird
auf den Hebelarm 10 des Sperrklinkenhebels 4 übertragen. Dies bewirkt eine Bewegung
des Sperrklinkenhebels 4 im Uhrzeigersinn. Die Bewegung des Sperrklinkenhebels 4 wird
über den Blockadehebelarm 11, der gegen die Kontur 12 des Sperrhebels 6 stößt, gestoppt.
Eine Sperrhebelfeder 13 belastet den Sperrhebel 6 in Schließrichtung.
[0022] Beim Schließen des Sperrwerks bewegt sich der Schließbügel 2, wie in Fig. 2 dargestellt,
in das Einlaufmaul 14 der Drehfalle 1. Dabei drückt der Schließbügel 2 auf die Kontur
15 der Drehfalle 1, wodurch sich die Drehfalle 1 um den Drehfallendom 16 in Schließrichtung
bewegt. Parallel dazu schwenkt die Kontur 18 der Drehfalle die Sperrklinke 3 über
deren Kontur 17 gegen den Uhrzeigersinn in Öffnungsrichtung. Dies erfolgt gegen die
Kraft der Sperrklinkenfeder 5. Besonders deutlich wird in Fig. 2, dass während des
Schließvorgangs nur die Sperrklinke 3 um den Sperrklinkendorn 7 schwenkt, wobei der
Sperrklinkenhebel 4 in seiner Position bleibt. Nachdem die Drehfalle 1 ihre Endposition
erreicht hat, fällt die Sperrklinke 3 aufgrund der Federkraft der Feder 5 wieder in
Ihre Ursprungslage (siehe Fig. 3). Aufgrund der geringen Masse der Sperrklinke 3 entsteht
beim Auftreffen auf dem Sperrklinkenhebel 4 nur ein geringes Geräusch.
[0023] In Fig. 3 ist das Sperrwerk in geschlossener Position dargestellt. Hier drückt die
Drehfalle 1 über die Druckkontur 23 auf die Sperrkontur 19 der Sperrklinke 3. Der
Angriffspunkt an der Sperrklinkenkontur 19, an dem die Druckkontur 23 der Drehfalle
1 angreift und der Drehpunkt 7 auf der die Sperrklinke 1 gelagert ist, sind so zueinander
angeordnet, dass der Hebelarm 9 der Sperrklinke 3 den Hebelarm 10 des Sperrklinkenhebels
4 belastet. Der Sperrhebel 6 blockiert mit der Kontur 12 über den Blockierarm 11 den
Sperrklinkenhebel 4. Aufgrund dieser Zuordnung blockiert die Sperrklinke 3 in Verbindung
mit dem Sperrklinkenhebel 4 und dem Sperrhebel 6 die Bewegung der Drehfalle 1 in Öffnungsposition.
[0024] In Fig. 4 ist die Drehfalle 1, die Sperrklinke 3, der Sperrklinkenhebel 4 und der
Sperrhebel 6 vergrößert dargestellt. Die Richtung der Kraft, die von der Drehfalle
1 auf die Sperrklinke 3 ausgeübt wird, ist in dieser Ansicht durch den Pfeil 20 dargestellt.
Die Kraftrichtung 20 verläuft zwischen dem Drehpunkt 7 der Sperrklinke 3 und dem Drehpunkt
8 des Sperrklinkenhebels 4. Dies bewirkt, dass auf die Sperrklinke 3 ein Drehmoment
im Uhrzeigersinn erzeugt wird. Auch bei Vibrationen versucht die Sperrklinke 3 sich
immer in Richtung Uhrzeigersinn zu bewegen. Diese Bewegung der Sperrklinke 3 wird
jedoch durch den Hebelarm 10 des Sperrklinkenhebels 4 und den Hebelarm 9 der Sperrklinke
3 formschlüssig blockiert. Somit wird auf die Sperrklinke 3 in geschlossener Position
ein Drehmoment in Schließrichtung erzeugt. Wird hingegen ein Drehmoment gegen den
Uhrzeigersinn erzeugt, kann die Sperrklinke gegen die Federkraft der Sperrklinkenfeder
5 ausweichen. In diesem Fall wird ein Drehmoment in Öffnungsrichtung erzeugt.
[0025] Da die Sperrklinke 3 auf dem Sperrklinkenhebel 4 gelagert ist, wird bei Belastung
der Sperrklinke 3 gleichzeitig ein Drehmoment auf den Sperrklinkenhebel 4 erzeugt.
Bei dieser Anordnung der Drehpunkte 7, 8 und der Ausrichtung der Kraft gemäß Pfeil
20 wirkt dieses Drehmoment bezogen auf den Drehpunkt 8 gegen den Uhrzeigersinn. Die
Bewegung des Sperrklinkenhebels 4 wird jedoch durch die Blockierung des Sperrklinkenhebels
4 durch die Sperrkontur 21 am Sperrhebel 6 gestoppt. Der Sperrhebel 6 ist jedoch um
den Drehpunkt 22 schwenkbar (siehe Fig. 5). In der Ansicht von Figur 5 ist der Sperrhebel
6 außer Eingriff mit dem Sperrklinkenhebel 6. Das zuvor erläuterte Drehmoment auf
den Sperrklinkenhebel 4, das gegen den Uhrzeigersinn um den Drehpunkt 8 wirkt, dreht
die Baugruppe aus Sperrklinkenhebel 4 und Sperrklinke 3 außerhalb der Eingriffsbereich
der Drehfalle 1 und somit in Öffnungsrichtung. Wirkt das Drehmoment auf den Sperrklinkenhebel
4 gegen den Uhrzeigersinn, wird die Baugruppe aus Sperrklinkenhebel 4 und Sperrklinke
in den Bereich der Drehfalle 1 und somit in Schließrichtung belastet.
[0026] Die Fig. 6 bis 10 zeigen ein erfindungsgemäßes Sperrwerk in einer weiteren Ausfiihrungsform.
Die grundsätzliche Funktion der Komponenten Drehfalle 1, Sperrklinke 3, Sperrklinkenhebel
4 und Sperrhebel 6 entspricht der grundsätzlichen Funktion der entsprechenden Komponenten
des in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Sperrwerks. Entsprechend handelt es sich auch
bei dem in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Sperrwerk um ein Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss,
das im montierten Zustand in einer Kraftfahrzeugtür oder in einem Türrahmen positioniert
ist und das dann in Verbindung mit einem an den Türrahmen oder der Tür positionierten
Schießbügel 2 die Kraftfahrzeugtür geschlossen hält oder öffnet. Im Folgenden wird
die Funktionsweise des in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Sperrwerks erläutert, wobei
der in den Ansprüchen verwendete Begriff "Zwischenhebel" wieder dem in der Beschreibung
verwendeten Begriff "Sperrklinkenhebel" entspricht.
[0027] Das Sperrwerk ist mit einer Drehfalle 1 ausgestattet, die bei geschlossener Kraftfahrzeugtür
mit dem Schließbügel 2 formschlüssig verbunden ist (Fig. 8). Weiter ist eine Sperrklinke
3 vorgesehen, die die Drehfalle 1 bei geschlossener Kraftfahrzeugtür in einer nicht
dargestellten Vorraststellung oder einer in Fig. 8 dargestellten Hauptraststellung
blockiert. Ein Sperrklinkenhebel 4 (Zwischenhebel 4) und die obige Sperrklinke 3 bilden
eine Baugruppe.
[0028] Die Kraftrichtung der von der Drehfalle 1 auf die Sperrklinke 3 übertragenden Kraft
ist in Fig. 8 mit dem Bezugszeichen 20 angedeutet. Aus dieser Darstellung geht hervor,
dass es auch bei dem in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel so ist,
dass die Drehfalle 1 bei geschlossener Kraftfahrzeugtür die Sperrklinke 3 in Schließrichtung,
in Fig. 8 relativ zu dem Sperrklinkenhebel 4 im Uhrzeigersinn, belastet, jedoch auch
die Baugruppe aus Sperrklinkenhebel 4 und Sperrklinke 3 insgesamt in Öffnungsrichtung,
in Fig. 8 relativ zum Sperrwerk im Übrigen gegen den Uhrzeigersinn, belastet. Die
Sperrklinke 3 ist dabei auf dem Sperrklinkenhebel 4 um eine Sperrklinkenachse 3a schwenkbar
gelagert. Der Sperrklinkenhebel 4 ist dagegen um eine Sperrklinkenhebelachse 4a an
einem feststehenden Teil des Kraftfahrzeugtürschlosses, insbesondere an einem Gehäuseteil
des Kraftfahrzeugtürschlosses, schwenkbar gelagert. Die Drehfalle 1 ist entsprechend
um eine Drehfallenachse 1a wiederum an einem feststehenden Teil, insbesondere an einem
Gehäuseteil des Kraftfahrzeugtürschlosses, schwenkbar gelagert.
[0029] Da alle weiter oben zu dem ersten Ausführungsbeispiel angeführten Überlegungen hinsichtlich
eines ersten Drehmoments und eines zweiten Drehmoments auch für das in den Fig. 6
bis 10 dargestellte Ausführungsbeispiel zutreffen, darf auf die dortigen Ausführungen
verwiesen werden.
[0030] Einen ersten Unterschied des in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiels
gegenüber dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht darin,
dass die Sperrklinke 3 gegenüber dem Sperrklinkenhebel 4 mit einer ersten Federanordnung
5a gekoppelt ist und dass der Sperrklinkenhebel 4 gegenüber einem feststehenden Teil
mittels einer zweiten Federanordnung 5b gekoppelt ist. Die Wirkungsweise der beiden
Federanordnungen 5a, 5b wird weiter unten im Detail erläutert.
[0031] Wie bei dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist auch bei dem
in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel ein Sperrhebel 6 vorgesehen,
der den Sperrklinkenhebel 4 gegen eine Bewegung in Öffnungsrichtung, in Fig. 8 gegen
den Uhrzeigersinn, blockiert. Der Sperrklinkenhebel 8 ist zum Lösen des blockierenden
Eingriffs mit dem Sperrhebel 6 um eine Sperrhebelachse 6a, in Fig. 8 gegen den Uhrzeigersinn,
schwenkbar. Der Sperrhebel 6 ist durch die Sperrhebelfeder 13 in Schließrichtung,
in Fig. 8 im Uhrzeigersinn, vorgespannt.
[0032] Interessant bei dem in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Tatsache, dass die Sperrklinke 3 auf dem Sperrklinkenhebel 4 aus einer eingefallenen
Stellung heraus, in der die Sperrklinke 3 die Drehfalle 1 in der Hauptraststellung
und in der ggf. vorhandenen Vorraststellung blockiert (Fig. 8), sowohl in Schließrichtung
(in Fig. 8 im Uhrzeigersinn) als auch in Öffnungsrichtung (in Fig. 8 gegen den Uhrzeigersinn)
bewegbar, hier schwenkbar ist. Ein irgendwie gearteter Anschlag der Relativbewegung
der Sperrklinke 3 auf dem Sperrklinkenhebel 4 ist also nicht vorgesehen. Allerdings
ist die Sperrklinke 3 hinsichtlich beider Bewegungsrichtungen in eine Mittelstellung,
hier und vorzugsweise im Wesentlichen in die eingefallene Stellung, vorgespannt. Die
Mittelstellung lässt sich am besten der Darstellung gemäß Fig. 6 entnehmen.
[0033] Der Schließvorgang bei dem in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel
entspricht im Wesentlichen dem Schließvorgang bei dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel. Der Schließbügel 2 bewegt sich in das Einlaufmaul 14 der Drehfalle
1, wobei sich die Drehfalle 1 um die Drehfallenachse 1a in Schließrichtung bewegt.
Parallel dazu schwenkt die Kontur 18 der Drehfalle 1 die Sperrklinke 3 über deren
Kontur 17 in Fig. 6 gegen den Uhrzeigersinn in Öffnungsrichtung relativ zu dem Sperrklinkenhebel
4, was gegen die Kraft der ersten Federanordnung 5a erfolgt. Fig. 8 zeigt den Zustand,
in dem die Sperrklinke 3 aufgrund der Federkraft der Federanordnung 5a in ihre Ursprungslage
gefallen ist. In dieser eingefallenen Stellung, in der die Sperrklinke 3 die Drehfalle
1 in der Hauptraststellung blockiert, liegt die Sperrklinke 3 an einer Begrenzungsfläche
24 der Drehfalle 1 an, wodurch die weitere Bewegung der Sperrklinke 3 in Schließrichtung,
in Fig. 8 im Uhrzeigersinn, blockiert wird. Hier wird deutlich, dass es vorteilhaft
sein kann, dass die oben angesprochene Mittelstellung von der ausgehobenen Stellung
der Sperrklinke 3 aus gesehen jenseits der in Fig. 8 dargestellten, eingefallenen
Stellung der Sperrklinke 3 liegt. Damit wird nämlich sichergestellt, dass die Federanordnung
5a zumindest geringfügig auf die Begrenzungsfläche 24 an der Drehfalle 1 drückt, um
eventuellen Klappergeräuschen entgegenzuwirken.
[0034] Besonders interessant bei dem in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Öffnungsvorgang, der sich aus der Abfolge der Fig. 8, 9 und 10 ergibt.
[0035] Bei einer Zusammenschau der Fig. 8, 9 und 10 fällt auf, dass ausgehend von dem Zustand
der geschlossenen Kraftfahrzeugtür (Fig. 8), in dem der Sperrhebel 6 den Sperrklinkenhebel
4 gegen eine Bewegung in Öffnungsrichtung blockiert, eine Bewegung des Sperrhebels
6 in eine nicht blockierende Stellung (Fig. 8, 9) eine von der Drehfalle 1 getriebene
Abwälzbewegung der Sperrklinke 3 auf der Drehfalle 1 auslöst. Die Abwälzbewegung ergibt
sich aus einer Zusammenschau der Fig. 9 und 10. Hier wird deutlich, dass die Abwälzbewegung
im Bereich der Hauptraste 25 bzw. der Vorraste 26 der Drehfalle 1 stattfindet. Die
Hauptraste 25 bzw. die Vorraste 26 dienen der Einnahme der Hauptraststellung bzw.
der Vorraststellung durch die Drehfalle 1, indem die Sperrklinke 3 bei in der Hauptraststellung
bzw. in der Vorraststellung befindlicher Drehfalle 1 in blockierendem Eingriff mit
der Hauptraste 25 bzw. der Vorraste 26 steht.
[0036] Insgesamt ergibt eine Zusammenschau der Fig. 8 bis 10, dass sich die Sperrklinke
3 im Zuge der Abwälzbewegung aus der Hauptraste 25 bzw. aus der Vorraste 26 herausdreht,
was den weiter oben angesprochenen Effekt der Geräuschreduzierung während des Öffnungsvorgangs
mit sich bringt.
[0037] Der Begriff "Abwälzbewegung" ist vorliegend weit zu verstehen. Damit ist nicht nur
ein reines "Abrollen" der Sperrklinke 3 gegenüber der Drehfalle 1 gemeint, sondern
auch eine Mischung aus Abroll- und Gleitbewegung zwischen Sperrklinke 3 und Drehfalle
1. Mit einer solchen Abwälzbewegung lassen sich impulsartige Geräusche beim Aufheben
des Eingriffs zwischen Sperrklinke 3 und Drehfalle 1 weitestgehend vermeiden.
[0038] Eine Voraussetzung für die oben angesprochene Abwälzbewegung der Sperrklinke 3 auf
der Drehfalle 1 ist bei dem in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel,
dass die Sperrklinke 3 ausgehend von der oben angesprochenen Mittelstellung gegen
die Federkraft der ersten Federanordnung 5a relativ zu dem Sperrklinkenhebel 4 in
Schließrichtung auslenkbar ist. Diese Auslenkung zeigt eine Zusammenschau der Fig.
8, 9 und 10. Entsprechend handelt es sich bei der Federanordnung 5a um eine sogenannte
Mitte-Null-Feder, die eine Auslenkung der Sperrklinke 3 aus der Mittelstellung heraus
in beide Schwenkrichtungen, jeweils gegen die Federkraft der Federanordnung 5a erlaubt.
Die Sperrklinke 3 weist hier und vorzugsweise einen Mitnehmer 27 auf, der in der Mittelstellung
auf einen entsprechenden Mitnehmer 28 ausgerichtet ist. Beide Mitnehmer 27, 28 sind,
wie aus den Fig. 6 bis 10 ersichtlich, mit der Federanordnung 5a gekoppelt. Die zweite
Federanordnung 5b dient entsprechend der Vorspannung des Sperrklinkenhebels 4 in Schließrichtung,
in Fig. 6 im Uhrzeigersinn.
[0039] Der Öffnungsvorgang geht nun aus von dem Zustand der geschlossenen Kraftfahrzeugtür,
in dem der Sperrhebel 6 den Sperrklinkenhebel 4 gegen eine Bewegung in Öffnungsrichtung,
in Fig. 8 gegen eine Bewegung gegen den Uhrzeigersinn blockiert. Der Öffnungsvorgang
wird dadurch ausgelöst, dass der Sperrhebel 6 in eine nicht blockierende Stellung,
in Fig. 8 gegen den Uhrzeigersinn, in die in Fig. 9 dargestellte Stellung bewegt wird.
Anschließend treibt die Drehfalle 1 die Sperrklinke 3 auf dem Sperrklinkenhebel 4
in Schließrichtung (in Fig. 9 im Uhrzeigersinn). Hier und vorzugsweise gleichzeitig
treibt die Drehfalle 1 den Sperrklinkenhebel 4 in Öffnungsrichtung, in Fig. 9 gegen
den Uhrzeigersinn. Der Übergang von Fig. 9 auf Fig. 10 zeigt, dass die Sperrklinke
3 wie oben angesprochen, auf der Drehfalle 3 abwälzt, bis der Sperrklinke 3 schließlich
außer Eingriff von der Drehfalle 1 kommt und anschließend die Drehfalle 1 die in Fig.
6 dargestellte Offenstellung erreicht. Diese Schwenkbewegung der Sperrklinke 3 auf
dem Sperrklinkenhebel 4 beträgt hier und vorzugsweise mehr als 10° und ist insbesondere
nicht durch einen Anschlag begrenzt.
[0040] Besonders hervorzuheben bei dem in den Fig. 6 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Tatsache, dass der Sperrklinkenhebel 4 nie auf die Drehfalle 1 fällt, sondern
stets von dem Sperrhebel 6 gehalten wird. Der Sperrhebel 6 ist mit dem Sperrklinkenhebel
4 nämlich derart gekoppelt oder koppelbar, dass der Sperrhebel 6, hier und vorzugsweise
unabhängig von seiner Stellung, die Bewegung des Sperrklinkenhebels 4 in Schließrichtung
begrenzt. Hierfür weisen der Sperrhebel 6 und der Sperrklinkenhebel 4 jeweils eine
Eingriffskontur 29, 30 auf, die hier und vorzugsweise konzentrisch zu der Sperrhebelachse
6a verlaufen und die für die obige Kopplung miteinander in Eingriff stehen oder bringbar
sind. Interessant ist dabei vor allem die Tatsache, dass diese Bewegungsbegrenzung
durch eine entsprechende Länge der Eingriffskonturen 29, 30 unabhängig von der Stellung
des Sperrhebels 6 garantiert ist. Grundsätzlich ist es natürlich auch denkbar, dass
eine solche Eingriffskontur 29, 30 ausschließlich auf dem Sperrhebel 6 oder ausschließlich
auf dem Sperrklinkenhebel 4 vorgesehen ist. Eine solche Kontur würde dann mit einem
korrespondierenden Mitnehmer o. dgl. des jeweils anderen Hebels zusammenwirken.
[0041] Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein vorschlagsgemäßes
Kraftfahrzeugtürschloss als solches mit einem vorschlagsgemäßen Sperrwerk beansprucht.
Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Sperrwerk darf verwiesen werden.
Bezugszeichenliste:
[0042]
1 |
Drehfalle |
1a |
Drehfallenachse |
2 |
Schließbügel |
3 |
Sperrklinke |
3a |
Sperrklinkenachse |
4 |
Sperrklinkenhebel |
4a |
Sperrklinkenhebelachse |
5 |
Sperrklinkenfeder |
5a |
Erste Federanordnung |
5b |
Zweite Federanordnung |
6 |
Sperrhebel |
6a |
Sperrhebelachse |
7 |
Sperrklinkendorn |
8 |
Dorn des Sperrklinkenhebels |
9 |
Hebelarm der Sperrklinke |
10 |
Hebelarm des Sperrklinkenhebels |
11 |
Blockadehebelarm |
12 |
Kontur am Sperrhebel |
13 |
Sperrhebelfeder |
14 |
Einlaufmaul der Drehfalle |
15 |
Kontur an der Drehfalle |
16 |
Drehfallendorn |
17 |
Kontur an der Sperrklinke |
18 |
Kontur an der Drehfalle |
19 |
Sperrkontur an der Sperrklinke |
20 |
Kraftrichtung der von der Drehfalle auf die Sperrklinke übertragenden Kraft |
21 |
Sperrkontur am Sperrhebel |
22 |
Sperrhebeldorn |
23 |
Druckkontur |
24 |
Begrenzungsfläche |
25 |
Hauptraste |
26 |
Vorraste |
27 |
Mitnehmer an Sperrklinke |
28 |
Mitnehmer an Sperrklinkenhebel |
29 |
Eingriffskontur an Sperrhebel |
30 |
Eingriffskontur an Sperrklinkenhebel |
1. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss, dass in einer Kraftfahrzeugtür oder in
einem Türrahmen positioniert ist und das in Verbindung mit einem an dem Türrahmen
oder der Tür positionierten Schließbügel (2) die Kraftfahrzeugtür geschlossen hält
oder öffnet, mit einer Drehfalle (1), die bei geschlossener Kraftfahrzeugtür mit dem
Schließbügel (2) formschlüssig verbunden ist, mit einer Sperrklinke (3), die die Drehfalle
(1) bei geschlossener Kraftfahrzeugtür, in einer Vorraststellung oder einer Hauptraststellung,
blockiert, mit einer Baugruppe bestehend aus einem Zwischenhebel (4) und einer daran
schwenkbar gelagerten Sperrklinke,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehfalle (1) bei geschlossener Kraftfahrzeugtür die Sperrklinke (3) in Schließrichtung
belastet, jedoch auch die Baugruppe aus Zwischenhebel (4) und Sperrklinke (3) in Öffnungsrichtung
belastet.
2. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes Drehmoment, welches durch die Kraftübertragung von der Drehfalle (1) auf
die Sperrklinke (3) entsteht, die Sperrklinke (3) in Schließrichtung belastet, dass
jedoch auch ein zweites Drehmoment, das durch die Kraftübertragung von der Drehfalle
(1) auf die Sperrklinke (3) entsteht, und die Baugruppe aus Sperrklinke (3) und Zwischenhebel
(4) in Öffnungsrichtung belastet.
3. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraft einer Drehfallenfeder und/oder die Kraft einer Türdichtung, die über die
Türstruktur und/oder den Schließbügel (2) auf die Drehfalle (1) übertragen wird, das
erste Drehmoment und das zweite Drehmoment erzeugt.
4. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Feder (5) zwischen einem Schlossgehäuse und der Sperrklinke (3) angeordnet ist,
die über die Sperrklinke (3) den Zwischenhebel (4) in Schließrichtung belastet.
5. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, dass
bei geschlossener Kraftfahrzeugtür, ein Sperrhebel (6) den Zwischenhebel (4) gegen
eine Bewegung in Öffnungsrichtung blockiert.
6. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß Anspruche 5
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sperrhebel (6) durch eine Feder (13) in die Richtung belastet ist, in der der
Sperrhebel (6) die Öffnungsbewegung der Baugruppe, bestehend aus dem Zwischenhebel
(4) und der Sperrklinke (3), blockiert.
7. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrklinke (3) auf dem Zwischenhebel (4) aus einer eingefallenen Stellung heraus,
in der die Sperrklinke (3) die Drehfalle (1) in der Hauptraststellung und in der ggf.
vorhandenen Vorraststellung blockiert, sowohl in Schließrichtung als auch in Öffnungsrichtung
bewegbar, insbesondere schwenkbar ist, vorzugsweise, dass die Sperrklinke (3) hinsichtlich
beider Bewegungsrichtungen in eine Mittelstellung, vorzugsweise im Wesentlichen in
die eingefallene Stellung vorgespannt ist.
8. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrklinke (3) in einer eingefallenen Stellung, in der die Sperrklinke (3) die
Drehfalle (1) in der Hauptraststellung und in der ggf. vorhandenen Vorraststellung
blockiert, an einer Begrenzungsfläche (24) der Drehfalle (1) anliegt, wodurch eine
weitere Bewegung der Sperrklinke (3) in Schließrichtung blockiert wird.
9. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß Anspruch 7 oder 8 dadurch gekennzeichnet,
dass ausgehend von dem Zustand der geschlossenen Kraftfahrzeugtür, in dem der Sperrhebel
(6) den Zwischenhebel (4) gegen eine Bewegung in Öffnungsrichtung blockiert, eine
Bewegung des Sperrhebels (6) in eine nicht blockierende Stellung eine von der Drehfalle
(1) getriebene Abwälzbewegung der Sperrklinke (3) auf der Drehfalle (1) auslöst.
10. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrklinke (3) bei in der Hauptraststellung und in der ggf. vorhandenen Vorraststellung
befindlicher Drehfalle (1) in blockierendem Eingriff mit einer Hauptraste (25) bzw.
Vorraste (26) der Drehfalle (1) steht und dass die Abwälzbewegung im Bereich der Hauptraste
(25) bzw. der Vorraste (26) der Drehfalle (1) stattfindet.
11. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß Anspruch 9 oder 10
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Sperrklinke (3) im Zuge der Abwälzbewegung aus der Hauptraste (25) bzw.
Vorraste (26) herausdreht.
12. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11
dadurch gekennzeichnet,
dass ausgehend von dem Zustand der geschlossenen Kraftfahrzeugtür, in dem der Sperrhebel
(6) den Zwischenhebel (4) gegen eine Bewegung in Öffnungsrichtung blockiert, eine
Bewegung des Sperrhebels (6) in eine nicht blockierende Stellung eine jeweils von
der Drehfalle (1) getriebene Bewegung der Sperrklinke (3) auf dem Zwischenhebel (4)
in Schließrichtung und insbesondere gleichzeitig dazu eine Bewegung des Zwischenhebels
(4) in Öffnungsrichtung auslöst, vorzugsweise, dass diese Bewegung der Sperrklinke
(3) auf dem Zwischenhebel (4) mehr als 10° beträgt.
13. Sperrwerk für ein Kraftfahrzeugtürschloss gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sperrhebel (6) mit dem Zwischenhebel (4) derart gekoppelt oder koppelbar ist,
dass der Sperrhebel (6), vorzugsweise unabhängig von seiner Stellung, die Bewegung
des Zwischenhebels (4) in Schließrichtung begrenzt, vorzugsweise, dass der Sperrhebel
(6) und/oder der Zwischenhebel (4) hierfür eine Eingriffskontur (29, 30) aufweist
bzw. aufweisen, vorzugsweise, dass die Eingriffskontur (29, 30) bzw. die Eingriffskonturen
(29, 30) konzentrisch zu einer Sperrhebelachse (6a) verläuft bzw. verlaufen.
14. Kraftfahrzeugtürschloss, das in einer Kraftfahrzeugtür oder in einem Türrahmen positionierbar
ist und das in Verbindung mit einem an dem Türrahmen oder der Tür positionierten Schließbügel
(2) die Kraftfahrzeugtür geschlossen hält oder öffnet, wobei ein Sperrwerk (6) mit
einer Drehfalle (1), die bei geschlossener Kraftfahrzeugtür mit dem Schließbügel (2)
formschlüssig verbunden ist, mit einer Sperrklinke (3), die die Drehfalle (1) bei
geschlossener Kraftfahrzeugtür, in einer Vorraststellung oder einer Hauptraststellung,
blockiert, mit einer Baugruppe bestehend aus einem schwenkbaren Zwischenhebel (4)
und der daran schwenkbar gelagerten Sperrklinke (3), die die Drehfalle (1) bei geschlossener
Kraftfahrzeugtür, in einer Vorraststellung oder einer Hauptraststellung, blockiert,
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehfalle (1) bei geschlossener Kraftfahrzeugtür die Sperrklinke (3) in Schließrichtung
belastet, jedoch auch die Baugruppe aus Zwischenhebel (4) und Sperrklinke (3) in Öffnungsrichtung
belastet.
15. Kraftfahrzeugschloss nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch ein Sperrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13.