[0001] Die Erfindung betrifft eine Türoffenhalte- bzw. Arretierungsvorrichtung, die zum
Beispiel für Kühlräume und Kühlmöbel bzw. Kühlschränke eingesetzt wird. Es geht hier
darum, dass die Tür, zum Beispiel einer Kühlzelle, zum Entnehmen und Befüllen von
Ware an einem vorgegebenen Öffnungswinkel ohne weitere Bedienungsvorgänge wie zum
Beispiel das Einsetzen eines Hakens oder einer Feder, arretiert werden kann, so dass
ein behinderungsfreier Zugang in die Kühlzelle gewährleistet Ist.
[0002] Bei bisher bekannten Systemen wird eine gabelartige Vorrichtung im oberen Scharnier
zwischen Tür und Türrahmen angebracht, durch die ein Stift auf der Tür geführt wird,
bis dieser in einer Auskerbung der gabelartigen Vorrichtung arretiert. Diese Systeme
unterliegen einer starken Reibung mit der Folge einer geringen Lebensdauer. Zudem
kann dieses System nicht nachgerüstet werden, da an herkömmlichen Isolierglastoren
und Rahmen keine Vorrichtungen zum Anbringen der Bauteile vorhanden sind. Zudem benötigt
diese Lösung Raum in der oberen Horizontalen zwischen Tür und Rahmen, der dort meist
nicht vorhanden ist. Diese Lösungen funktionieren nur hakelig und sind aufwendig herzustellen.
[0003] Andere Lösungen (
EP 0111019) setzen In das Untere Türrahmenscharnier eine Feder ein, die durch ihre Form an vorhandenen
Bauteilen wie Türscharnierplatten angepasst ist, so dass die Tür durch die Feder im
geöffneten Zustand arretiert wird. Auch hier entsteht beim Öffnungs- und Schließvorgang
der Tür starke Reibung zwischen der Feder und der Platte, so dass es zu Materialermüdung
der Feder, starkem Verschleiß bis zur Zerstörung der Feder kommt. Problematisch bei
diesen Lösungen sind sowohl eine unkomfortable Haptik beim Arretieren als auch die
damit ein hergehende starke Geräuschentwicklung.
[0004] Die in
EP 2 083 142 B1 angegebenen Erfindung löst das Problem, eine Türarretierungsvorrichtung
zu schaffen, die weitestgehend verschleißfrei arbeitet und eine lange Lebensdauer
gewährleistet. Zudem ist die Erfindung ohne weiteren technischen Aufwanden an bereits
existierenden Türen und
Rahmen einsetzbar sein, arbeitet geräuschlos und vermittelt dem Bediener die Haptik
einer Oberklasseautotür.
[0005] Die Vorteile von
EP 2 083 142 B1 bestehen insbesondere darin, dass in den vorhandenen Türrahmen und Türen lediglich
die zusätzliche Platte mit der darin befindlichen Kugel eingesetzt werden muss. Hierbei
wird die Tatsache ausgenutzt, dass zum Beispiel marktübliche Kühlzellentüren und -
rahmen stets die in
EP 2 083 142 B1 aufgeführten Scharnierplatten aufweisen, mit dem Vorteil, dass die Platten in die
gängigen Systeme einzufügen sind bzw. nachrüstbar sind. Der geringfügige Raum für
EP 2 083 142 B1, ist bereits vorhanden, da sämtliche marktüblichen Türen und Rahmen genügend Raum
nach oben aufweisen, so dass am unteren Scharnier die Platte mit der Kugel eingesetzt
werden kann, ohne dass am oberen Rahmen zusätzlicher Raum geschafft werden muss.
[0006] EP 2 083 142 B1 weist das Problem auf, dass diese Lösung nicht bei Türen funktioniert, die mit dünneren
Rahmen und deshalb mit schmalen bzw. kurzen Platten am unteren Scharnier versehen
sind. Die Folge ist dass der Öffnungswinkel beim Einsatz von
EP 2 083 142 B1 bei solchen Türen unbrauchbar gering ausfällt. Der Einsatz von größeren Platten,
bei welchen
EP 2 083 142 B1 funktioniert, ist nicht möglich, weil diese üblicherweise auf die Breite der Türrahmen
ausgelegt sind. Größere Platten würden über den Rahmen herausragen, mit der Folge,
dass die Türen nicht mehr schließen. Ein Austausch der Platten ist nur mit einem unverhältnismäßigen
technischen Aufwand möglich, da die Tür an die Platte angepasst werden muss, einschließlich
der Verbreiterung des Rahmens und sowie oben und unten angebrachten Scharnieren.
[0007] Dieses Problem wird mit dem im Patenanspruch aufgeführten Merkmal gelöst.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, dass durch den Einsatz von
zwei oder mehreren Kugeln eine Kugelbahn geschaffen wird, über die jede Tür gleich
welcher Bauart, sei es mit Platte oder nur mit dem Türrahmen hinübergleiten kann.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich aus dem Patenanspruch. Die Tür
liegt im geschlossenen Zustand auf der ersten Kugel der Kugelbahn auf, beim Öffnen
der Tür läuft die Tür über die weiteren Kugeln und beim Erreichen eines vorgegebenen
Öffnungswinkels der Tür, bevorzugt 90°, endet die Kugelbahn, so dass sich die Tür
geringfügig nach der letzten Kugel absenkt und im geöffneten Zustand von dieser Kugel
arretiert wird.
[0010] Beim Schließen wird die Tür über einen leichten Widerstand, der durch das Aufeinandertreffen
von der Tür mit der letzten Kugel hervorgerufen wird, gedrückt und rollt sodann über
die Kugelbahn nahezu widerstandfrei in den geschlossenen Zustand.
[0011] Die Verwendung der Kugelbahn gewährleistet die beabsichtigte komfortable und hochwertige
Haptik und einen nahezu verschleißfreien Betrieb mit fast unbegrenzter Lebensdauer.
[0012] Eine weitere vorteilehafte Ausgestaltung ergibt sich darin, dass wie bei
EP 2 083 142 B1 die zylindrische Bohrung nicht nur das Lager der Kugel darstellt, sondern zudem als
Schmiermittelreservoir nutzbar ist.
1. Tür-Arretierungsvorrichtung für eine Tür, die in einem Türrahmen auf der einen Seite
oben und unten im Rahmen angebracht ist und sich scharnierartig zwischen geschlossener
und geöffneter Position bewegen lässt, wobei die Tür an der unteren scharnierartigen
Anbringung eine Vorrichtung mit einer Platte aufweist, die an der Tür unten befestigt
ist und mit dieser bewegbar ist, wobei der Türrahmen auch eine Platte aufweist, die
sich direkt unter der Platte der Tür bzw. der Tür befestigt befindet, auf die Platte
des Türrahmens eine weitere Platte aufgesteckt wird, die solche Bohrungen aufweist,
so dass diese Bohrungen auf die Stifte der Platte des Türrahmens exakt einpassen und
nicht mit der Tür mit bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte, die auf der Platte des Türrahmens aufgesteckt ist, mehrere weitere, nicht
durchgebohrte zylindrische Bohrungen aufweist, die sich im geschlossenen Zustand der
Tür unter der Platte der Tür befinden, und in welche exakt passende Stahlkugeln eingelagert
sind, auf der die Platte oder der Rahmen der Tür aufliegt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Tür-Arretierungsvorrichtung für eine Tür, die in einem Türrahmen auf der einen Seite
oben und unten im Rahmen angebracht ist und sich scharnierartig zwischen geschlossener
und geöffneter Position bewegen lässt, wobei die Tür an der unteren scharnierartigen
Anbringung eine Vorrichtung mit einer Platte aufweist, die an der Tür unten befestigt
ist und mit dieser bewegbar ist, wobei der Türrahmen auch eine Platte aufweist, die
sich direkt unter der Platte der Tür bzw. der Tür befestigt befindet, dadurch gekennzeichnet, dass auf die vorhandene Platte des Türrahmens eine weitere Platte aufgesteckt wird, die
Bohrungen aufweist, die auf die Stifte der vorhandenen Platte des Türrahmens exakt
einpassen, und mehrere weitere, nicht durchgebohrte zylindrische Bohrungen aufweist,
die sich im geschlossenen Zustand der Tür unter der Platte der Tür befinden, und in
welche exakt passende Stahlkugeln eingelagert sind, auf der die Platte oder der Rahmen
der Tür im geschlossenen Zustand aufliegt, so dass die Tür beim Öffnen über die Stahlkugeln
gleitet und im geöffneten Zustand hinter den Kugeln gering absinkt und dort arretiert
wird.