[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registrierung von Fahrgast-Reisen in Verkehrsmitteln
auf einer mindestens einen Streckenabschnitt zwischen einem ersten und einem zweiten
Ort umfassenden Wegstrecke zwischen einem Startort und einem Zielort mittels eines
in einem Trägermedium für elektronische Tickets generierten Anmelde-Datensatzes, wobei
das Trägermedium über einen Speicher, einen Prozessor sowie eine Sende- und Empfangsvorrichtung
zum Austausch von Datensignalen mit einem Bordrechner des Verkehrsmittels verfügt
und in zeitlicher oder räumlicher Abhängigkeit vom Befahren des ersten Ortes mittels
einer als Datenaustausch zwischen dem Trägermedium und dem Bordrechner ausgestalteten
Prüfung aktivierbar ist sowie ein solcher vom Trägermedium generierter und vom Bordrechner
empfangener Anmelde-Datensatz an ein zur Registrierung der mit diesem Trägermedium
durchgeführten Fahrgast-Reise geeignetes System übertragen wird.
[0002] Die Verwendung von elektronischen Tickets im öffentlichen Personenverkehr ist international
weit verbreitet. Es sind verschiedene Lösungen realisiert worden, die jedoch üblicherweise
die aktive Mitwirkung der Fahrgäste beim Betreten und Verlassen der Transporteinrichtungen
in Form von Anmelde- und Abmeldehandlungen zwingend verlangen. Zur Steigerung des
Fahrgast-Komforts und zur qualitativen Verbesserung der Fahrgast-Erfassungen wurden
deshalb sogenannte "Walk In / Walk Out"-Verfahren konzipiert, bei denen ein vom Fahrgast
mitgeführtes Ticket und die vom Leistungserbringer installierten Erfassungsgeräte
selbsttätig miteinander kommunizieren.
[0003] Einen aktuellen Stand der Technik auf diesem Gebiet gibt die
EP 1 210 693 wieder, welche ein auf dem System der Raumerfassung basierendes Verfahren zur Registrierung
von Tickets beschreibt und in der Fachwelt als "Be In / Be Out"-System bekannt ist.
Die Fahrgäste verfügen über Tickets mit einem ersten sowie einem zweiten elektronischen
Sende-/Empfangsmodul. Der öffentliche Raum, in dem sich die Fahrgäste des Transportsystems
bewegen, ist in zwei Zonen aufgeteilt: in einer ersten Zone findet das sog. "Wecken"
der elektronischen Tickets statt, wobei ein oder mehrere "Weck-Sender" ein Broadcast-Signal
mit einer ersten Frequenz an das erste Sende-/Empfangsmodul der Tickets übersenden.
Diese erste "Weck-Zone" deckt üblicherweise eine Art Eingangs- bzw. Zugangsbereich
ab, den Fahrgäste auf dem Weg zur eigentlichen Transport-Dienstleistung durchqueren.
Dies kann beispielsweise der Durchgang durch eine Waggontüre sein, die während des
Stationsaufenthaltes des Transportfahrzeugs geöffnet ist. Allerdings können sich Fahrgäste
durchaus innerhalb dieser Weckzone aufhalten, ohne die Transportleistung tatsächlich
in Anspruch zu nehmen. Der Aufenthalt in dieser "Weck-Zone" ist deshalb üblicherweise
kostenfrei und dient einer Aktivierung sowie Vorprüfung der von den Fahrgästen mitgeführten
Tickets. Hieran anschließend ist eine zweite räumliche Zone vorgesehen, in der von
"Erfassungs-Sendern" unter Nutzung einer zweiten Sende-/Empfangsfrequenz eine Anwesenheitsregistrierung
der Tickets vorgenommen wird. Fahrgäste, die sich in dieser zweiten "Erfassungs-Zone"
befinden, nehmen unzweifelhaft die Transport-Dienstleistung in Anspruch. Deshalb ist
diese "Erfassungs-Zone" auf die Fahrgast-Innenräume der Transportfahrzeuge beschränkt
und nur während der tatsächlichen Ortsveränderung dieser Fahrzeuge aktiv. Die von
den Tickets dieser Fahrgäste ausgesandten zyklischen Anwesenheitsmeldungen werden
von einem fahrzeugseitigen Erfassungsgerät gesammelt und an ein zentrales Auswertungs-System,
welches auf einem abgesetzten Rechnersystem installiert ist, übergeben. Im Rahmen
dieser zentralen Auswertung werden die in den Erfassungszonen gesammelten Anwesenheits-Datensätze
zu Fahrprofilen zusammengesetzt, die jeder Fahrgast bei seinen Bewegungen durch das
Netz der öffentlichen Verkehrsmittel hinterlässt. Diese aus räumlichen und zeitlichen
Koordinaten aufgebauten Bewegungsprofile werden im zentralen System mit den tariflichen
Vorgaben abgeglichen und als Grundlage für eine Abrechnung der erbrachten Leistungen
an den Fahrgast herangezogen.
[0004] In der Praxis hat es sich oftmals z.B. aus Gründen des Datenschutzes als unerwünscht
herausgestellt, dass derartige personalisierte Bewegungsprofile in einem zentralen
Datenverarbeitungssystem erzeugt und vorgehalten werden. Als Alternative hierzu schlägt
die
DE 10 2006 015 237 A1 vor, dass jeder Fahrgast-Reise vom Fahrzeug-Bordrechner des im Laufe der Fahrgast-Reise
zuerst bestiegenen Verkehrsmittels eine anonyme Reisekennung zugeordnet wird. Diese
Reisekennung wird dann bis zum Abschluss der gesamten Fahrgast-Reise beibehalten und
für die Aggregation der mit verschiedenen Verkehrsmitteln durchgeführten und durch
Umsteige-Vorgänge unterbrochenen Teil-Reisen zu einer Gesamt-Fahrgast-Reise herangezogen.
Hierzu ist vorgesehen, dass ein über jeder Zugangstür eines Verkehrsmittels angeordneter
Wecksender das vom Fahrgast mitgeführte Ticket bzw. Ticketträgermedium beim Eintritt
des Fahrgastes in das Verkehrsmittel aus seinem Schlafzustand weckt. Es wird eine
Vorprüfung des Tickets vorgenommen, in deren Verlauf unter anderem aktuelle verkehrsmittel-bezogene
Daten vom einem Fahrzeug-Bordrechner des Verkehrsmittels auf das Ticket-Trägermedium
übertragen werden. Nach dem Schließen der Türen und der Abfahrt des Verkehrsmittels
von der Haltestelle erfolgt dann eine Hauptprüfung des Ticket bzw. Ticket-Trägermediums.
Bei erfolgreicher Hauptprüfung wird die im Zuge der Ticket-Hauptprüfung festgestellte
Eintritts-Haltestelle bzw. der Ort des Beginns der Fahrgast-Reise in einem eigenständigen
Datenelement abgespeichert.
[0005] Aus der
DE 10 2004 058 273 A1 ist ein im Bereich des Transportmittels angeordneter Sender bekannt, der im Sinne
einer unidirektionalen Kommunikation Datentelegramme aussendet, die von einem Endgerät
des das Transportmittel nutzenden Nutzers empfangen und weiterverarbeitet werden.
Diese Datentelegramme enthalten auch Informationen über eine Fahrtrichtung bezüglich
einer Haltestelle. Auf diese Weise soll das Problem gelöst werden, daß ein Ticket
nur in Richtung auf das Ziel benutzt werden darf.
[0006] Ebenfalls ist aus dem Stand der Technik das Verfahren der
EP 1 999 722 B1 bekannt, welches eine in einem Ticketträgermedium als E-Ticket gespeicherte Monatskarte
offenbart. Nach der Lehre dieses Verfahrens wird das Ticketträgermedium beim Zustieg
des Fahrgastes von einem Wecksender, der sich über der Eingangstür befindet, aus einem
Standby-Modus geweckt. Dabei versorgt der Wecksender das Ticketträgermedium mit spezifischen
Daten des Verkehrsmittels, mit deren Hilfe eine Vorprüfung im Ticketträgermedium durchgeführt
wird. Als Ergebnis dieser Vorprüfung erhält der Fahrgast auf einem Display angezeigt,
ob sein gespeichertes E-Ticket für eine Mitfahrt geeignet ist oder nicht. Ist das
Ergebnis der Vorprüfung postiv und verbleibt der Fahrgast in diesem Verkehrsmittel,
dann wird nach Abfahrt des Verkehrsmittels von der Haltestelle mittels eines Raumerfassungsgerätes
ein Aufforderungssignal an alle Ticketträgermedien gesendet, die neu in das Verkehrsmittel
eingebracht worden sind. Hieran schließt sich im Ticketträgermedium eine Hauptprüfung
des E-Tickets an. Ist diese Prüfung positiv, dann wird für diesen Einstiegsvorgang
im Fahrzeugbordrechner des Verkehrsmittels ein Anmeldedatensatz angelegt. Im Rahmen
dieser Hauptprüfung ermöglicht dieses Verfahren eine automatisierte Unterscheidung,
ob es sich bei dem Einstieg des Fahrgasts um den Beginn einer neuen Fahrgastreise
oder um die Verlängerung einer bereits begonnenen Fahrgastreise (beispielsweise durch
Umsteigen in ein weiteres Verkehrsmittel) handelt. Im ersten Fall wird vom Fahrzeugbordrechner
einen neue Reisekennung zur Kennzeichnung der neuen Reise vergeben, im zweiten Fall
wird die bereits vorhandene Reisekennung der laufenden Fahrgastreise weiter in dem
Anmeldedatensatz verwendet, der nach dem Einstieg im Fahrzeugbordrechner angelegt
werden muss. Mittels der dabei im Speicher des Fahrzeugbordrechners gesammelten Anmeldedatensätze
ist ein nachträgliches Rekonstruieren der Reiseverläufe dieser Fahrgastreisen (z.B.
in einem ausgelagerten Rechenzentrum) möglich.
[0007] Die Lehre der
EP 1 999 722 B1 ist gleichermaßen für Monatskarten und für Einzelfahrkarten anwendbar. Allerdings
muss sich der Fahrgast dabei schon vor Fahrtantritt für einen von beiden Fahrkarten-Typen
entscheiden und einen hierzu entsprechenden Fahrschein mit der in Bezug auf das von
ihm angesteuerte Reiseziel tariflich korrekten Tarifstufe erwerben. Dies stellt nach
wie vor ein Hindernis für eine möglichst einfache barrierefreie Nutzung des öffentlichen
Personennahverkehrs dar.
[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Registrierung
von Fahrgast-Reisen in Verkehrsmitteln auf einer mindestens einen Streckenabschnitt
zwischen einem ersten und einem zweiten Ort umfassenden Wegstrecke zwischen einem
Startort und einem Zielort mittels eines in einem Trägermedium für elektronische Tickets
generierten Anmelde-Datensatzes zu entwickeln, welches eine bedarfsangepasste Nutzung
unterschiedlicher Fahrkarten-Typen mittels eines einzigen Trägermediums für elektronische
Tickets ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass im Trägermedium
■ im Zuge der aktivierenden Prüfung ein durch den Bordrechner ausgesendetes und den
Streckenabschnitt zwischen dem ersten und zweiten Ort bezeichnendes Datenelement empfangen,
mit mindestens einem im Trägermedium abgespeicherten Wertebereich von zugelassenen
Streckenabschnitten auf Übereinstimmung abgeglichen sowie bei Übereinstimmung mit
einem in diesem Wertebereich enthaltenen Streckenabschnitt ein Anmelde-Datensatz über
den Start einer vom ersten Ort ausgehende Fahrgast-Reise unter Nutzung eines diesem
Wertebereich eindeutig zugeordneten Fahrkarten-Typs erstellt wird
■ sowie nach Erstellung des Anmelde-Datensatzes der Fahrkarten-Typ dieses neu erstellten
Anmelde-Datensatzes mit dem Fahrkarten-Typ eines nächst jüngeren und vom selben Trägermedium
erzeugten und abgespeicherten Anmelde-Datensatzes verglichen wird
und bei Abweichung dieser beiden Fahrkarten-Typen der neu erstellte Anmelde-Datensatz
vom Ticketträgermedium an den Bordrechner übertragen wird.
[0010] Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es im Gegensatz zum bisher bekannten
Stand der Technik möglich, dass im Ticket-Trägermedium mehrere Fahrkartentypen als
elektronische Tickets gespeichert werden können. Hierbei könnte es sich beispielsweise
um eine Zeitkarte für Reisen innerhalb einer vordefinierten Tarifzone (z.B. eine Jahreskarte
für gleichbleibende und häufig zurückgelegte Fahrtrouten) sowie um eine Ergänzungskarte
zur Zeitkarte nach dem sog. "Bartarif" handeln, mittels der alle diese Tarifzone verlassenden
bzw. außerhalb hiervon stattfindenden Reisen als Einzelfahrten erfasst und verbucht
werden können.
[0011] Hierzu wird im erfinderischen Verfahren neben den - aus dem Stand der Technik bekannten
- Prüfungen, ob es sich beim Einstieg um den Start einer neuen Fahrgastreise oder
um die Fortsetzung einer neuen Fahrgastreise nach einem Umsteigevorgang handelt, insbesondere
ermittelt und entschieden, welcher der verschiedenen auf dem Ticketträgermedium vorgehaltenen
Fahrkartentypen für die Mitfahrt eingesetzt werden muss. Das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet dann den so ausgewählten Fahrkartentyp zur Durchführung einer Anmeldung
am Fahrzeugbordrechner. Im Gegensatz zum vorbekannten Stand der Technik erfolgt die
aktivierende Prüfung zwischen dem Bordrechner und dem Trägermedium nicht einmalig
zu Beginn einer Fahrgastreise, sondern jedes Mal erneut, sobald das Verkehrsmittel
in einen Streckenabschnitt zwischen einem ersten und zweiten Ort einfährt. Es bleibt
dabei der Ausgestaltung durch den Fachmann überlassen, wie kleinräumig diese Streckenabschnitte
ausgeführt sind. Beispielsweise könnte als Streckenabschnitt der Weg zwischen zwei
zueinander benachbarten fahrplanmäßigen Halteorten des Verkehrsmittels definiert sein.
Die Übertragung eines neuen Anmelde-Datensatzes vom Ticketträgermedium an den Bordrechner
erfolgt hingegen nur bei einem tatsächlichen Wechsel des Fahrkartentyps. Das erfindungsgemäße
Verfahren sieht ferner das Abspeichern eines solchen neuen Anmelde-Datensatzes im
Ticketträgermedium vor und ist somit unabhängig davon, ob der Wechsel des Streckenabschnittes
mit einem Umsteigevorgang zwischen zwei Verkehrsmitteln verbunden ist oder nicht.
Auch nach Durchführung eines solchen Umsteigevorgangs eines Fahrgastes kann dessen
Ticketträgermedium erneut dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Registrierung von Fahrgast-Reisen
unterzogen werden.
[0012] Mittels des erfinderischen Verfahrens wird das Verlassen einer durch den ersten Fahrkartentyp
abgedeckten räumlichen Gültigkeitszone im Ticketträgermedium festgestellt. Sobald
dieser Fall eintritt, wird deshalb automatisch die "alte" Fahrgastreise beendet und
es wird überprüft, ob der Beginn einer neuen Fahrgastreise unter Nutzung eines weiteren
auf dem Ticketträgermedium hinterlegten Fahrkartentypes am Fahrzeugbordrechner angemeldet
werden kann. Idealerweise ist vorgesehen, dass zumindest ein weiterer Fahrkartentyp
"Einzelfahrt" auf dem Ticketträgermedium hinterlegt ist, dessen Wertebereich von zugelassenen
Streckenabschnitten sämtliche Streckenabschnitte umfasst, die nicht in den Wertebereichen
der übrigen auf demselben Ticketträgermedium hinterlegten Fahrkartentypen enthalten
sind. Mittels einer solchen Rückfall-Ebene wird vermieden, dass das Ticketträgermedium
in einen Zustand geraten kann, der für den aktuell vom Verkehrsmittel befahrenen Streckenabschnitt
keinen zugehörigen Fahrkartentyp vorsieht. Dies gilt auch für den Fall, dass eine
Fahrgastreise außerhalb der zugelassenen Wertebereiche von auf dem Ticketträgermedium
hinterlegten Fahrkarten-typen begonnen wird.
[0013] Die Erfindung sieht weiter vor, dass das den Streckenabschnitt zwischen dem ersten
und zweiten Ort bezeichnende Datenelement zumindest die Ortskoordinate eines vom Verkehrsmittel
zum Sendezeitpunkt zuletzt befahrenen Ortes sowie eine vom Verkehrsmittel zum Sendezeitpunkt
zuletzt befahrene Raumrichtung enthält. Diese vom Verkehrsmittel befahrene Raumrichtung
ist beispielsweise durch die Linie und die Richtung des Verkehrsmittels eindeutig
bestimmt.
[0014] Alternativ hierzu wird vorgeschlagen, dass das den Streckenabschnitt zwischen dem
ersten und zweiten Ort bezeichnende Datenelement zumindest die Ortskoordinate einer
vom Verkehrsmittel zum Sendezeitpunkt anzufahrenden nächsten Haltestelle sowie eine
vom Verkehrsmittel zum Sendezeitpunkt zuletzt befahrene Raumrichtung enthält. Diese
vom Verkehrsmittel befahrene Raumrichtung ist beispielsweise durch die Linie und die
Richtung des Verkehrsmittels eindeutig bestimmt.
[0015] Der Erfindungsgedanke wird in nachfolgenden Figuren verdeutlicht. Es zeigen:
- Figur 1
- Bedienungsgebiets eines Verkehrsverbunds mit Liniennetz und Tarifzoneneinteilung
- Figur 2
- Darstellung beispielhafter Fahrgastreisen mit einer Monatskarte und einer Ergänzungskarte
zur Monatskarte in gültigen und ungültigen Tarifzonen des Bedienungsgebiets
- Figur 3
- Detail-Darstellung der Fahrgastreisen vom Typ (83) und (85)
- Figur 4
- Detail-Darstellung der Fahrgastreisen vom Typ (84) und (86)
- Figur 5
- Darstellung des Gesamtsystems
- Figur 6
- Kommunikation zwischen (1) und (4) nach dem Einstieg in ein Fahrzeug
- Figur 7
- Kommunikation zwischen (1) und (4) an einer Folgehaltestelle nach der Einstiegshaltestelle,
wenn kein Wechsel des Fahrkartentyps notwendig ist.
- Figur 8
- Kommunikation zwischen (1) und (4) an einer Folgehaltestelle nach der Einstiegshaltestelle,
wenn ein Wechsel des Fahrkartentyps notwendig ist.
- Figur 9
- Programm-Modul (5101)
- Figur 10
- Programm-Modul (5102)
- Figur 11
- Schema des Datenspeichers (6272) für gültige Tarifzonen
- Figur 12
- Schema des Datenspeichers (6275) für Liniendaten
- Figur 13
- Schema des Datenspeichers für Grenzhaltestellen zwischen Tarifzonen (6276)
- Figur 14
- Schema des Anmeldedatensatzes (422), der bei einem Einstieg im Fahrzeugbordrechner
angelegt wird, und des Datensatzes (6904), der bei jeder Haltestelle einer Mitfahrt
im Ticketträgermedium aktualisiert wird.
- Figur 15
- Schema des Datenspeichers (42) und des Datenspeichers (6)
- Figur 16
- Schema des Datenspeichers (62)
- Figur 17
- Schema des Datenspeichers (627)
- Figur 18
- Schemata der Datenspeicher (4111), (4112), (4113), (4114), (4115) und (14)
[0016] Figur 1 zeigt beispielhaft das Bedienungsgebiet eines Verkehrsverbunds (7). Es sind
drei ÖPNV-Linien (712) eingezeichnet, die mit den kleinen Buchstaben a,b und c gekennzeichnet
sind. Das Bedienungsgebiet ist in 6 Tarifzonen für Monatskarten (711) eingeteilt,
die beispielhaft als Rechtecke eingezeichnet worden sind. Eines dieser 6 Rechtecke
ist eine gültige Tarifzone (72) für die Monatskarte des Ausführungsbeispiels. Jede
Tarifzone hat eine Nummer (73). Die einfachen Haltestellen (713), an denen die Fahrgäste
nur ein- und aussteigen können, sind als Rechtecke kenntlich gemacht worden, die Umsteigehaltestellen
(714) zwischen zwei oder mehr Linien werden durch Kreise symbolisiert. Für die Erfindung
wesentlich sind die sogenannten Grenzhaltestellen, die genau auf der Grenzlinie zwischen
zwei Tarifzonen liegen. Unterschieden werden dabei Grenzhaltestellen des Typs "einfache
Haltestelle" (74) und Grenzhaltestellen des Typs "Umsteigehaltestelle" (75). Die Unterscheidung
zwischen diesen beiden Typen von Grenzhaltestellen ist notwendig, weil bei Umsteigevorgängen
mit gleichzeitig stattfindendem Wechsel des Fahrkartentyps andere Programmabläufe
im Programm-Modul (5101) stattfinden als bei einer reinen Durchfahrt des Fahrgasts
durch eine Grenzhaltestelle, bei welcher er im Fahrzeug sitzen bleibt. Dieses Sitzenbleiben
im Fahrzeug beim Überfahren einer Tarifzonengrenze kann sich sowohl an einer einfachen
Haltestelle (74) als auch an einer Umsteigehaltestelle (75) ereignen.
[0017] Für die Erfindung ist wesentlich, dass das gesamte Bedienungsgebiet (7) eines Verkehrsverbunds
in zwei Teilbereiche eingeteilt werden kann, in denen jeweils ein anderer E-Ticket-Typ
initialisiert werden muss. Auf dem Ticketträgermedium ist immer eine Monatskarte (62711)
und eine Ergänzungskarte zur Monatskarte (62712) gespeichert. Im Datenspeicher (627)
von (1) sind dabei diejenigen Tarifzonen gespeichert, in denen diese Monatskarte gültig
ist. Bezogen auf das Bedienungsgebiet (7) stellt sich eine gültige Tarifzone als Teilgebiet
(72) von (7) dar (siehe dazu Figur 2). Alle anderen Tarifzonen, in denen die betrachtete
Monatskarte nicht gültig ist, bilden eine zweite Teilfläche (80) des Bedienungsgebiets
(7). Der Fahrgast kann mit seinem Ticketträgermedium (1) und darin gespeicherten beiden
E-Ticket-Typen (62711) und (62712) im gesamten Bedienungsgebiet (7) Fahrgastreisen
beginnen, wenn seine Ergänzungskarte zur Monatskarte (62712) genügend elektronische
Gebühreneinheiten gespeichert hat. Befindet sich der Fahrgast auf seiner Fahrgastreise
in der Teilfläche (80) von (7), benutzt er die Ergänzungskarte zur Monatskarte, befindet
er sich in der Teilfläche (72) von (7), benutzt er seine Monatskarte. Überschreitet
er während einer angemeldeten Mitfahrt in einem Verkehrsmittel auf dem Linienweg des
Verkehrsmittels die Grenze einer gültigen Tarifzone seiner Monatskarte, dann wird
diese Grenzüberschreitung automatisch im Ticketträgermedium festgestellt. Hierbei
können zwei Fälle auftreten. Steigt der Fahrgast an einer Umsteigehaltestelle um,
die gleichzeitig auch eine Grenzhaltestelle (75) ist, dann wird beim Einstieg in das
Abholer-Verkehrsmittel auch neu überprüft, ob sein bis dahin genutzter Fahrkartentyp
noch weiter eingesetzt werden kann oder ob jetzt der andere gespeicherte Fahrkartentyp
initialisiert werden muss.
[0018] Figur 2 zeigt alle Fälle von Fahrgastreisen, die sich unter dieser Rahmenbedingung
ergeben können. Eine Fahrgastreise mit der Monatskarte, die vollständig innerhalb
der Fläche der gültigen Tarifzone abgewickelt wird, ist mit dem Bezugszeichen (81)
versehen worden. Das Bezugszeichen (82) zeigt eine Fahrgastreise, die vollständig
in der Fläche (80) von (7) verbleibt. Bei einer derartige Fahrgastreise wird die Ergänzungskarte
zur Monatskarte initialisiert, die im Rahmen dieser Erfindung als elektronische Streifenfahrkarte
vorgesehen ist. Die für eine solche Fahrgastreise benötigten elektronischen Gebühreneinheiten
werden nach Beendigung dieser Fahrgastreise von einem entsprechenden Gebührenspeicher
in (1) abgebucht. Beginnt der Fahrgast eine neue Reise mit seiner Monatskarte in einer
gültigen Tarifzone und überschreitet er während dieser laufenden Fahrgastreise dann
die Grenze zwischen dem Teilgebiet seiner gültigen Tarifzone (72) und setzt diese
Reise dann im Teilgebiet (80) fort, dann entstehen dabei die Fälle (83) und (84) aus
Figur 2. Der umgekehrte Fall tritt auf, wenn der Fahrgast außerhalb der Fläche (72),
d.h. im Teilgebiet (80), eine neue Fahrgastreise beginnt und dann im Lauf dieser Reise
in das Teilgebiet (72) seiner Monatskarte hineinfährt. Die hierbei auftretenden Fälle
sind mit den Bezugszeichen (85) und (86) in Figur 2 dargestellt.
[0019] Figur 3 zeigt die Fälle (83) und (85) mit allen Details, die bei der verfahrensgemäßen
Abwicklung berücksichtigt werden müssen. Bei jeder Mitfahrt in einem Verkehrsmittel
auf einer Linie muss die Liniennummer mit Fahrtrichtungsbezeichnung im Ticketträgermedium
bekannt sein und die Haltestellennummer an der sich das Verkehrsmittel gerade befindet.
Es muss auch bekannt sein, zu welcher Tarifzone eine Haltestelle gehört. Ob es sich
bei einer Linienhaltestelle gleichzeitig auch um eine Grenzhaltestelle handelt, muss
auch bekannt sein. Figur 4 zeigt die Fälle (84) und (86) unter hierbei zu berücksichtigenden
Rahmenbedingungen eines Umsteigevorgangs an einer Grenzhaltestelle zwischen zwei Tarifbezirken
eines Bedienungsgebiets, wobei die Monatskarte nur in einem dieser beiden Tarifbezirken
gültig ist.
[0020] Die erfindungsgemäße Verfahren setzt voraus, dass die Verkehrsmittel eines Verkehrsverbunds
alle so mit technischen Geräten ausgerüstet sind, dass sie mit den Ticketträgermedien
(1) kommunizieren können. Das diesbezügliche Gesamtsystem ist in Figur 5 gezeigt.
Das Verkehrsmittel (2) besitzt einen Fahrzeugbordrechner (4), der wiederum eine CPU
(41) und einen Datenspeicher (42) enthält. Zu bestimmten Zeitpunkten überträgt der
Fahrzeugbordrechner bestimmte Daten (14), die er bei Durchführung seiner Fahrten in
einem Liniennetz des ÖPNV registriert hat, an eine EDV-Zentrale (31), wo diese dann
aufbereitet und für vielfältige Verwaltungszwecke genutzt werden. Das Verkehrsmittel
(2) hat über allen Eingangstüren sogenannte Wecksender (114) installiert, die bei
einem Aufenthalt an einer Haltestelle, die Ticketträgermedien der einsteigenden Fahrgäste
wecken und mit weiteren für die Registrierung notwendigen Daten versorgen. Verläßt
das Fahrzeug die Haltestelle, wird zwischen den Ticketträgermedien (1) der Fahrgäste
und dem Sende- Empfangsgerät (10) eine Kommunikationsverbindung (16) aufgebaut, die
unterschiedlich aussehen kann (siehe dazu die Figuren 6, 7 und 8). War der Fahrgast
an der aktuellen Haltestelle neu in das Fahrzeug eingestiegen, dann wird im Fahrzeugbordrechner
(4) ein Anmeldedatensatz (422) erzeugt und abgelegt. Mit dem Programm-Modul (501)
kann der Fahrgast auswählen, ob er neue Tarifeinheiten von einem Provider beziehen
möchte oder von einem Automaten. Das Ticketträgermedium (1) ist deshalb mit einem
Lade-Modul zum Empfang von Tarifeinheiten von einem Mobilfunk-Provider (110) ausgerüstet
und auch mit einem Lade-Modul zum Empfang von Ticket-Einheiten (111) von einem Automaten.
Das Ticketträgermedium hat neben der CPU (5), in der alle Programm-Module ablaufen,
desweiteren noch einen Datenspeicher (6) und eine aufladbare Stromversorgung (13).
[0021] Um die in den Figuren 2, 3 und 4 dargestellten Fälle (81) bis (86) automatisch abwickeln
zu können, sind drei Kommunikationsabläufe zwischen dem Fahrzeugbordrechner (4) und
der CPU des Ticketträgermediums (5) notwendig. Der erste Kommunikationsablauf (siehe
Figur 6) entsteht nach dem Einsteigen des Fahrgasts in ein Fahrzeug. Über den Wecksender
(114) ist das Ticketträgermedium (1) mit bestimmten Daten des Fahrzeugs versorgt worden,
als der Fahrgast an der letzten Haltestelle die Tür durchschritten hatte. Mit diesen
Daten kann bereits an der Haltestelle eine sogenannte Ticketvorprüfung im Ticketträgermedium
vorgenommen werden, die noch nicht von einem Anmeldevorgang begleitet ist. Diese Art
einer Vorprüfung wird vorausgesetzt.
[0022] In einem Abstand von ca. 30 Metern nach der letzten Haltestelle wird vom Fahrzeug-bordrechner
(4) des Fahrzeugs das Aufforderungssignal (4111) an alle Ticketträgermedien versendet,
die sich in dem Fahrzeug befinden. Dieses Aufforderungssignal (4111) bewirkt bei allen
Ticketträgermedien die Aktivierung des Programm-Moduls (5101). Je nachdem in welcher
Situation sich der Fahrgast auf seiner Reise durch das Liniennetz befindet und je
nach den tariflichen Bedingungen, die zu den E-Ticket-Typen gehören, die in (1) gespeichert
sind, kommt einer der drei nachfolgend beschriebenen Kommunikationsabläufe zur Anwendung.
[0023] Figur 6 zeigt den Kommunikationsablauf bei einem Einstieg des Fahrgasts in ein Verkehrsmittel.
Dieser Einstieg kann zum Beginn einer neuen Fahrgastreise gehören oder es kann sich
um einen Einstieg nach einem Umsteigevorgang während einer bereits laufenden Fahrgastreise
handeln. Der Kommunikationsablauf gemäß Figur 6 ist dabei nahezu gleich. Der einzige
Unterschied besteht darin, dass bei der Anmeldung einer neuen Fahrgastreise der Datensatz
(4112) von (1) nach (4) übertragen wird und der Datensatz (4115) empfangen wird, wogegen
bei der Anmeldung eines zulässigen Umsteigevorgangs im Rahmen einer laufenden Fahrgastreise
der Datensatz (4113) von (1) nach (4) übertragen wird und der Datensatz (4114) empfangen
wird.
[0024] Das Programm-Modul (5101) prüft die Situation, indem es die empfangenen Daten des
Fahrzeugbordrechners (4111) und die vorhandenen, eigenen Daten des Ticketträgermediums
auswertet. Handelt es sich um den Beginn einer neuen Fahrgastreise wird in dem neu
angelegten Anmeldedatensatz (422) im Fahrzeugbordrechner eine neue Reisekennung (4221)
eingetragen, handelt es sich um die Fortsetzung einer bereits laufenden Reise nach
einem Umsteigevorgang wird in dem neu angelegten Anmeldedatensatz (422) die zu dieser
laufenden Fahrgastreise gehörende, bereits bestehende Reisekennung weiter verwendet.
Diese ist im Datenspeicher (6) des Ticketträgermediums zwischengespeichert worden.
Die Einstiegsprüfung im Programm-Modul (5101) beinhaltet dabei auch die Auswahl des
richtigen E-Ticket-Typs aus dem Datenspeicher (6), der für eine korrekte Anmeldung
notwendig ist. Die Beschreibung der internen Programmabläufe im Programm-Modul (5102)
(Figur 9) folgt noch.
[0025] Im Rahmen des Kommunikationsvorgangs zwischen dem Ticketträgermedium (1) und dem
Fahrzeugbordrechner (4) kommt es zu einem Up - Load - Vorgang (4112) (siehe Figur
6), bei welchem der zu diesem Zeitpunkt bestehende Dateninhalt des Datenspeichers
(6904), der noch den Datenzustand der Mitfahrt in dem zuvor vom Fahrgast genutzten
Fahrzeug repräsentiert, von (1) nach (4) transferiert wird. Erst nachdem der Anmeldevorgang
an (4) durch Übertragung der Gültigkeitskennung (4214) mit dem Datensatz (4114) abgeschlossen
worden ist, wird dieser Datenspeicher (6904) aktualisiert. Diese Aktualisierung betrifft
sowohl das Datenelement (4216) als auch das Datenelement (4217). Um das Datenelement
(4217) aktualisieren zu können, wird auf die Tabelle (6275) zugegriffen (siehe Figur
12). Anhand der Angaben zur Reihenfolge (716), in der die Haltestellen bezogen auf
die Fahrt in einer bestimmten Fahrtrichtung durchfahren werden, läßt sich die nächste
Haltestelle ermitteln.
[0026] Figur 7 zeigt den Kommunikationsablauf des zweiten Betrachtungsfalls. In diesem Fall
verbleibt der Fahrgast, nachdem er das notwendige E-Ticket seines Ticketträgermediums
korrekt am Fahrzeugbordrechner angemeldet hatte, noch über eine oder mehrere Haltestellen
hinweg weiter im Fahrzeug sitzen. Bei jeder dieser Haltestellen auf dem Linienweg
des Fahrzeugs wird über das Aufforderungssignal (4111) das Programm-Modul (5101) aufgerufen
und initialisiert. Die in (5101) und im daran angeschlossenen Programm-Modul (5102)
vorgenommenen Prüfungsvorgänge haben hier immer das Ergebnis, dass an den durchfahrenen
Haltestellen kein Wechsel des Fahrkartentyps vorgenommen werden muss.
[0027] Figur 8 zeigt den Kommunikationsablauf auf, der im dritten Betrachtungsfall eintritt,
wenn bei der Durchfahrt durch eine dieser Linien-Haltestellen, die gleichzeitig auch
eine Grenzhaltestelle zwischen zwei Tarifzonen für Monatskarten ist, in den nacheinander
ablaufenden Programm-Modulen (5101) und (5102) festgestellt wird, dass nach dem Überschreiten
der Tarifzonengrenze ein Wechseln des Fahrkartentyps notwendig ist. Es kann sich dabei
um einen Wechsel von einer Monatskarte zu einer Ergänzungskarte oder um einen Wechsel
von einer Ergänzungskarte zu einer Monatskarte handeln.
[0028] Im Rahmen des Anmeldevorgangs für die neue Fahrgastreise mit dem neuen E-Ticket-Typ
wird auch der aktuelle Dateninhalt des Datenspeichers (6904) mit dem Datensatz (4112)
an den Fahrzeugbordrechner transferiert und dort gespeichert. Sobald der Anmeldevorgang
in (4) beendet ist und die Gültigkeitskennung (4214) mit dem Datensatz (4115) in (1)
eingetroffen ist, wird der Dateninhalt im Datenspeicher (6904) auf die neue Situation
angepaßt.
[0029] Figur 9 zeigt den Ablauf innerhalb des Programm-Moduls (5101). Das Aufforderungssignal
(4111) wird empfangen und initialisiert dieses Programm-Modul. Zuerst muss in der
Abfrage (5112) geprüft werden, ob der Fahrgast mit seinem Ticketträgermedium neu in
das Fahrzeug eingestiegen ist oder ob er bereits seit einer der vorangegangenen Haltestellen
mit einem angemeldeten E-Ticket in diesem Fahrzeug mitfährt. Liegt kein Einstieg des
Fahrgasts vor (Nein-Fall), dann wird zum Programm-Modul (5102) weitergegangen (Programmschritt
(5113)).
[0030] Nachfolgend wird zuerst der Fall beschrieben, bei dem ein Einstieg des Fahrgasts
vorliegt (Ja-Fall der Abfrage (5112)). In der Abfrage (5114) wird dann geprüft, ob
eine vollständig neue Fahrgastreise eröffnet werden muss oder ob bezogen auf eine
bereits laufende Fahrgastreise ein weiterer zulässiger Umsteigevorgang vorliegt. Muss
für diesen Einstieg eine neue-Fahrgastreise mit neuer Reisekennung angemeldet werden
(Ja-Fall von Abfage 5114), dann muss in der Abfrage (5115) entschieden werden, ob
für die Mitfahrt auf dieser Linie an dieser Haltestelle eine Monatskarte oder eine
Ergänzungskarte angemeldet werden muss.
[0031] Innerhalb der Abfrage (5115) muss geklärt werden, ob es sich bei dieser Haltestelle
des Einstiegs um eine Grenzhaltestelle handelt oder nicht. Um dies entscheiden zu
können, wird in einer Tabelle (6275) (siehe Figur 12) festgestellt, in welcher Tarifzone
sich diese Haltestelle befindet. Anhand dieser Tabelle kann auch festgestellt werden,
ob es sich bei dieser Haltestelle um eine einfache Haltestelle oder um eine Umsteigehaltestelle
handelt und ob diese Haltestelle eine Grenzhaltestelle zwischen 2 Tarifzonen ist.
Liegt keine Grenzhaltestelle vor, dann kann direkt aus der Spalte 8 der Tabelle (6275)
(siehe Figur 12) die zur Haltestelle gehörende Nummer der Tarifzone entnommen werden
(73). In der Tabelle der zu dieser Monatskarte gehörenden gültigen Tarifzonen (6272)
(siehe Figur 11) wird dann festgestellt, ob die hier anzumeldende Mitfahrt in einer
gültigen Tarifzone oder in einer ungültigen Tarifzone der Monatskarte stattfindet.
Muss eine Monatskarte angemeldet werden (Ja-Fall der Abfrage 5115), wird im Programmschritt
(5118) sowohl der Datensatz (6904) vom Ticketträgermedium (1) zum Fahrzeugbordrechner
übertragen (siehe auch Figur 6 mit Up-Load-Datensatz (4112)), als auch die anderen
für die Anmeldung notwendigen Daten aus dem Ticketträgermedium. Diese Daten bestehen
in diesem Fall nur aus dem E-Ticket-Typ "Monatskarte" (62711). Muss eine Ergänzungskarte
angemeldet werden (Nein-Fall der Abfrage 5115), dann erfolgt dies über den Programmschritt
(5119) und hat die Übertragung des E-Ticket-Typs Ergänzungskarte (62712) zur Folge.
Der Up-Load-Datensatz (4112) gemäß Figur 6 wird in diesem Fall auch für die Kommunikation
verwendet. Da in den beiden Programmschritten (5118) und (5119) immer eine neue Fahrgastreise
in (4) registriert wurde, wird zur Bestätigung dieses Typs einer Anmeldung jeweils
der dazugehörige Datensatz (4115) eingesetzt.
[0032] Erfolgt der Einstieg zum Start einer neuen Fahrgastreise dagegen an einer Grenzhaltestelle,
dann muss von der Tabelle (6275) der Figur 12 in die Tabelle (6276) der Figur 13 weiter
verzweigt werden. Dort kann dann pro Linie und Fahrtrichtung festgestellt werden,
in welche Ziel-Tarifzone diese Fahrt des Fahrzeugs hineinführt. Danach wird dann in
der Tabelle (6272) der Figur 11 festgestellt, ob die gegebene Monatskarte für diese
Ziel-Tarifzone gültig ist oder nicht. Je nach dem Ausgang dieser Prüfung ergibt sich
dann eine Anmeldung mit der Monatskarte (Ja-Fall der Abfrage 5115) oder mit der Ergänzungskarte
(Nein-Fall der Abfrage 5115).
[0033] Wurde der Einstieg des Fahrgasts in das Fahrzeug im Rahmen eines Umsteigevorgangs
vorgenommen (Nein-Fall der Abfrage 5114), dann wird im Programmschritt (5116) geprüft,
ob die hier gegebene Umsteigehaltestelle auch gleichzeitig eine Grenzhaltestelle zwischen
zwei Tarifzonen ist. Es wird gleichzeitig auch geprüft, ob durch die Mitfahrt in diesem
Fahrzeug in eine Tarifzone gefahren wird, bei der von dem bisher eingesetzten Fahrkartentyp
auf den entgegengesetzten Fahrkartentyp gewechselt werden muss. Anhand einer Auswertung
der Tabellen aus den Figuren 11, 12 und 13 kann diese Entscheidung getroffen werden.
Bleibt der Fahrscheintyp nach dem Umsteigevorgang der gleiche wie vor dem Umsteigevorgang
(Nein-Fall der Abfrage 5116), dann wird im Programmschritt (5121) eine Anmeldung am
Fahrzeugbordrechner vorgenommen. Da in diesem Fall keine neue Reisekennung von (4)
erzeugt wird, erfolgt die Bestätigung der Anmeldung mit dem Datensatz (4114), der
keine neue Reisekennung enthält.
[0034] Muss der Fahrscheintyp nach dem Umsteigevorgang gewechselt werden (Ja-Fall der Abfrage
5116), dann erfolgt der Anmeldevorgang im Programmschritt (5120). Die Bestätigung
der Anmeldung erfolgt dabei mit dem Datensatz (4115), da jetzt eine neue Fahrgastreise
mit neuer Reisekennung eröffnet werden muß.
[0035] In den Programmschritten (5118, 5119, 5120, 5121) wird jeweils dafür gesorgt, dass
die Ausstiegshaltestelle (4217), die bei der vorangegangenen Mitfahrt des Fahrgasts
in einem Vorgängerfahrzeug im Datenspeicher (6904) des Ticketträgermediums aufgezeichnet
worden ist, innerhalb dieses Kommunikationsvorgangs zwischen (1) und (4) zum Fahrzeugbordrechner
übertragen wird. Die beiden Datensätze (4112) und (4113), die bei einem diesbezüglichen
Up-Load-Vorgang verwendet werden können, enthalten beide den Datensatz (6904) (siehe
Figur 18). Dieser Datensatz (6904) wird in (4) gespeichert und bei nächster Gelegenheit
zusammen mit den gespeicherten Anmeldedatensätzen (422) an das Rechenzentrum des Verkehrsverbunds
(31) transferiert. Dieser Up-Load-Vorgang gehört zum Standard-Anmeldevorgang an (411).
Nach einem korrekt durchgeführten Anmeldevorgang am Programm-Modul (411) wird von
dort entweder der Datensatz (4114) oder (4115) zurückgesendet, die beide als Bestätigung
der Anmeldung dienen. Sobald einer dieser beiden Bestätigungsdatensätze (4114) oder
(4115) in den Programm-Modulen (5101) oder (5102) eingetroffen ist, wird die Aktualisierung
der im Datenspeicher (6904) definierten Datenelemente "aktuelle Haltestelle (4216)"
und "nächste Haltestelle auf dem Linienweg (4217)" durchgeführt.
[0036] Durch das Aufforderungssignal (4111) wird jeweils der aktuelle Ortsstempel (4212)
vom Fahrzeugbordrechner zum Ticketträgermedium übertragen. Auf Basis der damit vorliegenden
aktuellen Haltestelle (4216) wird dann in Tabelle (6275) (siehe Figur 12) die nächste
Haltestelle auf dem Linienweg ermittelt und in den dafür vorgesehenen Datenspeicher
(4217) eingetragen. Durch die Übermittlung dieses Datenspeicher (6904) an (4) kann
später bei den Auswertungen in der EDV-Zentrale (31) jedem Anmeldedatensatz beim Einstieg
in ein Verkehrsmittel auch derjenige Datensatz (6904) zugeordnet werden, der bei der
Mitfahrt des Fahrgasts in diesem Verkehrsmittel bei der letzten Haltestelle vor dem
Ausstieg des Fahrgasts noch aktualisiert worden war. Dieser enthält mit dem Datenelement
(4217) dann auch die Ausstiegshaltestelle des Fahrgasts bezogen auf diese Mitfahrt.
[0037] Ist in der Abfrage (5112) festgestellt worden, dass kein Einstieg des Fahrgasts in
das Fahrzeug vorliegt (Nein-Fall der Abfrage 5112), dann wird in das Programm-Modul
(5102) weiterverzweigt (siehe Figur 10). In der ersten Abfrage (5201) dieses Programm-Moduls
wird dann überprüft, ob die bereits laufende, angemeldete Fahrgastreise mit einer
Monatskarte oder mit einer Ergänzungskarte angemeldet worden ist. Nachfolgend soll
zuerst der Fall betrachtet werden, bei dem eine Fahrgastreise mit angemeldeter Monatskarte
vorliegt (Ja-Fall der Abfrage 5201) und dann der Fall, bei dem eine Fahrgastreise
mit angemeldeter Ergänzungskarte gegeben ist (Nein-Fall der Abfrage 5201).
[0038] Liegt die Anmeldung einer Monatskarte vor (Ja -Fall der Abfrage 5201), dann wird
in der Abfrage (5202) geprüft, ob eine Grenzhaltestelle dieser gerade befahrenen gültigen
Tarifzone durchfahren worden ist oder nicht. Handelt es sich bei der durchfahrenen
Haltestelle nicht um eine Grenzhaltestelle (Nein-Fall von 5202), wird lediglich im
Programmschritt (5206) der Datenspeicher (6904) im Ticketträgermedium aktualisiert,
danach endet dieses Prgramm-Modul. Liegt dagegen eine Grenzhaltestelle vor (Ja-Fall
von 5202), dann muss im Programmschritt (5204) entschieden werden, ob das Fahrzeug
in eine Tarifzone hineinfährt, für die diese Monatskarte ebenso gültig ist wie in
der vorherigen Tarifzone oder nicht. Liegt diesbezüglich wieder eine gültige Tarifzone
vor (Ja-Fall von 5204), dann wird lediglich im Programmschritt (5206) der Datensatz
(6904) im Ticketträdermedium aktualisiert, bevor das Programmende eintritt.
[0039] Ist die Monatskarte in dieser Tarifzone jedoch nicht gültig (Nein-Fall von 5204),
dann wird im Programmschritt (5209) die laufende Fahrgastreise zuerst beendet, ehe
eine neue Fahrgastreise mit der Ergänzungskarte am Fahrzeugbordrechner angemeldet
wird. Im Rahmen des hier notwendigen Up-Load-Vorgangs von (1) nach (4), bei dem der
hier gegebene E-Ticket-Typ Ergänzungskarte (62712) übertragen wird, wird auch der
vorhandene Speicherinhalt des Datenspeichers (6904) mit übertragen (siehe die Figuren
8 und 18). Der hier verwendete Kommunikationsvorgang gemäß Figur 8 startet im Programm-Modul
(411) die Anmeldung einer neuen Fahrgastreise mit dem neuen E-Ticket-Typ. Es wird
dabei eine neue Reisekennung erzeugt, die mit dem Datensatz (4115) auch von (4) nach
(1) übertragen wird. Sobald dieser Datensatz (4115) im Programm-Modul (5102) eingetroffen
ist, wird innerhalb des Programmschritts (5209) die Aktualisierung des Datenspeichers
(6904) gestartet.
[0040] Ist die erste Abfrage (5201) des Programm-Moduls (5102) dagegen zu dem Ergebnis gekommen,
dass keine Monatskarte vorliegt sondern eine Ergänzungskarte (Nein-Fall von 5201),
dann wird in der Abfrage (5203) überprüft, ob eine Grenzhaltestelle zwischen zwei
Tarifzonen durchfahren wurde. Liegt keine Grenzhaltestelle vor (Nein-Fall von 5203),
hat das Programm-Modul (5102) nach Ausführung des Programmschritts (5206), der lediglich
der Aktualisierung des Datensatzes (6904) dient, sein Ende erreicht. Liegt jedoch
eine Grenzhaltestelle vor (Ja-Fall von 5203), dann wird in der nachfolgenden Abfrage
(5204) entschieden, ob die Tarifzone, in die der Fahrgast hineingefahren ist, für
seine Monatskarte eine gültige Tarifzone darstellt oder nicht. Diese Entscheidung
basiert wiederum auf einer Auswertung der Tabellen in den Figuren 11, 12 und 13. Ist
die Monatskarte in dieser Tarifzone nicht gültig (Nein-Fall von 5204), dann wird die
laufende Fahrgastreise mit diesem Fahrkartentyp aufrechterhalten und verfahrensgemäß
fortgesetzt. Das Programm erreicht sein Ende, nachdem es im Programmschritt (5206)
noch eine Aktualisierung des Datenspeichers (6904) durchgeführt hat. Ist die Monatskarte
jedoch in dieser Tarifzone gültig (Ja-Fall von 5204), dann wird über den Programmschritt
(5210) zuerst eine Beendigung der alten Fahrgastreise und dann die Eröffnung einer
neuen Fahrgastreise vorgenommen. Da auch in diesem Fall eine neue Fahrgastreise mit
neuer Reisekennung in (411) angemeldet wird, wird von dort der Datensatz (4115) zur
Bestätigung der Anmeldung an (1) übermittelt. Sobald dieser Datensatz (4115) im Programm-Modul
(5102) eingetroffen ist, wird der Datensatz (6904) in (1) aktualisiert.
[0041] Die Tabelle in Figur 11 repräsentiert den Datenspeicher (6272) im Ticketträgermedium
(1). Hier-sind-alle Tarifzonen (711) des Verbundgebiets (7) als Zeilen vorgegeben.
In diesem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 sind dies 6 Tarifzonen. Für jede Tarifzone
ist eine Zeile dieser Tabelle vorgesehen, um weitere Angaben zu jeder Tarifzonen eintragen
zu können. Bei allen Tarifzonen, in denen die Monatskarte nicht gültig ist, steht
in Spalte 2 der Tabelle der Eintrag "nein" und die anderen Felder der betroffenen
Zeile sind dann leer. Bei den Tarifzonen, für die Monatskarte gültig ist, steht in
der zweiten Spalte ein "ja" und in den anderen Feldern dieser Zeile ist dann das Gültigkeitsdatum
des Beginns und das Gültigkeitsdatum des Endes dieser Fahrtberechtigung eingetragen.
[0042] Die Tabelle der Figur 12 zeigt beispielhaft einen Auszug aus dem Datenspeicher (6275)
des Ticketträgermediums. Für alle Linien des Liniennetzes sind hier die benötigten
Detail-Daten gespeichert. Diese Tabelle hat 8 Spalten, die die folgende Bedeutung
haben. In Spalte 1 steht die Liniennummer (712), die hier beispielhaft von einem kleinen
Buchstaben repräsentiert wird. In Spalte 2 steht die eindeutig identifizierende Haltestellennummer
dieser Linienhaltestelle (715). In Spalte 3 ist mit einem "X" gekennzeichnet, ob es
sich bei dieser Haltestelle um ein einfache Haltestelle (713) handelt, an der nur
Einstiegs- und Ausstiegsvorgänge in Fahrzeuge dieser Linie stattfinden können. Handelt
es sich um eine Umsteigehaltestelle (714), dann ist in Spalte 4 der Tabelle die Kennzeichnung
"X" eingetragen. Handelt es sich bei einer dieser beiden möglichen Haltestellentypen
zusätzlich auch noch um eine Grenzhaltestelle (717) zwischen zwei Tarifzonen, dann
wird bei dieser Haltestellenzeile in der Spalte 5 die Kennzeichnung "X" eingetragen.
[0043] In Spalte 6 ist für die Fahrtrichtung 1 dieser Linie mit Hilfe von aufsteigenden
Nummern (716) eingetragen worden, in welcher Reihenfolge die Haltestellen durchfahren
werden, wenn sich ein ÖPNV-Fahrzeug in der angegebenen Fahrtrichtung über die Linie
bewegt. Die Reihenfolgenummern für die Gegenrichtung Fahrtrichtung 2 sind in der benaten
Spalte 7 dargestellt. Auf Basis dieser Tabelleneinträge kann jeweils pro durchfahrener
Haltestelle festgestellt werden, welches die nächste Haltestelle auf dem Linienweg
ist. Diese nächste Haltestelle wird dann im Datenspeicher (6904) als Folgehaltestelle
(4217) zur aktuellen Haltestelle (4216) eingetragen. In Spalte 8 steht die Nummer
der Tarifzone (73), zu der eine bestimmte Haltestelle gehört, wenn diese Haltestelle
keine Grenzhaltestelle ist. Ist diese Haltestelle eine Grenzhaltestelle, dann steht
in dieser Spalte 8 ein Hinweis auf die Tabelle (6276) der Figur 13, in der dann nähere
Angaben über die linien- und tarifbezogene Situation an dieser Grenzhaltestelle eingetragen
sind.
[0044] In Figur 13 ist beispielhaft für die beiden Grenzhaltestellen 7 und 20 des Ausführungsbeispiels
dargestellt, welche Angaben hier eingetragen sein müssen, damit in den Programm-Modulen
(5101) und (5102) die vom Verfahren her notwendigen korrekten Entscheidungen getroffen
werden können. Pro Grenzhaltestelle sind hier betroffenen Linien getrennt nach ihren
beiden Fahrtrichtungen vorgegeben (Spalte 1, 2 und 3). Für jede Linie und Fahrtrichtung
kann dann in den Spalten 4 und 5 exakt angegeben werden, von welcher Tarifzone (=
Ausgangstarifzone) auf diese Grenzhaltestelle zugefahren werden kann und in welche
Tarifzone (= Zieltarifzone) ab dieser Grenzhaltestelle hineingefahren werden kann.
In der Abfrage (5116) des Programm-Moduls (5101) muss geklärt werden können, in welche
Ziel-Tarifzone das Fahrzeug hineingefahren ist. Dies kann auf Basis der Angaben der
Tabelle (6276) in Figur 13 festgestellt werden.
[0045] Figur 14 zeigt das Schema des Datenspeichers (422) und das Schema des Datenspeichers
(6904). Der Datenspeicher (422) entspricht dem Anmeldedatensatz, der bei jeder Anmeldung
eines Einstiegsvorgangs am Fahrzeugbordrechner von diesem angelegt wird. Er besteht
aus der Reisekennung (4221), einem Zeitstempel (4213), einem Ortsstempel (4212), der
Liniennummer mit Fahrtrichtungsangabe (4211), der Kennung des Unternehmens des Verkehrsmittels
(4215) und der Kennung des E-Ticket-Typs (6211). Der Datenspeicher (6904) wird zum
einen dann im Ticketträgermedium neu mit Daten versorgt, wenn der Fahrgast sein E-Ticket
erfolgreich am Fahrzeugbordrechner angemeldet hat, d.h. an der Einstiegshaltestelle
des Fahrgasts in das Fahrzeug. Bei jeder folgenden Haltestelle wird dieser Datenspeicher
(6904) aktualisiert, wenn der Fahrgast in dem Verkehrsmittel verblieben ist.
[0046] Fig. 15 zeigt das Schema des Datenspeichers (42). Es besteht aus folgenden Datenspeichern:
Liniennummer mit Fahrtrichtungsangabe (4211), Ortsstempel (4212), Zeitstempel (4213),
Gültigkeitskennung (4214), Kennung Verkehrsunternehmen (4215), zuletzt erzeugter Anmeldedatensatz
(422), Tagesspeicher (423) für alle angelegten Anmeldedatensätze (422), Tagesspeicher
(424) für alle empfangenen Datensätze des Typs (6904) und Kennung des Fahrzeugbordrechners
(42211).
[0047] Fig. 15 zeigt auch das Schema des Datenspeichers (6). Es besteht aus folgenden Datenspeichern:
Wertebereiche (61) zur Ausführung der Umsteigeprüfung im Programm-Modul (5101), Gruppe
von Daten (62), die zum E-Ticket gehören und auch die laufende Fahrgastreise mit ihren
Kenngrößen dokumentieren, Tabelle mit allen Haltestellenrelationen und den dazugehörigen
Tarifeinheiten (67) und den Datenspeicher (6904).
[0048] Fig. 16 zeigt das Schema des Datenspeichers (62). Er enthält folgende Datenspeicher:
Datenspeicher für E-Ticket-Daten und Tarifdaten (627), aktuelle Reisekennung (4221),
Zeitstempel der aktuellen Anmeldung (4213), Zeitstempel der Anmeldung der gesamten
Fahrgast-Reise - sogenannte Startzeitpunkt (42131), Liniennummer mit Fahrtrichtungsangabe
der aktuellen Fahrt (4211), Liniennummer mit Fahrtrichtungsangabe der ersten Anmeldung
der Fahrgastreise an einem Verkehrsmittel (42111); Ortsstempel der aktuellen Fahrt
(4212), Ortsstempel der Startanmeldung der Fahrgastreise (42121),, aktuelle Gültigkeitskennung
(4214) und Kennung Bordrechner (42211).
[0049] Figur 17 zeigt das Schema des Datenspeichers (627). Der E-Ticket-Datenspeicher (6271)
enthält getrennte Datenelemente für die beiden E-Ticket-Typen der Monatskarte (62711)
und der Ergänzungskarte (62712). Das erfinderische Verfahren basiert darauf, dass
diese beiden unterschiedlichen tariflichen Fahrkartentypen beide auf dem gleichen
Ticketträgermedium geladen sind, sodass dann je nach Situation das richtige E-Ticket
automatisch ausgewählt werden kann und für eine Anmeldung am Fahrzeugbordrechner eingesetzt
werden kann. Bezogen auf die Monatskarte (62711) existiert der Datenspeicher (6272),
in welchem die Tarifzonen gekennzeichnet sind, für welche diese Monatskarte gültig
ist (siehe dazu auch Figur 11).
[0050] Die Ergänzungskarte zur Monatskarte (62712), die als elektronische Streifenfahrkarte
konzipiert ist, benötigt einen Datenspeicher für Tarifeinheiten (6274). Dieser Datenspeicher
(6274) besteht wiederum aus einem Guthabenspeicher für Tarifeinheiten (62741) und
einem Kreditspeicher für Tarifeinheiten (62742). Im Datenspeicher (6275) sind für
alle Linien des Verkehrsverbunds die für das Verfahren notwendigen Kenngrößen dokumentiert
(siehe Figur 12). Im Datenspeicher (6276) ist die Tabelle mit Angaben zu den Grenzhaltestellen
gespeichert (siehe dazu Figur 13).
[0051] Die Figur 18 enthält weitere benötigte Datensätze. Der Datensatz (4111) enthält die
Datenelemente des Aufforderungssignals. Das Datenelement (42211) enthält die Kennung
des Fahrzeugbordrechners und ist für die Abwicklung aller Kommunikationsvorgänge zwischen
(1) und (4) notwendig. Das Datenelement (4211) enthält die Liniennummer der aktuellen
Linie mit Fahrtrichtungsangabe, desweiteren werden der aktuelle Ortsstempel (4212)
und der aktuelle Zeitstempel (4213) übertragen.
[0052] Bezogen auf den Up-Load-Vorgang von (1) nach (4) sind zwei Datensätze zu unterscheiden.
Wenn eine Startanmeldung einer vollständig neuen Fahrgastreise gegeben ist, dann wird
der Datensatz (4112) eingesetzt, der keine Reisekennung enthält. Wenn eine Anmeldung
am Fahrzeugbordrechner nach einem zulässigen Umsteigevorgang vorgenommen werden muss,
dann erfolgt der Up-Load-Vorgang mit dem Datensatz (4113), in dem auch die bereits
bekannte Reisekennung (4221) der laufenden Fahrgastreise mit nach (4) übertragen wird.
In diesen beiden Up-Load-Datensätzen (4112) und (4113) ist immer auch der verwendete
E-Ticket-Typ (6211) enthalten und der Datensatz (6904).
[0053] Der Datensatz (4114) überträgt als Bestätigung für die erfolgreiche Anmeldung des
Einstiegs nach einem zulässigen Umsteigevorgang bei welchem der E-Ticket-Typ nicht
gewechselt werden mußte, die aktuelle Gültigkeitskennung (4214) von (4) nach (1).
[0054] Der Datensatz (4115) wird dann als Bestätigung eines Anmeldevorgangs verwendet, wenn
im Rahmen des Einstiegsvorgangs auch eine neue Fahrgastreise mit neuer Reisekennung
angemeldet werden mußte.
[0055] Der Datenspeicher (14) beschreibt die Daten, die z.B. am Ende eines Betriebstags
vom Fahrzeugbordrechner (4) an ein Rechenzentrum (31) übertragen werden, um dort ausgewertet
zu werden. Das Datenelement (423) besteht aus einer Sammlung aller angelegten Datensätze
(422). Das Datenelement (424) besteht aus einer Sammlung aller emfangenen Datensätze
(6904).
Bezugszeichenliste
[0056]
1 |
Erfindungsgemäßes Ticketträgermedium |
10 |
Sende-Empfangsgerät im Verkehrsmittel (Raumerfassungsgerät) |
11 |
Empfangsantenne in (1) |
12 |
Sende- und Empfangsantenne in (1) |
13 |
Aufladbare Stromversorgung |
14 |
Datensatz mit allen Registrierungsdaten eines Verkehrsmittels aus einem Betriebstag |
15 |
uni-direktionale Funkverbindung von (114) nach (11) vorzugsweise auf Frequenzen zwischen
13, 5 MHz und 27 MHz |
16 |
bi-direktionale Funkverbindung zwischen (10) und (12) vorzugsweise auf der Frequenz
868 MHz |
110 |
Antenne für GSM Datenempfang |
111 |
Antenne für RFID Datenempfang |
112 |
GSM - Verbindung |
113 |
RFID- Verbindung |
114 |
Wecksender über der Tür |
|
|
2 |
Verkehrsmittel des ÖPNV |
|
|
31 |
EDV-Zentrale |
32 |
Sendemast eines Providers für Mobil-Telefonie |
33 |
Fahrkarten-Verkaufsautomat mit RFID- Technik |
|
|
|
|
4 |
Fahrzeugbordrechner von (2) |
41 |
CPU |
42 |
Datenspeicher in (4) |
411 |
Programm-Modul in (4) für alle Kommunikationsvorgänge zwischen (4) und (1) |
4111 |
Aufforderungssignal |
4112 |
Up-Load-Daten von (1) nach (4), wenn eine neue Fahrgastreise angemeldet wird |
4113 |
Up-Load-Daten von (1) nach (4), wenn eine laufende Fahrgastreise nach einem Umsteigevorgang
fortgesetzt wird |
4114 |
Bestätigungsdaten nach erfolgreicher Anmeldung im Rahmen eines Umsteigevorgangs |
4115 |
Bestätigungsdaten nach erfolgreicher Anmeldung, wenn eine vollständig neue Fahrgastreise
angemeldet wurde. |
42111 |
Liniennummer mit Fahrtrichtung beim Start einer gesamten Fahrgastreise |
4211 |
Liniennummer mit Fahrtrichtungsangabe |
4212 |
Aktueller Ortsstempel |
42121 |
Ortsstempel beim Start der gesamten Fahrgastreise |
4213 |
Zeitstempel aktuell |
42131 |
Zeitstempel beim Start einer gesamten Fahrqastreise |
4214 |
Aktuelle Gültigkeitskennung |
4215 |
Kennung Unternehmen des Verkehrsmittels |
4216 |
Aktuelle Haltestelle, an der das Programm-Modul (5101) zuletzt initialisiert wurde |
4217 |
Folgehaltestelle von (4216) auf dem Linienweg in gegebener Fahrtrichtung (716) |
422 |
Registrierungsdatensatz einer Anmeldung an (4) |
4221 |
Reisekennung |
42211 |
Kennung Bordrechner |
423 |
Sammlung aller (422) |
424 |
Sammlung aller (6904) |
|
|
5 |
CPU |
501 |
Lademodul in (5) |
5101 |
Programm-Modul in (5), welches bei jeder Haltestelle initialisiert wird |
5102 |
Programm-Modul in (5), welches von (5101) bei Bedarf aufgerufen wird. |
5112 |
Abfrage: Ist der Fahrgast an der aktuellen Haltestelle der Abfahrt neu in das Verkehrsmittel
eingestiegen ? |
5113 |
Ergebnis des Nein-Falls - Es liegt eine Folgehaltestelle nach der Einstiegshaltestelle
vor. |
5114 |
Abfrage: Muss für den Fahrgast eine vollständig neue Fahrgastreise mit neuer Reisekennung
an (4) angemeldet werden ? |
5115 |
Abfrage: Kann der E-Ticket-Typ Monatskarte (62711) an dieser Haltestelle für die Anmeldung
an (4) verwendet werden ? |
5116 |
Abfrage: Muss bei diesem zulässigen Umsteigevorgang der bis dahin verwendete E-Ticket-Typ
abgelöst werden, da die Tarifbedingungen dies erzwingen ? |
5118 |
Übertragung des alten Datensatzes (6904) nach (4), dann Anmeldung einer neuen Fahrgastreise
mit der Monatskarte (62711), dann Aktualisierung des Datenspeichers (6904) mit den
aktuellen Haltestellendaten. |
5119 |
Übertragung des alten Datensatzes (6904) nach (4), dann Anmeldung einer neuen Fahrgastreise
mit der Ergänzungskarte (62712), dann Aktualisierung des Datenspeichers (6904) mit
den aktuellen Haltestellendaten. |
5120 |
Übertragung des alten Datensatzes (6904) nach (4), dann Anmeldung einer neuen Fahrgastreise
mit der Monatskarte (62711), wenn eine Ergänzungskarte (62712) vorliegt oder mit einer
Ergänzungskarte (62712), wenn eine Monatskarte (62711) vorliegt, dann Aktualisierung
des Datenspeichers (6904) mit den aktuellen Haltestellendaten. |
5121 |
Übertragung des alten Datensatzes (6904) nach (4), dann Anmeldung einer neuen Fahrgastreise
mit der Monatskarte (62711), wenn eine Monatskarte (62711) vorliegt oder mit einer
Ergänzungskarte (62712), wenn eine Ergänzungskarte (62712) vorliegt, dann Aktualisierung
des Datenspeichers (6904) mit den aktuellen Haltestellendaten. |
5201 |
Abfrage: Ist die laufende Fahrgastreise mit einer Monatskarte (62711) angemeldet worden
? |
5202 |
Abfrage: Ist die aktuelle Haltestelle eine Grenzhaltestelle (74) oder (75) des zuletzt
befahrenen, gültigen Tarifbezirks der Monatskarte (62711) ? |
5203 |
Abfrage: Ist die aktuelle Haltestelle eine Grenzhaltestelle (74) oder (75) des zuletzt
befahrenen, ungültigen Tarifbezirks der Monatskarte (62711), die deshalb nicht bei
der Anmeldung an (4) eingesetzt worden war ? |
5204 |
Abfrage: Ist der Tarifbezirk, in welchen das Verkehrsmittel auf der Linie gerade hineinfährt,
ein gültiger Tarifbezirk der Monatskarte (62711) ? |
5206 |
Aktualisierung von (6904) mit den aktuellen Hattestellendaten |
5209 |
Übertragung des alten Datensatzes (6904) nach (4), dann Anmeldung einer neuen Fahrgastreise
mit der Ergänzungskarte (62712), dann Aktualisierung des Datenspeichers (6904) mit
den aktuellen Haltestellendaten. |
5210 |
Übertragung des alten Datensatzes (6904) nach (4), dann Beendigung der Fahrgastreise,
die mit der Ergänzungskarte (62712) angemeldet worden war, dann Anmeldung einer neuen
Fahrgastreise mit der Monatskarte (62711), dann Aktualisierung des Datenspeichers
(6904) mit den aktuellen Haltestellendaten. |
|
|
6 |
Datenspeicher im Ticketträqermedium |
61 |
Wertebereiche für Umsteigeprüfung |
62 |
Daten e-Ticket und aktuelle Reise in (1) |
6211 |
Für die Anmeldung in (4) zu benutzender E-Ticket-Typ |
6261 |
Guthaben-Speicher für Tarifeinheiten |
6262 |
Schulden-Speicher für Tarifeinheiten |
627 |
Datenspeicher für E-Tickets und Reisedaten |
6271 |
Gruppenspeicher für zwei E-Ticket-Typen, die alternativ verwendet werden können |
62711 |
E-Ticket-Daten für eine Monatskarte |
62712 |
E-Ticket-Daten für eine Ergänzungskarte zur Monatskarte, die als elektronische Streifenfahrkarte
ausgeführt ist. |
6272 |
Datenspeicher für gültige Tarifzonen einer Monatskarte |
6274 |
Gruppenspeicher für Tarifeinheiten |
62741 |
Guthabenspeicher für Tarifeinheiten |
62742 |
Kreditspeicher für Tarifeinheiten |
6275 |
Datenspeicher für Kenndaten, die die einzelnen ÖPNV-Linien näher spezifizieren |
6276 |
Datenspeicher für Kenndaten, die die Grenzhaltestellen zwischen Tarifzonen näher spezifizieren. |
67 |
Tabelle aller Haltestellen-Relationen des Liniennetzes mit den dazugehörigen Anzahlswerten
in Form von elektronischen Streifeneinheiten |
6904 |
Datenspeicher in (1) zur Erfassung der Ausstiegshaltestelle einer Mitfahrt eines Fahrgasts
in einem Verkehrsmittel |
|
|
7 |
Beispielhafte Darstellung des Bedienungsgebiets eines Verkehrsverbunds mit Liniennetz
und Tarifzoneneinteilung für Monatskarten |
71 |
Ungültige Tarifzone einer Monatskarte |
711 |
Einteilung von (7) in Tarifzonen für Monatskarten |
712 |
ÖPNV-Linien - Es sind beispielhaft die 3 Linien a, b und c eingetragen |
713 |
Einfache Haltestelle |
714 |
Umsteiqehaltestelle |
715 |
Eindeutig identifizierende Nummer der Haltestelle |
716 |
Angaben zu der Reihenfolge, in welcher die Haltestellen der Linie bezogen auf die
gewählte Fahrtrichtung 1 oder 2 (Ri 1 oder Ri 2) auf dem Linienweg befahren werden. |
717 |
Kennzeichnung, ob die Haltestellentypen (713) oder (714) gleichzeitig auch Grenzhaltestellen
sind |
72 |
Gültige Tarifzone einer Monatskarte |
73 |
Nummer einer Tarifzone |
74 |
Linienhaltestelle, die gleichzeitig auch Grenzhaltestelle zwischen zwei Tarifzonen
ist. |
75 |
Umsteigehaltestelle, die gleichzeitig auch Grenzhaltestelle zwischen zwei Tarifzonen
ist. |
|
|
80 |
Teilbereich des Bedienungsgebiets, in welchem die Monatskarte ungültig ist. Hier kann
der Fahrgast eine Ergänzungskarte zur Monatskarte benutzen. |
81 |
Fahrgastreise mit einer Monatskarte, die vollständig im Gebiet einer gültigen Tarifzone
durchgeführt wird. |
82 |
Fahrgastreise mit einer Ergänzungskarte zur Monatskarte, die vollständig im Gebiet
(80) durchgeführt wird. |
83 |
Fahrgastreise, die mit einer Monatskarte beginnt. An der Tarifgrenze wird dann automatisch
eine Ergänzungskarte initialisiert, wobei der Fahrgast das Verkehrsmittel nicht verlassen
muss. |
84 |
Fahrgastreise, die mit einer Monatskarte beginnt. Im Rahmen eines Umsteigevorgangs
an einer Haltestelle, die direkt auf einer Tarifgrenze liegt, wird beim Einstieg in
das Abholer-Verkehrsmittel automatisch eine Ergänzungskarte initialisiert. |
85 |
Fahrgastreise, die mit einer Ergänzungskarte beginnt. An der Tarifgrenze wird dann
automatisch eine Monatskarte initialisiert, wobei der Fahrgast das Verkehrsmittel
nicht verlassen muss. |
86 |
Fahrgastreise, die mit einer Ergänzungskarte beginnt. Im Rahmen eines Umsteigevorgangs
an einer Haltestelle, die direkt auf einer Tarifgrenze liegt, wird beim Einstieg in
das Abholer-Verkehrsmittel automatisch eine Monatskarte initialisiert. |