[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zur Wartung druch Trocknen
und Entsalzen von Hörgeräten.
[0002] Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen.
Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche
Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr Hörgeräte, Hörgerät mit externem Hörer
und In-dem-Ohr Hörgeräte, z.B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte bereitgestellt.
Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen.
Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare
oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten
Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
[0003] Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler,
einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein
Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z.
B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler,
z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer,
realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert.
Dieser prinzipielle Aufbau ist in Figur 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr Hörgeräts
1 dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 2 zum Tragen hinter dem Ohr sind üblicherweise
zwei Mikrofone 3 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Oberhalb der
Mikrofone 3 sind Mikrofonöffnungen 7 in dem Hörgerätegehäuse 2 ausgebildet. Durch
die Schallöffnungen 7 kann der Schall zu den Mikrofonen 3 im Inneren des Hörgerätegehäuses
gelangen. Eine Signalverarbeitungseinheit 4, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse
2 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal
der Signalverarbeitungseinheit 4 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 5 übertragen,
der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen nicht
dargestellten Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum
Trommelfell des Hörgeräteträgers übertragen. Die Energieversorgung des Hörgeräts 1
und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 4 erfolgt durch eine ebenfalls
ins Hörgerätegehäuse 2 integrierte Batterie 6.
[0004] Hörgeräte werden am Kopf getragen. Damit sind sie ständig auch dem Schweiß des Trägers
ausgesetzt. Dies führt dazu, dass sich vermehrt Feuchtigkeit an dem Hörgerät und insbesondere
auch an den Elektronikkomponenten des Hörgeräts anlagert. Eine Folge davon kann sein,
dass die Elektronik und damit das gesamte Gerät ausfallen. Daher ist es notwendig,
dass das Hörgerät in regelmäßigen Abständen getrocknet wird. Praktischerweise wird
das Hörgerät nach dem Tragen zum Beispiel am Abend, bevor der Hörgeräteträger schlafen
geht, in eine Trocknungseinrichtung gelegt.
[0005] Derzeit sind zwei Methoden üblich, ein Hörgerät nach dem Gebrauch zu trocknen bzw.
zu entfeuchten: Gemäß einer ersten Methode wird das Hörgerät in einen Aufbewahrungsbehälter
gelegt, in dem sich eine Silicagelpackung befindet. Entsprechend einer zweiten Methode
wird das Hörgerät zur Entfeuchtung in ein Batterieladegerät gesteckt, welches ein
Heizelement aufweist.
[0006] In der Druckschrift
US 2005/0122708 A1 wird ein Entfeuchter beschrieben, bei dem eine Lampe die Luft erwärmt. Durch Perforationen
wird die erhitzte Luft in einen Behälter geleitet, in den ein Hörgerät eingelegt werden
kann.
[0007] Die Druckschrift
EP 1 411 749 A2 offenbart einen Entfeuchter, der einen Sensor aufweist. Der Sensor steuert die Menge
der erzeugten Wärme, um die Innentemperatur in dem Hörgerätetrocknungsbehälter genügend
hoch zu halten.
[0008] Zur Detektion von Feuchtigkeit sind Feuchtigkeitssensoren bekannt. Beispielsweise
gibt die
EP 2136975 A1 ein Chochlea-Implantat an, das einen Feuchtigkeitssensor für das Erzeugen eines Signals
umfasst. Das Signal zeigt Feuchtigkeit innerhalb des Implantats an.
[0009] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Trocknen eines Hörgeräts zu optimieren.
[0010] Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe mit der Anordnung und dem Verfahren
der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0011] Die Erfindung beansprucht eine Anordnung zum Trocknen eines Hörgeräts. Die Anordnung
umfasst eine Heizeinheit zum Erzeugen warmer Luft und mindestens ein Hörgerät. Des
Weiteren umfasst die Anordnung einen ersten Feuchtigkeitssensor des Hörgeräts, der
erste Umgebungsfeuchtemesswerte ermittelt, eine Signalabgabeeinheit des Hörgeräts,
die die ersten Umgebungsfeuchtemesswerte abgibt, eine Signalaufnahmeeinheit, die die
ersten Umgebungsfeuchtemesswerte aufnimmt, und eine Steueeinheit, die die Heizeinheit
in Abhängigkeit der ersten Umgebungsfeuchtemesswerte steuert. Die Erfindung bietet
den Vorteil, dass der Trocknungsprozess durch das Hörgerät in Bezug auf Dauer und
Temperatur exakt steuerbar ist.
[0012] In einer Weiterbildung der Anordnung ist der erste Feuchtigkeitssensor im Inneren
eines Hörgerätegehäuses angeordnet und die ersten Umgebungsfeuchtemesswerte werden
im Inneren des Hörgeräts ermittelt. Dadurch kann der Trocknungsprozess von der Feuchte
im Inneren des Hörgeräts gesteuert werden.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Anordnung einen außen an dem Hörgerätegehäuse
angeordneten oder einen in das Hörgerätegehäuse integrierten zweiten Feuchtigkeitssensor,
der zweite Umgebungsfeuchtemesswerte außerhalb des Hörgerätegehäuses ermittelt.
[0014] Des Weiteren kann die Signalabgabeeinheit die zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte abgeben,
die Signalaufnahmeeinheit die zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte aufnehmen und die
Steuereinheit die Heizeinheit in Abhängigkeit der zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte
steuern.
[0015] In einer Weiterbildung kann die Steuerungseinheit auf Basis der ersten und/oder zweiten
Umgebungsfeuchtemesswerte eine Trocknungsrestlaufzeit ermitteln und/oder die Heizleistung
der Heizeinheit ändern. Dadurch wird der Trocknungsprozess optimiert.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Anordnung einen Aufbewahrungsbehälter,
in dem die Heizeinheit, die Signalaufnahmeeinheit und die Steuerseinheit angeordnet
sind und das Hörgerät zum Trocknen aufbewahrt ist.
[0017] Bevorzugt kann der Aufbewahrungsbehälter eine Anzeigeinheit aufweisen, die die Trocknungsrestlaufzeit
anzeigt.
[0018] Bevorzugt kann der Aufbewahrungsbehälter eine Sendeeinheit aufweisen, die die Trocknungsrestlaufzeit
an eine externe Einheit übermittelt.
[0019] Außerdem kann die externe Einheit eine Hörgerätfernbediendung oder ein Smartphone
sein.
[0020] In einer Weiterbildung kann die Anordnung eine Entsalzungseinheit umfassen, die ein
Entsalzungsmittel an die Luft abgibt, wobei ein Salzgehaltmesssensor des Hörgeräts
die Salzgehaltmesswerte außerhalb des Hörgerätegehäuses ermittelt, die Signalabgabeeinheit
des Hörgeräts die Salzgehaltmesswerte abgibt, die Signalaufnahmeeinheit die Salzgehaltmesswerte
aufnimmt, und die Steuerseinheit die Entsalzungseinheit in Abhängigkeit der Salzgehaltmesswerte
steuert. Vorteilhaft daran ist, dass ein Entsalzungsprozess exakt steuerbar ist. In
einer weiteren Ausführungsform umfasst der Aufbewahrungsbehälter eine Bedieneinheit,
mit der die Funktion der Entsalzungseinheit und/oder der Heizeinheit bedienbar ist.
[0021] Bevorzugt umfasst der Aufbewahrungsbehälter eine Batterieladeeinheit, die wiederaufladbare
Batterien des Hörgeräts während der Trocknung oder Entsalzung auflädt.
[0022] Die Erfindung beansprucht auch ein Verfahren zum Trocknen eines Hörgeräts mit einer
Heizeinheit, mit den Schritten:
- Ermitteln von ersten Umgebungsfeuchtemesswerten durch das Hörgerät,
- Abgeben der ermittelten ersten Umgebungsfeuchtemesswerte durch das Hörgerät,
- Steuern der Heizeinheit in Abhängigkeit der abgegebenen ersten Umgebungsfeuchtemesswerte.
[0023] In einer Weiterbildung werden die ersten Umgebungsfeuchtemesswerte innerhalb eines
Hörgerätegehäuses des Hörgeräts ermittelt.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren folgende zusätzlichen Schritte:
- Ermitteln von zweiten Umgebungsfeuchtemesswerten außerhalb des Hörgerätegehäuses,
- Abgeben der ermittelten zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte durch das Hörgerät,
- Steuern der Heizeinheit in Abhängigkeit der abgegebenen zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte.
[0025] Bevorzugt wird auf Basis der ersten und/oder zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte eine
Trocknungsrestlaufzeit ermittelt und/oder die Heizleistung der Heizeinheit geändert.
[0026] Des Weiteren kann die Trocknungsrestlaufzeit auf einem Aufbewahrungsbehälter und/oder
einer externen Einheit angezeigt werden.
[0027] Außerdem kann das Verfahren folgende zusätzlichen Schritte umfassen:
- Ermitteln von Salzgehaltmesswerten durch das Hörgerät,
- Abgeben der ermittelten Salzgehaltmesswerte durch das Hörgerät,
- Steuern einer Entsalzungseinheit, die ein Entsalzungsmittel an die Luft abgibt, in
Abhängigkeit der abgegebenen Salzgehaltmesswerte.
[0028] Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen
mehrerer Ausführungsbeispiele anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
[0029] Es zeigen:
- Figur 1:
- ein Hörgerät gemäß Stand der Technik,
- Figur 2:
- eine Anordnung mit einem Hörgerät, einer Heizeinheit und einer Entsalzungseinheit,
- Figur 3:
- einen Aufbewahrungsbehälter mit einem Hörgerät und
- Figur 4:
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Trocknung und Entsalzung eines Hörgeräts.
[0030] Figur 2 zeigt eine Anordnung zum Trocknen und Entsalzen eines Hörgeräts. Dargestellt
ist ein Hinter-dem-Ohr Hörgerät 1 mit einem Hörgerätegehäuse 2. In dem Hörgerätegehäuse
2 befinden sich ein Mikrofon 3, ein Hörer 5 und eine Signalverarbeitungseinheit 4.
Des Weiteren ist innerhalb des Hörgerätegehäuses 2 erfindungsgemäß ein erster Feuchtigkeitssensor
11 angeordnet, der eine erste Umgebungsfeuchte innerhalb des Hörgerätegehäuses misst
und erste Umgebungsfeuchtemesswerte 22 ermittelt. Außen auf dem Hörgerätegehäuse 2
ist ein zweiter Feuchtigkeitssensor 12 angebracht, der eine zweite Umgebungsfeuchte
außerhalb des Hörgeräts misst und zweite Umgebungsfeuchtemesswerte 23 ermittelt.
[0031] Die ermittelten ersten und zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte 22, 23 werden an eine
Signalabgabeeinheit 14 des Hörgeräts 1 übertragen und von dort per Funksignal 15 an
eine Signalaufnahmeeinheit 16 außerhalb des Hörgeräts 1 abgegeben. Das Funksignal
15 ist beispielsweise Teil einer induktiven Datenübertragung. Die Signalaufnahmeeinheit
16 übertragt die ersten und zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte 22, 23 an eine Steuereinheit
17, die eine Heizeinheit 18 und eine Entsalzungseinheit 20 steuert. In Abhängigkeit
der ersten und zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte 22, 23 gibt die Heizeinheit 18 heiße
Luft 19 ab bzw. erhitzt die Umgebungsluft. Bei Erreichen eines unteren Grenzwerts
durch die ersten und zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte 22, 23 wird der Heizvorgang
beendet. Das Hörgerät ist getrocknet.
[0032] Gleichzeitig kann auch eine beispielsweise durch Schweiß verursachte Salzschicht
auf dem Hörgerätegehäuse 2 entfernt werden. Dazu misst ein Salzgehaltmesssensor 13
die Salzkonzentration außerhalb des Hörgerätegehäuses 2 und gibt diese Information
als Salzgehaltmesswerte 24 an die Signalabgabeeinheit 14 weiter. Der Salzgehaltmesssensor
13 sitzt auf dem Hörgerätegehäuse 2 oder ist in dieses integriert. Die Signalabgabeeinheit
14 überträgt per Funksignal 15 die Salzgehaltmesswerte 24 an die Signalaufnahmeeinheit
16, die die Salzgehaltmesswerte 24 an die Steuereinheit 17 weiterleitet. Die Steuereinheit
17 ist mit einer Entsalzungseinheit 20 verbunden, die entsprechend den Salzgehaltmesswerten
24 mehr oder weniger Entsalzungsmittel 21 an die Luft abgibt bzw. versprüht. Das Entsalzungsmittel
21 schlägt sich auf die Oberfläche des Hörgerätegehäuses 2 nieder und löst das störende
Salz auf. Mit der Heizeinheit 18 wird anschließend kurz nachgetrocknet.
[0033] Figur 3 zeigt eine räumliche Ansicht eines Aufbewahrungsbehälters 25 mit einem Unterteil
27 und einem Deckel 28 zum Verschließen des Unterteils 27. Auf einer Halterung 26
im Unterteil 27 ist ein Hörgerät 1 befestigt und wartet auf seine Trocknung bzw. Entsalzung.
Bei geschlossenem Deckel 28 gelangt durch einen Lufteinlass 31 im Unterteil 27 Luft
in das Innere des Aufbewahrungsbehälters 25, die durch eine nicht dargestellte Heizeinheit
im Unterteil 27 erwärmt wird und durch einen Auslass 29 im Unterteil 27 in den durch
den geschlossenen Deckel 28 und das Unterteil 27 gebildeten Hohlraum strömt und das
Hörgerät 1 trocknet. Durch einen Sprühkopf 30 gelangt ein Entsalzungsmittel 21 in
den Hohlraum und somit auch auf das Hörgerät 1. Das Entsalzungsmittel 21 wird von
einer nicht sichtbaren Entsalzungseinheit versprüht. Der erste und der zweite Feuchtigkeitssensor
11, 12 des Hörgeräts 1 steuert erfindungsgemäß den Trocknungsprozess. Der Salzgehaltmesssensor
13 steuert erfindungsgemäß den Entsalzungsprozess.
[0034] Auf einem Display 33 im Unterteil 27 und/ oder auf einer Fernbedienung 32 kann die
Restlaufzeit der Trocknung bzw. der Entsalzung angezeigt werden. Die Trocknung bzw.
die Entsalzung kann über die Fernbedienung 32 oder mit Hilfe einer Bedieneinheit 34
des Aufbewahrungsbehälters 25 vom Hörgerätenutzer ein-/ausgeschaltet und geregelt
werden. Dabei werden die erforderlichen Daten mit Hilfe einer Sendeeinheit 35 zwischen
der Fernbedienung 32 oder alternativ einem Smartphone und dem Aufbewahrungsbehälter
25 ausgetauscht.
[0035] Über eine Batterieladeeinheit 36 im Unterteil 27 kann eine wiederaufladbare Batterie
des Hörgeräts während des Trocknungs- oder Entsalzungsprozesses aufgeladen werden.
[0036] Figur 4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Trocknung
und Entsalzung eines Hörgeräts. Im Schritt 101 werden innerhalb eines Hörgerätegehäuses
des Hörgeräts durch das Hörgerät erste Umgebungsfeuchtemesswerte 22 ermittelt. Im
Schritt 102 werden die ermittelten ersten Umgebungsfeuchtemesswerte 22 durch das Hörgerät
abgegeben. Im Schritt 103 werden zweite Umgebungsfeuchtemesswerte 23 außerhalb des
Hörgerätegehäuses durch das Hörgerät ermittelt. Im Schritt 104 werden die ermittelten
zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte 23 durch das Hörgerät abgegeben. Im Schritt 105
wird eine Heizeinheit in Abhängigkeit der abgegebenen ersten und zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte
22, 23 gesteuert. Beispielsweise werden auf Basis der ersten und/oder zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte
22, 23 eine Trocknungsrestlaufzeit ermittelt und/oder die Heizleistung der Heizeinheit
geändert. Im Schritt 106 wird die Trocknungsrestlaufzeit auf einem Aufbewahrungsbehälter
und/oder auf einer externen Einheit angezeigt.
[0037] Im Schritt 107 werden Salzgehaltmesswerte 24 durch das Hörgerät ermittelt. Im Schritt
108 werden die ermittelten Salzgehaltmesswerte 24 durch das Hörgerät abgegeben. Im
Schritt 109 wird eine Entsalzungseinheit, die ein Entsalzungsmittel an die Luft abgibt,
in Abhängigkeit der abgegebenen Salzgehaltmesswerte 24 gesteuert.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Hörgerät
- 2
- Hörgerätegehäuse
- 3
- Mikrofon
- 4
- Signalverarbeitungseinheit
- 5
- Hörer
- 6
- Batterie
- 7
- Mikrofonöffnung
- 11
- erster Feuchtigkeitssensor
- 12
- zweiter Feuchtigkeitssensor
- 13
- Salzgehaltmesssensor
- 14
- Signalabgabeeinheit
- 15
- Funksignal
- 16
- Signalaufnahmeeinheit
- 17
- Steuereinheit
- 18
- Heizeinheit
- 19
- warme, trockene Luft
- 20
- Entsalzungseinheit
- 21
- Entsalzungsmittel
- 22
- erste Umgebungsfeuchtemesswerte
- 23
- zweite Umgebungsfeuchtemesswerte
- 24
- Salzgehaltmesswerte
- 25
- Aufbewahrungsbehälter
- 26
- Halterung
- 27
- Unterteil
- 28
- Deckel
- 29
- Auslass für trockene, warme Luft
- 30
- Sprühkopf für Entsalzungsmittel 21
- 31
- Lufteinlass
- 32
- Externe Einheit / Fernbedienung
- 33
- Display / Anzeige
- 34
- Bedieneinheit
- 35
- Sendeeinheit
- 36
- Batterieladeeinheit
- 101
- Ermitteln von ersten Umgebungsfeuchtemesswerten 22
- 102
- Ermitteln von zweiten Umgebungsfeuchtemesswerten 23
- 103
- Abgeben der ersten Umgebungsfeuchtemesswerte 22
- 104
- Abgeben der zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte 23
- 105
- Steuern der Heizeinheit 18
- 106
- Anzeigen der Trocknungsrestlaufzeit
- 107
- Ermitteln von Salzgehaltmesswerten 24
- 108
- Abgeben der Salzgehaltmesswerte 24
- 109
- Steuern der Entsalzungseinheit
- 110
- Trocknen
1. Anordnung zum Trocknen eines Hörgeräts (1), mit:
- einer Heizeinheit (18) zum Erzeugen warmer Luft (19) und
- mindestens einem Hörgerät (1),
gekennzeichnet durch:
- einen ersten Feuchtigkeitssensor (11) des Hörgeräts (1), der erste Umgebungsfeuchtemesswerte
(22) ermittelt,
- eine Signalabgabeeinheit (14) des Hörgeräts (1), die die ersten Umgebungsfeuchtemesswerte
(22) abgibt,
- eine Signalaufnahmeeinheit (16), die die ersten Umgebungsfeuchtemesswerte (22) aufnimmt,
und
- eine Steuereinheit (17), die die Heizeinheit (18) in Abhängigkeit der ersten Umgebungsfeuchtemesswerte
(22) steuert.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Feuchtigkeitssensor (11) im Inneren eines Hörgerätegehäuses (2) angeordnet
ist und die ersten Umgebungsfeuchtemesswerte (22) im Inneren des Hörgeräts (1) ermittelt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch:
- einen außen an dem Hörgerätegehäuse (2) angeordneten oder in das Hörgerätegehäuse
(2) integrierten zweiten Feuchtigkeitssensor (12), der zweite Umgebungsfeuchtemesswerte
(23) außerhalb des Hörgerätegehäuses (2) ermittelt.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Signalabgabeeinheit (14) die zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte (23) abgibt, die
Signalaufnahmeeinheit (16) die zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte (23) aufnimmt und
die Steuereinheit (18) die Heizeinheit (18) in Abhängigkeit der zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte
(23) steuert.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit (17) auf Basis der ersten und/oder zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte
(22, 23) eine Trocknungsrestlaufzeit ermittelt und/oder die Heizleistung der Heizeinheit
(18) ändert.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch:
- einen Aufbewahrungsbehälter (25), in dem die Heizeinheit (18), die Signalaufnahmeeinheit
(16) und die Steuereinheit (17) angeordnet sind und das Hörgerät (1) zum Trocknen
aufbewahrt ist.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch:
- eine Anzeigeinheit (33) des Aufbewahrungsbehälters (25), die die Trocknungsrestlaufzeit
anzeigt.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
gekennzeichnet durch:
- eine Sendeeinheit (35), die die Trocknungsrestlaufzeit an eine externe Einheit (32)
übermittelt.
9. Anordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die externe Einheit (32) eine Hörgerätfernbediendung oder ein Smartphone ist.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch:
- eine Entsalzungseinheit (20), die ein Entsalzungsmittel (21) an die Luft abgibt,
- einen Salzgehaltmesssensor (13) des Hörgeräts (1), der Salzgehaltmesswerte (24)
außerhalb des Hörgerätegehäuses (2) ermittelt,
- die Signalabgabeeinheit (14) des Hörgeräts (1), die die Salzgehaltmesswerte (24)
abgibt,
- die Signalaufnahmeeinheit (16), die die Salzgehaltmesswerte (24) aufnimmt, und
- die Steuereinheit (17), die die Entsalzungseinheit (20) in Abhängigkeit der Salzgehaltmesswerte
(24) steuert.
11. Anordnung nach Anspruch 10 und einem der Ansprüche 6 bis 9,
gekennzeichnet durch:
- eine auf dem Aufbewahrungsbehälter (25) angeordnete Bedieneinheit (34), mit der
die Funktion der Entsalzungseinheit (20) und/oder der Heizeinheit (18) bedienbar ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
gekennzeichnet durch:
- eine Batterieladeeinheit (36) des Aufbewahrungsbehälters (25), die wiederaufladbare
Batterien des Hörgeräts (1) während der Trocknung auflädt.
13. Verfahren zum Trocknen eines Hörgeräts mit einer Heizeinheit,
gekennzeichnet durch:
- Ermitteln (101) von ersten Umgebungsfeuchtemesswerten (22) durch das Hörgerät,
- Abgeben (103) der ermittelten ersten Umgebungsfeuchtemesswerte (22) durch das Hörgerät,
- Steuern (105) der Heizeinheit in Abhängigkeit der abgegebenen ersten Umgebungsfeuchtemesswerte
(22).
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten Umgebungsfeuchtemesswerte (22) innerhalb eines Hörgerätegehäuses des Hörgeräts
ermittelt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
gekennzeichnet durch:
- Ermitteln (102) von zweiten Umgebungsfeuchtemesswerten (23) außerhalb des Hörgerätegehäuses,
- Abgeben (104) der ermittelten zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte (23) durch das Hörgerät,
- Steuern (105) der Heizeinheit in Abhängigkeit der abgegebenen zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte
(23).
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf Basis der ersten und/oder zweiten Umgebungsfeuchtemesswerte (22, 23) eine Trocknungsrestlaufzeit
ermittelt und/oder die Heizleistung der Heizeinheit geändert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trocknungsrestlaufzeit auf einem Aufbewahrungsbehälter und/oder einer externen
Einheit angezeigt wird (106).
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
gekennzeichnet durch:
- Ermitteln (107) von Salzgehaltmesswerten (24) durch das Hörgerät,
- Abgeben (108) der ermittelten Salzgehaltmesswerte (24) durch das Hörgerät,
- Steuern (109) einer Entsalzungseinheit, die ein Entsalzungsmittel an die Luft abgibt,
in Abhängigkeit der abgegebenen Salzgehaltmesswerte (24).
19. Verfahren nach Anspruch 18,
gekennzeichnet durch:
- Trocknen (110) des Hörgeräts.