[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zur Halterung mindestens eines flexiblen
Verbindungselements, insbesondere eines Verbindungselements zur Verbindung zweier
Wagen eines schienengebundenen Verkehrsmittels, und eine Verbindungsanordnung.
[0002] Im Schienenverkehr stellt sich das technische Problem, zwei zueinander bewegliche
Elemente eines schienengebundenen Verkehrsmittels, insbesondere zwei gegeneinander
rotierbare bzw. verschwenkbare Elemente miteinander zu verbinden. Bei schienengebundenen
Verkehrsmitteln, beispielsweise Zügen, sind ein Triebwagen und ein Wagen oder zwei
Wagen regelmäßig z. B. mittels Drehteller um eine vertikale Drehachse miteinander
verschwenkbar gekoppelt, um Kurvenfahrten des Verkehrsmittels zu ermöglichen.
[0003] Zur Übertragung von Antriebskräften, insbesondere Zug- und Druckkräften, sind die
Elemente, z. B. Triebwagen und Wagen, des schienengebundenen Verkehrsmittels über
geeignete Kupplungen verbunden. Allerdings besteht der Bedarf, auch weitere Verbindungen
zwischen den Elementen herzustellen. Weitere Verbindungen umfassen unter anderem Verbindungen
zum Transport von Arbeitsmitteln, z. B. einer Bremsflüssigkeit, einer Kühlflüssigkeit,
Druckluft oder elektrische Verbindungselemente zur Leitung elektrischer Energie.
[0004] Hierzu geeignete Verbindungselemente können Kabel, Leitungen oder Schläuche sein.
Diese werden in der Regel unterhalb der verbundenen Wagen bzw. unterhalb deren Wagenkästen
geführt, wobei allerdings ein Sicherheitsabstand zur Schiene sowie zu einer Unterseite
der Wagen einzuhalten ist.
[0005] Hinsichtlich der Ausbildung und Halterung der Verbindungselemente ergeben sich folgende
Rahmenbedingungen. Einerseits muss eine Länge der Verbindungselemente derart gewählt
werden, dass auch bei maximaler Verschwenkung der verbundenen Elemente des Verkehrsmittels
die Verbindung nicht abreißt. Die Länge des jeweiligen Verbindungselements ist somit
abhängig von den maximalen Verdrehwinkeln sowie der Anordnung der zu verbindenden
Anschlusseinrichtung bezüglich einer zentralen Längsachse des schienengebundenen Verkehrsmittels
bei Geradeausfahrt. Die Anschlusseinrichtungen sind an den zu verbindenden Elementen
des Verkehrsmittels angeordnete Einrichtungen, an welchen das Verbindungselement mechanisch
fixiert bzw. mit denen das Verbindungselement mechanisch verbunden ist.
[0006] Weiter muss eine Halterung ein Verschwenken, ein Nicken sowie ein Wanken der verbundenen
Wagen erlauben. Weiter dürfen die Verbindungselemente nicht aus einem vorgegebenen
Raum, der insbesondere nach unten Richtung Gleisbett und seitlich begrenzt ist, herausragen,
damit die Verbindungselemente keine Gefährdung darstellen können.
[0007] Bisher wurden die Leitungen mit einer an dem Verbindungselement unverschieblichen
Schelle und einem die Schelle und das Verkehrsmittel verbindenden Seil abgehängt.
Das derart abgehängte Verbindungselement konnte durch Pendelbewegungen eine Lageänderung
eines Haltepunktes des Verbindungselementes ausgleichen, welche aufgrund einer Relativbewegung
der Elemente des Verkehrsmittels erfolgte. Der Haltepunkt bezeichnet hierbei einen
Punkt oder Abschnitt des Verbindungselements, an welchem die Schelle befestigt ist.
[0008] Insbesondere wenn größere Drehwinkel der Elemente gegeneinander möglich sein sollten,
musste auch die Länge der Abhängung, also die Pendellänge, zunehmen. Eine derartige
Erhöhung der Pendellänge erfordert jedoch, genügend Bauraum unterhalb der Elemente
des schienengebundenen Verkehrsmittels vorzusehen, was insbesondere bei flach über
den Schienen angeordneten Verkehrsmitteln problematisch oder unmöglich ist. Außerdem
ergibt sich das Problem, das bei steigender Pendellänge auch weniger Verbindungselemente
zwischen den Elementen des Verkehrsmittels angeordnet werden können, da diese sich
vorzugsweise nicht berühren sollen, um mechanische Beschädigungen und eine zusätzliche
Geräuschentwicklung zu vermeiden.
[0009] Auch ist die Halterung von Verbindungselementen mit unterschiedlichen Steifigkeiten
problematisch, da sich durch die unterschiedlichen Biegesteifigkeiten unkontrollierbare
und unbestimmte Bewegungen der Verbindungselemente zueinander verstärken, wodurch
ein höherer Abstand zwischen den Verbindungselementen erforderlich wird. Hierdurch
ergibt sich ein verschärftes Platzproblem.
[0010] Ein weiteres Problem stellt sich bei der Verbindung von zwei zueinander verschwenkbaren
Elementen, wobei eine Rotationsachse der Verdrehung oder Verschwenkung nicht mittig
sondern außermittig (unsymmetrisch) auf einer zentralen Längsachse des Verkehrsmittels
zwischen den Elementen angeordnet ist, wobei die zentrale Längsachse eine zentrale
Längsachse des Verkehrsmittels bei Geradeausfahrt bezeichnet. Die unsymmetrische Drehgelenkgeometrie
bedingt, dass ein Durchhang auf beiden Seiten der fest an dem Verbindungselement angeordneten
Schelle unterschiedlich ausgeführt werden muss. Der Durchhang bezeichnet hierbei einen
Abstand des Verbindungselements von einer Unterseite der Elemente des schienengebundenen
Verkehrsmittels in Bezug auf eine festgelegte Stelle entlang des Verbindungselements
oder der Unterseite, insbesondere von einer Unterseite eines Rahmens von Wagen oder
von einer Unterseite von Wagenkästen. Insbesondere kann der Durchhang einen maximalen
Abstand des Verbindungselements von einer Unterseite oder einer Oberfläche einer Unterseite
der Elemente des schienengebundenen Verkehrsmittels bezeichnen. Außerdem ist die Seilabhängung
anfällig gegenüber einer Vereisung durch Tau- oder Spritzwasser.
[0011] Es stellt sich das technische Problem, eine Haltevorrichtung zur Halterung von Verbindungselementen
und eine geeignete Verbindungsanordnung zu schaffen, die zwei gegeneinander verschwenkbare
Elemente verbindet, wobei ein notwendiger Durchhang der Verbindungselemente und somit
auch ein erforderliche Bauraum für diese Verbindungselemente reduziert wird.
[0012] Die Lösung des technischen Problems ergibt sich insbesondere aus den Gegenständen
mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 4. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0013] Vorgeschlagen wird eine Haltevorrichtung zur Halterung mindestens eines flexiblen
Verbindungselements. Mittels des Verbindungselements sind zwei voneinander beabstandete
und gegeneinander um eine z. B. vertikale Rotationsachse verschwenkbare Elemente verbindbar,
insbesondere zwei Elemente eines schienengebundenen Verkehrsmittels, insbesondere
zwei Wagen dieses Verkehrsmittels. Die gegeneinander um die vertikale Rotationsachse
verschwenkbaren Glieder können in einer horizontalen Ebene beabstandet voneinander
angeordnet sein oder einander gegenüber stehen. Hierbei muss das Verbindungselement
den Abstand in dieser Richtung bzw. Ebene überbrücken.
[0014] Das flexible Verbindungselement kann eine vorbestimmte Steifigkeit, insbesondere
eine vorbestimmte Torsionssteifigkeit oder Biegesteifigkeit aufweisen.
[0015] Die Haltevorrichtung weist mindestens drei Glieder auf. Jedes Glied weist zwei Drehgelenke
auf, die vorzugsweise an gegenüberliegenden Enden des Gliedes angeordnet sind. Die
Glieder sind mittels der Drehgelenke derart drehbar aneinander befestigt, dass die
Glieder eine Gliederkette ausbilden. Endglieder der Kette, also Glieder der Kette,
die nur mit einem ihrer beiden Drehgelenke, beispielsweise einem ersten Drehgelenk,
an einem weiteren Glied der Gliederkette befestigt sind, sind mittels eines ihrer
Drehgelenke, also beispielsweise einem zweiten Drehgelenk, drehbar an einer Trägereinrichtung
befestigbar.
[0016] Die Gliederkette bildet hierbei eine koppelgetriebeartige Kette aus, die vorzugsweise
nur in einer Ebene bewegbar ist, d.h. die Glieder verlassen die Ebene bei der Bewegung
nicht.
[0017] Die Glieder können als Stäbe ausgebildet sein. Wesentlich ist, dass die Glieder Zug-
und Druckkräfte übertragen können. Auch können die Glieder, analog zu einer Fahrradkette,
Außenlaschen- oder Innenlaschenglieder sein. Hierbei besteht ein Außenlaschenglied
aus zwei Gliedelementen, die beabstandet voneinander angeordnet und mit einem Bolzen
verbunden sind. Der Bolzen ragt hierbei durch Öffnungen oder Bohrungen, die jeweils
an gegenüberliegenden Enden der Gliedelemente angeordnet sind. Ein Innenlaschenglied
besteht ebenfalls aus zwei Gliedelementen, die jeweils an ihren Enden Öffnungen oder
Bohrungen aufweisen. Die Gliedelemente des Innenlaschengliedes sind mittels einer
hohlen Hülse verbunden, die endseitig in den Öffnungen der Gliedelemente des Innenlaschengliedes
angeordnet ist. Durch die hohle Hülse und die Öffnungen der Gliedelemente des Innenlaschengliedes
ragt der die Gliedelemente des Außenlaschengliedes verbindende Bolzen. Weiter kann
noch eine hohle Rolle um die hohle Hülse herum angeordnet sein, die einen Abstand
zwischen den Gliedelementen des Innenlaschengliedes sicherstellt. Eine derartige Gliederkette
ist wechselnd aus Außenlaschengliedern und Innenlaschengliedern aufgebaut.
[0018] Die Glieder können jedoch auch andersartig aufgebaut sein. Beispielsweise können
die Glieder ein I-Profil oder ein Doppel-T-Profil aufweisen, wobei zwei voneinander
beabstandete Gliedelemente, in denen endseitig Löcher oder Bohrungen angeordnet sind,
mittels eines Steges verbunden sind. Hierdurch wird eine höhere mechanische Belastbarkeit
der Glieder gewährleistet
[0019] Erfindungsgemäß ist mindestens ein Glied als Halteglied ausgebildet. Das Halteglied
bildet eine Halteeinrichtung aus oder weist mindestens eine Halteeinrichtung auf.
Auch kann an dem Halteglied eine Halteeinrichtung angeordnet sein. Auch kann die Halteeinrichtung
fest mit dem Halteglied verbindbar sein oder an diesem befestigbar sein. Das flexible
Verbindungselement ist mittels der Halteeinrichtung fest mit dem Halteglied verbindbar.
Beispielsweise kann das Verbindungselement mittels der Halteeinrichtung an das Halteglied
angeklemmt werden. Auch kann das flexible Verbindungselementfest mit der Halteeinrichtung
und diese wiederum fest mit dem Haltglied verbindbar sein. Beispielsweise kann das
Verbindungselement an die Halteeinrichtung angeklemmt werden, wobei die Halteeinrichtung
wiederum an dem Halteglied befestigt ist. Eine Verbindung des flexiblen Verbindungselements
mit der Halteeinrichtung oder mittels der Halteeinrichtung an dem Halteglied kann
vorzugsweise lösbar sein. Verschiedene mechanische Verbindungsarten sind vorstellbar,
beispielsweise Klemm- Rast- und/oder Schraubverbindungen.
[0020] Die Glieder der Gliederkette, die nicht als Halteglieder ausgebildet sind, können
auch als Kettenglieder bezeichnet werden. Die Halteeinrichtung kann beispielsweise
an ein Kettenglied angeschraubt, angeschweißt oder angeklebt werden, wodurch aus dem
Kettenglied ein Halteglied wird. Auch kann das Halteglied baulich unterschiedlich
zu einem Kettenglied ausgebildet sein, wobei z.B. die Halteeinrichtung an einem baulich
von einem Kettenglied unterschiedlichen Glied befestigt wird.
[0021] Durch die erfindungsgemäße Haltevorrichtung ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass
flexible Verbindungselemente, insbesondere Haltepunkte dieser Verbindungselemente,
nur mit den Bewegungsfreiheitsgraden, die durch die Gliederkette definiert sind, bewegbar
sind. Ein Haltepunkt kann einen Mittel- oder Schwerpunkt des mittels der Halteeinrichtung
an dem Halteglied befestigten Abschnitts des flexiblen Verbindungselements bezeichnen.
Die Gliederkette richtet sich hierbei nach den bei einer Bewegung eines oder mehrerer
flexibler Verbindungselemente auftretenden Kräfte aus. Die Haltevorrichtung bildet
somit eine sich selbst regulierende Halterung aus, die einerseits eine Bewegung der
Haltepunkte mit vorbestimmten Freiheitsgraden zulässt und andererseits einen Durchhang
des flexiblen Verbindungselements reduziert. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise
auch der notwendige Bauraum z. B. unterhalb der Elemente des schienengebundenen Verkehrsmittels
reduziert. Auch können mittels der vorgeschlagenen Haltevorrichtung aufgrund der stabilen
Konstruktion weitere Kräfte, z. B. aus Eislasten und unkontrollierten Fehlnutzungen
resultierende Kräfte, aufgenommen werden. Weiter vorteilhaft ergibt sich, dass eine
große Anzahl von Verbindungselementen innerhalb eines sehr kleinen Bauraumes sicher
geführt werden kann. Durch die feste Verbindung der Verbindungselemente mit den Haltegliedern
und somit mit der Haltevorrichtung ergibt sich ein reduzierter Verschleiß der Verbindungselemente
durch z. B. gegenseitiges Berühren oder Gleiten in der Halteeinrichtung. Weiter vorteilhaft
ergibt sich eine möglichst einfache Montage und Demontage einzelner Verbindungselemente
an der Haltevorrichtung.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform verlaufen die Rotationsachsen aller Drehgelenke
der Glieder parallel. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise die Bewegung zumindest
des Haltepunktes des Verbindungselements auf Bewegungen in einer Ebene festgelegt,
die senkrecht zu den Rotationsachsen liegt. Insbesondere kann die Trägereinrichtung
derart an einem Element, beispielsweise einem Wagen des schienengebundenen Verkehrsmittels
angeordnet sein, dass die vorhergehend definierte Bewegungsebene parallel oder annähernd
parallel zu einer Gleisebene verläuft. Auch kann die Bewegungsebene parallel oder
annähernd parallel zu einer Unterseite von z. B. Wagenkästen oder z. B. Unterseiten
von Rahmen der Elemente des schienengebundenen Verkehrsmittels sein. Vorzugsweise
sind die Rotationsachsen der Drehgelenke parallel zu einer vertikalen Rotationsachse,
um welche die Elemente des schienengebundenen Verkehrsmittels gegeneinander bei einer
Kurvenfahrt verschwenkbar sind. Diese vertikale Rotationsachse ist insbesondere senkrecht
zu einer Gleisebene. Bei einer Kurvenfahrt und der hieraus bedingten Bewegung der
Verbindungselemente und somit auch einer Lageänderung der Haltepunkte der Verbindungselemente,
können sich diese Haltepunkte nur in dieser Bewegungsebene bewegen, um eine minimale
Belastung der Verbindungselemente mit Zug- oder Druckkräften zu gewährleisten. Somit
ist immer ein fest definierter Abstand z. B. zum Gleisbett und einer Unterseite der
Elemente des schienengebundenen Verkehrsmittels gewährleistet.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform ist die Halteeinrichtung als mindestens eine Schelle
ausgebildet, wobei die Schelle mit dem Halteglied verbindbar ist oder wobei die mindestens
eine Schelle das Halteglied ausbildet. Beispielsweise kann die Schelle mit dem Halteglied
verschraubt werden. Hieraus ergibt sich eine möglichst gute mechanische Befestigung
des Verbindungselements an dem Halteglied.
[0024] Vorzugsweise ist die Schelle lösbar mit dem Halteglied oder lösbar mit benachbarten
Kettengliedern verbunden.
[0025] Weiter vorgeschlagen wird eine Verbindungsanordnung, wobei die Verbindungsanordnung
mindestens eine erste Anschlusseinrichtung, mindestens eine zweite Anschlusseinrichtung,
mindestens ein flexibles Verbindungselement und mindestens eine vorhergehend vorgeschlagene
Haltevorrichtung umfasst.
[0026] Eine Anschlusseinrichtung ist insbesondere eine Einrichtung zur mechanischen Fixierung
des Verbindungselements an einem Element des schienengebundenen Verkehrsmittels, insbesondere
zur mechanischen Fixierung eines Endes des Verbindungselements. Die Anschlusseinrichtung
legt einen Fixpunkt des Verbindungselements bezüglich eines Elements des schienengebundenen
Verkehrsmittels fest. Analog zum Haltepunkt kann ein Fixpunkt einen Mittel- oder Schwerpunkt
des mittels der Anschlusseinrichtung an dem Element befestigten Abschnitts des flexiblen
Verbindungselements bezeichnen.
[0027] Die erste und die zweite Anschlusseinrichtung sind beabstandet voneinander angeordnet
und um beispielsweise eine vertikale Rotationsachse in einem vorbestimmten Winkelbereich
gegeneinander verschwenkbar. Der vorbestimmte Winkelbereich kann einen minimalen Grenzwinkel,
beispielsweise -30°, und einen maximalen Grenzwinkel, beispielsweise 30°, aufweisen.
Üblicherweise beträgt der minimale Grenzwinkel jedoch -18° und der maximale Grenzwinkel
18°. Auch kann der minimale Grenzwinkel -12° und der maximale Grenzwinkel 12° betragen.
Der minimale und maximale Grenzwinkel ergibt sich allgemein in Abhängigkeit einer
Vielzahl von Faktoren, unter anderem z.B. in Abhängigkeit einer Wagengeometrie, einer
Gleisgeometrie, eines Kurvenradius und eines Abstandes der z.B. an verschiedenen Wagen
angeordneten Anschlusseinrichtungen.
[0028] Das Verbindungselement ist mit einem ersten Abschnitt des Verbindungselements, insbesondere
mit einem ersten Ende des Verbindungselements, mit der ersten Anschlusseinrichtung
und mit einem zweiten Abschnitt des Verbindungselements, insbesondere mit einem weiteren
Ende des Verbindungselements, mit der zweiten Anschlusseinrichtung verbunden. Das
Verbindungselement weist eine vorbestimmte Länge auf. Die Länge bestimmt sich hierbei
unter anderem in Abhängigkeit eines Abstandes zwischen den Anschlusseinrichtungen,
dem minimalen und dem maximalen Grenzwinkel, dem minimal und/oder maximal zulässigen
Biegeradius des Verbindungselements sowie der Lage der Rotationsachse bezüglich der
zu verbindenden Anschlusseinrichtungen. Weiter ist das flexible Verbindungselement
mittels einer Halteeinrichtung eines Haltegliedes der Haltevorrichtung fest mit dem
Halteglied der Haltevorrichtung verbunden.
[0029] Die Anschlusseinrichtungen der Verbindungsanordnung können an zwei verschiedenen
Elementen angeordnet sein, insbesondere an Elementen eines schienengebundenen Verkehrsmittels,
beispielsweise an zwei verschiedenen Wagen.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform ist das flexible Verbindungselement als Schlauch
oder Kabel oder Leitung ausgebildet. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise,
dass mittels des Verbindungselements Arbeitsmittel, z .B. Bremsflüssigkeit oder elektrische
Energie zwischen den verbundenen Elementen transportiert werden kann.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform sind Rotationsachsen von Drehgelenken der Glieder
der Haltevorrichtung parallel zu der Rotationsachse, um welche die erste und die zweite
Anschlusseinrichtung bzw. das erste Element und das zweite Element des schienengebundenen
Verkehrsmittels gegeneinander verschwenkbar sind. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter
Weise, dass Haltepunkte der Verbindungselemente nur in einer Bewegungsebene bewegt
werden können, die parallel oder annähernd parallel zu einer Gleisebene ist. Die Bewegungsebene
liegt senkrecht zu den Rotationsachsen der Drehgelenke und kann zwischen Gleisebene
und Unterseiten der Elemente des schienengebundenen Verkehrsmittels angeordnet sein.
Hierdurch kann in vorteilhafter Weise ein minimal einzuhaltender Abstand der Verbindungselemente
von den Schienen oder dem Gleisbett sowie ein einzuhaltender Abstand von einer Oberfläche
einer Unterseite der Elemente des schienengebundenen Verkehrsmittels gewährleistet
werden.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform weist das mindestens eine flexible Verbindungselement
in einer Ausgangsstellung der ersten und zweiten Anschlusseinrichtung bzw. in einer
Ausgangsstelle des ersten und des zweiten Elements des schienengebundenen Verkehrsmittels
einen gekrümmten Verlauf auf. In einer Ausgangsstellung der ersten und zweiten Anschlusseinrichtung
beträgt ein Winkel einer Verschwenkung oder Verdrehung des ersten Anschlusseinrichtung
gegenüber der zweiten Anschlusseinrichtung um eine vertikale Rotationsachse 0°. Beispielsweise
kann die Ausgangsstellung der ersten und zweiten Anschlusseinrichtung vorliegen, falls
ein Winkel einer Verschwenkung oder Verdrehung eines ersten Elements eines schienengebundenen
Verkehrsmittels gegenüber einem zweiten Element des schienengebundenen Verkehrsmittels
um eine vertikale Rotationsachse 0° beträgt, wobei die erste Anschlusseinrichtung
an dem ersten Element und die zweite Anschlusseinrichtung an dem zweiten Element angeordnet
ist. Beispielsweise kann die Ausgangsstellung bei einer Geradeausfahrt des schienengebundenen
Verkehrsmittels vorliegen. Insbesondere kann der gekrümmte Verlauf des flexiblen Verbindungselements
ein in die vorhergehend definierte Bewegungsebene der Haltepunkte projizierter Verlauf
des Verbindungselements sein. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise sichergestellt,
dass eine z. B. bei Geradeausfahrt überschüssige Länge des Verbindungselements, die
bei Kurvenfahrt einer Kompensation der Abstandsänderung zwischen der ersten und der
zweiten Anschlusseinrichtung dient, zum größten Teil durch die Krümmung des flexiblen
Verbindungselements in oder parallel zu der vorhergehend definierten Bewegungsebene
und nicht mittels eines großen Durchhangs bereitgestellt wird. Weiter ergibt sich
in vorteilhafter Weise, dass durch die Vorkrümmung Glieder der vorgeschlagenen Gliederkette
nicht durch Totpunkte laufen oder undefiniert umschlagen. Bei einer Kurvenfahrt des
schienengebundenen Verkehrsmittels können somit sich streckende Verbindungselemente
Druck auf sich stauchende Verbindungselemente ausüben. Hierbei bezeichnet ein sich
streckendes Verbindungselement ein Verbindungselement, dessen Krümmungsradius bei
der Kurvenfahrt zunimmt, und ein sich stauchendes Verbindungselement ein Verbindungselement,
dessen Krümmungsradius bei der Kurvenfahrt abnimmt.
[0033] Durch die Bereitstellung einer überschüssigen Länge der Verbindungselemente in oder
parallel zu der vorhergehend definierten Bewegungsebene kann in vorteilhafter Weise
ein Durchhang der Verbindungselemente beidseitig von dessen Haltepunkt minimiert werden.
Insbesondere erfolgt das Strecken und Stauchen der Verbindungselemente bei Kurvenfahrt
in der Bewegungsebene oder in einer hierzu parallelen Ebene.
[0034] Weiter kann die Verbindungsanordnung eine erste Anschlusseinrichtung eines ersten
Verbindungselements und eine zweite Anschlusseinrichtung eines zweiten Verbindungselements
sowie eine erste Anschlusseinrichtung eines zweiten Verbindungselements und eine zweite
Anschlusseinrichtung des zweiten Verbindungselements aufweisen. Hierbei können z.B.
die ersten Anschlusseinrichtung des ersten sowie des zweiten Verbindungselements an
einem ersten Element eines schienengebundenen Verkehrsmittels und die zweiten Anschlusseinrichtungen
des ersten sowie des zweiten Verbindungselements an einem zweiten Element des schienengebundenen
Verkehrsmittels angeordnet sein. Das erste Verbindungselement ist mit einem ersten
Abschnitt des ersten Verbindungselements, insbesondere einem ersten Ende des Verbindungselements,
mit der ersten Anschlusseinrichtung des ersten Verbindungselements und mit einem zweiten
Abschnitt des ersten Verbindungselements, insbesondere einem zweiten Ende des ersten
Verbindungselements, mit der zweiten Anschlusseinrichtung des ersten Verbindungselements
verbunden. Analog ist das zweite Verbindungselement mit einem ersten Abschnitt des
zweiten Verbindungselements, insbesondere einem ersten Ende des zweiten Verbindungselements,
mit der ersten Anschlusseinrichtung des zweiten Verbindungselements und mit einem
zweiten Abschnitt des zweiten Verbindungselements, insbesondere einem zweiten Ende
des zweiten Verbindungselements, mit der zweiten Anschlusseinrichtung des zweiten
Verbindungselements verbunden. Das erste Verbindungselement ist fest mit einem ersten
Halteglied einer Haltevorrichtung und das zweite Verbindungselement fest mit einem
zweiten Halteglied der Haltevorrichtung verbunden. In einer Ausgangsstellung der ersten
Anschlusseinrichtung des ersten Verbindungselements und der zweiten Anschlusseinrichtung
des ersten Verbindungselements weist das erste Verbindungselement einen gekrümmten
Verlauf auf. Weiter weist in einer Ausgangsstellung der ersten Anschlusseinrichtung
des zweiten Verbindungselements und der zweiten Anschlusseinrichtung des zweiten Verbindungselements
das zweite Verbindungselement einen gekrümmten Verlauf auf. In einer Ausgangsstellung
der Anschlusseinrichtungen des ersten Verbindungselements befinden sich auch die Anschlusseinrichtungen
des zweiten Verbindungselements in ihrer Ausgangsstellung. Weiter kann der gekrümmte
Verlauf des ersten Verbindungselements entgegengesetzt zum gekrümmten Verlauf des
zweiten Verbindungselements sein. Beispielsweise kann eine Krümmung des ersten Verbindungselements
bei einem Verlauf von der ersten Anschlusseinrichtung zur zweiten Anschlusseinrichtung
des ersten Verbindungselements einen ersten Krümmungsverlauf aufweisen. Weiter kann
eine Krümmung des zweiten Verbindungselements bei einem Verlauf von der ersten Anschlusseinrichtung
zur zweiten Anschlusseinrichtung des zweiten Verbindungselements einen zweiten Krümmungsverlauf
aufweisen, wobei der zweite Krümmungsverlauf dem ersten Krümmungsverlauf betragsmäßig
entsprechen kann, jedoch entlang des Verlaufs ein zum Verlauf der Krümmung des ersten
Verbindungselements entgegengesetztes Vorzeichen aufweist, d.h. in einer entgegengesetzten
Richtung gekrümmt ist.
[0035] Insbesondere kann eine Krümmung des ersten Verbindungselements in einem Haltepunkt
des ersten Verbindungselements ein zu einer Krümmung des zweiten Verbindungselements
in einem Haltepunkt des zweiten Verbindungselements verschiedenes Vorzeichen aufweisen.
[0036] Wird ein Verlauf der Krümmung des ersten Verbindungselements entlang des ersten Verbindungselements
von der ersten Anschlusseinrichtung zur zweiten Anschlusseinrichtung des ersten Verbindungselements
und ein Verlauf der Krümmung des zweiten Verbindungselements entlang des zweiten Verbindungselements
von der ersten Anschlusseinrichtung zur zweiten Anschlusseinrichtung des zweiten Verbindungselements
betrachtet, so kann eine Krümmung des ersten Verbindungselements unmittelbar vor oder
nach dem Haltepunkt des ersten Verbindungselements ein zu einer Krümmung des zweiten
Verbindungselements unmittelbar vor oder nach dem Haltepunkt des zweiten Verbindungselements
verschiedenes Vorzeichen aufweisen.
[0037] Insbesondere kann die erfindungsgemäße Haltevorrichtung zur Halterung von mindestens
zwei flexiblen Verbindungselementen dienen, wobei mittels der Verbindungselemente
zwei voneinander beabstandete und gegeneinander um eine Rotationsachse verschwenkbare
Elemente verbindbar sind, insbesondere Wagen eines schienengebundenen Verkehrsmittels.
Die Haltevorrichtung weist mindestens drei, vorzugsweise jedoch mindestens vier oder
mindestens fünf, Glieder auf, wobei jedes Glied zwei Drehgelenke aufweist. Die Glieder
sind mittels der Drehgelenke derart drehbar aneinander befestigt, dass die Glieder
eine Gliederkette ausbilden, wobei Endglieder der Kette mittels eines ihrer Drehgelenke
drehbar an einer Trägereinrichtung befestigt sind, Ein erstes Glied und mindestens
ein zweites Glied sind jeweils als Halteglied ausgebildet. Jedes der Halteglieder
bildet eine Halteeinrichtung oder umfasst eine Halteeinrichtung. Ein erstes flexibles
Verbindungselement ist mittels der Halteeinrichtung des ersten Haltegliedes fest mit
dem ersten Halteglied verbindbar und ein zweites flexibles Verbindungselement ist
mittels der Halteeinrichtung des zweiten Haltegliedes fest mit dem zweiten Halteglied
verbindbar. Hierbei können das erste und das zweite flexible Verbindungselement in
einer Ausgangsstellung einen gekrümmten Verlauf aufweisen. Insbesondere kann der gekrümmte
Verlauf des ersten flexiblen Verbindungselements in der Ausgangsstellung symmetrisch
zu dem gekrümmten Verlauf des zweiten flexiblen Verbindungselements in der Ausgangsstellung
bezüglich einer zentralen Längsachse der Elemente eines schienengebunden Verkehrsmittels
in dieser Ausgangsstellung sein.
[0038] In der Ausgangsstellung der ersten und zweiten Anschlusseinrichtung können das erste
und das zweite Verbindungselement auf verschiedenen Seiten einer zentralen Längsachse,
die z.B. eine zentrale Längsachse der Elemente eines schienengebunden Verkehrsmittels
in dieser Ausgangsstellung oder eine zentrale Längsachse des schienengebundenen Verkehrsmittels
ist, verlaufen. Weiter können gekrümmte Verläufe aller auf einer, bezogen auf die
zentrale Längsachse, ersten Seite verlaufenden Verbindungselements entgegengesetzt
zu gekrümmten Verläufen aller auf einer der ersten Seite bezogen auf die zentrale
Längsachse gegenüberliegende Seite verlaufenden Verbindungselemente sein.
[0039] Unter einer Krümmung wird hier die Richtungsänderung pro Längeneinheit verstanden,
beispielsweise ist die Krümmung einer Geraden überall gleich null, weil sich ihre
Richtung nicht ändert. Ein Kreis weist z.B. eine konstante Krümmung auf.
[0040] Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine verbesserte kinematische Bestimmtheit
der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung, da durch die entgegengesetzten Krümmungen
in der Ausgangsstellung Glieder der Gliederkette der Haltevorrichtung in einer definierten
Position sind, die die gewünschten Bewegungen der zueinander beweglichen Elemente
ermöglicht. Dies gilt insbesondere auch bei einer Rotation der Anschlusseinrichtungen
gegeneinander um eine vertikale Drehachse. Hierbei kann z.B. das erste Verbindungselement
ein sich bei der Kurvenfahrt streckendes Verbindungselement sein, welches durch das
Strecken und mittels der Glieder der Gliederkette Druck auf das sich gegebenenfalls
stauchende zweite Verbindungselement ausübt.
[0041] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Anschlusseinrichtung an einem
ersten Element eines schienengebundenen Verkehrsmittels und die zweite Anschlusseinrichtung
an einem zweiten Element des schienengebundenen Verkehrsmittels angeordnet. Ein Elemente
kann beispielsweise ein Triebfahrzeug oder ein Zugteil, insbesondere ein Wagen oder
ein Wagenkasten, des schienengebundenen Verkehrsmittels sein. Das erste und das zweite
Element sind, insbesondere zur Übertragung von einer Bewegung der Elemente dienenden
Antriebskräften, also Zug- oder Druckkräften, gekoppelt und um eine vertikale Rotationsachse,
die z.B. senkrecht zu einem Gleisbett verläuft, in dem vorhergehend definierten, vorbestimmten
Winkelbereich gegeneinander verschwenkbar. Bei einer Geradeausfahrt des schienengebundenen
Verkehrsmittels nehmen das erste und das zweite Element eine Ausgangsstellung ein,
in dem ein Winkel einer Verschwenkung oder Verdrehung des ersten Elements gegenüber
dem zweiten Element 0° beträgt. Die vertikale Rotationsachse ist vorzugsweise auf
einer zentralen Längsachse des schienengebundenen Verkehrsmittels angeordnet und verläuft
senkrecht zu einem Gleisbett oder einer Gleisebene. Hierbei kann die Rotationsachse,
also die Drehachse zwischen den Elementen des schienengebundenen Verkehrsmittels,
mittig oder außermittig zwischen den beiden verbundenen Elementen angeordnet sein.
[0042] Die Halteeinrichtung kann hierbei in einem Bereich zwischen einer Unterseite von
Elementen des schienengebundenen Verkehrsmittels und dem Gleisbett angeordnet sein,
wobei eine Unterseite die einem Gleisbett zugewandte Seite des Elements bezeichnet.
Auch kann die Halteeinrichtung in einem Bereich zwischen Oberflächen von Unterseiten
von Elementen des schienengebundenen Verkehrsmittels und dem Gleisbett angeordnet
sein. Jedoch ist auch vorstellbar, die Haltevorrichtung in einem Dachbereich, also
in einem Bereich oberhalb von Oberseiten oder Oberflächen von Oberseiten der Elemente
des schienengebundenen Verkehrsmittels anzuordnen. Selbstverständlich kann die vorgeschlagene
Haltevorrichtung auch zwischen den zu verbindenden Elementen des schienengebundenen
Verkehrsmittels angeordnet werden.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform sind Glieder der Haltevorrichtung mit einem
vorbestimmten Abstand entlang von Rotationsachsen der Drehgelenke der Glieder von
einer Oberfläche einer Unterseite des ersten und/oder des zweiten Elements des schienengebundenen
Verkehrsmittels beabstandet angeordnet. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise sichergestellt,
dass ein Durchhang der Verbindungselemente derart reduziert werden kann, dass ein
vorbestimmter Sicherheitsabstand von einem Gleisbett, aber auch ein vorbestimmter
Sicherheitsabstand von der Unterseite des ersten und/oder zweiten Elements des schienengebundenen
Verkehrsmittels eingehalten werden kann.
[0044] Weiter vorgeschlagen wird eine Anordnung aus einem ersten Element, insbesondere Wagen,
eines schienengebundenen Verkehrsmittels, beispielsweise eines Schienenfahrzeugs,
einem zweiten Element, insbesondere Wagen, des schienengebundenen Verkehrsmittels
und einer vorhergehend beschriebenen Verbindungsanordnung, wobei eine erste Anschlusseinrichtung
an dem ersten Element des schienengebundenen Verkehrsmittels und die zweite Anschlusseinrichtung
an dem zweiten Element des schienengebundenen Verkehrsmittels angeordnet ist.
[0045] Weiter vorgeschlagen wird eine Haltevorrichtung zur Halterung mindestens eines flexiblen
Verbindungselements, wobei die Haltevorrichtung mindestens eine Halteeinrichtung aufweist.
Die vorgeschlagene Haltevorrichtung weist hierbei keine kettenartige Anordnung von
Ketten- und Haltegliedern auf. Vielmehr weist die die Halteeinrichtung eine Lagereinrichtung
auf, wobei das flexible Verbindungselement mit einem Freiheitsgrad bewegbar in oder
auf oder an der Lagereinrichtung lagerbar ist. Die Lagereinrichtung erlaubt hierbei
eine Bewegung des Verbindungselements relativ zur Halteeinrichtung, insbesondere eine
Verschiebung der Halteeinrichtung entlang des flexiblen Verbindungselements. Die Halteeinrichtung
ist z.B. mit mindestens einer Träger- oder Aufhängungseinrichtung gekoppelt. Weiter
ist die Halteeinrichtung z.B. um mindestens eine Achse schwenkbar an der Träger- oder
Aufhängungseinrichtung befestigt. Vorzugsweise ist die Halteeinrichtung um drei senkrecht
zueinander stehenden Achsen an der Träger- oder Aufhängungseinrichtung schwenkbar
befestigt. Die Halteeinrichtung ist insbesondere derart an der Träger- oder Aufhängungseinrichtung
befestigt, dass die Halteeinrichtung eine Pendelbewegung mit einem, zwei, vorzugsweise
jedoch drei Freiheitsgraden (Rotationsfreiheitsgraden) ausführen kann. Die zwei oder
drei senkrecht zueinander stehenden Rotationsachsen können sich z. B. in einem Pendelmittelpunkt
schneiden, wobei der Pendelmittelpunkt ein Punkt ist, um welchen die Pendelbewegung
ausführbar ist. Das Verbindungselement ist in dieser Ausführungsform nicht fest mit
der Halteeinrichtung verbunden, es existiert somit kein festgelegter Haltepunkt, da
sich der Haltepunkt aufgrund der beweglichen Lagerung entlang des Verbindungselements
ausrichten kann. Selbstverständlich kann das Verbindungselement jedoch fest mit Anschlusseinrichtungen
verbunden sein.
[0046] Die vorgeschlagene Haltevorrichtung entspricht hierbei der einleitend beschriebenen
pendelnden Aufhängung mit dem Unterschied, dass das Verbindungselement nicht fest
mit der Halteeinrichtung verbunden ist. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise,
dass eine Pendellänge, auch bei hohen Verdrehwinkeln zwischen mittels des Verbindungselements
verbundenen Elementen, z. B. Wagen, eines schienengebundenen Verkehrsmittels, kurz
ausgeführt werden kann. Verbindet das Verbindungselement z. B. zwei Anschlusseinrichtungen,
die wiederum an zwei verschiedenen Wagen angeordnet sind, und werden die Wagen, z.
B. aufgrund einer Kurvenfahrt, gegeneinander verschwenkt, so stellt sich ein Verlauf
der Verbindungselemente derart ein, dass sich ein Minimum an Biegung des jeweiligen
Verbindungselementes ergibt. Um die z. B. durch eine Kurvenfahrt bedingte Abstandsänderung
zwischen den zwei Anschlusseinrichtungen zu kompensieren, musste bei einer festen
Verbindung des Verbindungselements mit der Halteeinrichtung beidseitig von einem festen
Haltepunkt ein ausreichender Durchhang des Verbindungselementes vorgesehen sein und
eine vorbestimmte Pendellänge vorgehalten werden.
[0047] Durch die vorgeschlagene, bewegliche Lagerung des Verbindungselementes in oder an
der Halteeinrichtung ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass eine Pendellänge kürzer
ausgeführt werden kann, da sich Längenänderungen beidseitig der Halteeinrichtung,
also von der Halteeinrichtung zu einer ersten Anschlusseinrichtung und von der Halteeinrichtung
zu einer zweiten Anschlusseinrichtung durch eine Bewegung des Verbindungselements
relativ zu der Halteeinrichtung automatisch ausgleichen können. Insbesondere besteht
nicht die Notwendigkeit, eine Lageänderung eines fest am Verbindungselement angeordneten
Haltepunkts bei einer Bewegung des Verbindungselementes zu verfolgen. Vielmehr stellt
sich der Haltepunkt des Verbindungselements je nach Verteilung der Zugkräfte entlang
des Verbindungselements automatisch ein, es erfolgt also eine automatische Ausrichtung
der Halteeinrichtung entlang des Verbindungselements. Ein Haltepunkt ist somit ein
bezüglich einer Längserstreckung des flexiblen Verbindungselements variabler Haltepunkt.
Durch die kürzere Pendellänge ergibt sich eine höhere Position für den Haltepunkt.
In Bezug auf ein schienengebundenes Verkehrsmittel ergibt sich daher in vorteilhafter
Weise ein reduzierter Bauraum oder Platzbedarf bei der Halterung von flexiblen Verbindungselementen.
[0048] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Haltevorrichtung ein zentrales Pendelelement,
wobei das Pendelelement mit der mindestens einen Träger- oder Aufhängungseinrichtung
gekoppelt ist, wobei das Pendelelement um mindestens eine, vorzugsweise zwei, vorzugsweise
drei Achsen, die vorzugsweise senkrecht zueinander angeordnet sind, schwenkbar an
der Träger- oder Aufhängungseinrichtung befestigt ist. Die Halteeinrichtung ist fest
oder drehbar an dem Pendelelement befestigt. Hierbei führt das Pendelelement die Pendelbewegung
aus. Die Halteeinrichtung zur beweglichen Befestigung des Verbindungselements ist
an dem Pendelelement befestigt, wobei die Halteeinrichtung vorzugsweise drehbar an
dem Pendelelement befestigt ist, z.B. drehbar um eine Rotationsachse die senkrecht
zu einer Bewegungsrichtung des flexiblen Verbindungselements ist. Hierdurch ergibt
sich in vorteilhafter Weise ein weiterer Bewegungsfreiheitsgrad zur automatischen
Einstellung eines Haltepunktes entlang des Verbindungselements bei einer Bewegung
des Verbindungselements. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise sichergestellt werden,
dass nur minimale Zugkräfte bei einer Neuausrichtung bzw. einem sich verändernden
Verlauf des Verbindungselements auf dieses Verbindungselement ausgeübt werden.
[0049] In einer weiteren Ausführungsform weist die Haltevorrichtung mehrere Halteeinrichtungen
auf, wobei jede der Halteeinrichtungen fest oder drehbar an dem Pendelelement befestigt
ist. Hierbei kann das Pendelelement als Pendelbalken ausgeführt sein. Das Pendelelement
kann an einer oder mehreren, insbesondere zwei, Träger- oder Aufhängungseinrichtungen
pendelbar befestigt sein. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise, dass mehrere
Verbindungselemente über eine gemeinsame Haltevorrichtung gehalten werden können.
[0050] In einer weiteren Ausführungsform ist die Halteeinrichtung drehbar um eine Rotationsachse,
wobei die Rotationsachse senkrecht zu einer Bewegungsrichtung des flexiblen Verbindungselements
ist, welche durch die Lagereinrichtung der Halteeinrichtung festgelegt ist. Hierdurch
ergibt sich in vorteilhafter Weise eine besonders einfache, automatische Ausrichtung
der Halteeinrichtung entlang des Verbindungselements bei einem sich verändernden Verlauf
des Verbindungselements.
[0051] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Lagereinrichtung mindestens eine drehbar
gelagerte Rolle, wobei das flexible Verbindungselement auf oder an der Rolle lagerbar
ist. Die Rolle kann hierbei in Form eines hyperbolischen Paraboloiden ausgeführt sein,
wobei das Verbindungselements auf oder an einer Sattelfläche des Paraboloiden lagerbar
ist. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine besonders einfach zu realisierende
Lagerung und Führung des gelagerten Verbindungselements.
[0052] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Lagereinrichtung ein erstes Rollenpaar
und ein zweites Rollenpaar auf, wobei Rotationsachsen des ersten Rollenpaares und
Rotationsachsen des zweiten Rollenpaares jeweils parallel zueinander sind, wobei die
Rotationsachsen des ersten Rollenpaares senkrecht zu den Rotationsachsen des zweiten
Rollpaares sind, wobei die Rollen des ersten Rollenpaares mit einem ersten Abstand
voneinander beabstandet sind, wobei die Rollen des zweiten Rollenpaares mit einem
zweiten Abstand voneinander beabstandet sind. Weiter ist das flexible Verbindungselement
zwischen den Rollen des ersten Rollenpaares und den Rollen des zweiten Rollenpaares
anordenbar. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine besonders einfache Ausführung
der Lagereinrichtung, die gleichzeitig eine Führung einer Bewegung des Verbindungselementes
gewährleistet. Der erste und der zweite Abstand kann in Abhängigkeit von äußeren Abmaßen
des Verbindungselementes gewählt werden, insbesondere in Abhängigkeit eines Radius
des Verbindungselements. Insbesondere kann der erste und der zweite Abstand gleich
dem Radius des Verbindungselementes sein.
[0053] Die Halteeinrichtung kann beispielsweise ein rechteckiges Profil aufweisen, durch
welches sich das Verbindungselement hindurch erstreckt, wenn es gehalten wird. Die
Rollen des ersten und des zweiten Rollenpaares können innerhalb des rechteckigen Profils
der Halteeinrichtung angeordnet sein.
[0054] In einer weiteren Ausführungsform ist die Halteeinrichtung oder das Pendelelement
mittels einer Ringmutter und einem Schäkel mit der Träger- oder Aufhängungseinrichtung
verbunden, wobei die Ringmutter an der Halteeinrichtung oder dem Pendelelement angeordnet
und der Schäkel mit der Träger- oder Aufhängungseinrichtung verbunden ist. Hierdurch
wird in vorteilhafter Weise in einfach zu realisierender Form eine Pendelbewegung
des Pendelelements oder der Halteeinrichtung gewährleistet. Selbstverständlich kann
die Befestigung der Halteeinrichtung oder des Pendelelements auch mittels andersartig
ausgebildeter Gelenkeinrichtung, beispielsweise mittels eines Kugelgelenks, an der
Träger- oder Aufhängungseinrichtung hergestellt werden.
[0055] Weiter vorgeschlagen wird eine Verbindungsanordnung, wobei die Verbindungsanordnung
mindestens eine erste Anschlusseinrichtung, mindestens eine zweite Anschlusseinrichtung,
mindestens ein flexibles Verbindungselement und mindestens eine vorhergehend vorgeschlagene
Haltevorrichtung umfasst. Die erste und die zweite Anschlusseinrichtungen sind beabstandet
voneinander angeordnet und um eine beispielsweise vertikale Rotationsachse in einem
vorbestimmten Winkelbereich gegeneinander verschwenkbar. Das Verbindungselement ist
mit einem ersten Ende mit der ersten Anschlusseinrichtung und einem zweiten Ende mit
der zweiten Anschlusseinrichtung verbunden. Weiter weist das Verbindungselement eine
vorbestimmte Länge auf. Weiter ist das flexible Verbindungselement mit einem Freiheitsgrad
bewegbar in oder auf einer Lagereinrichtung der Haltevorrichtung lagerbar. Die vorgeschlagene
Verbindungsanordnung ermöglicht in vorteilhafter Weise eine Verbindung von zwei gegeneinander
verschwenkbaren Anschlusseinrichtung oder zweier gegeneinander verschwenkbaren Elementen,
insbesondere Elementen eines schienengebunden Verkehrsmittels, an welchen die Anschlusseinrichtungen
befestigt sind, wobei ein Durchhang der Verbindungselemente reduziert wird.
[0056] In einer weiteren Ausführungsform ist die Halteeinrichtung drehbar um eine Rotationsachse,
wobei die Rotationsachse senkrecht zu einer Bewegungsrichtung des flexiblen Verbindungselements
ist, welche durch die Lagereinrichtung der Halteeinrichtung festgelegt ist, wobei
die Rotationsachse in einer Ausgangsstellung der Halteeinrichtung parallel zu der
Rotationsachse ist, um welche die erste und die zweite Anschlusseinrichtung gegeneinander
verschwenkbar sind. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine einfache Ausrichtung
des Haltepunktes entlang des Verbindungselementes bei einer Rotation der beabstandeten
Anschlusseinrichtungen gegeneinander. Eine Ausgangsstellung der Halteeinrichtung liegt
vor, wenn sich die durch die erfindungsgemäße Haltevorrichtung gebildete Pendelaufhängung
in einem unausgelenkten Ruhezustand befindet.
[0057] In einer weiteren Ausführungsform ist die erste Anschlusseinrichtung an einem ersten
Element, insbesondere einem Wagen oder Triebwagen, eines schienengebundenen Verkehrsmittels
und die zweite Anschlusseinrichtung an einem zweiten Element, insbesondere einem Wagen
oder Triebwagen, des schienengebundenen Verkehrsmittels angeordnet. Das erste und
das zweite Element sind gekoppelt und um eine beispielsweise vertikale Rotationsachse
in einem vorbestimmten Winkelbereich gegeneinander verschwenkbar. Hierdurch ergibt
sich in vorteilhafter Weise eine einen maximalen Durchhang von Verbindungselementen
reduzierende Halterung von Elementen des schienengebundenen Verkehrsmittels verbindenden
Verbindungselementen.
[0058] In einer weiteren Ausführungsform ist die Halteeinrichtung der Haltevorrichtung mit
einem vorbestimmten Abstand entlang der Rotationsachse, um welche die erste und die
zweite Anschlusseinrichtung gegeneinander verschwenkbar sind, von einer Unterseite
des ersten und/oder des zweiten Elements des schienengebundenen Verkehrsmittels beabstandet
angeordnet. Dieser Abstand definiert hierbei eine Pendellänge der durch die vorgeschlagene
Haltevorrichtung ausgebildeten Pendelaufhängung. Hierbei kann der vorbestimmte Abstand
derart gewählt werden, dass ein Durchhang des Verbindungselements für jeden Rotationswinkel
einer Verschwenkung des ersten Elements gegenüber dem zweiten Element einen vorbestimmten
Bereich, z. B. unterhalb des schienengebundenen Verkehrsmittels, nicht verlässt. Hierdurch
kann in vorteilhafter Weise sichergestellt werden, dass, auch bei Kurvenfahrten, das
Verbindungselement ein Gleis oder eine Gleisebene nicht berühren kann.
[0059] In einer weiteren Ausführungsform ist die Träger- oder Aufhängungseinrichtung an
einem Faltenbalg befestigt, wobei der Faltenbalg zwischen dem ersten und dem zweiten
Element des schienengebundenen Verkehrsmittels angeordnet ist. Die Träger- oder Aufhängungsvorrichtung
kann hierbei an eine Falte des Faltenbalges befestigt, beispielsweise geklemmt, sein.
Beispielsweise kann die Träger- oder Aufhängungseinrichtung Klemmbacken aufweisen,
mittels derer die Träger- oder Aufhängungseinrichtung an eine Falte des Faltenbalges
anklemmbar ist. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine besonders einfach
zu realisierende Aufhängung der vorgeschlagenen Haltevorrichtung.
[0060] Weiter vorgeschlagen wird eine Anordnung aus einem ersten Element, insbesondere Wagen,
eines schienengebundenen Verkehrsmittels, beispielsweise eines Schienenfahrzeugs,
einem zweiten Element, insbesondere Wagen, des schienengebundenen Verkehrsmittels
und einer vorhergehend beschriebenen Verbindungsanordnung, wobei eine erste Anschlusseinrichtung
an dem ersten Element des schienengebundenen Verkehrsmittels und die zweite Anschlusseinrichtung
an dem zweiten Element des schienengebundenen Verkehrsmittels angeordnet ist.
[0061] Die Erfindung wird anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Figuren
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Teils eines schienengebundenen Verkehrsmittels,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts der in Fig. 1 dargestellten Haltevorrichtung,
- Fig. 4
- eine weitere perspektivische Darstellung eines Teils der in Fig. 1 dargestellten Haltevorrichtung,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Haltevorrichtung,
- Fig. 6
- eine Ansicht von unten auf eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung,
- Fig. 8
- eine Ansicht von unten auf eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung bei Geradeausfahrt,
- Fig. 9
- eine Ansicht von unten auf eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung bei einer Linkskurvenfahrt,
- Fig. 10
- eine Ansicht von unten auf eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung bei einer Rechtskurvenfahrt,
- Fig. 11
- eine perspektivische Darstellung einer weiteren Haltevorrichtung,
- Fig. 12
- eine Ansicht von unten auf die in Fig. 11 dargestellte Haltevorrichtung,
- Fig. 13
- eine perspektivische Ansicht einer Halteeinrichtung,
- Fig. 14
- eine Draufsicht auf die in Fig. 13 dargestellte Halteeinrichtung,
- Fig. 15
- einen Querschnitt der in Fig. 13 dargestellten Halteeinrichtung,
- Fig. 16
- eine Seitenansicht der in Fig. 11 dargestellten Haltevorrichtung,
- Fig. 17
- eine weitere Seitenansicht der in Fig. 11 dargestellten Haltevorrichtung,
- Fig. 18
- eine Ansicht von unten auf eine in Fig. 11 dargestellte Haltevorrichtung und
- Fig. 19
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Halteeinrichtung.
[0062] Nachfolgend bezeichnen gleiche Bezugszeichen Elemente mit gleichen oder ähnlichen
technischen Merkmalen.
[0063] In Fig. 1 ist schematisch ein Teil eines schienengebundenen Verkehrsmittels dargestellt.
Das schienengebundene Verkehrsmittel umfasst ein nicht dargestelltes Triebfahrzeug
und mehrere Wagen 1. Die Wagen 1 sind mittels einer schematisch dargestellten Kupplung
2 zur Übertragung von Antriebskräften gekoppelt. Weiter sind die Wagen 1 über jeweils
einen Faltenbalg 3 verbunden. Ebenfalls dargestellt ist eine Schiene 4 auf deren Oberfläche
Räder 5 der Wagen laufen. Die Räder 5 sind an sogenannten Drehtellern 6 angeordnet,
die drehbar an den Wagen 1 befestigt sind. Bei einer Kurvenfahrt können die Wagen
1 gegeneinander in einem vorbestimmten Winkelbereich um eine vertikale Rotationsachse
verschwenken. Die vertikale Rotationsachse verläuft senkrecht zu der Oberfläche der
Schienen 4 und zu einem Gleisbett. Weiter dargestellt sind Bremsschläuche 7 mittels
derer Bremsflüssigkeit von einem Wagen 1 zu einem benachbarten Wagen 1 geleitet wird.
Die Bremsschläuche 7 sind hierbei unterhalb einer Oberfläche einer Unterseite 8 der
Wagen 1, insbesondere unterhalb einer Oberfläche einer Unterseite 8 der Wagenkästen
der Wagen 1, angeordnet. Dargestellt ist, dass die Bremsschläuche 7 mittels einer
Haltevorrichtung 9 abgehängt sind. Bezogen auf eine Oberfläche der Unterseite 8 weisen
die Bremsschläuche 7 einen Durchhang D auf, der einen maximalen, vertikalen Abstand
von der Oberfläche der Unterseite 8 bezeichnet.
[0064] In Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 10 dargestellt. Die Haltevorrichtung
10 dient der Halterung von Bremsschläuchen 7. Die Haltevorrichtung 10 umfasst mehrere
Glieder, nämlich Kettenglieder 11 und Halteglieder 12. Die Kettenglieder 11 und Halteglieder
12 bilden eine Gliederkette aus. Jedes Glied 11, 12 weist zwei Drehgelenke 13 auf,
die beispielsweise in Fig. 3 dargestellt sind. Die Glieder 11, 12 sind mittels der
Drehgelenke 13 derart drehbar aneinander befestigt, dass die Glieder 11, 12 die Gliederkette
ausbilden. Endglieder 11 a der Gliederkette sind mittels ihrer Drehgelenke 13 drehbar
an eine Trägereinrichtung 14 befestigt.
[0065] Die Halteglieder 12 weisen jeweils eine Halteeinrichtung auf, die beispielsweise
als Schelle 15 (siehe Fig. 3) ausgebildet sein kann. Mittels der Schelle 15 ist der
Bremsschlauch 7 mechanisch fest mit dem Halteglied 12 verbindbar.
[0066] Rotationsachsen 16 aller Drehgelenke 13 verlaufen parallel zueinander. Dies gilt
auch für die Rotationsachsen 16 der Endglieder 11 a. Somit ist eine Bewegung der Glieder
11, 12 auf eine Bewegung in einer Ebene festgelegt. Diese Ebene verläuft hierbei senkrecht
zu den Rotationsachsen 16.
[0067] In Fig. 3 ist perspektivisch ein Teil der in Fig. 2 dargestellten Haltevorrichtung
10 dargestellt. Insbesondere sind zwei Kettenglieder 11 und ein Halteglied 12 dargestellt,
an welchem mittels der Schelle 15 ein Bremsschlauch 7 befestigt ist. Die Kettenglieder
11 weisen ein Doppel-T-Profil auf, wobei Gliederelemente 17 der Kettenglieder 11 mittels
eines Steges 18 verbunden sind. Die Drehgelenke 13 sind jeweils endseitig an den Kettengliedern
11 und den Haltegliedern 12 angeordnet. Es ist dargestellt, dass Gliedelemente 17
der Kettenglieder 11 an ihren Enden Löcher oder Bohrungen 19 aufweisen, durch welche
ein Stift oder Zapfen 20 eingesteckt werden kann. Das Halteglied 12 weist an dessen
Enden ebenfalls nicht dargestellte Bohrungen auf, wobei das Halteglied 12 derart zwischen
den Gliedelemente 17 des Kettengliedes 11 angeordnet ist, dass der Zapfen 20 durch
die Bohrungen 19 und die nicht dargestellte Bohrung des Haltegliedes 12 gesteckt wird.
Der Zapfen 20 ist an einem Fußende mit einem Spannstift 21 gegen Herausrutschen oder
Herausfallen gesichert. Somit ist das Halteglied 12 drehbar mit dem Kettenglied 11
verbunden.
[0068] In Fig. 4 ist der in Fig. 3 perspektivisch dargestellte Teil der Haltevorrichtung
10 aus einer weiteren Perspektive dargestellt. Hierbei ist ersichtlich, dass die Zapfen
20 als Bolzen ausgebildet sind, die jeweils an einem Kopfende einen Bolzenkopf aufweisen.
Nicht dargestellt ist ein Haltepunkt des Bremsschlauches 7, der ein Mittelpunkt des
mittels der Schelle 15 an dem Halteglied 12 befestigten Abschnitts des Bremsschlauches
7 ist. Dieser Haltepunkt des Bremsschlauches 7 ist nur in einer Ebene bewegbar, die
senkrecht zu den Rotationsachsen 16 verläuft und die nachfolgend als Bewegungsebene
bezeichnet wird.
[0069] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
10 dargestellt, wobei in Fig. 5 nur ein Teil der Haltevorrichtung 10 dargestellt ist.
In Fig. 5 sind zwei Halteglieder 12 und zwei Kettenglieder 11 dargestellt. Die Halteglieder
12 weisen hierbei kein Doppel-T-Profil auf. Gliedelemente 17 der Kettenglieder 11
sind hierbei über Verbindungsabschnitte 22 verbunden, wobei die Verbindungsabschnitte
22 ein Innengewinde aufweisen, in welches eine Schraube 23 eingreifen kann. Der Verbindungsabschnitt
22 wird von einem unteren Gliedelement 17 des Kettengliedes ausgebildet. Die Schraube
23 kann durch eine Bohrung in einem oberen Gliedelement 12 in das Innengewinde eingreifen
und somit die Gliedelemente 17 aneinander befestigen. Die Kettenglieder 11 und die
Halteglieder 12 weisen jeweils Bohrungen auf, durch welche analog zu der in Fig. 3
und Fig. 4 dargestellten Haltevorrichtung 10 ein Zapfen 20 gesteckt ist. Hierbei ist
dargestellt, dass der Zapfen 20 an einem Fußende mittels einer Mutter 24 gesichert
ist und an einem Kopfende einen Bolzen oder Zapfenkopf aufweist, wobei die Mutter
24 gleichzeitig eine Spannkraft auf Schellen 25 aufprägt und somit den Bremsschlauch
7 fest an dem durch die Schellen 25 ausgebildeten Halteglied 12 befestigt. Somit ist
in vorteilhafter Weise die Befestigung eines Bremsschlauches 7 an dem Halteglied 12
und die drehbare Befestigung des Haltegliedes 12 an dem Kettenglied 11 integriert,
also gemeinsam, ausgeführt. Auch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine vom Gewicht
her leichtere Ausführung als die in Fig. 3 dargestellte Haltevorrichtung 10. Zwischen
den Gliedelemente 17 des Kettengliedes 11 und den Schellen 25 des Haltegliedes 12
sind Scheiben 26 angeordnet, durch welche ebenfalls der Zapfen 20 ragt und die als
Unterlegscheiben einer Reduktion einer mechanischen Abnutzung der Halteglieder 12
und der Kettenglieder 11 dienen.
[0070] In Fig. 5 sind Haltepunkte 28 der mittels der Schellen 25 befestigten Bremsschläuche
7 dargestellt, die wiederum jeweils ein Mittelpunkt von befestigten Abschnitten der
Bremsschläuche 7 sind. Diese Haltepunkte 28 sind hierbei bezogen auf die jeweiligen
Bremsschläuche 7 konstant und nicht veränderlich.
[0071] In Fig. 6 ist eine Ansicht von unten auf die in Fig. 2 dargestellte Haltevorrichtung
10 dargestellt. Hierbei sind die Rotationsfreiheitsgrade der einzelnen Drehgelenke
13 durch Pfeile 27 dargestellt. Je nach Ausrichtung der Bremsschläuche 7, z. B. einer
durch eine Verschwenkung von Wagen 1 bei Kurvenfahrt erzeugten Ausrichtung der Bremsschläuche
7, werden sich die Kettenglieder 11 und die Halteglieder 12 mittels einer durch die
Pfeile 27 dargestellten Rotationen um ihre Drehgelenke 13 derart einstellen, dass
Zug- und Druckkräfte auf die Bremsschläuche 7 minimiert werden. Hierbei können Haltepunkte
28 (siehe z.B. Fig. 5) der Bremsschläuche 7 jedoch nur in der Bewegungsebene bewegt
werden.
[0072] In Fig. 7 ist eine Seitenansicht der in Fig. 2 dargestellten Haltevorrichtung 10
dargestellt. Hierbei ist dargestellt, dass die Trägereinrichtung 14, die im Querschnitt
eine L-Form aufweist, an einem ersten Wagen 1 befestigt ist. Die Bremsschläuche 7
dienen einer Verbindung des ersten Wagens 1 mit einem weiteren Wagen 1, der ebenfalls
mittels eines Faltenbalges 3 mit dem ersten Wagen 1 verbunden ist. Die Haltevorrichtung
10 ist unterhalb einer Unterseite 8 der Wagen 1 angeordnet. Insbesondere sind die
Kettenglieder 11 und die in Fig. 7 nicht dargestellten Halteglieder 12 mit einem vorbestimmten
Abstand D1 entlang den Rotationsachsen 16 von den Oberflächen der Unterseiten 8 der
Wagen 1 beabstandet. Mittels der Haltevorrichtung 10 kann somit ein vorbestimmter
Abstand D1 der Bremsschläuche 7 von den Oberflächen der Unterseiten der Wagen 8 gewährleistet
werden und zugleich ein vorbestimmter Abstand von der in Fig. 1 dargestellte Oberfläche
der Gleise 4. In Fig. 7 ist dargestellt, dass der Durchhang D nur geringfügig größer
als der vorbestimmte Abstand D1 ist. Wie z. B. in Fig. 8 dargestellt, ist ein Verlauf
des Bremsschlauches 7 zwischen dem ersten und dem weiteren Wagen 1 gekrümmt, wobei
der gekrümmte Verlauf in oder nahezu parallel zu der vorhergehend erläuterten Bewegungsebene
verläuft, insbesondere aber ein in die Bewegungsebene projizierter Verlauf des Bremsschlauches
7 ist. Verläufe der Bremsschläuche 7, die in Abhängigkeit eines maximalen Winkels
einer Verschwenkung der Wagen 1 zueinander gewählt werden müssen, verlaufen fast vollständig
in einer Ebene, welche parallel zu einer Unterseite 8 der Wagen 1 verläuft. Somit
verläuft der Bremsschlauch 7 also über seinen gesamten Verlauf zwischen dem ersten
und dem weiteren Wagen 1 annähernd parallel zu der Unterseite 8 der Wagen 1 und somit
auch parallel zu einer Oberseite der Gleise 4. Der Durchhang D kann mittels der erfindungsgemäßen
Haltevorrichtung 10 minimiert werden und somit auch ein erforderlicher Bauraum unterhalb
der Wagen 1 reduziert werden. Der gekrümmte Verlauf der Bremsschläuche 7 ist hierbei
abhängig von einer vorbestimmten Biegesteifigkeit der Bremsschläuche 7.
[0073] In Fig. 8 ist eine Ansicht von unten auf eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 10
dargestellt, wobei die Haltevorrichtung 10 einen ersten Wagen 1 und einen weiteren
Wagen 1 eines z. B. in Fig. 1 dargestellten schienengebundenen Verkehrsmittels verbindet.
Weiter dargestellt ist ein Faltenbalg 3. Ein erstes Ende eines Bremsschlauches 7 ist
mit einer ersten Anschlusseinrichtung 29, welche an dem ersten Wagen 1 angeordnet
ist, und ein zweites Ende des Bremsschlauches 7 ist mit einer zweiten Anschlusseinrichtung
30, welche an dem weiteren Wagen 1, angeordnet ist, verbunden.
[0074] Dargestellt ist, dass die Bremsschläuche 7 bei Geradeausfahrt des schienengebundenen
Verkehrsmittels zwischen den Anschlusseinrichtungen 29, 30 einen gekrümmten Verlauf
aufweisen, wobei die Bremsschläuche 7 entlang ihrer Länge vollständig oder zum größten
Teil in einer Ebene angeordnet sind, die parallel zu Unterseiten 8 der Wagen 1 verläuft.
Die Ebene kann hierbei die Bewegungsebene von Haltepunkten 28 (siehe Fig. 5) sein.
Hierbei ist dargestellt, dass verschiedene Bremsschläuche 7 unterschiedlich gekrümmte
Verläufe aufweisen. Die beiden in Fig. 8 rechten äußeren Bremsschläuche 7 weisen entlang
eines Verlaufs von der ersten Anschlusseinrichtung 29 zur zweiten Anschlusseinrichtung
30 im Bereich ihrer Haltepunkte eine Rechtskrümmung auf, wobei die beiden in Fig.
8 linken äußeren Bremsschläuche 7 entlang eines Verlaufs von der ersten Anschlusseinrichtung
29 zur zweiten Anschlusseinrichtung 30 im Bereich ihrer Haltepunkte eine Linkskrümmung
aufweisen. Hierbei sind die unterschiedlichen Anschlusseinrichtungen 29, 30 der verschiedenen
Bremsschläuche der Einfachheit halber nicht mit unterschiedlichen Bezugszeichen bezeichnet.
Hierbei verlaufen die vorhergehend erläuterten Bremsschläuche 7, die im Bereich ihrer
Haltepunkte eine Rechtskrümmung aufweisen, auf einer, bezogen auf eine zentrale Längsachse
31 der Wagen 1, ersten Seite, während die vorhergehend erläuterten Bremsschläuche
7, die im Bereich ihrer Haltepunkte eine Linkskrümmung aufweisen, auf einer dieser
ersten Seite entgegengesetzten Seite der zentralen Längsachse 31 verlaufen. Die zentrale
Längsachse 31 ist eine zentrale Längsachse der Wagen 1 in einer Ausgangsstellung der
Wagen 1, also wenn eine Verschwenkung der Wagen 1 gegeneinander 0° beträgt.
[0075] In Fig. 9 ist die erfindungsgemäße Haltevorrichtung 10 bei einer Linkskurvenfahrt
der Wagen 1 dargestellt. Hierbei verschwenkt der erste Wagen 1 gegenüber dem weiteren
Wagen 1, wodurch auch die an der Trägereinrichtung 14 angeordneten Anschlusseinrichtungen
der Bremsschläuche 7 gegenüber an dem weiteren Wagen 1 angeordneten Anschlusseinrichtungen
verschwenken. Die beiden in Fig. 9 linken äußeren Schläuche 7 strecken sich bei der
Linkskurvenfahrt, wobei ein Krümmungsradius des in Fig. 8 dargestellten gekrümmten
Verlaufes im Bereich der Haltepunkte der Bremsschläuche 7 zunimmt, eine Krümmung also
abnimmt. Insbesondere der weitere innen liegende linke Bremsschlauch 7 weist in einem
Abschnitt um seinen Haltepunkt herum eine Eindellung, also eine Umkehrung der Krümmung,
auf. Die beiden in Fig. 9 rechten äußeren Bremsschläuche 7 stauchen sich, wobei ein
Krümmungsradius dieser Bremsschläuche 7 im Bereich ihrer Haltepunkte abnimmt, deren
Krümmung also zunimmt. Hierbei drücken die sich streckenden Bremsschläuche 7 die sich
stauchenden Bremsschläuche 7 entsprechend kinematischen Zwangsbedingungen, die durch
die Gliederkette aus Kettengliedern 11 und Haltegliedern 12 bestehen, nach außen.
[0076] Entsprechend ist in Fig. 10 eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 10 bei einer Rechtskurvenfahrt
des ersten Wagens 1 und des weiteren Wagen 1 dargestellt. Hierbei strecken sich die
in Fig. 10 äußeren Schläuche 7 und führen aufgrund von kinematischen Zwangsbedingungen
zu einer Stauchung der beiden linken äußeren Bremsschläuche 7. Durch die feste Verbindung
der Bremsschläuche 7 mit den Haltegliedern 12 und die in Fig. 8 dargestellte Vorkrümmung
der Bremsschläuche 7 ist sichergestellt, dass auch bei Kurvenfahrten ein Verlauf der
Bremsschläuche 7 vollständig oder zu einem großen Teil in einer Ebene parallel zu
den Unterseiten 8 der Wagen 1 verläuft. Somit ändert sich der z. B. in Fig. 7 dargestellte
Durchhang D auch bei Kurvenfahrten nicht oder nur geringfügig.
[0077] In Fig. 11 ist eine perspektivische Darstellung einer weiteren Haltevorrichtung 100
dargestellt. Die Haltevorrichtung 100 umfasst vier Halteeinrichtungen 101. Jede Halteeinrichtung
101 weist jeweils eine Lagereinrichtung auf, die später näher erläutert wird. Die
Halteeinrichtungen 101 sind drehbar an einem Pendelbalken 102 befestigt. Der Pendelbalken
102 ist an zwei Aufhängungspunkten mittels jeweils einer Ringmutter 103, einem Schäkel
104 an zwei Klemmbacken 105 schwenkbar befestigt. Die Klemmbacken 105 dienen einer
Befestigung an einem z. B. in Fig. 16 dargestellten Faltenbalg 3. Das Pendelelement
102 kann Pendelbewegungen mit zwei Rotationsfreiheitsgraden ausführen. Durch die drehbare
Befestigung der Halteeinrichtungen 101 an dem Pendelelement 102 können die Halteeinrichtungen
101 neben den Pendelbewegungen des Pendelelements 102 noch eine weitere Drehbewegung
mit einem weiteren Rotationsfreiheitsgrad ausführen.
[0078] In Fig. 12 ist eine Ansicht von unten auf die in Fig. 11 dargestellte Halteeinrichtung
100 dargestellt. Es ist dargestellt, dass die Halteeinrichtungen 101 mit vorbestimmten
Abständen a, b, c entlang des Pendelelements 102 an diesem Pendelelement 102 befestigt
sind. Hierbei sind die Abstände a, b, c nicht gleich. Selbstverständlich ist jedoch
auch vorstellbar, dass die Abstände a, b, c gleich sind.
[0079] In Fig. 13 ist eine perspektivische Ansicht einer Halteeinrichtung 101 dargestellt.
Die Halteeinrichtung 101 weist ein im Querschnitt rechteckförmiges Profil 106 auf.
Innerhalb des Profils 106 ist ein erstes Rollenpaar 107 und ein zweites Rollenpaar
108 angeordnet. Die Rollen der Rollenpaare 107, 108 sind drehbar an dem Profil 106
befestigt. Weiter dargestellt ist ein aus Mutter 109 und Bolzen 110 bestehendes Drehgelenk,
mittels dessen die Halteeinrichtung 101 an dem in Fig. 11 dargestellten Pendelelement
102 drehbar befestigt ist. Eine zentrale Längsachse 111 des Bolzens 110 legt hierbei
eine Rotationsachse der Drehbewegung der Halteeinrichtung 101 gegenüber dem Pendelelement
102 fest.
[0080] In Fig. 14 ist eine Draufsicht auf die in Fig. 13 dargestellte Halteeinrichtung 101
dargestellt. Hierbei ist die Drehbewegung um die Rotationsachse 11 mittels eines Pfeils
112 angedeutet.
[0081] In Fig. 15 ist die in Fig. 13 dargestellte Halteeinrichtung 101 im Querschnitt mit
einem gelagerten Bremsschlauch 7 dargestellt. Der Bremsschlauch 7 ist in einem Zwischenraum
zwischen den Rollen des Rollenpaares 107 und den Rollen des Rollenpaares 108 eingelegt.
Rotationsachsen 113 der Rollen des ersten Rollenpaares 107 sind parallel und in Abhängigkeit
eines Durchmessers des Bremsschlauches 7 und eines Durchmessers der Rollen des ersten
Rollenpaares 107 derart voneinander beabstandet, dass die Mantelflächen der Rollen
des ersten Rollenpaares 107 die Mantelfläche des Bremsschlauches 7 berühren. Rotationsachsen
114 der Rollen des zweiten Rollenpaares 108 verlaufen senkrecht zu den Rotationsachsen
113 der Rollen des ersten Rollenpaares 107. Analog zum ersten Rollenpaar 107 sind
die Rotationsachsen 114 in Abhängigkeit des Durchmessers des Bremsschlauches 7 und
der Rollen des zweiten Rollenpaares 108 derart voneinander beabstandet, dass Mantelflächen
des zweiten Rollenpaares 108 die Mantelfläche des Bremsschlauches 7 berühren. Mittels
der Rollenpaare 107, 108 wird der Bremsschlauch 7 bewegbar gelagert, wobei der Bremsschlauch
7 eine Bewegung nur mit einem Freiheitsgrad ausführen kann. Aufgrund der beweglichen
Lagerung des Bremsschlauches 7 in der Halteeinrichtung 101 kann sich ein variabler
Haltepunkt 117 des Bremsschlauches 7 automatisch entlang des Bremsschlauches 7 einstellen,
wobei sich der Bremsschlauch 7 durch die Halteeinrichtung 101 hindurch verschiebt.
Der variable Haltepunkt 117 bezeichnet einen Mittelpunkt eines mittels des ersten
und zweiten Rollenpaares 107, 108 gelagerten Abschnitts des Bremsschlauches 7.
[0082] In Fig. 16 ist eine Seitenansicht der Fig. 11 dargestellten Haltevorrichtung 100
dargestellt. Die Haltevorrichtung 100 ist hierbei mittels der in Fig. 11 dargestellten
Klemmbacken 105 an einem Faltenbalg 3 abgehängt, der einen ersten Wagen 1 und einen
weiteren Wagen 1 eines z. B. in Fig. 1 dargestellten schienengebundenen Verkehrsmittels
verbindet. Anschlusseinrichtungen 115 des ersten Wagens sind mittels einer Trägereinrichtung
14 am ersten Wagen 1 befestigt. Bremsschläuche 7 verbinden die Anschlusseinrichtung
109 und Anschlusseinrichtungen 116 des weiteren Wagens 1. In Fig. 16 ist dargestellt,
dass der Durchhang D, also ein maximaler Abstand von einer Oberfläche von Unterseiten
8 der Wagen 1 an oder benachbart der Haltevorrichtung 100 auftritt. Bei einer Kurvenfahrt
verschwenken die Wagen 1 gegeneinander. Da die Halteeinrichtung 101 nicht fest mit
dem Bremsschlauch 7 verbunden ist, ist es nicht notwendig, dass die Halteeinrichtung
7 mit einer Pendellänge abgehängt ist, die ausreicht, um Verschiebungen eines Haltepunktes
28 zu folgen. Durch die bewegliche Lagerung des Bremsschlauchs 7 mittels der durch
die beiden Rollenpaare 107, 108 gebildeten Lagereinrichtung richtet sich der Haltepunkt
28 automatisch entlang des Bremsschlauches 7 bei einer Kurvenfahrt aus. Hierdurch
kann in vorteilhafter Weise der Durchhang D reduziert werden.
[0083] In Fig. 17 ist eine Seitenansicht der in Fig. 11 dargestellten Haltevorrichtung 100
dargestellt. Hierbei ist ein Verlauf der Bremsschläuche 7 durch die Halteeinrichtungen
101 dargestellt.
[0084] Der in Fig. 17 dargestellte Verlauf der Bremsschläuche 7 ist in einer Untereinsicht
schematisch auch in Fig. 18 dargestellt. Hierbei ist dargestellt, dass sich die Halteeinrichtungen
101 derart am Bremsschlauch 7 ausrichten, dass diese Ausrichtung dem Verlauf des Bremsschlauches
7 an dem variablen Haltepunkt 117 (siehe Fig. 15) entspricht.
[0085] In Fig. 19 ist eine weitere Ausführungsform einer Halteeinrichtung 101 perspektivisch
dargestellt. Die Halteeinrichtung 101 entspricht im Wesentlichen der in Fig. 13 dargestellten
Halteeinrichtung 101, wobei ein Profil 106 der Haltevorrichtung 101 nicht geschlossen
rechteckförmig ist. Hierdurch ergeben sich in vorteilhafter Weise Materialeinsparungen
sowie eine leichtere Montage und Demontage z.B. eines Bremsschlauches 7, da im Gegensatz
zu der in Fig. 13 dargestellten Ausführungsform zur Montage oder Demontage nicht alle
vier Rollen des ersten und zweiten Rollenpaares 107, 108 sondern nur eine untere Rolle
des zweiten Rollenpaares 108 entfernt werden muss.
Bezugszeichenlisten
[0086]
- 1
- Wagen
- 2
- Kupplung
- 3
- Faltenbalg
- 4
- Gleis
- 5
- Rad
- 6
- Drehgestell
- 7
- Bremsschlauch
- 8
- Unterseite
- 9
- Abhängung
- 10
- Haltevorrichtung
- 11
- Kettenglied
- 12
- Halteglied
- 11a
- Endglied
- 13
- Bolzen
- 14
- Trägereinrichtung
- 15
- Schelle
- 16
- Rotationsachse
- 17
- Gliedelement
- 18
- Steg
- 19
- Bohrung
- 20
- Bolzen, Drehgelenk
- 21
- Haltestift
- 22
- Verbindungsglied
- 23
- Schraube
- 24
- Mutter
- 25
- Schellen
- 26
- Scheibe
- 27
- Pfeil
- 28
- Haltepunkt
- 29
- erste Anschlusseinrichtung
- 30
- zweite Anschlusseinrichtung
- 31
- zentrale Längsachse
- 100
- weitere Haltevorrichtung
- 101
- Halteeinrichtung
- 102
- Pendelelement
- 103
- Ringmutter
- 104
- Schäkel
- 105
- Klemmbacken
- a, b, c
- Abstände
- 106
- Profil
- 107
- erstes Rollenpaar
- 108
- zweites Rollenpaar
- 109
- Mutter
- 110
- Bolzen
- 111
- Rotationsachse
- 112
- Pfeil
- 113
- Rotationsachse
- 114
- Rotationsachse
- 115
- Anschlusseinrichtung
- 116
- Anschlusseinrichtung
- 117
- Haltepunkt
1. Haltevorrichtung zur Halterung mindestens eines flexiblen Verbindungselements, wobei
mittels des Verbindungselements zwei voneinander beabstandete und gegeneinander um
eine Rotationsachse verschwenkbare Elemente verbindbar sind, insbesondere Wagen (1)
eines schienengebundenen Verkehrsmittels, wobei die Haltevorrichtung (10) mindestens
drei Glieder (11, 11a, 12) aufweist, wobei jedes Glied (11, 11a, 12) zwei Drehgelenke
(13) aufweist, wobei die Glieder (11, 11a, 12) mittels der Drehgelenke (13) derart
drehbar aneinander befestigt sind, dass die Glieder (11, 11a, 12) eine Gliederkette
ausbilden,
wobei Endglieder (11a) der Kette mittels eines ihrer Drehgelenke (13) drehbar an einer
Trägereinrichtung (14) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Glied als Halteglied (12) ausgebildet ist, wobei das Halteglied (12)
eine Halteeinrichtung ausbildet oder eine Halteeinrichtung aufweist, wobei das flexible
Verbindungselement mittels der Halteeinrichtung fest mit dem Halteglied (12) verbindbar
ist.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachsen (16) aller Drehgelenke (13) parallel zueinander verlaufen.
3. Haltevorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung als mindestens eine Schelle (15, 25) ausgebildet ist, wobei
die Schelle (15) mit dem Halteglied (12) verbunden ist oder wobei die Schelle (25)
das Halteglied (12) ausbildet.
4. Verbindungsanordnung, wobei die Verbindungsanordnung mindestens eine erste Anschlusseinrichtung,
mindestens eine zweite Anschlusseinrichtung, mindestens ein flexibles Verbindungselement
und mindestens eine Haltevorrichtung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 umfasst,
wobei die erste und die zweite Anschlusseinrichtung beabstandet voneinander angeordnet
und um eine Rotationsachse in einem vorbestimmten Winkelbereich gegeneinander verschwenkbar
sind,
wobei das Verbindungselement mit einem ersten Abschnitt des Verbindungselements mit
der ersten Anschlusseinrichtung (29) und einem zweiten Abschnitt des Verbindungselements
mit der zweiten Anschlusseinrichtung (30) verbunden ist, wobei das Verbindungselement
eine vorbestimmte Länge aufweist, wobei das flexible Verbindungselement mittels einer
Halteeinrichtung eines Haltegliedes (12) der Haltevorrichtung (10) fest mit dem Halteglied
(12) der Haltevorrichtung (10) verbunden ist.
5. Verbindungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Verbindungselement als Schlauch oder Kabel oder Leitung ausgebildet
ist.
6. Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass Rotationsachsen (16) von Drehgelenken (13) der Glieder (11, 11a, 12) der Haltevorrichtung
(10) parallel zu der Rotationsachse sind, um welche die erste und die zweite Anschlusseinrichtung
gegeneinander verschwenkbar sind.
7. Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine flexible Verbindungselement in einer Ausgangsstellung der ersten
und zweiten Anschlusseinrichtung (29, 30) einen gekrümmten Verlauf aufweist.
8. Verbindungsanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anschlusseinrichtung (29) an einem ersten Element eines schienengebundenen
Verkehrsmittels und die zweite Anschlusseinrichtung (30) an einem zweiten Element
des schienengebundenen Verkehrsmittels angeordnet sind, wobei das erste und das zweite
Element zur Übertragung von Antriebskräften gekoppelt und um eine Rotationsachse in
einem vorbestimmten Winkelbereich gegeneinander verschwenkbar sind.
9. Verbindungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Glieder (11, 11a, 12) der Haltevorrichtung (10) mit einem vorbestimmten Abstand
entlang der Rotationsachse (16) der Drehgelenke (13) der Glieder (11, 11a, 12) von
einer Oberfläche einer Unterseite (8) des ersten und/oder des zweiten Elements des
schienengebundenen Verkehrsmittels beabstandet angeordnet sind.