[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blasetikettiervorrichtung zum Aufbringen
von Etiketten mit einer Aufnahmeplatte, die eine den Etiketten zugewandte Außenseite,
eine der Außenseite gegenüberliegende Innenseite und eine Vielzahl von durchgehenden
Blasöffnungen umfasst.
[0002] Etiketten werden zur Warenkennzeichnung verwendet und können beispielsweise aufgedruckte
Produktinformationen wie Angaben über den Inhalt, den Preis, den Hersteller oder Werbeinformation
oder dergleichen beinhalten. Dabei werden Etikettiervorrichtungen eingesetzt, um die
Etiketten auf der Verpackung des Produkts oder dem Produkt selbst anzubringen. Bei
Blasetikettiervorrichtungen wird hierzu ein Unterdruck erzeugt, durch den die Etiketten
angesaugt und vorübergehend gehalten werden, um danach mittels eines Druckluftstoßes
auf das Produkt bzw. die Verpackung aufgeblasen zu werden.
[0003] Aus der
EP 0 883 549 B1 ist eine Blasetikettiervorrichtung der eingangs genannte Art bekannt. Der Druckluftstoß
zum Aufblasen der Etiketten erfolgt durch in der Aufnahmeplatte ausgebildete Blasöffnungen.
Das Ansaugen der Etiketten erfolgt ebenfalls über die Blasöffnungen, die mit dem durch
einen Lüfter auf einem Unterdruck gehaltenen Innenraum der Blasetikettiervorrichtung
in Strömungsverbindung stehen.
[0004] Der vorliegenden Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blasetikettiervorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, die eine definierte und reproduzierbare Aufbringung
der Etiketten ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Blasetikettiervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst, und insbesondere dadurch, dass die Aufnahmeplatte mehrere an der Innenseite
als rillenförmige Vertiefungen ausgebildete Saugkanäle umfasst, in denen eine Vielzahl
von Saugöffnungen vorgesehen sind, während die Blasöffnungen zwischen den Saugkanälen
vorgesehenen sind.
[0006] Erfindungsgemäß sind also sowohl Blasöffnungen als auch hiervon separate Saugöffnungen
vorgesehen. Beim Aufblasen der Etiketten bzw. Ablösen der Etiketten von der Aufnahmeplatte
muss die Druckluft daher nicht durch die Saugöffnungen geleitet werden. Ggf. auftretende
unstetige Strömungsverhältnisse und/ oder Turbulenzen, insbesondere hervorgerufen
durch einen Strömungsrichtungswechsel in den Saugöffnungen beim "Einschalten" des
Druckluftstoßes, können vermieden werden. Insbesondere kann beim Wegfliegen der Etiketten
von der Aufnahmeplatte ein Kippen bzw. Verkippen der Etiketten gegenüber ihrer planparallelen
Ausrichtung an der Aufnahmeplatte verhindert werden, so dass eine definierte und reproduzierbare
Aufbringung der Etiketten möglich ist.
[0007] Bei einer durchgehenden Öffnung handelt es sich um eine Öffnung, die sich vollständig
durch die Aufnahmeplatte hindurch erstreckt. Bei den Saug- und/oder Blasöffnungen
kann es sich jeweils um Löcher, Schlitze oder sonstige Durchbrechungen handeln. Bevorzugt
liegt im Betrieb der Blasetikettiervorrichtung auch dann ein Unterdruck an den Saugöffnungen
an, wenn zum Ablösen der Etiketten Druckluft durch die Blasöffnungen hindurch geleitet
wird.
[0008] Dabei ist es bevorzugt, wenn die Blasöffnungen und/oder die Saugöffnungen insbesondere
jeweils gleichmäßig über die Aufnahmeplatte verteilt angeordnet sind und/oder insbesondere
jeweils eine zweidimensionale, insbesondere periodische Gitteranordnung bilden. Durch
diese Art der Anordnung der Blasöffnungen und/oder Saugöffnungen können besonders
homogene Strömungsverhältnisse geschaffen werden.
[0009] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Anzahl der Saugöffnungen pro Flächeneinheit
bzw. die Saugöffnungsdichte geringer ist als die Anzahl der Blasöffnungen pro Flächeneinheit
bzw. die Blasöffnungsdichte, beispielsweise um einen Faktor 2 bis 6, insbesondere
um einen Faktor 3 bis 5. Alternativ oder zusätzlich können die einzelnen Saugöffnungen
einen kleineren Strömungsquerschnitt besitzen als die einzelnen Blasöffnungen. Durch
die im Verhältnis zu den Saugöffnungen größere Auslegung der Blasöffnungen kann ein
kraftvolles Aufblasen der Etiketten erreicht werden.
[0010] Günstig ist es, wenn an der Innenseite der Aufnahmeplatte ein insbesondere saugöffnungsfreier,
als rillenförmige Vertiefung ausgebildeter Sammelkanal bzw. Zuleitungskanal oder Verteilerkanal
vorgesehen ist, von dem zumindest einige, bevorzugt alle der Saugöffnungen aufweisenden
Saugkanäle insbesondere jeweils abzweigen, insbesondere zumindest im Wesentlichen
senkrecht. Es ist in diesem Fall ausreichend, lediglich an den Sammelkanal einen Sauganschluss
anzulegen, um an die mit dem Sammelkanal in Strömungsverbindung stehenden Saugöffnungen
einen Unterdruck anzulegen.
[0011] Zumindest einige, bevorzugt alle der mit Saugöffnungen versehenen Saugkanäle können
parallel, vorzugsweise äquidistant zueinander angeordnet sein.
[0012] Die Blasöffnungen und/oder die Saugöffnungen können insbesondere jeweils in Reihen
und/oder Spalten angeordnet sein. Dabei können zwischen zwei jeweiligen Reihen und/oder
Spalten von Saugöffnungen und/oder zwischen zwei jeweiligen Saugkanälen jeweils mehrere,
insbesondere zwei Reihen und/oder Spalten von Blasöffnungen vorgesehen sein. Die Reihen
und/oder Spalten von Saugöffnungen und Blasöffnungen können aber auch beispielsweise
alternierend oder anderweitig angeordnet sein.
[0013] Es kann eine Druckluftbereitstellungseinrichtung, insbesondere mit einer Druckluftverteilerkammer,
vorgesehen sein, die an ihrer der Aufnahmeplatte zugewandten Seite mit durchgehenden
Druckluftdüsen bzw. Blasdüsen versehen ist. Die der Aufnahmeplatte zugewandte Seite
kann als insbesondere parallel zu der Aufnahmeplatte angeordnete Druckluftplatte bzw.
Blasplatte mit Druckluftdüsen ausgebildet sein. Die Druckluftdüsen können derart angeordnet
sein, dass sie mit den Blasöffnungen fluidwirksam korrespondieren. Insbesondere ist
die Lage der Druckluftdüsen deckungsgleich zu der Lage der Blasöffnungen.
[0014] Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht zwischen den vorgenannten
Druckluftdüsen und/oder den Blasöffnungen einerseits und den Saugöffnungen andererseits
keine Strömungsverbindung. Die Blasöffnungen und die Saugöffnungen können also strömungstechnisch
voneinander isoliert bzw. getrennt werden. Insbesondere hierdurch können die im Zusammenhang
mit der Erfindung vorstehend erläuterten Vorteile realisiert werden.
[0015] Es kann eine an der Innenseite der Aufnahmeplatte anliegende Lochmaske, insbesondere
Lochmaskenfolie, vorgesehen sein, die eine Strömungsverbindung zwischen den vorgenannten
Druckluftdüsen und/oder den Blasöffnungen einerseits und den Saugöffnungen andererseits
zumindest im Wesentlichen unterbindet und/oder die Saugöffnungen und/oder die Saugkanäle
nach innen hin, insbesondere zu der vorgenannten Druckluftbereitstellungseinrichtung
hin, abdeckt. Die Lochmaske kann zwischen der Innenseite der Aufnahmeplatte und der
der Aufnahmeplatte zugewandten Seite der vorgenannten Druckluftbereitstellungseinrichtung
angeordnet sein. Insbesondere ist die Lage der Löcher der Lochmaske deckungsgleich
zu der Lage der Blasöffnungen und/oder der Lage der vorgenannten Druckluftdüsen. Bei
den "Löchern" der Lochmaske handelt es sich ganz allgemein um Öffnungen wie Löcher,
Schlitze oder sonstige Durchbrechungen. Die Aufnahmeplatte und die vorgenannte Druckluftplatte
können jedoch auch unmittelbar aneinander angrenzen. Grundsätzlich muss also keine
Lochmaske vorgesehen sein. Die Abdichtung der Saugkanäle und/oder Saugöffnungen gegenüber
den Blasöffnungen und/oder Druckluftdüsen erfolgt dann durch die Platten selbst. Insbesondere
können die Saugöffnungen und/oder die Saugkanäle nach innen hin durch die vorgenannte
Druckluftplatte abgedeckt werden. Dann ist keine separate Abdeckung erforderlich.
Hierbei werden jedoch höhere Anforderungen an die Maßgenauigkeit, insbesondere Ebenheit
der Platten gestellt.
[0016] Die Aufnahmeplatte kann austauschbar und/oder reversibel an der Blasetikettiervorrichtung
befestigbar sein. Die Befestigung kann beispielsweise über eine Rast-, Schnapp-, Klemm-
und/oder Steckverbindung und/oder als Schnellverschluss erfolgen.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform sind mehrere derartige Aufnahmeplatten vorgesehen, die
sich in der Anzahl, Ausbildung und/oder Anordnung der Saugkanäle, Blasöffnungen und/oder
Saugöffnungen voneinander unterscheiden. Hierdurch kann die Etikettiervorrichtung
an verschiedene Etiketten, die sich in Größe und/oder Form unterscheiden, angepasst
werden.
[0018] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Aufnahmeplatte einer Blasetikettiervorrichtung
zum Aufbringen von Etiketten, die eine den Etiketten zugewandte Außenseite, eine der
Außenseite gegenüberliegende Innenseite und eine Vielzahl von durchgehenden Saugöffnungen
umfasst, wobei die Aufnahmeplatte mehrere an der Innenseite als rillenförmige Vertiefungen
ausgebildete Saugkanäle umfasst, in denen die Saugöffnungen vorgesehen sind, während
die Blasöffnungen zwischen den Saugkanälen vorgesehen sind.
[0019] Vorteilhafte Ausführungsformen der Aufnahmeplatte ergeben sich in analoger Weise
aus den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Blasetikettiervorrichtung.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der
Figurenbeschreibung und der Zeichnung beschrieben.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Blasetikettiervorrichtung in
einer teilweisen Explosionsdarstellung, mit einer an ihrer Innenseite mit einer Lochfolie
bedeckten Aufnahmeplatte,
- Fig. 2
- die Blasetikettiervorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Schnittansicht,
- Fig. 3
- die Aufnahmeplatte und Lochfolie gemäß Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 4
- die Aufnahmeplatte gemäß Fig. 3 in einer Draufsicht, und
- Fig. 5
- die Blasetikettiervorrichtung gemäß Fig. 2 im zusammengesetzten Zustand.
[0022] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Blasetikettiervorrichtung umfasst eine Druckluftbereitstellungseinrichtung
11, deren Aufbau und Funktionsweise grundsätzlich dem Aufbau und der Funktionsweise
der in dem eingangs genannten Stand der Technik beschriebenen Druckluftbereitstellungseinrichtung
bzw. Blaseinheit entspricht.
[0023] Die Druckluftbereitstellungseinrichtung 11 ist dafür vorgesehen, einen Druckluftstoß
zu erzeugen. Hierzu umfasst die Druckluftbereitstellungseinrichtung 11 einen Druckluftanschluss
13, eine Druckspeicherkammer 15, einen mit der Druckspeicherkammer 15 in Strömungsverbindung
stehenden Einblaskanal 17, eine den Einblaskanal 17 selektiv abdichtende Topfmembran
19 und eine Verteilerkammer 21. Die Verteilerkammer 21 wird nach unten hin durch eine
Druckluftplatte 23 begrenzt, in der eine Vielzahl von Druckluftdüsen 25 ausgebildet
sind. Die Druckluftplatte 23 ist über nicht erkennbare Schrauben an den die Verteilerkammer
21 radial begrenzenden Wänden 37 angebracht.
[0024] Darüber hinaus umfasst die Blasetikettiervorrichtung die in den Fig. 3 und 4 dargestellte
erfindungsgemäße Aufnahmeplatte 27 bzw. Applizier- oder (An-)Saugplatte, an deren
Unterseite ein nicht dargestelltes Selbstklebeetikett angesaugt und für kurze Zeit
gehalten werden kann, bevor es mittels eines von der Druckluftbereitstellungseinrichtung
11 erzeugten Druckluftstoßes von der Aufnahmeplatte 27 in Richtung des zu etikettierenden
Produkts weg- und hierauf bzw. dessen Verpackung aufgeblasen wird. Um das Wegblasen
der Etiketten zu ermöglichen, ist die Aufnahmeplatte 27 mit einer Vielzahl von Blasöffnungen
29 versehen, die sich von der Oberseite bzw. Innenfläche zur Unterseite bzw. Außenfläche
der Aufnahmeplatte 27 und damit vollständig durch die Aufnahmeplatte 27 hindurch erstrecken.
[0025] Im Gegensatz zu aus der dem Stand der Technik bekannten Blasetikettiervorrichtung
fungieren die Blasöffnungen 29 nicht zugleich auch als Saugöffnungen, sondern es sind
von den Blasöffnungen 29 separat ausgebildete Saugöffnungen 31 vorgesehen, die sich
ebenfalls vollständig durch die Aufnahmeplatte 27 hindurch erstrecken. Die Saugöffnungen
31 sind in mehreren parallel zueinander verlaufenden Saugkanälen 33 vorgesehen, die
an der Oberseite bzw. Innenseite der Aufnahmeplatte 27 ausgebildet sind und rillenförmige
Vertiefungen bilden. Die Saugkanäle 33 zweigen jeweils senkrecht von einem grundsätzlich
analog ausgebildeten Sammelkanal 35 ab, der allerdings keine Saugöffnungen aufweist.
In den Sammelkanal 35 ist eine Dichtung 43 eingesetzt, in deren Bereich der Sammelkanal
35 an einen Sauganschluss 45 (Fig. 1) angeschlossen ist.
[0026] Sowohl die Blasöffnungen 29 als auch die Saugöffnungen 31 sind nach einem zweidimensionalen,
rechteckförmigen, insbesondere quadratischen Gittermuster über die Aufnahmeplatte
27 verteilt angeordnet, wobei sich die Gitterkonstanten von Blasöffnungen 29 und Saugöffnungen
31 unterscheiden, insbesondere um einen Faktor 2. Insgesamt sind in dem dargestellten
Beispiel viermal so viele Blasöffnungen 29 vorgesehen wie Saugöffnungen 31, wobei
die Blasöffnungen 29 und Saugöffnungen 31 jeweils entlang von Reihen und Spalten angeordnet
sind, wobei zwischen zwei Reihen bzw. Spalten von Saugöffnungen 31 jeweils zwei Reihen
bzw. Spalten von Blasöffnungen 29 vorgesehen sind. Die Blasöffnungen 29 sind untereinander
identisch ausgebildet, ebenso die Saugöffnungen 31 und die Saugkanäle 33.
[0027] Die Oberseite bzw. die in Richtung der Druckluftbereitstellungseinrichtung 11 gewandte
Seite der Aufnahmeplatte 27 ist mit einer Lochfolie 39 mit Öffnungen 41 bedeckt. Die
Lage der Öffnungen 41 der Lochfolie 39 ist deckungsgleich zu der Lage der Blasöffnungen
29 der Aufnahmeplatte 27. Die Saugöffnungen 31, die Saugkanäle 33 und der Sammelkanal
35 hingegen werden jeweils durch die Lochfolie 39 abgedeckt. Dadurch werden die Saugöffnungen
31, die Saugkanäle 33 und der Sammelkanal 35 einerseits und die Blasöffnungen 29 andererseits
strömungstechnisch voneinander isoliert.
[0028] Im zusammengesetzten Zustand gemäß Fig. 5 ist die Aufnahmeplatte 27 parallel zu der
Druckluftplatte 23 und in direktem Kontakt mit dieser an der Druckluftbereitstellungseinrichtung
11 austauschbar angebracht, wobei in dem mittleren Bereich der Aufnahmeplatte 27 (mit
den Saugöffnungen 31, den Saugkanälen 33, dem Sammelkanal 35 und den Blasöffnungen
29) zwischen der Druckluftplatte 23 und der Aufnahmeplatte 27 die Lochfolie 39 vorgesehen
ist. Die Lage der Druckluftdüsen 25 der Druckluftplatte 23 ist dabei deckungsgleich
zu der Lage der Blasöffnungen 29 der Aufnahmeplatte 27. Die Anbringung der Aufnahmeplatte
27 (mit aufgelegter Lochfolie 39) erfolgt über mehrere Klemm-Haken 49, die an der
Oberseite der Verteilerkammer 21 verankert sind und die Aufnahmeplatte 27 von außen
klammernd umgreifen.
[0029] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung erfolgt wie folgt:
[0030] Über den Druckluftanschluss 13 wird der Blasetikettiervorrichtung von extern Druckluft
bereitgestellt. Über ein in den Figuren nicht erkennbares, in Offenstellung befindliches
Magnetventil gelangt die Druckluft über eine Membrankammer 47 an der Topfmembran 19
vorbei, die sich dabei elastisch deformiert, in die Druckspeicherkammer 15. Zugleich
drückt die Druckluft die Topfmembran 19 nach unten und gegen die Einlassöffnung des
Einblaskanals 17, so dass keine Druckluft in die Verteilerkammer 21 und damit - über
die Druckluftdüsen 25 - zu den Blasöffnungen 29 gelangen kann.
[0031] Gleichzeitig ist an den Sauganschluss 45 ein Unterdruck angelegt, so dass in dem
Sammelkanal 35, den Saugkanälen 33 und den Saugöffnungen 31 ein Unterdruck vorhanden
ist, der dazu führt, dass an der Unterseite der Aufnahmeplatte 27 ein jeweiliges Etikett
mittels Saugeffekt gehalten werden kann. Die Etikettiervorrichtung übernimmt die Etiketten
beispielsweise von einer nicht dargestellten Etikettenspendevorrichtung, wie es aus
dem eingangs genannten Stand der Technik grundsätzlich bekannt ist.
[0032] Zum Aufblasen eines Etiketts wird das Magnetventil in eine Schließstellung überführt,
in der die Zufuhr der externen Druckluft unterbunden und die Membrankammer 47 über
eine nicht erkennbare Schnellentlüftungsbohrung entlüftet wird. Die in der Druckspeicherkammer
15 vorhandene Druckluft kann daher die Topfmembran 19 von der Einlassöffnung des Einblaskanals
17 abheben und über den Einblaskanal 17 in die Verteilerkammer 21 strömen. Von dort
gelangt die Druckluft über die Druckluftdüsen 25 dann zu den Blasöffnungen 29, um
das jeweilige an der Aufnahmeplatte 27 durch den Saugdruck gehaltene Etikett mittels
Druckluftstoß in Richtung des zu etikettierenden Produkts schlagartig wegzublasen.
[0033] Durch den Umstand, dass die Aufnahmeplatte 27 voneinander separate Saug- und Blasmittel
aufweist bzw. die Saug- und Blasmittel strömungstechnisch voneinander getrennt bzw.
isoliert sind, kann das Entstehen von für ein definiertes und reproduzierbares Wegfliegen
der Etiketten ungünstigen Strömungsverhältnissen oder Turbulenzen beim Aufblasen der
Etiketten auf die Produkte zuverlässig verhindert werden.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 11
- Druckluftbereitstellungseinrichtung
- 13
- Druckluftanschluss
- 15
- Druckspeicherkammer
- 17
- Einblaskanal
- 19
- Topfmembran
- 21
- Verteilerkammer
- 23
- Druckluftplatte
- 25
- Druckluftdüsen
- 27
- Aufnahmeplatte
- 29
- Blasöffnungen
- 31
- Saugöffnungen
- 33
- Saugkanäle
- 35
- Sammelkanal
- 37
- Wände
- 39
- Lochfolie
- 41
- Öffnungen
- 43
- Dichtung
- 45
- Sauganschluss
- 47
- Membrankammer
- 49
- Klemm-Haken
1. Blasetikettiervorrichtung zum Aufbringen von Etiketten mit einer Aufnahmeplatte (27),
die eine den Etiketten zugewandte Außenseite, eine der Außenseite gegenüberliegende
Innenseite und eine Vielzahl von durchgehenden Blasöffnungen (29) umfasst, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeplatte (27) mehrere an der Innenseite als rillenförmige Vertiefungen
ausgebildete Saugkanäle (33) umfasst, in denen eine Vielzahl von Saugöffnungen (31)
vorgesehen sind, während die Blasöffnungen (29) zwischen den Saugkanälen (33) vorgesehenen
sind.
2. Blasetikettiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Blasöffnungen (29) und den Saugöffnungen (31) keine Strömungsverbindung
besteht.
3. Blasetikettiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugkanäle (33) nach innen hin durch ein Dichtelement (23, 39) abgedeckt sind,
um eine Strömungsverbindung zwischen den Blasöffnungen (29) und den Saugöffnungen
(31) zu unterbinden.
4. Blasetikettiervorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (23, 39) als insbesondere von einer Druckluftbereitstellungseinrichtung
(11) separates Bauelement, insbesondere Lochmaske (39), ausgebildet ist, oder
dass die Aufnahmeplatte (27) mit ihrer Innenseite an einer Druckluftplatte (23) insbesondere
einer Druckluftbereitstellungseinrichtung (11) anliegt, wobei die Druckluftplatte
(23) als das Dichtelement (23, 39) ausgebildet ist.
5. Blasetikettiervorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine an der Innenseite der Aufnahmeplatte (27) anliegende Lochmaske (39) vorgesehen
ist, die eine Strömungsverbindung zwischen den Blasöffnungen (29) und den Saugöffnungen
(31) unterbindet und/oder die Saugöffnungen (31) und/oder die Saugkanäle (33) nach
innen hin abdeckt.
6. Blasetikettiervorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blasöffnungen (29) und/oder die Saugöffnungen (31) gleichmäßig über die Aufnahmeplatte
(27) verteilt angeordnet sind und/oder eine zweidimensionale Gitteranordnung bilden.
7. Blasetikettiervorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl der Saugöffnungen (31) pro Flächeneinheit geringer ist als die Anzahl
der Blasöffnungen (29) pro Flächeneinheit, und/oder
dass die einzelnen Saugöffnungen (31) einen kleineren Strömungsquerschnitt besitzen als
die einzelnen Blasöffnungen (29).
8. Blasetikettiervorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Innenseite der Aufnahmeplatte (27) ein als rillenförmige Vertiefung ausgebildeter
Sammelkanal (35) vorgesehen ist, von dem zumindest einige der Saugöffnungen (31) aufweisenden
Saugkanäle (33) abzweigen.
9. Blasetikettiervorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einige der mit Saugöffnungen (31) versehenen Saugkanäle (33) parallel zueinander
angeordnet sind.
10. Blasetikettiervorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blasöffnungen (29) und/oder die Saugöffnungen (31) in Reihen und/oder Spalten
angeordnet sind, wobei bevorzugt zwischen zwei jeweiligen Reihen und/oder Spalten
von Saugöffnungen (31) jeweils mehrere Reihen und/oder Spalten von Blasöffnungen (29)
vorgesehen sind.
11. Blasetikettiervorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeplatte (27) austauschbar und/oder reversibel an der Blasetikettiervorrichtung
befestigbar ist, und/oder dass mehrere derartige Aufnahmeplatten (27) vorgesehen sind,
die sich in der Anzahl, Ausbildung und/oder Anordnung der Saugkanäle (33), Blasöffnungen
(29) und/oder Saugöffnungen (31) voneinander unterscheiden.
12. Aufnahmeplatte einer Blasetikettiervorrichtung zum Aufbringen von Etiketten, die eine
den Etiketten zugewandte Außenseite, eine der Außenseite gegenüberliegende Innenseite
und eine Vielzahl von durchgehenden Blasöffnungen (31) umfasst, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeplatte (27) mehrere an der Innenseite als rillenförmige Vertiefungen
ausgebildete Saugkanäle (33) umfasst, in denen eine Vielzahl von Saugöffnungen (31)
vorgesehen sind, während die Blasöffnungen (29) zwischen den Saugkanälen (33) vorgesehenen
sind.