[0001] Die Erfindung betrifft einen Schneepflug mit einer Pflugschar und einer hinter der
Pflugschar angeordneten Nachräumeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei Schneepflügen ist es bekannt, in Räumrichtung hinter der Pflugschar eine Nachräumeinrichtung
(Nachputzeinrichtung) mit einer Nachräumschar, auch Putzleiste genannt, vorzusehen,
um die liegen gebliebenen, von der Pflugschar nicht erfassten Schneereste möglichst
vollständig zur Seite zu räumen. Die Nachräumschar ist üblicherweise am Pflugscharträger,
das heißt an der Rahmenkonstruktion, welche die Pflugschar trägt, befestigt. Wird
die Pflugschar nach links oder rechts, das heißt um eine vertikale Achse, verschwenkt,
wird die Nachräumschar automatisch mit verschwenkt, wobei die Relativposition der
Nachräumschar relativ zur Pflugschar immer gleich bleibt.
[0003] Dies hat den Nachteil, dass dann, wenn die Pflugschar schräg zur Fahrrichtung gestellt
wird, die Nachräumschar auf einer Seite seitlich nicht mehr so weit vorragt wie die
Pflugschar, während die Nachräumschar auf der anderen Seite seitlich über die Pflugschar
hinausragt. Dies ist schematisch in den Figuren 13a und 13b dargestellt, die eine
Draufsicht auf eine Pflugschar 1, eine in Fahrrichtung (Pfeil 2) dahinter angeordnete
Nachräumschar 3 sowie Räder 4 eines Fahrzeugs zeigen. Figur 13a zeigt den Schneepflug
in Mittelstellung, in der Pflugschar 1 und Nachräumschar 3 senkrecht zur Fahrtrichtung
2 angeordnet sind. Die Nachräumschar 3 ist gleich lang wie die Pflugschar 1 ausgebildet,
parallel zu dieser angeordnet und steht seitlich gleich weit wie die Pflugschar 1
vor. Wird der Schneepflug schräg gestellt, beispielsweise, wie in Figur 13b gezeigt,
nach links verschwenkt, steht die Nachräumschar 3 seitlich nach links um das Maß a
weniger weit vor als die Pflugschar 1. Auf der gegenüberliegenden Seite steht dagegen
die Nachräumschar 3 um das Maß a weiter seitlich nach rechts vor als die Pflugschar
1. Dies hat den Nachteil, dass die von der Nachräumschar 3 erfassten Schneereste seitlich
nicht weit genug nach außen gefördert werden, um ein Überfahren durch die Räder 4
des Fahrzeugs zu verhindern. Auf der gegenüber liegenden Seite, wo die Nachräumschar
3 weiter seitlich nach außen vorsteht, kommt es dagegen zu hohen Belastungen auf den
Endbereich der Nachräumschar 3 aufgrund von Schneemassen, die nicht von der vorauseilenden
Pflugschar 1 erfasst worden sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schneepflug der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit dem das Räumergebnis verbessert und übermäßige Belastungen in
den Endabschnitten der Nachräumschar vermieden werden können. Diese Aufgabe wird durch
einen Schneepflug mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0005] Beim erfindungsgemäßen Schneepflug ist die Nachräumschar an der Pflugscharhaltevorrichtung
seitlich verschiebbar geführt. Weiterhin ist ein Verschiebeantrieb vorgesehen, mit
dem die seitliche Position der Nachräumschar relativ zur Pflugschar veränderbar ist.
[0006] Beim erfindungsgemäßen Schneepflug ist es möglich, bei einer Schrägstellung der Pflugschar
die Nachräumschar, die zusammen mit der Pflugschar schräg gestellt wird, so weit seitlich
zu verschieben, dass die beiden seitlichen Enden der Nachräumschar zumindest im Wesentlichen
wieder gleich weit außen liegen wie die benachbarten Enden der Pflugschar. Auf derjenigen
Seite des Schneepflugs, die durch die Schrägstellung weiter hinten liegt und zu der
hin der geräumte Schnee gefördert wird, hat dies den Vorteil, dass auch die Schneereste,
die von der Nachräumschar aufgenommen werden, seitlich genügend weit nach außen gefördert
werden, um ein Überfahren der Schneereste durch die Räder des Fahrzeugs zu verhindern.
Die Verkehrsflächen werden dadurch besser geräumt, ein Festfahren von Schneerestmengen
durch die Reifen des Räumfahrzeugs wird verhindert und es wird sichergestellt, dass
das Räumfahrzeug immer auf der geräumten, ebenen Verkehrsfläche und nicht auf durch
den Schneerestwall verursachten Fahrbahnunebenheiten fährt.
[0007] Auf der gegenüber liegenden, durch die Schrägstellung des Schneepflugs weiter vorne
liegenden Seite steht die Nachräumschar dagegen seitlich nicht mehr über die vorauseilende
Pflugschar vor, so dass dieser Endbereich der Nachräumschar nicht auf Schneemassen
trifft, die sich seitlich neben der Pflugschar befinden. Eine Überbeanspruchung, Beschädigungen
und vorzeitiger Verschleiß der Nachräumleiste kann dadurch verhindert werden.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Nachräumeinrichtung einen Profilträger
auf, an dem die Nachräumschar gehaltert und seitlich verschiebbar an einem Pflugscharträger
geführt ist, wobei der Pflugscharträger um eine vertikale Schwenkachse schwenkbar
an einem Haltebock der Pflugscharhaltevorrichtung gelagert ist. Durch den Profilträger
der Nachräumeinrichtung kann auf relativ einfache Weise sowohl die Seitenverschiebbarkeit
als auch eine stabile Befestigung der Nachräumeinrichtung am Pflugscharträger sicher
gestellt werden. Gleichzeitig ist ein Verschwenken der Pflugschar um die vertikale
Drehachse, das heißt eine Schrägstellung der Pflugschar, mit einer entsprechenden
Schwenkbewegung der Nachstellschar zwangsgekoppelt, so dass die Ausrichtung der Nachräumschar
relativ zur Pflugschar immer gleich bleibt.
[0009] Vorzugsweise besteht der Profilträger der Nachräumeinrichtung aus einem Mehrkantprofil,
insbesondere Vierkantprofil. Der Pflugscharträger weist vorzugsweise eine den Profilträger
zumindest abschnittsweise umgebende Führungseinrichtung auf, die um den Profilträger
herum geführte, eine Gleitführungseinrichtung bildende Führungswangen umfasst. Die
Reibung zwischen den Führungswangen und dem Profilträger wird vorzugsweise durch zwischen
der Führungseinrichtung und dem Profilträger vorgesehenen Gleitelementen vermindert,
die insbesondere aus Kunststoff bestehen können. Diese Gleitelemente können austauschbar
am Profilträger und/oder an den Innenseiten der Führungseinrichtung befestigt sein.
[0010] Um die Seitenverschiebung der Nachräumschar bei einer Schrägstellung der Pflugschar
zu bewerkstelligen, umfasst der Verschiebeantrieb gemäß einer möglichen Ausführungsform
mindestens einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder, der einerseits an der Nachräumeinrichtung
und andererseits an der Pflugscharhaltevorrichtung abgestützt ist. Bei dieser Ausführungsform
ist es auch möglich, den oder die Hydraulik- oder Pneumatikzylinder am Pflugscharträger
abzustützen, das heißt an einem Teil der Pflugscharhaltevorrichtung, der bei einem
Verschwenken der Pflugschar in Schrägstellung mit verschwenkt wird.
[0011] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform besteht der Verschiebeantrieb
aus einem Gestänge, das einerseits an der Nachräumeinrichtung und andererseits an
einem Teil der Pflugscharhaltevorrichtung angelenkt ist, der bei einem Verschwenken
der Pflugschar um eine vertikale Schwenkachse nicht mit verschenkt wird. Insbesondere
ist es möglich, das Gestänge einerseits am Profilträger der Nachräumeinrichtung und
andererseits am Haltebock der Pflugscharhaltevorrichtung anzulenken. Hierdurch kann
auf relativ einfache mechanische Weise die gewünschte automatische Anpassung der Seitenposition
der Nachräumschar relativ zur Pflugschar bei jedem Schrägstellwinkel der Pflugschar
sichergestellt werden.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Nachräumschar eine Vielzahl von
nebeneinander angeordneten Nachräumsegmenten auf, die auf einer gemeinsamen Trägerachse
angeordnet und unabhängig voneinander verschwenkbar sind. Jedes Nachräumsegment oder
Gruppen von Nachräumsegmenten ist/sind dabei mittels einer separaten Feder vorgespannt.
Hierdurch ist es möglich, dass sich die Nachräumschar auch bei Bodenunebenheiten immer
optimal der Bodenoberfläche anpasst. Weiterhin ist es möglich, dass nur einzelne Nachräumsegmente
entgegen der Rückstellkraft der Feder nach hinten ausweichen, wenn die Nachräumschar
auf ein festes Hindernis trifft. Vorzugsweise weist jedes Nachräumsegment nur eine
Breite von 5 cm bis 20 cm, besonders vorzugsweise 8 cm bis 15 cm, auf.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Trägerachse für die Nachräumsegmente
starr am Profilträger der Nachräumeinrichtung befestigt. Weiterhin ist eine Hebeeinrichtung
für die Nachräumsegmente vorgesehen, die eine parallel zur Trägerachse angeordnete
Befestigungsstange umfasst, die mit den Nachräumsegmenten in Eingriff bringbar ist,
um diese entgegen ihrer Federvorspannung anzuheben. Hierdurch können die Nachräumsegmente
auf relativ einfache Weise gemeinsam zwischen einer angehobenen und einer abgesenkten
Stellung bewegt werden.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Nachräumsegmente über die Trägerachse
hinaus ragende Betätigungsfinger auf, mit denen die Betätigungsstange zum Schwenken
der Nachräumsegmente in Eingriff bringbar ist. Hierdurch wird eine relativ einfache,
kostengünstige und platzsparende Bauweise ermöglicht.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schneepflugs,
- Figur 2:
- eine Darstellung des Schneepflugs von Figur 1 schräg von vorn,
- Figur 3:
- eine Darstellung des Schneepflugs von Figur 1 schräg von hinten,
- Figur 4:
- eine schematische Draufsicht auf eine schräg gestellte Pflugschar und Nachräumschar
sowie der Vorderräder eines Räumfahrzeugs,
- Figur 5:
- eine vereinfachte Seitenansicht des Schneepflugs zur Verdeutlichung der Halterung
der Nachräumeinrichtung und der Funktionsweise der Nachräumschar, wobei einige Teile
weggelassen worden sind,
- Figur 6:
- eine Einzeldarstellung der Nachräumeinrichtung schräg von hinten,
- Figur 7:
- die Nachräumeinrichtung von Figur 6 schräg von vorn,
- Figur 8:
- eine schematische Draufsicht auf die Pflugschar und Nachräumschar, wenn sich diese
in einer geraden Stellung befinden,
- Figur 9:
- eine schematische Draufsicht auf die Pflugschar und Nachräumschar, wenn sich diese
in einer Schrägstellung befinden, zusammen mit Vorderrädern eines Räumfahrzeugs,
- Figuren 10 - Figuren 12:
- schematische Darstellungen von die Pflugschar und die Nachräumschar tragenden Halte-
und Bewegungselementen von hinten in drei verschiedenen Schrägstellungen der Pflug-
und Nachräumschar,
- Figur 13a:
- eine schematische Draufsicht auf eine Pflug- und Nachräumschar eines Schneepflugs
gemäß dem Stand der Technik, wenn die Scharen senkrecht zur Fahrtrichtung angeordnet
sind, und
- Figur 13b:
- eine Darstellung gemäß Figur 13a eines Schneepflugs gemäß dem Stand der Technik, wenn
sich Pflug- und Nachräumschar in einer Schrägstellung befinden.
[0016] In den Figuren 1 bis 3 ist ein erfindungsgemäßer Schneepflug ersichtlich, der an
einem nicht dargestellten Räumfahrzeug, insbesondere an der Vorderseite eines Lastwagens,
Traktors, Geräteträgers etc., befestigt werden kann.
[0017] Der Schneepflug weist eine vordere Pflugschar 10 auf, die über eine Pflugscharhaltevorrichtung
11 am Fahrzeug gehalten wird. Diese Pflugscharhaltevorrichtung 11 umfasst einen starren
Pflugscharträger 12, der die Pflugschar 10 nach hinten abstützt und versteift.
[0018] Der Pflugscharträger 12 umfasst ein unteres, horizontal angeordnetes Trägerelement
13 sowie ein hierzu paralleles oberes Trägerelement 14. Beide Trägerelemente 13, 14
sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als geradlinige Vierkant-Hohlprofile ausgebildet,
die sich über einen überwiegenden Teil der Breite der Pflugschar 10 erstrecken. Die
Trägerelemente 13, 14 sind, wie aus den Figuren 10 bis 12 ersichtlich, durch eingeschweißte
Vertikalstreben 15 starr miteinander verbunden, so dass ein Trägerrahmen gebildet
wird.
[0019] Um die Pflugschar 10 in unterschiedliche Schräglagen relativ zur Fahrtrichtung schwenken
zu können, ist die Pflugschar 10 um eine vertikale Schwenkachse 16 schwenkbar an einem
Haltebock 17 der Pflugscharhaltevorrichtung 11 gelagert. Der Haltebock 17 weist eine
obere Halteplatte 18 und eine hierzu parallele untere Lagerplatte 19 (Figur 3) auf,
die von den übrigen Teilen des Haltebocks 17 nach vorne vorstehen. An der oberen und
unteren Halteplatte 18, 19, ist eine Vertikalachse 20 gelagert, an der auch die oberen
und unteren Trägerelemente 13, 14 des Pflugscharträgers 12 gelagert ist, so dass der
Pflugscharträger 12 und damit die Pflugschar 10, ausgehend von einer senkrecht zur
Fahrtrichtung angeordneten Mittelstellung, sowohl in eine linke als auch in eine rechte
Schrägstellung schwenkbar sind.
[0020] Der Haltebock 17 ist weiterhin in bekannter Weise über einen Oberlenker 21 und einen
Unterlenker 22 höhenverstellbar an einer Grundplatte 23 der Pflugscharhaltevorrichtung
11 befestigt. Die Hubzylinder für die Höhenverstellung des Haltebocks 17 und damit
für die Höhenverstellung der Pflugschar 10 sind nicht dargestellt.
[0021] Zur Beseitigung von Schneeresten, die beim Räumvorgang unter der Schürfleiste 24
der Pflugschar 10 durchrutschen oder die, wenn die Pflugschar 10 mehrere Pflugscharsegmente
25 aufweist, durch Spalten zwischen den Pflugscharsegmenten 25 hindurch gelangen,
umfasst der Schneepflug weiterhin eine Nachräumeinrichtung 26, auch Nachputzeinrichtung
genannt, die in Räumrichtung hinter der Pflugschar 10 angeordnet ist und liegen gebliebene
Schneereste seitlich nach außen fördert. Die Nachräumeinrichtung 26 weist eine Nachräumschar
27 auf, die zumindest im Wesentlichen die gleiche Breite wie die Pflugschar 10 hat.
Die Nachräumschar 27 ist parallel zur Pflugschar 10 angeordnet, das heißt die Bodenkontaktlinie
der Nachräumschar 27 ist parallel zur Bodenkontaktlinie der Schürfleiste 24 der Pflugschar
10.
[0022] Wie ersichtlich, besteht die Nachräumschar 27 aus einer Vielzahl von dicht nebeneinander
angeordneten, voneinander getrennten Nachräumsegmenten 28, die eine sichelartig gebogene
Form haben. Die Nachräumsegmente 28 sind auf einer horizontal angeordneten Trägerachse
29 und um eine horizontale Schwenkachse 46 schwenkbar gelagert. Hierzu weisen die
Nachräumsegmente 28 Segmentträger 30 mit Bohrungen auf, durch die sich die Trägerachse
29 hindurch erstreckt. Weiterhin werden die Nachräumsegmente 28, wie insbesondere
aus den Figuren 6 und 7 ersichtlich, mittels Federn 31, die als Torsionsfedern ausgebildet
und ebenfalls auf der Trägerachse 29 aufgefädelt sind, in Richtung Boden vorgespannt.
Diese Federn 31 weisen, wie insbesondere aus Figur 5 ersichtlich, einen unteren Federschenkel
31a auf, der auf der Rückseite der Nachräumsegmente 28 drückt, sowie einen oberen
Schenkel 31b, der sich an einer Betätigungsstange 32 abstützt. Die Betätigungsstange
32 verläuft parallel zur Trägerachse 29 und ist endseitig an Schwenkhebeln 33 befestigt,
die an Schwenklagern 34 schwenkbar gelagert sind. Die Schwenkhebel 33 und damit die
Betätigungsstange 32 können mittels Betätigungszylinder 35 bewegt werden, die an seitlich
außenliegenden Trägerblechen 36 abgestützt sind.
[0023] Die mittels der Betätigungszylinder 35 bewegbare Betätigungsstange 32 ist Teil einer
Hebevorrichtung, mit der sämtliche Nachräumsegmente 28 gemeinsam angehoben oder abgesenkt
werden können. Hierzu weisen die Segmentträger 30 der Nachräumsegmente 28 über die
Trägerachse 29 hinausragende Betätigungsfinger 37 auf, mit denen die Betätigungsstange
32 in Eingriff bringbar ist, wenn die Betätigungszylinder 35 ausgefahren werden. Die
Betätigungsstange 32 drückt dann die Betätigungsfinger 37 nach unten und vorne, wodurch
der gegenüberliegende Abschnitt der Nachräumsegmente 28 angehoben wird. Werden die
Betätigungszylinder 35 dagegen eingefahren, wird die Betätigungsstange 32 so nach
hinten bewegt, dass die Nachräumsegmente 28, unterstützt durch die Federkraft der
Federn 31, sich nach unten bewegen können, bis sie auf dem Boden aufliegen.
[0024] In Figur 5 ist der mögliche Schwenkbereich der Nachräumsegmente 28 dargestellt, wobei
die am Weitesten angehobene und die am Weitesten abgesenkte Lage durch gestrichelte
Linien eines Nachräumsegments 28 dargestellt ist. Hieraus ist auch ersichtlich, dass
die Nachräumsegmente 28 angehoben werden können, ohne dass die Federvorspannung wesentlich
erhöht wird, da bei einer Bewegung der Betätigungsstange 32 nach vorne gleichzeitig
auch die Abstützung für den oberen Schenkel 31b der Torsionsfeder 31 nach vorne verlagert
wird und sich die Torsionsfedern 31 geringfügig auf der Trägerachse 29 drehen können.
[0025] Die Trägerachse 29 für die Nachräumsegmente 28 ist an einem Profilträger 38 stabil
befestigt, der sich im gezeigten Ausführungsbeispiel oberhalb der Trägerachse 29 und
parallel zu dieser erstreckt und etwa gleich lang wie diese ausgebildet ist. Die Halterung
der Trägerachse 29 am Profilträger 38 erfolgt über die seitlichen Trägerbleche 36,
die in den seitlichen Endbereichen des Profilträgers 38 festgeschweißt sind und sich
von dort nach unten erstrecken, um in Bohrungen die Trägerachse 29 aufzunehmen. Beim
Profilträger 38 handelt es sich um ein stabiles Vierkant-Hohlprofil.
[0026] Die Nachräumschar 27 ist seitlich verschiebbar am Pflugscharträger 12 geführt. Hierzu
sind, wie insbesondere aus den Figuren 5 und 8 ersichtlich, am unteren Trägerelement
13 des Pflugscharträgers 12 zueinander beabstandete Führungsrahmen 45 mit Führungswangen
39 befestigt, die jeweils einen U-förmigen Rahmen bilden und am unteren Trägerelement
13 festgeschweißt sind sowie sich von dort nach unten erstrecken. Die Führungswangen
39 bilden dadurch zusammen mit dem unteren Trägerelement 13 zwei fluchtende, im Querschnitt
viereckige Führungskanäle, durch die der Profilträger 38 der Nachräumeinrichtung 26
hindurchgeführt und in seiner Längsrichtung verschiebbar, jedoch drehfest gelagert
ist. Die Führungswangen 39 bilden somit zusammen mit dem unteren Trägerelement 13
zwei geschlossene Führungsrahmen 45, die den Profilträger 38 mit geringem Spiel umschließen
und deren Führungskanäle auf die Querschnittsform des Profilträgers 38 abgestimmt
sind.
[0027] Um bei einem Verschieben des Profilträgers 38 relativ zum Pflugscharträger 12 die
Gleitreibung zu verringern, sind zwischen Profilträger 38 und den Führungsrahmen 45
Gleitelemente 40 aus reibungsverminderndem Material, insbesondere aus Kunststoff,
vorgesehen. Die oberen Gleitelemente 40 können beispielsweise aus Kunststoffleisten
bestehen, die auf dem Profilträger 38 aufgeschraubt sind, wie aus Figur 6 ersichtlich.
Ferner können die Gleitelemente 40 am Profilträger 38 und/oder an den Führungsrahmen
45 befestigt sein.
[0028] Die seitliche Position der Nachräumschar 27 relativ zur Pflugschar 10 kann mittels
eines Verschiebeantriebs durchgeführt werden, der in den Figuren 8 und 9 schematisch
dargestellt ist und im Wesentlichen ein Gestänge 41 mit zwei Stangen 41a und 41b umfasst,
die einerseits am Profilträger 38 der Nachräumeinrichtung 26 und andererseits am Haltebock
17 angelenkt sind. In seiner linken und rechten Hälfte trägt der Profilträger 38 jeweils
einen Sockel 42 (Figuren 8 bis 12), an dem die Stangen 41a, 41b angelenkt sind. An
ihrem anderen Ende sind die Stangen 41a, 41b in einem hinteren Bereich der unteren
Halteplatte 19 des Lagerbocks 17 an Lagerstellen 43a, 43b angelenkt. Diese Lagerstellen
43a, 43b sind zur vertikalen Schwenkachse 16 beabstandet und liegen im vorliegenden
Fall hinter und seitlich neben der Schwenkachse 16. Wird nun der Pflugscharträger
12 bzw. die Pflugschar 10 nach links, das heißt im Gegenuhrzeigersinn, geschwenkt,
wie in Figur 9 dargestellt, führt dies zwangsläufig dazu, dass die Sockel 42 und damit
der Profilträger nach links, das heißt seitlich nach außen, verschoben wird. Hierbei
wirken die Stangen 41a, 41b einerseits als Zugstange und anderseits als Schubstange.
Aus Figur 9 ist ersichtlich, dass der Profilträger 38 nach links um das Maß b über
das Trägerelement 13 des Pflugscharträgers 12 übersteht, während dies in der Mittelstellung,
die in Figur 8 dargestellt ist, nicht der Fall ist.
[0029] Wird der Pflugscharträger 12 bzw. die Pflugschar 10, ausgehend von der in Figur 8
gezeigten Mittelstellung, nach rechts, das heißt im Uhrzeigersinn, verschwenkt, verschieben
die Stangen 41a, 41b den Profilträger 38 und damit die Nachräumschar 27 relativ zum
Pflugscharträger 12 auf die andere Seite, so dass der Profilträger 38 und damit die
Nachräumschar 27 nach rechts außen verschoben werden.
[0030] In den Figuren 10 bis 12 sind lediglich der Pflugscharträger 12 und der daran verschiebbar
gehaltene Profilträger 38 der Nachräumeinrichtung 26 nochmals in drei verschiedenen
Schrägstellungen des Pflugscharträgers 12 von hinten dargestellt. Zusätzlich sind
dort auch die Schwenkzylinder 44 dargestellt, die einerseits am Pflugscharträger 12
und andererseits am Haltebock 17 angelenkt sind. Figur 10 zeigt die Mittelstellung
des Pflugscharträgers 12, in der die Pflugschar 10 senkrecht zur Fahrtrichtung angeordnet
ist. Der Profilträger 38 der Nachräumeinrichtung 26 befindet sich in dieser Stellung
mittig unterhalb des unteren Trägerelements 13 des Pflugscharträgers 12.
[0031] In Figur 11 ist der Pflugscharträger 12, wie auch in Figur 9 dargestellt, nach links
verschwenkt, so dass der Profilträger 38 und damit die Nachräumschar 27 relativ zum
Pflugscharträger 12 nach links verschoben wird.
[0032] In Figur 12 ist der Pflugscharträger 12 und damit die Pflugschar 10 nach rechts verschwenkt,
so dass der Profilträger 38 und damit die Nachräumschar 27 relativ zum Pflugscharträger
12 nach rechts verschoben wird.
[0033] In Figur 4 ist die linke Schrägstellung des erfindungsgemäßen Schneepflugs nochmals
schematisch dargestellt. Es ist deutlich erkennbar, dass im Vergleich zu Figur 13b,
die einen herkömmlichen Schneepflug zeigt, die Nachräumschar 27 seitlich nach außen
verschoben wird, so dass das (sich in Fahrtrichtung) weiter hinten befindende Ende
der Nachräumschar 27 seitlich nach außen über das benachbarte Rad 4 hinausragt, während
das gegenüberliegende, weiter vorne liegende Ende der Nachräumschar 27 nicht oder
nur geringfügig seitlich nach außen über die Pflugschar 10 vorragt.
[0034] Im Rahmen der Erfindung sind eine Vielzahl von Abwandlungen möglich. Beispielsweise
ist es möglich, die Nachräumschar 27 nicht mittels eines mechanischen Gestänges 41,
sondern mittels Hydraulik- oder Pneumatikzylinder zu verschieben. Weiterhin ist es
auch möglich, anstelle des dargestellten Gestänges 41 andere mechanische Antriebe
zur Seitenverschiebung vorzusehen, beispielsweise an der Nachräumeinrichtung 26 befestigte
Mitnehmerelemente, die in Kulissenführungen des Haltebocks 17 bewegt werden, wenn
die Pflugschar 10 verschwenkt wird. Auch Zahnstangen/Zahnradantriebe sind als Verschiebeantrieb
zur Seitenverschiebung der Nachräumschar 27 denkbar. Weiterhin sind eine Vielzahl
unterschiedlicher Führungseinrichtungen denkbar, mit denen die Nachräumschar 27 verschiebbar
am Pflugscharträger 12 gehalten wird.
1. Schneepflug mit
- einer Pflugschar (10),
- einer Pflugscharhaltevorrichtung (11) zum Halten der Pflugschar (10) an einem Fahrzeug,
- einer hinter der Pflugschar (10) angeordneten und an der Pflugscharhaltevorrichtung
(11) befestigten Nachräumeinrichtung (26) mit einer Nachräumschar (27) zur Beseitigung
von beim Räumvorgang durch die Pflugschar (10) liegengebliebenen Schneeresten,
dadurch gekennzeichnet, dass die Nachräumschar (27) an der Pflugscharhaltevorrichtung (11) seitlich verschiebbar
geführt ist, und dass ein Verschiebeantrieb vorgesehen ist, mit dem die seitliche
Position der Nachräumschar (27) relativ zur Pflugschar (10) veränderbar ist.
2. Schneepflug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachräumeinrichtung (26) einen Profilträger (38) aufweist, an dem die Nachräumschar
(27) gehaltert und der seitlich verschiebbar an einem Pflugscharträger (12) geführt
ist, wobei der Pflugscharträger (12) um eine vertikale Schwenkachse (16) schwenkbar
an einem Haltebock (17) der Pflugscharhaltevorrichtung (11) gelagert ist.
3. Schneepflug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Pflugscharträger (12) eine den Profilträger (38) der Nachräumeinrichtung (26)
zumindest abschnittsweise umgebende Führungseinrichtung umfasst, welche den Profilträger
(38) drehfest führt.
4. Schneepflug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilträger (38) der Nachräumeinrichtung (26) aus einem Mehrkantprofil besteht,
und dass die Führungseinrichtung um den Profilträger (38) herum geführte Führungsrahmen
(45) umfasst, die eine Gleitführungseinrichtung bilden.
5. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebeantrieb mindestens einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder umfasst,
der einerseits an der Nachräumeinrichtung (26) und andererseits an der Pflugscharhaltevorrichtung
(11) abgestützt ist.
6. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebeantrieb aus einer einerseits mit dem Profilträger (38) der Nachräumeinrichtung
(26) und andererseits mit dem Haltebock (17) in Wirkverbindung stehenden mechanischen
Kopplungseinrichtung besteht, mittels der die Schwenkbewegung der Pflugschar (10)
und die seitliche Verschiebung des Profilträgers (38) der Nachräumeinrichtung (26)
zwangsgekoppelt sind.
7. Schneepflug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebeeinrichtung aus einem Gestänge (41) besteht, das einerseits an der
Nachräumeinrichtung (26) und andererseits an einem Teil der Pflugscharhaltevorrichtung
(11) angelenkt ist, der bei einem Verschwenken der Pflugschar (10) um eine vertikale
Schwenkachse (16) nicht verschwenkt wird.
8. Schneepflug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachräumschar (27) eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Nachräumsegmenten
(28) aufweist, die auf einer gemeinsamen Trägerachse (29) angeordnet und unabhängig
voneinander schwenkbar sind, wobei jedes Nachräumsegment (28) oder Gruppen von Nachräumsegmenten
(28) mittels einer separaten Feder (31) in Richtung Boden vorgespannt ist/sind.
9. Schneepflug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerachse (29) für die Nachräumsegmente (28) starr am Profilträger (38) der
Nachräumeinrichtung (26) befestigt ist, und dass eine Hebeeinrichtung für die Nachräumsegmente
(28) vorgesehen ist, die eine parallel zur Trägerachse (29) angeordnete Betätigungsstange
(32) umfasst, die mit den Nachräumsegmenten (28) in Eingriff bringbar ist, um diese
um eine von der Trägerachse (29) gebildete horizontale Schwenkachse (46) herum zu
schwenken.
10. Schneepflug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachräumsegmente (28) über die Trägerachse (29) hinausragende Betätigungsfinger
(37) aufweist, mit denen die Betätigungsstange (32) zum Hochschwenken der Nachräumsegmente
(28) in Eingriff bringbar ist.