[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrgestänge mit mindestens zwei Gestängeelementen, welche
drehfest und lösbar miteinander verbunden sind, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Die Gestängeelemente des Bohrgestänges weisen jeweils ein Innenrohr und ein Außenrohr
auf, zwischen denen ein ringförmiger Aufnahmeraum gebildet ist. Weiterhin weisen die
Gestängeelemente jeweils eine Energie- und/oder Datenleitung auf, welche sich entlang
einer Längsachse des Bohrgestänges erstreckt. Die Energie- und/oder Datenleitungen
der Gestängeelemente sind jeweils mit einer Induktionsspule verbunden, wobei zur Energie-
und/oder Datenübertragung entlang des Bohrgestänges die Induktionsspulen induktiv
miteinander koppelbar sind.
[0003] Bei dem Bohrgestänge kann es sich insbesondere um ein Bohrgestänge eines Erdbohrers
zur Durchführung von Bohrungen im Boden handeln. Solche Bohrungen werden beispielsweise
zum Zwecke der Baugrundverbesserung oder zur Erstellung von Bohrpfählen oder Dichtwänden
erstellt.
[0004] Da die zu erstellenden Bohrungen im Boden häufig eine beträchtliche Tiefe beziehungsweise
Länge aufweisen, sind die Bohrgestänge üblicherweise mehrteilig aus einer Vielzahl
von Gestängeelementen ausgeführt. Die einzelnen Gestängeelemente weisen an ihren Enden
jeweils Verbindungseinrichtungen zur mechanischen Verbindung mit einem benachbarten
Gestängeelement auf. Beispielsweise weist ein erstes Ende eines Gestängeelements einen
männlichen Anschlussbereich und ein zweites, dem ersten Ende gegenüberliegendes Ende
einen weiblichen Anschlussbereich auf. Hierdurch ist es möglich, eine Vielzahl von
im Wesentlichen gleich aufgebauten Gestängeelementen zu einem Bohrgestänge oder Bohrstrang
zu verbinden. Wichtig ist hierbei, dass nicht nur die Außenrohre, sondern auch die
Innenrohre miteinander verbunden werden müssen.
[0005] Bei der Erstellung von Bohrungen ist es häufig wünschenswert, Daten von einer Position
innerhalb des Bohrlochs, insbesondere der Spitze des Bohrlochs, zu einem Bediener
der Bohrvorrichtung zu leiten. Solche Daten können beispielsweise Druck- oder Temperaturwerte,
Neigungswinkel oder Salzgehalte im Bohrloch umfassen. Bei bestimmten Bohrverfahren
kann es außerdem vorteilhaft sein, Daten wie beispielsweise Betriebsparameter zur
Bohrlochspitze beziehungsweise zu einem Bohrkopf zu leiten. Für diese Zwecke ist es
bekannt, in einem Bohrgestänge Energie- und/oder Datenleitungen vorzusehen, über die
Informationen entlang des Bohrgestänges übermittelt werden können.
[0006] Ein Beispiel eines Schneckenbohrers mit zwei Gestängeschüssen, die jeweils ein Außenrohr
und ein Innenrohr umfassen, ist in der
DE 299 14 494 U1 beschrieben. Zwischen Innenrohr und Außenrohr ist in jedem Gestängeschuss ein Kabel
geführt. Die Kabel sind mittels Steckverbindungen miteinander gekoppelt.
[0007] Zur Verbindung von Leitungen innerhalb eines Bohrstrangs ist es weiterhin bekannt,
Induktionsspulen an den axialen Enden der Gestängeelemente vorzusehen, über welche
die Leitungen induktiv gekoppelt werden können.
[0008] Ein Beispiel einer induktiven Koppelung, wenngleich nicht bei einem Doppelrohr, ist
in der
US 2002/0193004 A1 offenbart. Die Induktionsspulen sind direkt an den axialen Verbindungsbereichen der
Gestängeelemente angeordnet.
[0009] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, bei einem Bohrgestänge aus Gestängeelementen mit Innen- und Außenrohr eine
kompakte und leicht nachzurüstende Verbindung für Energie- und/oder Datenleitungen
bereitzustellen.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bohrgestänge mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der
Beschreibung und den Figuren angegeben.
[0011] Das erfindungsgemäße Bohrgestänge ist dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Gestängeelement
an einem Außenumfang seines Innenrohres eine innere Induktionsspule und ein zweites
Gestängeelement an einem Innenumfang seines Außenrohres eine äußere Induktionsspule
aufweist und dass die Induktionsspulen segmentartig aus mehreren Ringsegmentteilen
aufgebaut sind und sich zumindest bereichsweise in radialer Richtung überlappen.
[0012] Das Bohrgestänge kann grundsätzlich bei beliebigen Bohrverfahren und beliebigen Bohrvorrichtungen
eingesetzt werden. Das Innenrohr des auch als Doppelgestänge zu bezeichnenden Bohrgestänges
kann beispielsweise als sogenanntes Spülrohr eingesetzt werden. Bohrungen im Boden
werden häufig spülend durchgeführt, das heißt, es wird eine Spülflüssigkeit über das
Bohrgestänge in den Boden eingeleitet, die am Bohrlochgrund aus dem Bohrgestänge austritt
und das abgelöste Bohrgut zurückspült. Das Innenrohr dient hierbei also zur Einleitung
der Spülflüssigkeit in das Bohrloch.
[0013] Eine weitere Funktion des Innenrohres kann auch das Einleiten einer aushärtbaren
Suspension sein. Zur Erstellung von Bohrpfählen kann beispielsweise nach dem Abbohren
beim Ziehen des Bohrgestänges über das Innenrohr Beton in das Bohrloch eingeleitet
werden. Das Innenrohr kann demnach auch als Betonierrohr bezeichnet werden.
[0014] Ein erster Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die miteinander in Wirkverbindung
stehenden Induktionsspulen nicht an ein und demselben Rohr, also nicht jeweils am
Innenrohr oder am Außenrohr vorzusehen, sondern eine erste Induktionsspule am Innenrohr
und eine zweite Induktionsspule am Außenrohr des jeweiligen Gestängeelements anzuordnen.
Die Induktionsspulen befinden sich also erfindungsgemäß zwischen dem Innengestänge
und dem Außengestänge. Hierdurch können die Stirnseiten der Gestängeelemente beziehungsweise
der Verbindungsbereiche der Gestängeelemente freigehalten werden, so dass übliche
Verbindersysteme weiterverwendet werden können. Die erfindungsgemäße Anordnung der
Induktionsspulen bietet damit eine Möglichkeit, vorhandene Bohrgestänge beziehungsweise
Gestängeelemente einfach nachzurüsten, wobei vorhandene Verbindersysteme, insbesondere
der Außenrohre, weiterverwendet werden können.
[0015] Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung ist darin zu sehen, die miteinander in Wirkverbindung
stehenden Induktionsspulen so anzuordnen, dass sie sich bei miteinander verbundenen
Gestängeelementen in radialer Richtung überlappen, das heißt zumindest bereichsweise
radial zueinander angeordnet sind. Die radiale Anordnung der Induktionsspulen zueinander
trägt ebenfalls zur verbesserten Nachrüstbarkeit bei, da die axialen Stirnseiten der
Gestängeelemente frei bleiben können.
[0016] Für einen einfachen Einbau der Induktionsspulen sind diese erfindungsgemäß aus mehreren
Segmenten aufgebaut. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass die Induktionsspulen
nicht einstückig, sondern aus mehreren Teilen aufgebaut sind. Die einzelnen Teile
oder Segmente bilden Ringsegmente der ringförmigen Spulen.
[0017] Durch die Erfindung wird die Möglichkeit geschaffen, die Induktionsspulen zwar am
Übergang zwischen zwei Gestängeelementen, aber außerhalb der Verbindungs- oder Kopplungsbereiche
der Gestängeelemente anzuordnen. Die Verbindungsbereiche werden damit nicht von den
Induktionsspulen beeinträchtigt. Unter einem Verbindungsbereich wird hierbei insbesondere
derjenige Abschnitt des Außenrohres und/oder des Innenrohres verstanden, welcher zur
drehfesten und axialfesten Verbindung der entsprechenden Rohre miteinander dient.
Ein Verbindungsbereich kann beispielsweise ein Gewinde, ein oder mehrere Nuten, Rast-
oder Steckverbindungen oder andere Verbindersysteme umfassen. Erfindungsgemäß sind
die Induktionsspulen vorzugsweise axial und/oder radial beabstandet von den Verbindungsbereichen
oder Verbindungsflächen der Gestängeelemente angeordnet.
[0018] Zur Erzielung einer besonders kompakten Anordnung ist es bevorzugt, dass mindestens
eine der Induktionsspulen in einer ringförmigen Aufnahmenut angeordnet ist. Bei der
Aufnahmenut kann es sich insbesondere um eine Außennut am Außenumfang des Innenrohres
oder um eine Innennut am Innenumfang des Außenrohres handeln. Dementsprechend ist
es insbesondere bevorzugt, dass die innere Induktionsspule in einer Außennut des Innenrohres
des ersten Gestängeelements und/oder die äußere Induktionsspule in einer Innennut
des Außenrohres des zweiten Gestängeelements angeordnet ist. Durch die geteilten,
aus mehreren Ringsegmentteilen aufgebauten Induktionsspulen können diese besonders
einfach in die entsprechenden Nuten eingesetzt werden.
[0019] Die Handhabung der Induktionsspulen, insbesondere das Einsetzen in entsprechende
Nuten, kann dadurch vereinfacht werden, dass zumindest zwei Ringsegmentteile lösbar
miteinander verbunden sind. Unter einer lösbaren Verbindung wird hierbei insbesondere
eine solche Verbindung verstanden, die mit Werkzeugen oder per Hand gelöst und, insbesondere
durch eine Umkehrung des Lösungsvorgangs, erneut wiederhergestellt werden kann. Bei
einer lösbaren Verbindung werden die verbundenen Elemente bei ihrer Lösung voneinander
nicht substanziell geschädigt. Eine lösbare Verbindung kann beispielsweise eine Schraub-,
Steck- oder Rastverbindung sein.
[0020] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform im Hinblick auf die Induktionsspulen ist
dadurch gegeben, dass zumindest zwei Ringsegmentteile zueinander bewegbar sind. Hierdurch
kann die Form der Induktionsspule verändert werden, was das Einsetzen der Spule in
eine Nut weiter vereinfacht. Besonders bevorzugt ist es, dass zumindest zwei Ringsegmentteile
drehbar miteinander verbunden sind. Durch die Drehverbindung, deren Drehachse insbesondere
parallel zu einer Längsachse der Induktionsspule verlaufen kann, wird auf vorteilhafte
Weise eine weitere Vereinfachung des Einsetzens der Spule in das entsprechende Gestängeelement
erreicht. Es können Mittel zum Arretieren der Drehverbindung vorgesehen sein, um eine
eingesetzte Induktionsspule sicher zu halten.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
das Innenrohr des ersten Gestängeelements einen stecker- oder hülsenförmigen Anschlussbereich
zum Verbinden mit einem weiteren Innenrohr aufweist und dass die innere Induktionsspule
axial beabstandet von dem stecker- oder hülsenförmigen Anschlussbereich angeordnet
ist. Damit steht der Anschlussbereich ohne Beeinträchtigung durch die Induktionsspule
für den Anschluss des Innenrohres eines benachbarten Gestängeelements zur Verfügung.
Das Innenrohr kann insbesondere eine Aufnahmenut aufweisen, welche axial beabstandet
vom dem Anschlussbereich vorgesehen ist und in welcher die Induktionsspule angeordnet
ist.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die äußere Induktionsspule innerhalb eines steckerförmigen Anschlussteils des Außenrohres
des zweiten Gestängeelements angeordnet ist. Die äußere Induktionsspule ist also bei
zusammengesetzten Gestängeelementen vorzugsweise so positioniert, dass sie sich radial
innerhalb eines steckerförmigen Anschlussteils des Außenrohrs des zweiten Gestängeelements
befindet.
[0023] Über das Außenrohr und die Rohrverbindungen zwischen zwei benachbarten Außenrohren
werden beim Bohren üblicherweise erhebliche Drehmomente übertragen. Durch die Anordnung
der äußeren Induktionsspule radial innerhalb eines Anschlussteils des Außenrohres
steht das Anschlussteil vollständig für die Bereitstellung der mechanischen Stabilität
zur Verfügung. Dies auch insbesondere deshalb, weil der Verbindungsbereich eines steckerförmigen
Anschlussteils sich üblicherweise am Außenumfang des Anschlussteils befindet und somit
vollständig von der Induktionsspule freigehalten werden kann. Die Anordnung der Spule
im Inneren des Anschlussteils ermöglicht es außerdem, bereits vorhandene steckerförmige
Anschlussteile bei einer Nachrüstung mit Induktionsspulen weitgehend unverändert weiterzuverwenden.
So kann ein Gestängeelement einfach dadurch nachgerüstet werden, dass an dem steckerförmigen
Anschlussteil seines Außenrohres an dessen Innenumfang eine Induktionsspule angeordnet
wird.
[0024] Eine einfache Nachrüstbarkeit und Austauschbarkeit im Falle eines Defektes kann dadurch
erzielt werden, dass zumindest eines der Gestängeelemente eine Adapter- oder Montagehülse
umfasst, an welcher die innere Induktionsspule und/oder die äußere Induktionsspule
montiert ist. Die Montagehülse bildet somit zumindest teilweise einen Abschnitt des
Innenrohres des ersten Gestängeelements und/oder einen Abschnitt des Außenrohres des
zweiten Gestängeelements.
[0025] Vorzugsweise ist die Montagehülse ein von dem Gestängeelement getrenntes Teil, welches
mit dem Gestängeelement insbesondere fest, vorzugsweise axial fest und drehfest, verbunden
ist. Die eingesetzte Montagehülse ist also vorzugsweise relativ zu dem Gestängeelement
nicht bewegbar. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Montagehülse mit einem
Rohrgrundkörper des Innenrohres und/oder des Außenrohres verschweißt, verpresst oder
verschraubt ist. Für ein Austauschen der Montagehülse ist diese vorzugsweise lösbar
in das Gestängeelement eingesetzt. Insbesondere bevorzugt ist es, wenn die Montagehülse
in Längsrichtung in das Gestängeelement eingeführt werden kann.
[0026] Vorzugsweise weist das erste Gestängeelement eine erste Montagehülse und das zweite
Gestängeelement eine zweite Montagehülse auf. Die Montagehülsen sind in einer bevorzugten
Ausführungsform mechanisch miteinander koppelbar.
[0027] Insbesondere im Hinblick auf die äußere Induktionsspule ist die Montagehülse vorzugsweise
zum Einsetzen in einen Rohrgrundkörper oder einen Anschlussbereich des Außenrohres
ausgebildet. Die Montagehülse für die äußere Induktionsspule kann damit grundsätzlich
ohne eine spezielle Anpassung des die Drehmomente und Axialkräfte übertragenden Außenrohres
in dieses eingesetzt werden.
[0028] Insbesondere im Hinblick auf die innere Induktionsspule kann es vorteilhaft sein,
die Montagehülse am Außenumfang eines Rohrgrundkörpers des Innenrohres anzuordnen.
Da über das Innenrohr üblicherweise geringere Kräfte übertragen werden als über das
Außenrohr, kann es für eine besonders kompakte Anordnung jedoch auch vorteilhaft sein,
die Montagehülse für die innere Induktionsspule in axialer Verlängerung des Rohrgrundkörpers
des Innenrohres anzuordnen.
[0029] Vorzugsweise umfasst die Montagehülse einen Aufnahmebereich für die innere Induktionsspule
und/oder die äußere Induktionsspule. Hierzu kann an der Montagehülse beispielsweise
eine Innennut und/oder eine Außennut vorgesehen sein.
[0030] Besonders bevorzugt ist es, dass die Montagehülse einen rohrförmigen Abschnitt aufweist,
welcher in axialer Verlängerung eines Rohrgrundkörpers des Innenrohres des ersten
Gestängeelements angeordnet ist. Auch ist es möglich, die Montagehülse ergänzend zu
einem bestehenden axialen Endbereich des Innenrohres vorzusehen. Ein bestehendes Gestängeelement
kann somit besonders einfach dadurch nachgerüstet werden, dass ein axiales Ende seines
Innenrohres durch die Montagehülse mit innerer Induktionsspule ersetzt oder ergänzt
wird.
[0031] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass die Montagehülse in ein
Anschlussteil des Außenrohres eingesetzt ist. Dies bietet eine einfache Möglichkeit,
ein Gestängeelement nachzurüsten, wobei das Anschlussteil seines Außenrohres, über
welches möglicherweise erhebliche Kräfte übertragen werden, weitgehend unverändert
bleiben kann. Insbesondere ist es erfindungsgemäß bevorzugt, die Montagehülse innerhalb
eines steckerförmigen Anschlussteils des Außenrohres anzuordnen und/oder zu befestigen.
Damit kann auf einfache Weise eine äußere Induktionsspule an dem Außenrohr angebracht
werden.
[0032] Zur Führung der Energie- und/oder Datenleitung weist die Montagehülse vorzugsweise
einen Kabelkanal auf. Der Kabelkanal kann eine Durchtrittsöffnung für die Energie-
und/oder Datenleitung umfassen, über welche die Leitung von der inneren und/oder äußeren
Induktionsspule in den Ringraum zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr geführt wird.
Vorzugsweise erstreckt sich der Kabelkanal in Längsrichtung des Gestängeelements beziehungsweise
des Bohrgestänges.
[0033] Eine gute Wartungsfreundlichkeit des Bohrgestänges wird dadurch erzielt, dass das
Außenrohr des ersten Gestängeelements und/oder des zweiten Gestängeelements einen
zu öffnenden Deckel für einen Zugang zur Energie- und/oder Datenleitung aufweist.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, welche
in den beigefügten schematischen Zeichnungen dargestellt sind, weiter erläutert. Hierin
zeigt:
- Fig. 1:
- eine Querschnittsansicht eines Gestängeelements eines Bohrgestänges mit separaten
Montagehülsen und Induktionsspulen;
- Fig. 2:
- eine Querschnittsansicht des Gestängeelements aus Fig. 1 mit eingesetzten Montagehülsen
und Induktionsspulen;
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht eines oberen Abschnitts des Gestängeelements aus Fig.
1;
- Fig. 4:
- eine perspektivische Ansicht eines unteren Abschnitts des Gestängeelements aus Fig.
1;
- Fig. 5:
- eine Seitenansicht einer inneren Induktionsspule;
- Fig. 6:
- eine Seitenansicht einer ersten Montagehülse;
- Fig. 7:
- eine Querschnittsansicht der Montagehülse aus Fig. 6 entlang der Linie AA von Fig.
8;
- Fig. 8:
- eine Seitenansicht der Montagehülse aus Fig. 6 mit eingesetzter innerer Induktionsspule;
- Fig. 9:
- eine perspektivische Ansicht der Montagehülse aus Fig. 6 mit separater innerer Induktionsspule;
- Fig. 10:
- eine perspektivische Ansicht der Montagehülse aus Fig. 6 mit eingesetzter inner Induktionsspule;
- Fig. 11:
- eine perspektivische Ansicht einer inneren Induktionsspule;
- Fig. 12:
- eine Querschnittsansicht der inneren Induktionsspule aus Fig. 11 entlang der Linie
A-A von Fig. 14;
- Fig. 13:
- eine Querschnittsansicht der inneren Induktionsspule von Fig. 11 in vertikaler Richtung;
- Fig. 14:
- eine Ansicht von vorne der inneren Induktionsspule von Fig. 11;
- Fig. 15:
- eine Schnittansicht einer zweiten Montagehülse mit separater äußerer Induktionsspule;
- Fig. 16:
- eine Schnittansicht der zweiten Montagehülse aus Fig. 15 mit eingesetzter äußerer
Induktionsspule;
- Fig. 17:
- eine perspektivische Ansicht der zweiten Montagehülse aus Fig. 15 mit eingesetzter
Induktionsspule;
- Fig. 18:
- eine perspektivische Ansicht einer äußeren Induktionsspule;
- Fig. 19:
- eine Querschnittsansicht der äußeren Induktionsspule aus Fig. 18 entlang der Linie
A-A von Fig. 21;
- Fig. 20:
- eine Querschnittsansicht der äußeren Induktionsspule von Fig. 18 in vertikaler Richtung;
- Fig. 21:
- eine Ansicht von vorne der äußeren Induktionsspule von Fig. 18;
- Fig. 22:
- eine perspektivische Ansicht einer inneren Induktionsspule und
- Fig. 23:
- eine perspektivische Ansicht einer äußeren Induktionsspule.
[0035] In allen Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Komponenten mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0036] Figuren 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform eines Gestängeelements 10 eines erfindungsgemäßen
Bohrgestänges 1, welches an einem ersten axialen Ende 12 einen ersten Anschlussbereich
und an einem zweiten axialen Ende 13 einen zweiten Anschlussbereich aufweist. An die
beiden Anschlussbereiche kann jeweils ein weiteres Gestängeelement angeschlossen werden.
Somit kann durch Miteinanderverbinden von mehreren Gestängeelementen, welche im Wesentlichen
gleich aufgebaut sein können, ein Bohrgestänge von grundsätzlich beliebiger Länge
gebildet werden. Eine Längsachse des Bohrgestänges ist mit dem Bezugszeichen 14 gekennzeichnet.
[0037] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt des oberen axialen Endes des Gestängeelements 10 in
perspektivischer Ansicht. In Fig. 4 ist das untere axiale Ende des Gestängeelements
10 in perspektivischer Ansicht dargestellt.
[0038] Eine Ausführungsform eines Gestängeelements 10, welches Bestandteil des erfindungsgemäßen
Bohrgestänges sein kann, wird nachfolgend mit Bezug auf die Figuren 1 bis 4 beschrieben.
[0039] Das Gestängeelement 10 weist ein Innenrohr 20 und ein hierzu koaxial angeordnetes
Außenrohr 40 auf. Innenrohr 20 und Außenrohr 40 sind drehfest miteinander verbunden,
das heißt, es ist im Wesentlichen keine relative Drehbewegung zwischen Innenrohr 20
und Außenrohr 40 möglich.
[0040] Zwischen Innenrohr 20 und Außenrohr 40 ist ein ringförmiger Aufnahmeraum 16 gebildet,
in welchem mindestens ein Kabel 17 angeordnet ist, welches in den Figuren 1 und 2
nur schematisch angedeutet ist. Der Ringraum zwischen Innenrohr 20 und Außenrohr 40
oder ein Abschnitt hiervon kann somit auch als Kabelreservoir bezeichnet werden. Das
Außenrohr 40 weist einen Deckel 18 zum Öffnen des Kabelreservoirs beziehungsweise
des Aufnahmeraums 16 auf. Damit wird ein einfacher Zugang zu dem Kabelreservoir beziehungsweise
dem Aufnahmeraum 16 bereitgestellt. In dem Aufnahmeraum 16 ist zumindest abschnittsweise
ein Kanal 15 für das oder gegebenenfalls die Kabel 17 gebildet.
[0041] Das Innenrohr 20 umfasst einen Rohrgrundkörper 22, welcher sich über den wesentlichen
Teil der Länge des Gestängeelements 10 erstreckt. Der Rohrgrundkörper 22 ist rohrförmig
mit im Wesentlichen gleich bleibender Wandstärke aufgebaut. An einem in den Figuren
1 und 2 unteren Ende des Rohrgrundkörpers 22 ist ein erstes Zwischenstück 24 vorgesehen,
welches einen Teil des Innenrohres 20 bildet. Wie den Figuren 1 und 2 zu entnehmen
ist, stellt das erste Zwischenstück gleichermaßen einen Teil des Außenrohres 40 dar.
In dem ersten Zwischenstück 24 ist zur Durchleitung des Kabels 17 ein Axialkanal 28
vorgesehen.
[0042] An einem zweiten, oberen Ende des Innenrohres 20 ist ein zweites Zwischenstück 26
vorgesehen. Das zweite Zwischenstück 26 ist innerhalb des Außenrohres 40 angeordnet
und mit diesem fest verbunden. Vorzugsweise ist das Zwischenstück 26 in das Außenrohr
40 eingepresst und/oder mit diesem verschweißt.
[0043] Erstes Zwischenstück 24 und zweites Zwischenstück 26 dienen der Ankopplung von Montagehülsen
60, 80. Die Zwischenstücke 24, 26 können demnach auch als Kupplungsstücke bezeichnet
werden.
[0044] Das Außenrohr 40 umfasst einen rohrförmigen Rohrgrundkörper 41, welcher sich entlang
eines wesentliches Teils der Länge des Außenrohres 40 erstreckt. An den beiden axialen
Enden des Außenrohres 40 ist jeweils ein Anschlussteil 42 zum Verbinden mit einem
benachbarten Außenrohr vorgesehen. Das in den Figuren 1 und 2 untere Ende des Außenrohres
40 umfasst eine Aufnahmebuchse 44, welche auch als weibliches Anschlussteil bezeichnet
werden kann. Die Aufnahmebuchse 44 umfasst in der dargestellten Ausführungsform ein
erstes Buchsenteil 45 und ein zweites Buchsenteil 46, welche fest miteinander verbunden
sind, insbesondere verschweißt, sind. In der Aufnahmebuchse 44 sind Axialrippen 47
und Axialnuten 48 vorgesehen, um eine drehfeste Verbindung mit einem benachbarten
Außenrohr herzustellen. Weiterhin umfasst die Aufnahmebuchse 44 eine Umfangsnut 49
zur Herstellung einer axialfesten Verbindung mit einem benachbarten Außenrohr. Die
Umfangsnut 49 ist als Innennut in der Aufnahmebuchse 44 vorgesehen. In einem Bereich
der Umfangsnut 49 ist eine Zugangsöffnung 50 vorgesehen, über welche ein Sicherungselement,
insbesondere eine Gliederkette 57 zur Axialsicherung mit einem benachbarten Außenrohr
eingeführt werden kann.
[0045] An einem in den Figuren 1 und 2 oben dargestellten Ende weist das Außenrohr 40 ein
Steckerteil 52 auf, welches auch als männliches Anschlussteil bezeichnet werden kann.
Das Steckerteil 52 umfasst Axialrippen 53 und Axialnuten 54, welche den Axialrippen
47 und Axialnuten 48 der Aufnahmebuchse 44 entsprechen. Weiterhin weist das Steckerteil
52 eine der Umfangsnut 49 entsprechende Umfangsnut 55 auf, welche als Außennut an
dem Steckerteil 52 ausgebildet ist. Zur Axialsicherung eines Steckerteils 52 gegenüber
einer Aufnahmebuchse 44 wird eine Gliederkette 57 in die Umfangsnuten 49, 55 eingesetzt.
[0046] Innerhalb der Aufnahmebuchse 44 ist eine erste Montagehülse 60 vorgesehen, um eine
erste Induktionsspule, welche auch als innere Induktionsspule 100 bezeichnet werden
kann, aufzunehmen. Die erste Montagehülse 60 umfasst einen rohrförmigen Abschnitt
61, welcher einen Teil des Innenrohres 20 bildet. Weiterhin umfasst die erste Montagehülse
60 einen Abstützring 62 zum Abstützen am Außenrohr 40. An einem axialen Endbereich
des rohrförmigen Abschnitts 61 ist ein Anschlussbereich 64 zum Koppeln mit dem Innenrohr
eines benachbarten Gestängeelements vorgesehen. In der dargestellten Ausführungsform
ist der Anschlussbereich 64 als weiblicher Anschlussbereich ausgebildet.
[0047] Zur Aufnahme der inneren Induktionsspule 100 ist an der ersten Montagehülse 60, insbesondere
an deren rohrförmigem Abschnitt 61, eine radiale Aufnahmenut 66 ausgebildet. Die Aufnahmenut
66 befindet sich an einem Außenumfang des rohrförmigen Abschnitts 61 und kann somit
als Außennut bezeichnet werden.
[0048] Benachbart zu der Aufnahmenut 66 ist eine Eingriffsnut oder -öffnung 67 zum leichteren
Entfernen der inneren Induktionsspule 100 ausgebildet, wie insbesondere auch den Figuren
4, 9 und 10 zu entnehmen ist.
[0049] Zwischen dem Abstützring 62 und dem rohrförmigen Abschnitt 61 ist zur Durchleitung
eines Kabels ein Kabelkanal 76 ausgebildet.
[0050] An einem dem Anschlussbereich 64 gegenüberliegenden Ende umfasst die erste Montagehülse
60 einen Verbindungsbereich 68 zum Verbinden mit dem Rohrgrundkörper 22 des Innenrohres
20 beziehungsweise dem ersten Zwischenstück 24 oder allgemein einem Kopplungsstück
des Innenrohres 20.
[0051] Das Gestängeelement 10 weist an seinem in den Figuren 1 und 2 oben dargestellten
axialen Ende 13 eine zweite Montagehülse 80 auf, welche zur Aufnahme einer äußeren
Induktionsspule 110 ausgebildet ist. Die zweite Montagehülse 80 umfasst einen rohrförmigen
Abschnitt 81, welcher einen Teil des Innenrohres 20 bildet. Der rohrförmige Abschnitt
81 weist einen Anschlussbereich 84 auf, welcher auch als männlicher Anschlussbereich
bezeichnet werden kann. Der Anschlussbereich 84 ist korrespondierend zu dem Anschlussbereich
64 der ersten Montagehülse 60 ausgebildet. An seinem dem Anschlussbereich 84 gegenüberliegenden
Ende ist ein Verbindungsbereich 88 zum Verbinden der zweiten Montagehülse 80 mit dem
Rohrgrundkörper 22 des Innenrohres 20 beziehungsweise dem zweiten Zwischenstück 26
oder allgemein einem Kopplungsstück des Innenrohes 20 vorgesehen.
[0052] Die zweite Montagehülse 80 umfasst weiterhin einen Hülsenkörper 82, welcher zur Anlage
an einem Innenumfang eines Teils des Außenrohres 40, insbesondere an dessen Anschlussteil
42 und/oder dessen Rohrgrundkörper 41, vorgesehen ist. Der Hülsenkörper 82 weist an
seinem Innenumfang eine radiale Aufnahmenut 86 für die äußere Induktionsspule 110
auf. Die Aufnahmenut 86 kann auch als Innennut bezeichnet werden und erstreckt sich
ringförmig in Umfangsrichtung entlang einer inneren Umfangsfläche des Hülsenkörpers
82. Zwischen rohrförmigem Abschnitt 81 und Hülsenkörper 82 ist ein Kabelkanal 96 zur
Durchleitung eines Kabels vorgesehen.
[0053] Der Deckel 18 für das Kabelreservoir ist vorzugsweise an einem axialen Ende des Rohrgrundkörpers
41 des Außenrohres 40, insbesondere benachbart zum ersten und/oder zweiten Zwischenstück
24, 26, angeordnet.
[0054] Wie bereits dargelegt, kann ein erfindungsgemäßes Bohrgestänge durch Aneinanderreihung
mehrerer Gestängeelemente 10, 11 hergestellt werden. Bei einem erfindungsgemäßen Bohrgestänge
kann also insbesondere ein erstes Gestängeelement 10 vorgesehen sein, welches die
Merkmale aufweist, welche im Zusammenhang mit dem unteren axialen Ende des in den
Figuren 1 und 2 dargestellten Gestängeelements beschriebenen sind. Weiter kann ein
zweites Gestängeelement 11 vorgesehen sein, welches die Merkmale aufweist, welche
im Zusammenhang mit dem oberen axialen Ende des Gestängeelements beschriebenen sind.
Demnach können die Figuren 1 und 2 auch so verstanden werden, dass in dem jeweils
unteren Bereich ein erstes Gestängeelement 10 und in dem jeweils oberen Bereich ein
zweites Gestängeelement 11 dargestellt ist. Die Gestängeelemente 10, 11 sind miteinander
koppelbar. Die im Zusammenhang mit den Figuren 5 bis 23 können sich wahlweise auf
ein erstes Gestängeelement 10 oder ein zweites Gestängeelement 11 beziehen.
[0055] Die Figuren 5 bis 10 zeigen weitere Details einer inneren Induktionsspule 100 sowie
einer ersten Montagehülse 60 oder eines Teils hiervon. Die erste Montagehülse 60 dient
insbesondere der Aufnahme einer inneren Induktionsspule 100. Wie insbesondere der
Fig. 7 zu entnehmen ist, weist die Induktionsspule 100 mehrere, im vorliegenden Fall
drei, Ringsegmentteile 102 auf. Die Induktionsspule 100 weist zwischen zwei Ringsegmentteilen
102 einen Öffnungsbereich 109 oder Schlitz auf, an dem die Spule zum Einsetzen in
die vorgesehene Aufnahmenut 66 auseinandergezogen werden kann. Die so geteilte Induktionsspule
100 kann auf einfache Weise in die radiale Aufnahmenut 66 eingesetzt werden.
[0056] Zur positionssicheren Fixierung der Induktionsspule 100 sind an der Aufnahmenut 66
Fixiereinrichtungen 70 vorgesehen, welche vorliegend beispielhaft als Ausnehmungen
in der Nutoberfläche ausgebildet sind. Entsprechend weist die Induktionsspule 100
korrespondierende Fixiereinrichtungen 108 auf, welche vorliegend als Stifte an der
inneren Oberfläche der Spule ausgebildet sind.
[0057] Figuren 11 bis 14 zeigen anhand einer beispielhaften Ausführungsform weitere Details
einer inneren Induktionsspule 100. Die einzelnen Ringsegmentteile 102 sind über Steckverbinder
104 miteinander verbunden. Die Steckverbinder 104 können auch einen Teil eines Spulenkörpers
beziehungsweise der Windungen des Spulenkörpers bilden. Zwischen zwei Ringsegmentteilen
102 ist jeweils eine Abdeckung 105 vorgesehen, welche die Steckverbinder 104 abdeckt.
[0058] Weitere Details einer inneren Induktionsspule 100 werden anhand des Ausführungsbeispiels
in Fig. 22 dargestellt. Zumindest einige der Ringsegmentteile 102 sind über Drehgelenke
106 drehbar miteinander verbunden. Drehachsen der Drehgelenke 106 verlaufen entlang
einer Längsachse der Induktionsspule 100. Zum Verbinden des Spulenkörpers mit der
Energie- und/oder Datenleitung ist an einem der Ringsegmentteile 102 eine elektrische
Anschlusseinrichtung oder Anschlussleitung 107 vorgesehen. Diese befindet sich vorzugsweise
im oder nahe dem Öffnungsbereich 109 der inneren Induktionsspule 100. Die Anschlussleitung
107 ist vorzugsweise an einer Stirnseite der Induktionsspule 100 angeordnet.
[0059] Figuren 15 bis 17 zeigen eine zweite Montagehülse 80 und eine äußere Induktionsspule
110. Die zweite Montagehülse 80 dient insbesondere der Aufnahme einer äußeren Induktionsspule
110. Die äußere Induktionsspule 110 ist im Wesentlichen entsprechend der inneren Induktionsspule
100 aufgebaut und weist einen im Vergleich hierzu größeren Durchmesser auf, so dass
die äußere Induktionsspule 110 um die innere Induktionsspule 100 herum angeordnet
werden kann.
[0060] Figuren 18 bis 21 zeigen eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer äußeren
Induktionsspule 110. Die äußere Induktionsspule 110 entspricht im Wesentlichen der
inneren Induktionsspule 100 und ist ebenfalls aus mehreren Ringsegmentteilen 112 aufgebaut,
welche über Steckverbinder 114 miteinander verbunden sind. Zwischen zwei Ringsegmentteilen
112 ist ein Öffnungsbereich 119 oder Schlitz ausgebildet, an dem die Spule zum Einsetzen
in die vorgesehene Aufnahmenut 86 zusammengezogen werden kann. Die so geteilte Induktionsspule
110 kann auf einfache Weise in die radiale Aufnahmenut 86 eingesetzt werden.
[0061] Weitere Details einer äußeren Induktionsspule 110 sind in Fig. 23 dargestellt. Entsprechend
der inneren Induktionsspule 100 sind einige der Ringsegmentteile 112 über Drehgelenke
116 drehbar miteinander verbunden, wobei die Drehachsen der Drehgelenke 116 entlang
einer Längsachse der Induktionsspule 110 verlaufen. Zwischen zwei Ringsegmentteilen
112 ist jeweils eine Abdeckung 115 vorgesehen, welche die Steckverbinder 114 abdeckt.
Zum Verbinden des Spulenkörpers mit der Energie- und/oder Datenleitung ist eine elektrische
Anschlusseinrichtung oder Anschlussleitung 117 vorgesehen, welche sich vorzugsweise
im oder nahe dem Öffnungsbereich 119 befindet. Die Anschlussleitung 117 ist vorzugsweise
an einer Stirnseite der Induktionsspule 110 angeordnet.
[0062] Zur positions- beziehungsweise rotationssicheren Fixierung der Induktionsspule 110
sind an der Aufnahmenut 86 Fixiereinrichtungen 90 vorgesehen, welche vorliegend beispielhaft
als Ausnehmungen in der Nutoberfläche ausgebildet sind. Entsprechend weist die Induktionsspule
110 korrespondierende Fixiereinrichtungen 118 auf, welche vorliegend als Stifte an
der äußeren Oberfläche der Spule ausgebildet sind. Die Fixiereinrichtungen 118 der
Induktionsspule 110 können mit den Fixiereinrichtungen 90 der zweiten Montagehülse
80 in Eingriff gebracht werden.
[0063] Sowohl die innere Induktionsspule als auch die äußere Induktionsspule weist einen
Spulenkörper mit mindestens einer Windung auf. Die eine oder gegebenenfalls mehreren
Windungen des Spulenkörpers können grundsätzlich beliebig angeordnet sein. Beispielsweise
kann die Induktionsspule 100, 110 eine oder mehrere Windungen in Umfangsrichtung aufweisen.
Die Induktionsspule 100, 110 kann aber auch als sogenannte Toroidspule ausgebildet
sein, bei welcher eine oder mehrere Windungen um den Ring, welcher als Ringkern bezeichnet
werden kann, herumgewickelt sind.
1. Bohrgestänge mit mindestens zwei Gestängeelementen (10, 11), welche drehfest und lösbar
miteinander verbunden sind, wobei
- die Gestängeelemente (10, 11) jeweils ein Innenrohr (20) und ein Außenrohr (40)
aufweisen, zwischen denen ein ringförmiger Aufnahmeraum (16) gebildet ist,
- die Gestängeelemente (10, 11) jeweils eine Energie- und/oder Datenleitung (17) aufweisen,
welche sich entlang einer Längsachse (14) des Bohrgestänges (1) erstreckt, und
- die Energie- und/oder Datenleitungen (17) der Gestängeelemente (10, 11) jeweils
mit einer Induktionsspule (100, 110) verbunden sind, wobei zur Energie- und/oder Datenübertragung
entlang des Bohrgestänges (1) die Induktionsspulen (100, 110) induktiv miteinander
koppelbar sind, dadurch gekennzeichnet,
- dass ein erstes Gestängeelement (10) an einem Außenumfang seines Innenrohres (20) eine
innere Induktionsspule (100) und ein zweites Gestängeelement (11) an einem Innenumfang
seines Außenrohres (40) eine äußere Induktionsspule (110) aufweist und
- dass die Induktionsspulen (100, 110) segmentartig aus mehreren Ringsegmentteilen (102,
112) aufgebaut sind und sich zumindest bereichsweise in radialer Richtung überlappen.
2. Bohrgestänge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Induktionsspulen (100, 110) in einer ringförmigen Aufnahmenut
(66, 86) angeordnet ist.
3. Bohrgestänge nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest zwei Ringsegmentteile (102, 112) lösbar miteinander verbunden sind.
4. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest zwei Ringsegmentteile (102, 112) drehbar miteinander verbunden sind.
5. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Innenrohr (20) des ersten Gestängeelements (10) einen stecker- oder hülsenförmigen
Anschlussbereich (64, 84) zum Verbinden mit einem weiteren Innenrohr aufweist und
- dass die innere Induktionsspule (100) axial beabstandet von dem stecker- oder hülsenförmigen
Anschlussbereich (64, 84) angeordnet ist.
6. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die äußere Induktionsspule (110) innerhalb eines steckerförmigen Anschlussteils (42,
52) des Außenrohres (40) des zweiten Gestängeelements (11) angeordnet ist.
7. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eines der Gestängeelemente (10, 11) eine Montagehülse (60, 80) umfasst,
an welcher die innere Induktionsspule (100) und/oder die äußere Induktionsspule (110)
montiert ist.
8. Bohrgestänge nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Montagehülse (60, 80) einen rohrförmigen Abschnitt (61, 81) aufweist, welcher
in axialer Verlängerung eines Rohrgrundkörpers (22) des Innenrohres (20) des ersten
Gestängeelements (10) angeordnet ist.
9. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Montagehülse (60, 80) in ein Anschlussteil (42) des Außenrohres (40) eingesetzt
ist.
10. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Montagehülse (60, 80) einen Kabelkanal (76, 96) für die Energie- und/oder Datenleitung
(17) aufweist.
11. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Außenrohr (40) des ersten Gestängeelements (10) und/oder des zweiten Gestängeelements
(11) einen zu öffnenden Deckel (58) für einen Zugang zur Energie- und/oder Datenleitung
(17) aufweist.