[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vermeidung
von Bildwicklungen beim Wickeln von Kreuzspulen in wilder Wicklung an einer Textilmaschine.
Der Faden wird hierbei von einem Fadenführer über einen hin und her gehenden Doppelhub
changiert, wobei zur Erzeugung einer Bildstörung die Changierfrequenz des Fadenführers
während der Spulreise fortlaufend innerhalb eines vorgegebenen Abweichungsbereichs
um eine Nennfrequenz variiert wird.
[0002] Beim Wickeln von Kreuzspulen in wilder Wicklung werden die Spulen durch eine Friktionswalze
an ihrem Umfang mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, so dass die Drehzahl
der Spule vom Spulendurchmesser, der sich nach und nach aufbaut, abhängig ist. Mit
steigendem Spulendurchmesser verringert sich somit die Drehzahl der Spule. Der Fadenführer
wird hingegen mit einer konstanten Geschwindigkeit angetrieben, so dass sich das Windungsverhältnis,
d. h. die Anzahl der Spulenumdrehungen pro Doppelhub des Fadenführers mit zunehmendem
Durchmesser verringert. Hierdurch kommt es in Windungsverhältnisbereichen, in denen
das Windungsverhältnis einen ganzzahligen Wert annimmt, zu sogenannten Bildwicklungen,
bei welchen die Fäden aus mehreren aufeinanderfolgenden Lagen an der gleichen oder
direkt benachbarten Stelle auf dem Spulenumfang abgelegt wird. Dies führt zu verdichteten
Bereichen auf der Spule und somit zu einem ungleichmäßigen Garnkörper, was bei folgenden
Verarbeitungsprozessen, beispielsweise beim Färben, zu Problemen führen kann. Auch
besteht die Gefahr eines Verklemmens oder Verhakens der nebeneinander oder aufeinander
Fadenlagen, so dass auch die Ablaufeigenschaften der betreffenden Spule beeinträchtigt
sind.
[0003] Es wurden daher bereits eine Vielzahl von Vorrichtungen und Verfahren zur Vermeidung
von Bildwicklungen bzw. zum Erzeugen einer Bildstörung vorgeschlagen, wobei grundsätzlich
die Erzeugung einer Bildstörung durch eine Veränderung der Spulendrehzahl oder der
Changierfrequenz erfolgen kann. Bei einem Spulenantrieb mittels einer Reibwalze steht
jedoch aus oben beschriebenen Gründen nur eine Bildstörung durch Veränderung der Changierfrequenz
zur Verfügung. Bei Offenendspinnmaschinen, bei welchen in der Regel sämtliche Fadenführer
mittels eines einzigen zentralen Changierantriebs angetrieben werden, besteht eine
weitere Einschränkung dadurch, dass es nicht möglich ist, die Bildstörung auf den
Spulendurchmesser abzustimmen bzw. ausschließlich auf Bereiche mit kritischen Windungsverhältnissen
zu begrenzen, da die einzelnen Spulen einer Maschine sich in einem unterschiedlichen
Bewicklungszustand befinden. Bei derartigen Maschinen muss daher eine ständige Bildstörung
über die gesamte Spulreise durch eine Veränderung der Changierfrequenz erfolgen.
[0004] Bekannte Rotorspinnmaschinen, wie beispielsweise die Rotorspinnmaschine R40 der Anmelderin,
weisen eine mechanische Einrichtung zur Bildstörung in Form eines Bildstörgetriebes
auf. Das Bildstörgetriebe umfasst eine Kurvenscheibe, welche auf die Drehzahl der
die Fadenführer antreibenden Changierantriebe wirkt. Diese Kurvenscheibe läuft über
eine Mehrzahl von Doppelhüben der Fadenführer, beispielsweise über 15 Doppelhübe,
einmal um und variiert hierbei die Frequenz des Changierantriebs innerhalb eines bestimmten,
von der Nennfrequenz abweichenden Bereichs. Anschließend läuft die Kurvenscheibe erneut
über die nächsten 15 Doppelhübe um, so dass stets derselbe Störzyklus periodisch durchgeführt
wird. Nachteilig ist hierbei, dass es, insbesondere ab einem bestimmten größeren Durchmesser,
dennoch zu Bildwicklungen kommen kann und somit der Durchmesser der zu erzeugenden
Spulen begrenzt ist. Weiterhin kann es aufgrund der ständigen Wiederholung derselben
Störung zu einem ungleichmäßigen Spulenaufbau mit verdichteten Bereichen kommen. Auch
ist das Bildstörgetriebe verschleißbehaftet und erfordert regelmäßige Wartung.
[0005] Die
DE 195 48 257 A1 beschreibt die Probleme eines inhomogenen Spulenaufbaus sowie der unzureichenden
Bildstörung bei den üblichen periodischen Störfunktionen, beispielsweise Sägezahn-,
Sinus- oder Rechteckfunktionen und schlägt vor, die Steigung der periodischen Störfunktion
in den Nulldurchgängen sehr steil auszuführen und weiterhin die Bereiche in den Extrempunkten
mit möglichst geringer Verweildauer zu durchfahren, um die Entstehung von Bildwicklungen
noch wirkungsvoller zu verhindern. Weiterhin wird beschrieben, eine periodische Störfunktion
durch eine elektronische Steuerung des Antriebsmotors der Fadenführer zu verwirklichen.
Dies ermöglicht in Grenzen eine Variation der Amplitude und/oder der Periodendauer
der periodischen Störfunktion, um die Bildstörung zu verbessern. Dennoch basiert auch
diese elektronische Bildstörung auf der periodischen Wiederholung desselben Störzyklus,
so dass noch immer die Gefahr von Qualitätsproblemen bei den Spulen besteht.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine nachhaltige Bildstörung bei
guter Spulenqualität zu erzeugen.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
[0008] Bei einem Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen beim Wickeln von Kreuzspulen
in wilder Wicklung an einer Textilmaschine wird der Faden von einem Fadenführer über
einen hin und her gehenden Doppelhub changiert, wobei zur Erzeugung einer Bildstörung
die Changierfrequenz des Fadenführers während der Spulreise fortlaufend innerhalb
eines vorgegebenen Abweichungsbereichs um eine Nennfrequenz variiert wird. Eine entsprechende
Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen umfasst eine Steuerungseinrichtung zum
Steuern des Antriebs des Fadenführers und zum Erzeugen einer Bildstörung durch eine
Änderung der Changierfrequenz. Erfindungsgemäß wird eine zufällige Aneinanderreihung
einzelner Störmuster erzeugt, indem durch einen Zufallsgenerator je Störmuster ein
Sollwert für die Changierfrequenz aus dem Abweichungsbereich ausgewählt wird und die
Changierfrequenz durch eine Steuerungseinrichtung auf den jeweils ausgewählten Sollwert
eingestellt wird. Hierbei wird zumindest für jeden Doppelhub, nach einer Variante
der Erfindung für jeden Einzelhub, des Fadenführers ein anderer Wert der Changierfrequenz
eingestellt. Nach Erreichen des jeweils eingestellten Sollwerts wird der Wert der
Changierfrequenz über den weiteren Verlauf des Einzelhubes oder des Doppelhubes dann
jeweils konstant gehalten. Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei welchem ein sich
über mehrere Doppelhübe erstreckender Störzyklus periodisch wiederholt wird, und bei
welchem eine weitgehend kontinuierliche Änderung der Changierfrequenz über die Dauer
des Störzyklus erfolgt, wird nun mit Hilfe eines Zufallsgenerators jedem Doppelhub
oder jedem Einzelhub des Fadenführers ein anderer Wert der Changierfrequenz zugeordnet,
so dass die Bildstörung mit großer Flexibilität und auch bei größeren Spulendurchmessern
ohne Wiederholungen erfolgt. Ein Bildaufbau kann daher auch bei größeren Spulendurchmessern
nachhaltig vermieden werden. Weiterhin werden durch die für jeden Doppelhub bzw. für
jeden Einzelhub des Fadenführers unterschiedliche Changierfrequenz lokale Verdichtungen
an den Spulen zuverlässig vermieden, was zu einer verbesserten Qualität und einem
verbesserten Ablaufverfahren der Spulen führt.
[0009] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens erfolgt eine Änderung der Changierfrequenz
jeweils ausschließlich innerhalb eines Einzelhubes des Fadenführers. Auch wenn lediglich
jedem Doppelhub und nicht jedem Einzelhub ein Sollwert zugeordnet wird, erfolgt die
Änderung der Changierfrequenz jeweils lediglich innerhalb eines Einzelhubs. Hierdurch
wird bewirkt, dass über die Umkehrpunkte des Fadenführers keine Beschleunigung erfolgt,
sondern der Faden mit konstanter Geschwindigkeit abgelegt wird. Es hat sich herausgestellt,
dass die Neigung zur Abschlägerbildung hierdurch erheblich reduziert werden kann.
[0010] Nach einer ersten Ausführung der Erfindung erstreckt sich ein Störmuster über genau
einen Doppelhub, wobei für jeden Doppelhub ein anderer Sollwert für die Changierfrequenz
ausgewählt und eingestellt wird. Da sowohl die Größe als auch der Abstand der aufeinanderfolgenden,
jeweils für einen Doppelhub vorgegebenen Sollwerte unterschiedlich ist, kann eine
optimale Bildstörung erfolgen, wobei eine Wiederholung eines vorgegebenen Musters
nicht auftritt. Die Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen ist hierzu in einem
ersten Modus betreibbar, in welchem sich jedes einzelne Störmuster über genau einen
Doppelhub erstreckt. Die genannten Vorteile lassen sich jedoch auch erreichen, wenn
bereits für jeden Einzelhub (EH) ein anderer Sollwert (S) für die Changierfrequenz
(F) ausgewählt und eingestellt wird. Wesentlich ist dabei, dass nach Erreichen des
vorgegebenen Sollwerts innerhalb des Einzelhubs oder des Doppelhubs keine Änderung
der Changierfrequenz mehr erfolgt, da hierdurch sichergestellt ist, dass keine ganzzahligen
Windungsverhältnisse auftreten.
[0011] Nach einer anderen Ausführung der Erfindung erstreckt ein Störmuster sich über mehrere
Doppelhübe, wobei der durch den Zufallsgenerator ausgewählte Sollwert stufenweise
eingestellt wird und wobei jeweils einem Doppelhub oder jeweils einem Einzelhub eine
Stufe zugeordnet wird. Durch dieses Verfahren kann eine besonders sanfte Bildstörung
erfolgen, da die Geschwindigkeitsänderung von einem Doppelhub bzw. einem Einzelhub
zum Nächsten vergleichsweise gering ist. Ein derartiges Verfahren ist daher insbesondere
für höhere Liefergeschwindigkeiten geeignet. Die Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen
ist hierzu in einem zweiten Modus betreibbar, wobei die Vorrichtung vorzugsweise jederzeit
und beliebig auch während des Betriebs der Textilmaschine zwischen dem ersten und
dem zweiten Modus umschaltbar ist.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Sollwert hierbei in gleichmäßigen
Stufen eingestellt wird. Auch dies trägt zu einer sanfteren Bildstörung bei, da nur
eine geringe, stets gleiche Geschwindigkeitsänderung je Doppelhub oder je Einzelhub
durchgeführt wird. Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn eine Änderungsrate der Changierfrequenz
auf jeder Stufe gleich ist, damit in jeder Stufe der Anstiegswinkel der Geschwindigkeitszunahme
gleich ist. Dies trägt zu einer gleichmäßigen Bewicklung der Spulen bei.
[0013] Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt eine Änderung
der Changierfrequenz hierbei außerhalb der Kantenverlegebereiche der Kreuzspule. Die
Kantenverlegebereiche sind besonders empfindlich, so dass hier auf eine besonders
exakte Fadenablage zu achten ist. Hierdurch können Abschläger vermieden werden und
ein ruhiger Spulenaufbau ermöglicht werden, da eine Geschwindigkeitsänderung der Fadenverlegung
nur entlang des weniger empfindlichen Spulenkörpers erfolgt. Der Antrieb der Fadenführer
wird hierzu durch die Steuerungseinrichtung entsprechend angesteuert.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn zumindest eine Endlage des Fadenführers
durch wenigstens einen Sensor überwacht wird. Bei Ausbleiben eines Sensorsignals wird
dann die Änderung der Changierfrequenz blockiert. Hierdurch kann in günstiger Weise
sichergestellt werden, dass eine Geschwindigkeitsänderung nur dann erfolgt, wenn der
Fadenführer am Anfang des Bewicklungsbereiches der Spule steht und die Endlage bzw.
den Umkehrpunkt gerade passiert hat. Die Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen
weist hierzu einen entsprechenden Sensor auf, welcher mit der Steuerungseinrichtung
verbunden ist und bei Erfassung der Endlage ein entsprechendes Signal ausgibt. Die
Änderung der Changierfrequenz auf den nächsten Sollwert ist im Regelfall innerhalb
eines Einzelhubes abgeschlossen, so dass es ausreichend ist, nur eine der Endlagen
zu erfassen. Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann jedoch auch vorgesehen sein,
beide Endlagen zu erfassen, um eine Änderung in den empfindlichen Kantenverlegebereichen
sicher auszuschließen.
[0015] Nach einer Weiterentwicklung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Größe des
Abweichungsbereichs von der Nennfrequenz entsprechend den Betriebsparametern der Maschine
und/oder dem zu wickelnden Garnmaterial an einer Bedieneinheit der Steuerungsvorrichtung
voreingestellt wird. So kann beispielsweise bei einem stufenweisen Verfahren ein vergleichsweise
großer Abweichungsbereich eingestellt werden, da die Änderungen von jeweils sehr sanft
erfolgen, während bei einem Störzyklus, welcher sich lediglich über einen einzigen
Einzelhub oder einen einzigen Doppelhub erstreckt, die Größe des Abweichungsbereichs
entsprechend geringer eingestellt werden kann, um allzu große Sprünge der Changierfrequenz
von einem Einzelhub bzw. Doppelhub zum Nächsten zu vermeiden.
[0016] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn während der Änderung der Changierfrequenz auf
den jeweils ausgewählten Sollwert eine vorzugsweise optische Anzeige erfolgt. Die
Vorrichtung umfasst hierzu eine Anzeigevorrichtung, insbesondere eine optische Anzeigevorrichtung.
Die Aktivität der Bildstörung kann hierdurch in einfacher Weise durch eine Bedienperson
kontrolliert werden.
[0017] Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Übersichtsdarstellung einer Textilmaschine mit einer Vorrichtung zur Vermeidung
von Bildwicklungen,
- Fig. 2
- eine Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Vermeidung von Bildwicklungen
nach einer ersten Ausführung,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Vermeidung von
Bildwicklungen, sowie
- Fig. 4
- eine Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Vermeidung von Bildwicklungen
nach einer zweiten Ausführung.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Beispiel einer Textilmaschine 1, vorliegend einer Spinnmaschine,
an welcher das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft
einsetzbar sind. Die Spinnmaschine 1 weist eine Vielzahl nebeneinander angeordneter
Arbeitsstellen 2 auf, an welchen jeweils ein gesponnenes Garn 3 auf eine Kreuzspule
4 aufgewickelt wird. Die Spule 4 wird hierzu durch eine Reibwalze 5 angetrieben, während
zugleich der Faden 3 durch einen Fadenführer 6 über den Hub der Spule H hin und her
changiert wird, so dass der Faden 3 schließlich kreuzweise auf der Spule 4 abgelegt
wird.
[0019] Die Reibwalzen 5 sind durch eine durchgehende Welle 7 miteinander verbunden und an
einem Ende der Spinnmaschine 1 durch einen Antrieb 8 zentral angetrieben. Die Fadenführer
6 sämtlicher Arbeitsstellen 2 sind durch eine maschinenlange Changierstange 9 miteinander
verbunden, welche ebenfalls durch einen Zentralantrieb 10 angetrieben wird. Der Antrieb
der Changierstange 9 beinhaltet hierbei über ein spezielles Hubkurvengetriebe, welches
die Drehbewegung des Zentralantriebs 10 eine Hin- und Herbewegung der Changierstange
9 umwandelt. Da die Spulen 4 an ihrem Umfang stets mit derselben Geschwindigkeit angetrieben
werden und andererseits die Changierfrequenz F über die gesamte Spulreise konstant
ist, wird das Garn 3 in wilder Wicklung, d.h. mit einem konstanten Fadenkreuzungswinkel
auf die Spulen 4 aufgewickelt. Das Windungsverhältnis, welches als Anzahl der Spulenumdrehungen
pro Doppelhub DH definiert ist, wird hingegen bei zunehmendem Spulendurchmesser kleiner.
[0020] Um die bei dieser Wicklungsart mit sich änderndem Windungsverhältnis immer wieder
auftretenden Bildwicklungen zu verhindern, ist eine Vorrichtung 12 zur Vermeidung
von Bildwicklungen vorgesehen, welche die Changierfrequenz F innerhalb eines bestimmten
Abweichungsbereichs A um eine Nennfrequenz NF variiert, um das Auftreten ganzzahliger
Windungsverhältnisse zu verhindern. Die Vorrichtung 12 umfasst hierzu eine Steuerungseinrichtung
14 mit einem Zufallsgenerator 11, welche mit dem Antrieb 10 der Changierstange 9 verbunden
ist und diesen entsprechend steuert. Vorliegend ist ein Antrieb 10 der Fadenführer
6 als elektronisch gesteuerter Zentralantrieb vorgesehen, wobei der Antrieb 10 zur
Erzeugung des Doppelhubs DH ein Hubkurvengetriebe antreibt. Die Erfindung ist jedoch
ebenso bei einer elektronisch gesteuerten Einzelchangierung je Spinnstelle einsetzbar.
Weiterhin ist die Steuerungseinrichtung 14 mit dem Antrieb 8 der Spulung, welcher
vorliegend ebenfalls als Zentralantrieb ausgebildet ist, steuermäßig verbunden. Die
Drehzahl des Spulantriebs 8 wird durch einen hier nicht dargestellten Drehzahlsensor
erfasst und bildet die Eingangsgröße der Steuerungseinrichtung 14 für die Berechnung
der Nennfrequenz NF des Changierantriebs. Weiterhin kann vorgesehen sein, die Drehzahl
des Changierantriebes 8 ebenfalls zu erfassen, wie vorliegend durch eine punktierte
Linie dargestellt. Durch den Zufallsgenerator 11 wird, wie im Folgenden noch näher
beschriebenen, ein zufälliger ein Sollwert S ausgegeben, welcher ebenfalls eine Eingangsgröße
der Steuerungseinrichtung 14 bildet. Durch die Steuereinrichtung 14 wird nun hieraus
ein Störmuster 13 erzeugt und der Antrieb 10 des Fadenführers entsprechend beaufschlagt,
bis durch den Zufallsgenerator 11 der nächste Sollwert S vorgegeben wird. Der Antrieb
10 wird hierbei derart gesteuert, dass für jeden Doppelhub DH eine andere Changierfrequenz
F eingestellt wird.
[0021] Im Unterschied zum Stand der Technik, bei dem ein vorgegebener Störzyklus, der sich
über eine Vielzahl von Doppelhüben erstreckt, fortlaufend wiederholt wird, wird durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung 12 nun eine zufällige Aneinanderreihung einzelner
Störmuster 13 erzeugt. Hierdurch kann auch bei großen Spulendurchmessern das Auftreten
von Bildwicklungen vermieden werden, während im Stand der Technik durch das ständige
Wiederholen desselben Störzyklus dennoch Bildwicklungen oder Spiegelbildungen auftreten
konnten. Da bei der erfindungsgemäßen Bildstörung weiterhin für jeden Doppelhub DH
eine andere Changierfrequenz F eingestellt wird, kann ein sehr gleichmäßiger Spulenaufbau
ohne Verdichtungszonen erzielt werden.
[0022] Fig. 2 zeigt eine erste Ausführung der Erfindung, bei welcher ein Verfahren zur Vermeidung
von Bildwicklungen dargestellt ist, welches die Bildstörung weiter verbessert und
einen gleichmäßigen Spulenaufbau ermöglicht. Im oberen Bereich der Darstellung ist
hierbei jeweils eine aufeinanderfolgende Anzahl von Doppelhüben DH des Fadenführers
6 bzw. der Changierstange 9 symbolisch über einen bestimmten Zeitraum dargestellt,
während im darunter liegenden Bereich der Darstellung der Verlauf der Changierfrequenz
F über die gezeigte Anzahl an Doppelhüben DH bzw. über die entsprechende Zeitdauer
dargestellt ist. Die Größe der Changierfrequenz F wird hierbei als prozentuale Abweichung
von der Nennfrequenz NF angegeben, so dass gemäß der vorliegenden Darstellung der
Wert Null genau der Nennfrequenz NF der Changierfrequenz F entspricht.
[0023] Der Zufallsgenerator 11 wählt nun zur Erzeugung jedes einzelnen Störmusters 13 einen
Sollwert S aus, welcher sich innerhalb eines vorgegebenen Abweichungsbereichs A um
die Nennfrequenz NF befindet. Vorliegend beträgt der Abweichungsbereich A ±6 % von
der Nennfrequenz NF, welche dem Wert Null entspricht. Der Abweichungsbereich A kann
jedoch auch asymmetrisch zur Nennfrequenz NF liegen. Der durch den Zufallsgenerator
11 vorgegebene Sollwert S für die Changierfrequenz F wird durch die Steuerungseinrichtung
14 auf den jeweils ausgewählten Sollwert S eingestellt und eine Zeit lang gehalten,
anschließend wird der nächste durch den Zufallsgenerator vorgegebene Sollwert S2 angefahren
und gehalten und so weiter. Dadurch, dass die aufeinander folgenden Sollwerte S1,
S2, S3 usw. stets zufällig ausgewählt werden, wobei positive wie auch negative Abweichungen
von der Nennfrequenz NF in beliebiger, zufälliger Reihenfolge nacheinander durchführbar
sind, ist eine sehr flexible und nachhaltige Bildstörung möglich. Die Gefahr von Bildwicklungen
wird hierdurch nahezu vollständig vermieden, während durch den ständigen Wechsel der
Changierfrequenz ein sehr viel gleichmäßigerer Spulenaufbau ermöglicht wird.
[0024] Wie weiterhin der Fig. 2 entnehmbar, wird hierbei für jeden Doppelhub DH des Fadenführers
6 ein anderer Sollwert S für die Changierfrequenz F vorgegeben und durch die Steuerungseinrichtung
14 eingestellt. Hierdurch kann nahezu vollständig vermieden werden, dass die Fäden
3 zweier aufeinanderfolgender Windungsschichten übereinander oder sehr nahe nebeneinander
abgelegt werden, so dass auch bei größeren Spulendurchmessern nahezu keine Bildwicklungen
mehr auftreten können.
[0025] Vorliegend ist eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung dargestellt,
nach welcher eine Änderung der Changierfrequenz F jeweils ausschließlich eines Einzelhubes
EH des Fadenführers 6 bzw. der Changierstange 9 erfolgt. Ein Störmuster 13 erstreckt
sich hierbei über genau einen Doppelhub DH der Changierstange 9, wobei die Änderung
der Changierfrequenz F vom derzeitigen Istwert auf den nächsten Sollwert S jeweils
ausschließlich innerhalb eines Einzelhubes EH des Fadenführers 6 erfolgt. Wie vorliegend
dargestellt, beginnt die Änderung der Changierfrequenz F genau am Anfang eines Einzelhubes
EH in der linken Endlage LE und ist beendet, bevor der Fadenführer 6 die andere Endlage
RE erreicht. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass in den Kantenbereichen
der Spulen 4, also in den Endlagen LE und RE des Fadenführers 6, keine Änderung der
Changierfrequenz F erfolgt und somit der Faden 3 in den empfindlichen Kantenbereichen
nicht beschleunigt wird. Es hat sich gezeigt, dass hierdurch die Bildung von Abschlägern,
d. h. Fadenstücke, die an den Stirnseiten der Spulen 4 aus dem Kantenbereich abrutschen
und weiter innen liegende Lagen als Sekante überspannen, weitgehend vermieden werden
kann. Derartige Abschläger beeinträchtigen das Ablaufverhalten und die Weiterverarbeitung
der Spule 4 massiv, so dass durch die weitgehende Vermeidung der Abschläger nun sehr
hochwertige Spulen 4 erzeugt werden können. Weiterhin wird durch die Änderung der
Changierfrequenz F ausschließlich entlang des Spulenkörpers ein sehr gleichmäßiger
Spulenaufbau ermöglicht. Abweichend zu der gezeigten Ausführung können diese Vorteile
auch erreicht werden, wenn bereits für jeden Einzelhub EH eine andere Changierfrequenz
F eingestellt wird. Ein Störmuster erstreckt sich in diesem Fall über genau einen
Einzelhub EH des Fadenführers, wobei auch hier bevorzugt die Änderung der Changierfrequenz
F bevorzugt ausschließlich außerhalb der Kantenbereiche, also außerhalb der Endlagen
LE und RE des Fadenführers, erfolgt.
[0026] Fig. 3 zeigt eine Ausführung der Erfindung wie in Fig. 2 dargestellt, wobei jedoch
der Abweichungsbereich A gegenüber dem der Fig. 3 geringer ist. Vorliegend ist ein
Abweichungsbereich A von ±4 % der Nennfrequenz NF dargestellt. Beispielsweise kann
es bei höheren Liefergeschwindigkeiten sinnvoll sein, den Abweichungsbereich A auf
einen etwas niedrigeren Wert einzustellen, um sehr große Sprünge der Changierfrequenz
F zwischen zwei aufeinanderfolgenden Doppelhüben DH zu verhindern. Die Vorrichtung
12 weist hierzu eine Bedieneinheit 17 auf. Auch dies trägt zu einem ruhigeren und
gleichmäßigeren Spulenaufbau bei. Die Größe des Abweichungsbereichs A kann somit in
vorteilhafter Weise entsprechend der Betriebsparameter der Maschine 1, beispielsweise
entsprechend der Liefergeschwindigkeit oder auch in Abhängigkeit des zu wickelnden
Garnmaterials, eingestellt werden.
[0027] Wie weiterhin in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt, kann die Änderung der Changierfrequenz
F auf einen neuen Sollwert S jeweils durch eine Anzeige dargestellt werden, was vorliegend
durch entsprechende Sternchen symbolisiert ist. Die Steuerungseinrichtung 14 umfasst
hierzu eine Anzeigevorrichtung 17 (s. Fig. 1), beispielsweise eine LED, welche an
der Steuerungseinrichtung 14 angebracht ist, und welche die Änderung der Changierfrequenz
F jeweils durch ein kurzes Aufleuchten anzeigt. Das Bedienpersonal erhält hierdurch
auch optisch sichtbare Informationen über die Ausführung der Bildstörung. Besonders
vorteilhaft kann die Änderung der Changierfrequenz F durch die Steuereinrichtung 14
gesteuert werden, wenn wenigstens eine der Endlagen LE und RE des Fadenführers 6 durch
wenigstens einen Sensor 15 überwacht wird. Wie in Fig. 1 dargestellt, wird beispielsweise
der linke Umkehrpunkt bzw. die linke Endlage LE der Changierstange 9 durch einen Sensor
15 überwacht. Der Sensor 15 kann beispielsweise direkt im Bereich eines Fadenführers
6 oder auch im Bereich der maschinenlangen Changierstange 9 angeordnet sein kann.
Ebenso kann der Sensor jedoch direkt im Bereich des Antriebes 10 vorgesehen sein.
Der Sensor 15 bildet ebenfalls eine Eingangsgröße für die Steuerungseinrichtung 14.
Bei Ausbleiben des Sensorsignals des Sensors 15 wird durch das Steuergerät 14 die
Änderung der Changierfrequenz F blockiert, so dass die Abstimmung der Änderung der
Changierfrequenz F auf den Bereich außerhalb der Kantenverlegebereiche der Spule 4
in günstiger Weise möglich ist.
[0028] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführung der Erfindung, bei welcher ein Störmuster
13 sich über mehrere Doppelhübe DH erstreckt. Der durch den Zufallsgenerator 11 ausgewählte
Sollwert S wird hierbei durch die Steuerungsvorrichtung 14 stufenweise eingestellt,
wobei jeweils einem Doppelhub DH jeweils eine Stufe zugeordnet wird. Nachdem der erste
Sollwert S1 in mehreren Stufen erreicht wurde, wird zunächst wieder die Nennfrequenz
NF stufenweise eingestellt und anschließend der nächste Sollwert S2 ebenfalls in mehreren
Stufen angefahren, wobei wiederum einem Doppelhub DH eine Stufe zugeordnet wird. Nach
vorliegender Darstellung wird der jeweils ausgewählte Sollwert S in gleichmäßigen
Stufen eingestellt. Ebenso wie bei den vorbeschriebenen Ausführungen der Erfindung
wird durch das stufenweise Anfahren des Sollwerts S jedem Doppelhub DH ein anderer
Wert der Changierfrequenz F zugeordnet. Durch das stufenweise Einstellen des jeweils
neu vorgegeben Sollwerts S wird eine besonders sanfte Bildstörung erzeugt, da die
Änderung der Changierfrequenz F zwischen zwei aufeinander folgendenden Doppelhüben
DH vergleichsweise gering ist. Auch bei dieser Ausführung der Erfindung ist es wiederum
möglich, jedem Einzelhub EH einen anderen Wert der Changierfrequenz F zuzuordnen und
somit den Sollwert S stufenweise, vorzugsweise in gleichmäßigen Stufen anzufahren.
[0029] Ein besonders gleichmäßiger Spulenaufbau kann hierbei erreicht werden, wenn wie auch
vorliegend dargestellt, die Änderungsrate der Changierfrequenz F auf jeder Stufe gleich
ist. Die beschriebene Ausführung der Erfindung wird daher bevorzugt bei hohen Liefergeschwindigkeiten
ab 150 Meter pro Minute eingesetzt. Ebenso kann dieses besonders sanfte Verfahren
zur Vermeidung von Bildwicklungen bei Garnen, die stark kringeln oder über eine hohe
Dehnung verfügen, sehr vorteilhaft eingesetzt werden.
[0030] Um eine Änderung der Changierfrequenz F in den Kantenverlegebereichen zu vermeiden,
ist auch hier vorgesehen, dass eine Änderung der Changierfrequenz F ausschließlich
innerhalb eines Einzelhubes EH erfolgt, was in vorteilhafter Weise durch einen Sensor
15 erfolgen kann, welcher wenigstens eine der Endlagen LE, RE der Fadenführer 6 bzw.
der Changierstange 9 erfasst. Auch nach diesem Verfahren ist selbstverständlich eine
Einstellung der Größe des Abweichungsbereichs A möglich, um eine Anpassung an verschiedene
Parameter zu ermöglichen.
[0031] Auch bei dieser Ausführung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn während der Änderung
der Changierfrequenz F auf den jeweils ausgewählten Sollwert S eine optische Anzeige
erfolgt. Vorliegend erfolgt die optische Anzeige bis zum Erreichen des durch die Steuerungseinrichtung
13 vorgegebenen Sollwerts über mehrere Stufen, so dass LED hier über einen etwas längeren
Zeitraum leuchtet. Bei einer Vorrichtung 12 zur Vermeidung von Bildwicklungen, bei
welcher zwischen zwei Modi entsprechend den beiden beschriebenen Verfahren umgeschalten
werden kann, kann das Bedienpersonal kann somit anhand der optischen Anzeige auch
erkennen, nach welchem Verfahren die Bildstörung durchgeführt wird. Das Umschalten
zwischen den beiden Modi kann ebenfalls über die Bedieneinheit 17 erfolgen.
[0032] Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Vermeidung von Bildwicklungen ist es somit erstmals möglich, eine Wiederholung eines
Störzyklus bzw. eines Störmusters zu vermeiden, in dem bei jedem Doppelhub des Fadenführers
ein anderer Wert der Changierfrequenz eingestellt wird. Dadurch kann ein besonders
gleichmäßiger Spulenaufbau erzeugt werden, welcher Verdichtungszonen und Abschläger
vermeidet und somit ein gutes und gleichmäßiges Ablaufverhalten sowie gute Färbbarkeit
gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Textilmaschine, Spinnmaschine
- 2
- Arbeitsstellen
- 3
- Faden, Garn
- 4
- Kreuzspule
- 5
- Reibwalze
- 6
- Fadenführer
- 7
- Spulwelle
- 8
- Antrieb Spulwelle
- 9
- Changierstange
- 10
- Antrieb Changierstange, Antrieb Fadenführer
- 11
- Zufallsgenerator
- 12
- Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen
- 13
- Störmuster
- 14
- Steuerungseinrichtung
- 15
- Sensor
- 16
- Störzyklus
- 17
- Anzeigevorrichtung
- 18
- Bedieneinheit
- H
- Hub
- F
- Changierfrequenz
- S
- Sollwert
- A
- Abweichungsbereich
- NF
- Nennfrequenz
- DH
- Doppelhub
- EH
- Einzelhub
- LE
- linke Endlage
- RE
- rechte Endlage
1. Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen beim Wickeln von Kreuzspulen (4) in wilder
Wicklung an einer Textilmaschine (1), wobei der Faden (3) von einem Fadenführer (6)
über einen hin- und hergehenden Doppelhub (DH) changiert wird und wobei zur Erzeugung
einer Bildstörung die Changierfrequenz (F) des Fadenführers (6) während der Spulreise
fortlaufend innerhalb eines vorgegebenen Abweichungsbereiches (A) um eine Nennfrequenz
(NF) variiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine zufällige Aneinanderreihung einzelner Störmuster (13) erzeugt wird, indem durch
einen Zufallsgenerator (11) je Störmuster (13) ein Sollwert (S) für die Changierfrequenz
(F) aus dem Abweichungsbereich (A) ausgewählt wird und die Changierfrequenz (F) durch
eine Steuerungseinrichtung (14) auf den jeweils ausgewählten Sollwert (S) eingestellt
wird, wobei für jeden Doppelhub (DH) oder für jeden Einzelhub (EH) des Fadenführers
(6) ein anderer, über den weiteren Verlauf des Einzelhubs (EH) oder Doppelhubs (DH)
konstanter Wert der Changierfrequenz (F) eingestellt wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine Änderung der Changierfrequenz (F) jeweils ausschließlich innerhalb eines Einzelhubes
(EH) des Fadenführers (6) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Störmuster (13) sich über genau einen Doppelhub (DH) erstreckt, wobei für jeden
Doppelhub (DH) ein anderer Sollwert (S) für die Changierfrequenz (F) ausgewählt und
eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Störmuster (13) sich über genau einen Einzelhub (EH) erstreckt, wobei für jeden
Einzelhub (EH) ein anderer Sollwert (S) für die Changierfrequenz (F) ausgewählt und
eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Störmuster (13) sich über mehrere Doppelhübe (DH) erstreckt, wobei der durch
den Zufallsgenerator (11) ausgewählte Sollwert (S) stufenweise eingestellt wird und
wobei jeweils einem Doppelhub (DH) oder einem Einzelhub (EH) eine Stufe zugeordnet
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert (S) in gleichmäßigen Stufen eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Änderungsrate der Changierfrequenz (F) auf jeder Stufe gleich ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung der Changierfrequenz (F) außerhalb der Kantenverlegebereiche der Kreuzspule
(4) erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Endlage des Fadenführers (6) durch wenigstens einen Sensor (15) überwacht wird
und bei Ausbleiben eines Sensorsignals die Änderung der Changierfrequenz blockiert
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe des Abweichungsbereiches (A) entsprechend der Betriebsparameter der Maschine
(1) und/oder des zu wickelnden Garnmaterials voreingestellt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Änderung der Changierfrequenz (F) auf den jeweils ausgewählten Sollwert
(S) eine optische Anzeige erfolgt.
12. Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen (12) beim Wickeln von Kreuzspulen (4)
in wilder Wicklung an einer Textilmaschine (1), mit einem Fadenführer (6), welcher
einen Faden (3) über einen hin- und hergehenden Doppelhub (DH) changiert, mit einem
Antrieb (10) zum Erzeugen der Hin- und Herbewegung des Fadenführers (6) und mit einer
Steuerungseinrichtung (14) zum Steuern des Antriebs (10) und zum Erzeugen einer Bildstörung
durch eine Änderung der Changierfrequenz (F) des Fadenführers innerhalb eines vorgegebenen
Abweichungsbereiches (A), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (14) einen Zufallsgenerator (11) umfasst, durch welchen
jeweils ein Sollwert (S) für die Changierfrequenz (F) vorgebbar ist, und dass die
Steuerungseinrichtung mit Hilfe des Zufallsgenerators (11) die Changierfrequenz (F)
des Fadenführers (6) derart steuert, dass eine zufällige Aneinanderreihung einzelner
Störmuster (13) erzeugt wird, wobei für jeden Doppelhub (DH) oder für jeden Einzelhub
(EH) des Fadenführers (6) ein anderer, über den weiteren Verlauf des Einzelhubs (EH)
oder Doppelhubs (DH) konstanter Wert der Changierfrequenz (F) eingestellt wird.
13. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (12) in einem ersten Modus betreibbar ist, in welchem jedes einzelne
Störmuster (13) sich über genau einen Doppelhub (DH) oder über genau einen Einzelhub
(EH) erstreckt.
14. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (12) in einem zweiten Modus betreibbar ist, in welchem jedes einzelne
Störmuster (13) sich über mehrere Doppelhübe (DH) erstreckt, wobei die Vorrichtung
(12) beliebig zwischen dem ersten und dem zweiten Modus umschaltbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (14) den Antrieb (10) des Fadenführers (6) derart steuert,
dass die Änderung der Changierfrequenz (F) außerhalb der Kantenverlegebereiche der
Kreuzspule (4) erfolgt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (14) mit wenigstens einem Sensor (15) verbunden ist, welcher
eine Endlage des Fadenführers (6) überwacht und bei Erfassung der Endlage ein entsprechendes
Signal ausgibt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 - 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (15) derart mit der Steuerungseinrichtung (14) verbunden ist, dass bei
Ausbleiben des Sensorsignals die Änderung der Changierfrequenz (F) blockiert wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 - 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerungseinrichtung (14) eine Anzeigevorrichtung (17), insbesondere eine optische
Anzeigevorrichtung (17), zugeordnet ist, welche eine Änderung der Changierfrequenz
(F) anzeigt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 - 18, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Steuerungsvorrichtung (14) eine Bedieneinheit (18) verbunden ist, mittels
welcher die Größe des Abweichungsbereiches (A) einstellbar ist.