[0001] Die Erfindung betrifft eine fluidbetätigte Drehantriebsvorrichtung, mit einem Statorkörper
und einem relativ zu dem Statorkörper um eine Drehachse verdrehbaren Abtriebskörper,
ferner mit einem drehfest mit dem Abtriebskörper verbundenen und um die Drehachse
verschwenkbaren Antriebsarm, und mit zwei jeweils eine bogenförmige Längserstreckung
aufweisenden Faltenbälgen, die mit einander zugewandten konkaven Längsseiten nebeneinander
angeordnet sind, wobei sie jeweils einen an dem Statorkörper befestigten ortsfesten
Endabschnitt und einen diesbezüglich entgegengesetzten, beabstandet zu der Drehachse
mit dem Antriebsarm bewegungsgekoppelten beweglichen Endabschnitt aufweisen, wobei
die beiden Faltenbälge durch gesteuerte interne Fluidbeaufschlagung zumindest bereichsweise
längenvariabel sind, um mit ihren beweglichen Endabschnitten eine Schwenkkraft auf
den Antriebsarm auszuüben.
[0002] Eine aus der
DE 10149395 A1 bekannte Drehantriebsvorrichtung dieser Art enthält zwei kreisbogenförmig gekrümmte
Faltenbälge, die jeweils einenends ortsfest an einem Statorkörper und andernends an
einem verschwenkbaren Antriebsarm befestigt sind. Der Antriebsarm ist drehfest mit
einer Schwenkachse verbunden, die einen Kraftabgriff zum Abgriff einer Drehbewegung
bildet und mithin als Abtriebskörper fungiert. Durch gesteuerte Fluidbeaufschlagung
der Innenräume der beiden Faltenbälge kann der Antriebsarm zu einer Schwenkbewegung
angetrieben werden, um eine gewünschte Drehbewegung des Abtriebskörpers zu erzeugen.
Während eines solchen Vorganges findet eine gegensinnige Verlängerung und Verkürzung
der beiden Faltenbälge statt, wobei die an dem Antriebsarm angeordneten Endabschnitte
der Faltenbälge, die als bewegliche Endabschnitte bezeichnet werden können, die Schwenkbewegung
des Antriebsarmes unmittelbar mitmachen.
[0003] Eine gewisse Unzulänglichkeit dieser bekannten Drehantriebsvorrichtung besteht darin,
dass die Faltenbälge über eine hohe Elastizität verfügen müssen, um sich entsprechend
der angestrebten Schwenkbewegung des Antriebsarmes verformen zu können. Mit einer
hohen Elastizität der Faltenbälge ist die Problematik einer radialen Aufweitung verbunden,
wenn die Drehantriebsvorrichtung mit großen Fluiddrücken betrieben wird. Dies kann
zu nichtlinearen Schwenkbewegungen des Antriebsarmes führen und dementsprechend die
abtriebsseitige Drehbewegung beeinträchtigen. Um der Problematik entgegenzuwirken,
kann die Faltenwand des Faltenbalges zwar durch Stützmittel radial abgestützt werden.
Dies hat allerdings einen relativ komplexen und aufwendigen Aufbau der Drehantriebsvorrichtung
zur Folge.
[0004] Aus der
DE 43 12 503 A1 geht ein Faltenbalg hervor, der einstückig aus Kunststoff oder Gummi hergestellt
ist. Eine faltenartig strukturierte Wand des Faltenbalges ist endseitig einstückig
mit je einem Befestigungsbauteil verbunden.
[0005] In der
DE 43 28 522 A1 wird ein Schwenkflügelantrieb beschrieben, der einen in einem Statorgehäuse angeordneten
Rotor aufweist, welcher mit einem radial abstehenden Flügel versehen ist. Zwischen
dem Statorgehäuse und dem Rotor sind zwei bogenförmige Faltenbälge angeordnet, die
sich einerseits ortsfest am Statorgehäuse und andererseits an dem Flügel abstützen.
Durch abwechselnde Fluidbeaufschlagung der beiden Faltenbälge kann der Rotor zu einer
Drehbewegung angetrieben werden. Die Antriebskraft wird hierbei von den Faltenbälgen
jeweils direkt in den Flügel des Rotors eingeleitet.
[0006] Eine ähnlich aufgebaute Antriebsvorrichtung ist aus der
US 3 977 648 bekannt. Dort besteht zudem die Möglichkeit, einen Rotor mit mehreren radial abstehenden
Flügeln auszustatten, so dass er gleichzeitig von einer größeren Anzahl von Faltenbälgen
beaufschlagt werden kann. Die einzelnen Faltenbälge können einstückig strukturiert
sein.
[0007] Aus der
DE 10 2006 022 855 A1 ist es bereits bekannt, den Greifkörper einer mechanisch arbeitenden Greifervorrichtung
einstückig durch ein generatives Fertigungsverfahren herzustellen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine fluidbetätigte Drehantriebsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei kostengünstiger Herstellung und langer
Lebensdauer eine Erzeugung gleichförmiger Drehbewegungen begünstigt.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass sich zwischen den
beiden beweglichen Endabschnitten der Faltenbälge ein starrer Koppelsteg erstreckt,
der über eine erste Gelenkeinrichtung mit dem einen beweglichen Endabschnitt und über
eine diesbezüglich beabstandete zweite Gelenkeinrichtung mit dem anderen beweglichen
Endabschnitt gelenkig verbunden ist, und dass der Antriebsarm mit radialem Abstand
zu der Drehachse über eine zu der ersten und zweiten Gelenkeinrichtung beabstandete
dritte Gelenkeinrichtung gelenkig mit dem Koppelsteg verbunden ist, wobei jede Gelenkeinrichtung
eine zu der Drehachse parallele Gelenkachse definiert.
[0010] Auf diese Weise wirken die beiden Faltenbälge mit ihren beweglichen Endabschnitten
nicht direkt, sondern mittelbar unter Zwischenschaltung eines sie verbindenden Koppelsteges
antriebsmäßig mit dem Antriebsarm zusammen. Der Koppelsteg ist dabei relativ zum beweglichen
Endabschnitt jedes Faltenbalges und zugleich auch relativ zu dem Antriebsarm verschwenkbar,
was durch die Gelenkeinrichtungen gewährleistet ist. Ein damit verbundener Vorteil
besteht darin, dass die Längenvariation der Faltenbälge bezüglich der Schwenkbewegung
des Antriebsarmes in gewisser Weise entkoppelt ist, so dass keine relevanten Verspannungen
auftreten können. Auch wenn die Struktur der Faltenbälge keine besonders hohe Elastizität
aufweist und mithin das Verformungsvermögen der Faltenbälge eingeschränkt ist, lassen
sich durch die Gelenkstruktur relativ große Schwenkwinkel des Antriebsarmes erzielen.
Mit Hilfe der Gelenkstruktur lässt sich bei Bedarf eine vorteilhafte Bewegungsübersetzung
realisieren. Wenn die Faltenbälge strukturell eher steif ausgelegt sind, bringt dies
den Vorteil mit sich, dass sie auch bei hoher Innendruckbeaufschlagung nicht zur radialen
Aufweitung tendieren, so dass ohne aufwendige Abstützmaßnahmen gleichförmige Drehbewegungen
erzeugt werden können.
[0011] Aufgrund ihrer vorteilhaften Struktur erlaubt die Drehantriebsvorrichtung auch eine
präzise Drehpositionierung des Abtriebskörpers und bei Bedarf eine exakte Regulierung
der auf den Antriebsarm einwirkenden Schwenkkraft und mithin des an dem Abtriebskörper
abgreifbaren Drehmomentes. Im Übrigen lässt sich mit der erfindungsgemäßen Drehantriebsvorrichtung
bei geringer Baugröße und geringem Gewicht ein vergleichsweise hohes Abtriebsdrehmoment
generieren.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0013] Die beiden Faltenbälge sind mit ihren ortsfesten Endabschnitten zweckmäßigerweise
starr an dem Statorkörper befestigt. Eine solche Befestigung lässt sich besonders
einfach realisieren, indem die Faltenbälge beispielsweise einstückig an den Statorkörper
angeformt werden.
[0014] Der Statorkörper greift zweckmäßigerweise mit einem Halteabschnitt zwischen die beiden
ortsfesten Endabschnitte der Faltenbälge ein. Auf diese Weise besteht die vorteilhafte
Möglichkeit, die beiden ortsfesten Endabschnitte auf einander entgegengesetzten Seiten
des Halteabschnittes und in unmittelbarer Nähe zueinander anzuordnen. Der Halteabschnitt
kann in vorteilhafter Weise genutzt werden, um darin ein Fluidkanalsystem auszubilden,
mit dessen Hilfe die Faltenbälge im Innern gesteuert mit Druckmedium beaufschlagbar
sind, um sie nach Bedarf zu aktivieren.
[0015] Vorzugsweise verfügt jeder Faltenbalg über eine faltenartig strukturierte und daher
als Faltenwand bezeichenbare Umfangswand. Diese ist zweckmäßigerweise unter gleichzeitiger
Abdichtung einstückig an dem Halteabschnitt des Statorkörpers befestigt.
[0016] Es ist zweckmäßig, wenn jeder Faltenbalg eine periphere Faltenwand aufweist, deren
Faltentiefe im Bereich der dem jeweils benachbarten Faltenbalg entgegengesetzten konvexen
Längsseite größer ist als im Bereich der konkaven Längsseite. Die Faltentiefe im Bereich
der konkaven Längsseite kann sogar gleich null betragen. Insbesondere kann jeder Faltenbalg
über eine periphere Faltenwand verfügen, die so strukturiert ist, dass sie im Bereich
ihrer konkaven Längsseite ungefaltet ist und dadurch zwar biegbar, zugleich jedoch
längeninvariant ist. Bei einer solchen Struktur äußert sich die durch gesteuerte Fluidbeaufschlagung
hervorrufbare Längenvariation jedes Faltenbalges in einer Verlängerung oder Verkürzung
insbesondere im Bereich der konvexen Längsseite, während die Faltenwand in ihrer Länge
zunehmend weniger oder gar nicht verändert wird, je näher sich die Wandbereiche bei
der konkaven Längsseite befinden.
[0017] Die Drehachse des Abtriebskörpers verläuft zweckmäßigerweise zwischen den beiden
Faltenbälgen, und zwar insbesondere mit gleichem Abstand zu beiden Faltenbälgen, wenn
man den nicht fluidbeaufschlagten Ausgangszustand der Faltenbälge zugrundelegt. Die
beiden Faltenbälge können insbesondere so angeordnet sein, dass sie sich jeweils ein
Stückweit bogenförmig um die Drehachse des Abtriebskörpers herum erstrecken.
[0018] Abtriebskörper und Antriebsarm sind vorzugsweise einstückig miteinander ausgebildet.
Der Abtriebskörper kann beispielsweise scheiben-, platten- oder tellerförmig ausgebildet
sein.
[0019] Der Abtriebskörper eignet sich als Träger für jegliche mittels einer hin- und hergehenden
Drehbewegung zu positionierende Komponente. Eine solche Komponente kann beispielsweise
eine zum lösbaren Ergreifen von Gegenständen dienende Greifvorrichtung sein. Es besteht
im Übrigen auch die Möglichkeit, den Abtriebskörper unmittelbar als Bestandteil einer
rotativ zu bewegenden Komponente auszubilden, beispielsweise als Basiskörper einer
Greifvorrichtung, an dem mindestens ein schwenkbewegliches Greifelement angeordnet
ist.
[0020] Bei einer besonders einfachen Ausführungsform der Drehantriebsvorrichtung sind die
Gelenkachsen sämtlicher drei Gelenkeinrichtungen quer zu ihrer Achsrichtung jeweils
ortsfest bezüglich der beiden durch eine jeweilige Gelenkeinrichtung aneinander angelenkten
Komponenten angeordnet. Die durch eine Gelenkeinrichtung aneinander angelenkten Komponenten
sind mithin mit Bezug zur zugeordneten Gelenkachse radial allseits gegeneinander abgestützt,
so dass zwischen den aneinander angelenkten Komponenten ausschließlich eine Schwenkbewegung
möglich ist.
[0021] Insbesondere zur Erzeugung relativ großer Abtriebsdrehwinkel des Abtriebskörpers
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn sich die ausschließlich mögliche relative
Schwenkbeweglichkeit nur auf die über die erste Gelenkeinrichtung und über die zweite
Gelenkeinrichtung aneinander angelenkten Komponenten bezieht. In Bezug auf die dritte
Gelenkeinrichtung ist dann hingegen vorgesehen, dass deren Gelenkachse in einer zur
Drehachse des Abtriebskörpers rechtwinkeligen Ebene quer zu einer gedachten Verbindungsgeraden
beweglich ist, die zwischen den Gelenkachsen der ersten und zweiten Gelenkeinrichtung
verläuft. Insbesondere ist hierbei vorgesehen, dass die Gelenkachse der dritten Gelenkeinrichtung
relativ zum Antriebsarm in bezüglich der Drehachse des Abtriebskörpers radialer Richtung
beweglich ist.
[0022] Auf diese Weise ist der Koppelsteg an dem Antriebsarm derart gelagert, dass er zum
einen relativ zum Antriebsarm verschwenkbar ist, zum anderen aber auch translatorisch
relativ zum Antriebsarm bewegt werden kann. Auf diese Weise wird Verklemmungstendenzen
zwischen dem Koppelsteg und dem Antriebsarm entgegengewirkt.
[0023] Eine derartige Lagerung lässt sich in vorteilhafter Weise dadurch realisieren, dass
an dem Koppelsteg ein die Drehachse definierender Lagerbolzen ausgebildet ist, der
drehbeweglich und zugleich axial verschiebbar in ein an dem Antriebsarm ausgebildetes
Langloch eingreift.
[0024] Ein besonders vorteilhafter Aufbau der Faltenbälge sieht jeweils eine Faltenwand
vor, deren Struktursteifigkeit so gewählt ist, dass bei der im Betrieb auftretenden
Innendruckbeaufschlagung auch ohne zusätzliche externe Abstützstrukturen eine radiale
Aufweitung verhindert wird und lediglich zumindest partiell Längenänderungen stattfinden
können.
[0025] Zweckmäßigerweise mündet in den Innenraum jedes Faltenbalges mindestens ein eigener
Fluidsteuerkanal ein, so dass eine voneinander unabhängige interne Fluidbeaufschlagung
der beiden Faltenbälge möglich ist. Die beiden Faltenbälge können somit beispielsweise
abwechselnd gegensinnig belüftet und entlüftet werden, um eine hin- und hergehende
Drehbewegung des Abtriebskörpers zu generieren. Die Faltenbälge sind insbesondere
so angeordnet, dass jeder von ihnen aktiv eine Drehbewegung von 45° des Abtriebskörpers
herbeiführen kann und gleichzeitig auch eine Drehbewegung in der Gegenrichtung um
den gleichen Winkelbereich zulässt. Insbesondere auf diese Weise besteht die Möglichkeit,
die Faltenbälge gegeneinander arbeiten zu lassen, um die Systemsteifigkeit und/oder
das abgreifbare Drehmoment regeln zu können.
[0026] Aufgrund der inhärenten Federelastizität der Faltenwand jedes Faltenbalges ist prinzipiell
eine Betriebsweise dahingehend möglich, dass zur gleichen Zeit stets nur ein Faltenbalg
betätigt wird. Um den Abtriebskörper ausgehend von einer Ausgangsstellung in einer
Drehrichtung zu verlagern, wird hierbei nur einer der Faltenbälge aktiv mit Druckmedium
beaufschlagt. Das Zurückstellen in die Ausgangsstellung erfolgt durch eine Druckentlastung
dieses Faltenbalges aufgrund seiner Eigenelastizität. Hiervon abweichend kann allerdings
die Rückstellung in die Ausgangsstellung auch mit Unterstützung des jeweils anderen
Faltenbalges erfolgen, indem der Entlüftungsvorgang des jeweils einen Faltenbalges
mit einem gleichzeitigen Belüftungsvorgang des anderen Faltenbalges synchronisiert
wird.
[0027] Die Begriffe Entlüftung und Belüftung werden an dieser Stelle unabhängig davon benutzt,
ob als Antriebsmedium für die Faltenbälge ein gasförmiges oder ein flüssiges Druckmedium
verwendet wird. Besonders vorteilhaft erweist sich die Drehantriebsvorrichtung für
einen Betrieb mit Druckluft.
[0028] Zweckmäßigerweise wird allein durch die Struktur jedes Faltenbalges gewährleistet,
dass die gesteuerte Innendruckbeaufschlagung eine bogenförmige und insbesondere kreisbogenförmige
Längenvariation des Faltenbalges zur Folge hat. Auf diese Weise erübrigt sich eine
zusätzliche externe Zwangsführung der Faltenbälge.
[0029] Die Drehantriebsvorrichtung kann bei Bedarf mit einer Positionserfassungseinrichtung
ausgestattet werden, um eine oder mehrere Drehpositionen des Abtriebskörpers erfassen
zu können. Die Positionserfassungseinrichtung kann auch als Wegmesssystem ausgeführt
sein. Hierbei empfiehlt sich insbesondere eine Ausgestaltung als Folienpotentiometer.
[0030] Besonders kostengünstig lässt sich die Drehantriebsvorrichtung unter Anwendung eines
generativen Fertigungsverfahrens herstellen. Die generative Fertigung kann sich auf
sämtliche oder auch auf nur einige Komponenten der Drehantriebsvorrichtung beziehen.
Vorzugsweise ist zumindest eine den Statorkörper und die beiden Faltenbälge enthaltende
Struktureinheit einstückig durch Anwendung eines generativen Fertigungsverfahrens
hergestellt.
[0031] Unter verschiedenen bekannten Verfahren der generativen Fertigung eignet sich vor
allem das sogenannte selektive Lasersintern zur Herstellung der Drehantriebsvorrichtung.
Beim selektiven Lasersintern handelt es sich um ein Verfahren, bei dem räumliche Strukturen
durch Sintern aus einem pulverförmigen Ausgangsstoff hergestellt werden. Es handelt
sich hierbei um ein generatives Schichtbauverfahren. Die Struktureinheit wird Schicht
für Schicht aufgebaut. Durch die Wirkung der Laserstrahlen können beliebige dreidimensionale
Geometrien auch mit komplexen Hinterschneidungen erzeugt werden. Basis für den Fertigungsprozess
sind in dreidimensionaler Form vorliegende Geometriedaten der gewünschten Struktur,
die als Schichtdaten verarbeitet sind, beispielsweise als CAD-Daten.
[0032] Grundsätzlich sind unter dem Begriff "generative Fertigungsverfahren" die häufig
auch als Rapid Prototyping beziehungsweise Rapid Manufacturing bezeichneten Verfahren
zur schnellen und kostengünstigen Fertigung von Produkten zu verstehen. Die Fertigung
erfolgt dabei direkt auf der Basis rechnerinterner Datenmodelle, insbesondere aus
formlosen Pulvern mittels chemischer und/oder physikalischer Prozesse. Obwohl es sich
um urformende Verfahren handelt, sind für die Realisierung eines konkreten Erzeugnisses
keine speziellen Werkzeuge erforderliche, in denen die Geometrie des herzustellenden
Produktes implementiert ist.
[0033] Zweckmäßigerweise wird als Material für die durch generative Fertigung erzeugte Struktureinheit
ein Kunststoffmaterial verwendet, wobei sich insbesondere Polyamid empfiehlt.
[0034] Unter Anwendung eines generativen Fertigungsverfahrens besteht bei der Drehantriebsvorrichtung
auch die vorteilhafte Möglichkeit, mehrere generativ gefertigte Komponenten durch
konventionelle Maßnahmen miteinander zu verbinden. So können beispielsweise Gelenkachsen
der Gelenkeinrichtungen durch nachträglich eingebrachte Achsbolzen realisiert werden.
[0035] Im Übrigen können die Gelenkeinrichtungen auch insgesamt einstückig aufgebaut sein,
beispielsweise nach Art sogenannter Filmscharniere. Hierbei sind die gelenkig miteinander
verbundenen Komponenten einstückig miteinander ausgebildet, wobei die Materialdicke
im Bereich der Gelenkeinrichtung zur Definition einer Gelenkachse herabgesetzt ist,
so dass die Möglichkeit besteht, die aneinander angelenkten Komponenten durch gegenseitiges
Verbiegen relativ zueinander zu verschwenken.
[0036] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine bevorzugte erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Drehantriebsvorrichtung
in einer perspektivischen Darstellung,
- Figur 2
- die Drehantriebsvorrichtung aus Figur 1 in einer Seitenansicht mit Blickrichtung gemäß
Pfeil II und teilweise aufgebrochen,
- Figur 3
- eine Draufsicht der Drehantriebsvorrichtung mit Blickrichtung gemäß Pfeil III aus
Figur 2,
- Figur 4
- eine Unteransicht der Drehantriebsvorrichtung mit Blickrichtung gemäß Pfeil IV aus
Figur 2,
- Figur 5
- einen Querschnitt durch die Drehantriebsvorrichtung, rechtwinkelig zur Drehachse des
Abtriebskörpers und gemäß Schnittlinie V-V aus Figur 2,
- Figur 6
- eine weitere Ausführungsform der Drehantriebsvorrichtung in einer perspektivischen
Darstellung,
- Figur 7
- eine Seitenansicht der Drehantriebsvorrichtung aus Figur 6 mit Blickrichtung gemäß
Pfeil VII,
- Figur 8
- eine Draufsicht der Drehantriebsvorrichtung der Figuren 6 und 7 mit Blickrichtung
gemäß Pfeil VIII aus Figur 7,
- Figur 9
- einen Querschnitt durch die Drehantriebsvorrichtung der Figuren 6 bis 8 gemäß Schnittlinie
IX-IX aus Figuren 7 und 10, und
- Figur 10
- einen nichtlinearen Längsschnitt durch die Drehantriebsvorrichtung der Figuren 6 bis
9 gemäß Schnittlinie X-X aus Figur 8.
[0037] Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich, sofern im Einzelfall keine anderen
Angaben gemacht werden, auf alle in der Zeichnung abgebildeten Ausführungsbeispiele.
[0038] Die insgesamt mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Drehantriebsvorrichtung ist zur Betätigung
mittels Fluidkraft ausgelegt und lässt sich mittels eines fluidischen und bevorzugt
gasförmigen Druckmediums antreiben. Vorzugsweise ist Druckluft als Antriebsmedium
vorgesehen.
[0039] Die Drehantriebsvorrichtung 1 verfügt über einen Statorkörper 2, der zweckmäßigerweise
mit mindestens einer Befestigungsschnittstelle 3 ausgestattet ist, mit deren Hilfe
er an einer nicht weiter abgebildeten beliebigen Tragstruktur befestigt werden kann.
Eine solche Tragstruktur kann beispielsweise der bewegliche Arm eines Handhabungsroboters
sein.
[0040] Die Drehantriebsvorrichtung 1 verfügt ferner über einen relativ zu dem Statorkörper
2 um eine Drehachse 4 verdrehbaren Abtriebskörper 5. Die in der Zeichnung durch einen
Doppelpfeil illustrierte Drehbewegung des Abtriebskörpers 5 sei als Abtriebsdrehbewegung
6 bezeichnet.
[0041] Der Abtriebskörper 5 kann prinzipiell jede beliebige Gestaltung aufweisen. Beim Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 bis 5 ist er tellerförmig gestaltet. Vorzugsweise verfügt er über mindestens
eine exemplarisch durch zwei Befestigungslöcher repräsentierte Befestigungsschnittstelle
7, an der sich eine zu einer Drehbewegung anzutreibende Komponente in bevorzugt lösbarer
Weise fixieren lässt. Eine solche Komponente ist beispielsweise als zum Ergreifen
von Gegenständen ausgebildete Greifvorrichtung ausgeführt.
[0042] Es ist ohne weiteres möglich, den Abtriebskörper 5 als integralen Bestandteil einer
zu einer Drehbewegung anzutreibenden Komponente auszuführen. Eine solche Lösung ist
beim Ausführungsbeispiel der Figuren 6 bis 10 verwirklicht. Dort bildet der Abtriebskörper
5 den Basiskörper einer fluidbetätigten Greifvorrichtung 8, die durch Verdrehen des
Abtriebskörpers 5 simultan ebenfalls verdrehbar ist. Die Greifvorrichtung 8 weist
beispielsweise mehrere an dem Abtriebskörper 5 schwenkbeweglich gelagerte Greifelemente
12 auf, die durch einen integrierten, durch Fluidkraft betätigbaren Aktor 13 der Greifvorrichtung
8 verschwenkbar sind, um einen Greifvorgang auszuführen. Der Aktor 13 ist exemplarisch
als Balgaktor ausgebildet und lässt sich über einen mit ihm kommunizierenden und insbesondere
den Abtriebskörper 5 durchsetzenden Betätigungskanal 14 hindurch gesteuert mit einem
fluidischen Druckmedium beaufschlagen.
[0043] Zur Erzeugung der Abtriebsdrehbewegung 6 kann in den Abtriebskörper 5 ein Drehmoment
eingeleitet werden. Dies geschieht unter Mitwirkung eines drehfest mit dem Abtriebskörper
5 verbundenen Antriebsarmes 15, der in einer zu der Drehachse 4 quer und insbesondere
rechtwinkelig verlaufenden Richtung von dem Abtriebskörper 5 wegragt. Der Antriebsarm
15 verfügt über einen mit radialem Abstand zu der Drehachse 4 angeordneten Krafteinleitungsabschnitt
16, an dem er mit einer als Schwenkkraft bezeichenbaren Querkraft beaufschlagbar ist,
die in einer zu der Drehachse 4 rechtwinkeligen Hauptebene 17 verläuft und zugleich
quer zu einer gedachten Verbindungslinie orientiert ist, die die Drehachse 4 mit dem
Krafteinleitungsabschnitt 16 verbindet. Je nachdem, in welcher Richtung eine Schwenkkraft
in den Krafteinleitungsabschnitt 16 eingeleitet wird, lässt sich der Antriebsarm 15
zu einer Schwenkbewegung 17 um die Drehachse 4 antreiben, die entweder im oder entgegen
dem Uhrzeigersinn gerichtet ist. Es besteht insbesondere auch die Möglichkeit, den
Antriebsarm 15 zu einer oszillierenden Schwenkbewegung 17 anzutreiben.
[0044] Indem der Antriebsarm 15 drehfest mit dem Abtriebskörper 5 verbunden ist, resultiert
aus einer Schwenkbewegung 17 des Antriebsarmes 15 unmittelbar die rotative Abtriebsbewegung
6 des Abtriebskörpers 5.
[0045] Der Antriebsarm 15 und der Abtriebskörper 5 sind zweckmäßigerweise einstückig miteinander
ausgebildet, wobei sie insbesondere eine Struktureinheit bilden, die durch Anwendung
eines generativen Fertigungsverfahrens hergestellt ist.
[0046] Beim Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 5 ist der Statorkörper 2 mit zwei Lagerlaschen
18a, 18b ausgestattet, zwischen die der Antriebsarm 15 mit einem dem Krafteinleitungsabschnitt
16 entgegengesetzten Lagerabschnitt 22 eingreift, wobei durch die Lagerlaschen 18a,
18b und den Lagerabschnitt 22 ein nicht weiter abgebildeter Lagerbolzen hindurchgesteckt
ist, der die Drehachse 4 definiert. Der Abtriebskörper 5 sitzt an einem von dem Antriebsarm
15 wegragenden und insbesondere abgewinkelten Tragarm 21.
[0047] Beim Ausführungsbeispiel der Figuren 6 bis 10 verfügt der Antriebsarm 15 über einen
dem außen liegenden Krafteinleitungsabschnitt 16 entgegengesetzten Lagerabschnitt
22, der über einen zu der Drehachse 4 koaxialen, hülsenförmigen Verbindungsabschnitt
23 mit dem Abtriebskörper 5 verbunden ist, wobei der Verbindungsabschnitt 23 zur Definition
der Drehachse 4 von mindestens einem von dem Statorkörper 2 getragenen Lagerauge 24
umfasst ist.
[0048] Der Antriebsarm 15 hat zweckmäßigerweise eine zwischen dem Lagerabschnitt 22 und
dem Krafteinleitungsabschnitt 16 geradlinigen Längsverlauf. Er kann plattenähnlich
ausgebildet sein, wobei seine Hauptausdehnungsebene beim Ausführungsbeispiel der Figuren
1 bis 5 parallel zu Drehachse 4 und beim Ausführungsbeispiel der Figuren 6 bis 10
rechtwinkelig zur Drehachse 4 verläuft.
[0049] Zur Erzeugung der auf den Antriebsarm 15 einwirkenden Schwenkkräfte und mithin zur
Erzeugung der Abtriebsbewegung 6 ist die Drehantriebsvorrichtung 1 mit zwei Faltenbälgen
25, 26 ausgestattet, die zur besseren Unterscheidung im Folgenden auch als erster
Faltenbalg 25 und zweiter Faltenbalg 26 bezeichnet werden. Jeder Faltenbalg 25, 26
hat eine bogenförmige Längserstreckung und mithin eine bogenförmig gekrümmte Längsachse
27.
[0050] Die beiden Faltenbälge 25, 26 sind derart längsseits nebeneinander angeordnet, dass
ihre Längsachsen 27 in ein und derselben, zur Drehachse 4 rechtwinkeligen Ebene verlaufen,
insbesondere in der Hauptebene 19.
[0051] Jeder Faltenbalg 25, 26 hat eine seinem Krümmungszentrum zugewandte konkave Längsseite
28 und eine diesbezüglich entgegengesetzte, dem Krümmungszentrum abgewandte konvexe
Längsseite 29. Die beiden Faltenbälge 25, 26 sind so ausgerichtet, dass ihre konkaven
Längsseiten 28 einander zugewandt sind.
[0052] Jeder Faltenbalg 25, 26 hat zwei in Achsrichtung seiner Längsachse 27 einander entgegengesetzt
orientierte Endabschnitte, deren einer als ortsfester Endabschnitt 32 und deren anderer
als beweglicher Endabschnitt 33 bezeichnet sei.
[0053] Jeder Faltenbalg 25, 26 verfügt über eine eine Faltenstruktur aufweisende Umfangswand,
die im Folgenden als Faltenwand 34 bezeichnet sei. Exemplarisch sind die ortsfesten
und beweglichen Endabschnitte 32, 33 von Endabschnitten der Faltenwand 34 des betreffenden
Faltenbalges 25, 26 gebildet. Jede Faltenwand 34 umschließt peripher und unter Abdichtung
einen Balginnenraum 35.
[0054] Jeder Faltenbalg 25, 26 ist mit seinem ortsfesten Endabschnitt 32 bevorzugt starr
an dem Statorkörper 2 befestigt.
[0055] Der Statorkörper 2 verfügt zweckmäßigerweise über einen Halteabschnitt 36, an dem
beide ortsfesten Endabschnitte 32 fixiert sind. Der Halteabschnitt 36 greift insbesondere
zwischen die beiden ortsfesten Endabschnitte 32 ein und weist zwei einander entgegengesetzt
orientierte Stirnflächen 37 auf, an die sich jeweils einer der ortsfesten Endabschnitte
32 anschließt. Der Halteabschnitt 36 liegt in der gleichen Ebene wie die Längsachsen
27 der beiden Faltenbälge 25, 26.
[0056] Vorzugsweise sind die beiden Faltenbälge 25, 26 beziehungsweise deren Faltenwände
34 über den dazwischen angeordneten Halteabschnitt 36 einstückig miteinander verbunden.
In vorteilhafter Weise kann der Statorkörper 12 gemeinsam mit den beiden Faltenbälgen
25, 26 eine einstückige Struktureinheit bilden, die durch Anwendung eines generativen
Fertigungsverfahrens hergestellt ist.
[0057] Die Faltenwände 34 sind fluiddicht an dem Statorkörper 2 angebracht. Somit sind die
Faltenbälge 25, 26 im Bereich der ortsfesten Endabschnitte 32 durch den Statorkörper
2 dicht verschlossen.
[0058] Auch im Bereich der beweglichen Endabschnitte 33 sind die Faltenbälge 25, 26 fluiddicht
verschlossen. Jeder Faltenbalg 25, 26 verfügt dort über eine Verschlusswand 38, an
der die zugeordnete Faltenwand 34 unter Abdichtung und vorzugsweise einstückig, insbesondere
im Rahmen eines generativen Fertigungsverfahrens, angebracht ist.
[0059] Auf diese Weise sind die Balginnenräume 35 jeweils zur Umgebung hin durch eine periphere
Faltenwand 34, eine Verschlusswand 38 und den Statorkörper 2 hermetisch dicht abgeschlossen.
[0060] Jeder Balginnenraum 35 kann allerdings gesteuert mit einem Antriebsmedium beaufschlagt
werden. Hierbei ist insbesondere eine individuelle, voneinander unabhängige Fluidbeaufschlagung
der beiden Faltenbälge 25, 26 durchführbar. Ermöglicht wird dies dadurch, dass in
jeden Balginnenraum 35 einer von zwei Fluidsteuerkanälen 43, 44 einmündet, die den
Statorkörper 2 durchsetzen und mit jeweils einer Anschlussöffnung zu einer Außenfläche
45 des Statorkörpers 2 ausmünden. An die Anschlussöffnungen kann unter Zwischenschaltung
externer Fluidkanäle eine die Verbindung mit einer Druckquelle und einer Drucksenke
steuernde Steuerventileinrichtung angeschlossen werden, die insbesondere in der Lage
ist, die Fluidbeaufschlagung der beiden Balginnenräume 35 unabhängig voneinander zu
steuern.
[0061] Die Fluidbeaufschlagung eines Balginnenraumes 35 hat zur Folge, dass der zugeordnete
Faltenbalg 25 oder 26 zumindest partiell eine Verlängerung in Achsrichtung seiner
Längsachse 27 erfährt. Die Faltenwand 34 wird bei einer solchen Fluidbeaufschlagung
zumindest bereichsweise axial gedehnt. Entsprechend reduziert sich die Balglänge,
wenn der Balginnenraum 35 wieder druckentlastet wird.
[0062] Die Längenveränderung des Faltenbalges 25, 26 äußert sich in einer Verlagerung des
beweglichen Endabschnittes 33 des betreffenden Faltenbalges 25, 26 gemäß Doppelpfeil
46 in der Achsrichtung der zugeordneten Längsachse 27. Der bewegliche Endabschnitt
33 bewegt sich dabei entlang einer gekrümmten Bahn, was auf die besondere Struktur
der Faltenwand 34 zurückzuführen ist.
[0063] Zum einen verfügt die Faltenwand 34 jedes Faltenbalges 25, 26 über eine derartige
Struktursteifigkeit, dass sie bei den in ihrem Innern auftretenden Betriebsdrücken
des Antriebsmediums keine radiale Aufweitung erfährt, sondern lediglich Längenänderungen
zulässt. Die Längenänderungen resultieren aus einem Aufweiten und Zusammenziehen der
in Achsrichtung der Längsachse 27 aufeinanderfolgenden Falten 47 der Faltenwand 34.
Mit ein wesentlicher Faktor für die Längenveränderung entlang einer gekrümmten Bewegungsbahn
ist beim Ausführungsbeispiel, dass die radial gemessene Faltentiefe der Falten 47
im Bereich der konvexen Längsseite 29 wesentlich größer ist als im Bereich der konkaven
Längsseite 28. Die Figur 9 illustriert anhand des zweiten Ausführungsbeispiels, dass
die Faltentiefe an der konkaven Längsseite 28 nur einen Bruchteil derjenigen im Bereich
der außen liegenden konvexen Längsseite 29 beträgt.
[0064] Beim Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 5 ist die Faltentiefe im Bereich der konkaven
Längsseite 28 sogar auf null reduziert. Im Bereich der konkaven Längsseite 28 liegt
hier überhaupt keine Faltung vor und die Faltenwand 28 hat dort einen ungefalteten,
insbesondere streifenförmigen Wandabschnitt, der keinerlei Längendehnung zulässt.
[0065] Dies bedeutet, dass bei einer Fluidbeaufschlagung eines Balginnenraumes 35 die Längenveränderung
eines Faltenbalges 25, 26 vom radial innenliegenden Querschnittsbereich zum radial
außenliegenden Querschnittsbereich zunimmt, wobei der Begriff "radial" bezogen ist
auf das Krümmungszentrum der Bogenstruktur des betreffenden Faltenbalges 25, 26.
[0066] Insbesondere beim Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 5 hat eine Fluidbeaufschlagung
des Balginnenraumes 35 zur Folge, dass die Faltenwand 34 an ihrer innen angeordneten
konkaven Längsseite 28 überhaupt keine Längenänderung erfährt, sondern dort nur in
dem Maße umgebogen wird, in dem die Faltenwand 34 in ihrem radial weiter außen liegenden
Bereich durch Entfaltung bzw. Längendehnung der Faltenwand 34 verlängert wird.
[0067] Zur Kraftübertragung zwischen den Faltenbälgen 25, 26 und dem Antriebsarm 15 ist
die Drehantriebsvorrichtung 1 mit einem die beiden beweglichen Endabschnitte 33 der
Faltenbälge 25, 26 verbindenden starren Koppelsteg 48 ausgestattet. Der Koppelsteg
48, der zweckmäßigerweise eine geradlinige Erstreckung hat, ist über eine erste Gelenkeinrichtung
51 am beweglichen Endabschnitt 33 des ersten Faltenbalges 25 angelenkt. Außerdem ist
der Koppelsteg 48 an einer zu der ersten Gelenkeinrichtung 51 beabstandeten Stelle
über eine zweite Gelenkeinrichtung 52 am beweglichen Endabschnitt 33 des zweiten Faltenbalges
26 angelenkt.
[0068] Jede der beiden Gelenkeinrichtungen 51, 52 definiert eine Gelenkachse 54, die parallel
zur Drehachse 4 des Abtriebskörpers 5 verläuft, die gleichzeitig eine Schwenkachse
des Antriebsarmes 15 definiert.
[0069] Aufgrund der beiden Gelenkeinrichtungen 51, 52 ist der Koppelsteg 48 einerseits relativ
zum beweglichen Endabschnitt 33 des ersten Faltenbalges 25 und andererseits relativ
zum beweglichen Endabschnitt 33 des zweiten Faltenbalges 26 verschwenkbar. Als Schwenkachse
fungiert die jeweils zugeordnete Gelenkachse 54.
[0070] Der Antriebsarm 15 ist an seinem Krafteinleitungsabschnitt 16 und, mithin an einer
zu der Drehachse 4 radial beabstandeten Stelle, mittels einer dritten Gelenkeinrichtung
53 gelenkig mit dem Koppelsteg 48 verbunden. Die dritte Gelenkeinrichtung 53 definiert
ebenfalls eine Gelenkachse 54, die zu der Drehachse 4 und mithin zu den Gelenkachsen
54 der ersten und zweiten Gelenkeinrichtung 51, 52 parallel verläuft.
[0071] Die dritte Gelenkeinrichtung 53 ist mit Abstand zur ersten und zweiten Gelenkeinrichtung
51, 52 angeordnet, wobei der Abstand zur ersten Gelenkeinrichtung 51 insbesondere
gleichgroß ist wie der Abstand zur zweiten Gelenkeinrichtung 52. Vorzugsweise befindet
sich die dritte Gelenkeinrichtung 53 zwischen der ersten und zweiten Gelenkeinrichtung
51, 52. Aufgrund der dritten Gelenkeinrichtung 53 ist der Koppelsteg 58 relativ zum
Antriebsarm 15 verschwenkbar gelagert.
[0072] Die erste und zweite Gelenkeinrichtung 51, 52 ist jeweils so ausgebildet, dass zwischen
den aneinander angelenkten Komponenten 33, 48 jeweils Schub- und Zugkräfte in bezüglich
der zugeordneten Gelenkachse 34 radialer Richtung übertragbar sind. Die erste und
zweite Gelenkeinrichtung 51, 52 definiert also jeweils ausschließlich einen Schwenkfreiheitsgrad
zwischen dem Koppelsteg 48 und dem zugeordneten beweglichen Endabschnitt 33.
[0073] Die dritte Gelenkeinrichtung 53 ist bei beiden Ausführungsbeispielen so ausgebildet,
dass der Koppelsteg 48 unter Vermittlung der zugeordneten Gelenkachse 54 Querkräfte
in den Antriebsarm 15 einleiten kann, die rechtwinkelig zu einer gedachten Verbindungsgeraden
ausgerichtet sind, die sich zwischen der Drehachse 4 und der Gelenkachse 54 der dritten
Gelenkeinrichtung 53 erstreckt. Diese Kräfte fungieren als Schwenkkräfte, die unter
Berücksichtigung des von dem Antriebsarm 15 definierten Hebelarmes das an dem Abtriebskörper
5 abgreifbare Drehmoment generieren.
[0074] Wird durch Fluidbeaufschlagung eines Balginnenraumes 35 die Länge eines Faltenbalges
25 oder 26 vergrößert, verlagert sich der zugeordnete bewegliche Endabschnitt 33,
wobei dessen Bewegung über die zugeordnete erste oder zweite Gelenkeinrichtung 51,
52 und die dritte Gelenkeinrichtung 53 in den Antriebsarm 15 eingeleitet wird, so
dass dieser eine Schwenkkraft erfährt.
[0075] Da die beiden Faltenbälge 25, 26 über den Koppelsteg 48 zwangsgekoppelt sind, führen
sie stets gegensinnige Auslenkbewegungen 46 in ihrer Längsrichtung aus. Mit anderen
Worten hat somit die Verlängerung des jeweils einen Faltenbalges eine gleichzeitige
Verkürzung des jeweils anderen Faltenbalges zur Folge. Daraus resultiert der vorteilhafte
Effekt, dass der Antriebsarm 15 bei jeder Winkelstellung in jeder seiner beiden möglichen
Schwenkrichtungen mit einer Schwenkkraft beaufschlagbar ist. Somit kann der Antriebsarm
15 stets aktiv in beiden Richtungen beaufschlagt werden. Dabei ist auch eine gleichzeitige
Beaufschlagung in beiden Richtungen möglich, um eine Aussteifung des Systems zu erzielen.
[0076] Allen Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass die Drehachse 4, in ihrer Achsrichtung
betrachtet, zwischen den beiden Faltenbälgen 25, 26 verläuft und dabei insbesondere
mit zumindest im Wesentlichen gleichem Abstand zu diesen beiden Faltenbälgen 25, 26.
[0077] Besonders zweckmäßig ist eine Anordnung der Drehachse 4 im Bereich der beiden ortsfesten
Endabschnitte 32.
[0078] Hinsichtlich der dritten Gelenkeinrichtung 53 besteht die Möglichkeit zu einer Ausgestaltung,
bei der wie bei den ersten und zweiten Gelenkeinrichtungen 51, 52 eine bezüglich der
zugeordneten Gelenkachse 54 allseitige radiale Abstützung zwischen dem Koppelsteg
48 und dem Antriebsarm 15 vorliegt. Eine solche Ausführungsform ist beim Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 bis 5 realisiert. Somit sind zwischen dem Koppelsteg 48 und dem Antriebsarm
15 ausschließlich Schwenkbewegungen um die Gelenkachse 54 der dritten Gelenkeinrichtung
53 möglich.
[0079] Man hat somit beim Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 5 eine Lösung, bei der die
Gelenkachsen 54 sämtlicher Gelenkeinrichtungen 51, 52, 53 quer zu ihrer Achsrichtung
ortsfest bezüglich jeweils beider durch eine jeweilige Gelenkeinrichtung 51, 52, 53
aneinander angelenkter Komponenten angeordnet sind.
[0080] Die Gelenkachse 54 der dritten Gelenkeinrichtung 53 ist somit insbesondere derart
abgestützt, dass ihr Abstand zu der Drehachse 4 unabhängig vom Betriebszustand der
beiden Faltenbälge 25, 26 und insbesondere auch unabhängig von der momentanen Schwenkposition
des Antriebsarmes 15 konstant ist.
[0081] Eine hierzu alternative Bauform, die exemplarisch anhand Figuren 6 bis 10 illustriert
ist, gestattet der Gelenkachse 54 der dritten Gelenkeinrichtung 53 einen translatorischen
Bewegungsfreiheitsgrad in einer zur Drehachse 4 rechtwinkeligen Ebene und dabei quer
zu einer gedachten Verbindungsgeraden, die die Gelenkachsen 54 der ersten und zweiten
Gelenkeinrichtung 51, 52 miteinander verbindet.. Der.translatorische Bewegungsfreiheitsgrad
ist insbesondere ein linearer Bewegungsfreiheitsgrad, wobei die entsprechende Linearbewegung
in Figur 9 bei 55 mittels eines Doppelpfeils illustriert ist.
[0082] Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der die Gelenkachse 54 der dritten
Gelenkeinrichtung 53 relativ zum Antriebsarm 15 in bezüglich der Drehachse 4 radialer
Richtung linear beweglich ist.
[0083] Die dritte Gelenkeinrichtung 53 kann zur Gewährleistung der geschilderten Eigenschaften
beispielsweise so gestaltet sein, dass der Antriebsarm 15 über ein den translatorischen
Bewegungsfreiheitsgrad gewährleistendes Langloch 56 verfügt, in dem ein fest am Koppelsteg
48 angeordneter Lagerbolzen 57 linear verschiebbar und - unter Definition der Gelenkachse
54 - zugleich auch drehbar aufgenommen ist.
[0084] Die beim Ausführungsbeispiel der Figuren 6 bis 10 realisierte Variante einer dritten
Gelenkeinrichtung 53 verspricht große Schwenkwinkel für den Antriebsarm 15 bei bereits
verhältnismäßig geringer Auslenkung der Faltenbälge 25, 26. Die relative Beweglichkeit
zwischen den beiden Faltenbälgen 25, 26 wird verbessert, weil der Antriebsarm 15 in
der bezüglich der Drehachse 4 radialen Richtung keine Blockierung des Koppelsteges
48 hervorruft.
[0085] Zur Anbringung der ersten und zweiten Gelenkeinrichtungen 51, 52 sind die beiden
Faltenbälge 25, 26 an ihren beweglichen Endabschnitten 33 zweckmäßigerweise mit jeweils
einem Lagerflansch 58 versehen, der insbesondere einstückig mit der zugeordneten Verschlusswand
38 ausgebildet ist. Aus Figuren 1 und 6 ist gut ersichtlich, dass der Lagerflansch
58 gabelförmig ausgebildet sein kann, so dass der Koppelsteg 48 zwischen zwei Lagerschenkel
des Lagerflansches 58 eingreifen kann.
[0086] Zur Realisierung der ersten und zweiten Gelenkeinrichtung 51, 52 ist der Koppelsteg
48 zweckmäßigerweise an seinen beiden einander entgegengesetzten Endabschnitten von
je einer zur Drehachse 4 parallelen Lagerbohrung durchsetzt, die mit in dem Lagerflansch
58 ausgebildeten Lagerbohrungen fluchtet, wobei in die miteinander fluchtenden Lagerbohrungen
ein die Gelenkachse 54 definierender Lagerbolzen 61 eingesteckt ist. Ein solcher Lagerbolzen
61 kann in vergleichbarer Weise auch zur Realisierung der dritten Gelenkeinrichtung
53 des in Figuren 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispiels verwendet werden.
[0087] Antriebsarm 15 und Koppelsteg 48 können beispielsweise so angeordnet sein, dass der
Antriebsarm 15 an einer Längsseite des Koppelsteges 48 außen vorbeigreift. Dies ist
beim Ausführungsbeispiel der Figuren 6 bis 10 der Fall.
[0088] Bei dem in Figuren 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispiel verfügt der Koppelsteg 48
über ein Fenster 62, in das der Antriebsarm 15 mit seinem Krafteinleitungsabschnitt
16 eintaucht und in dessen Bereich der als Gelenkachse 54 fungierende Lagerbolzen
57 angeordnet ist.
[0089] Abweichend von den Ausführungsbeispielen können sämtliche Gelenkeinrichtungen 51,
52, 53 auch einstückig und insbesondere unter Anwendung eines generativen Fertigungsverfahrens
realisiert sein.
[0090] Sofern eine generative Fertigung vorliegt, wird insbesondere das Verfahren des selektiven
Lasersinterns angewandt.
[0091] Als Material für die Drehantriebsvorrichtung 1, insbesondere soweit es sich um generativ
gefertigte Komponenten handelt, kommt insbesondere ein Kunststoffmaterial in Frage,
vorzugsweise Polyamid.
[0092] Um die Drehposition beziehungsweise den Drehwinkel des Abtriebskörpers 5 zu erfassen,
kann die Drehantriebsvorrichtung 1 mit einer Positionserfassungseinrichtung ausgestattet
sein, insbesondere mit einem Wegmesssystem. Die Positionserfassung kann insbesondere
durch Erfassung mindestens einer Schwenkposition des Antriebsarmes 15 realisiert werden.
In Figur 5 ist bei 63 ein in dem Antriebsarm 15 ausgebildetes Aufnahmeloch 63 ersichtlich,
in dem sich ein Betätigungselement einer Positionserfassungseinrichtung fixieren lässt.
[0093] Die Drehantriebsvorrichtungen 1 beider Ausführungsformen sind mit jeweils zwei generativ
gefertigten Faltenbälgen 25, 26 ausgestattet, die bei Ausdehnung eine Drehbewegung
des Abtriebskörpers 5 um bis zu 90° ermöglichen. Die Faltenbälge 25, 26 sind derart
angeordnet, dass jeder Faltenbalg 25 oder 26 aktiv eine Drehbewegung um 45° herbeiführen
kann und gleichzeitig eine Drehbewegung um 45° in die Gegenrichtung zulässt. Somit
können die Faltenbälge 25, 26 auch gegeneinander arbeiten, so dass das Drehmoment
beziehungsweise die Steifigkeit regelbar ist.
[0094] Für die beiden Faltenbälge 25, 26 erübrigt sich eine Zwangsführung. Die bogenförmige
Längenvariation ergibt sich allein schon durch lediglich die besondere Formgebung
der Faltenwand 34.
[0095] Vor allem in diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die Faltenwand 34 einen
im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt hat, wie dies beispielsweise in der Schnittdarstellung
der Figur 10 zum Ausdruck kommt. Die Wandabschnitte an der konkaven Längsseite 28
und an der konvexen Längsseite 29 haben dabei zweckmäßigerweise jeweils einen zur
Längsachse 4 parallelen Verlauf.
1. Fluidbetätigte Drehantriebsvorrichtung, mit einem Statorkörper (2) und einem relativ
zu dem Statorkörper (2) um eine Drehachse (4) verdrehbaren Abtriebskörper (5), ferner
mit einem drehfest mit dem Abtriebskörper (5) verbundenen und um die Drehachse (4)
verschwenkbaren Antriebsarm (15), und mit zwei jeweils eine bogenförmige Längserstreckung
aufweisenden Faltenbälgen (25, 26), die mit einander zugewandten konkaven Längsseiten
(28) nebeneinander angeordnet sind, wobei sie jeweils einen an dem Statorkörper (2)
befestigten ortsfesten Endabschnitt (32) und einen diesbezüglich entgegengesetzten,
beabstandet zu der Drehachse (4) mit dem Antriebsarm (15) bewegungsgekoppelten beweglichen
Endabschnitt (33) aufweisen, wobei die beiden Faltenbälge (25, 26) durch gesteuerte
interne Fluidbeaufschlagung zumindest bereichsweise längenvariabel sind, um mit ihren
beweglichen Endabschnitten (33) eine Schwenkkraft auf den Antriebsarm (15) auszuüben,
dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen den beiden beweglichen Endabschnitten (33) der Faltenbälge (25, 26)
ein starrer Koppelsteg (48) erstreckt, der über eine erste Gelenkeinrichtung (51)
mit dem einen beweglichen Endabschnitt (33) und über eine diesbezüglich beabstandete
zweite Gelenkeinrichtung (52) mit dem anderen beweglichen Endabschnitt (33) gelenkig
verbunden ist, und dass der Antriebsarm (15) mit radialem Abstand zu der Drehachse
(4) über eine zu der ersten und zweiten Gelenkeinrichtung (51, 52) beabstandete dritte
Gelenkeinrichtung (53) gelenkig mit dem Koppelsteg (48) verbunden ist, wobei jede
Gelenkeinrichtung (51, 52, 53) eine zu der Drehachse (4) parallele Gelenkachse definiert.
2. Drehantriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Faltenbälge (25, 26) mit ihren ortsfesten Endabschnitten (32) starr an
dem Statorkörper (2) befestigt sind.
3. Drehantriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Statorkörper (2) mit einem Halteabschnitt (36) zwischen die beiden ortsfesten
Endabschnitte (32) der Faltenbälge (25, 26) eingreift, insbesondere derart, dass die
beiden ortsfesten Endabschnitte (32) auf einander entgegengesetzten Seiten des Halteabschnittes
(36) angeordnet sind, wobei der Halteabschnitt (36) zweckmäßigerweise von mit den
Balginnenräumen (35) der Faltenbälge (25, 26) kommunizierenden Fluidsteuerkanälen
(43, 44) durchsetzt ist.
4. Drehantriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Faltenbalg (25, 26) eine periphere Faltenwand (34) hat, die einenends unter
Abdichtung einstückig an dem Halteabschnitt (36) befestigt ist.
5. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Faltenbalg (25, 26) eine periphere Faltenwand (34) aufweist, die derart strukturiert
ist, dass die Faltenhöhe im Bereich der konvexen Längsseite (29) größer ist als im
Bereich der konkaven Längsseite (28).
6. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Faltenbalg (25, 26) eine periphere Faltenwand (34) aufweist, die derart strukturiert
ist, dass sie im Bereich ihrer konkaven Längsseite (28) zwar biegbar, jedoch längeninvariant
ist.
7. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (4), in Achsrichtung dieser Drehachse (4) gesehen, zwischen den beiden
Faltenbälgen (25, 26) verläuft und dabei insbesondere in der Nachbarschaft der beiden
ortsfesten Endabschnitte (32).
8. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtriebskörper (5) und der Antriebsarm (15) einstückig miteinander ausgebildet
sind.
9. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkachsen (54) sämtlicher Gelenkeinrichtungen (51, 52, 53) quer zu ihrer Achsrichtung
ortsfest bezüglich jeweils beider durch eine Gelenkeinrichtung (51, 52, 53) aneinander
angelenkter Komponenten (33, 48, 15) angeordnet sind.
10. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkachse (54) der dritten Gelenkeinrichtung (53) derart abgestützt ist, dass
ihr Abstand zu der Drehachse (4) unabhängig vom Betriebszustand der beiden Faltenbälge
(25, 26) stets konstant ist.
11. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkachse (54) der dritten Gelenkeinrichtung (53) in einer zur Drehachse (4)
rechtwinkeligen Ebene quer zu einer gedachten Verbindungsgeraden beweglich ist, die
die Gelenkachsen (54) der ersten und zweiten Gelenkeinrichtung (51, 52) miteinander
verbindet.
12. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkachse (54) der dritten Gelenkeinrichtung (53) relativ zum Antriebsarm (15)
in bezüglich der Drehachse (4) radialer Richtung beweglich ist.
13. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltenbälge (25, 26) jeweils eine Faltenwand (34) haben, deren Struktursteifigkeit
eine radiale Aufweitung verhindert und lediglich zumindest bereichsweise Längenänderungen
zulässt.
14. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in den Balginnenraum (35) jedes Faltenbalges (25, 26) mindestens ein eigener Fluidsteuerkanal
(43, 44) mündet, der zweckmäßigerweise den Statorkörper (2) durchsetzt, insbesondere
derart, dass eine voneinander unabhängige interne Fluidbeaufschlagung der beiden Faltenbälge
(25, 26) möglich ist.
15. Drehantriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine den Statorkörper (2) und die beiden Faltenbälge (25, 26) enthaltende
Struktureinheit einstückig durch Anwendung eines generativen Fertigungsverfahrens
hergestellt ist, insbesondere durch selektives Lasersintern, wobei die Struktureinheit
zweckmäßigerweise aus Polyamid besteht.