[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe
mit einem Kammerverschluss umfassend wenigstens ein Sicherungselement, welches nach
Herausnehmen der Kammer in die Hülse des Verschlusses einführbar und dort über geeignete
Mittel dauerhaft festlegbar ist.
[0002] Sicherungseinrichtungen für Schusswaffen der oben genannten Art dienen dazu, die
Waffe gegen eine Benutzung durch eine unbefugte Person zu sichern. Nach dem Waffengesetz
der Bundesrepublik Deutschland besteht für Erben von erlaubnispflichtigen Schusswaffen,
welche nicht selbst sachkundig sind, die Verpflichtung, die Waffe durch ein Blockiersystem
zu sichern.
[0003] Aus der britischen Patentschrift
GB 2 286 653 A ist eine Sicherungseinrichtung für Schusswaffen bekannt geworden, bei der eine an
ihrem inneren Ende geschlitzte rohrförmige Hülse von der Mündung des Laufs her bis
in das Patronenlager der Waffe hinein schiebbar ist. Diese Hülse nimmt ein langgestrecktes
teils zylindrisches Spreizelement auf, welches endseitig mit einem Konus versehen
ist, der den geschlitzten Bereich der Hülse aufspreizt. Dieses Spreizelement hat ein
Außengewinde, welches in ein Innengewinde der rohrförmigen Hülse eingreift. Mittels
eines Werkzeugs kann das Spreizelement nach Art einer Schraube gedreht werden, wodurch
sich eine axiale Relativbewegung zwischen dem Spreizelement und der Hülse ergibt,
die den Konus verschiebt und zu der Spreizung führt, durch die sich die Hülse an die
Innenwand des Laufs anlegt. Diese bekannte Sicherungseinrichtung ist so konzipiert,
dass es sich im Prinzip um eine Vorrichtung handelt, die als Ganzes von der Mündungsseite
her in den Lauf der Waffe hinein geschoben wird. Die rohrförmige Hülse ist ein einziges
sich über die wirksame Länge der Sicherungseinrichtung durchgehend erstreckendes Bauteil.
In dieser Druckschrift wird zwar auch erwähnt, dass es alternativ möglich sei, die
Sicherungseinrichtung über den Verschluss direkt in das Patronenlager hinein einzuführen,
es fehlen jedoch konkrete Ausführungen dazu, wie dies konstruktiv gelöst werden soll.
Diese bekannte Sicherungseinrichtung hat ein im Querschnitt wesentlich größeres Kopfteil,
welches als Widerlager an der Laufmündung anliegt und seitlich übersteht. Es wäre
daher verhältnismäßig einfach, dieses Kopfteil von der Vorrichtung abzusägen und anschließend
die Sicherungseinrichtung aus dem Lauf auszutreiben. Die bekannte Sicherungseinrichtung
wird zudem ausdrücklich als lediglich temporäre Sicherung für Schusswaffen bezeichnet,
deren Benutzung durch Unbefugte verhindert werden soll. Es geht jedoch nicht um eine
dauerhafte Verhinderung der Benutzung durch den Besitzer der Waffe selbst, wie dies
bei Erbwaffen gefordert ist, wobei die gesetzlichen Vorschriften in Deutschland verlangen,
dass die Sicherungseinrichtung auch dem Versuch des Entfernens durch einen Unbefugten
für eine festgelegte Zeitdauer widersteht.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind andere ähnlich arbeitende Systeme bekannt, bei denen
über diverse Mechanismen in der Regel der Lauf oder das Patronenlager der Waffe blockiert
werden. Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung ein anderer gedanklicher Ansatz
zu Grunde, wonach man bei einer Schusswaffe mit einem Kammerverschluss die Waffe dadurch
unbenutzbar macht, dass man die Kammer aus dem Verschlussgehäuse herausnimmt und danach
wenigstens ein Sicherungselement, welches in die Hülse des Verschlusses einführbar
ist, in der Hülse über geeignete Mittel dauerhaft festlegt.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine verbesserte dauerhafte
Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe der eingangs genannten Gattung zur Verfügung
zu stellen, bei der auch ein missbräuchliches gewaltsames Entfernen der Sicherungseinrichtung
sowie das Einführen von scharfer Munition von der Patronenlagerseite her in den Lauf
mit effektiven Mitteln verhindert werden.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe
der eingangs genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass diese neben einem ersten Sicherungselement,
welches in die Hülse des Verschlusses eingeführt wird, wenigstens ein zweites Sicherungselement
umfasst, welches mit dem ersten Sicherungselement zusammenwirkt und welches dazu über
ein Eingriffsende verfügt, das in einer ersten Position in eine Ausnehmung des ersten
Sicherungselements einführbar ist und nach Verdrehung in einer zweiten Position eine
Verriegelung der Sicherungseinrichtung in der Hülse des Verschlusses bewirkt, wobei
die Sicherungseinrichtung weiterhin ein Festlegungselement umfasst, welches das zweite
Sicherungselement in der zweiten Position dauerhaft festlegt. Die Sicherung der Waffe
zur dauerhaften Verhinderung deren Gebrauchs geht somit so vonstatten, dass man beide
Sicherungselemente der Sicherungseinrichtung miteinander verbindet und in die Hülse
des Verschlusses der Waffe einführt, dann mit einem geeigneten Werkzeug das zweite
vordere Sicherungselement verdreht beispielsweise um 90 Grad nach rechts einen Bruchteil
einer vollständigen Drehung, soweit dass sich danach das zweite Sicherungselement
ein Stück in axialer Richtung verschieben lässt und somit in die zweite Position gelangt,
die im Prinzip die Verriegelungsposition ist. Danach führt man das Festlegungselement
vom anderen Ende her in das erste Sicherungselement ein und verschraubt dieses beispielsweise,
um so die Festlegung der beiden Sicherungselemente in der Waffe in dieser Sicherungsposition
zu bewirken. Das Festlegungselement lässt sich bevorzugt nur mit einem Spezialwerkzeug
wieder aus der Sicherungsposition lösen, so dass der Waffenbesitzer dieses nicht unbefugt
lösen kann.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind an dem zweiten Sicherungselement
Anformungen gebildet, die in Aussparungen am Hülsenkopf des Verschlusses der Schusswaffe
eingreifen, welche im Funktionszustand der Waffe für die vorderen Verriegelungswarzen
der Kammer vorgesehen sind. Auf diese Weise kann man die am Hülsenkopf der Waffe für
die Verriegelungswarzen der Kammer vorhandenen Aussparungen nutzen, um eine Art Verriegelungseingriff
mit dem zweiten Sicherungselement herzustellen, nachdem man dieses in die zweite Position
gebracht hat.
[0009] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung sieht
vor, dass das Festlegungselement ein Schraubelement ist und ein Gewinde aufweist,
welches in ein korrespondierendes Gewinde in einer Bohrung des ersten Sicherungselements
einschraubbar ist, wobei in einer eingeschraubten Position das zweite Sicherungselement
von dem Festlegungselement in axialer Richtung beaufschlagt und in seiner zweiten
Position festgelegt wird. Nachdem sich das zweite Sicherungselement in der zweiten
Position (Verriegelungsstellung) befindet, kann man dann das Festlegungselement von
der dem zweiten Sicherungselement gegenüberliegenden Seite her in das Gewinde des
ersten Sicherungselements hinein schrauben und das Ende des eingeschraubten Festlegungselements
drückt dann quasi in axialer Richtung gegen das Eingriffsende des zweiten Sicherungselements
und hält dieses in seiner Verriegelungsposition.
[0010] Besonders vorteilhaft ist, wenn das erste Sicherungselement im Bereich seiner Außenkontur
an wenigstens einer Stelle in der Form an die Innenkontur der Hülse des Verschlusses
der Schusswaffe angepasst ist, so dass beim Einschieben des ersten Sicherungselements
bereits teilweise ein Formschluss mit der Hülse herbeigeführt werden kann. Die Außenkontur
des ersten Sicherungselements und auch des zweiten Sicherungselements kann komplex
sein und auch jeweils über die axiale Länge der Sicherungselemente variieren. Ein
mögliches Beispiel sei genannt, wonach das erste Sicherungselement und/oder das zweite
Sicherungselement mindestens über einen Teil ihrer jeweiligen axialen Länge eine von
einem Zwölfeck mit vier einspringenden Ecken abgeleitete Grundrissform aufweisen,
wobei gegebenenfalls zwei Flächen der Außenkontur einen Radius aufweisen können. Das
zweite Sicherungselement kann eine in etwa entsprechende Außenkontur aufweisen wie
das erste Sicherungselement sie zumindest in dem Abschnitt aufweist, der dem zweiten
Sicherungselement zugewandt ist. Das zweite Sicherungselement kann über einen Teil
seiner Länge beispielsweise auch einen etwa achteckigen Umriss aufweisen, wobei sich
dort, wo sich die Anformungen befinden, die in Aussparungen am Hülsenkopf des Verschlusses
der Schusswaffe eingreifen, insgesamt eine Zwölfeckform ergeben kann, wenn die Anformungen
sich radial von dem Achteckkorpus nach außen hin erstreckende Flügel sind. Nähere
Einzelheiten zur Form der beiden Sicherungselemente ergeben sich aus den auf ein Ausführungsbeispiel
Bezug nehmenden Zeichnungen und werden dort genauer erläutert.
[0011] Der Eingriff zwischen dem ersten Sicherungselement und dem zweiten Sicherungselement
kann beispielsweise konstruktiv so gelöst sein, dass am Eingriffsende des zweiten
Sicherungselements ein radial vorstehendes Eingriffselement, insbesondere ein Stift
oder dergleichen geformt ist, welcher in der ersten Position in eine Ausnehmung oder
Nut des ersten Sicherungselements einführbar ist, wobei das Eingriffselement nach
Verdrehen in eine Axialnut des ersten Sicherungselements gelangt und in dieser in
axialer Richtung verschiebbar ist, bis die zweite Position erreicht ist, in der eine
Verriegelung der Sicherungseinrichtung in der Hülse des Verschlusses bewirkt wird.
[0012] Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
[0013] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
[0014] Dabei zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Explosionsansicht der ersten und des zweiten Sicherungselements
einer erfindungsgemäßen Sicherungseinrichtung;
Figur 2 einen Längsschnitt durch das erste Sicherungselement;
Figur 3 eine Draufsicht auf das erste Sicherungselement;
Figur 4 einen Querschnitt durch das erste Sicherungselement entlang der Linie B-B
von Figur 2 ;
Figur 5 einen Querschnitt durch das erste Sicherungselement entlang der Linie C-C
von Figur 2;
Figur 6 eine stirnseitige Ansicht des zweiten Sicherungselements von unten;
Figur 7 eine Seitenansicht des zweiten Sicherungselements;
Figur 8 eine um 90° gedrehte Seitenansicht des zweiten Sicherungselements;
Figur 9 eine Seitenansicht des Festlegungselements in vergrößertem Maßstab;
Figur 10 eine stirnseitige Ansicht in vergrößertem Maßstab des Festlegungselements
von Figur 9;
[0015] Figur 1, auf die zunächst Bezug genommen wird, zeigt das erste und das zweite Sicherungselement
der erfindungsgemäßen Sicherungseinrichtung für Schusswaffen in einer perspektivischen
Explosionsdarstellung. Beide Teile des Sicherungselements werden nach Herausnahme
des Verschlusses in die Hülse des Verschlusses der Schusswaffe eingeschoben. Wie man
sieht handelt es sich um ein langgestrecktes Bauteil mit einer prinzipiell von einem
Zwölfeck mit vier einspringenden Ecken 11 abgeleiteten Grundrissform (siehe auch Figur
3.) Diese Grundrissform kann man sich vorstellen als zusammengesetzt aus einem inneren
Achteck 12 und zwei äußeren 180 ° gegenüber liegenden seitlichen Flügeln 13, 14, die
jeweils mit zwei stumpfen Winkeln an die Seitenflächen des inneren Achtecks anschließen.
Die beiden gegenüberliegenden größeren Flächen 15, 16, der seitlichen Flügel 13, 14
weisen jeweils einen Radius auf, so dass sich dort eine leicht abgerundete Außenkontur
ergibt.
[0016] Wie die Figuren 1 und 4 zeigen, weist das erste Sicherungselement 10 in seinem einen
Endbereich eine axial auch zur Stirnseite hin offene Ausnehmung 17 auf, die im Querschnitt
U-förmig ist, unsymmetrisch in dem inneren Achteck 12 liegt und einseitig nach außen
hin zur Längsseite des Bauteils 10 offen ist. In Längsrichtung gesehen setzt sich
diese Ausnehmung 17 nach unten hin in einer im Querschnitt erweiterten Ausnehmung
18 fort, die man in Figur 2 und auch in Figur 5 gut erkennen kann. Diese erweiterte
Ausnehmung 18 hat auch einen U-förmigen zu einer Längsseite des Bauteils offenen Querschnitt.
In dieser erweiterten Ausnehmung liegt einseitig eine zusätzliche Radialnut 19, die
die Ausnehmung 18 in Querrichtung nach außen hin vertieft, wie man in Figur 2 erkennen
kann. Die Radialnut 19 hat in der Querschnittdarstellung gemäß Figur 5 gesehen einen
bogenförmigen Verlauf und erstreckt sich über etwas mehr als einen Viertelkreis, wobei
sie durch die offene U-Form der Ausnehmung an einer Längsseite des Bauteils von außen
her zugänglich ist (siehe auch Figur 1.) Nach durchlaufen eines Viertelkreisbogens
mündet diese Radialnut 19 in einer Axialnut 20, die man in Figur 2 und auch in Figur
5 erkennen kann. Die Bedeutung der Radialnut 19 und der mit dieser verbundenen Axialnut
20 werden noch weiter unten näher erläutert.
[0017] An die Ausnehmung 18 schließt sich nach unten hin in Längsrichtung zunächst eine
Bohrung mit Innengewinde 21 an, deren Durchmesser geringer ist als derjenige der Ausnehmung
18 und an diese Gewindebohrung 21 schließt sich dann nach unten hin in Längsrichtung
eine weitere längere Bohrung 22 ohne Gewinde an, die einen größeren Durchmesser hat
als die Gewindebohrung 21 und die bis zum gegenüberliegenden Stirnende 23 des ersten
Sicherungselements 10 hin offen ist. Das Innengewinde 21 der Gewindebohrung ist einem
dort einschraubbaren Festlegungselement mit entsprechendem Gewinde zugeordnet, welches
in den Figuren 9 und 10 dargestellt ist und später noch näher erläutert wird.
[0018] Nachfolgend wird auf die Figuren 6 bis 8 Bezug genommen, in denen das zweite Sicherungselement
30 jeweils für sich allein dargestellt ist. Die äußere Kontur des zweiten Sicherungselements
30 hat auch einen in etwa zwölfeckigen Grundriss mit zwei abgerundeten Außenflächen,
welche derjenigen des ersten Sicherungselements 10 in dessen Kopfbereich entspricht,
wie man durch Vergleich der beiden Figuren 6 und 3 gut erkennen kann. Die beiden seitlichen
Flügel 33, 34 dieser Grundrissform bilden jeweils seitliche Anformungen an einem achteckigen
mittigen Korpus 31, welcher in Längsrichtung eine größere Länge hat als die beiden
seitlichen Flügel 33, 34, wie aus Figur 1 und Figur 7 erkennbar ist. Diese durch die
beiden seitlichen Flügel 33, 34 gebildeten Anformungen des zweiten Sicherungselements
30 sind dazu da, in Aussparungen am Hülsenkopf des Verschlusses der Schusswaffe einzugreifen,
welche im Funktionszustand der Waffe für die vorderen Verriegelungswarzen der Kammer
vorgesehen sind. An die zwölfeckige untere Fläche des Korpus schließt sich in Längsrichtung
nach unten hin ein beispielsweise zylindrischer Schaft 32 an. Am anderen Ende des
Schafts 32 befindet sich das Eingriffsende des zweiten Sicherungselements 30, welches
als zylindrische Verdickung 35 am Ende des im Durchmesser schmaleren Schafts des zweiten
Sicherungselements ausgebildet ist. An der unteren Stirnseite dieser Verdickung 35
befindet sich ein radialer Schlitz 36 (siehe Figur 1 und Figur 7), so dass man dort
eine Angriffsfläche für ein Werkzeug, insbesondere einen Schraubendreher hat, mittels
dessen man das zweite Sicherungselement 30 um seine Achse drehen kann, um so den Eingriff
mit dem ersten Sicherungselement 10 herzustellen.
[0019] Dazu führt man zunächst die zylindrische Verdickung 35 am Eingriffsende des zweiten
Sicherungselements 30 in einer Bewegung in Querrichtung in die nach außen hin offene
Ausnehmung 18 des ersten Sicherungselements 10 ein, wobei der radial am Eingriffsende
vorstehende Stift 37 (siehe Figur 8) des zweiten Sicherungselements 30 in die Radialnut
19 der ersten Sicherungselements 10 gelangt. Wenn man nun das zweite Sicherungselement
30 um seine Achse etwa um einen Winkel von 90 ° dreht, wird dieser Stift 37 in der
Radialnut geführt und gelangt schließlich in die Axialnut 20, so dass man danach das
zweite Sicherungselement ein Stück in Längsrichtung nach oben verschieben kann (siehe
auch Figur 2.) Nun stehen das erste und das zweite Sicherungselement miteinander im
Eingriff und blockieren das Innere der Hülse des Verschlusses. Danach wird diese Blockierstellung
oder Verriegelungsstellung, die der zweiten Position im Sinne der vorliegenden Erfindung
entspricht, dadurch dauerhaft gesichert, dass man das in den Figuren 9 und 10 dargestellte
Festlegungselement 40 mit seinem Außengewinde 41 in das Innengewinde 21 des ersten
Sicherungselements 10 einschraubt, wozu man das Festlegungselement 40 soweit in die
Bohrung 22 hineinschiebt, bis das Gewinde eingreift. Um dies zu ermöglichen benutzt
man ein spezielles nicht handelsübliches und hier nicht dargestelltes Werkzeug, welches
zwei in asymmetrischer Stellung angeordnete Stifte aufweist bzw. Koni , die in zwei
entsprechend asymmetrisch zum Mittelpunks angeordnete achsparallele Bohrungen 42 im
Kopf 43 des Festlegungselements 40 eingreifen. Dieses Spezialwerkzeug ermöglicht somit
einen Vorschub des Festlegungselements in Längsrichtung und eine Drehmomentübertragung.
Da es nicht handelsüblich ist, ist nur ein Fachmann in der Lage, die Verschraubung
mit dem ersten Sicherungselement 10, welches im Eingriff mit dem zweiten Sicherungselement
ist, durchzuführen.
[0020] Da die Ausnehmung 18, die die zylindrische Verdickung 35 des zweiten Sicherungselements
30 aufnimmt, einen größeren Durchmesser aufweist, als die nach oben hin offene Ausnehmung
17 des ersten Sicherungselements 10, die den Schaft 32 aufnimmt, ist am oberen Ende
der Ausnehmung 18 eine stirnseitige Anschlagfläche 24 gebildet, die ein weiteres Verschieben
der zylindrischen Verdickung 35 in der Ausnehmung in axialer Richtung (Längsrichtung)
verhindert.
[0021] Beim Einschrauben des Festlegungselements 40 drückt schließlich dessen oberes Stirnende
44 auf die Fläche am unteren Ende der zylindrischen Verdickung 35 das zweiten Sicherungselements
30, welche sich in der Ausnehmung 18 des ersten Sicherungselements 10 befindet. Die
zylindrische Verdickung 35 wird somit in Längsrichtung nach oben hin mit einer Kraft
beaufschlagt und der Stift 37 kann sich nicht mehr aus der Axialnut 20 heraus wieder
nach unten hin in die Radialnut 19 bewegen. Nach dem Einschrauben des Festlegungselements
40 ist daher die Sicherungseinrichtung vom Besitzer der Schusswaffe nicht mehr zu
entfernen und die Waffe ist damit dauerhaft gesichert.
[0022] Bei einer Schusswaffe mit Kammerverschluss oder Zylinderverschluss vom Typ wie beispielsweise
eine Mauser 98 hat die die Kammer aufnehmende Hülse eine definierte Form mit Hülsenkopf
vorn (zum Lauf hin) und Hülsenbrücke hinten und die in den Figuren dargestellten beiden
Sicherungselemente 10, 30 sind so geformt, dass sie nach Entnahme der Kammer in die
Hülse hineinpassen und sich mindestens teilweise ein Formschluss mit der Hülse bei
eingeschobener Sicherungseinrichtung ergibt. Auf diese Weise wird die Schusswaffe
durch die Sicherungseinrichtung dauerhaft blockiert. Dabei ist es erfindungsgemäß
prinzipiell möglich, die Sicherungseinrichtung so auszubilden, dass die Festlegung
durch ein einschraubbares Festlegungselement (siehe 40 in Figur 9) nicht nur von der
Verschlussseite (hinteres Waffenende) sondern auch durch den Lauf hindurch erfolgen
kann.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 10
- erstes Sicherungselement
- 11
- einspringende Ecke
- 12
- inneres Achteck
- 13
- seitlicher Flügel
- 14
- seitlicher Flügel
- 15
- abgerundete Fläche
- 16
- abgerundete Fläche
- 17
- Ausnehmung
- 18
- weitere Ausnehmung
- 19
- Radialnut
- 20
- Axialnut
- 21
- Innengewinde
- 22
- Bohrung
- 23
- Stirnende
- 24
- Anschlagfläche
- 30
- zweites Sicherungselement
- 31
- achteckiger mittiger Korpus
- 32
- Schaft
- 33
- seitlicher Flügel
- 34
- seitlicher Flügel
- 35
- zylindrische Verdickung
- 36
- Schlitz
- 37
- radial vorstehender Stift
- 40
- Festlegungselement
- 41
- Außengewinde
- 42
- Bohrungen
- 43
- Kopf
1. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe mit einem Kammerverschluss umfassend wenigstens
ein Sicherungselement, welches nach Herausnehmen der Kammer in die Hülse des Verschlusses
einführbar und dort über geeignete Mittel dauerhaft festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass diese neben einem ersten Sicherungselement (10), welches in die Hülse des Verschlusses
eingeführt wird, wenigstens ein zweites Sicherungselement (30) umfasst, welches mit
dem ersten Sicherungselement zusammenwirkt und welches dazu über ein Eingriffsende
verfügt, das in einer ersten Position in eine Ausnehmung des ersten Sicherungselements
einführbar ist und nach Verdrehung in einer zweiten Position eine Verriegelung der
Sicherungseinrichtung in der Hülse des Verschlusses bewirkt, wobei die Sicherungseinrichtung
weiterhin ein Festlegungselement (40) umfasst, welches das zweite Sicherungselement
(30) in der zweiten Position dauerhaft festlegt.
2. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem zweiten Sicherungselement (30) Anformungen (33, 34) gebildet sind, die in
Aussparungen am Hülsenkopf des Verschlusses der Schusswaffe eingreifen, welche im
Funktionszustand der Waffe für die vorderen Verriegelungswarzen der Kammer vorgesehen
sind.
3. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Festlegungselement (40) ein Schraubelement ist und ein Gewinde (41) aufweist,
welches in ein korrespondierendes Gewinde (21) in einer Bohrung des ersten Sicherungselements
(10) einschraubbar ist, wobei in einer eingeschraubten Position das zweite Sicherungselement
(30) von dem Festlegungselement in axialer Richtung beaufschlagt und in seiner zweiten
Position festgelegt wird.
4. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sicherungselement (10) und/oder das zweite Sicherungselement (30) im Bereich
seiner Außenkontur an wenigstens einer Stelle in der Form an die Innenkontur der Hülse
des Verschlusses der Schusswaffe angepasst ist.
5. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Eingriffsende des zweiten Sicherungselements (30) ein radial vorstehendes Eingriffselement
(37), insbesondere ein Stift oder dergleichen geformt ist, welcher in der ersten Position
in eine Ausnehmung oder Nut (19) des ersten Sicherungselements (10) einführbar ist,
wobei das Eingriffselement nach Verdrehen in eine Axialnut (20) des ersten Sicherungselements
gelangt und in dieser in axialer Richtung verschiebbar ist, bis die zweite Position
erreicht ist, in der eine Verriegelung der Sicherungseinrichtung in der Hülse des
Verschlusses bewirkt wird.
6. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Sicherungselement (30) im Bereich seines Eingriffsendes wenigstens eine
Angriffsfläche (36) für einen Drehangriff eines Werkzeugs aufweist, mittels dessen
das zweite Sicherungselement aus der ersten Position in die zweite Position verdrehbar
ist.
7. Sicherungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Sicherungselement einen Schlitz (36) als Angriffsfläche für einen Drehangriff
mit einem Schraubendreher aufweist.
8. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ausnehmung (18) des ersten Sicherungselements (10) wenigstens eine Anschlagfläche
(24) vorgesehen ist, die den axialen Hub beim Verschieben des zweiten Sicherungselements
(30) in der Axialnut (20) des ersten Sicherungselements in axialer Richtung begrenzt.
9. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das als Festlegungselement (40) dienende Schraubelement an seinem dem Gewindeende
gegenüberliegenden Kopfende wenigstens ein Eingriffselement (42) oder Angriffselement
für einen Drehmomentangriff mit einem nicht handelsüblichen Spezialwerkzeug aufweist.
10. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sicherungselement (10) und/oder das zweite Sicherungselement (30) mindestens
über einen Teil ihrer jeweiligen axialen Länge eine von einem Zwölfeck mit vier einspringenden
Ecken abgeleitete Grundrissform aufweisen, wobei gegebenenfalls zwei Flächen (15,
16) der Außenkontur einen Radius aufweisen.
11. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffsende des zweiten Sicherungselements (30) als zylindrische Verdickung
(35) am Ende eines im Durchmesser schmaleren Schafts (32) des zweiten Sicherungselements
ausgebildet ist, wobei dieser Schaft das Eingriffsende mit den Anformungen (33, 34)
des zweiten Sicherungselements verbindet, die in Aussparungen am Hülsenkopf des Verschlusses
der Schusswaffe eingreifen, welche im Funktionszustand der Waffe für die vorderen
Verriegelungswarzen der Kammer vorgesehen sind.
12. Sicherungseinrichtung für eine Schusswaffe nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich an die Ausnehmung (18) des ersten Sicherungselements (10) für das Eingriffsende
des zweiten Sicherungselements (30) in axialer Richtung eine zum Ende des ersten Sicherungselements
hin offene schmalere Ausnehmung (17) anschließt, die den Schaft (32) des zweiten Sicherungselements
aufnimmt.