[0001] Die Erfindung betrifft einen Hebesitz für sanitäre Einrichtungen, insbesondere für
Bade- und/oder Duschvorrichtungen, mit einem Sitzblatt, einer Rückenlehne und einem
außerhalb der sanitären Einrichtung angeordneten Hebemechanismus, vorzugsweise in
Form einer im Wesentlichen vertikal ausfahrbaren Säule, sowie mit zumindest einer
an der Innenseite der sanitären Einrichtung in Kontakt stehenden Rolle zur Abstützung
des Sitzes, sowie eine sanitäre Einrichtung, insbesondere Bade- und/oder Duschvorrichtung,
mit einem Hebesitz, der über einen außerhalb der sanitären Einrichtung angeordneten
Hebemechanismus, vorzugsweise in Form einer im Wesentlichen vertikal ausfahrbaren
Säule, vertikal verfahrbar ist.
[0002] In der
US 4624019 A ist ein Hebesitz für eine Badewanne geoffenbart, der am unteren Ende eines Trägers
montiert ist, dessen oberes Ende durch einen wasserbetriebenen hydraulischen Antriebszylinder
angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Der Zylinder ist nahe dem äußeren Rand der Badewanne
in vertikaler Ausrichtung montiert. Der Träger ist dabei derart am oberen Ende des
Antriebszylinders eingehängt, dass er in voll ausgefahrener Position soweit herunterhängt,
dass an der Rückseite des Trägers vorgesehene Rollen an einer oberhalb des Randes
der Badewanne montierten Ankerplatte aufliegen. Beim Einfahren des Zylinders wird
der Sitz in die Badewanne abgesenkt, wobei die Rollen an der Innenwandung der Badewanne
entlang rollen und den Sitz entsprechend der Neigung der Wandung sowohl horizontal
versetzen sowie den Träger in Bezug auf eine vertikale Ebene neigen. Die Veränderung
der Neigung des Trägers wird durch die obere, schwenkbare Befestigung am Antriebszylinder
ermöglicht. Der Träger kann gegebenenfalls auch, zumindest in der vollständig angehobenen
Position, um die vertikale Achse des Antriebszylinders verschwenkbar montiert sein.
[0003] Hebesitze für sanitäre Einrichtungen, bei welchen sich die Rückenlehne bei vertikaler
Bewegung des Sitzes neigt, sind beispielsweise in der
EP 853936 A2, der
DE 19839176 A1 oder der
DE 9113173 U1 beschrieben.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war eine bezüglich des Komforts für den Benutzer
verbesserte Ausführung eines Hebesitzes, der eine bequeme und sichere Benutzung gestattet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Hebesitz wie eingangs beschrieben
dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzblatt über eine kinematische Kette mit der Rückenlehne oder der vertikal
verfahrbaren Säule verbunden ist, welche kinematische Kette im Zuge der vertikalen
Bewegung des Sitzes den Winkel zwischen Sitzblatt und Rückenlehne selbsttätig verändert.
[0006] Über die kinematische Kette ist in einfacher und funktionssicherer Weise die erwünschte
automatische Verstellung der relativen Position von Sitzblatt und Rückenlehne zu gewährleisten.
Damit passt sich der Hebesitz automatisch den unterschiedlichen geometrischen Anforderungen
an, die für den Einstieg in die sanitäre Einrichtung und für die bestimmungsgemäße
Benutzung unterschiedlich sind.
[0007] Einen guten und sicheren Halt auf der Sitzfläche gibt eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die kinematische Kette im Zuge der vertikalen Bewegung
des Sitzes die Orientierung des Sitzblattes unverändert hält und die Neigung der Rückenlehne
selbsttätig verändert.
[0008] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die kinematische Kette beim Ausfahren der
Säule und damit im Zuge des Anhebens des Sitzes die Neigung der Rückenlehne selbsttätig
verringert und beim Einfahren der Säule und damit im Zuge des Absenken des Sitzes
die Neigung der Rückenlehne selbsttätig vergrößert. Während in der angehobenen Position
des Hebesitzes, in welcher der Benutzer auf dem Sitz Platz nimmt bzw. wieder davon
aufsteht, das Sitzblatt und die Rückenlehne im Wesentlichen einen rechten Winkel bilden
sollen, ist in der abgesenkten Position eine mehr liegende Position mit nach hinten
geneigter Rückenlehne bei noch immer im Wesentlichen horizontalem Sitzblatt erwünscht,
um in der Wanne od. dgl. eine bequeme Liegeposition einzunehmen.
[0009] Gemäß einer ersten Ausführungsform ist dazu die kinematische Kette als ebenes viergliedriges
Koppelgetriebe mit vier Drehgelenken ausgeführt, welches die Oberseite der Rückenlehne
über die zwei oberen Gelenke mit der Säule und die Hinterkante des Sitzblattes über
die zwei unteren Gelenke mit der Rückenlehne und einem von den oberen Gelenken ausgehenden
Getriebeglied verbindet.
[0010] Eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform ist dagegen
dadurch gekennzeichnet, dass die kinematische Kette als ebenes viergliedriges Koppelgetriebe ausgeführt ist, bei
welchem die Oberseite der Rückenlehne über zwei obere Gelenke mit der Säule und die
Hinterkante des Sitzblattes über ein Drehgelenk mit einem von einem oberen Gelenk
ausgehenden und vorzugsweise als Rückenlehne ausgebildeten Getriebeglied verbunden
ist, wobei an der der Sitzfläche gegenüberliegenden Seite des Drehgelenks eine gegenüber
der Ebene der Sitzfläche geneigte Gleitfläche vorgesehen ist, an welcher das vom zweiten
oberen Gelenk ausgehende Getriebeglied mit seinem unteren Ende anliegt.
[0011] Vorteilhafterweise ist bei diesen Ausführungsformen vorgesehen, dass die Rollen zur
Abstützung des Sitzes auf der dem Sitzblatt gegenüberliegenden Seite der kinematischen
Kette und in deren unterem Bereich angebracht sind.
[0012] Um den Komfort noch weiter zu erhöhen und eine bestmögliche Nutzung der sanitären
Einrichtung ohne Behinderung durch den Hebesitz zu gewährleisten, kann das Sitzblatt
in eine Position parallel zur Rückenlehne aufklappbar sein.
[0013] Die eingangs gestellte Aufgabe wird auch durch eine sanitäre Einrichtung gelöst,
insbesondere eine Bade- und/oder Duschvorrichtung, bei welcher ein Hebesitz gemäß
einem der vorhergehenden Ansprüche und zumindest eine Führung für die Rollen vorgesehen
ist.
[0014] Vorteilhafterweise ist eine Ausführungsform dieser Einrichtung noch
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Vertiefung im Boden und/oder in der inneren Wandung vorgesehen ist,
deren Tiefe der Dicke des Sitzblattes und/oder der Rückenlehne entspricht und in welcher
Vertiefung vorzugweise auch die Rollen geführt sind.
[0015] In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden, wobei
in den beigeführten Zeichnungen zwei Ausführungsformen dargestellt sind.
[0016] Dabei zeigt die Fig. 1 eine Badewanne mit einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Hebesitzes in vollständig angehobener Position, Fig. 2 ist eine Darstellung der Anordnung
der Fig. 1 mit vollständig abgesenktem Hebesitz, Fig. 3 zeigt die gleiche Anordnung
mit aufgeklapptem Sitz, Fig. 4 ist eine Darstellung einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Hebesitzes in vollständig angehobener Position, Fig. 5 ist
eine Darstellung der Anordnung der Fig. 4 mit vollständig abgesenktem Hebesitz, die
Fig. 6a zeigt eine Hinteransicht einer weiteren Ausführungsform für einen erfindungsgemäßen
Hebesitz, wobei in den Fig. 6b bis 6d eine Seitenansicht und Schnitte entlang der
Linien A-A bzw. B-B der Fig. 6a dargestellt sind, und die Fig. 7 ist eine perspektivische
Darstellung der Ausführungsform der Fig. 6.
[0017] Eine in Figur 1 dargestellte Bade- und Duschvorrichtung 1 als Beispiel für eine sanitäre
Einrichtung umfasst eine Wanne 2 mit einem abgesenkten, annähernd ebenerdig angeordneten
Einstiegsbereich 3, der von einer Tür (nicht dargestellt) wasserdicht verschlossen
werden kann. Die Wanne 2 kann auch eine Versteifungsstruktur 4 aufweisen, insbesondere
eine Bodenkonstruktion 4a, welche die Wanne 2 stützt und versteift.
[0018] An den dem Einstiegsbereich 3 entfernten Ende der Wanne 2, vorzugsweise mit einer
gegen die Vertikale geneigten Wandung 2a, an welcher der Benutzer eine bequeme, halbliegende
Position einnehmen kann, ist ein Hebesitz 5 vorgesehen. Dieser Hebesitz umfasst ein
Sitzblatt 6, eine Rückenlehne 7 und einen vorzugsweise außerhalb der Wanne 2 angeordneten
Hebemechanismus 8, vorzugsweise in Form einer im Wesentlichen vertikal ausfahrbaren
Säule 8a. Vorzugsweise wird als Antrieb ein elektrischer Spindelantrieb verwendet,
es könnten aber auch andere Antriebe für das Anheben und Absenken des Hebesitzes 5
eingesetzt werden, beispielsweise fluidische Arbeitszylinder, insbesondere mit Wasserdruck
betriebene Ausführungen. Zur Betätigung des Hebemechanismus 8 sind Betätigungselemente
in der Wanne 2, vorzugsweise dem Wannenrand, eingelassen oder ist eine Fernbedienung,
vorzugsweise mit Kabelverbindung zur Steuerung des Hebemechanismus 8, vorgesehen.
[0019] Bei Ausführungsformen mit einem Hebemechanismus 8 wird dieser vorzugweise im Wesentlichen
in der Längsmitte der Wanne 2 angeordnet sein. Selbstverständlich sind aber auch Varianten
mit zwei, zu beiden Seiten des Sitzblattes 6 und damit meist auch zu beiden Seiten
der Längsmitte der Wanne 2 angeordneten Hebemechanismen 8 möglich, die dann jeweils
gleichsinnig und in gleichem Ausmaß betätigt werden.
[0020] Am Hebesitz 5, der gegebenenfalls um eine vertikale Achse verschwenkbar und/oder
vom Hebemechanismus 8 trennbar ist, ist weiters zumindest eine Rolle 9 vorgesehen,
die mit der Innenseite der Wandung 2a in Kontakt steht und einen Teil des Gewichtes
des Hebesitzes 5 und den Benutzers gegen die Wandung 2a abstützt. Damit können der
Hebemechanismus 8 und insbesondere die Säule 8a leichter und kleiner ausgeführt sein.
[0021] Das Sitzblatt 6 ist nun derart mittels der Rückenlehne 7 am Hebemechanismus angebracht,
dass sich im Zuge der vertikalen Bewegung des Sitzes 5 der Winkel zwischen Sitzblatt
6 und Rückenlehne 7 selbsttätig verändert. Insbesondere ist ein Mechanismus vorgesehen,
der im Zuge der vertikalen Bewegung des Sitzes 5 die Orientierung des Sitzblattes
6 unverändert hält und die Neigung der Rückenlehne 7 selbsttätig verändert, um die
Sitzfläche immer horizontal zu halten und die Stellung der Rückenlehne 7 der Wandung
2a anzupassen.
[0022] Dazu ist das Sitzblatt 6 vorzugsweise über zumindest eine kinematische Kette mit
der vertikal verfahrbaren Säule 8a des Hebemechanismus 8 verbunden. Vorzugsweise wird
an jeder Seite des Sitzblattes 6 eine kinematische Kette vorgesehen sein. Die in den
Fig. 1 bis 3 dargestellte Ausführungsform nutzt dazu ein ebenes viergliedriges Koppelgetriebe
mit vier Drehgelenken, wobei die Oberseite der Rückenlehne 7 über die zwei oberen
Gelenke 10 mit der Säule 8a, vorzugsweise einem radial auskragenden Träger 8b, und
die Hinterkante des Sitzblattes 6 über die zwei unteren Gelenke 11 mit zwei von den
oberen Gelenken 10 ausgehenden Getriebegliedern 12 verbunden ist. Der Träger 8b kann,
um die oberen Gelenke 10 abzudecken und auch optisch zu verbergen, abgeknickt oder
abgerundet in Richtung des Sitzblattes 6 hin nach vorne und/oder unten verlängert
sein.
[0023] An demjenigen der Getriebeglieder 12, das dem Sitzblatt 6 zugewandt ist, kann die
eigentliche Rückenlehne 7 befestigt oder daran ausgebildet sein. Gegebenenfalls kann
die Rückenlehne 7 selbst, bei entsprechend mechanisch stabiler Ausführung, als eines
der Getriebeglieder 12 eingesetzt werden.
[0024] Der Abstand der oberen Gelenke 10 zueinander sowie der unteren Gelenke 11 zueinander
sind im Wesentlichen gleich groß, ebenso wie die Länge der Getriebeglieder 12 im Wesentlichen
gleich ist. Damit ist eine Parallelogramm-Anordnung gegeben, die beim Absenken des
Hebesitzes 5, wenn die an der Hinterseite des Sitzblattes 6 vorgesehenen Rollen 9
an der Wandung 2a oder einer daran vorgesehenen Führung abrollen und dabei in Richtung
auf den Einstiegsbereich 3 hin verschoben werden, die Getriebeglieder 12 immer weiter
gegenüber der Vertikalen neigt, durch die gleichen Abstände zwischen den Gelenke 10
und 11 aber die horizontale Orientierung der Gelenke 10 bzw. 11 und damit auch die
Orientierung des Sitzblattes 6 beibehält. Wie in Fig. 3 dargestellt ist, kann das
Sitzblatt 6 in jeder Stellung des Hebesitzes 5 komplett parallel zur Rückenlehne 7
aufgeklappt werden.
[0025] Eine andere Ausführungsform eines Mechanismus, der im Zuge der vertikalen Bewegung
des Sitzes 5 die Orientierung des Sitzblattes 6 unverändert hält und die Neigung der
Rückenlehne 7 selbsttätig verändert, ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt. Nun ist
das Sitzblatt 6 mit der Säule 8a über ein ebenes viergliedriges Koppelgetriebe verbunden,
bei welchem die Oberseite der Rückenlehne 7 über zwei obere Gelenke 10 mit der Säule
8a und die Hinterkante des Sitzblattes 6 über ein unteres Drehgelenk 13 mit dem vorderen,
vom vorderen oberen Gelenk 10 ausgehenden Getriebeglied 7 verbunden ist, das im vorliegenden
Beispiel zugleich die Rückenlehne ist. An der der Sitzfläche gegenüberliegenden Seite
des unteren Drehgelenks 13 ist eine gegenüber der Ebene der Sitzfläche 6 geneigte
Gleitfläche 14 vorgesehen, an welcher das vom zweiten, der Säule 8a näherliegenden
oberen Gelenk 10 ausgehende Getriebeglied 15 mit seinem unteren Ende anliegt. In der
vollständig angehobenen Position des Hebesitzes 5 stützt sich das als Stössel ausgebildete
Getriebeglied 15 am vorderen, dem Sitzblatt 6 näherliegenden Teil der Gleichfläche
14 ab. Im Zuge der Absenkung des Hebesitzes 5 in die Wanne 2 gleitet das untere Ende
des Getriebegliedes 15 dann immer mehr nach hinten, vom Sitzblatt 6 weg, bis es sich
schließlich in der in Fig. 5 dargestellten Position befindet. Durch diese Gleitbewegung
wird trotz zunehmender Neigung der Rückenlehne 7 das Sitzblatt 6 in horizontaler Richtung
im Wesentlichen unverändert gehalten.
[0026] Das Entlanggleiten des Sitzblattes 6 an der Innenseite der Wandung 2a - was eine
Bewegung in Längsrichtung der Wanne 2 beinhaltet - hat den zusätzlichen Vorteil, dass
der Hebesitz 5 in der angehobenen Stellung so weit vom Einstiegsbereich 3 und einem
allfälligen Schwenkbereich einer Schwenk-Tür entfernt ist, dass der Benutzer bequem
die Wanne 2 betreten, auf dem Hebesitz 5 Platz nehmen und die Tür ohne Behinderung
schließen kann.
[0027] An der Innenseite der Wandung 2a kann anstelle oder in Ergänzung zu einer allfälligen
Führung für die Rollen 9 auch zumindest eine Vertiefung im Boden und/oder in der inneren
Wandung 2a vorgesehen sein. Vorteilhafterweise entspricht dabei die Tiefe dieser Vertiefung
im Boden der Dicke des Sitzblattes 6, bzw. entspricht die Tiefe der Vertiefung in
der Wandung 2a der Dicke zumindest der Rückenlehne 7. Damit kann ein mit der inneren
Oberfläche der Wanne 2 bündiges Abschließen des Hebesitzes 5 in abgesenkter Stellung
erreicht werden. Wenn die Tiefe der Vertiefung in der Wandung 2a sogar der Dicke der
Rückenlehne 7 und des Sitzblattes 6 entspricht, kann ein bündiges Abschließen sogar
bei aufgeklapptem Sitzblatt 6 gewährleistet werden.
[0028] Selbstverständlich ist vorzugsweise zumindest eine Sicherheitseinrichtung für den
Hebesitz 5 vorgesehen, die ein Einklemmen von unterhalb des Hebesitzes 5 befindlichen
Personen oder Gegenständen verhindert. Diese Sicherheitseinrichtung könnte ein Sensor
zur Erfassung von unterhalb des Sitzes befindlichen Personen oder Gegenständen sein,
der mit der Steuerung des Hebemechanismus 8 verbunden ist, oder auch in einfacher
Ausführungsform eine mechanische Freikupplung, die ab einem vorgebbaren Gegendruck
zur Betätigungskraft insbesondere der Absenkung, öffnet und den Antriebsmechanismus
8 leer weiterlaufen lässt.
[0029] Die kinematische Kette der weiteren Ausführungsform der Fig. 6 und 7 ist wie nachfolgend
beschrieben gestaltet. Da Koppelgetriebe ist dabei derart gestaltet, dass die Oberseite
der Rückenlehne 7 wieder über die zwei oberen Gelenke 10 mit dem radial auskragenden
Träger 8b und damit mittelbar mit der Säule 8a verbunden sind. Vom der Rückenlehne
7 ferneren Gelenk 10, das sich zentral in der Mittelebene der Rückenlehne befindet,
geht ein Joch 16 zu beiden Seitenrändern der Rückenlehne 7 aus, wo sich über weitere
Gelenke 17 zwei hintere Getriebeglieder 18 anschließen. Zur einfachen und raschen
Justierung der Neigung zwischen Rückenlehne 7 und Sitzblatt 6 ist die Länge der Getriebeglieder
18 über die Stellschrauben 19 einstellbar. Das zweite Getriebeglied des Koppelgetriebes
wird auch hier wieder von der Rückenlehne 7 selbst gebildet, welche durch die starre
Einbindung der hinteren Getriebeglieder 18 mechanisch verstärkt ist.
[0030] An der Unterseite der Rückenlehne gehen die Getriebeglieder 18 in zwei Verbindungsstücke
20 über, die über obere Gelenke 21 mit den Getriebegliedern 18 und über untere Gelenke
22 mit jeweils einer unteren Koppel 23 verbunden. Diese Koppel 23 trägt an der vorderen
Seite das Gelenk 13 zur Rückenlehne 7 und allenfalls auch zum Sitzblatt 6, um dieses
aufklappen zu können. Das obere Joch 16 und untere Koppeln 23, die mit den Getriebegliedern
18 verbunden sind, erlauben die Relativbewegung, die für das Funktionieren der kinematischen
Kette zur Konstanthaltung der horizontalen Orientierung des Sitzblattes 6 bei beliebiger
Neigung der Rückenlehne 7 notwendig ist.
[0031] Jeden Koppel 23 könnte auch an der Hinterseite eine separate Rolle 9 zur Kontaktierung
und zum Entlanggleiten an der Innenseite der Wanne 2 tragen. Wie in den Fig. 6 und
7, insbesondere ganz deutlich in den Fig. 6a und 7 zu erkennen ist, sind hier nun
die beiden seitlichen Koppeln 23 an der Hinterseite durch eine Achse verbunden, auf
der drehbar eine breite, den Abstand zwischen den Koppeln 23 überbrückende Walze 9a
gelagert ist, um so das Gewicht des Hebesitzes und des Benutzers auf eine größere
Auflagefläche zu verteilen.
[0032] Wie aus Fig. 6c und 6d deutlicher hervorgeht, ist die Stellschraube 19 mit zwei gegenläufigen
Gewindestangen in Bohrungen der Getriebeglieder 18 eingesetzt, um so durch Verdrehen
der Schraube 19 in den durch die Gelenke 17 und 21 als auch durch Befestigung in Aufnahmen
in der Rückenlehne 7 rotatorisch fixierten Getriebegliedern 18, die Längsverstellung
zu ermöglichen.
[0033] Wie in Fig. 7 deutlich zum Ausdruck kommt, sind bei der dargestellten Ausführungsform
die vorderen, unteren Gelenke 13 durch einen im unteren Ende der Rückenlehne 7 gelagerten
Stab 13a als Achse und Bohrungen in den Koppeln 23 gebildet, durch welche Bohrungen
der Stab 13a hindurchgeführt ist. Wie weiter oben bereits angedeutet wurde, kann der
Stab 13a auch gleich als schwenkbare Befestigung und Drehachse eines hochschwenkbaren
Sitzblattes 6 dienen.
1. Hebesitz für sanitäre Einrichtungen, insbesondere für Bade- und/oder Duschvorrichtungen
(2), mit einem Sitzblatt (6), einer Rückenlehne (7) und einem außerhalb der sanitären
Einrichtung (2) angeordneten Hebemechanismus (8), vorzugsweise in Form einer im Wesentlichen
vertikal ausfahrbaren Säule (8a), sowie mit zumindest einer an der Innenseite der
sanitären Einrichtung (2) in Kontakt stehenden Rolle (9, 9a) zur Abstützung des Sitzes
(5), dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzblatt (6) über eine kinematische Kette (7, 10, 11, 12; 7, 10, 13, 14, 15;
16, 18, 20) mit der Rückenlehne (7) oder der vertikal verfahrbaren Säule (8a) verbunden
ist, welche kinematische Kette (7, 10, 11, 12; 7, 10, 13, 14, 15; 16, 18, 20) im Zuge
der vertikalen Bewegung des Sitzes (5) den Winkel zwischen Sitzblatt (6) und Rückenlehne
(7) selbsttätig verändert.
2. Hebesitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die kinematische Kette (7, 10, 11, 12; 7, 10, 13, 14, 15; 16, 18, 20) im Zuge der
vertikalen Bewegung des Sitzes (5) die Orientierung des Sitzblattes (6) unverändert
hält und die Neigung der Rückenlehne (7) selbsttätig verändert.
3. Hebesitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die kinematische Kette (7, 10, 11, 12; 7, 10, 13, 14, 15; 16, 18, 20) beim Ausfahren
der Säule (8a) und damit im Zuge des Anhebens des Sitzes (5) die Neigung der Rückenlehne
(7) selbsttätig verringert und beim Einfahren der Säule (8a) und damit im Zuge des
Absenken des Sitzes (5) die Neigung der Rückenlehne (7) selbsttätig vergrößert.
4. Hebesitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die kinematische Kette (7, 10, 11, 12; 7, 10, 13, 14, 15; 16, 18, 20) als ebenes
viergliedriges Koppelgetriebe mit vier Drehgelenken (10, 11) ausgeführt ist, welches
die Oberseite der Rückenlehne (7) über die zwei oberen Gelenke (10) mit der Säule
(8a) und die Hinterkante des Sitzblattes (6) über die zwei unteren Gelenke (11) mit
der Rückenlehne (7) und einem von den oberen Gelenken (10) ausgehenden Getriebeglied
(12; 16, 18, 20) verbindet.
5. Hebesitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die kinematische Kette (7, 10, 11, 12; 7, 10, 13, 14, 15; 16, 18, 20) als ebenes
viergliedriges Koppelgetriebe ausgeführt ist, bei welchem die Oberseite der als Getriebeglied
wirkenden Rückenlehne (7) über zwei obere Gelenke (10) mit der Säule (8a) und die
Hinterkante des Sitzblattes (6) über ein Drehgelenk (13) mit einem von einem oberen
Gelenk (10) ausgehenden und vorzugsweise als Rückenlehne (7) ausgebildeten Getriebeglied
verbunden ist, wobei an der der Sitzfläche abgewandten Seite des Drehgelenks (13)
eine gegenüber der Ebene der Sitzfläche geneigte Gleitfläche (14) vorgesehen ist,
an welcher das vom zweiten oberen Gelenk (10) ausgehende Getriebeglied (15; 16, 18,
20) mit seinem unteren Ende anliegt.
6. Hebesitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (9, 9a) zur Abstützung des Sitzes (5) auf der dem Sitzblatt (6) abgewandten
Seite der kinematischen Kette (7, 10, 11, 12; 7, 10, 13, 14, 15; 16, 18, 20) und in
deren unterem Bereich angebracht sind.
7. Hebesitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzblatt (6) in eine Position parallel zur Rückenlehne (7) aufklappbar ist.
8. Sanitäre Einrichtung, insbesondere Bade- und/oder Duschvorrichtung, mit einem Hebesitz
(5), der über einen außerhalb der sanitären Einrichtung angeordneten Hebemechanismus
(8), vorzugsweise in Form einer im Wesentlichen vertikal ausfahrbaren Säule (8a),
vertikal verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebesitz (5) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgeführt ist, und dass zumindest
eine Führung für die Rollen (9, 9a) vorgesehen ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Vertiefung im Boden und/oder in der inneren Wandung (2a) vorgesehen
ist, deren Tiefe der Dicke des Sitzblattes (6) und/oder der Rückenlehne (7) entspricht
und in welcher Vertiefung vorzugweise auch die Rollen (9, 9a) geführt sind.