[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Hilfsmittel zum Führen eines Gegenstandes
wie einem blattartigen, flachen Gegenstand sowie zum Wenden eines solchen Gegenstandes,
z. B. von Papier oder von Folien, die als Fingerflächenabdeckungen bezeichnet werden
können. Erfindungsgemäße Fingerflächenabdeckungen lassen sich zum Blättern von Zeitungen,
Zeitschriften, Bücher und buchähnlichen Medien verwenden. Die Fingerflächenabdeckungen
werden vorteilhafterweise in einem entsprechenden Darreichungsgerät angeboten.
[0002] Das Führen, das Wenden und das Blättern mit bloßen Fingern können, z. B. aus hygienischen
Gründen, unerwünscht oder durch eine Beschaffenheit der Fingerhaut, z. B. eine außergewöhnliche
Trockenheit der Haut des Fingers, erschwert sein.
Stand der Technik
[0003] Aus der Patentliteratur sind schon zahlreiche Ansätze und Überlegungen bekannt, wie
mit dem Problem des Blätterns von allgemein zugänglichen papierenen Unterlagen durch
eine große Anzahl von Nutzern umzugehen ist.
[0004] Aus der Patentschrift
DE 61 745 (Patentinhaber: Arthur Schmulowitz; Anmeldetag: 09.04.1891) ist ein Blattwender bekannt,
der zum Umwenden der Blätter beliebiger Bücher, hauptsächlich solcher aus Leihanstalten,
dient. Der vorgeschlagene Blattwender soll die Gefahr abwenden, Krankheitserreger,
weil öffentlich zugängliche Bücher häufig von Kranken benutzt werden, über die Bücher
auf andere Personen zu übertragen. Der Blattwender stellt eine Kombination eines federnden,
dehnbaren Spaltringes mit einem gebogenen Steg und einem von diesem gehaltenen Gummistreifen
dar. Der federnde Spaltring ist mit einem gebogenen Steg verbunden, welcher an beiden
Enden mit gezahnten Klammern versehen ist und einen kantenförmigen Gummistreifen einspannt,
der zum Wenden und Festhalten von Buchblättern bestimmt ist. Der Spaltring wird derart
auf einen Finger gesteckt, dass der Steg mit dem gebogenen Ende an der Fingerspitze
anliegt und der Gummistreifen der Handfläche zugekehrt ist. Durch einen Druck des
Gummistreifens auf das zu wendende Blatt in der Richtung vom Schnitt zum Buchrücken
ist das Buch durchzublättern.
[0005] Aus der Patentschrift
US 719 352 A (Patentinhaber: Josef G. Marsh; Anmeldetag: 19.06.1903) sowie der Patentschrift
US 942 003 A (Patentinhaber: Josef G. Marsh; Anmeldetag: 02.04.1909) ist ein als "Finger-Pad"
benanntes Hilfsmittel zum Zählen von Geld und zum Wenden von Papierblättern bekannt,
das als ein elastischer Fingerüberzug, vorzugsweise aus einem Gummi, hergestellt ist.
Der Überzug hält sich am Finger durch seine Elastizität und ist mit Perforationen
zum Kühlen und Trocknen des Fingers versehen, die in regelmäßigen Abständen zueinander
platziert sind. Zum Belüften des Fingers ist die innere Oberfläche des Überzugs mit
durchlaufenden Nuten versehen. Eine bessere Haftung des Überzugs soll durch eine furchenartig
gebildete Oberfläche erreicht werden.
[0006] Aus der Patentschrift
JP 4 017 126 B1 (Patentinhaberin: Michiko Miyashita; Anmeldetag: 12.10.2006) ist ein Gummiring zum
Seitenblättern bekannt, der aus einem elastischen, rutschfesten Silikongummi hergestellt
ist und auf ein Schreibzeug aufgesetzt werden kann. An einer Außenseite ist der Gummiring
mit beulenartigen Vorsprüngen zum Blättern von Dokumenten versehen.
[0007] Aus der
JP 9 039 439 A (Patentinhaber: Wakabayashi Norio; Anmeldetag: 31.07.1995) ist ein rutschfester Streifen
für Finger bekannt, der, an einen Finger angeklebt, zum Wenden von Seiten aus Zeitschriften
oder Büchern zu benutzen ist. Der Streifen ist laut
JP 9 039 439 A als ein dünner Film aus einem Gummi, aus einem Papier, aus synthetischem Harz oder
aus einem dünnfilmähnlichen Stoff zu bilden. Um eine Rutschfestigkeit zwischen dem
Finger und dem Papier zu erhöhen, ist eine Seite des Films mit einer größeren Anzahl
kleiner Vorsprünge versehen, wobei einer anderen Seite ein Adhäsiv beigefügt ist.
[0008] Aus der
KR 2006 0 127 565 A (Anmelder: Moon Won Sig; Anmeldetag: 07.06.2005) ist ein Aufkleber zum Blättern von
Buchseiten bekannt, der aus einem dünnen Vinyl mit klebrigen Oberflächen in einer
Kreisform hergestellt ist und vor dem Gebrauch mit einer Schutzhülle aus Papier an
beiden Seiten abgedeckt ist. Oberflächen der gegenüberliegenden Seiten des Aufklebers
haben unterschiedliche adhäsive Eigenschaften, wobei die dem Finger vom Leser zugewandte
Seite des Aufklebers eine größere Adhäsionskraft aufweist als die andere Seite, die
Kontakt mit dem Buch herstellen soll. Auf der Oberfläche des Aufklebers sind zahlreiche
Furchen gebildet.
[0009] Aus der
WO 2004 000 572 A1 (Anmelder: Fujiware Takayuki, Maeda Mitsuo; Anmeldetag: 20.06.2002) ist ein Hilfsmittel
zum Wenden von Buchseiten bekannt, das einen hygienischen Vorteil bieten soll. Das
Hilfsmittel ist wie ein flaches, dünnes, elliptisch gestrecktes Plättchen aus Silikongummi
hergestellt. Das Plättchen passt zu der Form einer Fingerkuppe und hat an der Seite,
die zu der Fingerkuppe hin ausgerichtet ist, eine klebrige, adhäsive Schicht.
[0010] In der
US 2007 065 661 A1 (Anmelderin: Martinez Sarah Marie; Anmeldetag: 19.09.2005) sind sogenannte "tape-lets"
beschrieben worden. Diese "tape-lets" sollen als Hilfen beim Zählen, beim Papiersortieren
oder beim Umblättern von Seiten auf den Zeigefinger oder den Mittelfinger aufgebracht
werden. Die "tape-lets" sind als doppelseitige Streifen ausgebildet, die eine dem
menschlichen Finger angepasste ovale Form aufweisen sollen und an beiden Seiten ein
druckempfindliches Haftmittel haben, wobei die Hafteigenschaften der Oberflächen,
insbesondere durch eine Bereichsunterteilung in einen ersten, haftenden Bereich und
einen zweiten, nicht haftenden Bereich unterteilt sind. Ein Endbereich des Streifens
ist klebefrei und stellt einen Ablöselappen dar. Durch Ziehen des Ablöselappens wird
der klebrige Streifen nach dem Gebrauch vom Finger abgelöst und entsorgt.
[0011] Aus der
WO 2009 096 969 A1 (Anmelder: Mazyck Darren; Anmeldetag: 31.01.2008) ist eine fingerhutartige Vorrichtung
zum Blättern von Seiten bekannt, die auf Basis eines flexiblen, elastischen Materials,
wie auf Basis eines plastischen Kunststoffes bzw. eines thermoplastischen Elastomeren,
eines Gummis, eines Silikons bzw. eines Urethans hergestellt ist und in einem Bereich
der Außenoberfläche einen Sockel für die Befestigung eines Auflagers hat. Eine zum
Ergreifen und Bewegen von Papier konfigurierte Außenseite des Auflagers ist klebrig.
Außer des Sockels mit dem Auflager weist die Oberfläche der Vorrichtung eine Anzahl
von Vorsprüngen in Form von Beulen oder Gräten auf.
[0012] In der Zusammenfassung der Patentanmeldungsschrift
JP 9 039 439 A (Anmelder: Wakabayashi Norio; Anmeldetag: 31.07.1995) wird ein dünner Klebefilm mit
kleinen Unebenheiten beschrieben, der auf einen Finger aufzubringen ist, um Seiten
einer Zeitung oder eines Buchs rutschfrei zu wenden bzw. diese umzublättern.
[0013] Eine großflächige, einen Finger nahezu vollständig durch drei Klebestreifen abdeckende
Griffverbesserung, die den Reibkoeffizienten zwischen einem Finger und einem zu berührenden
Material erhöhen soll, wird in den Figuren der
WO 2004/006 819 A1 (Anmelderin: 3M Innovative Properties Company; Prioritätstag: 15.07.2002) graphisch
gezeigt. Auf einem tragenden Blatt ist auf einer Seite eine Reibzone angeordnet, die
durch kleine Stängel gebildet wird. Die
WO 2004/006 819 A1 macht sich einige Gedanken über das richtige Klebematerial auf der reibzonenabgewandten
Seite des Blattes und schlägt dazu vor, einen hypoallergenen Klebstoff, der sterilisierbar
ist, auf der Fingerseite des Blattes zu verwenden. Mit einem solchen Gegenstand wird
nur das Überstreichen der zu behandelnden Materialien verbessert, nicht jedoch die
taktile Einflussnahme durch den Nutzer.
[0014] Ein weiteres Dokument, dass sich mit einer ähnlichen Art einer Fingerabdeckung beschäftigt,
ist die
WO 2005/044 589 A2 (Anmelderin: Patricia M. Reo Inc.; Prioritätstag: 03.11.2003). Auch dieses Dokument
schlägt vor, einen hypoallergenen Klebstoff für den an der Haut anhaftenden Klebstoff
zu verwenden. Auf der anderen Seite eines Basisteils sollen Höcker angeordnet werden,
um die Reibcharakteristik zu erhöhen. Der Vorschlag der
WO 2005/044 589 A2 wirkt dem Vorschlag des Dokuments
WO 2004/006 819 A1 zu ähneln.
[0015] Eine von dem in der
WO 2005/044 589 A2 und in der
WO 2004/006 819 A1 vorgeschlagenen Aufbau abweichende Struktur für eine Vorrichtung für das Begreifen
von leichten Objekten wird in der
WO 01/089 858 A1 (Anmelder: SAS; Prioritätstag: 26.05.2000) beschrieben. In der
WO 01/089 858 A1 wird vorgeschlagen, zwei unterschiedliche Klebflächen, eine für einen Finger und
eine für das leichte Objekt, anzubieten. In diesem Dokument wird besonders viel Bedacht
auf die Abstimmung der Klebmaterialien untereinander aufgewendet, der Einfluss der
Klebmaterialien auf den Nutzer scheint jedoch von geringer Bedeutung zu sein.
[0016] Als Alternative wäre es vorstellbar, dass statt eines kleinflächigen Kontaktmittels
eine großfläche Abdeckung bevorzugt wird. Aber auch eine großflächige Fingerbedeckung,
z. B. in Form eines Handschuhs, erschwert das Greifen.
[0017] Darreichungsgeräte, die z. B. für selbstklebende Etiketten verwendet werden können,
sind aus der
US 6 394 165 B1 (Erfinder: Rader; Anmeldetag: 09.11.1999) und der
US 4 954 210 A (Erfinder: Desmond; Anmeldetag : 06.11.1989) bekannt. Bei diesen Geräten geht es
vorrangig darum, das Zwischenschalten eines Fingers oder einer Hand möglichst zu vermeiden.
Erfindungsbeschreibung
[0018] Folglich besteht immer noch ein Bedarf nach Hilfsmitteln, die das Greifen, das Wenden
und das Transportieren von Blättern fördern. Die bisher bekannten Hilfsmittel sind
nicht unbedingt die angenehmsten Mittel für einen Nutzer, was eine Ursache dafür sein
mag, dass sich diese Hilfsmittel bisher noch nicht in großen Nutzerkreisen durchgesetzt
haben und weiten Bevölkerungsgruppen bekannt sind.
[0019] Hierbei gelten die zuvor diskutierten Ausführungsformen aus dem Stand der Technik
in Hinsicht auf ihre dimensionsmäßigen, mechanischen und im Hinblick auf ihre formgebenden
Eigenschaften und Darstellungen als vollinhaltlich inkorporiert, um diese Aspekte
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nicht noch einmal erneut in epischer
Breite darstellen zu müssen.
[0020] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Fingerflächenabdeckung nach Anspruch
1 gelöst. Eine vorteilhafte Darreichungsform wird in Anspruch 9 beschrieben. Vorteilhafte
Weiterbildungen lassen sich den abhängigen Ansprüchen entnehmen.
[0021] Zur Förderung des Umblätterns einzelner Seiten, z. B. in Magazinen, Tageszeitungen
und Prospekten, besteht Bedarf nach einem Hilfsmittel, das anthropometrisch geschickt
gestaltet ist. Die anthropometrische Geeignetheit wird u. a. dadurch erreicht, dass
ein Hilfsmittel angeboten, wird, das bei einem natürlichen, menschlichen Blättern
behilflich ist. In diesem Zusammenhang wird die Erkenntnis genutzt, dass häufig nicht
die gesamte Faust verwendet wird, sondern das Blättern, selbst wenn die blätternde
Person motorisch, z. B. aufgrund einer schwachen Ausprägung der Parkinson-Erkrankung,
eingeschränkt ist, nur mit wenigen Fingern erfolgt. Hierbei werden häufig von blätternden
Personen Daumen und Zeigefinger verwendet. Von diesen, zum Blättern verwendeten Fingern,
wird aber wiederum nicht die gesamte Fingerfläche breitflächig auf die umzublätternde
Seite oder auf das zu erfassende Blatt Papier gelegt, sondern es werden häufig nur
einzelne Bereiche, z. B. ein mittlerer Abschnitt des vordersten Fingergliedes, gegen
das zu führende Blatt gedrückt. Jede großflächige Fingerbedeckung, z. B. durch eine
vollflächige Abdeckung eines gesamten Fingers, erschwert das taktile Gefühl. Die vorliegende
Erfindung kommt dem natürlichen Verhalten vieler Menschen nahe, z. B. solcher, die
einen Blätterfinger vor jedem Umschlagen eines Blattes mit ihrer eigenen Spucke befeuchten,
indem die Abdeckung so dimensioniert ist, dass nur eine bestimmte Fläche des Fingers
von der Abdeckung bedeckt wird.
[0022] Die Fingerflächenabdeckung ist dazu bestimmt, Papier durch den Finger bzw. mit Hilfe
des mit der Abdeckung versehenen Fingers führen zu können. Aus diesem Grund bietet
die Fingerflächenabdeckung eine anhaftende Oberfläche. An der anhaftenden Oberfläche
kann das Papier anhaften. Die anhaftende Oberfläche erstreckt sich auf einer ersten
Seite der Fingerflächenabdeckung. Zu der ersten Seite gibt es eine zweite Seite. Die
zweite Seite weist wiederum ein Adhäsionsmittel auf, das zur Befestigung der Fingerabdeckung
auf dem Teil der Hand, dessen Greifeigenschaft verbessert werden soll, anzubringen
ist.
[0023] Als antiallergische Mittel gelten Mittel, die entweder nur einen geringen Einfluss
auf das Reaktionsvermögen eines menschlichen Organismus haben und darum keine allergische
Reaktionen provozieren, oder sogar hierzu hingegen reaktive Prozesse in einem menschlichen
Organismus beeinflussen, die aber beruhigend wirken. Andere Begriffe für ein ähnliches
Verhalten eines solchen Klebstoffes sind geringallergene Klebstoffe, hautverträgliche
Klebstoffe und heilungsfördernde Klebstoffe.
[0024] Zur Verringerung des Risikos von Hautirritationen trägt die Verwendung von Naturkautschuk
bei. So kann ein Teil der Fingerabdeckung aus einem Naturkautschuklatex gefertigt
sein. Als weiteres Mittel kommt Wollwachs bzw. Lanolin in Betracht. Die Fingerflächenabdeckung
kann sich aus unterschiedlichen Materialien zusammensetzen. So kann z. B. in einer
besonders vorteilhaften Weiterbildung eine Kombination aus Naturkautschuk und Lanolin
als Material für die Fingerflächenabdeckung gewählt werden. Genauso könnten Polyterpene
bzw. Polyprene verwendet werden. Obwohl Kolophonium im Ruf steht, allergische Reaktion
hervorzurufen, kann Kolophonium zusätzlich als Adhäsionsgrundmaterial eingesetzt werden.
[0025] Weitere vorteilhafte Materialien sind Polyurethanmatrizen, in die zusätzlich Silberionen
eingearbeitet sein können, und kunststoffhaltige Trägermaterialien, die mit einem
fixierten bzw. verorteten Kieselsäuregel belegt sein können.
[0026] Als Adhäsionsmittel zum Aufkleben der Fingerflächenabdeckung auf der menschlichen
Haut lassen sich unterschiedliche Stoffe verwenden, die sich anhand von verschiedenen
Parametern beschreiben lassen. Solche Parameter zum Beschreiben sind z. B. die Adhäsionskraft,
insbesondere die Sofort- und die Dauerklebekraft, die Festigkeit, die Löslichkeit
im Wasser und die Löslichkeit in Lösungsmitteln. Ein besonders geeignetes Adhäsionsmittel,
auch als Klebstoff bezeichnet, zeichnet sich durch eine möglichst geringe Behinderung
der natürlichen Hautatmung aus. Eine gute Lagerfähigkeit und Haltbarkeit ist ein weiterer
Vorteil für den Klebstoff. Als gute Lagerfähigkeit wird ein Lagervermögen von wenigstens
einem Jahr angesehen. Die Adhäsionskraft sollte so stark sein, dass die Adhäsionskraft
als sicher und zuverlässig gilt, sodass eine Fingerflächenabdeckung über Stunden kleben
bleiben kann und sicher, d. h., verrutschungssicher, klebt. Die Fingerflächenabdeckung
sollte sich aber auch unter geringem Kraftaufwand, d. h. mit leichter Hand, schmerz-
und rückstandsfrei wieder entfernen lassen.
[0027] Als eigentlicher Klebstoff kommt Fischleim, auf einer Unterlage als Trägermaterial
aufgestrichen, in Betracht. Auch lässt sich ein Kautschuk als eigentlicher Klebstoff
für Hautaufklebungen verwenden. Es hat sich gezeigt, dass reiner Kautschuk Hautirritationen
wie Rötungen und Entzündungen gelegentlich hervorrufen kann. Unbehandelter Kautschuk
ist außerdem leicht verderblich. Durch Zugabe von Zinkoxid zur Kautschukklebmasse
lässt sich die Haltbarkeit wesentlich erhöhen. Die Zugabe von Zinkoxid verbessert
zudem auch die Hautverträglichkeit.
[0028] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung besteht die Kautschukklebmasse aus
mehreren Komponenten, z. B.:
- ein Anteil natürlicher Kautschuk als Latex oder ein Anteil synthetischer Kautschuk
als Elastomer;
- Harze, in natürlicher oder synthetischer Form, die eigentlichen Klebemittel der Kautschukklebemasse
darstellen können;
- Lanolin in der Form einer salbenartigen Masse aus Wollfett, z. B. aus dem Anwendungsgebiet
der Kosmetik bekannt, wo hieraus hautfreundliche Cremes hergestellt werden können,
mit dem Ziel, das Adhäsionsmittel weich und geschmeidig zu machen;
- Zinkoxid, auch Zinkweiß genannt, wie es in Salben oder Pasten zur Pflege und zum Schutz
empfindlicher bzw. entzündlicher Haut verwendet wird, mit dem Ziel eine reizlindernde
Wirkung und eine Färbung des Adhäsionsmittel mit einem weißen Farbton zu erreichen.
[0029] Eine Zinkoxid-Kautschuk-Masse als Adhäsionsmittel kann als ein stark klebendes Adhäsionsmittel
entworfen werden. Andere, nicht so stark klebende, aber ebenfalls hautfreundliche
Adhäsionsmittel sind Polyacrylatklebemassen. In manchen Ausgestaltungen werden sie
auch als Einkomponentenklebemassen bezeichnet, weil sie nur Polyacrylat als Bestandteil
enthalten. Es handelt sich um durch Polymerisation von Acrylsäure und ihren Estern
gewonnene vollsynthetische Adhäsionsmittel. Je nach Polymerisationsgrad, d. h., in
Abhängigkeit der Ausgangsstoffe, die zu einem Polymer zusammengefügt werden, können
- bei Raumtemperatur - flüssige oder feste Polyacrylate entstehen. Das Adhäsionsmittel
lässt sich somit als gelartige oder feste Masse einstellen. Aus diesem Grund ist es
interessant, Art und Menge der Ausgangsstoffe und die Herstellungstemperatur genau
zu definieren, um danach den Polymerisationsprozess exakt steuern zu können und den
Aggregatzustand für die Lagerung einzustellen. Die Herstellung geeigneter Polyacrylate
für die Herstellung des Adhäsionsmittels sollte deshalb genau verfahrensgesteuert
und unter medizinisch üblichen, strengen Kontrollen stehen. Im Unterschied zu den
Zinkoxid-Kautschuk-Klebmassen verhalten sich Polyacrylate als Adhäsionsmittel neutral
zu Gummi und Kunststoffen. Die Adhäsionskraft von Polyacrylaten bleibt bei Temperaturen
von -20 °C bis +70 °C erhalten. Adhäsionsmittel auf Polyacrylatbasis werden auch als
hypoallergene Klebmassen bezeichnet, weil sie das Risiko von allergischen Reaktionen
vermindern.
[0030] Zinkoxid-Kautschuk-Klebmassen sind begrenzt haltbar, weil sie Substanzen enthalten,
die natürlich altern. Bei Raumtemperatur, trocken und vor Licht geschützt können sie
jedoch einige Jahre gelagert werden. Ultraviolette, Röntgen- oder Sterilisationsstrahlen
können bei direkter, längerer Einwirkung die Klebkraft der Zinkoxid-Kautschuk-Klebmassen
zerstören. Bei Minusgraden reduziert sich die Klebkraft reversibel. Die strahlenbeständigen
Polyacrylat-Klebmassen sind dagegen über viele Jahre haltbar. Es ist jedoch empfehlenswert,
dass solche Adhäsionsmittel trocken aufbewahrt werden. Die Fingerflächenabdeckung
wird in ihrem Aufbewahrungsbehälter bzw. Darreichungsgerät trocken gelagert.
[0031] Um Hautirritationen zu vermeiden, wird in einer Ausgestaltung vorzugsweise ein antiallergisches,
insbesondere sehr gut hautverträgliches Adhäsionsmittel auf Polyacrylatbasis als Adhäsionsmittel
für die eine Seite der Fingerflächenabdeckung verwendet.
[0032] Die Fingerflächenabdeckungen werden besonders gerne genommen, wenn sie aus einem
Spender bzw. einem leicht zu bedienenden Darreichungsgerät entnehmbar sind. Damit
das Darreichungsgerät als leicht bedienbar gilt, sollte immer eine Fingerflächenabdeckung
angeboten werden, während die übrigen, noch vorgehaltenen Fingerflächenabdeckungen,
in dem Darreichungsgerät verbleiben. Somit wird immer nur eine Fingerflächenabdeckung
angeboten. Eine Möglichkeit, dies zu realisieren, besteht darin, dass über Transportzahnräder
in einem Gehäuse ein Träger soweit vorbewegt wird, dass eine Fingerflächenabdeckung
selbstständig, z. B. durch Umwinkelung des Trägers, aus einer Öffnung des Gehäuses
entnommen werden kann. Wird z. B. eine Umwinkelung von 75° gewählt, die auch größer
als 75° sein kann, so würde bei einem Abdrehen eines Zahnrades, an dem eine Abrollwelle
befestigt ist, die Fingerflächenabdeckung fast von selbst an der Stelle der Abwinkelung
herunterfallen.
[0033] Mit Hilfe des Darreichungsgeräts wird eine Fingerflächenabdeckung angeboten, die
zuverlässig zur Verfügung steht und nach Gebrauch einfach entsorgt werden kann. Die
Fingerflächenabdeckungen gelten als Einmalprodukte.
[0034] Vorteilhafte Weiterbildungen werden nachfolgend diskutiert.
[0035] Das Adhäsionsmittel ist so eingestellt, dass es eine Adhäsionskraft entfalten kann.
Die anhaftende Oberfläche kann darüber hinaus eine anhaftende Kraft entfalten. Die
anhaftende Kraft kann z. B. aufgrund eines zweiten Adhäsionsmittels hervorgerufen
werden. Jedoch sind andersartige Mechanismen ebenfalls für die anhaftende Oberfläche
nutzbar. Z. B. können aufgrund von Luftführungen leichte Unterdruckbereiche zwischen
anhaftender Oberfläche und dem damit zu führenden Papier erzeugt werden, die im Ergebnis
die gleiche Wirkung wie eine Adhäsionskraft eines Adhäsionsmittels entfalten können.
Insgesamt sollten die Adhäsionskräfte jedoch nicht identisch stark eingestellt sein,
sondern die Fläche mit der anhaftenden Oberfläche sollte eine kleinere Kraft erzeugen
als die erste Adhäsionskraft, die aufgrund des Adhäsionsmittels hervorgerufen wurde.
[0036] Die Fingerflächenabdeckung ist besonders gut eingestellt, wenn die erste Adhäsionskraft
eine gewisse Mindestkraft entfalten kann, die Kräfte werden anhand eines Abzugswinkels
eines Stücks eines Probepapiers bestimmt. Der Abzugswinkel bestimmt sich aus der Kraftrichtung
und der aufgewendeten Probekraft. Wenn bei solchen statischen Abzugsversuchen eine
Mindestkraft von 0,36 N eingehalten wird, liegt eine Fingerflächenabdeckung vor, die
besonders gut glatte Oberflächen, wie z. B. Hochglanzmagazine, führen kann.
[0037] Nicht nur die statischen Adhäsionskräfte sollten bedacht sein, sondern für ein zügiges
Blättern, eine gute Haptik und eine angenehme Führungseigenschaft ist ein dynamisches
Kräftesystem ebenfalls zu bedenken. Bei dynamischen Abzugsversuchen sollte die Mindestkraft
wenigstens 0,72 N betragen. Zur Bestimmung des Verhaltens sollte darüber hinaus die
Abzugsgeschwindigkeit festgelegt werden, und die Vergleichbarkeit wird gefördert,
wenn festgelegt ist, unter welchen Abzugswinkeln eine Probeklebung abgezogen wird.
Bei einer Abzugsgeschwindigkeit von 30 cm pro Sekunde und einem Abzugswinkel von ca.
180° kann ein Probestück mit einer Verklebungsbreite von ca. 1 cm mit einer Mindestadhäsionskraft
von 0,72 N gut wieder entfernt werden.
[0038] Die Adhäsionsmittel formen sich der Oberfläche nach, an denen sie anliegen. Sie bilden
ein Negativ oder ein Invers der Oberfläche. Wird die Fingerflächenabdeckung, die auf
jeder beliebigen Stelle der Hand aufgebracht werden kann, auf der Fingerkuppe platziert,
denn viele Personen arbeiten vorzugsweise mit ihrer Fingerkuppe beim Umblättern von
einzelnen Seiten Papier, so würde eine zu vorsichtig heruntergenommene Fingerflächenabdeckung
das Profil eines Fingerabdruckes archivieren. Um die Anonymität des Blätternden zu
bewahren, ist es vorteilhaft, wenn die Klebekraft des Adhäsionsmittels auf sich selbst
bezogen größer ist, als die Reisfestigkeit des Adhäsionsmittels. Nimmt nach Nutzung
der Fingerflächenabdeckung der Nutzer die Fingerflächenabdeckung von seinem Finger
wieder herunter, so kann durch diese Einstellung der Klebekräfte die Identifikation
eines Fingerabdrucks augenblicklich erschwert werden bzw. im Idealfall wird der Fingerabdruck
aufgelöst. Der Fingerabdruck verbleibt nicht als Negativ im Klebematerial.
[0039] Die Fingerflächenabdeckung kann als mehrlagiges System ausgestaltet sein. Eine besonders
leicht herzustellende Variante ist eine dreilagige Fingerflächenabdeckung. Eine dieser
Lagen, z. B. eine Mittellage, kann auf Basis einer Folie aufgebaut werden, die aus
der Gruppe der Silikonfolien oder aus der Gruppe der Polyethylin-Folien stammen. Für
das Adhäsionsmittel sollte ein hypoallergenes Klebematerial ausgewählt sein. Z. B.
könnte es eine Polyacrylat-Klebemasse sein. Hierdurch werden Hautreizungen und Hautirretationen,
insbesondere bei häufiger Verwendung von Fingerflächenabdeckungen, z. B. beim Geldzählen
in Banken, vermieden.
[0040] Bei einem mehrschichtigen Aufbau können die einzelnen Lagen auch Zusatzfunktionen
übernehmen. So kann eine Schicht antistatisch, eventuell sogar isolierend oder auch
sowohl antistatisch als auch isolierend ausgestaltet sein; dies insbesondere für Personen,
die sich in besonderen elektrischen Potentialen mit ihren Fingern bewegen, z. B. beim
Bedienen von Maschinen mit sich bewegenden, an Oberflächen vorbeistreifenden Maschinenteilen,
wobei sich z. B. die Maschinenteile statisch aufladen.
[0041] Weitere geeignete Materialien für die Klebemasse sind silanvernetzte Polymerklebstoffe,
Diphenylmethan und Verbindung auf Diphenylmethanbasis.
[0042] Silikonverbindungen haben vielfältige positive Eigenschaften, die sich im Anwendungsgebiet
der Medizin, der Kosmetik, der Haushaltstechnik und allgemein in der Industrie nutzbringend
einsetzen lassen. Silikon selbst ist gasdurchlässig, wasserabweisend, temperaturbeständig,
alterungsbeständig, elastisch, farb- und geruchlos. Weil Silikon biologisch nicht
abgebaut wird und insgesamt sehr reaktionsträge ist, ist es im Vergleich zu anderen
Materialien recht sicher anwendbar. Auch allergische Reaktionen bei oberflächlichen
Anwendungen sind nicht bekannt. Somit kann ein Teil der Fingerflächenabdeckung auf
einer Silikonverbindung aufbauen. So kann als Hauptbestandteil eine Trägerfolie aus
Silikon- oder Hydrokolloidfolie gewählte werden. Beide Folien sind elastisch und gut
hautverträglich, was bei direktem Hautkontakt zu geringen Reaktionserscheinungen führt.
Die Folie passt sich der Fingerform an. Die der Haut zugewandte Seite ist mit einem
hautverträglichen Kleber versehen (z. B. auf Silikonbasis oder Acrylate). Die der
Haut abgewandte Seite ist mit einer leicht haftenden Schicht versehen oder gummiert.
Die Oberflächenstruktur ist reibwerterhöht gestaltet, sodass eine ausreichend hohe
Reibung entsteht, um die Blätter, z. B. eines Buches, zu bewegen und anzuheben.
[0043] Soll die Fingerflächenabdeckung längere Zeit auf einem Finger oder auf einer Hand
verweilen, so ist es positiv, wenn die Fingerflächenabdeckung nicht vollständig luftabschneidend
den Bereich der Hand bedeckt. Aus diesem Grund ist eine luftdurchlässige Mittelschicht
vorteilhaft. Darüber hinaus ist eine wasserdampfdurchlässige Mittelschicht ebenfalls
positiv. Nutzer, die die Fingerflächenabdeckung über Stunden verwenden wollen, erleiden
keine Hautirritationen aufgrund von Wasserdampfundurchlässigkeit. Die Durchlässigkeit
für Luft und/oder für Wasserdampf kann z. B. durch eine perforierte Polyethylin-Folie
hergestellt werden.
[0044] Zur Förderung des Entfernens der Fingerflächenabdeckung und zur leichteren Verwendung
ist es positiv, wenn die Fingerflächenabdeckung zusätzlich einen Randbereich aufweist,
der adhäsionsfrei ausgestaltet ist. In diesem Fall ist es möglich, durch ein Drehen
oder Abwinkeln des Fingers die Fingeranlagerung von einem Klebebereich in einen weniger
klebenden Bereich überzuführen. Eine leichte Gewichtsverlagerung des Fingers reicht
zur Erleichterung des Ablösens aus.
[0045] Der adhäsionsfreie Randbereich kann auf beiden Seiten der, insbesondere mehrlagigen,
Fingerflächenabdeckung angebracht sein, sodass auf der einen Seite eine Krafteinstellung
gegenüber dem zu führenden Papier wie auch beim Entfernen der Fingerflächenabdeckung
möglich ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Klebebereiche spiegelbildlich
zueinander angeordnet sind, d. h. senkrecht übereinander liegen. Die Klebebereiche
liegen somit in einer Flucht um die mittlere Lage herum.
[0046] Weil der menschliche Finger anatomisch eine längliche Form hat, ist eine Fingerflächenabdeckung
besonders gut auf den Finger abgestimmt, wenn keine unmittelbare Rundsymmetrie der
Fingerflächenabdeckung gegeben ist, sonder eine ovale, längliche oder punkt- oder
tropfenartige Form gegeben ist. Die längste Erstreckung lässt sich durch eine Profilsehne
bestimmen. Die Profilsehne sollte höchstens eine Länge von 1,2 cm haben; längere Erstreckungen
tragen versuchsgemäß nicht mehr zur Verbesserung der Führungseigenschaften zwischen
Finger und Papier bei.
[0047] Die Fingerflächenabdeckung kann zur Darreichung zunächst auf einem Träger angebracht
sein. Der Träger bietet die Fingerflächenabdeckung besonders leicht entnehmbar an,
wenn der Träger biegsam bzw. bandartig gestaltet ist. Auf diesem Träger können die
Fingerflächenabdeckungen mehrfach nebeneinander angeordnet sein. Haben die Fingerflächenabdeckungen
ungleiche Längen, sind sie z. B. oval gestaltet, so sollten die Fingerflächenabdeckungen
so im Darreichungsgerät angeordnet sein, dass die längste Profilsehne einer einzelnen
Fingerflächenabdeckung in Richtung auf die größte Erstreckung des bandartigen Trägers
platziert ist. Die Fingerflächenabdeckungen sind mehrfach im Darreichungsgerät vorhanden.
[0048] Die Fingerflächenabdeckungen lassen sich leichter auf einem Finger oder auf einer
Stelle der Hand platzieren, wenn das Darreichungsgerät mit einer Ausgabeöffnung so
gestaltet ist, dass nur die Fingerflächenabdeckung an dieser Stelle gezielt herausgeführt
werden kann, z. B. durch einen Spalt, der an der Stelle der Umwinkelung der Trägers
platziert ist. Durch Zinken, gabelartige Vorsprünge oder Führungsschienen lässt sich
die Fingerflächenabdeckung zudem orientieren und führen.
[0049] Die Fingerflächenabdeckung ist so gestaltet, dass sie sowohl im medizinisch-notwendigen,
insbesondere im altenpflegerischen Bereich einsetzbar ist, hier insbesondere für Patienten
mit motorischen Störungen, wie auch in teilöffentlichen Räumen, z. B. in Wartezimmern
von Ärzten oder bei Friseuren, denn in solchen Räumen werden die aufliegenden Zeitschriften,
Zeitungen und Magazine von einer Vielzahl Personen, häufig sogar nahezu alle Seiten
begreifend, durchgeblättert, wobei manche der Blätternden Krankheitserreger auf das
jeweilige, angegriffene Blatt Papier übertragen, die von der nächsten, die Druckschrift
lesenden Person - wider Willen - aufgenommen werden.
[0050] Die Fingerflächenabdeckungen sind für die einmalige Verwendung bestimmt. Ein besonders
geeigneter Anwendungsbereich ist die Fingerflächenabdeckung als hygienische Blätterhilfe
für Zeitungen, Zeitschriften und Bücher. Eine hygienische Fingerflächenabdeckung dient
als Schutz vor der Übertragung von Infektionserregern, Bakterien und Schmutz, die
beim Lesen von Zeitungen, Zeitschriften oder Büchern vom Leser aufgenommen und abgegeben
werden. Die Fingerflächenabdeckung lässt sich selbstklebend auf die Fingerkuppe aufbringen.
Die haftende bzw. gummierte Oberfläche auf der der Haut abgewandten Seite verfügt
über genügend Reibung (Reibschluss), um Blätter, Folien etc. durch Ziehen oder Greifen
mit den Fingerspitzen zu bewegen bzw. zu wenden. Somit ist der Anwender, z. B. der
Leser, nicht mehr gezwungen, seine Finger über das Benetzen an der Lippe bzw. Zunge
"griffiger" zu machen, wodurch die direkte Übertragung von Krankheitserregern weitestgehend
reduziert werden kann. Somit ist diese Anwendung für alle Bereiche nutzbar, bei denen
ein hoher Durchsatz von die Druckschriften nutzenden Personen stattfindet oder die
Infektionsgefahren erhöht sind. Typische Anwendungsbereiche sind die Lesebereiche
in z. B. Arztpraxen, Krankenhäusern, Wartebereichen und Büchereien.
[0051] Die Fingerflächenabdeckung lässt sich als Blätterhilfe in der Geriatrie, für Tremorpatienten
oder für Patienten mit feinmotorischen Defiziten einsetzen. Die Fingerflächenabdeckung
lässt sich für den täglichen Gebrauch im Beruf oder im Haushalt einsetzen. Die Fingerflächenabdeckungen
dienen zur Schaffung einer vereinfachten Möglichkeit, Blätter, Folien oder sonstige
dünne Materialien über die Haftreibung zu bewegen, dies insbesondere ohne Gummiüberzüge
oder befeuchtende Hilfsmittel zu verwenden.
[0052] Die vorliegende Erfindung hilft z. B. älteren Patienten, Tremorpatienten oder Menschen
mit feinmotorischen Defiziten, für die das Umblättern, das Zählen oder das Bewegen
von Seiten oder Blättern etc. sehr mühsam bis unmöglich sein kann. Die haftende bzw.
reibschlüssige Oberfläche der Fingerflächenabdeckung erlaubt auch stark zitternden
Menschen, Blätter ohne Beschädigung und Verletzungsgefahr leicht zu bewegen.
[0053] Das Hilfsmittel findet noch eine größere Akzeptanz, wenn die Fingerflächenabdeckung
vereinzelt oder in der genau richtigen Anzahl leicht aufnehmbar dargeboten wird. Ist
das Darreichungsgerät aus einem schlagfesten Kunststoff gefertigt, so können unkontrollierte
Krafteinwirkungen, z. B. durch das Fallenlassen eines Darreichungsgeräts, abgefangen
werden. Die kontrollierte Abgabe einzelner Fingerflächenabdeckungen wird dadurch gefördert,
dass eine aufeinander abgestimmte Drehgeschwindigkeit der Abroll- und Aufrollelemente
für den Träger stattfindet. So kann z. B. anhand eines Drehrades sowohl eine Abroll-
als auch eine Aufrollwelle bewegt werden. Wird die Rollbewegung nur in eine Richtung
zugelassen, so erleichtert dies die Bedienung. Ein Rückwickeln des Trägers kann vermieden
werden. Der Träger bleibt auf Spannung in dem Darreichungsgerät. Wird der Träger an
der Abgabestelle in dem Darreichungsgerät ausreichend abgewinkelt, z. B. vor dem Eintritt
in eine Führungshülse, so löst sich die einzelne Fingerflächenabdeckung von dem Träger.
Der Bediener muss seinen Finger nur an dem entsprechenden Abschnitt des Randbereichs
des Darreichungsgeräts, halten. Ist der Abstand des Drehrades zu der Stelle der Abgabe
einer einzelnen Fingerflächenabdeckung auf die Dimensionen von durchschnittlichen
Händen abgestimmt, so kann das Darreichungsgerät über den zu beklebenden Finger anhand
des Drehrades abgerollt werden und die Fingerflächenabdeckung bleibt an der richtigen
Stelle am Finger haften. So können folgende Dimensionen gewählt werden: das Drehrad
ist ca. eine Fingerlänge von dem Abgabebereich für einzelne Fingerflächenabdeckungen
entfernt. Das Drehrad ist mit einer angenehmen Rolloberfläche, z. B. einer Gummierung,
ausgestattet.
[0054] Die vorliegende Erfindung kommt dem Hilfebedürfnis, aber auch dem natürlichen Verhalten
vieler Menschen, z. B. solcher, die einen Blätterfinger vor jedem Umschlagen eines
Blattes mit ihrer eigenen Spucke befeuchten, nahe, indem die Abdeckung für Finger
so dimensioniert und konfiguriert ist, dass nur eine bestimmte Fläche des Fingers
von der Abdeckung bedeckt wird.
[0055] Die Fingerflächenabdeckung ist so angenehm auf der Hand, dass sie über längere Zeiträume,
z. B. während längerer Wartezeiten bei Ärzten, getragen werden können. Das Darreichungsgerät
offeriert eine Fingerflächenabdeckung so angenehm, dass viele Personen, die noch nicht
wissen, was sie vor sich haben, intuitiv zugreifen.
[0056] Wenn der Anwender die Fingerflächenabdeckung entfernen möchte, zieht er es von der
Haut ab oder rubbelt es zwischen zwei Fingern herunter.
[0057] In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen weist die Fingerflächenabdeckung einen
ovalen oder zumindest mit einer Mehrzahl von Rundungen strukturierten Randbereich
auf. Die Fingerflächenabdeckung und/oder der Randbereich können mit einer ungleichen
Höhenverteilung eines Klebstoffs auf der Fingerseite unterlegt sein. Der Klebstoff
oder das Haftmittel der Fingerflächenabdeckung kann auch andererseits, d. h. auf der
Papierseite, oder beiderseits ein Höhenprofil aufweisen. In anderen Ausführungsformen
weist die Trägerfolie ein Höhenprofil auf. In dem Höhenprofil kann ein Bereich, welcher
der Fingerspitze zugeordnet ist, eine größere Höhe aufweisen, als ein Bereich, der
einem Fingergelenk zugeordnet ist. Die ungleiche Höhenverteilung wird z. B. durch
einzelne Klebstoffpunkte oder Haftmittelbereiche gebildet, die auf einer Seite der
Fingerflächenabdeckung komplementär zur anderen Seite der Fingerflächenabdeckung sowie
deckungsgleich oder zwischeraumbildend angeordnet sein können. Das Höhenprofil oder
auch das Profil des Klebstoffs kann eine Fingerform, wie eine Wölbung des Fingers,
ausgleichen, wobei eine flächige Auflage der Fingerflächenabdeckung auf dem Papier
ohne merkliche Andruckkraft ausbildbar ist. Das Angreifen an einem Blatt wird verbessert.
Das Profil des Klebstoffs ist in einem ersten Bereich höher als in einem zweiten Bereich,
womit z. B. eine Beabstandung zwischen Finger und Papier vorgebbar ist. Die ungleiche
Verteilung des Klebstoffs kann mit der Haut eine Verzahnung bilden und die Haftung
verbessern. Die Ungleichverteilung des Klebstoffs in Punkten oder Streifen kann die
Trägerfolie der Fingerflächen zu einer korrugierten Oberfläche aufwölben, welche die
Haftung der Fingerflächenabdeckung durch eine wölbungsgemäße Tangentialanschließung
einer Oberfläche, wie der Hautoberfläche oder einer Papierseitenoberfläche, an die
Fingerflächenabdeckung noch weiter verbessert.
[0058] In geeigneten Weiterbildungen und nützlichen Ausführungen von Fingerflächenabdeckungen
ist die Fingerflächenabdeckung durchsichtig. Die Fingerflächenabdeckung kann aber
auch eine farbliche Tönung aufweisen. Die farbliche Tönung kann z. B. von mindestens
einer Trägerfolie oder einer Kleberschicht oder einer Haftschicht für Papier oder
einer Kombination von Schichten gebildet sein. Einzelne Schichten der Fingerflächenabdeckung
können bereichsweise lichtdurchscheinend oder reflektierend ausgebildet sein. In der
Schichtenkombination oder in einer Einzelschicht kann eine räumliche Wirkung, wie
eine hologrammartige Wirkung, eines Bildes oder Musters auf oder in der Fingerflächenabdeckung
erzeugt werden, womit insbesondere ein Zeigefinger zur Fesselung besonderer Aufmerksamkeit
betont werden kann. In anderen Ausführungen ist mindestens ein Schichtbestandteil
zumindest bereichsweise undurchsichtig eingefärbt, um einen Lichtschutz durch die
Fingerabdeckung auszubilden.
[0059] Die Trägerfolie oder das Trägermaterial ist in einer Folge von Fingerflächenabdeckungen
auf einem Band oder großflächig, insbesondere matrixartig oder z. B in Buchstabenform,
auf einem Blatt anordenbar. Das Blatt mit den Fingerflächenabdeckungen kann die Größe
eines Buchformats oder eines Zeitschriftenformats oder auch ein Standardformat wie
Din A4 oder Din A5 oder andere gebrauchsübliche Formate aufweisen. So ist es z. B.
möglich, einem Leser die Fingerflächenabdeckung in einem Buch oder in einzelnen Zeitungen
eingelegt zu überreichen, sodass dieser nicht extra nach geeigneten Fingerflächenabdeckungen
suchen muss.
[0060] Es sind auch vorteilhafte Fingerflächenabdeckungen vorgesehen, die sich elastische
bzw. dehnbar oder streckbar an eine Oberfläche anschmiegen. In elastischer Gestalt
können sich die Fingerflächenabdeckungen an eine Oberflächenrauigkeit z. B. eines
Kartons anschmiegen und so den Griff, der z. B. auch durch Schuppen- oder Faserstrukturen
z. B. nach der Art eines Geckofußes begünstigt sein kann, noch weiter verbessen. Es
ist auch möglich, eine elastische Fingerflächenabdeckung beim Aufbringen auf einen
Finger über einen größeren Bereich, z. B. über mehr als ein Fingerglied, zu strecken,
um so die Haftung und den Fingerschutz zu vergrößern.
[0061] Fingerflächenabdeckungen können eine Dicke von 0,01 mm aufweisen. Die Dicke, insbesondere
von dehnbaren Fingerflächenabdeckungen oder von Fingerflächenabdeckungen mit Schutzfunktion,
kann auch 0,5 cm betragen. Fingerflächenabdeckungen sind insbesondere mit einem Gesamtschichtdurchmesser
zwischen 0,01 mm und 0,5 cm vorteilhaft zur Verbesserung einer Fingerhaftung auf Papier
oder anderen flächigen Materialien, insbesondere aus Zellulose oder Geweben, zu verwenden.
Eine Fingerflächenabdeckung kann in einem ersten Bereich eine Dicke von z. B. weniger
als 0,01 mm und in einem zweiten Bereich eine größere Dicke von z. B. 1 mm aufweisen.
Allerdings kann die Dicke insbesondere bei elastischen Fingerflächenabdeckungen durch
Dehnung zumindest bereichsweise weiter verringert werden, indem z. B. eine Fingerflächenabdeckung
mit einem Endbereich auf eine Fingerkuppe aufgesetzt und ein zweiter Endbereich in
Richtung auf ein Fingergelenk zu einer erforderlichen Länge gezogen und durch Andruck
am Finger befestigt wird.
Figurenkurzbeschreibung
[0062] Die vorliegende Erfindung kann noch besser verstanden werden, wenn Bezug auf die
beiliegenden Figuren genommen wird, wobei
Figur 1 eine Variante von Ausführungsformen einer Fingerflächenabdeckung auf einem
Finger zeigt;
Figur 2 eine schematisch abgebildete Fingerflächenabdeckung in einer Ansicht zeigt;
Figur 3 einen schematisch abgebildeten Aufbau einer Fingerflächenabdeckung in einer
Ansicht zeigt;
Figur 4 eine schematisch abgebildete Veranschaulichung von Adhäsionskräften zeigt;
Figur 5 einen schematisch abgebildeten Träger mit ovalen Fingerflächenabdeckungen
zeigt;
Figur 6 einen schematisch abgebildeten Träger mit eckigen Fingerflächenabdeckungen
zeigt;
Figur 7 ein schematisch abgebildetes Darreichungsgerät mit Fingerflächenabdeckungen
zeigt;
Figur 8 eine schematisch dargestellte weitere Ausführungsvariante eines Darreichungsgerätes,
die eine Spule mit Fingerflächenabdeckungen hat, zeigt und
Figur 9 eine weitere schematisch dargestellte Ausführungsvariante eines Darreichungsgerätes
zeigt.
Figurenbeschreibung
[0063] Figur 1 zeigt drei verschiedene Finger 1, 10, 100 mit Fingerflächenabdeckungen 111,
112, 1011, die drei verschiedene Formen aufweisen.
[0064] Eine Fingerflächenabdeckung 111, 112, 1011 hat eine anhaftende Oberfläche 3 für die
Führung eines Papiers (nicht gezeigt) auf einer ersten Seite 2 und eine hierzu abgewandte
zweite Seite 4, die ein Adhäsionsmittel zur Befestigung der Finderflächenabdeckung
111, 112, 1011 auf der menschlichen Haut 14 hat. Das Adhäsionsmittel auf der Fingerflächenabdeckung
111, 112, 1011 zur Befestigung auf der menschlichen Haut 14 an dem Finger 1, 10, 100
ist antiallergisch und hautverträglich. Eine anhaftende Wirkung der Oberfläche 3 der
Seite 2 auf das Papier und eine Adhäsionsverbindung der Oberfläche der Seite 4 mit
der Haut 14 entsteht bei einer Berührung der Oberflächen.
[0065] Die Fingerflächenabdeckung 111 ist zum kompletten Abkleben der Fingerkuppe bzw. dem
Rundherumeinkleben der Fingerkuppe des Fingers 1 bestimmt. Die Fingerflächenabdeckung
111 ist ähnlich einem Entenfuß geformt. Die Fingerflächenabdeckung 111 ist um den
Finger 1 herumgewickelt. Die Fingerflächenabdeckung 111 bedeckt ringartig den Finger
1, insbesondere das erste Fingerglied, das die Fingerkuppe hat. Die Befestigung der
Fingerflächenabdeckung 111 auf dem Finger 1 erfolgt dank einer Adhäsionsverbindung
der vom Betrachter abgewandten Seite der Fingerflächenabdeckung 111 mit der Haut 14
auf der einen Seite und mit einem Teil der Seite 2 der Fingerflächenabdeckung 111
auf der anderen Seite, sozusagen durch Umschlingen. Durch die ringartige Umwicklung
eines verengten Teils des Fingers 1 ist die Befestigung der Fingerflächenabdeckung
111 auf dem Finger 1 besonders stabil. Diese Befestigungsart ist vorteilhaft, wenn
mit einer intensiven Belastung der Fingerflächenabdeckung 111 zu rechnen ist.
[0066] Die Fingerflächenabdeckung 112 hat eine ovale Form und ist auf der Fingerkuppe des
Fingers 10 aufgeklebt. Die Befestigung der Fingerflächenabdeckung 112 auf dem Finger
10 erfolgt dank einer Adhäsionseigenschaft einer der Seiten der Fingerflächenabdeckung
112, insbesondere der Seite, die der Haut 14 zugewandt wird bzw. ist. Die Adhäsionswirkung
wird durch eine Berührung der Fingerhaut 14 und der Oberfläche der Seite hervorgerufen.
Die Adhäsionswirkung entsteht auch durch die Entfaltung der Adhäsionseigenschaft eines
Adhäsionsmittels bei einem Kontakt mit der Haut 14, z. B. durch einen auf natürliche
Feuchtigkeit der Haut 10 reagierenden Klebstoff. Trotz diesem Verhalten ist das Adhäsionsmittel
antiallergisch und hautverträglich. Diese Ausführungsvariante der Fingerflächenabdeckung
112 ist insbesondere in den Fällen vorteilhaft, in denen die Fingerflächenabdeckung
112 keinen Druck auf den Finger ausüben soll und daher sehr benutzungsfreundlich sein
soll. Die Fingerflächenabdeckung 112 zeichnet sich durch die Drucklosigkeit und die
gute Haptik aus.
[0067] Die Fingerflächenabdeckung 1011 ist wie ein Streifen mit den Seiten 2 und 4 geformt.
Die Befestigung der Fingerflächenabdeckung 1011 auf dem Finger 100 erfolgt dank einer
Adhäsionseigenschaft der Seite 4 der Fingerflächenabdeckung 1011, die der Haut 14
zugewandt ist. Die Adhäsionswirkung wird durch eine Berührung zwischen der Fingerhaut
14 und der Oberfläche der Seite 4 hervorgerufen. Zur Steigerung der Befestigungswirkung
an dem Finger 100 kann der Streifen um den Finger 100 herumgewickelt werden. Alternativ
kann ein solcher Streifen auch einfach auf die Fingerkuppe aufgelegt werden, um möglichst
einschneidungsfrei seine Anlagerung auf dem Finger 100 auszuüben.
[0068] Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung den Aufbau einer Fingerflächenabdeckung
101. Die Fingerflächenabdeckung 101 hat zwei Seiten 2' und 4'. Die Fingerflächenabdeckung
101 weist auf einer ersten Seite 2' eine anhaftende Oberfläche 3' für die Führung
eines flachen, leichten Gegenstandes wie Papier (nicht gezeigt) auf. Die Fingerflächenabdeckung
101 ist mit einer anderen Seite als die Seite 2' auf einer (nicht dargestellten) Fingerkuppe
zu befestigen. Die Fingerflächenabdeckung 101 hat hierzu eine abgewandte zweite Seite
4'. Die zweite Seite 4' hat ein erstes Adhäsionsmittel 5 zur Befestigung der Finderflächenabdeckung
101 auf einer menschlichen Haut (nicht gezeigt). Das erste Adhäsionsmittel 5 ist antiallergisch
und hautverträglich. Somit ist die Fingerflächenabdeckung 101 eine mehrlagige Fingerflächenabdeckung
101, oder genauer, eine zweilagige Fingerflächenabdeckung 101, bestehend aus einer
Schicht mit der anhaftenden Oberfläche 3' der ersten Seite 2' und einer Kleberschicht
5 der zweiten Seite 4'. Die Fingerflächenabdeckung 101, insbesondere die Schicht mit
der anhaftenden Oberfläche 3', ist wie eine Folie hergestellt, das heißt, mit einem
dünnen, die Sensorik der Haut nicht beeinträchtigendes Material als Grundträger oder
Hintergrund. In verschiedenen Ausführungsvarianten des in der Figur 2 dargestellten
Typs ist diese Grundlage auf Basis von Kunststoffen, Kautschuken oder einer Kombination
von Stoffen hergestellt, wobei mindestens das erste Adhäsionsmittel 5 auf Basis von
hypoallergenen Klebstoffen, insbesondere hypoallergener Polyacrylat-Klebmasse, hergestellt
ist. In dieser vorteilhaften Ausführungsvariante ist die Fingerflächenabdeckung 101
luft- und wasserdampfdurchlässig.
[0069] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Aufbaus einer Fingerflächenabdeckung
102. Die Fingerflächenabdeckung 102 hat zwei Seiten 2" und 4". Die Fingerflächenabdeckung
102 weist auf einer ersten Seite 2" eine anhaftende Oberfläche 3" für das kontrollierte
Bewegen eines (in der Figur nicht abgebildeten) Papiers auf. Die Fingerflächenabdeckung
102 ist mit einer anderen Seite als die Seite 2" auf einer Fingerkuppe, wie zum Beispiel
in Figur 1 gezeigt, zu befestigen. Die Fingerflächenabdeckung 102 hat hierzu eine
abgewandte zweite Seite 4". Die zweite Seite 4" hat ein erstes Adhäsionsmittel 5'
zur Befestigung der Finderabdeckung 102 auf einem Teil der Hand. Das erste Adhäsionsmittel
5' ist antiallergisch und hautverträglich. An der ersten Seite 2 ist eine Klebeschicht
durch ein zweites Adhäsionsmittel 7 gebildet. Die anhaftende Oberfläche 3" der ersten
Seite 2" ist die Oberfläche des zweiten Adhäsionsmittels 7. Das Adhäsionsmittel 5'
und das Adhäsionsmittel 7 sind aneinander gegenüberliegenden Seiten einer Folie angebracht.
Somit ist die Fingerflächenabdeckung 102 eine mehrlagige Fingerflächenabdeckung 102
oder genauer, eine dreilagige Fingerflächenabdeckung 102, bestehend aus einer Kleberschicht
7 der ersten Seite 2", einer Kleberschicht 5' der zweiten Seite 4" und einer Mittelschicht
9. Die Fingerflächenabdeckung 102, insbesondere die Mittelschicht 9 der Fingerflächenabdeckung
102, ist wie eine Folie hergestellt. Vorzugsweise ist die Mittelschicht 9 auf Basis
einer Folie, ausgewählt aus einer Gruppe von Silikon- und Polyethylen-Folien, hergestellt.
Mindestens das erste Adhäsionsmittel 5' ist auf Basis von hypoallergenen Klebstoffen
hergestellt. Deswegen ist das erste Adhäsionsmittel 5' auf Basis von hypoallergener
Polyacrylat-Klebmasse hergestellt. Der Schichtaufbau der Fingerflächenabdeckung ist
so gestaltet, dass die Fingerflächenabdeckung 102 luft- und wasserdampfdurchlässig
ist. Dazu hat die Fingerflächenabdeckung 102 eine luft- und wasserdampfdurchlässige
Mittelschicht 9, die in der vorgestellten Ausführungsvariante aus einer perforierten
Polyethylen-Folie hergestellt ist. Die Seite 2" der Fingerflächenabdeckung 102 weist
adhäsionsfreie Randbereiche 11, 11' auf. Die adhäsionsfreien Randbereiche 11, 11'
befinden sich außerhalb der anhaftenden Oberfläche 3". Die adhäsionsfreien Randbereiche
11, 11' sind dazu bestimmt, das Ablösen der Fingerflächenabdeckung 102 zu erleichtern.
Die Seite 4" der Fingerflächenabdeckung 102 weist adhäsionsfreie Randbereiche 12,
12' auf. Die adhäsionsfreie Randbereiche 12, 12` sind zum leichteren Ablösen der Fingerflächenabdeckung
102 bestimmt. Die eine Flächengestaltung fördert das Abheben von einem Papier, die
andere Flächengestaltung fördert das Ablösen von einem Finger. In dieser bevorzugten
Ausführungsform der Fingerflächenabdeckung 102 sind adhäsionsfreie Randbereiche 11,
11' spiegelbildlich zu den adhäsionsfreien Randbereichen 12, 12' hergestellt. Somit
ist in dieser Ausführungsform der Fingerflächenabdeckung 102 das Adhäsionsmittel 5'
innerhalb eines Bereichs 6 angeordnet, der spiegelbildlich zu der anhaftenden Oberfläche
3" hergestellt ist.
[0070] In einer ähnlichen Ausführungsform zu der Fingerflächenabdeckung 102 können die Randbereiche
einen die Fingerflächenabdeckung durchgehend umrahmenden Randbereich bilden. Die hierzu
gegenüberliegenden Randbereiche können ebenfalls einen die Fingerflächenabdeckung
durchgehend umrahmenden Randbereich bilden.
[0071] Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung eine Fingerflächenabdeckung 103, angeordnet
zwischen der Haut 14 eines Fingers und einem Blatt Papier 8. Die Fingerflächenabdeckung
103 hat zwei Seiten: eine erste Seite 2'" und eine hierzu abgewandte zweite Seite
4"'. Die Fingerflächenabdeckung 103 weist auf der ersten Seite 2'" eine anhaftende
Oberfläche 3'" für die Führung des Papiers 8 auf. Die Fingerflächenabdeckung 103 ist
mit der Seite 4"', die der Seite 2'" gegenüberliegt, auf der Haut 14 der Fingerkuppe
befestigbar. Zur Befestigung der Finderabdeckung 103 auf der Haut 14 hat die zweite
Seite 4'" ein erstes Adhäsionsmittel 5". Das erste Adhäsionsmittel 5" ist antiallergisch
und hautverträglich. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn das erste Adhäsionsmittel 5"
die Fingerflächenabdeckung 103 auf Basis von hypoallergenen Polyacrylat-Klebmassen
hergestellt ist. Für die Führung des Papiers 8 ist an der ersten Seite 2'" das zweite
Adhäsionsmittel 7 aufgetragen. Das zweite Adhäsionsmittel 7 bildet eine Klebeschicht.
Die Außenoberfläche der Klebeschicht, die durch die Außenoberfläche des zweiten Adhäsionsmittels
7 geschaffen ist, bildet die anhaftende Oberfläche 3'" für die Führung des Papiers
8. Das Adhäsionsmittel 5" und das Adhäsionsmittel 7 sind an gegenüberliegenden Seiten
einer Mittelschicht 9' aufgebracht. Die Fingerflächenabdeckung 103, insbesondere die
Mittelschicht 9' der Fingerflächenabdeckung 103, ist als eine Art Folie hergestellt.
Die Folie für die Fingerflächenabdeckung 103 stammt aus der Gruppe der Silikon- und
der Polyethylen-Folien. Somit ist die Fingerflächenabdeckung 103 eine mehrlagige Fingerflächenabdeckung
103 oder genauer, eine dreilagige Fingerflächenabdeckung 103, bestehend aus der Mittelschicht
9, einer Klebeschicht, dargestellt durch das erste Adhäsionsmittel 5", und einer weiteren
Klebeschicht, dargestellt durch das zweite Adhäsionsmittel 7. Für das Anhaften des
Papiers 8 ist an der ersten Seite 2'" das zweite Adhäsionsmittel 7 aufgetragen. Das
zweite Adhäsionsmittel 7 bildet eine Klebeschicht. Die Außenoberfläche der Klebeschicht,
die durch die Außenoberfläche des zweiten Adhäsionsmittels 7 dargestellt ist, bildet
die anhaftende Oberfläche 3'" für das Bewegen des Papiers 8. Nach Anbringung der Seite
4'" der Fingerflächenabdeckung 103 an der Haut 14 entsteht eine Adhäsionsverbindung
zwischen dem ersten Adhäsionsmittel 5" und der Haut 14. Ebenfalls nach Herstellung
einer Verbindung zwischen der Seite 2'" der Fingerflächenabdeckung 103 und dem Papier
8 entsteht ein Adhäsionsverbund zwischen dem zweiten Adhäsionsmittel 7 und dem Papier
8. Die Haut 14 und das Papier 8 können voneinander abgezogen werden, z. B. infolge
der Wirkung einer statischen Belastung, z. B. einer durch ein Gewicht des Papiers
8 bedingten Gravitationskraft oder einer ähnlich vom Finger nach unten wegweisenden
Kraft oder infolge der Wirkung einer dynamischen Belastung, die infolge einer Bewegung
des Fingers entsteht oder durch eine Massenträgheit des Papiers 8 sowie eine Anbindung
des Papiers 8 an einen Gegenstand, z. B. an ein Buch, bedingt ist. Die erste Adhäsionskraft
F1 entsteht zwischen der ersten Seite 4"', genauer dem Adhäsionsmittel 5", und der
Haut 14. Die zweite Adhäsionskraft F2 entsteht zwischen dem zu transportierenden Material
wie dem Papier 8 und der Fingerflächenabdeckung 103. Eine Belastung entsteht dabei
in jedem Querschnitt der Fingerflächenabdeckung 103, darunter an der anhaftenden Oberfläche
3 für die Führung des Papiers 8, die durch die Außenoberfläche des zweiten Adhäsionsmittels
7 abgebildet ist, sowie an der Außenoberfläche und der inneren Grenze der Klebeschicht,
die durch das erste Adhäsionsmittel 5 zum Ankleben an der Haut 14 gebildet ist. Belastungen
in den Querschnitten können bei jeder Belastungsrichtung durch die Strukturierung
des Adhäsionsmittels und durch die effektiv wirkenden Kräfte gesteuert werden. Jede
Schicht ist sowohl durch eine innere Widerstandsfähigkeit, auch Reißfestigkeit oder
Kohäsionskraft genannt, als auch durch eine Widerstandsfähigkeit einer Oberflächenverbindung
bzw. Adhäsionsverbindung, auch anhaftende Kraft oder Adhäsionskraft oder Klebekraft
genannt, so eingestellt, dass eine mehrfache Verwendung der Fingerflächenabdeckung
auf unterschiedlichen Hautabschnitten nicht möglich ist. Das Papier 8 kann am Finger
mittels der Fingerflächenabdeckung 103 nur gehalten werden, solange eine effektiv
wirkende Kraft die Widerstandsfähigkeit jeder Schicht, den Adhäsionsmitteln 5" und
7 und der Mittelschicht 9', der Fingerflächenabdeckung 103 unterschreitet. Die Widerstandsfähigkeiten
(Reißfestigkeit, anhaftende Kraft, auch größtmögliche Adhäsionskraft oder Klebekraft)
der Schichten der Fingerflächenabdeckung 103 sind durch die Auswahl der Stoffe für
die Mittelschicht 9 und die Adhäsionsmittel 5", 7 einstellbar. Somit sind eine erste
größtmögliche Adhäsionskraft F1 des ersten Adhäsionsmittels 5" und eine anhaftende
Kraft F2 der anhaftenden Oberfläche 3"', insbesondere hervorgerufen durch eine zweite
Adhäsionskraft F2 eines zweiten Adhäsionsmittels 7, unterschiedlich einstellbar. Dabei
ist die Fingerflächenabdeckung 103 entweder an einem Finger als Hauptträger oder an
einem Papier als Hauptträger (durch Adhäsionskräfte) verankert. In dieser bevorzugten
Ausführungsvariante der Fingerflächenabdeckung 103 ist die anhaftende Kraft F2 kleiner
als die erste Adhäsionskraft F1. Dies ist insbesondere zum Blättern von vielen Blättern
Papier vorteilhaft. Beim Abziehen des Fingers von einem Papierblatt bleibt die Fingerflächenabdeckung
103 auf dem Finger anhaftend. Gem. einem Aspekt der Erfindung ist eine funktionell
bestimmte und komfortbedingt notwendige Widerstandsfähigkeit der Fingerflächenabdeckung
103 so festgelegt, dass sowohl die anhaftende Kraft F2 als auch die erste Adhäsionskraft
F1 mindestens 0,36 N bei einem statischen Abzug mit einem Abzugswinkel von 90°, und
mindestens 0,72 N bei einem dynamischen Abzug mit einer Abzugsgeschwindigkeit von
30 cm/s, einem Abzugswinkel von 180° und einer Verklebungsbreite von 1 cm betragen.
Diese Werte sind auch zum Wenden von Offsetpapierblättern im Format großer Folien
ausreichend. Selbstverständlich ist die Widerstandsfähigkeit für unterschiedliche
Ausführungsvariante der Fingerflächenabdeckung 103 variierbar. In einer vorteilhaften
Weiterbildung der Fingerflächenabdeckung 103 ist eine Klebekraft des ersten Adhäsionsmittels
5", insbesondere an dessen Oberfläche, auf sich selbst größer als die Reißfestigkeit
des ersten Adhäsionsmittels 5". Dies ist insbesondere nützlich, um Fingerabdrücke
auf der Fingerflächenabdeckung 103 zu vernichten. Die eventuell auf der Fingerflächenabdeckung
103 verbleibenden Fingerabdrücke sind nach dem Abziehen der Fingerflächenabdeckung
103 vom Finger durch ein Falten und Zusammendrücken der Seite 4'" unkenntlich machbar.
Bei einem Versuch, die Fingerflächenabdeckung 103 zu entfalten, wird das Adhäsionsmittel
5" zerrissen und ein eventuell verbleibender Fingerabdruck vernichtet.
[0072] Figur 5 zeigt einen Träger 15 für Fingerflächenabdeckungen mit darauf angebrachten
Fingerflächenabdeckungen 110 in einer Ansicht, die eine Längen- und Breitengestaltung
der Form des Trägers 15 und der Fingerflächenabdeckungen 110 abbildet. Der Träger
15 hat eine längliche Erstreckung. Es ist vorteilhaft, dass der Träger 15 biegsam
ist. Zudem ist es vorteilhaft, dass der Träger 15 bandartig ist. Der biegsame, bandartige
Träger 15 ist auf einer Abrollwelle bzw. auf einer Aufrollwelle, so wie in Figur 7
dargestellt, ab- und aufrollbar.
[0073] Die Fingerflächenabdeckung 110 ist auf dem Träger 15 mehrfach hintereinander platziert.
Sie wird durch ein Adhäsionsmittel auf dem Träger 15 gehalten. Das die Fingerflächenabdeckung
110 auf dem Träger 15 befestigende Adhäsionsmittel hält die Fingerflächenabdeckung
110 mit ihrer Profilsehne 13 in Längserstreckung 17. Das Adhäsionsmittel reicht nur
bis zu dem die Fingerflächenabdeckung 110 durchgehend umrahmenden Randbereich 11".
Die Fingerflächenabdeckung 110 weist eine gerundete Form auf. In der dargestellten
Ausführungsvariante ist die gerundete Fingerflächenabdeckung 110 oval und weist einen
Durchmesser auf, der höchstens 1,2 cm beträgt.
[0074] Die in Figur 6 dargestellte Ausführungsvariante der Fingerflächenabdeckung 120 weist
Abweichungen von einer punktsymmetrischen Formgebung auf, insbesondere ist sie nicht
rundsymmetrisch, sondern achsensymmetrisch. Die Fingerflächenabdeckung 120 weist eine
Profilsehne 13' auf, deren Länge mit höchstens 1,2 cm anzugeben ist. Die Fingerflächenabdeckung
120 ist mit dem Träger 15' verbunden. Die Seite der Fingerflächenabdeckung 120, die
dem Träger 15' zugewandt ist, hat eine anhaftende Oberfläche bzw. wird durch ein Adhäsionsmittel
gehalten. Die Fingerflächenabdeckung 120 ist durch eine Adhäsionskraft mit dem Träger
15' verbunden. Figur 6 zeigt einen Träger 15' für Fingerflächenabdeckungen 120 mit
darauf angebrachten Fingerflächenabdeckungen 120 in einer Ansicht, die eine Längen-
und Breitengestaltung der Form des Trägers 15 und der Fingerflächenabdeckungen 120
darstellt. Der Träger 15' hat eine längliche Erstreckung. Der flexible, längliche
Träger 15' ist auf einem Transportsystem aus Abrollwelle und aus Aufrollwelle, ähnlich
der in Figur 7 gezeigten Ausgestaltung, ab- und aufrollbar. Die Fingerflächenabdeckung
120' ist auf dem Träger 15 platziert. Sie hat auf der dem Träger 15' abgewandten Seite
einen Bereich mit einem ersten Adhäsionsmittel zur Befestigung der Finderabdeckung
120 auf der Haut eines Nutzers, wenn dieser die Fingerflächenabdeckung 120 von dem
Träger 15 heruntergenommen hat. Die Fingerflächenabdeckung ist antiallergisch und
hautverträglich gestaltet. Die dem Träger 15' abgewandte Seite der Fingerflächenabdeckung
120 weist zwei adhäsionsfreie Randbereiche 11 und 11' auf. Die Fingerflächenabdeckung
120 weist eine eckige Form auf. Die Fingerflächenabdeckung 120 hat eine Profilsehne
13', deren Länge höchstens 1,2 cm beträgt. Eine anhaftende Kraft der anhaftenden Oberfläche
bzw. eine Adhäsionskraft eines Adhäsionsmittels auf der dem Träger 15' angewandten
Seite der Fingerflächenabdeckung 120 ist auch für die Führung eines Papiers (nicht
in Figur 6 gezeigt) geeignet. Die Fingerflächenabdeckung 120 ist mit ihrer längsten
Profilsehne 13' entlang der Längserstreckung 17' des bandartigen Trägers 15' platziert.
[0075] Figur 7 zeigt in schematischer Vereinfachung ein Darreichungsgerät 19. Das Darreichungsgerät
19 ist für wenigstens eine Fingerflächenabdeckung, so wie z. B. die Fingerflächenabdeckungen
111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, bestimmt. Mit dem Darreichungsgerät
19 ist ein Anbieten von wenigstens einer der
[0076] Fingerflächenabdeckungen 111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130 durchführbar.
Das Darreichungsgerät 19 weist ein Gehäuse 21 mit Transportelementen (siehe z. B.
23, 25, 27, 29, 31, 32, 33, 35) auf. In der in der Figur 7 abgebildeten Ausführungsvariante
des Darreichungsgerätes 19 sind als Transportelemente im Gehäuse 21 Transporträder
23, 25, 27, 29, 31, 32 gezeigt. Die Transporträder 23, 25, 27, 29, 31 sind als Transportzahnräder
ausgestaltet. In weiteren Ausführungsvarianten eines Darreichungsgerätes, ähnlich
dem Darreichungsgerät 19, können die Transporträder 23, 25, 27, 29, 31 auch als Friktionsräder
ausgeführt sein. Der Transportrad 32 ist in der Form einer Transportrolle ausgebildet,
die mit dem Transportrad 23 über ein Zahnrad fest verbunden ist. Das als Transportrolle
ausgestalte Transportrad 32 hat einen griffigen Rand 38. Das Transportrad 32 ist vorzugsweise
als ein gerändeltes Transportrad ausgeführt. Das als Transportrolle gestaltete Transportrad
32 kann auch durch ein Transportzahnrad ersetzt werden. Eines der Transportzahnräder,
Zahnrad 23, ist fest mit der Transportrolle 32 verbunden, das aus dem Gehäuse 21 hinausragt.
Die Transportrolle 32 ist mittels eines Fingers verdrehbar. Das Zahnrad 23 ist ein
Antriebsrad. Die Zahnräder 27, 31 sind Abtriebsräder. Die Abtriebszahnräder 27, 31
werden von dem Antriebszahnrad 23 durch Zwischenräder 25, 29 getrieben. Von den Transportzahnrädern
23, 25, 27, 29, 31 stellt ein Zahnrad eine Abrollwelle und ein Zahnrad eine Aufrollwelle
zur Verfügung. In der in der Figur 7 abgebildeten Ausführungsvariante des Darreichungsgeräts
19 stellt das Transportzahnrad 27 die Abrollwelle 33 und das Transportzahnrad 31 die
Aufrollwelle 35 zur Verfügung. Die Aufrollwelle 35 kann aus einer Vollachse oder aus
einer Hülse hergestellt sein. Die Abrollwelle 33 kann auch aus einer Vollachse oder
aus einer Hülse hergestellt sein. Auf der Abrollwelle 33 ist eine Spule (nicht gezeigt)
mit einem umwickelten Träger 15" befestigbar. Die Abrollwelle 33 ist so gestaltet,
dass ein Träger 15" auch unmittelbar darauf befestigbar ist.
[0077] Zwischen den Transportwellen 33, 35 ist ein Träger 15" vorhanden. Der Träger 15"
besteht aus einem biegsamen Material. Der Träger 15" wickelt sich auf der einen Seite
ab und auf der anderen Seite auf. Der Träger 15" hat eine längliche Erstreckung. Der
Träger 15" ist bandartig ausgeführt, was das Ab- und Aufwickeln fördert. Zum Aufwickeln
des Trägers 15" auf die Aufrollwelle 35 ist die Aufrollwelle 35 in einer Umdrehungsrichtung
U drehbar. Mit dem Träger 15" ist mindestens eine Fingerflächenabdeckung der Art nach
wie die Fingerflächenabdeckungen 1, 10, 100, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140 verbunden.
In der in der Figur 7 abgebildeten Ausführungsvariante sind auf dem Träger 15" Fingerflächenabdeckungen
130 nacheinander aufgereiht. Die Fingerflächenabdeckungen 130 sind in länglicher Erstreckung
des Trägers 15" nacheinander aufgereiht. Der Träger 15" ist um die Abrollwelle 33
und um die Aufrollwelle 35 gewickelt. Der um die Abrollwelle 33 gewickelte Teil des
Trägers 15" trägt Fingerflächenabdeckungen 130. Von dem um die Aufrollwelle 35 gewickelten
Teil des Trägers 15 sind Fingerflächenabdeckungen 130 zuvor abgelöst worden, was durch
die unterste Fingerflächenabdeckung 130 zu sehen ist. Die Abrollwelle 33 hat einen
reibungsbehafteten Sitz zur Befestigung des Trägers 15" auf der Abrollwelle 33. Die
Aufrollwelle 35 hat einen festen Sitz zur Befestigung des Trägers 15" auf der Aufrollwelle
35. In dieser besonders vorteilhaften Ausführungsvariante ist der feste Sitz der Aufrollwelle
35 als ein reibungsbehafteter Sitz der Abrollwelle 33, aber mit wesentlich höherer
Reibung in einem Reibtrieb ausgeführt. Eine Abwicklung des Trägers 15" von der Abrollwelle
33 und ein Aufwickeln des Trägers 15" auf die Aufrollwelle 35 ist durch ein Drehen
des Zahnrades 23, das als Antriebszahnrad arbeitet, hervorgerufen. Der Träger 15"
ist durch einen Randbereich 37 des Gehäuses 21 gezogen. In dem Randbereich 37 des
Gehäuses 21 findet eine Umwinklung des Träges 15" statt. In diesem Bereich des Darreichungsgerätes
19 findet eine für das Ablösen der Fingerflächenabdeckungen 130 günstige Umwinkelung
statt. In dem Randbereich 37 des Gehäuses 21 findet eine Umwinklung des Trägers 15"
von mehr als 75° statt. Durch die Umwinklung des Trägers 15" wird der Träger 15" mit
einer Fingerflächenabdeckung wie die Fingerflächenabdeckungen 111, 112, 1011, 101,
102, 103, 110, 120, 130, 140 in einem Umwinklungsbereich gebogen. Weil der Träger
15" mit der Fingerflächenabdeckung 130 ein mehrschichtiges System darstellt, das in
der Richtung von einem Biegungsradius keine unendlich kleine Ausbreitung hat, lässt
sich die Fingerflächenabdeckung 130 bei einem bedarfsgerechten Vorwärtsbewegen durch
eine Biegung des Trägers 15" in dem Gehäuse 21 des Transportsystems von dem Träger
15" ablösen. Durch die Biegung entstehen in Querschnitten des gebogenen Systems Deformationen
und Spannungen, die zum Trennen der Schichten und somit zum Ablösen der Fingerflächenabdeckung
130 von dem Träger 15" führen. Je kleiner der Biegungsradius ist, desto größer sind
die Spannungen. Das Darreichungsgerät 19 hat, solange es mit den Fingerflächenabdeckungen
130 befüllt ist, einen gerundeten Abschnitt des Trägers 15" in dem Randbereich 37
des Gehäuses 21, wobei ein Rundungshalbmesser von weniger als 1 mm eingehalten wird.
In einer Ausführungsvariante des Darreichungsgerätes 19, die in der Figur 7 dargestellt
ist, ist zur Umwinklung des Trägers 15" in dem Randbereich 37 des Gehäuses 21 ein
Umwinklungselement 39 vorgesehen. Der Träger 15" berührt das Umwinklungselement 39
in einigen Bereichen des Umwinklungselementes 39, die als Kontaktbereiche des Umwinklungselementes
39 zu bezeichnen sind. Einige Kontaktbereiche des Umwinklungselementes 39 haben Rundungen.
Einige Rundungen des Umwinklungselementes 39 haben untereinander unterschiedliche
Rundungshalbmesser. In dem Darreichungsgerät 19 ist ein Umwinklungselement 39 vorgesehen,
das in einem Kontaktbereich mit dem Träger 15" eine Rundung 41 mit einem Rundungshalbmesser
von weniger als 1 mm aufweist.
[0078] In weiteren Ausführungsvarianten eines Darreichungsgerätes ähnlich dem Darreichungsgerät
19 kann das Umwinklungselement 39 wie ein Stiel oder eine Stange oder eine Wand ausgeformt
sein. In der Ausführungsvariante des Darreichungsgerätes 19, die in der Figur 7 dargestellt
ist, ist das Umwinklungselement 39 winkelartig. Eine winkelartige Gestaltung des Umwinklungselements
39 ist vorteilhaft, weil diese Gestaltungsart eine größere bzw. höhere Festigkeit
des Darreichungsgerätes 19 im Vergleich zu fragileren Gestaltungen gewährleistet.
[0079] Figur 8 zeigt in schematischer Vereinfachung ein Darreichungsgerät 19' in geöffneter
Stellung, dessen zweiter Deckel nicht dargestellt ist. Das Darreichungsgerät 19' weist
ein Gehäuse 21' mit Transportelementen auf. Als Transportelemente sind Transportzahnräder
23', 29', 31 eine Transporthülse 30', eine Transportspule 34', ein Transportrad bzw.
eine Transportrolle 32' und eine Transportwelle 35` zu sehen. Das Darreichungsgerät
19' ist für wenigstens eine Fingerflächenabdeckung 140, so wie z. B. die Fingerflächenabdeckungen
111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130 gestaltet sind, bestimmt. Mit dem Darreichungsgerät
19' ist ein Anbieten von wenigstens einer der Fingerflächenabdeckungen 111, 112, 1011,
101, 102, 103, 110, 120, 130, 140 durchführbar. Das Anbieten von Fingerflächenabdeckungen
ist mittels Transportzahnrädern 23', 29', 31' durchführbar. Ein Zahnrad 23' ist ein
Antriebszahnrad. Die Zahnräder 29', 31' sind Abtriebsräder. Das als Abtriebszahnrad
genutzte Zahnrad 31' ist von dem als Antriebszahnrad genutzten Zahnrad 23' durch ein
Zahnrad 29' als Zwischenzahnrad angetrieben. Von den Zahnrädern mit Transportfunktion
wie den Zahnrädern 23', 29', 31' ist ein Zahnrad, nämlich Zahnrad 31 mit einer Aufrollwelle
ausgestattet. In der in der Figur 8 abgebildeten Ausführungsvariante des Darreichungsgeräts
19' stellt das Zahnrad 31' eine erste Transportwelle 35' zur Verfügung. Die Transportwelle
35' ist eine Aufrollwelle. Das Zahnrad 31' ist in nur einer Umdrehungsrichtung U'
verdrehbar, die eine Aufrollrichtung ist. Das Zahnrad 31' arbeitet außerdem als Sperrzahnrad.
Das Zahnrad 31' ist mittels einer Sperrklinke 28' gegen Verdrehung in einer umgekehrten
Umdrehungsrichtung zur Umdrehungsrichtung U' versperrbar. Die versperrte Umdrehungsrichtung
ist eine Gegenrichtung zu der Aufrollrichtung. Somit ist das Zahnrad 31' sowohl ein
Transportzahnrad als auch ein Sperrzahnrad. Das Zahnrad 23', das als Antriebszahnrad
arbeitet, ist ein Teil eines Transportrades. Das Zahnrad 23' ist fest mit der Transportrolle
32' verbunden, das aus dem Gehäuse 21' hinausragt. Die Transportrolle 32' ist mittels
eines Fingers verdrehbar. Die Transportrolle 32' ist in nur einer Umdrehungsrichtung
verdrehbar. Die erlaubte Umdrehungsrichtung entspricht einer Aufrollrichtung U' der
Transportwelle 35'. Eine Gegenrichtung zu der erlaubten Umdrehungsrichtung, der Aufrollrichtung,
ist durch das Sperrzahnrad, durch das Zahnrad 31 versperrt. Die Strecke des Gehäuses
21' unterhalb der Auskragung 40' entspricht einer in Mitteleuropa üblichen Länge eines
Zeigefingers oder eines Mittelfingers. Rollrichtung des Transportrads 32' und die
Ablöserichtung der Fingerflächenbedeckung 140 von dem Träger 15" sind gleichsinnig.
[0080] Das Darreichungsgerät 19' weist ein zweites Zahnrad 31' auf. Das zweite Zahnrad 31'
wird durch eine Umwicklungswelle der Transportspule 34' gebildet. In der Zeichnung
der Figur 8 ist die Transportspule 34' getrennt von der Transporthülse 30' abgebildet.
Die Transportwelle 33' der Transportspule 34' ist eine Abrollwelle. Die Transportwelle
33' ist auf der Transporthülse 30' drehbar aufsetztbar. Die Transportwelle 33' hat
einen reibungsbehafteten Sitz auf der Transporthülse 30'. Zwischen den Transportwellen
33', 35', der Abrollwelle und der Aufrollwelle, ist ein Träger 15'" vorhanden. Der
Träger 15'" besteht aus einem biegsamen Material. Der Träger 15'" wickelt sich auf
der einen Seite von der Transportwelle 33' der Transportspule 34' ab. Die als Abrollwelle
arbeitende Transportwelle 33' hat einen reibungsbehafteten Sitz für den Träger 15"'.
Mit dem Träger 15'" ist mindestens eine Fingerflächenabdeckung 140 der Art nach wie
die Fingerflächenabdeckungen 1, 10, 100, 101, 102, 103, 110, 120, 130 verbunden. Der
Träger 15'" ist auf der anderen Seite auf die Transportwelle 35' aufwickelbar. Die
Transportwelle 35' hat Ritzen 351', 352' zur Befestigung eines Endes des bandartigen
Trägers 15'" auf der Transportwelle 35'. Ein Abwickeln des Trägers 15'" von der Transportwelle
33' und ein Aufwickeln des Trägers 15'" auf die Transportwelle 35' ist durch ein Drehen
der Transportrolle 32' hervorgerufen. Die Transportrolle 32' hat eine griffige Radoberfläche
38'. In der in der Figur 8 abgebildeten Ausführungsvariante des Darreichungsgeräts
19' ist die griffige Radoberfläche 38' durch eine Gummiummantelung 36 der Transportrolle
32' hergestellt. Der Träger 15'" ist durch einen Randbereich 37' des Gehäuses 21'
durchziehbar. In dem Randbereich 37' des Gehäuses 21' findet in einem engen Raum eine
Änderung der Ausrichtung des Trägers 15'" von mehr als 75° statt. In diesem Bereich
des Darreichungsgerätes 19' findet eine für das Ablösen der Fingerflächenabdeckungen
140 günstige Umwinkelung des Trägers 15'" von 180 Grad um ein Umwinklungselement 39'
statt. In dem Darreichungsgerät 19' ist ein wandartiges Umwinklungselement 39' vorgesehen,
das in einem Kontaktbereich mit dem Träger 15"', und zwar im Bereich der Umwinklung
des Trägers 15"', dem Randbereich des Gehäuses 21 eine Rundung 41 mit einem Rundungshalbmesser
von weniger als 1 mm aufweist. Das Gehäuse 21' weist eine Auskragung 40' auf. Der
Träger 15'" ist nach der Umwinklung zwischen dem wandartigen Umwinklungselement 39'
und der Auskragung 40' in das Gehäuse 21' zurückführbar. Die Auskragung 40' schützt
den Träger 15'" und dient als eine Stütze für Finger.
[0081] Figur 9 zeigt in schematischer Vereinfachung ein Darreichungsgerät 19". Das Darreichungsgerät
19" weist ein Gehäuse 21 ", das als geöffnete Halbschale dargestellt ist, mit Transportelementen
auf. Das Gehäuse 21" ist aus Kunststoff, z. B. einem schlagfesten Kunststoff gefertigt.
Einige der Transportelemente sind Transporträder 23", 23"', 31", eine Transportwelle
35" und eine Transporthülse 30". Das Darreichungsgerät 19" ist für das Verwahren von
wenigstens einer Fingerflächenabdeckung (nicht gezeigt), so wie z. B. die Fingerflächenabdeckungen
111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140, bestimmt. Mit dem Darreichungsgerät
19" ist ein bedarfsgerechtes Anbieten von wenigstens einer der Fingerflächenabdeckungen
111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140 durchführbar. Das Darreichungsgerät
19" weist ein erstes Transportrad 23" auf. Das Darreichen von Fingerflächenabdeckungen
ist mittels des Transportrades 23" zu bewerkstelligen. Das Transportrad 23" ist gebördelt.
Der gebördelte Rand 38" des Transportrades 23" ist wie ein Zahnrad ausgebildet. Vom
Transportrad 23" ist eine Transportwelle 35" eingefasst. In der abgebildeten Ausführungsvariante
des Darreichungsgeräts 19" kann das Transportrad 23", das wie ein Transportzahnrad
wirkt, eine erste Transportwelle 35" bewegen. Die Transportwelle 35" ist eine Aufrollwelle.
Das Transportrad 23" ist ein Antriebsrad. Mittels des Transportrades 23" wird die
Transportwelle 35", die als Aufrollwelle arbeitet, getrieben. Die Transportwelle 35"
ist in einer Umdrehungsrichtung U" betreibbar, die der Umdrehungsrichtung U" des Transportrades
23" entspricht. Das Transportrad 23" ragt aus dem Gehäuse 21' hinaus. Das Transportrad
23" ist z. B. durch die Bewegung eines Fingers verdrehbar. Das Transportrad 23" ist
in nur einer Umdrehungsrichtung verdrehbar, die eine Aufrollrichtung der Transportwelle
35" ist. Eine Umdrehung in der der Aufrollrichtung entgegengerichteten Richtung ist
durch eine Sperre gesperrt. Die Sperre ist durch ein Zahnrad 31 " und eine Sperrklinke
28" gebildet. Das Transportrad 23" ist mit dem Zahnrad 31 ", einem Sperrzahnrad, koaxial
verbunden. Das Darreichungsgerät 19" weist ein zweites Transportrad 23'" auf. Durch
Bewegung des zweiten Transportrades 23'" ist das Darreichen von Fingerflächenabdeckungen
durchführbar. Das Transportrad 23'" ist gebördelt. Der gebördelte Rand 38'" des Transportrades
23'" ist wie ein Zahnrad ausgebildet. Das Transportrad 23'" ist ein Antriebsrad. Das
Transportrad 23'" kann von einem Finger verdreht werden. Das Transportrad 23'" ist
mit dem Transportrad 23" in koaxialer Anordnung verbunden. Die Transporträder 23",
23'" bilden zusammen mit der ersten Transportwelle 35", die auch als Aufrollwelle
35" bezeichnet werden kann, eine Transportrolle 32". Als Teil der Transportrolle 32"
ist die erste Transportwelle 35" zwischen den Transporträdern 23", 23'" koaxial angeordnet.
Die Transportwelle 35" hat Ritzen 351 ", 352" zur Befestigung eines Endes eines bandartigen
Trägers (nicht gezeigt) auf der Transportwelle 35". Eine zweite Transportwelle wird
durch eine Welle einer Transportspule (nicht gezeigt) gebildet. Die Welle der Transportspule
ist eine Abrollwelle (nicht gezeigt). Die Abrollwelle ist auf der Transporthülse 30"
aufsetzbar.
Bezugszeichenliste
[0082]
1, 10, 100 |
Finger |
111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140 |
Fingerflächenabdeckung |
2, 2', 2", 2"" |
erste Seite der Fingerflächenabdeckung |
3, 3', 3", 3'" |
anhaftende Oberfläche |
4, 4', 4", 4'" |
zweite Seite der Fingerflächenabdeckung |
5, 5', 5" |
erstes Adhäsionsmittel, Kleberschicht der zweiten Seite |
6 |
Bereichs, der spiegelbildlich zu der anhaftenden Oberfläche 3 ist |
7 |
zweites Adhäsionsmittel, Kleberschicht der ersten Seite |
8 |
Papier |
9, 9' |
Mittelschicht |
11, 11', 11" |
adhäsionsfreie Randbereiche der Seite 2 |
12, 12' |
adhäsionsfreie Randbereiche der Seite 4 |
13, 13' |
Profilsehne |
14 |
Haut |
15, 15', 15", 15'" |
Träger |
17, 17' |
Längserstreckung des bandartigen Trägers |
19, 19', 19" |
Darreichungsgerät |
21, 21', 21" |
Gehäuse |
23, 23', 23", 23'", 25, 27, 29, 29', 31, 31', 31" |
Transportrad, insbesondere Zahnrad oder Transportzahnrad |
28', 28" |
Sperrklinke |
30', 30" |
Transporthülse |
32, 32', 32" |
Transportrad bzw. Transportrolle |
33, 33' |
Transportwelle bzw. Abrollwelle |
34' |
Transportspule |
35, 35', 35" |
Transportwelle bzw. Aufrollwelle |
351 352'; 351 ", 352" |
Ritze |
36' |
Gummiummantelung, insbesondere einer Transportrolle |
37, 37' |
Randbereich, insbesondere eines Gehäuses |
38, 38', 38", 38'" |
Rand bzw. Radoberfläche, insbesondere einer Transportrolle |
39, 39' |
Umwinklungselement |
40' |
Auskragung |
41 |
Rundung |
F1 |
erste Adhäsionskraft |
F2 |
zweite Adhäsionskraft, insbesondere eine anhaftende Kraft |
U, U', U" |
Umdrehungsrichtung bzw. Aufrollrichtung der Aufrollwelle |
1. Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140), die eine
anhaftende Oberfläche (3, 3', 3", 3'") für die Führung eines Papiers (8) auf einer
ersten Seite (2, 2', 2", 2"') aufweist und eine hierzu abgewandte zweite Seite (4,
4', 4", 4"') hat, die ein erstes Adhäsionsmittel (5, 5', 5") zur Befestigung der Finderabdeckung
(111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140) auf einer menschlichen Haut (14)
hat,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Adhäsionsmittel (5, 5', 5") antiallergisch und hautverträglich ist.
2. Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130) nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine erste Adhäsionskraft (F1) des ersten Adhäsionsmittels (5, 5', 5") und eine anhaftende
Kraft (F2) der anhaftenden Oberfläche (3, 3', 3", 3"'), insbesondere hervorgerufen
durch eine zweite Adhäsionskraft (F2) eines zweiten Adhäsionsmittels (7), unterschiedlich
eingestellt sind, wobei insbesondere die anhaftende Kraft kleiner als die erste Adhäsionskraft
ist.
3. Fingerflächenabdeckung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
sowohl die anhaftende Kraft (F2) als auch die erste Adhäsionskraft (F1) mindestens
0,36 N bei einem statischen Abzug mit einem Abzugswinkel von 90°, und mindestens 0,72
N bei einem dynamischen Abzug mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 30 cm/s, einem Abzugswinkel
von 180° und einer Verklebungsbreite von 1 cm beträgt, wobei vorzugsweise eine Klebekraft
des ersten Adhäsionsmittels (5, 5', 5") auf sich selbst größer als eine Reißfestigkeit
des ersten Adhäsionsmittels (5, 5', 5") ist.
4. Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140) eine
mehrlagige, insbesondere dreilagige, Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101,
102, 103, 110, 120, 130, 140), vorzugsweise bestehend aus einer Kleberschicht (7)
der ersten Seite (2, 2', 2", 2"'), einer Kleberschicht (5, 5', 5") der zweiten Seite
(4, 4', 4", 4"') und einer Mittelschicht (9, 9'), vorzugsweise auf Basis einer Folie
aus einer Gruppe von Silikon- und Polyethylen-Folien, ist,
wobei mindestens das erste Adhäsionsmittel (5, 5', 5") auf Basis von hypoallergenen
Klebstoffen, insbesondere hypoallergener Polyacrylat-Klebmasse, hergestellt ist.
5. Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140) nach dem
vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140) eine
luft- und wasserdampfdurchlässige Mittelschicht (9, 9'), insbesondere aus einer perforierten
Polyethylen-Folie, hat.
6. Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Seite der Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110,
120, 130, 140) mindestens einen adhäsionsfreien, insbesondere zwei, vorzugsweise einen
die Fingerflächenabdeckung durchgehend umrahmenden, Randbereich (11, 11', 11", 12,
12') aufweist,
wobei insbesondere das Adhäsionsmittel (5, 5', 5") innerhalb eines Bereichs (6) angeordnet
ist, der spiegelbildlich zu der anhaftenden Oberfläche (3, 3', 3", 3'") ist.
7. Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Länge einer Profilsehne (13, 13') der Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011,
101, 102, 103, 110, 120, 130, 140), insbesondere eines Durchmessers, höchstens 1,2
2 cm beträgt,
wobei vorzugsweise die Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110,
120, 130, 140) Abweichungen von einer Symmetrie, insbesondere einer Rundsymmetrie,
aufweist.
8. Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140) durch
die Adhäsionskraft oder die anhaftende Kraft mit einem Träger (15, 15', 15", 15"'),
insbesondere einem vorzugsweise biegsamen und vorzugsweise bandartigen Träger (15,
15', 15", 15'") mit einer länglicher Erstreckung verbunden ist,
wobei vorzugsweise die Fingerflächenabdeckung (111, 112, 1011, 101, 102, 103, 110,
120, 130, 140) mit ihrer längsten Profilsehne (13, 13') entlang der Längserstreckung
(17, 17') des bandartigen Trägers (15, 15', 15") platziert ist.
9. Darreichungsgerät (19, 19', 19") für wenigstens eine Fingerflächenabdeckung (111,
112, 1011, 101, 102, 103, 110, 120, 130, 140),
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
das ein Gehäuse (21, 21', 21") mit
wenigstens einem Transportelement,
insbesondere mit mehreren Transporträdern (23, 25, 27, 29, 31, 23', 23", 23"', 29',
31', 31 "), vorzugsweise Transportzahnrädern (23, 25, 27, 29, 31, 23', 23", 23"',
29', 31', 272),
insbesondere mit wenigstens einer Transportrolle (32, 321, 322),
die wenigstens einer Transportwelle (35, 35',35") umfasst,
und insbesondere mit wenigstens einer Transporthülse (30', 30") auf der wenigstens
eine Transportspule (34') lagernd aufliegen kann,
aufweist,
auf dem ein Träger (15, 15', 15", 15"') aus einem biegsamen Material, insbesondere
in länglicher Erstreckung, vorzugsweise ein bandartiger Träger (15, 15', 15", 15"'),
liegend nacheinander aufgereihte Fingerflächenabdeckungen (111, 112, 1011, 101, 102,
103, 110, 120, 130, 140) dadurch darbietet, dass eine Umwinklung, insbesondere von
mehr als 75°, des Träges (15, 15', 15", 15'") in einem Randbereich (37, 37') des Gehäuses
(21, 21', 21") stattfindet.
10. Darreichungsgerät (19, 19', 19") nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Transportelement (27, 34') eine Abrollwelle (33, 33') zur Verfügung stellt und
ein Zahnrad (31, 31') mit einer Aufrollwelle (35) verbunden ist,
zwischen denen der Träger (15, 15', 15", 15'") verläuft, der in dem Randbereich (37,
37') des Gehäuses (21, 21', 21") einen Abschnitt mit einem Rundungshalbmesser von
weniger als 1 mm aufweist,
wobei vorzugsweise ein, insbesondere winkelartiges, Umwinklungselement (39, 39') vorgesehen
ist, das in einem Kontaktbereich mit dem Träger (15, 15', 15", 15"') eine Rundung
(41) mit einem Rundungshalbmesser von weniger als 1 mm aufweist.
11. Darreichungsgerät (19, 19', 19") nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
von einer Transportrolle (38) angetrieben die Transportelemente (23, 23', 23", 23"',
25, 27, 29, 29', 31, 31', 31", 30', 30", 32, 32', 32", 33', 33") durch Oberflächenkopplung
eine aufeinander abgestimmte Abroll- und Aufrollbewegung für den Träger (15, 15',
15", 15"') bewirken.