[0001] Die Erfindung betrifft eine im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener
Fahrzeugteile angeordnete Vorrichtung zur Begrenzung der Nickbewegung der Fahrzeugteile
relativ zueinander, insbesondere eines Schienenfahrzeugs.
[0002] Gelenkverbindungen zwischen verbundenen Fahrzeugteilen sind hinreichend bekannt.
So ist insbesondere bekannt, dass das untere Gelenklager sämtliche Kräfte aufnehmen
muss, die sowohl in radialer als auch in axialer Richtung auftreten. Das heißt, dass
dieses untere Gelenklager der Übertragung solcher Kräfte dient, wie sie als solche
bei Kurvenfahrten auftreten, sowie der Schub- und Zugkräfte beim Bremsen bzw. beim
Ziehen eines derartigen Gelenkfahrzeugs.
[0003] Gelenkfahrzeuge erfahren allerdings darüber hinaus eine Vielzahl von Krafteinwirkungen,
die in einer ebenfalls hohen Zahl aus Relativbewegungen der Fahrzeugteile zueinander
resultieren. So sind hier zu nennen Bewegungseinflüsse, wie sie auftreten, wenn ein
solches Fahrzeug um eine Kurve fährt, aber auch Bewegungen der Fahrzeugteile relativ
zueinander, wenn ein derartiges Fahrzeug durch eine Bodenwelle oder über eine Kuppe
fährt. Neben derartigen Nickbewegungen entstehen auch sogenannte Wankbewegungen der
Fahrzeugteile relativ zueinander, wenn die Fahrzeugteile um ihre Längsachse relativ
zueinander verdreht werden.
[0004] Darüber hinaus ist sicherzustellen, dass insbesondere bei schienengebundenen Fahrzeugen
die Hüllkurve des Fahrzeugs relativ klein bleibt. Unter Hüllkurve versteht man den
vom Fahrzeug insgesamt benötigten radialen Raum während des Auftretens der Fahrbewegungen
des Fahrzeugs. Insbesondere extreme Wankbewegungen der Fahrzeugteile relativ zueinander
bewirken demzufolge eine große Hüllkurve. Eine solche große Hüllkurve ist insofern
unerwünscht, als dann wesentlich mehr Raum für das Fahrzeug auf dem Schienenweg bereitgestellt
werden muss. Die Bereitstellung eines großen Raumes für die Fahrbewegung des Fahrzeugs
ist entsprechend teuer, was sich insbesondere beim Bau von U-Bahnen bemerkbar macht.
[0005] Um Wankbewegungen der Fahrzeugteile relativ zueinander zu vermeiden, ohne dass besondere
Maßnahmen an den Fahrzeugteilen selbst getroffen werden müssen, ist aus der
EP 0 983 931 B1 ein im Bereich der Decke angeordnetes nach Art eines Scharnierbandes ausgebildetes
Scherengestell bekannt, wobei die Enden des Scharnierbandes gelenkig mit dem einen
bzw. auch dem anderen Fahrzeug verbindbar sind. Durch die Anordnung des Scherengestells
quer zur Längsachse des Fahrzeugs wird erreicht, dass Wankbewegungen vermieden werden,
hingegen Nickbewegungen möglich sind.
[0006] Nun sind allerdings vielgliedrige, insbesondere schienengebundene Gelenkfahrzeuge
bekannt, wobei lediglich einzelne Fahrzeugteile über ein Drehgestell verfügen. Das
heißt, dass beispielsweise bei einem 5-gliedrigen Fahrzeug das vordere, das hintere
und das mittige Fahrzeugteil über jeweils ein Drehgestell verfügen. Die beiden dazwischen
liegenden Fahrzeugteile sind als Sänften ausgebildet, und werden von den benachbarten
Fahrzeugteilen mit dem jeweiligen Drehgestell getragen. Solche Fahrzeuge müssen, um
ein Zusammenklappen zu verhindern, im Wesentlichen starr miteinander verbunden sein.
Allerdings sind mehrere solcher Fahrzeugteile untereinander dennoch derart miteinander
verbunden, dass Nickbewegungen zwischen den Fahrzeugteilen möglich sind, da anderenfalls
das Durchfahren von Senken oder das Überfahren von Kuppen nicht möglich wäre.
[0007] In diesem Zusammenhang ist aus der
EP 1 038 761 B1 bekannt, im Deckenbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile ein
Drehgelenk anzuordnen, wobei an dem einen Fahrzeugteil ein Arm vorgesehen ist, dessen
Ende durch eine Klaue verdrehbar erfassbar ist. Die Klaue weist zwei winklig zueinander
angeordnete Lenkerarme zur Verbindung mit dem anderen Fahrzeugteil auf. Wesentlich
hierbei ist, dass die beiden Gelenkpunkte, also sowohl das Gelenk im Dachbereich als
auch das Gelenk im Bodenbereich unmittelbar fluchtend übereinander liegen. Insofern
ist des Weiteren vorgesehen, dass die beiden Lenkerarme in ihrer Länge verstellbar
sind. Durch eine Verbindung nach dem Stand der Technik gemäß der zuvor genannten
EP 1 038 761 B1 wird in Verbindung mit einem am Boden angeordneten Kugelgelenk zwischen zwei gelenkig
miteinander verbundenen Fahrzeugteilen, wobei das Kugelgelenk drei Freiheitsgrade
für die Drehbewegung ermöglicht, aber in Z-Richtung gesperrt ist, erreicht, dass solche
Fahrzeugteile eine Nickbewegung relativ zueinander nicht zulassen. Auch Wankbewegungen
werden mithilfe dieser Vorrichtung im Wesentlichen nicht zugelassen. Vielmehr geht
man davon aus, dass die Fahrzeugteile bzw. die Karosserien derart elastisch sind,
dass diese die auftretenden Wank- und auch Nickbewegungen aufnehmen.
[0008] Wie bereits zu eingangs erläutert, sollen bei schienengebundenen Fahrzeugen, die
in obiger Art und Weise ausgebildet sind, Bewegungen zwischen den Fahrzeugteilen im
Wesentlichen ausgeschlossen sein. Zwischenzeitlich hat man allerdings erkannt, dass
aus Gründen der Stabilität die Karosserie eines derartigen Fahrzeugteils relativ steif
gestaltet sein muss. Wenn die Karosserie der Fahrzeugteile derart steif ist, und insbesondere
dann, wenn ein solches Fahrzeugteil bis zur Grenze belastet ist, also die Federn auf
Block sind und Wankbewegungen nicht durch die Karosserie selbst aufgefangen werden
können, dass dann die Wankbewegungen sich bis auf das Drehgestell übertragen. Insbesondere
in solchen ungünstigen Situationen besteht dann die Gefahr, dass die Radsätze des
Drehgestells einseitig entlastet werden, mit der Gefahr der Entgleisung des Fahrzeugs
bzw. von Fahrzeugteilen. Diese Gefahr besteht umso mehr, wenn die Schienen bzw. auch
das Schienenbett stark verschlissen ist, wenn also beispielsweise die Schienen zu
beiden Seiten wechselseitig unterschiedlich hoch verlaufen, so dass dann ein solcher
Zug Verwindungen aus dem Gleisbett aufnehmen muss. Insbesondere bei den bereits zuvor
erwähnten Schienenzügen, bei denen die Fahrzeugteile am vorderen und am hinteren Ende
über ein Drehgestell verfügen, das mittige Fahrzeugteil ebenfalls ein Drehgestell
aufweist, und zwischen den ein Drehgestell aufweisenden Fahrzeugteilen jeweils ein
Sänftenteil angeordnet ist, besteht dann die Gefahr, dass einer der Spurkränze aus
den Schienen gehoben wird. An anderer Stelle wurde bereits darauf hingewiesen, dass
man bislang davon ausgegangen ist, dass Wankbewegungen über die Karosserie des Schienenfahrzeugs
aufgenommen werden können. Insbesondere bei Gleisbetten, die stark verschlissen sind,
hat sich zudem herausgestellt, dass selbst wenn die Züge nicht entgleisen, die Karosserien
aufgrund der einwirkenden starken Torsionskräfte Schaden nehmen bzw. bereits in kurzer
Zeit "weich" werden.
[0009] In diesem Zusammenhang ist aus der
DE 10 2004 014 903 A1 bekannt, zwischen zwei Fahrzeugteilen eines schienengebunden Fahrzeugs im Deckenbereich
eine Vorrichtung vorzusehen, die Wankbewegungen begrenzt zulässt. Aus der
DE 10 343 536 A1 ist ebenfalls eine Vorrichtung zur Begrenzung der Wankbewegung zwischen zwei Fahrzeugteilen
bekannt.
[0010] Im Einzelnen umfasst eine solche im Deckenbereich angeordnete Vorrichtung einen Arm
zur Verbindung der beiden Fahrzeugteile miteinander, wobei der Arm durch jeweils eine
vertikale Achse schwenkbar von den Fahrzeugteilen aufnehmbar ist, wobei eine begrenzte
Wankbewegung zugelassen wird. Nachteilig hierbei ist allerdings, dass die Begrenzung
der Wankbewegung abrupt einsetzt.
[0011] Aus der
DE 10 2006 013 404 B4 ist eine weitere Vorrichtung zur Begrenzung der Wankbewegung zwischen Fahrzeugteilen
eines Schienenfahrzeugs bekannt, die sich im Einsatz in der Praxis durchaus bewährt
hat, die allerdings relativ kompliziert in ihrem Aufbau und insofern verhältnismäßig
teuer ist.
[0012] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demzufolge darin, ausgehend von
einer im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile eines Schienenfahrzeugs
dort eine Vorrichtung zur Begrenzung der Nickbewegung der Fahrzeugteile relativ zueinander
vorzusehen; eine solche Vorrichtung soll relativ einfach und damit preiswert zu gestalten
sein, ohne dass Einschränkungen hinsichtlich der Funktionalität zu befürchten sind.
[0013] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Vorrichtung zur
Begrenzung der Nickbewegung zwei Träger umfasst, wobei jeweils ein Träger im Dachbereich
jeweils eines Fahrzeugteils angeordnet ist, wobei zwischen den Trägern ein Kuppelarm
angeordnet ist, wobei der Kuppelarm an jedem Träger durch ein Drehlager mit einer
vertikalen Achse befestigt ist, wobei der mindestens eine Träger in Richtung der Fahrzeuglängsachse
beweglich an dem Fahrzeug gelagert ist. Der Kuppelarm ist starr ausgebildet und verbindet
die beiden Fahrzeugteile durch die Träger im Dachbereich. Er überträgt sowohl Zug-
als auch Druckkräfte bei Nickbewegungen.
[0014] Durch die Konstruktion wird erreicht, dass in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten
des Schienenweges Nickbewegungen zwischen den Fahrzeugteilen zugelassen werden. Dies
gilt insbesondere dann, wenn der Fahrweg äußerst uneben ist, da dann die Karosserieteile,
wenn man solche Nickbewegungen nicht zulassen würde auf Dauer Schaden nehmen würden,
insbesondere wenn sie im Bereich ihrer Streckgrenze beansprucht werden. In diesem
Zusammenhang kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Träger durch mindestens
eine Schiene in Richtung der Fahrzeuglängsachse beweglich geführt ist, um dem Fahrzeug
die Möglichkeit zu geben ohne Verformungen an der Karosserie auch solchen Nickbewegungen,
wie sie entstehen, wenn Senken oder Kuppen durch-oder überfahren werden, nachzugeben.
[0015] Vorteilhaft ist hierbei der Träger auf der mindestens einen Schiene federnd abgestützt
beweglich gelagert. Das heißt die Begrenzung der Nickbewegung setzt insofern nicht
abrupt ein. Eine Begrenzung der Nickbewegung ist aber dennoch vorteilhaft vorgesehen.
Eine über die zugelassene Nickbewegung herausgehende Beanspruchung wird dann durch
die Karosserie der Fahrzeugteile aufgenommen.
[0016] In Abhängigkeit vom Fahrweg kann es auch erforderlich sein, Wankbewegungen begrenzt
zuzulassen. Insofern ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung zumindest ein Drehlager
des Kuppelarms als sphärisches Lager ausgebildet. Des Weiteren ist vorteilhaft zur
Begrenzung der Wankbewegung ein zwischen den Trägern angeordnetes Zugelement vorgesehen,
wobei das Zugelement an jedem Träger durch einen Lagerbock gehalten ist, wobei der
Abstand der Lagerböcke zueinander geringer ist als der Abstand der Drehlager zur Aufnahme
des Kuppelarms, wobei das Zugelement mindestens ein gesondertes Federelement aufweist,
wobei der Lagerbock den Anschlag für das Federelement bildet. In diesem Zusammenhang
wird daran erinnert, dass einerseits die Lagerböcke, zwischen denen das Zugelement
gelagert ist, einen Abstand zueinander aufweisen, und andererseits auch die Drehlager
zur Aufnahme des Kuppelarmes. Die Größe der Differenz der Abstände bestimmt, wann
die Begrenzung der Wankbewegung einsetzt bzw. wie hoch das Maß der zugelassenen Wankbewegung
ist. Besteht eine solche Differenz nicht, würde keine Begrenzung der Wankbewegung
erfolgen.
[0017] Das Zugelement verbindet die beiden Fahrzeugteile. Werden die beiden Fahrzeugteile
einer Wankbewegung unterworfen, dann wird das Zugelement auf Zug beansprucht. Ohne
Beaufschlagung mit einer Wankbewegung ist das Zugelement kraftfrei. Einer solchen
Zugbeanspruchung ist das Zugelement in der Lage in begrenztem Umfange nachzugeben,
und zwar federnd elastisch nachzugeben, wobei das Federelement auf Druck beansprucht
wird. Allerdings wird das Federelement im Verlaufe seiner Verformung immer steifer,
weshalb ab einem bestimmten Wert eine Begrenzung der Wankbewegung einsetzt. Insofern
liegt dann das Federelement auf Block und damit auch das Zugelement mittelbar an dem
als Anschlag wirkenden Lagerbock an. Kräfte, die aufgrund von weiterer Torsion der
Fahrzeugteile auftreten, müssen dann durch die Karosserie der Fahrzeugteile aufgebracht
werden.
[0018] Weitere Merkmale und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
[0019] Das Federelement liegt nach einer Ausführungsform mit Spiel in Längsrichtung des
Zugelements an dem Lagerbock an. Hieraus folgt, dass der einsetzender Wankbewegung
zunächst kein Widerstand entgegengesetzt wird. Dieser beginnt erst bei größeren Wankwinkeln.
[0020] Nach einem besonderen Merkmal ist vorgesehen, dass das Zugelement als Stange ausgebildet
ist. Bei Wankbewegungen werden die Fahrzeugteile gegeneinander verdreht. Das heißt,
die Fahrzeugteile werden auf Torsion beansprucht, wie dies bereist erwähnt wurde.
Um nun zu verhindern, dass die Stange sich bei einer solchen Torsionsbeanspruchung
verbiegt, ist vorgesehen, dass das als Stange ausgebildete Zugelement durch zumindest
ein sphärisches Lager in dem einen Lagerbock schwenkbeweglich gelagert ist. Vorzugsweise
ist jedoch vorgesehen, dass jeder Lagerbock ein solches sphärisches Lager in Form
z. B. einer Kugelkalotte aufweist, um der durch die sphärischen Lager in den Lagerböcken
geführten Stange sämtliche Freiheitsgrade beim Auftreten von Wankbewegungen zu ermöglichen.
[0021] Das Zugelement befindet sich örtlich gesehen über dem Kuppelarm angelenkt an den
Trägern. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass im Bodenbereich die Fahrzeugteile
durch ein Gelenk, das sogenannte Fahrzeuggelenk miteinander verbunden sind, wobei
ein Kugelgelenk als Fahrzeuggelenk bei einem Schienenfahrzeug Drehbewegungen um drei
Drehachsen zulässt. In diesem Zusammenhang ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgesehen, dass der erste Lagerbock in der Flucht zu dem einen ersten Drehlager liegt,
und das erste Drehlager in der Flucht zu der Drehachse der gelenkigen Verbindung zwischen
den beiden Fahrzeugen im Bodenbereich. Das heißt, dass sowohl der eine erste Lagerbock
als auch das eine erste Drehlager in einer Flucht oder einer Ebene mit der Drehachse
also beispielsweise mit dem Kugelgelenk liegen. Liegen sowohl der erste Lagerbock
als auch das erste Drehlager in einer Ebene mit der Drehachse des Drehlagers, ist
die Drehbewegung nicht eingeschränkt, d. h. die Begrenzung der Wankbewegung erfolgt
ohne Einschränkung bei der Drehbewegung der Fahrzeuge.
[0022] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Federelement als
Elastomerkissen ausgebildet ist. Ein solches Elastomerkissen ist überaus preiswert
und durchaus robust.
[0023] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass im Bereich des Federelements
ein Anschlagglied vorgesehen ist, das als Topf ausgebildet sein kann, in dem das Federelement,
also insbesondere das Elastomerkissen gelagert ist. Hierbei weist der Rand der Topfwand
im neutralen Zustand der Fahrzeuge zueinander einen Abstand zum Lagerbock auf. Wenn
somit der Topf an dem Lagerbock anliegt, ist nach einer federnden Phase die Wankbewegung
auf Null reduziert.
[0024] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, das Zugelement als
eindimensionales, biegeschlaffes Kontinuum als Seil oder als Kette auszubilden. Hierbei
erübrigen sich dann die sphärischen Lager in den Lagerböcken.
[0025] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielhaft näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch ein aus mehreren Teilen bestehendes Schienenfahrzeug;
- Fig. 2
- zeigt die Vorrichtung zur Begrenzung der Wankbewegung in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 3
- zeigt eine Darstellung gemäß Fig. 2 in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 4
- zeigt eine Ausführungsform gemäß der Fig. 2, bei der der eine Träger auf Schienen
verschieblich auf dem Dach des Fahrzeugteils angeordnet ist;
- Fig. 5
- zeigt eine perspektivische Darstellung gemäß Fig. 4.
[0026] Das mit 1 bezeichnete Schienenfahrzeug besteht aus fünf Fahrzeugteilen 2, 3, 4, 5
und 6. Die Fahrzeugteile 2, 4 und 6 verfügen jeweils über ein Drehgestell, wohingegen
die Fahrzeugteile 3 und 5 als Sänften ausgebildet sind. Die unteren Fahrzeugteile
sind durch eine gelenkige Verbindung z. B. durch ein Kugelgelenk 8 miteinander gekoppelt,
das eine Bewegung um drei Freiheitsgrade zulässt. Bei stark verschlissenen Schienenwegen
kann es nun vorkommen, dass wenn die einzelnen Fahrzeugteile des Schienenfahrzeugs
1 im wesentlichen starr miteinander verbunden sind, dass dann vorzugsweise der eine
Spurkranz des mittleren Drehgestells also die des Fahrzeugteils 4 aus den Schienen
gehoben wird.
[0027] Dies zu verhindern dient die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Begrenzung der Wank-
und Nickbewegungen. Bei der Darstellung gemäß Fig. 2 sind die beiden Fahrzeugteile
mit 4 und 5 bezeichnet. Auf dem Dach der beiden Fahrzeugteile befindet sich jeweils
ein mit 10 und 20 bezeichneter Träger. Der Träger 10, 20 ist in der Seitenansicht
Z-förmig ausgebildet, wobei der eine Schenkel 11, 21 auf dem Dach des Fahrzeugteiles
4, 5 ruht. Der Schenkel 12, 22 des jeweiligen Trägers bildet in Verbindung mit dem
Konsolträger 13, 23 eine erste Konsole 14, 24 zur Aufnahme des Lagerbockes 15, 25.
Die beiden Lagerböcke 15, 25 werden durch das stangenförmige Zugelement 30 miteinander
verbunden, wobei zur schwenkbeweglichen Aufnahme des stangenförmigen Zugelementes
30 die Lagerböcke 15, 25 jeweils ein sphärisches Lager 17, 27 aufweisen. Der Lagerbock
25 dient darüber hinaus als Anschlag für das mit 33 bezeichnete Federelement, das
als Elastomerkissen ausgebildet ist. Das Federelement 33 lagert in einem Topf 35 der
auf der Stange 30 fixiert ist. Das sphärische Lager 27 zeigt ein kegelförmiges Druckstück
27a, das in dem Topf 35 an dem Federelement 33 anliegt. Das heißt, bei einsetzender
Wankbewegung wird das Federelement, im vorliegenden Fall das Elastomerkissen, in dem
Topf zusammengedrückt. Der Topf 35 nimmt insofern das Elastomerkissen mit radialem
Spiel auf, um ein Zusammenpressen des Elastomerkissens entlang der Stange zu ermöglichen.
Spätestens dann, wenn der Topf an dem Lagerbock 25 anschlägt, ist eine weitere Wankbewegung
über die Vorrichtung zur Begrenzung der Wankbewegung nicht mehr möglich.
[0028] Der Träger 10, 20 zeigt darüber hinaus einen weiteren Konsolträger 18, 28 zur Bildung
einer weiteren Konsole 19, 29, mit dem Konsolträger 13, 23, zur Aufnahme eines Drehlagers
19a, 29a für den Kuppelarm 40. Das Drehlager 19a, 29a ist insbesondere als sphärisches
Lager ausgebildet, um dem Kuppelarm 40 die entsprechende Bewegung bei Auftreten von
Wank-, Nick- und Drehbewegungen zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang wird darauf
hingewiesen, dass der Kuppelarm 40 an sich starr ist, und die Begrenzung der Wankbewegung
deshalb erfolgt, weil der Abstand zwischen den Lagerböcken 15, 25 geringer ist, als
der zwischen den Drehlagern 19a, 29a. Die Fahrzeugteile sind durch ein Kugelgelenk
8 miteinander verbunden. Das erste Drehlager 19a sowie das sphärische Lager in dem
Lagerbock 15 liegen in einer Ebene mit der Drehachse 9 des Kugelgelenks 8. Insofern
findet eine Begrenzung der Drehbewegung nicht statt.
[0029] Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 4 und 5 ist der Träger 20 auf einer Schienenanordnung
50 in Richtung des Doppelpfeils 60 beweglich gelagert, wobei sich die Schienenanordnung
auf dem Dach des Fahrzeugs befindet. Dies ermöglicht das Zulassen von Nickbewegungen
der Fahrzeugteile 4, 5 relativ zueinander. Die Schienenanordnung 50 besteht, wie sich
dies in Anschauung von Fig. 5 ergibt, aus zwei parallelen, auf dem Dach des Fahrzeugs
angeordneten Schienen 55, wobei der Träger 20 über entsprechende Führungen 20a verfügt,
um die entsprechende Bewegung in Richtung der Fahrzeuglängsachse zu ermöglichen. Auf
den Schienen sind Federn 56 angeordnet, um die Nickbewegung nicht abrupt zu begrenzen.
Die Federn 56 befinden sich bevorzugt zu beiden Seiten des Trägers 20 auf den Schienen,
um ein sanftes Einsetzen der Nickbegrenzung sowohl beim Durchfahren von Senken als
auch beim Überfahren von Kuppen zu ermöglichen.
Bezugszeichenliste:
[0030]
- 1
- Schienenfahrzeug
- 2
- Fahrzeugteil
- 3
- Fahrzeugteil
- 4
- Fahrzeugteil
- 5
- Fahrzeugteil
- 6
- Fahrzeugteil
- 8
- Kugelgelenk (Fahrzeuggelenk)
- 9
- Drehachse
- 10
- Träger
- 11
- Schenkel
- 12
- Schenkel
- 13
- Konsolträger
- 14
- Konsole
- 15
- Lagerbock
- 17
- sphärisches Lager
- 18
- Konsolträger
- 19
- Konsole
- 19a
- Drehlager
- 20
- Träger
- 20a
- Führungen
- 21
- Schenkel
- 22
- Schenkel
- 23
- Konsolträger
- 24
- Konsole
- 25
- Lagerbock
- 27
- sphärisches Lager (Kugelkalotte)
- 27a
- Druckstück am sphärischen Lager
- 28
- Konsolträger
- 29
- Konsole
- 29a
- Drehlager
- 30
- Zugelement
- 33
- Federelement
- 35
- Topf
- 40
- Kuppelarm
- 50
- Schienenanordnung
- 55
- Schienen
- 56
- Federn auf den Schienen
- 60
- Doppelpfeil
1. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung zur Begrenzung der Nickbewegung der Fahrzeugteile relativ zueinander,
wobei die Vorrichtung zwei Träger (10, 20) umfasst, wobei jeweils ein Träger im Dachbereich
jeweils eines Fahrzeugteils angeordnet ist, wobei zwischen den Trägern ein Kuppelarm
(40) angeordnet ist, wobei der Kuppelarm (40) an jedem Träger durch ein Drehlager
(19a, 29a) mit einer vertikalen Achse befestigt ist, wobei der mindestens eine Träger
(10, 20) in Richtung der Fahrzeuglängsachse beweglich an dem Fahrzeugteil gelagert
ist.
2. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (10, 20) durch mindestens eine Schiene (55) in Richtung der Fahrzeuglängsachse
beweglich geführt ist.
3. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (10, 20) auf der mindestens einen Schiene (55) federnd abgestützt beweglich
gelagert ist.
4. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Weg des Trägers (10, 20) auf der mindestens einen Schiene (55) begrenzbar ist.
5. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Drehlager (19a, 29a) als sphärisches Lager ausgebildet ist.
6. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Begrenzung der Wankbewegung ein zwischen den Trägern angeordnetes Zugelement
(30) angeordnet ist, wobei das Zugelement (30) an jedem Träger durch einen Lagerbock
(15, 25) gehalten ist, wobei der Abstand der Lagerböcke (15, 25) zueinander geringer
ist als der Abstand der Drehlager (19a, 29a) zur Aufnahme des Kuppelarms (40).
7. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zugelement (30) mindestens ein Federelement (33) aufweist, das bei einer Wankbewegung
der Fahrzeugteile relativ zueinander gegen einen Anschlag pressbar ist.
8. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lagerbock (15, 25) den Anschlag für das Federelement (33) bildet.
9. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zugelement (30) als Stange ausgebildet ist.
10. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das als Stange ausgebildete Zugelement (30) durch mindestens ein sphärisches Lager
(17, 27) in dem einen Lagerbock (15, 25) schwenkbeweglich gelagert ist.
11. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zugelement (30) örtlich zugesehen über dem Kuppelarm (40) verlaufend an dem Träger
(10, 20) befestigt ist.
12. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der eine erste Lagerbock (15, 25) in der Flucht zu dem einen ersten Drehlager (19a)
liegt.
13. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Lagebock (15, 25) durch den Träger (10, 20) aufnehmbar ist.
14. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das eine erste Drehlager (19a) in der Flucht zu der Drehachse (9) der gelenkigen
Verbindung (8) zwischen den beiden Fahrzeugen liegt.
15. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (33) als Elastomerkissen ausgebildet ist.
16. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des Federelements (33) ein Anschlagglied (35) als Anschlag für das Zugelement
(30) vorgesehen ist.
17. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anschlagglied (10) nach Art eines Topfes ausgebildet ist, der das Federelement
(33) aufnimmt, wobei der Rand der Topfwand im neutralen Zustand der Fahrzeugteile
zueinander einen Abstand zum Lagerbock (25) aufweist.
18. Im Dachbereich zweier gelenkig miteinander verbundener Fahrzeugteile (2-6) angeordnete
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zugelement (30) als eindimensionales, biegeschlaffes Kontinuum z. B. als Seil
ausgebildet ist.