[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Eis- und/oder Schneebeseitigung
von einer Bodenfläche, umfassend mindestens ein um eine zumindest annäherungsweise
horizontale Achse rotierendes und entlang der Bodenfläche mit der Vorrichtung bewegbares
Fördermittel.
[0002] Solche Vorrichtungen sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Diese können
in zwei Bereiche eingeteilt werden. 1. Vorrichtungen zum Freiräumen, Freikehren über
winkelige Anstellung zur Bewegungsrichtung, welche Kehrgut ggf. öfter Aufnehmen und
z.B. durch Kehrwalzen wegschleudern. 2. Aufsammelnde Vorrichtungen. Beispielsweise
offenbart die
DE 1 806 646 A1 ein Schneeräumgerät mit einem rotierenden Fördermittel. Das Fördermittel befördert
Schnee über einen Schacht in einen Behälter. Ist der Behälter voll, so muss dieser
ausgewechselt werden. Die in der DE-Offenlegungsschrift offenbarte Vorrichtung ist
somit geeignet zur Beseitigung von kleineren Mengen von Schnee, beispielsweise zur
Beseitigung von Schnee von Privatgrundstücken. Sollen größere Mengen von Schnee zeitoptimiert
beseitigt werden, so können durch die Vorrichtung der DE-Patentanmeldung Probleme
auftreten, da häufig ein Behälterwechsel erfolgen muss und aufgrund des Transportes
von Schnee über einen Schacht Verstopfungen im Schacht auftreten können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei welcher
größere Mengen von Schnee und/oder Eis zeitoptimiert beseitigt werden können. Weiter
soll der nötige Kraft- bzw. Energieaufwand zur Beseitigung optimiert werden. Auch
soll die Beseitigung durch eine Vorrichtung erfolgen, welche einen einfachen Aufbau
besitzt und kostengünstig hergestellt werden kann. Zudem besteht die Aufgabe der Erfindung,
gegenüber einem weiteren Stand der Technik, welcher das Räumgut während der Aufnahme
und des Transportes nicht kapselt, darin, Schnee und/oder Eis während der Beseitigung
teilweise oder vollständig zu kapseln, damit herumfliegende Eis- bzw. Schneepartikel
Einrichtungen, wie Flugzeuge und Verkehrsteilnehmer, nicht gefährden und/oder verletzen
und/oder beschädigen, sowie, darin, dass sich aufgewirbeltes oder weg- oder weitergeschleudertes
Räumgut auf Teilen der Vorrichtung oder des Fahrzeuges nicht unerwünschterweise ablagert,
ballastiert und Funktionen einschränkt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen im Anspruch
1 gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist geeignet zur Beseitigung von Eis und/oder Schnee
von einer Bodenfläche. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung geeignet
zur Beseitigung von Eis und/oder Schnee von Bodenflächen mit großer Dimensionierung,
wie beispielsweise zur Eis und/oder Schneebeseitigung von Straßen, Parkplätzen und
insbesondere zur Eis- und/oder Schneebeseitigung von Start- und Landebahnen auf Flughäfen.
Beispielsweise ist es während des Flugbetriebes auf Flughäfen ein großes Anliegen,
Schnee und Eis zeitoptimiert und effektiv von der Bodenfläche zu beseitigen, um keine
unnötigen Verzögerungen des Flugverkehrs oder Gefahren während des Start- und/oder
Landevorgangs zu riskieren. Ebenso sollen während des Säuberungsvorganges mit vorliegender
Erfindung keine Gegenstände durch Räum-, Kehr- oder Blastechnik herumgeschleudert
werden, so dass in unmittelbarer Nähe zur vorliegenden Räumvorrichtung diesbezüglich
keinerlei Sicherheitsabstände nötig sind.
[0006] So umfasst die Vorrichtung mindestens ein um eine zumindest annäherungsweise horizontale
Achse rotierendes und entlang der Bodenfläche mit der Vorrichtung bewegbares Fördermittel.
Beispielsweise kann das Fördermittel über Schaufeln zum Fördern von Eis- und/oder
Schnee verfügen. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
das Fördermittel als eine um 360º rotierende Bürste und/oder als ein um 360º rotierender
Besen ausgebildet. Die Bewegungsrichtung des Fördermittels kann beispielsweise zumindest
annäherungsweise senkrecht zur horizontalen Rotationsachse verlaufen. Erfindungsgemäß
sind Ausführungsformen vorstellbar, bei welchen nicht lediglich ein Fördermittel sondern
mehrere Fördermittel vorhanden sind, die ggf. nebeneinander angeordnet sein können
und um die gleiche horizontale Achse oder eine parallele horizontale Achse rotieren
können. Sind mehrere Fördermittel als Bürsten und/oder als Besen ausgebildet, so können
die Bürsten und/oder die Besen unterschiedlich dimensioniert sein, beispielsweise
unterschiedliche Durchmesser aufweisen und/oder mit unterschiedlichen Drehzahlen je
nach Kontaminationsform (z.B. bei festgefahrenen Spuren) betrieben werden. Auch können
sich die Bürsten hinsichtlich ihres Materials voneinander unterscheiden, so dass die
Bürsten bei Kontakt zur Bodenfläche und/oder zu Schnee und/oder Eis einen unterschiedlichen
Widerstand aufweisen.
[0007] Weiter umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung wenigstens ein in Teilbereichen um
das Fördermittel geführtes Leitelement. Das Leitelement kann beispielsweise als Leitfläche,
Leitwand und/oder ähnliche Konstruktion ausgebildet sein, so dass die Ausgestaltung
von verstopfungsneigenden Schächten und dgl. vermieden werden kann. Der gesamte Weg
des Schneeflusses in der gesamten Vorrichtung kann so zwischen, sich durch die Konstruktion
reinigende Förder- und Transportmittel, und Leitflächen etc., per Kraftantrieb erzwungen
werden und eine Verstopfungsfreiheit, sicher gestellt werden, wie auch ein Verlust
von aufgenommenen Schnee und Eis verhindert werden. Beispielsweise kann zudem vorgesehen
sein, dass das Leitelement um die horizontale Rotationsachse des Fördermittels schwenkbar
ausgebildet ist. Hieraus ergeben sich weitere Vorteile, beispielsweise hinsichtlich
der Zugänglichkeit des Fördermittels während der Reinigung und/oder während der Wartung.
Ist das Leitelement schwenkbar ausgebildet, so kann vorgesehen sein, dass das Leitelement
nach Schwenkung in einer Istposition fixierbar ausgebildet ist. Hierdurch kann erfindungsgemäß
der Verlauf einer Zwangs-Bewegungsbahn beeinflusst werden, auf die in der nachfolgenden
Beschreibung noch näher eingegangen wird.
[0008] Auch kann das Fördermittel hinsichtlich seines Abstands zur Bodenfläche verstellbar
ausgebildet sein. Eine Verstellung/Schwenkung des Leitelementes bzw. seiner Geometrie
kann separat erfolgen oder mit der Verstellung des Fördermittels gekoppelt sein. Die
Koppelung kann beispielsweise mechanisch, jedoch mittels dem Fachmann bekannter weiterer
Übertragungsmechanismen erfolgen.
[0009] Ferner sind Eis- und/oder Schnee mittels des Fördermittels entlang des Leitelementes
in Richtung mindestens einer Transportvorrichtung lenkbar. Sind mehrere Transportvorrichtungen
vorhanden, so können diese beispielsweise parallel zueinander oder hintereinander
bzgl. des Gutflußes verlaufen. Beispielsweise kann während der Lenkung von Eis- und/oder
Schnee das Fördermittel oder Teile des Fördermittels mit dem zu lenkenden Eis- und/oder
Schnee in Oberflächenkontakt gebracht sein. Weiter ist in einer bevorzugten Ausführungsform
während der Lenkung das Fördermittel mit dem zu lenkenden Eis- und/oder Schnee in
Oberflächenkontakt gebracht. Es ist vorstellbar, dass das Fördermittel oder Teile
des Fördermittels während der Lenkung mit dem Leitelement in Oberflächenkontakt gebracht
sind. Das zu lenkende Eis- und/oder der zu lenkende Schnee kann während der Lenkung
beispielsweise zumindest teilweise zwischen dem Fördermittel und dem Leitelement angeordnet
sein. Hierdurch kann Eis- und/oder Schnee über eine relativ weite Umlenkung raumsparend
und verwehungsresistent verdichtet werden.
[0010] Erfindungsgemäß ist die mindestens eine Transportvorrichtung zum Weitertransport
von Eis- und/oder Schnee vorgesehen. Der Weitertransport erfolgt quer zur Bewegungsrichtung
des Fördermittels. Der Terminus "quer" kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung breit
verstanden werden. So kann der Weitertransport von Eis- und/oder Schnee über die Transportvorrichtung
senkrecht zur Bewegungsrichtung des Fördermittels erfolgen, jedoch sind auch zahlreiche
weitere Ausführungsformen vorstellbar, bei welchen die Richtung des Weitertransportes
und die Bewegungsrichtung des Fördermittels miteinander einen Winkel einschließen,
der zwischen 0º und 90º ausgebildet ist. Hinsichtlich Dimensionierung einer ggf. vorhandenen
Transportfläche der Transportvorrichtung und einer Länge der Transportvorrichtung
sind dem Fachmann bei der vorliegenden Erfindung keine Grenzen gesetzt, so dass zahlreiche
Ausführungsformen mit unterschiedlicher Transportfläche und/oder Transportbreite und/oder
Transportlänge vorstellbar sind.
[0011] Weiterhin erfolgt die Lenkung von Eis- und/oder Schnee in Richtung der mindestens
einen Transportvorrichtung entlang einer vordefinierten Bewegungsbahn bzw. Zwangs-Bewegungsbahn,
welche sich über einen Winkel von wenigstens 180º erstreckt. Beispielsweise kann der
vordefinierte Winkel einen Wert zwischen 180º und 270º annehmen. Zudem kann die Bewegungsbahn
zumindest abschnittsweise annäherungsweise kreisförmig ausgebildet sein. Die Bewegungsbahn
folgt zumindest abschnittsweise einem Umfangsverlauf des rotierenden Fördermittels.
Ist das Fördermittel beispielsweise als rotierende Bürste- und/oder als rotierender
Besen ausgebildet, so kann die Lenkung beispielsweise entlang eines Abschnitts des
Bürstenumfangs bzw. entlang eines Abschnitts des Besenumfangs erfolgen. Auch kann
Eis- und/oder Schnee über einen Winkel von wenigstens 180º und in Bewegungsrichtung
des Fördermittels gelenkt werden.
[0012] Auch ist das Leitelement hinsichtlich seiner Geometrie und/oder hinsichtlich seiner
Anordnung verstellbar ausgebildet. Eis- und/oder Schnee können hierbei in mehreren
vordefinierten Bewegungsbahnen, welche sich entlang der horizontalen Achse erstrecken
können, in Richtung der mindestens einen Transportvorrichtung lenkbar sein. Beispielsweise
kann die Verstellung des Leitelementes über Hydraulikzylinder erfolgen. Beispielweise
kann das Leitelement aus mehreren entlang der horizontalen Achse angeordneten Leitsegmenten
bestehen, welche jeweils verstell- und schwenkbar um das Fördermittel geführt sind.
Auch kann das Leitelement einstückig und derart ausgebildet sein, dass es bei Verstellung
in definierten Bereichen eine Krümmung und/oder Wölbung erfährt, um Eis- und/oder
Schnee in mehreren vordefinierten Bewegungsbahnen in Richtung der mindestens einen
Transportvorrichtung zu lenken. Beispielsweise können die mehreren vordefinierten
Bewegungsbahnen derart definiert sein, dass Eis- und/oder Schnee entlang des Leitelementes
bzw. der Leitsegmente zumindest annäherungsweise an die gesamte Breite der Transportvorrichtung
weitergebbar sind.
[0013] Ferner kann die Bürste und/oder der Besen zur Reinigung von Eis- und/oder Schnee
mit einem Verzögerungs- und/oder Abstreifelement in Oberflächenkontakt gebracht sein.
Hierdurch kann sichergestellt werden, dass sich kein Eis und/oder Schnee in der Bürste
und/oder dem Besen festsetzt und die Bürste und/oder der Besen seine Funktion als
Fördermittel weiterhin beibehält.
[0014] Auch kann vorgesehen sein, dass sich die Bürste und/oder der Besen entgegen der mindestens
einen Transportvorrichtung derart erstrecken, dass zwischen der mindestens einen Transportvorrichtung
und dem Besen und/oder der Bürste lediglich ein schmaler Spalt ausgebildet ist. Der
Begriff "schmaler Spalt" kann hierbei beispielsweise eine Dimensionierung definieren,
welche sich über wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter in Bewegungsrichtung des
Fördermittels erstreckt. Erfindungsgemäß kann bei dieser bevorzugten Ausführungsform
vermieden werden, dass sich Eis- und/oder Schnee zwischen dem Fördermittel und der
mindestens einen Transportvorrichtung festsetzt. Auch kann unter Verzicht auf den
schmalen Spalt vorgesehen sein, dass die Bürste und/oder der Besen direkt mit der
Transportvorrichtung und/oder mit einer Flanke der Transportvorrichtung in Oberflächenkontakt
gebracht sind. Das Optimum kann bezüglich der Luftströmung um bzw. mit dem Fördermittel
über diesen Spalt oder weiteren Spaltmaße eingestellt werden um z.B. vorteilhafte
Sog- oder Blaseigenschaften einzustellen.
[0015] Ferner kann die mindestens eine Transportvorrichtung zum Schutz vor Wind und Gutverlust
während des Weitertransportes von Schnee- und/oder Eis zumindest abschnittsweise innerhalb
einer Gehäusekonstruktion angeordnet sein. Beispielsweise kann die Gehäusekonstruktion
auf einer Seite eine Öffnung zur Aufnahme von Eis- und/oder Schnee aufweisen. Die
Bewegungsbahn von Eis- und/oder Schnee kann hierbei durch die Öffnung gelenkt sein.
Weiter kann die Gehäusekonstruktion im Bereich der Öffnung an der dem Fördermittel
abgewandten Seite des Leitelementes und/oder an einem freien Ende des Leitelementes
fixiert sein. Es sind Ausführungsformen vorstellbar, bei welchen die Gehäusekonstruktion
aus Kunststoff bzw. relativ elastischem Material gefertigt ist. In weiteren Ausführungsformen
kann die Gehäusekonstruktion beispielsweise als Plane mit Stützstreben oder durch
eine Blechkonstruktion ausgebildet sein.
[0016] Zudem können die Bewegungsgeschwindigkeit des entlang der Bodenfläche bewegbaren
Fördermittels bzw. der Bürste und die Rotationsgeschwindigkeit(en) der Bürste(n) in
Abhängigkeit voneinander wählbar sein. Beispielsweise kann eine Steuereinheit vorgesehen
sein, an welche Informationen zur Rotationsgeschwindigkeit des Fördermittels und/oder
zur Bewegungsgeschwindigkeit weitergegeben werden können. Auch kann die Steuereinheit
über Algorithmen verfügen, die aufgrund von Informationen über die Bewegungsgeschwindigkeit
die Rotationsgeschwindigkeit(en) optimiert wählt und/oder über Informationen zur Rotationsgeschwindigkeit,
zur Fördermittelkraftaufnahme, bzw. zum Bremskoeffizienten, die Bewegungsgeschwindigkeit
optimiert wählt.
[0017] Es ist denkbar, dass an einem freien Ende des Leitelementes und/oder im Bereich eines
freien Endes des Leitelementes mindestens ein Aufnahmemittel zur Weitergabe von Eis-
und/oder Schnee von der Bodenfläche an das Leitelement und/oder an das Fördermittel
vorgesehen ist. Das Aufnahmemittel kann hierbei eine Vielzahl von geometrischen Formgebungen
aufweisen. Beispielsweise kann das Aufnahmemittel zumindest in Teilbereichen runde
und/oder kreisförmige Formgebungen aufweisen. Die Wahl der jeweiligen Geometrie kann
vom Fachmann derart vorgenommen werden, dass eine optimierte Weitergabe von Eis- und/oder
Schnee von der Bodenfläche an das Leitelement erfolgt. Auch ist denkbar, dass das
Aufnahmemittel höhenverstellbar hinsichtlich seines relativen Abstandes zur Bodenfläche
ausgebildet ist. Die Höhenverstellung kann beispielsweise als Fixposition vor der
jeweiligen Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgenommen werden. Beispielsweise
kann die Höhenverstellung auf mechanischem Wege über Gewinde oder ähnliche Mechanismen
vorgenommen werden. Auch sind Höhenverstellungen über einen Aktor denkbar, der ggf.
mit der Steuereinheit in Wirkverbindung gebracht sein kann, und diese wiederum z.B.
Drehzahlvorgaben für die mindestens eine Fördermitteleinheit bzw. Transporteinheit
weitergibt. Auch sind Höhenverstellungen, auch automatische, in Abhängigkeit von einer
Kontaminationshöhe denkbar. Dadurch wird ein ungewolltes Aufstauen von Kontamination
vermieden. Betreffend das Aufnahmemittel kann es sein, dass dieses federnd an einem
freien Ende des Leitelementes oder im Bereich eines freien Endes des Leitelementes
gelagert ist. Tritt das Aufnahmemittel mit einem Widerstand in Oberflächenkontakt,
so wird durch die federnde Lagerung eine Beschädigung des Aufnahmemittels oder weiterer
Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung, sowie des zu reinigenden Untergrundes
vermieden. Beispielsweise kann die federnde Lagerung dergestalt sein, dass eine federnde
Nachgiebigkeit des Aufnahmemittels in vertikaler Richtung gewährleistet ist. Auch
sind federnde Lagerungen vorstellbar, bei welchen zusätzlich oder optional eine federnde
Lagerung in horizontaler Richtung oder in weiteren Richtungen gegeben ist. Zur federnden
Lagerung können beispielsweise mechanische Federungssysteme, aber beispielsweise auch
hydraulische und/oder magnetische Federungssysteme verwendet werden.
[0018] Weiterhin kann das mindestens eine Aufnahmemittel eine Kratz- und/oder Schneideinrichtung
umfassen, die mit dem zu beseitigenden Eis- und/oder Schnee in Oberflächenkontakt
bringbar ist. Die Kratz- und/oder Schneideinrichtung kann ebenso über eine federnde
Lagerung verfügen. Bei der Kratz- und/oder Schneideinrichtung kann es sich beispielsweise
um eine entgegen der Bodenfläche weisende Klinge oder um einen entgegen der Bodenfläche
weisenden Schaber handeln. Die Kratz- und/oder Schneideinrichtung kann beispielsweise
in einer Fixposition am Aufnahmeelement fixiert sein. Auch sind Ausführungsformen
vorstellbar, bei welchen die Kratz- und/oder Schneideinrichtung mit einem Aktor in
Wirkverbindung gebracht ist und pulsierende Bewegungen mit Vergrößerung und Verringerung
seines Abstandes und/oder Winkels zur Bodenfläche ausführt. Insbesondere bei Eisschichten
auf der Bodenfläche ist diese Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorteilhaft,
da durch die pulsierende Bewegung ein Aufbrechen der Eisschichten ermöglicht wird.
Hinsichtlich des geeigneten Materials für die Kratz- und/oder Schneideinrichtung stehen
dem Fachmann eine Vielzahl bereits aus dem Stand der Technik bekannter Werkstoffe
zur Verfügung. Beispielsweise kann der Kratzer aus Hartmetall und/oder durch Legierungen
ausgebildet sein. Weiter eignen sich zur Ausgestaltung der Kratz- und/oder Schneideinrichtung
beispielsweise Scheibensechen, Messerseche, Scheiben, Federzinken oder Schlegel-Walzen.
Besonders vorteilhaft können auch Rundseche angeordnet werden, damit erfindungsgemäß
feste Schnee- und/oder Eisschichten über die gesamte Arbeitsbreite oder Teilbreiten
aufgebrochen oder aufgelockert werden. Zudem können diese Rundseche für eine spezielle
Leichtzügigkeit ausgestaltet sein, durch deren Abrollverhalten der Untergrund, insbesondere
von Flughäfen mit Bodenlampen, nicht beschädigt wird. Hierbei können die Rundseche
eine Stützfunktion für die Vorrichtung und/oder Tastfunktion für die Höheneinstellung
übernehmen. Für den Fachmann ist klar, dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung die
Vorrichtung nicht lediglich eine Kratz- und/oder Schneideinrichtung umfassen kann,
sondern dass die Vorrichtung über mehrere ggf. unterschiedliche Kratz- und/oder Schneideinrichtungen
verfügen kann. Die mehreren Kratz- und/oder Schneideinrichtungen können beispielsweise
hintereinander und in Bewegungsrichtung der Vorrichtung und des Fördermittels angeordnet
sein. Beispielsweise kann eine erste Kratz- und/oder Schneideinrichtung zwischen dem
Leitelement und dem Transportband angeordnet sein, während eine weitere Kratz- und/oder
Schneideinrichtung auf der entgegengesetzten Seite des Leitelementes angeordnet ist.
[0019] Ferner ist vorstellbar, dass das Fördermittel bzw. die Vorrichtung in zwei entgegengesetzte
Richtungen bzw. Arbeitsrichtungen bzw. Bewegungsrichtungen über die Bodenfläche bewegbar
ausgebildet ist. Beispielsweise können die zwei entgegengesetzten Bewegungsrichtungen
zumindest annäherungsweise senkrecht zur Rotationsachse des Fördermittels und zumindest
annäherungsweise parallel zur Bodenfläche verlaufen. Sollen beispielsweise Parknischen
auf einem Flughafen von Schnee- und/oder Eis befreit werden, so müssen hierbei keine
umständlichen Wendemanöver erfolgen. Vielmehr kann die Vorrichtung nach Befahren der
Parknische in entgegengesetzter Richtung oder winklig zur entgegengesetzten Richtung
zurück bewegt werden. Umständliche und zeitaufwendige Rangiermanöver sind hierbei
nicht mehr nötig. Auch können aufgrund der konstruktiven Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich der Beseitigung von Eis- und/oder
Schnee bei jeweiliger Bewegungsrichtung resultieren, so dass die Bewegungsrichtung
im Hinblick auf das jeweilige Verhältnis von Feststoffen wie Eis zu Schnee, Schneematsch
und dgl. gewählt werden kann. Im Hinblick auf Konsistenz und Gesamtmenge der Kontamination
kann z.B. eine Bewegungsrichtung für das Grobe und z.B. die andere Bewegungsrichtung
für die feine hochqualitative Säuberung vorgesehen sein.
[0020] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Weitere Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden
Erfindung gehen aus der nun folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung hervor, die als nicht einschränkendes Beispiel dient
und auf die beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt.
Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Eis- und/oder Schneebeseitigung von einer Bodenfläche;
Figur 2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Eis- und/oder Schneebeseitigung von einer Bodenfläche;
Figur 3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Eis- und/oder Schneebeseitigung von einer Bodenfläche;
Figur 4 beschreibt einen Rotationsvorgang einer Ausführungsform eines Fördermittels,
wie es bei der vorliegenden Erfindung Verwendung finden kann.
Figur 5 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Eis- und/oder Schneebeseitigung von einer Bodenfläche;
Figur 6 zeigt eine schematische Ansicht für eine Möglichkeit einer erfindungsgemäßen
Verstellung eines Leitelementes;
Figuren 7a und 7b zeigen weitere schematische Ansichten für eine Möglichkeit einer
erfindungsgemäßen Verstellung eines Leitelementes mittels Koppelglied;
[0021] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zur Eis- und/oder Schneebeseitigung von einer Bodenfläche 3. Die Vorrichtung
1 umfasst ein Fördermittel 5, welches an einer Welle 7 angeordnet ist und um eine
horizontale Achse rotiert. Das Fördermittel 5 ist in Figur 1 als Bürste 6 ausgebildet
und entlang der Bodenfläche 3 und parallel zur Bodenfläche 3 in die zwei entgegengesetzten
Bewegungsrichtungen BR1 und BR2 mit der Vorrichtung 1 bewegbar. Ferner ist ein Leitelement
L gezeigt, welches in Teilbereichen um das Fördermittel 5 geführt ist. Das Leitelement
L ist entlang der horizontalen Achse bzw. entlang der Welle 7 auch aufgabenspezifisch
in Leitsegmente LS1 und LS2 unterteilt, wobei sich das Leitsegment LS1 weiter um das
Fördermittel 5 erstreckt als das Leitsegment LS2. Hierdurch kann Schnee und Eis über
die ggf. stufenlos einstellbaren bzw. vorwählbaren Bewegungsbahnen B1 und B2 mit unterschiedlicher
Lenkung an das Transportband 13 weitergeführt werden. Auch kann das Leitelement L
einstückig ausgebildet sein und dennoch in unterschiedliche Bewegungsbahnen B1 und
B2 lenken. Die Figur 1 zeigt einen Zustand, wie er häufig in der Praxis anzutreffen
ist. Hierbei liegt auf der Bodenfläche 3 eine Eisschicht 9 und auf der Eisschicht
9 eine Schneeschicht 11 auf. Bei Betrieb der Vorrichtung 1 wird diese im gezeigten
Ausführungsbeispiel in die Bewegungsrichtung BR1 bewegt. Das Eis der Eisschicht 9
und der Schnee der Schneeschicht 11 werden hierbei zum Weitertransport entlang des
Leitelementes L in Richtung des Transportbandes 13 gelenkt. Weiter ist die Bewegungsbahn
B, entlang derer die Lenkung und Beschleunigung von Eis und Schnee erfolgt und die
sich über einen Winkel von mehr als 180º erstreckt und abschnittsweise dem Umfangsverlauf
des rotierenden Fördermittels 5 bzw. der Bürste 6 folgt. Die Transportrichtung TR
des Transportbandes 13 verläuft im gezeigten Ausführungsbeispiel senkrecht zur Bewegungsrichtung
BR1 des Fördermittels 5 bzw. der Bürste 6 bzw. der Vorrichtung 1. Gezeigt ist zudem
ein Abstreifelement 15, welches während der Rotation der Bürste 6 zur Reinigung von
Eis- und/oder Schnee mit der Bürste 6 in Oberflächenkontakt gebracht ist. Am der Bodenfläche
3 zugewandten Ende 17 des Leitelementes L kann ein Aufnahmemittel 19 angeordnet sein.
Das Aufnahmemittel 19 erfüllt hinsichtlich seiner Funktion den Zweck, Schnee und Eis
an das Leitelement L weiterzugeben bzw. weiterzuführen. Das Aufnahmemittel 19 kann
hierzu vorzugsweise bündig am Leitelement L anliegen. Weiter umfasst das Aufnahmemittel
19 zum Lösen der Eisschicht 9 eine Kratz- und/oder Schneideinrichtung 21. Die Kratz-
und/oder Schneideinrichtung 21 läuft im gezeigten Ausführungsbeispiel auf seiner der
Bodenfläche 3 zugewandten Seite scharfkantig zu. Weiterhin ist schematisch eine Steuereinheit
S dargestellt, welche Mittel zur Eingabe der Rotationsgeschwindigkeit und der Transportgeschwindigkeit
beinhaltet. Beispielsweise können Informationen zur Bewegungsgeschwindigkeit des Fördermittels
5 bzw. der Vorrichtung 1 in die Bewegungsrichtung BR1 und/oder BR2 an die Steuereinheit
S übermittelt werden, worauf die Steuereinheit S eine Anpassung der Rotationsgeschwindigkeit
des Fördermittels 5 bzw. der Bürste 6 vollautomatisch vornimmt. Die-Transportgeschwindigkeit
des Transportbandes 13 und die Rotationsgeschwindigkeit des Fördermittels 5 bzw. der
Bürste 6 können immer jeweils optimiert betreffend die relative Dicke und/oder das
relative Volumen der Eisschicht 9 und der Schneeschicht 11 und/oder optimiert betreffend
eine gewünschte Auswurfweite von Schnee und Eis wählbar sein. Fördermittel 5 bzw.
Bürste 6 und Transportband 13 können derart voneinander beabstandet angeordnet sein,
dass zwischen dem Fördermittel 5 bzw. der Bürste 6 und dem Transportband 13 lediglich
ein schmaler Spalt 29 ausgebildet ist. Durch die Rotationsbewegung des Fördermittels
5 bzw. der Bürste 6 wird ein Festsetzen von Eis- und/oder Schnee im schmalen Spalt
29 und somit Schnee- und Eisansatz an der Flanke des Transportbandes 13 verhindert.
Zudem können zum-Lösen der Eisschicht 9 von der Bodenfläche 3 weitere Kratz- und/oder
Schneideinrichtungen 21, wie bereits beschrieben, und in Fig. 5 gezeigt, sowie zum
Aufnehmen von Kehrgut weitere Luftleitelemente für Saug- und/oder Blaseffekte vorhanden
sein.
[0022] Figur 2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zur Eis- und/oder Schneebeseitigung von einer Bodenfläche 3. Die Bewegungsbahn
B und/oder das Transportband 13 ist hierbei in einer Gehäusekonstruktion 25 gekapselt.
Die Gehäusekonstruktion 25 weist auf seiner dem Fördermittel 5 bzw. der Bürste 6 zugewandten
Seite eine Öffnung 27 zur Aufnahme von Eis und Schnee auf. Die Bewegungsbahn B verläuft
durch die Öffnung 27. Zudem ist die Gehäusekonstruktion 25 mit dem Leitelement L,
ggf. überlappend, verbunden. Die Gehäusekonstruktion 25 bildet hierbei zusammen mit
dem Leitelement L eine Einhausung 24, so dass Schnee und Eis über die gesamte Bewegungsbahn
B und während dem Weitertransport auf dem Transportband 13 vor Witterungseinflüssen,
wie Wind, geschützt sind, bzw. kein Kehrgut verloren geht, den Untergrund oder sonstiges
verschmutzt und/oder beeinträchtigt und/oder verletzt.
[0023] Figur 3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zur Eis- und/oder Schneebeseitigung von einer Bodenfläche 3. Die Schneideinrichtung
21 besitzt hierbei keinen direkten und/oder weniger Kontakt als im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 zur Bodenfläche 3. Sie weist einen definierten Abstand A zur Bodenfläche
3 auf. Die Weitergabe von Eis und Schnee an das Leitelement L erfolgt vorliegend über
das Fördermittel 5 bzw. die Bürste 6. Die Vorrichtung 1 ist während des Betriebes
in dieser Ausführungsform in Bewegungsrichtung BR2 geführt. Zudem können zum-Lösen
der Eisschicht 9 von der Bodenfläche 3 weitere Kratz- und/oder Schneideinrichtungen
21', wie bereits beschrieben, und in Fig. 5 gezeigt, vor dem Fördermittel 5 angeordnet
sein.
[0024] Figur 4 beschreibt einen Rotationsvorgang einer Ausführungsform eines Fördermittels 5, wie
es bei der vorliegenden Erfindung Verwendung finden kann. Das Fördermittel 5 ist vorliegend
als Bürste 6, bzw. als gefächerte Bürste 6 und Luftförderer 8, ausgebildet. Dargestellt
ist ein Querschnitt des Fördermittels 5 bzw. der Anordnung aus Bürste 6 und Luftförderer
8 in Bewegungsrichtung BR1 bzw. BR2 während eines Arbeitsvorgangs mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Der Rotationsvorgang um 360º des Fördermittels 5 bestehend aus Bürste
6 und Luftförderer 8 lässt sich hierbei in mehrere Rotationssegmente S1-S7 unterteilen.
Wenn das Fördermittel 5, wie beispielsweise in Figur 3 dargestellt, mit einer Bodenfläche
3 in Oberflächenkontakt gebracht ist, wird Schnee und Eis im Rotationssegment S1 von
der Bodenfläche 3 über das Fördermittel 5 aufgenommen. Die Aufnahmefunktion kann beispielsweise
im dritten Quadranten III und/oder im vierten Quadranten IV erfolgen. In Bewegungsrichtung
BR1 kann das Fördermittel 5 die Vorrichtung 1 in Bewegungsrichtung BR 1 zumindest
unterstützend bewegen. In einem weiteren Rotationssegment S2 kann die Aufgabe der
Bürste 6 dahingehend sein, dass sie für das Weiterleiten bzw. Weiterführen von Eis
und Schnee an das Leitelement L vorgesehen ist und somit mit dem Aufnahmemittel 19
jegliches Kontaminationsgut einfängt, ansaugt und weiterleitet. Vorzugsweise besitzt
sie diese Funktion im vierten Quadranten IV. In einem weiteren Rotationssegment S3,
welches sich im vierten und im ersten Quadranten IV und I befinden kann, kann die
Lenkung von Eis und Schnee in Richtung eines Transportbandes 13 (vgl. Fig. 1 - Fig.
3) erfolgen. Dies kann beispielweise erfolgen, indem Eis und Schnee neben einer kinetischen
Energie, Lageenergie zugeführt wird und gleichzeitig Eis und Schnee in Richtung einer
Oberfläche des Transportbandes 13 gelenkt wird. Das Fördermittel 5 bzw. die Bürste
6 kann hierbei eine Hebe- und Beschleunigungsfunktion für das Eis und den Schnee besitzen.
In einem weiteren Rotationssegment S4 sind das Fördermittel 5 bzw. die Bürste 6 und
der Luftförderer 8 für den Auswurf von Schnee und Eis bzw. für die Weitergabe von
Schnee und Eis an das Transportband 13 vorgesehen. Das Rotationssegment im zweiten
Quadranten II bezieht sich auf die Selbstreinigungsfunktion der Bürste 6 durch Fliehkräfte
etc. Zudem kann in dem Rotationssegment S5 beispielsweise das Abstreifelement 15 zum
Zwangssäubern der Bürste 6 bzw. des Fördermittels 5 von Eis und Schnee angeordnet
sein. Weiter kann zwischen der Bürste 6 bzw. dem Fördermittel 5 und dem Transportband
13 lediglich ein schmaler Spalt 29 ausgebildet sein, so dass der Bürste 6 bzw. dem
Fördermittel 5 im Übergangsbereich vom II. zum III. Quadranten bzw. im Rotationssegment
S6 die Funktion zukommt, Schnee und Eis aus dem schmalen Spalt 29 zu entfernen und
eine Flanke des Transportbandes 13 vor Ablagerungen zu schützen. Eine weitere Funktion
in diesem Segment kann die Luftaufnahme für die Blasfunktion des Luftförderelementes,
eben aus der Flanke des Querförderers bzw. des Zwischenraumes zwischen Obertrum und
Untertrum, sein. Im Rotationssegment S7 kann dem Fördermittel 5 und/oder Teilen des
Fördermittels 5 nun die Aufgabe zukommen, Schwung für die Aufnahme von Schnee und
Eis im Rotationssegment S1 zu holen und/oder bzw. weiter Luft für eine Blasfunktion
aufzunehmen bzw. mit Hilfe weiterer Leitflächen die Luft zu komprimieren bzw. in geeignetem
Winkel Luftdruck und Luftdurchsatz an die Bodenfläche zu pumpen und/oder zu blasen
und/oder zu lenken. Die Rotationsbewegung des Fördermittels 5 bzw. der Bürste 6 und/oder
des Luftförderers 8 kann somit während der Rotationsbewegung um 360º in Rotationssegmente
S1 - S7 unterteilt werden, wobei dem Fördermittel 5 bzw. der Bürste 6 bzw. dem Luftförderer
8 in jedem der Segmente S1 - S7 über die Quadranten I - IV mindestens eine Aufgabe
zuteil wird. Die einzelnen Aufgaben bzw. Wirkungen können auch fließend über mehrere
Segmente hinweg durchgeführt werden bzw. ineinander greifen. Beispielsweise kann sich
die Beschleunigung und/oder die Umlenkung von Eis und Schnee von S1 bis S5 erstrecken.
Die Reinigung der Bürste von S2 bis S7 neben der Endreinigung in S5.
[0025] Figur 5 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 zur Eis- und/oder Schneebeseitigung von einer Bodenfläche 3. Schematisch
dargestellt ist das Aufnahmemittel 19, mehrere Kratz- und/oder Schneideinrichtung
21 und 21 das Fördermittel 5 bzw. die Bürste 6 und das Transportband 13. Die Transportrichtung
TR des Transportbandes 13 verläuft hierbei senkrecht zur Bewegungsrichtung BR1 und
BR2 des Fördermittels 5 bzw. der Bürste 6. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die
Kratz- und/oder Schneideinrichtungen 21 und 21' unterschiedlich ausgebildet. Die zwischen
Transportband 13 und Aufnahmemittel 19 angeordnete Kratz- und/oder Schneideinrichtung
21 kann hierbei beispielsweise mehrere Klingen, Zinken, Messerseche u. dgl. betreffen.
Auf der Kratz- und/oder Schneideinrichtung 21' können ggf. durch Werkzeugschnellwechseleinrichtungen
ggf. auch über Teilbreiten TB1, TB2 und TB3 verschiedenste Werkzeuge für den jeweiligen
Anwendungsfall zur Anwendung kommen. Zum Eisaufbrechen können diese wiederum Federzinken,
Scheibenseche, Messerseche, Rundseche, Stachel- oder Federwalzen, Rüttelscheiben,
Rütteleinrichtungen mit Impulsgeber oder dergleichen sein. Speziell für die Aufnahme
magnetischen Materials können diese, wie auch das Aufnahmemittel 19, durch Magnetschienen
ausgebildet sein. Da die erfindungsgemäße Vorrichtung kontinuierlich in eine Bewegungsrichtung
BR1 bzw. BR2 bewegt wird und das Transportband 13 Schnee und Eis senkrecht zur Bewegungsrichtung
BR1 bzw. BR2 in Transportrichtung TR weitertransportiert, bilden sich seitlich der
Vorrichtung ein oder mehrere Streifen einer Schnee- und Eisansammlung 31, welche ggf.
nach weiterer Befestigung, beispielsweise durch breite Räder beispielsweise eines
Träger- oder Zugfahrzeuges, einen effektiven Schutz gegen Schneeverwehung bieten kann.
Zudem kann bei mehreren Reinigungsvorgängen in Folge, die Auswurfweite über die Transportgeschwindigkeit
der wählbaren Transportrichtung TR verändert werden, damit sich so gezielt bzw. erfindungsgemäß
künstliche Hürden 31 gegen Schneeverwehungen ergeben.
[0026] Figur 6 zeigt eine schematische Ansicht für eine Möglichkeit einer erfindungsgemäßen Verstellung
eines Leitelementes L. Gezeigt ist ein Fördermittel 5 das über einen Hebel 33 an einen
Drehpunkt 35 gekoppelt ist. Eine Verstellung des Leitelementes L ist über den Hebel
33 an eine Einstellung des Fördermittels 5 gekoppelt. Zu erkennen sind in Figur 6
zwei Positionen des Fördermittels 5 und zwei jeweils den Positionen zugeordnete Anordnungen
des Leitelementes L.
[0027] Figuren 7a und 7b zeigen weitere schematische Ansichten für eine Möglichkeit einer erfindungsgemäßen
Verstellung eines Leitelementes L mittels Koppelglied 36. Zu erkennen sind weiterhin
Drehpunkte 35. Figur 7a zeigt hierbei eine erste Position des Fördermittels 5 mit
erster Einstellung des Leitelementes L. Figur 7b zeigt hierbei eine zweite Position
des Fördermittels 5 mit einer zweiten Einstellung des Leitelementes L. Die Position
des Leitelementes L ist über das Koppelglied 36 sowie ggf. über weitere Koppelglieder
(nicht dargestellt) definierbar.
[0028] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste:
[0029]
- 1
- Vorrichtung zur Eis- und/oder Schneebeseitigung
- 3
- Bodenfläche
- 5
- Fördermittel
- 6
- Bürste
- 7
- Welle
- 8
- Luftförderer
- 9
- Eisschicht
- 11
- Schneeschicht
- 13
- Transportband
- 15
- Abstreifelement
- 17
- Freies Ende
- 19
- Aufnahmemittel
- 21
- Kratzer
- 24
- Einhausung
- 25
- Gehäusekonstruktion
- 27
- Öffnung
- 29
- Schmaler Spalt
- 31
- Schnee- und Eisansammlung
- 33
- Hebel
- 35
- Drehpunkt
- 36
- Koppelglied
- A
- Abstand
- BR
- Bewegungsrichtung
- H
- Hydraulikzylinder
- L
- Leitelement
- LS
- Leitsegment
- S
- Steuereinheit
- TB
- Teilbreite
- TR
- Transportrichtung
1. Vorrichtung zur Eis- und/oder Schneebeseitigung (1) von einer Bodenfläche (3), umfassend
mindestens ein um eine zumindest annäherungsweise horizontale Achse rotierendes und
entlang der Bodenfläche (3) bewegbares Fördermittel (5) und wenigstens ein in Teilbereichen
um das Fördermittel (5) geführtes Leitelement (L), wobei Eis- und/oder Schnee mittels
des Fördermittels (5) entlang des Leitelementes (L) in Richtung mindestens einer Transportvorrichtung
(13) lenkbar sind, welche zum Weitertransport von Eis- und/oder Schnee vorgesehen
ist, wobei die Lenkung von Eis- und/oder Schnee in Richtung der mindestens einen Transportvorrichtung(13)
entlang einer vordefinierten Zwangs-Bewegungsbahn (B) erfolgt, welche sich über einen
Winkel von wenigstens 180º erstreckt und zumindest abschnittsweise einem Umfangsverlauf
des rotierenden Fördermittels (5) folgt und Eis- und/oder Schnee durch die mindestens
eine Transportvorrichtung (13) quer zur Bewegungsrichtung (BR1, BR2) des Fördermittels
(5) weitertransportierbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitelement (L) hinsichtlich seiner Geometrie und/oder hinsichtlich seiner Anordnung
verstellbar ausgebildet ist, so dass Eis- und/oder Schnee in mehreren vordefinierten
und unterschiedlich gelenkten Zwangs-Bewegungsbahnen in Richtung der mindestens einen
Transportvorrichtung (13) lenkbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Fördermittel (5) hinsichtlich seines Abstandes
zur Bodenfläche (3) verstellbar ausgebildet ist und eine Verstellung des Leitelementes
(L) an eine Verstellung des Fördermittels (5) gekoppelt ist.
3. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 2, wobei das Fördermittel
(5) als mindestens eine um 360º rotierende Bürste (6) und/oder als mindestens ein
um 360º rotierender Besen ausgebildet ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, wobei in einem vordefinierten ersten Abschnitt während
der Rotation um 360º die mindestens eine Bürste (6) und/oder der mindestens eine Besen
zur Reinigung von Eis- und/oder Schnee mit einem Verzögerungs- und/oder Abstreifelement
(15) in Oberflächenkontakt gebracht ist.
5. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 3-4, wobei die mindestens eine
Bürste (6) und/oder der mindestens eine Besen sich entgegen der mindestens einen Transportvorrichtung
(13) derart erstrecken, dass zwischen der mindestens einen Transportvorrichtung (13)
und dem mindestens einen Besen und/oder der mindestens einen Bürste (6) lediglich
ein schmaler Spalt (29) ausgebildet ist oder der mindestens eine Besen und/oder die
mindestens eine Bürste (6) mit der Transportvorrichtung (13) in Oberflächenkontakt
gebracht ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3-5, wobei die Bewegungsgeschwindigkeit
des oder der entlang der Bodenfläche (3) bewegbaren Fördermittel (5) bzw. der Bürsten
(6) und die Rotationsgeschwindigkeiten des Fördermittels bzw. der Bürsten (6) in Abhängigkeit
voneinander wählbar sind.
7. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die mindestens
eine Transportvorrichtung (13) zum Schutz vor Wind oder Gutverlust während des Weitertransportes
von Schnee- und/oder Eis zumindest abschnittsweise innerhalb einer Gehäusekonstruktion
(25) angeordnet ist.
8. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei an einem
freien Ende des Leitelementes (L) und/oder im Bereich eines freien Endes des Leitelementes
(L) mindestens ein Aufnahmemittel (19) zur Weitergabe von Eis- und/oder Schnee von
der Bodenfläche (3) an das Leitelement (L) und/oder an das Fördermittel (7) vorgesehen
sind.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, wobei das mindestens eine Aufnahmemittel (19) höhenverstellbar
hinsichtlich seines Abstandes zur Bodenfläche (3) ausgebildet ist und/oder eine höhenverstellbare
Kratz- und/oder Schneideinrichtung (21) umfasst, die mit dem zu beseitigenden Eis-
und/oder Schnee in Oberflächenkontakt bringbar ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung
(1) in zwei entgegengesetzte Arbeitsrichtungen (BR1, BR2) über die Bodenfläche bewegbar
ausgebildet ist.