[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung und Erweiterung bestehender Tunnelprofile,
bei dem nach einer ggf. erfolgten Demontage einer inneren Schale des zu sanierenden
Tunnels in einem weiteren Arbeitsschritt das äußere Gestein abgetragen wird.
[0002] Außerdem betrifft die Erfindung einen Meißel zur Bestückung eines zur Sanierung und
Erweiterung bestehender Tunnelprofile dienenden automatischen Hammers zur Durchführung
dieses Verfahrens und eine mobile Einhausung mit einem Ständerwerk und einer Verkleidung
für temporär zu sichernde Bereiche, insbesondere für für den Verkehr freibleibende
Tunnelquerschnitte im Rahmen der Sanierung bestehender Tunnelprofile, bei der die
Einhausung als Traggerüst zur Aufnahme von für den Vortrieb dienenden Aggregaten ausgebildet
ist.
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren ist speziell für die Sanierung von Eisenbahntunneln
gut geeignet. Aufgrund von Tunnelschäden, sich verändernder Betriebsbedingungen oder
neu auferlegten Richtlinien und Normen ist der Sanierungsbedarf an bestehenden Tunneln
erheblich. Von besonderer Bedeutung für die Wahl einer geeigneten Baumaßnahme zur
Sanierung, Erneuerung oder Aufweitung eines bestehenden Tunnels sind die zu erwartenden
Ausmaße des Eingriffs in den Verkehr, vor allem bei Bahnbetrieb. Unterbrechungen oder
Umleitungen sind dabei möglichst strikt zu vermeiden. Gerade bei eingleisigen oder
während der Bauarbeiten auf ein Gleis reduzierten zweigleisigen Tunneln sind aufgrund
der beengten Platzverhältnisse Sanierungsarbeiten wie eine Profilaufweitung mit Gewölbeausbrüchen
und Herstellung einer Innenschale bisher nur bei kompletter Sperrung des Tunnels möglich.
In der Praxis hat sich bei der Tunnelaufweitung eine Werkzeugkombination aus Hydraulikhämmern
und Bohrgeräten etabliert. Dabei werden das alte Gewölbe und dessen Hinterpackung
mechanisch ausgebrochen. Anschließend erfolgt eine Sprengung des Gebirges für die
Aufweitung. Die Anwendung von Sprengmitteln ist aber insbesondere im Tunnelbau stets
mit einem hohen Risiko verbunden, das sich massiv auf die Sperrzeiten des Bahnbetriebes
auswirkt, weil selbstverständlich während der Vorbereitung und Durchführung der Sprengungen
keine Züge den Tunnel passieren dürfen. Eine wirtschaftliche Alternative zum Sprengen
existiert insbesondere bei Arbeiten im Felsgestein ab etwa 80 MPa Gesteinsfestigkeit
bisher nicht, während bei Felsgestein von niedrigerer Druckfestigkeit ggf. noch der
Einsatz von Fräsen in Frage kommt. Bei den Sprengverfahren sind jedoch massive Eingriffe
in den Bahnverkehr durch die entsprechenden Sicherungsmaßnahmen und Sperrzeiten während
der Vorbereitung und Durchführung der Arbeiten unumgänglich. Aus der
DE 10 2006 044 733 ist eine mobile Einhausung für für den Verkehr freibleibende Tunnelquerschnitte im
Rahmen der Sanierung bestehender Tunnelprofile bekannt. Eine solche Einhausung ist
als Traggerüst zur Aufnahme von für den Vortrieb dienenden Aggregaten ausgebildet.
Dieser "Tunnel im Tunnel" bietet aber selbstverständlich auch keine Absicherung gegen
die beschriebenen Nachteile rund um die Vorbereitung und Durchführung der Sprengungen.
[0004] Von daher stellt sich der vorliegenden Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren und eine
zur Sanierung bestehender Tunnelprofile geeignete Vorrichtung zu schaffen, die einen
Einsatz weitestgehend ohne Beeinträchtigung des Verkehrs in Tunneln ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird verfahrensgemäß dadurch gelöst, dass das abzutragende Gestein
mittels einer Mehrzahl von Bohrungen zunächst abschnittsweise perforiert wird und
dass das Gestein anschließend durch eine auf die Bohrungen über einen mit einem konisch
ausgebildeten Meißel ausgerüsteten automatischen Hammer ausgeübte Spaltwirkung gelöst
und/oder abgespalten wird.
[0006] Im Rahmen des Verfahrens wird also zunächst, so weit vorhanden, die alte innere Schale
des zu sanierenden Tunnels entfernt. Diese ist in der Regel z. B. aus Natursteinen
oder Ziegel gemauert und wird mit Hilfe von hydraulischen Hämmern eingerissen. In
einem weiteren Schritt erfolgt dann die Erweiterung des Profils durch Abtragen des
Gesteins. Hierzu erfolgt zunächst eine abschnittsweise Perforation des Gesteins in
dem abzutragenden Bereich durch Herstellung einer Mehrzahl von Bohrungen. Diese werden
anschließend als Ausgangspunkt für den gezielten Einsatz eines automatischen Hammers
genutzt. Ausgehend von dem Bohrloch kann eine besonders profilgenaue Erweiterung erreicht
werden, indem die Abspaltung einer weitgehend exakten Menge von Gestein gewährleistet
ist. Sämtliche Arbeiten können dabei bei laufendem Verkehr ohne jegliche Sperrpause
oder sonstige Behinderung durchgeführt werden, da der für das Verfahren benötigte
Platz besonders gering ist. Der Einsatz der automatischen Hämmer zum Lösen des Gesteins
erfolgt darüber hinaus vorteilhafterweise so kontrolliert, dass abrutschendes oder
umher fliegendes Gestein den Eisenbahnbetrieb durch das System vom "Tunnel im Tunnel"
nicht beeinträchtigt.
[0007] Die Anordnung der Bohrungen im Rahmen der Perforierung des Gesteins erfolgt nach
den Gegebenheiten. Als vorteilhaft ist es anzusehen, wenn Bohrungen kranzförmig zueinander
angeordnet werden, sodass eine besonders profilgenaue Erweiterung durchgeführt werden
kann. Es versteht sich, dass abhängig von der Festigkeit des zu entfernenden Gesteins
ein entsprechender Bohrlochabstand zu wählen ist. Dadurch kann Gestein bis zu einer
beliebig hohen Festigkeit gelöst werden, weil eine gezielte Perforation mit anschließendem
präzisen Einsatz eines automatischen Hammers zum Abspalten möglich ist. Mehrere z.
B. konzentrisch verlaufende Kränze können dabei gerade bei festerem Gestein zur Erhöhung
der Wirkung aufeinander abgestimmt werden
[0008] In der Folge soll ein Gerät vorgestellt werden, das sich zur Umsetzung des oben genannten
Verfahrens besonders gut eignet. Vorrichtungsgemäß ist in diesem Zusammenhang zur
Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe daran gedacht, dass der Meißel einen Konus aufweist,
dessen vorderes Ende kleiner als der Bohrlochdurchmesser und dessen hinteres Ende
größer als der Bohrlochdurchmesser gewählt ist.
[0009] Es wird damit ein Meißel zur Bestückung eines automatischen Hammers vorgeschlagen,
der sich zumindest in seinem vorderen Bereich konisch erweitern sollte. Dank dieser
konischen Ausbildung des Meißels können die Bohrlöcher zunächst mit dem Meißel gut
angefahren werden, anschließend erfolgt die gezielte Abspaltung des Gesteins unter
Ausnutzung des Konus und dessen Geometrie und der dadurch ausgelösten Keil- und Spaltwirkungen.
[0010] Konkret ist daran gedacht, dass der Meißel am vorderen Ende des Konus einen Durchmesser
von ca. 100 mm und/oder am hinteren Ende des Konus einen Durchmesser von ca. 220 mm
aufweist, um die angesprochenen Wirkungen erreichen zu können.
[0011] Es genügt, wenn sich der Konus über ein bestimmtes Maß im Bereich des vorderen Endes
des Meißels erstreckt. Vorgesehen ist in diesem Zusammenhang, dass die Länge des Konus
ca. 500 mm beträgt.
[0012] Um kleine Unebenheiten wegmeißeln zu können, ohne den Meißel dabei wechseln zu müssen,
ist vorgesehen, dass der Meißel an seinem vorderen Ende als Flachmeißel ausgebildet
ist bzw. einen solchen Flachmeißel aufweist.
[0013] In Bezug auf die mobile Einhausung wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch gelöst,
dass als Aggregat mindestens ein automatischer Hammer dient, der auf einem auf einer
Konsole angeordneten Schlitten in Längsrichtung und/oder in Querrichtung verfahrbar
angeordnet ist.
[0014] Eine solche Einhausung dient einerseits als Schutz des für Fahrzeuge freizuhaltenden
restlichen Tunnelquerschnitts und andererseits als Basis und Traggerüst für diverse
dem Vortrieb dienende Aggregate wie z. B. Bohr- und Anger- oder Ladegeräte, Spitzbetonmanipulatoren
etc. Im Rahmen der erfindungsgemäßen Anwendung sind ein oder mehrere automatische
Hämmer vorgesehen, die auf der Einhausung verfahrbar sind. Hierzu dient ein auf einer
Konsole positionierter Schlitten, dem dieser automatische Hammer zugeordnet ist und
der in Längsrichtung und/oder in Querrichtung verstellbar angeordnet ist. Damit erweist
sich ein solcher Hammer als besonders wendig und flexibel einsetzbar, weil sämtliche
Arbeitsbereiche erreichbar sind und zwar möglichst über die komplette Länge wie den
kompletten Umfang der mobilen Einhausung. Darüber hinaus ist letztlich eine unbegrenzte
Anzahl von Aggregaten auf diese Weise parallel einsetzbar.
[0015] Vorzugsweise ist daran gedacht, dass mehrere Konsolen seitlich und/oder auf der Einhausung
angeordnet sind. In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Einhausung
drei solcher Konsolen mit jeweils einem automatischen Hammer auf, jeweils eine Konsole
seitlich und eine oben auf der Einhausung angeordnete. Diese Konsolen können starr
oder ihrerseits verfahrbar ausgebildet sein.
[0016] Zusätzliche Wendigkeit für die Aggregate wird erreicht, wenn der automatische Hammer
über einen Multifunktionsarm mit der Konsole und/oder dem Schlitten verbunden ist.
Dessen Bewegungen können besonders kurz und kompakt ausfallen, zumal der Hammer mit
samt Multifunktionsarm um eine Achse schwenkbar gelagert ist, die entweder der Konsole
oder dem auf dieser verstellbaren Schlitten zugeordnet ist. Damit ist der Platzbedarf
unter den ohnehin beengten Bedingungen, die bei einer Tunnelsanierung herrschen, besonders
gering.
[0017] Zusätzlich wird vorgeschlagen, dass zwischen der Konsole bzw. dem Schlitten und dem
Multifunktionsarm mindestens eine Drehachse vorgesehen ist. Damit kann der Multifunktionsarm
samt dem diesem an seinem gegenüberliegenden Ende zugeordneten automatischen Hammer
beliebig gedreht werden.
[0018] Ergänzend oder alternativ hierzu ist zwischen der Konsole bzw. dem Schlitten und
dem Multifunktionsarm mindestens eine Schwenkachse vorgesehen. Der Multifunktionsarm
samt Hammer wird auf diese Weise um eine Achse geschwenkt, die entweder der Konsole
oder dem auf dieser verstellbaren Schlitten zugeordnet ist.
[0019] Die Erfindung zeichnet sind insbesondere dadurch aus, dass ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Sanierung und Erweiterung bestehender Tunnelprofile geschaffen sind,
welche in mehrerlei Hinsicht neue Wege bei der Sanierung von Tunneln ermöglichen.
Auch Gestein von maximaler Härte kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens im
Wege der Abspaltung abgebaut werden, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung des Verkehrs
in dem Tunnel kommt. Nachdem zunächst abschnittsweise eine gezielte Perforation des
Gesteins über Bohrlöcher erfolgt ist, wird das Gestein anschließend über automatische
Hämmer gezielt demontiert. Ein solcher Hammer ist als Bearbeitungswerkzeug mit einem
Meißel als Aufspaltungswerkzeug bestückt, der seinerseits zur Verbesserung der Keil-
bzw. Spaltwirkung einen Konus aufweist. Der Durchmesser des Konus liegt am vorderen
Ende des Meißels zweckmäßigerweise unterhalb des Durchmessers der jeweiligen Bohrung,
der Durchmesser des Konus sollte sich dann in Richtung seines hinteren Endes so stark
zulegen, dass eine optimale Spaltwirkung erreicht werden kann. Ein Hammer wiederum
ist erfindungsgemäß auf einer mobilen Einhausung, auf einem so genannten "Tunnel im
Tunnel" positioniert und zwar an einem Multifunktionsarm beliebig schwenk- und drehbar
und zusätzlich auf einem Schlitten in Längsrichtung und/oder in Querrichtung beliebig
auf der Einhausung verstellbar. Die angeschlagenen Multifunktionsarme für die Hämmer
können damit an der Schutzeinhausung zusätzlich höhenmäßig verstellt werden. Ferner
kann eine Verschwenkung des Anschlagpunktes für den Multifunktionsarm erfolgen. Beides
hat den Vorteil, dass durch diese Bewegungen die Ausführung des Multifunktionsarms
kürzer und kompakter ausfallen kann, wobei trotzdem alle Arbeitsbereiche zu erreichen
sind. Zusätzlich zu dieser Verstellbarkeit in Querrichtung und Schwenkbarkeit der
Verlagerung des Multifunktionsarmes sollte eine Längsverschiebbarkeit an der Basis
der Verlagerung erfolgen, um ein optimales Abspalten auch im Ortsbrustbereich zu ermöglichen.
[0020] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Ausschnitt einer mobilen Einhausung in perspektivischer Ansicht,
- Figur 2
- einen Ausschnitt einer mobilen Einhausung in Seitenansicht,
- Figur 3
- eine Variante zu Figur 1,
- Figur 4
- die Einhausung gemäß Figur 3 mit anders positioniertem Vortriebsaggregat,
- Figur 5
- eine Variante zu Figur 4,
- Figur 6
- eine mobile Einhausung mit Vortriebsaggregat auf der Einhausung in Seitenansicht,
- Figur 7
- eine Variante zu Figur 6 mit seitlich positioniertem Vortriebsaggregat,
- Figur 8
- eine Variante zu Figur 7,
- Figur 9
- einen Meißel.
[0021] Figur 1 zeigt den Ausschnitt einer mobilen Einhausung 1, bestehend aus einem Ständerwerk
3 und Verkleidungen 4. Auf der mobilen Einhausung 1 ist in dieser Darstellung neben
der Arbeitsbühne 21 ein als automatischer Hammer 5 ausgebildetes, seitlich an der
Einhausung 1 positioniertes Aggregat 2 zu erkennen. Der Hammer 5 ist einem Multifunktionsarm
9 zugeordnet. Neben der Verstellbarkeit um die Achsen 22 und 23 ist der Multifunktionsarm
9 samt Hammer 5 um die Drehachse 11 drehbar und um die Schwenkachse 12 schwenkbar
gelagert. Letztere ist dem Schlitten 10 zugeordnet, der seinerseits auf der Konsole
6 in Querrichtung zur Längsachse 24 verfahrbar angeordnet ist. Die Konsole 6 ist in
dieser Ausführungsform der Erfindung in Richtung Längsachse 24 auf der Einhausung
1 verstellbar. Eine Schwenkachse 12 befindet sich am oberen Ende 25 des Schlittens
10. Es erfolgt also eine Verschwenkung des Anschlagpunktes des Multifunktionsarms
9, um dessen Bewegungen noch kürzer und kompakter darstellen zu können.
[0022] In Figur 2 ist die Einhausung 1 mit einem auf der Konsole 6 in seiner untersten Position
befindlichen Schlitten 10 dargestellt, sodass entsprechendes für den Multifunktionsarm
9 mit samt automatischem Hammer 5 und Meißel 15 gilt, so dass über den Hammer 5 damit
auch die Sohle erreichbar ist. Zylinder 26, 27, 28 gewährleisten die diversen Verstellmöglichkeiten
des Schlittens 10 bzw. des Multifunktionsarms 9.
[0023] Figur 3 zeigt eine Einhausung 1 mit der Verkleidung 4 und einem darauf angeordneten
Aggregat 2 in einer hinteren Position. Genauer gesagt, befindet sich an der Oberseite
13 der Einhausung 1 eine hier fest installierte Konsole 6. Auf dieser Konsole 6 ist
ein Schlitten 10 quer zur Längsachse 24 der Einhausung 1 verstellbar bzw. verfahrbar.
Mit den Bezugszeichen 11 und 22 sind jeweils die Achsen bezeichnet.
[0024] Verglichen mit der Darstellung aus Figur 3, befindet sich das Aggregat in der aus
Figur 4 in einer vorderen Position. Der Schlitten 10 samt Aggregat 2 ist entsprechend
in Längsachsenrichtung 24 nach vorne verfahren, um das Gebirge 8 zu bearbeiten.
[0025] In einer besonders weit nach links und gleich zeitig nach hinten verfahrenen Position
zeigt Figur 5 das Aggregat 2 auf der Konsole 6. Der Multifunktionsarm 9 ist so verstellt,
dass mit dem automatischen Hammer 5 bzw. dem Meißel 15 eine Bearbeitung des Gebirges
8 besonders weit links möglich ist.
[0026] Figur 6 zeigt ergänzend die Seitenansicht einer Einhausung 3 mit dem auf deren Oberseite
13 angeordneten Aggregat 2. Auf der Konsole 6 ist der Schlitten 10 in Längsrichtung
24 der Einhausung 1 verfahrbar positioniert. Dank des Zusammenspiels diverser Zylinder
33, 34 und der Dreh- und Schwenkmöglichkeiten um die Achsen 11, 22 und 35 kann mit
dem automatischen Hammer 5 bzw. dem Meißel 15 nahezu jegliche Position erreicht und
entsprechend Gestein gelöst bzw. abgespalten werden.
[0027] Eine alternative Ausführungsform hierzu zeigen die Figuren 7 und 8. Dort ist eine
Konsole 6 seitlich an der Einhausung 1 positioniert. Über den Schlitten 10 ist das
Aggregat 2 samt Bohrarm 9 maximal zwischen der hinterein Position in Figur 7 hinteren
und der vorderen Position in Figur 8 verfahrbar. Damit sind Positionen weit oben,
wie in Figur 7 veranschaulicht, oder im Bereich der Sohle, wie in Figur 8 dargestellt,
realisierbar.
[0028] Gegenstand von Figur 9 ist ein Meißel 15. Der Meißel 15 wird mit seinem hinteren
Ende 29 von dem hier nicht dargestellten automatischen Hammer aufgenommen, wozu auch
die Einschnürung 31 dient. Das Augenmerk wird hier auf das vordere Ende 30 des Meißels
15 gerichtet, wo sich ein Konus 16 befindet. Der Konus 16 verläuft zwischen seinem
vorderen Ende 17 und seinem hinteren Ende 18 gleichmäßig zwischen den beiden Durchmessern
d1 und d2, vorzugsweise in einem Verhältnis von 1,0 / 2,2, um eine günstige Wirkung
beim Aufspalten des Gesteins zu realisieren. An der Spitze 32 des Meißels 15 befindet
sich ein Schlagmeißel 19 anstatt einer runden Spitze, um kleine Unebenheiten wegmeißeln
zu können.
1. Verfahren zur Sanierung und Erweiterung bestehender Tunnelprofile, bei dem nach einer
ggf. erfolgten Demontage einer inneren Schale des zu sanierenden Tunnels in einem
weiteren Arbeitsschritt das äußere Gestein abgetragen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abzutragende Gestein mittels einer Mehrzahl von Bohrungen zunächst abschnittsweise
perforiert wird und dass das Gestein anschließend durch eine auf die Bohrungen über
einen mit einem konisch ausgebildeten Meißel ausgerüsteten automatischen Hammer ausgeübte
Spaltwirkung gelöst und/oder abgespalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Bohrungen kranzförmig zueinander angeordnet werden.
3. Meißel (15) zur Bestückung eines zur Sanierung und Erweiterung bestehender Tunnelprofile
dienenden automatischen Hammers (5) zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Meißel (15) einen Konus (16) aufweist, dessen vorderes Ende (17) kleiner als
der Bohrlochdurchmesser und dessen hinteres Ende (18) größer als der Bohrlochdurchmesser
gewählt ist.
4. Meißel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Meißel (15) am vorderen Ende (17) des Konus (16) einen Durchmesser von ca. 100
mm und/oder am hinteren Ende (18) des Konus (16) einen Durchmesser von ca. 220 mm
aufweist.
5. Meißel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge des Konus (16) ca. 500 mm beträgt.
6. Meißel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Meißel (15) an seinem vorderen Ende (17) als Flachmeißel (19) ausgebildet ist.
7. Mobile Einhausung (1) mit einem Ständerwerk (3) und einer Verkleidung (4), für temporär
zu sichernde Bereiche, insbesondere für für den Verkehr freibleibende Tunnelquerschnitte
im Rahmen der Sanierung und Erweiterung bestehender Tunnelprofile, bei der die Einhausung
(1) als Traggerüst zur Aufnahme von für den Vortrieb dienenden Aggregaten (2) ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet,
dass als Aggregat (2) mindestens ein automatischer Hammer (5) dient, der auf einem auf
einer Konsole (6) angeordneten Schlitten (10) in Längsrichtung und/oder in Querrichtung
verfahrbar angeordnet ist.
8. Einhausung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Konsolen (6) seitlich und/oder auf der Einhausung (1) angeordnet sind.
9. Einhausung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der automatische Hammer (5) über einen Multifunktionsarm (9) mit der Konsole (6)
und/oder dem Schlitten (10) verbunden ist.
10. Einhausung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Konsole (6) bzw. dem Schlitten (10) und dem Multifunktionsarm (9) mindestens
eine Drehachse (11) vorgesehen ist.
11. Einhausung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Konsole (6) bzw. dem Schlitten (10) und dem Multifunktionsarm (9) mindestens
eine Schwenkachse (12) vorgesehen ist.