(19)
(11) EP 2 502 513 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.2012  Patentblatt  2012/39

(21) Anmeldenummer: 11002422.1

(22) Anmeldetag:  23.03.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A43C 11/16(2006.01)
A43B 5/14(2006.01)
A43B 5/04(2006.01)
A43B 5/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: POWERSLIDE Sportartikelvertriebs GmbH
95463 Bindlach (DE)

(72) Erfinder:
  • Knoll, Matthias
    95463 Bindlach (DE)

(74) Vertreter: Görz, Ingo et al
Hoefer & Partner Patentanwälte Pilgersheimer Strasse 20
81543 München
81543 München (DE)

   


(54) Sportschuh


(57) Die Erfindung betrifft einen Sportschuh (1) mit einer Schale (2); und mit einem Schnürsystem (3), wobei an der Oberseite (5) der Schale (2) eine Abdeckung (4) angeordnet ist, die mit dem Schnürsystem (3) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Sportschuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Insbesondere Sportschuhe, die mit weiteren Komponenten, beispielsweise Inlineskate-Schienen, Schlittschuhkufen oder Rastpedalen von Fahrrädern verwendet werden, unterliegen hohen Anforderungen an ihre Stabilität. Dies ist beispielsweise bei Inlineskate-Schienen durch den Montageabstand der Schiene am Schuh bedingt, der aufgrund der Tendenz zu größeren Rollen weiter auseinander liegt, als dies bei herkömmlichen Inlineskate-Sportschuhen der Fall ist.

[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Sportschuh der im Oberbegriff des Anspruchs angegebenen Art zu schaffen, dessen Stabilität , Passform und Funktion auf einfache und kostengünstige Art und Weise verbessert ist.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.

[0005] Hierdurch ergibt sich neben der Verbesserung der Stabilität auch eine Verbesserung der Passform des Sportschuhes. Ferner ergibt sich der Vorteil, dass das An- und Ausziehen des erfindungsgemäßen Sportschuhes im Vergleich zu bekannten Schuhen schneller und leichter geht.

[0006] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.

[0007] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.

[0008] Es zeigt:
Fig. 1
eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sportschuhs,
Fig.2
die Ausführungsform gemäß Fig. 1 bei geöffneter Stellung einer Abdeckung des Sportschuhs, und
Fig. 3
eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sportschuhs.


[0009] Gemäß den Fig. 1 und 2 wird nachfolgend eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sportschuhs 1 beschrieben.

[0010] Der Sportschuh 1 weist eine Schale 2 auf, die mit einem Schnürsystem 3 versehen ist.

[0011] Die Schale 2 kann mit einem herausnehmbaren Innenschuh, mit einer inneren Polsterung oder mit einem festen Innenschuh versehen sein, die in den Figuren jedoch nicht im Einzelnen dargestellt sind. Hierbei ist die Polsterung vorzugsweise fest mit der Schale 2 verklebt.

[0012] Als Materialien für die Schale 2 sind Carbon, Fiberglas, Kunststoffe, Metalle (beispielsweise Aluminium, Magnesium usw.) sowie Metalllegierungen denkbar.

[0013] An der Oberseite 5 der Schale 2 ist eine Abdeckung 4 angeordnet, die mit dem Schnürsystem 3 verbunden ist. Fig. 1 zeigt hierbei die geschlossene Stellung des Sportschuhs 1, während Fig. 2 die geöffnete Stellung zeigt.

[0014] Das Schnürsystem 3 weist Führungselemente 10, 11 und 12 auf, die bei der dargestellten Ausführungsform in der Unterschale 17 der Schale 2 angeordnet sind. Diese Führungselemente 10, 11 und 12 können als Führungsröhrchen oder auch als Führungsschlitze ausgebildet sein, und laufen um die gesamte Unterseite der Schale 2 um. Alternativ können die Führungsschlitze an der Seite der Schale 2 ausgebildet sein oder es ist ebenfalls möglich, umlaufende Führungsschlitze mit seitlich angebrachten Führungsschlitzen zu kombinieren. Das Schnürsystem 3 umfasst ferner weitere Führungselemente 13 und 14, in die der Schnürsenkel 18 bzw. ein Seil oder ein Riemen des Schnürsystems 3 eingeführt wird, so dass sich ein Umlauf des Schnürsenkels 18 um 360° um die Schale 2 ergibt, was die Fußführung im Sportschuh 1 erheblich verbessert.

[0015] Das Schnürsystem 3 weist ferner Schnürsenkelführungen 7 auf der Abdeckung 4 auf, die im Beispielsfalle der Fig. 1 und 2 auf einem Aufsatz 9 angeordnet sind, der beispielsweise aus Leder, Kunstleder oder Leinen oder anderen Mikrofasermaterialien bestehen kann und auf der Abdeckung 4 festgeklebt oder auch durch eine Löcher/Nietkombination verbunden ist. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnürsenkelführungen 7 direkt über bzw. durch die Abdeckung 4 verlaufen, die vorzugsweise aus Karbon, Kunststoff oder Leichtmetallen und deren Legierungen bestehen. Aufgrund der in den Fig. 1 und 2 gewählten Darstellungen ist von üblicherweise zwei Schnürsenkelführungen nur eine sichtbar. Die andere Schnürsenkel- bzw. Seil- oder Riemenführung ist auf der anderen Seite des Aufsatzes 9 bzw. der Abdeckung 4 diametral gegenüberliegend angeordnet. Die Schnürsenkel- bzw. Seil- oder Riemenführung kann jedoch auch asymmetrisch angeordnet sein.

[0016] Das Schnürsystem 3 weist ferner weitere Schnürsenkelführungen auf, die auf der Schale 2 angeordnet sind und von denen aufgrund der in Fig. 1 und 2 gewählten Darstellungen nur die Schnürsenkelführung 19 sichtbar ist. Auch in diesem Falle sind vorzugsweise zwei derartige Schnürsenkelführungen vorgesehen, wobei die in den Fig. 1 und 2 nicht sichtbare Schnürsenkelführung auf der diametral gegenüberliegenden Seite der Schale angeordnet ist, so dass sich eine symmetrische Anordnung der Schnürsenkelführungen ergibt. Die Anordnung der Schnürsenkel-, Riemen- oder Seilführung kann gegebenenfalls jedoch auch asymmetrisch sein.

[0017] Schließlich weist das Schnürsystem 3 einen Verschluss 8 auf, der beispielsweise als sogenannter Disk-Verschluss ausgebildet sein kann und mit dem der Schnürsenkel 18 des Schnürsystems 3 zum Verschließen des Sportschuhs 1 festgezogen werden kann. Vom Prinzip her sind jedoch auch andere Schnürsenkel-, Riemen- oder Seilfixierungen denkbar.

[0018] Der Verschluss 8 ist bei der dargestellten Ausführungsform auf der Abdeckung 4 angeordnet. Der Verschluss 8 könnte prinzipiell jedoch auch seitlich am Schuh bzw. hinten im Fersenbereich angebracht sein.

[0019] Die Abdeckung 4 kann insbesondere lose auf die Oberseite 5 der Schale aufgesetzt werden oder sie kann in ihrem Spitzenbereich 6 an der Schale angelenkt oder auch seitlich fixiert werden. Da die Schale 2 im Beispielsfalle der Fig. 1 und 2 eine Unterseite 17 aufweist, ist die Anlenkung bei dieser Ausführungsform an dieser Unterseite 17 vorgesehen. Zur Anlenkung ist es möglich, ein Scharnier, wie beispielsweise ein Filmscharnier, vorzusehen. Als alternative Ausführungsformen der Anlenkung sind auch Gelenke aus Leder oder Kunstleder, Leinen oder anderen Mikrofasermaterialien möglich, die auf der Abdeckung 4 und der Unterschale 17 aufgeklebt, aufgenietet oder aufgeschraubt werden.

[0020] Neben ihrer Funktion zur Führung des Schnürsenkels 18 bilden die Führungselemente 10 bis 14 ferner Verstärkungselemente für die Schale 2 und die Abdeckung 4. Die Schnürsenkel-, Seil- oder Riemenführungen 7 neben ihrer Führungsfunktion ferner der Belüftung dienen.

[0021] In Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sportschuhs 1 dargestellt, die wiederum eine Schale 2 und eine auf der Oberseite der Schale 2 angeordnete Abdeckung 4 aufweist. Ferner entspricht die Ausführung des Schnürsystems 3 derjenigen der Fig. 1 und 2, so dass diesbezüglich wie auch bezüglich aller weiteren Elemente auf die voranstehenden Ausführungen zu den Fig. 1 und 2 verwiesen werden kann.

[0022] Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 zeichnet sich durch einen Schaft 15 aus, der über ein Gelenk 16 an der Schale 2 angebracht ist.

[0023] Als Optionen bzw. Alternativen für die zuvor beschriebenen Führungselemente sind folgende Merkmale denkbar:
  • Röhrchen, die aus verschiedenen Materialien (wie zum Beispiel Carbon oder Kunststoffen) bestehen und die in die Schale eingelegt werden;
  • Seile, die während des Produktionsprozesses in die Schale eingelegt und danach entfernt werden, um einen Hohlraum zu schaffen;
  • Vertiefungen aussparen, in die Röhrchen eingelegt werden können, die entweder formschlüssig durch eine entsprechend angepasste Form der Vertiefungen oder über Kleber oder Nietverbindungen oder Ähnliches fixiert werden;
  • vorgefertigte Teile, beispielsweise aus Carbon, Kunststoff, Kompositmaterialien, die in die Schalen bei der Produktion eingelegt und danach fixiert werden;
  • Seile, die frei in vorgesehenen Vertiefungen und Aussparungen laufen und durch diese geführt werden; und
  • zusätzliche Schnürsenkel-, Seil- oder Riemenführungen, die innen oder außen auf die Unterschale, den Schaft oder die Abdeckung aufgebracht werden.


[0024] Neben der voranstehenden schriftlichen Offenbarung der Erfindung wird hiermit explizit auf deren zeichnerische Darstellung in den Fig. 1 bis 3 verwiesen.

Bezugszeichenliste



[0025] 
1
Sportschuh
2
Schaft
3
Schnürsystem
4
Abdeckung
5
Oberseite
6
Spitzenbereich
7
Schnürsenkelführungen
8
Verschluss
9
Aufsatz
10 bis 14
Führungselemente
15
Schaft
16
Gelenk
17
Unterschale
18
Schnürsenkel
19
Schnürsenkelführung



Ansprüche

1. Sportschuh (1)

- mit einer Schale (2); und

- mit einem Schnürsystem (3),
dadurch gekennzeichnet,

- dass an der Oberseite (5) der Schale (2) eine Abdeckung (4) angeordnet ist, die mit dem Schnürsystem (3) verbunden ist.


 
2. Sportschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (4) lose auf die Oberseite (5) der Schale (2) aufgesetzt ist.
 
3. Sportschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (4) an ihrem Spitzenbereich (6) an der Schale (2) oder seitlich an der Schale angelenkt ist.
 
4. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (4) mit Schnürsenkelführungen (7) versehen ist.
 
5. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verschluss (8) des Schnürsystems (3) auf der Abdeckung (4) bzw. seitlich am Schuh- oder am Fersenbereich der Schale angeordnet ist.
 
6. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Abdeckung (4) ein Aufsatz (9) angeordnet ist.
 
7. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung aus Karbon, Kunststoff, Fiberglas, Leichtmetall oder KompositMaterialien besteht.
 
8. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schnürsystem (3) Führungselemente (10 bis 14) in der Schale (2) und der Abdeckung (4) aufweist, wobei die Führungselemente (10 bis 14) vorzugsweise in ihrer Steifigkeit veränderbar sind.
 
9. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schale (2) ein Schaft (15) angeordnet ist.
 
10. Sportschuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (15) über ein Gelenk (16) mit der Schale (2) verbunden ist.
 
11. Sportschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Schale (2) Carbon, Fiberglas, Kunststoff, Metalle oder Metalllegierungen ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht