[0001] Die Erfindung betrifft ein Armband, insbesondere ein Uhrarmband, mit einem mehrteiligen
Bandkörper, wobei jedes Teil des Bandkörpers einen Bandgrundkörper aus Elastomer umfasst
und jeder Bandgrundkörper mit einem Befestigungsabschnitt zur Aufnahme jeweils eines
Federstiftes versehen sowie an Befestigungsvorsprüngen eines Gehäuses einer Uhr oder
eines Schmuckstücks beweglich befestigbar ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Ausführungsformen von integrierten
Armbändern bekannt, welche mit einem daran befestigten Gehäuse einer Uhr oder eines
Schmuckstücks eine formschöne Einheit bilden. Üblicherweise werden dazu speziell an
die Kontur des Gehäuses angepasste Formteile, sogenannte Integrationsteile oder Inserts,
formschlüssig im Bandanschlussbereich des Armbands eingebaut. Diese Integrationsteile
sind aus harten Materialien, beispielsweise aus Metall oder Kunststoff, hergestellt
und müssen daher exakt an die Geometrie des Gehäuses bzw. and die jeweils anschließenden
Bandabschnitte des Armbandes angepasst werden.
[0003] In einer weiteren aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsvariante werden
separate Integrationsteile in den Freiraum zwischen dem Gehäuse und dem daran gelenkig
beweglich befestigten Armband eingesteckt bzw. eingeschoben. Um ein unbeabsichtigtes
Verrutschen oder Herausfallen der zwischen Gehäuse und Armband eingelegten Integrationsteile
zu verhindern, sind diese Integrationsteile an die Geometrie des Gehäuses sowie des
angrenzenden Armbandes angepasst und werden ebenfalls aus harten Materialien, beispielsweise
aus Metall oder Kunststoff, hergestellt. Wie beispielsweise dem Dokument
US 2 775 861 A zu entnehmen ist, gewährleisten Ausnehmungen an separaten Integrationsteilen aus
Metall, die an die Kontur eines Uhrgehäuses angepasst sind, einen gegen Verlieren
gesicherten Halt der Integrationsteile in ihrer zwischen dem Gehäuse und dem Armband
eingesteckten Lage.
[0004] Nachteilig an derartigen Armbändern mit Integrationsteilen aus einem harten Material,
die entweder als separate Bandteile in den jeweiligen Freiraum zwischen Gehäuse und
Armband eingesteckt werden oder die im Bandanschlussbereich des Armbands eingebaut
sind, ist, dass die gelenkige Beweglichkeit zwischen dem Armband und dem Gehäuse stark
beeinträchtigt wird. Durch das verwendete harte Material des Integrationsteils ragt
das Armband in seinem an das Gehäuse angrenzenden Abschnitt in einem starren Winkel
vom Gehäuse ab. Der Winkel zwischen dem Gehäuse und dem Armband kann daher nicht individuell
an die unterschiedlichen Bedürfnisse eines Trägers angepasst werden. Da das Armband
somit nur mehr eingeschränkt an unterschiedliche Handgelenksumfänge angepasst werden
kann, wird der Tragekomfort durch die Verwendung eines Armbands mit derartigen Integrationsteilen
vermindert.
[0005] Ein weiterer Nachteil beim Einsatz von starren Integrationsteilen ist aufgrund der
eingeschränkten Beweglichkeit im Bandanschlussbereich darin zu erblicken, dass es
insbesondere bei edlen, weichen Armbändern aus Leder zu einem unästhetischen Knickverhalten
am Übergang vom harten Integrationsteil zum geschmeidigen Oberleder des angrenzenden
Lederarmbands kommt.
[0006] Weiters können derartige Armbänder mit harten bzw. starren Integrationsteilen, die
üblicherweise mit Federstiften an Befestigungsvorsprüngen des Gehäuses befestigbar
sind, nur schwierig am Gehäuse befestigt werden. Um den harten Integrationsteil in
seiner Lage zwischen dem Gehäuse bzw. den Befestigungsvorsprüngen und dem angrenzenden
Armband zu fixieren, ist es nämlich erforderlich, dass der Integrationsteil gemeinsam
mit dem mit einem Federstift versehenen Bandanschlussbereich des Armbands parallel
zwischen die Befestigungsvorsprünge eingebracht wird. Nachteilig muss dabei allerdings
der Federstift an seinen beiden freien Enden zugleich betätigt und gegen die wirkende
Federkraft zusammengedrückt werden. Anschließend muss der Federstift mit seinen beiden
Enden zugleich in die dafür vorgesehenen Ausnehmungen an den gegenüber liegenden Befestigungsvorsprüngen
eingeführt werden.
[0007] Nicht integrierte Armbänder, also herkömmliche Armbänder ohne Integrationsteile,
können wesentlich einfacher durch Kippen in den Bereich zwischen den beiden Befestigungsvorsprüngen
eingeführt und der Federstift kann dabei bequem auch nacheinander in den gegenüber
liegenden Ausnehmungen eingerastet werden. Der Federstift wird dabei zuerst auf einer
Seite in der Ausnehmung eines Befestigungsvorsprungs fixiert und erst danach durch
Justieren zum Einrasten in der Ausnehmung des gegenüberliegenden zweiten Befestigungsvorsprungs
gebracht.
[0008] Bei Armbändern mit harten Integrationsteilen ist diese komfortable Befestigungsmethode
mit nacheinander einzurastenden Federstiftenden nicht möglich, da es sonst möglicherweise
zu Beschädigungen des Uhrgehäuses während der Montage des Armbandes kommt. Jedenfalls
ist die Montage eines Armbands mit harten Integrationsteilen an einem Gehäuse einer
Uhr oder eines Schmuckstücks deutlich aufwendiger und zeitintensiver als es bei der
Befestigung eines herkömmlichen Armbands ohne Integrationsteile der Fall ist.
[0009] Weiters ist aus
US 2010/0243688 A1 ein flexibles Uhrarmband bekannt, welches einen elastischen Bandgrundkörper sowie
daran befestigte, jeweils voneinander beabstandete schuppenförmige Segmente aus Plastik
oder Metall aufweist. Der elastische Bandgrundkörper ist an seinen freien Enden an
Befestigungsvorsprüngen an der Unterseite des Uhrgehäuses unbeweglich festgeschraubt,
wobei eine formschöne Integration des Uhrarmbands mit dem Uhrgehäuse hier gar nicht
bezweckt ist. Die für die Flexibilität des Uhrarmbands erforderlichen Abstände zwischen
den einzelnen jeweils von der Außenseite des elastischen Bandkörpers abstehenden Segmenten
untereinander sowie zwischen dem Uhrgehäuse und benachbarten Segmenten erzeugen einen
schuppig gepanzerten, stark gegliederten Eindruck des Armbands. Aufgrund der unbeweglichen
Befestigung des Bandgrundkörpers am Uhrgehäuse sind die jeweils zwischen dem Uhrgehäuse
und den daran angrenzenden starren Segmenten befindlichen Bereiche des elastischen
Bandgrundkörpers durch Biegung bzw. Torsionsbelastung besonders stark beansprucht
und stellen somit nachteilig Sollbruchstellen dieses Uhrarmbands dar.
[0010] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein integriertes Armband bereitzustellen,
welches eine formschöne Einheit mit dem daran befestigten Gehäuse, insbesondere Uhrgehäuse,
bildet und das die geschilderten Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
[0011] Diese Aufgabe wird bei einem Armband gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 mit den
Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Fortbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
und der Beschreibung dargelegt.
[0013] Bei einem erfindungsgemäßen Armband, insbesondere bei einem Uhrarmband, mit einem
mehrteiligen Bandkörper, wobei jedes Teil des Bandkörpers einen Bandgrundkörper aus
Elastomer umfasst und jeder Bandgrundkörper mit einem Befestigungsabschnitt zur Aufnahme
jeweils eines Federstiftes versehen sowie an Befestigungsvorsprüngen eines Gehäuses
einer Uhr oder eines Schmuckstücks beweglich befestigbar ist, ist jeweils ein an den
Befestigungsabschnitt anschließender, zumindest abschnittsweise elastischer Integrationsabschnitt
vorgesehen, welcher einteilig mit dem Bandgrundkörper verbunden sowie durch seine
Elastizität formschlüssig an eine Kontur des Gehäuses anpassbar ist, wobei der Integrationsabschnitt
jeweils mit einer Abstützfläche versehen ist, welche eine komplementäre Kontur zu
einem Abschnitt des Gehäuses aufweist.
[0014] Ein elastischer Integrationsabschnitt, welcher mit dem aus Elastomer gefertigten
Bandgrundkörper einteilig verbunden ist, bietet den Vorteil, dass das Armband insbesondere
in seinem Befestigungsabschnitt durch den daran angrenzenden Integrationsabschnitt
in seiner Beweglichkeit nicht beeinträchtigt wird. Ein erfindungsgemäßes Armband kann
daher besonders komfortabel an die jeweils individuelle Handgelenksgeometrie eines
Trägers bzw. einer Trägerin angepasst werden. Die Bandkörperteile ragen somit nicht
starr unter einem Winkel vom Gehäuse ab, sondern können entlang ihrer gesamten Bandkörperlänge
bündig und somit besonders formschön an das Handgelenk des jeweiligen Trägers bzw.
der Trägerin angelegt werden. Unbequeme Druckstellen, die bei der Verwendung von herkömmlichen
Armbändern mit Integrationsteilen aus einem harten Material sonst meist auftreten,
werden bei einem erfindungsgemäßen Armband, bei dem die Bandgrundkörper samt den Integrationsabschnitten
aus einem weichen, elastischen Material hergestellt sind, ebenfalls vorteilhaft vermieden.
[0015] Einen weiteren Vorteil bietet der Einsatz eines einteilig mit dem Bandgrundkörper
verbundenen Integrationsabschnitts aus Elastomer, da somit auch der Integrationsabschnitt
zumindest abschnittsweise elastisch ist. Durch seine Elastizität ist der Integrationsabschnitt
somit formschlüssig an eine Kontur des Gehäuses anpassbar. Auch während Bewegungen
des Armbands passt sich der Integrationsabschnitt daher formschlüssig an die Kontur
des Gehäuses an. Zusätzlich kann der elastische Integrationsabschnitt jeweils auch
durch seine Formgebung besonders einfach an die Kontur des jeweiligen Gehäuses angepasst
werden. Geringe Abweichungen zwischen der Kontur des Gehäuses und der daran angrenzenden
Kontur eines Integrationsabschnitts werden vorteilhaft durch das elastische Material
des Integrationsabschnitts ausgeglichen und somit wird jedenfalls ein formschlüssiger
Übergang vom Integrationsabschnitt des Bandkörpers zum Gehäuse gewährleistet.
[0016] Im Gegensatz dazu muss bei herkömmlichen Armbändern mit Integrationsteilen, die aus
einem harten bzw. starren Material gefertigt sind, die Kontur des starren Integrationsteiles
jeweils exakt an die Kontur des Gehäuses angepasst sein, was aufwendig ist und für
jede Gehäusegeometrie einen speziell geformten Integrationsteil erforderlich macht.
[0017] Der Befestigungsabschnitt jedes Bandkörperteils ist zweckmäßig mit einem Durchgangsloch
zur Aufnahme jeweils eines Federstifts versehen.
[0018] Zweckmäßig sind bei einem Armband gemäß der Erfindung an der beim Tragen an der Hand
anliegenden Innenseite des Bandkörpers mehrere voneinander beabstandete sowie quer
zur Längsrichtung des Armbands orientierte, insbesondere sich zu einer Oberseite hin
verjüngende Stauchungsfugen angeordnet.
[0019] Die an der Innenseite angeordneten mehreren Stauchungsfugen, die im Wesentlichen
zueinander parallel angeordnet sind, bieten den Vorteil, dass beim Tragen bei einer
starken Wölbung oder Krümmung des erfindungsgemäßen Armbands eine Zugspannung an der
Oberseite des Bandkörpers deutlich verringert wird. Durch die somit reduzierte Zugspannung
an der Oberseite des Bandkörpers, wobei die Oberseite beispielsweise mit einer oder
mehreren zusätzlichen Obermaterialschichten bedeckt ist, wird verhindert, dass ein
elastischer Integrationsabschnitt bei einer Belastung des Armbands, beispielsweise
bei starker Biegung des Armbands während seines Anlegens am Handgelenk, unbeabsichtigt
aus seiner Position zwischen dem Federstift und dem Gehäuse verrutscht. Somit wäre
eine schöne formschlüssige Verbindung jedes Integrationsabschnits mit dem Gehäuse
der Uhr oder des Schmückstücks nicht mehr möglich. Die Stauchungsfugen schließen sich
bei einer Krümmung oder Biegung des Armbands und verringern wesentlich die auftretenden
Zugspannungen besonders im stark belasteten Anschlussbereich des Armbands am Gehäuse.
Somit wird gewährleistet, dass der elastische Integrationsabschnitt beim Tragen immer
in seiner formschlüssig am Gehäuse angrenzenden Lage verbleibt. Das Tragen eines erfindungsgemäßen
Armbands ist somit besonders komfortabel und der besonders ästhetische, formschlüssige
Übergang zwischen dem Gehäuse und dem Integrationsabschnitt des Armbands wird auch
bei starker Biegebeanspruchung des Armbands gewährleistet.
[0020] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind bei einem Armband die Stauchungsfugen
jeweils in einem Biegungsabschnitt, welcher an den Befestigungsabschnitt an seiner
vom Integrationsabschnitt abgewandten Seite angrenzt, angeordnet.
[0021] Der Biegungsabschnitt, in dem die Stauchungsfugen nebeneinander angeordnet sind,
schließt an den Befestigungsabschnitt an dessen vom Integrationsabschnitt abgewandter
Seite an. Im Biegungsabschnitt wird durch die innenseitigen Stauchungsfugen die Biegsamkeit
des gesamten Bandkörpers erhöht und gleichzeitig die bei Verformung auftretenden Zugspannungen
an der Oberseite des Bandkörpers deutlich reduziert.
[0022] Besonders vorteilhaft reichen bei einem erfindungsgemäßen Armband die Stauchungsfugen
über eine gesamte Bandkörperbreite.
[0023] In einer Weiterbildung der Erfindung beträgt bei einem erfindungsgemäßen Armband
eine Stauchungsfugentiefe jeweils höchstens 85% einer Bandkörperhöhe.
[0024] Die Tiefe der Stauchungsfugen, die sich insbesondere von der Innenseite des Bandkörpers
zu seiner Oberseite hin verjüngen, beträgt höchstens 85% des Bandkörpers. Somit ist
gewährleistet, dass im Biegungsabschnitt jeweils ein ausreichend dimensionierter durchgehender
Querschnitt des Bandkörpers mit einer Restbandkörperhöhe von mindestens 15% der Bandkörperhöhe
verbleibt, der nicht durch die Stauchungsfugen geschwächt ist.
[0025] Wird die Tiefe der Stauchungsfugen beispielsweise mit 80% der gesamten Höhe des Bandkörpers
gewählt, so verbleibt damit im Bereich der Stauchungsfugen eine Restbandkörperhöhe
von 20% der gesamten Höhe des Bandkörpers. Bei einem erfindungsgemäßen Armband mit
einer Bandkörperhöhe von beispielsweise 8 mm verbleibt in diesem Fall eine Restbandkörperhöhe
von 1,6 mm.
[0026] Das erfindungsgemäße Armband bleibt somit trotz der Stauchungsfugen ausreichend robust
sowie auf Zug- und Scherbeanspruchung entsprechend belastbar.
[0027] Zweckmäßig beträgt bei einem Armband gemäß der Erfindung zwischen zwei benachbarten
Stauchungsfugen eine Stegbreite des Bandkörperteils mindestens eine Stauchungsfugenbreite.
[0028] Durch die Stegbreite an der Innenseite des zwischen den Stauchungsfugen jeweils verbleibenden
Bandkörperteils, die zumindest eine Stauchungsfugenbreite beträgt, ist das Tragen
des erfindungsgemäßen Armbands besonders komfortabel.
[0029] Von Vorteil ist bei einem erfindungsgemäßen Armband der Integrationsabschnitt jeweils
mit einer Abstützfläche versehen, welche eine komplementäre Kontur zu einem Abschnitt
des Gehäuses aufweist.
[0030] Besonders zweckmäßig ist es, den Integrationsabschnitt an seiner Stirnseite, also
an der das Gehäuse berührende Seite, mit einer Abstützfläche zu gestalten, die eine
komplementäre Kontur zu einem Abschnitt des Gehäuses aufweist. Somit wird zuverlässig
verhindert, dass der zumindest teilweise elastische Integrationsabschnitt bei starker
Biegebelastung des Armbands gegenüber dem Gehäuse verrutscht. Weiters wird das elastische
Material des Integrationsabschnitts aufgrund der bereits an die Kontur des Gehäuses
angepassten Abstützfläche entlastet. Druckstellen des elastischen Materials des Integrationsabschnitts
durch das Gehäuse werden somit vermieden.
[0031] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist bei einem Armband jedes
Teil des Bandkörpers mehrlagig ausgeführt, wobei der Bandgrundkörper aus Elastomer
zumindest abschnittsweise mit einem eine Oberseite des Bandkörperteils bildenden Obermaterial
und/oder einem Futtermaterial an seiner Innenseite versehen ist.
[0032] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, ein Armband mit einem mehrlagigen Bandkörper
zu gestalten. So kann der elastische Bandgrundkörper samt dem Integrationsabschnitt
beispielsweise mit einem durchgehenden Obermaterial versehen sein, wobei das Obermaterial
wiederum aus mehreren einzelnen Lagen bzw. Schichten aufgebaut sein kann. Zur besonders
ästhetischen Gestaltung der Oberseite kann beispielsweise Leder als Obermaterial verwendet
werden. Weiters ist es denkbar, dass ein Obermaterial nur abschnittsweise an der Oberseite
eines oder beider Bandkörperteile vorgesehen ist.
[0033] Ebenso ist es möglich, die Innenseite des Bandkörpers, die beim Tragen am Handgelenk
anliegt, zumindest abschnittsweise mit einem Futtermaterial, beispielsweise einem
Textil, zu versehen.
[0034] Weiters ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass zumindest eine weitere Lage
aus einem Elastomer am Bandgrundkörper aus Elastomer angeordnet ist. Diese weitere
Lage aus einem Elastomer kann beispielsweise in einer anderen Farbe als der Bandgrundkörper
gestaltet sein und an diesem als Obermaterial und/oder Futtermaterial befestigt sein.
[0035] Vorteilhaft ist bzw. sind bei einem erfindungsgemäßen Armband ein Obermaterial und/oder
ein Futtermaterial mit dem Bandgrundkörper durch Kleben miteinander verbunden.
[0036] Ebenso ist es im Rahmen der Erfindung, andere aus dem Stand der Technik bekannte
Verfahren zum Verbinden der einzelnen Lagen einzusetzen. Wenn beispielsweise der elastische
Bandgrundkörper mit einem Obermaterial aus Elastomer verbunden werden soll, so können
dazu zweckmäßig aus der Kunststofftechnik an sich bekannte Verbindungsverfahren, beispielsweise
Vulkanisieren oder Pressen, eingesetzt werden.
[0037] Zweckmäßig weist bei einem erfindungsgemäßen Armband der Integrationsabschnitt jeweils
eine stufenförmige komplementäre Kontur auf. Somit lassen sich die Integrationsabschnitte
des Armbands besonders flexibel sowie formschlüssig an stufenförmige Absätze am Gehäuse
einer Uhr oder eines Schmuckstücks anpassen.
[0038] In einer Weiterbildung der Erfindung weisen bei einem Armband die Abstützflächen
jeweils eine Wölbung und/oder Krümmung auf. Das Gehäuse einer Uhr bzw. eines Schmuckstücks
weist in seinem Bandanschlussbereich bzw. im Bereich zwischen den Befestigungsvorsprüngen
meist eine gewölbte und/oder gekrümmte Gehäusekontur auf. Durch eine entsprechend
komplementäre Kontur der Abstützflächen des Integrationsabschnitts mit Wölbungen und/oder
Krümmungen lässt sich das erfindungsgemäße Armband besonders elegant sowie formschlüssig
an ein angrenzendes Uhrgehäuse anpassen.
[0039] Von Vorteil weist bei einem Armband gemäß der Erfindung jeder Befestigungsabschnitt
ein Durchgangsloch zur Aufnahme eines Federstifts auf, wobei das Durchgangsloch jeweils
quer zur Längsrichtung jedes Bandkörpers angeordnet ist. Durch die Anordnung des Durchgangslochs
bzw. des Federstifts quer zur Längsrichtung jedes Bandkörperteils wird gewährleistet,
dass der Bandgrundkörper aus Elastomer auch bei hoher mechanischer Belastung des Armbands
mit dem Gehäuse einer Uhr oder eines Schmuckstücks beweglich befestigt ist. Der im
Durchgangsloch durchlaufende Federstift, der üblicherweise seitlich über die Bandbreite
des Befestigungsabschnitts hervorragt, gewährleistet auch bei hoher Zugbeanspruchung
eine bewegliche Befestigung des Armbands, wobei die Zugkräfte gleichmäßig über die
gesamte Bandbreite verteilt werden. Somit wird ein unbeabsichtigtes Ausreißen des
elastischen Bandgrundkörpers jeweils im Befestigungsabschnitt vermieden.
[0040] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Erläuterung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1 in einer Schnittansicht von der Seite ein Detail eines erfindungsgemäßen Armbands,
das an einem Gehäuse einer Uhr befestigt ist;
- Fig. 2 in einer Explosionsdarstellung schräg von oben ein erfindungsgemäßes Armband
samt einem Uhrgehäuse und den zur Befestigung erforderlichen Federstiften;
- Fig. 3 in einer isometrischen Ansicht schräg von oben die Innenseite der beiden Bandkörperteile
eines erfindungsgemäßen Armbands.
[0041] In Fig. 1 ist in einer Schnittansicht ein erfindungsgemäßes Armband 1 dargestellt,
das einen zweiteiligen Bandkörper 2, 3 umfasst. Jeder Bandkörperteil 2, 3 umfasst
wiederum einen Bandgrundkörper 4, 5, der jeweils aus einem Elastomer hergestellt ist.
Die in Fig. 1 gezeigten Bandgrundkörper 4, 5 sind hier jeweils aus Nitril-Butadien-Kautschuk,
kurz NBR, gefertigt. Jeder Bandkörper 4, 5 ist mit einem Befestigungsabschnitt 6,
7 versehen, der jeweils mit einem Durchgangsloch 8 zur Aufnahme eines Federstifts
9 ausgestattet ist. Die Federstifte 9 dienen in bekannter Weise zur Befestigung der
Bandkörperteile 2, 3 an einem Gehäuse 10 einer Uhr.
[0042] Die Befestigungsvorsprünge 12, die jeweils paarweise sowie beidseitig entgegengesetzt
am Uhrgehäuse 10 angeordnet sind und jeweils an ihren gegenüberliegenden Innenseiten
mit Ausnehmungen 13 für die freien Enden der Federstifte 9 ausgestattet sind, können
der Fig. 2 entnommen werden.
[0043] Angrenzend an den jeweiligen Befestigungsabschnitt 6, 7 sind Integrationsabschnitte
14, 15 vorgesehen, die einteilig mit dem elastischen Bandgrundkörper 4, 5 verbunden
sind. Die Integrationsabschnitte 14, 15 des Bandgrundkörpers 4, 5 liegen somit in
am Gehäuse 10 befestigter Lage des Bandkörpers 2, 3 formschlüssig an einer Kontur
11 des Gehäuses 10 an.
[0044] Wie in Fig. 1 gezeigt wird, weisen die beiden Integrationsabschnitte 14, 15 an ihren
Stirnseiten jeweils Abstützflächen 16, 17 auf, die an der Kontur 11 des Gehäuses 10,
beispielsweise an einem Absatz des Gehäuses 10, zur Abstützung der Integrationsabschnitte
14, 15 dienen. Die Abstützflächen 16, 17 weisen hier eine komplementäre Kontur 11
zu einem Abschnitt des Gehäuses 10 auf. Somit wird zuverlässig verhindert, dass bei
starker Biegebelastung des Armbands 1 beispielsweise während des Anlegens an einem
Handgelenk die Integrationsabschnitte 14, 15 unerwünscht aus ihrer Lage zwischen den
Federstiften und dem Gehäuse 10 verrutschen.
[0045] Um bei starker Biegebeanspruchung die an einer Oberseite 18 der Bandkörper 2, 3 auftretenden
Zugspannungen zu reduzieren, sind an einer der Oberseite 18 gegenüberliegenden Innenseite
19 mehrere Stauchungsfugen 20 angeordnet. Die Innenseite 19 des Bandkörpers entspricht
der beim Tragen am Handgelenk anliegenden Seite des Armbands 1.
[0046] Die mehreren Stauchungsfugen 20 sind jeweils quer zur Längsrichtung des Armbands
1 sowie jeweils durchgehend über eine gesamte Breite 21 des Bandkörperteils 2, 3 angeordnet.
Wie in Fig. 1 gezeigt wird, beträgt eine Stauchungsfugentiefe 22 jeweils höchstens
85% einer gesamten Bandkörperhöhe 23. Weiters sind die Stauchungsfugen 20 jeweils
so gestaltet, dass sich eine Stauchungsfugenbreite 24 von der Innenseite 19 zur Oberseite
18 hin etwa keilförmig verjüngt.
[0047] Zwischen zwei benachbarten Stauchungsfugen 20 verbleibt an der Innenseite 19 jeweils
eine Stegbreite 25 des jeweiligen Bandkörperteils 2, 3, die beim Tragen am Handgelenk
des Trägers bzw. der Trägerin anliegt.
[0048] Die mehreren parallel nebeneinander angeordneten Stauchungsfugen 20 sind jeweils
in einem Biegungsabschnitt 26, 27 der Bandkörperteile 2, 3 angeordnet, der beim Tragen
besonders stark auf Biegebeanspruchung belastet ist. Die bei Biegebeanspruchung auftretende
Zugspannung an der Oberseite 18, die hier mit einem Obermaterial 28 aus Leder versehen
ist, wird durch die Stauchungsfugen 20 deutlich reduziert. Das Obermaterial 28 ist
hier beispielsweise durch Kleben mit dem elastischen Bandgrundkörper 4, 5 verbunden.
[0049] Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Armband 1 in einer Explosionsdarstellung.
An den freien Enden der Bandkörperteile 2, 3, welche in am Uhrgehäuse 10 befestigter
Lage von diesem entgegengesetzt entfernt sind, sind in Fig. 2 nicht näher bezeichnete
Verschlussteile, beispielsweise ein Lochabschnitt am Bandkörperteil 2 sowie Befestigungsschlaufen
zum Befestigen einer nicht dargestellten Schließe am Bandkörperteil 3 dargestellt.
Diese Verschlussteile sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt, weshalb
hier nicht näher darauf eingegangen wird.
[0050] Fig. 3 zeigt in einer isometrischen Ansicht schräg von oben die Innenseiten 19 der
beiden Bandkörperteile 2, 3 in einer weiteren Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Armbands 1. In dieser Ausführung ist jeder Bandkörper 2, 3 zumindest abschnittsweise
dreilagig aufgebaut. Die mittlere Lage wird durch die beiden elastischen Bandgrundkörper
4, 5 gebildet, die mit den Integrationsabschnitten 14, 15 jeweils eine einteilige
Einheit bilden. An ihren Stirnflächen sind die elastischen Integrationsabschnitte
14, 15 wiederum mit Abstützflächen 16, 17 ausgestattet, welche eine komplementäre
Kontur des daran anzuschließenden Uhrgehäuses aufweisen. Die Oberseite 18 der elastischen
Bandgrundkörper 4, 5 ist mit einem durchgehenden Lage eines Obermaterials 28 beklebt.
Als Obermaterial 28 wird hier Leder verwendet. An der Innenseite 19 im Bereich der
Biegungsabschnitte 26, 27 ist der Bandgrundkörper 4, 5 jeweils abschnittsweise mit
einer zusätzlichen Lage eines Futtermaterials 29 versehen, welches an den Stegen zwischen
den Stauchungsfugen 20 befestigt ist.
[0051] Ebenso ist es denkbar, ein Futtermaterial 29 an der Innenseite 19 der Bandgrundkörper
4, 5 mit Ausnahme der Biegungsabschnitte 26, 27 vorzusehen. Je nach den individuellen
Anforderungen sind somit der Gestaltung eines erfindungsgemäßen Armbands 1 als einlagiges
Armband, umfassend einen elastischen Bandgrundkörper 4, 5, oder alternativ als zwei-
oder mehrlagiges Armband keine Grenzen gesetzt.
Liste der Positionsnummern:
[0052]
- 1
- Armband
- 2, 3
- Bandkörperteil
- 4, 5
- Bandgrundkörper
- 6, 7
- Befestigungsabschnitt
- 8
- Durchgangsloch
- 9
- Federstift
- 10
- Gehäuse
- 11
- Kontur des Gehäuses
- 12
- Befestigungsvorsprung
- 13
- Ausnehmung am Befestigungsvorsprung
- 14, 15
- Integrationsabschnitt
- 16, 17
- Abstützfläche für Kontur des Gehäuses
- 18
- Oberseite des Bandkörperteils
- 19
- Innenseite des Bandkörperteils
- 20
- Stauchungsfuge
- 21
- Breite des Bandkörperteils
- 22
- Stauchungsfugentiefe
- 23
- Höhe des Bandkörperteils
- 24
- Stauchungsfugenbreite
- 25
- Stegbreite des Bandkörperteils
- 26, 27
- Biegungsabschnitt
- 28
- Obermaterial
- 29
- Futtermaterial
1. Armband (1), insbesondere Uhrarmband, mit einem mehrteiligen Bandkörper (2, 3), wobei
jedes Teil des Bandkörpers (2, 3) einen Bandgrundkörper (4, 5) aus Elastomer umfasst
und jeder Bandgrundkörper (4, 5) mit einem Befestigungsabschnitt (6, 7) zur Aufnahme
jeweils eines Federstiftes (9) versehen sowie an Befestigungsvorsprüngen (11) eines
Gehäuses (10) einer Uhr oder eines Schmuckstücks beweglich befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein an den Befestigungsabschnitt (6, 7) anschließender, zumindest abschnittsweise
elastischer Integrationsabschnitt (14, 15) vorgesehen ist, welcher einteilig mit dem
Bandgrundkörper (4, 5) verbunden sowie durch seine Elastizität formschlüssig an eine
Kontur (11) des Gehäuses (10) anpassbar ist, wobei der Integrationsabschnitt (14,
15) jeweils mit einer Abstützfläche (16, 17) versehen ist, welche eine komplementäre
Kontur (11) zu einem Abschnitt des Gehäuses (10) aufweist.
2. Armband (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der beim Tragen an der Hand anliegenden Innenseite (19) des Bandkörpers (2, 3)
mehrere voneinander beabstandete (24) sowie quer zur Längsrichtung des Armbands (1)
orientierte, insbesondere sich zu einer Oberseite (18) hin verjüngende Stauchungsfugen
(20) angeordnet sind.
3. Armband (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauchungsfugen (20) jeweils in einem Biegungsabschnitt (26, 27), welcher an
den Befestigungsabschnitt (6, 7) an seiner vom Integrationsabschnitt (14, 15) abgewandten
Seite angrenzt, angeordnet sind.
4. Armband (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauchungsfugen (20) über eine gesamte Bandkörperbreite (21) reichen.
5. Armband (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stauchungsfugentiefe (22) jeweils höchstens 85% einer Bandkörperhöhe (23)beträgt.
6. Armband (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei benachbarten Stauchungsfugen (20) eine Stegbreite (25) des Bandkörperteils
(1, 2) mindestens eine Stauchungsfugenbreite (24) beträgt.
7. Armband (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Teil des Bandkörpers (2, 3) mehrlagig ausgeführt ist, wobei der Bandgrundkörper
(4, 5) aus Elastomer zumindest abschnittsweise mit einem eine Oberseite (18) des Bandkörperteils
(2, 3) bildenden Obermaterial (28) und/oder einem Futtermaterial (29) an seiner Innenseite
(19) versehen ist.
8. Armband (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Obermaterial (28) und/oder ein Futtermaterial (29) mit dem Bandgrundkörper (4,
5) durch Kleben miteinander verbunden ist/sind.
9. Armband (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Integrationsabschnitt (14, 15) jeweils eine stufenförmige komplementäre Kontur
(11) aufweist.
10. Armband (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützflächen (16, 17) jeweils eine Wölbung und/oder Krümmung aufweisen.
11. Armband (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Befestigungsabschnitt (6, 7) ein Durchgangsloch (8) zur Aufnahme eines Federstifts
(9) aufweist, wobei das Durchgangsloch (8) jeweils quer zur Längsrichtung jedes Bandkörpers
(2, 3) angeordnet ist.