[0001] Die Erfindung betrifft Druckformen für Druckverfahren, insbesondere für den Offsetdruck.
[0002] Im Offsetdruck (Bogenoffset und Rollenoffset) wird eine Druckplatte aus Metall oder
Kunststoff eingefärbt. Diese Druckplatte übergibt das Druckbild an ein Gummituch.
Das Druckbild wird dann vom Gummituch auf den Bedruckstoff übergeben. Das Gummituch
im Druckwerk einer Offsetdruckmaschine, die Druckplatte und auch der Bedruckstoff
sind so auf den Zylindern aufgespannt, dass sie aufeinander abrollen.
[0003] Drucktücher bzw. Druckformen mit maßstabilen Gewebeschichten, kompressiblen Schichten
oder auch Metallträgern gibt es von verschiedenen Herstellern in den unterschiedlichsten
Aufbauten.
[0004] So offenbart das Dokument
US 2010/0307356 A1 ein Drucktuch in Form eines Drucktuchzylinders oder einer Drucktuchhülse, bestehend
aus einer druckenden Schicht aus Polyurethan, einer hochregiden Kernschicht sowie
einer dazwischen angeordneten Überbrückungsschicht.
[0005] In der
EP 2 085 246 A1 wird ein Drucktuch mit einer druckenden Schicht aus Polyurethan und einer Kernschicht
aus Nickel offenbart.
[0006] Das Dokument
US 2007/0277690 A1 offenbart eine Offsetdruckvorrichtung mit einer Drucktrommel, aufweisend ein Substrat,
eine optionale intermediäre Schicht, eine elastomere Außenschicht sowie ein auf der
elastomeren Schicht befindliches Trennmittel.
[0007] Das Dokument
US 3,276,947 offenbart ein Drucktuch, bestehend aus einer druckenden Schicht aus Polyurethan sowie
einer weiteren elastomeren Schicht, welche mittels Faserschnüren verstärkt ist.
[0008] Trotzdem besteht weiterhin Bedarf nach weiteren Drucktüchern mit unterschiedlichen
Eigenschaften hinsichtlich der Stabilität des Druckverhaltens etc. Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, entsprechende Drucktücher für den Offsetdruck bereit zu stellen.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Drucktuch umfassend mindestens eine druckende Schicht,
ausgewählt aus Polyurethan, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polymethylmethacrylat
und Mischungen davon.
[0010] Erfindungsgemäß wird ein Drucktuch verwendet, bei dem im Gegensatz zu den üblichen
Gummitüchern die obere druckende Schicht aus Polyurethan, Polyethylen, Polypropylen,
Polyvinylchlorid, Polyacrylaten wie beispielsweise Polymethylmethacrylat, Polystyrol,
Polytetrafluorethylen, Polyamide, Polyester, Polyglycolen, Silikone, Biopolymeren,
synthetisch hergestellten biologisch abbaubaren Polymeren oder Mischungen hiervon
sowie chemisch-verknüpften Kombinationen wie beispielsweise Copolymeren ausgewählt
ist. Die erfindungsgemäß eingesetzten Materialien zeichnen sich unter anderem durch
eine gute Waschbarkeit aus. Es ist im Vergleich zum Gummituch weniger Kraft beim Abwischen
notwendig bzw. mit einem geringeren Verbrauch von Reinigungsmitteln kann eine saubere
Oberfläche erzielt werden. Häufig können auch mildere Reinigungsmittel, beispielsweise
Wasser oder Wasser mit Tensiden, statt der sonst üblichen Alkohole und Reinigungsbenzine
eingesetzt werden. Da beim Reinigen weniger Angriffe auf die Oberfläche erfolgen,
wird die Häufigkeit von Geisterbildern verringert.
[0011] Geisterbilder entstehen typischerweise durch die irreversible Veränderung der Oberfläche
eines Drucktuchs bei Änderungen von chemisch-physikalischen und mechanischen Eigenschaften.
[0012] In einer Ausführungsform lässt der kombinierte Aufbau von Drucktüchern, bestehend
aus einer druckenden Schicht in Kombination mit darunter liegenden kompressiblen Schaumschichten
eine Trennung in die Komponenten "Unterbau" und "druckende Einheit" des Drucktuchs
zu. Dadurch sind zusätzliche Kosteneinsparungen möglich, da bei Zerstörung bzw. Abnutzung
entweder nur die "druckende Einheit" oder der "Unterbau" ersetzt werden müssen.
[0013] Der Druckprozess im Offsetdruck beinhaltet diverse Stufen, die den Druckpunkt gegenüber
einem idealen Druckpunkt (punktförmiger Bildteil, der durch die Rasterung und Unterteilung
in die Druckfarben entsteht) verändern:
- I. Die Übertragung der aufbereiteten Bildvorlage auf eine Druckplatte verändert die
Größe eines Punktes.
- II. Die Übertragung des eingefärbten Druckpunktes / Bildpunktes von der Druckplatte
zum Gummituch verändert die Punktgröße und auch die Geometrie des Druckpunktes.
- III. Die Übertragung des Druckpunktes vom Gummituch zum Bedruckstoff verändert die
Größe und die Geometrie des Druckpunktes.
[0014] Verändert sich die Größe des Druckpunktes im Druckprozess, spricht man vom "Punktzuwachs".
Dieser ist nur abhängig von den Gegebenheiten der drei Übertragungsschritte (I. -
III.) und sehr untergeordnet von der Druckgeschwindigkeit und der Druckzeit/Dauer
des Druckjobs.
[0015] Die quantitative Veränderung des Druckpunktes, ist über den realen Rasterverlauf
von 2% bis 98% nicht linear. Der Zusammenhang wird in Form der Druckkennlinie für
die Druckmaschine und der Druckmaschinenkonfiguration wiedergegeben.
[0016] Durch die Druckkennlinie können in der Druckvorstufe Maßnahmen ergriffen werden,
die der Veränderung des Druckpunktes entgegenwirken. Dieser Prozess ist extrem zeitaufwendig
und muss bei jeder Veränderung im Druckjob durchgeführt werden.
[0017] Durch die erfindungsmäßige, polymere Druckschicht werden die Veränderungen in Übertragungsprozess
signifikant reduziert. Druckmaschinenspezifische Eigenschaften können über die Schichten,
Lagen und Komponenten berücksichtigt werden.
[0018] Die Geometrieveränderung (Fachausdruck "Schieben des Druckpunktes") in den Übertragungsschritten
I. bis III. sind neben weiteren Parametern durch das Zusammenspiel zwischen der Übertragungsoberfläche
der Druckplatte und der Übertragungsoberfläche des Bedruckstoffs gekennzeichnet.
[0019] Dabei treten selbst bei optimaler Maschinenabstimmung Geometrieveränderungen des
Druckpunktes auf. Der Druckpunkt kann in die Länge gezogen werden, kann bei geringer
Größe nur zu einem Bruchteil oder nicht übertragen werden oder kann eine bizarre,
schroffe Randstruktur aufweisen.
[0020] Überraschenderweise haben sich bei Untersuchungen von bisher unüblichen und nicht
verwendeten Polymeren und im Besonderen, wenn eine gezielten Oberflächenstrukturierung
durchgeführt wurde, gezeigt, dass sehr deutliche Effekte reproduzierbar eingestellt
werden können, die den "Punktzuwachs", das "Schieben" und die unregelmäßige "Randstruktur"
reduzieren.
[0021] Um eine weitere Optimierung zur erreichen, hat sich gezeigt, dass ein mehrlagiger
Aufbau aus steifen, aus flexiblen, aus kompressiblen Schichten oder Kombinationen
daraus, Abhilfe schafft.
[0022] Es ist gelungen, Aufbauten zu realisieren, die in einem weiten Bereich hervorragende
Ergebnisse unabhängig vom Maschinentyp liefern.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Drucktuch mindestens eine druckende
Schicht aus Polyurethan, die trennbar mit mindestens einer steifen Schicht aus Polyethylenterephtalat
verbunden ist, wobei das Drucktuch mindestens eine kompressible Schicht aufweist,
die trennbar mit mindestens einer Schicht des Drucktuchs verbunden ist und aus Polyurethan,
Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Nitrilkautschuk, Butylkautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Polystyrol, Silikon und Mischungen ausgewählt ist.
[0024] In einer Ausführungsform umfasst das Drucktuch also genau drei Schichten (druckende,
steife und kompressible Schicht).
[0025] In anderen Ausführungsformen können sich weitere Schichten im Drucktuch befinden,
wobei dann die kompressible Schicht entweder mit der steifen Schicht verbunden ist
oder mit einer der anderen Schichten verbunden ist.
[0026] In einer Ausführungsform weist die druckende Schicht mindestens eine der folgenden
Eigenschaften auf:
- Flexibilität / E-Modul [DIN 13316]: 0,001 bis 1,0 kN/mm2, bevorzugt 0,1 bis 0,5 kN/mm2
- Rückprallelastizität, [DIN 53512]: 25 bis 55%, bevorzugt 35 bis 45%
- Oberflächenenergie, [DIN 8296 A/B]: 18 bis 56 mN/m, bevorzugt 25 bis 40 mN/m
- Shore-(A)-Härte, [DIN 53505]: 25 bis 95 Shore, bevorzugt 40 bis 70 Shore
- Rauigkeit, [DIN 4762/4768/ISO 4288]:
Ra : 0,01 µm bis 2 µm, bevorzugt 0,1 bis 1 µm
Rz: 1,0 µm bis 25 µm, bevorzugt 5 bis 15 µm
[0027] In einer Ausführungsform weist das Drucktuch mindestens eine flexible Schicht auf,
die trennbar mit mindestens einer weiteren Schicht des Drucktuchs verbunden ist und
aus Polyurethan, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Nitrilkautschuk, Butylkautschuk,
Styrol-Butadien-Kautschuk, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Polystyrol, Silikon und
Mischungen ausgewählt ist,
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform weist diese flexible Schicht mindestens eine
der folgenden Eigenschaften auf:
- Flexibilität / E-Modul [DIN 13316]: 0,001 - 1,0 kN/mm2
- Rückprallelastizität, [DIN 53512]: 25 - 55%
- Shore-(A)-Härte, [DIN 53505]: 25- 95 Shore-Härteeinheit
[0029] In einer Ausführungsform weist das Drucktuch mindestens eine kompressible Schicht
auf, die trennbar mit mindestens einer weiteren Schicht des Drucktuchs verbunden ist
und aus Polyurethan, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Nitrilkautschuk,
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Silikon und Mischungen ausgewählt ist. Eine kompressible
Schicht ist eine Schicht, die Hohlräume aufweist und nach Verformung die ursprüngliche
Form wieder einnimmt. Die Rückprallelastizität [DIN53512] liegt bei 25 bis 60%.
[0030] In einer anderen Ausführungsform kann mindestens eine steife Schicht vorhanden sein,
die trennbar mit mindestens einer weiteren Schicht des Drucktuchs verbunden ist und
aus Polyethylenterephthalat, Polystyrol, Aluminium, Stahl oder Kombinationen davon
ausgewählt wird. Das E-Modul der Streifenschicht liegt bei 1 bis 175 kN/mm
2.
[0031] Eine steife Schicht bedeutet, dass sie ein Elastizitätsmodul größer 1,0 kN/mm
2 aufweist. In einer Ausführungsform weist das Drucktuch mindestens eine Gewebeschicht
auf, die trennbar mit mindestens einer weiteren Schicht des Drucktuchs verbunden ist.
Als steife Schichten eignen sich insbesondere maßstabile Folien, beispielsweise aus
PET (Elastizitätsmodul 1,0 bis 5,0 kN/mm
2), Aluminium (Elastizitätsmodul 65 bis 75 kN/mm
2), Stahl (Elastizitätsmodul 65 bis 75 kN/mm
2), Messing oder Kupfer (Elastizitätsmodul 65 bis 165 kN/mm
2) oder Kombinationen hieraus wie beispielsweise Aluminium-PET.
[0032] Die Schichten, die trennbar verbunden sind, können durch einen Haftkleber oder durch
die gemeinsame Montage auf einem Druckzylinder miteinander verbunden sein.
[0033] Eine bevorzugte Ausführungsform ist die Anwesenheit mindestens einer druckenden Schicht
kombiniert mit entweder einer flexiblen oder einer steifen Schicht.
[0034] Eine weitere Ausführungsform ist ein Drucktuch umfassend mindestens eine druckende
Schicht, eine Schicht ausgewählt aus flexibler Schicht, kompressibler Schicht, steifer
Schicht oder Gewebeschicht und einer drucksensitiven Kleberschicht.
[0035] Eine weitere Ausführungsform ist ein Drucktuch umfassend zusätzlich eine drucksensitive
Kleberschicht oder eine steife Schicht.
[0036] Alle diese Ausführungsformen können zusätzlich eine oder mehrere drucksensitive Kleberschichten
und eine oder mehrere steife Schichten umfassen. Es können auch eine oder mehrere
Schichten ausgewählt aus flexiblen Schichten, kompressiblen Schichten und Gewebeschichten
vorhanden sein. Diese können auch zusätzlich noch eine drucksensitive Kleberschicht
aufweisen.
[0037] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung eines Drucktuchs mit den Merkmalen
der Erfindung als Drucktuch im Offsetdruck.
[0038] In einer Ausführungsform wird erfindungsgemäß auf Gewebeschichten verzichtet. Wenn
Gewebeschichten vorhanden sind, sind sie nicht für die Maßstabilität erforderlich,
sondern können als weiche und flexible Schicht vorhanden sein. Dabei werden bevorzugt
chemisch-stabile Gewebe verwendet, die nicht quellen oder ausfasern.
[0039] Erfindungsgemäß wird keine vulkanisierte Gummisorte eingesetzt, so dass auf Schleifprozesse
verzichtet werden kann. Thermoplaste wie PE, PET, Polyurethan können im Kalanderverfahren
oder mittels Beschichtung auf geeigneten Oberflächen aufgebracht werden. Dünne Beschichtungen
bilden bei geeigneten Rezepturen gleichmäßige Oberflächen aus. Die realisierbaren
Oberflächen sind dadurch gezielt und in engen Toleranzen bezüglich der Gesamtdicke
herstellbar. Die druckende Schicht kann mit einer sehr glatten, einer leicht aufgerauten
oder einer strukturierten Oberfläche ausgerichtet sein.
[0040] Im Gegensatz zu den bisher eingesetzten duroplastischen Gummioberflächen ist das
erfindungsgemäße Verfahren schneller und kostengünstiger, da auf das Schleifen verzichtet
werden kann.
[0041] Sind anlagenspezifische Modifikationen notwendig (eine gezielte Verbesserung im unteren
Rasterbereich, z.B. 2% bis 40%) kann es notwendig sein einen flexiblen oder auch kompressiblen
Aufbau, als Komponente oder Lage unter der druckenden Schicht, zu verwenden.
[0042] Durch die Unterteilung in Komponenten können Druckmaschinen unterschiedlicher Bauart
bestückt werden. Maschinentypische Einspann- und Befestigungssysteme können berücksichtigt
werden, die zunächst nicht mit dem Übertrag des Druckpunktes im Zusammenhang stehen.
[0043] Überraschenderweise zeigte sich, dass es nicht zwangsläufig notwendig ist, die steifen,
die flexiblen oder die kompressiblen Schichten dauerhaft mit einander zu verbinden
(z.B. durch Verkleben, Verschweißen, Koextrudieren).
[0044] Ein erheblicher Teil des unteren Teils (Zylinderpackung) kann über die Standzeit
der polymeren Übertragungsschicht hinaus weiter verwendet werden und kann dauerhaft
haftend oder wiederholt mit eingespannt, auf dem Zylinder verbleiben.
[0045] Daher ist es notwendig im Fall der vorliegenden Erfindung in einen Grenzfall aus
einer Komponente oder im häufigen Fall von zwei oder mehrerer Komponenten zu unterscheiden,
die im gesamten Verbund als äußerste Schicht die druckende Schicht tragen.
[0046] Die oberste Komponente enthält mindestens eine Schicht - die polymere Übertragungsschicht
- oder zusätzlich mehrere Schichten aus flexiblen, kompressiblen und steifen Materialien.
Mindestens zwei Packungen, bzw. mechanisch zunächst getrennte Lagen, werden benötigt,
wenn ein ansonsten biegesteifer Verbund mit zwei steifen Schichten entsteht (Sandwich-
oder auch Wellkarton-Effekt). Es ist in diesen Fällen sinnvoll, die Fertigstellung
der gesamten Schichtabfolge in der Druckmaschine vor zu nehmen. Auch hier können die
Schichten und Lagen selbstklebend mit einander verbunden werden oder mit geeigneten
Vorrichtungen auf einander gespannt werden.
[0047] Es ist möglich, dass die druckende Einheit direkt, insbesondere durch Kleber, auf
den Druckzylinder aufgebracht wird. Dies erfolgt vollflächig oder durch partiell aufgeklebte
Stücke.
[0048] Erfolgt die Verklebung auf einer zuvor eingespannten oder verklebten Komponente,
die sich auf dem Zylinder befindet, kann es von Vorteil sein, dass die obere Schicht
der Komponente ein steifer Kunststoff ist. Dieser Kunststoff kann wiederum Oberflächenmerkmale
aufweisen, die eine Beschädigung durch mechanische Einflüsse erschwert, die leicht
zu reinigen ist, die reduzierte oder erhöhte Release-Eigenschaften zur Optimierung
der Klebeeigenschaften ermöglicht.
[0049] Im Fall des Aufklebens auf einen Untergrund, der nicht direkt aus der metallischen
oder keramischen unmittelbaren Zylinderoberfläche besteht, wird der dadurch erzielte
Verbund als eine Komponente aus mehreren Lagen aufgefasst. Durch die schichtweise
Montage wird im Einzelfall ein sonst sehr biegesteifer Verbund spannungsfrei um einen
Zylinder geführt. Dennoch bleibt die obere Komponente austauschbar, der stabile Verbund
wird gezielt getrennt. Das Bekleben der Packung mit dem druckenden Polymer, kann partiell
oder vollflächig erfolgen.
[0050] Die Erfindung wird durch die folgende Figur erläutert.
[0051] Figur 1 zeigt einen dreischichtigen Aufbau eines Drucktuchs mit einer druckenden
Schicht 1 aus Polyurethan, einer von der druckenden Schicht 1 trennbaren und darunter
angeordneten steifen Schicht 2 aus Polyethylentherephthalat sowie einer kompressiblen
Schicht 3, die die unterste Schicht bildet.
Beispiel:
[0052] Auf eine Trägerschicht aus Polyethylenterephthalat (Mylar
® A 350 µm, DuPont) wird mit einem geeigneten Bindersystem (Henkel Liofol
® UR 2780) eine Polyurethanfolie der Dicke 500 µm (Swissfilm
® 4250, SwissChem AG) aufgebracht. Die Polyethylenterephthalat-Seite dieses Laminates
wird anschließend mit einem Polyethylen-Schaum der Dicke 1080 µm (TME
® S 0400, Sekisui Alveo GMBH) verklebt, dies ebenfalls mit einem zur Verklebung geeignetem
Bindersystem (Henkel Liofol
® UR 2780). Der Gesamtverbund ergibt eine Dicke von 1,95 mm. Die vorderseitige Polyurethanfolie
stellt die druckende Seite dar und dient zur Übertragung der Druckfarbe.
1. Drucktuch für den Offsetdruck, umfassend mindestens eine druckende Schicht aus Polyurethan,
die trennbar mit mindestens einer steifen Schicht aus Polyethylenterephtalat verbunden
ist, wobei das Drucktuch mindestens eine kompressible Schicht aufweist, die trennbar
mit mindestens einer Schicht des Drucktuchs verbunden ist und aus Polyurethan, Polyethylen,
Polypropylen, Polyvinylchlorid, Nitrilkautschuk, Butylkautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Polystyrol, Silikon und Mischungen ausgewählt ist.
2. Drucktuch nach Anspruch 1, wobei die druckende Schicht mindestens eine der folgenden
Eigenschaften aufweist:
- Flexibilität / E-Modul [DIN 13316]: 0,001 bis 1,0 kN/mm2, bevorzugt 0,1 bis 0,5 kN/mm2
- Rückprallelastizität, [DIN 53512]: 25 bis 55%, bevorzugt 35 bis 45%
- Oberflächenenergie, [DIN 8296 A/B]: 18 bis 56 mN/m, 25 bis 40 mN/m
- Shore-(A)-Härte, [DIN 53505]: 25 bis 95 Shore-Härteeinheit, bevorzugt 40 bis 70
Shore
- Rauigkeit, [DIN 4762/4768/ISO 4288]:
- Ra : 0,0 µm bis 2 µm, bevorzugt 0,1 bis 1 µm
- Rz: 1,0 µm bis 25 µm, 5 bis 15 µm.
3. Drucktuch nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Drucktuch mindestens eine flexible Schicht
aufweist, die trennbar mit mindestens einer weiteren Schicht des Drucktuchs verbunden
ist und aus Polyurethan, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Nitrilkautschuk,
Butylkautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Polystyrol,
Silikon und Mischungen ausgewählt ist.
4. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die flexible Schicht
mindestens eine der folgenden Eigenschaften aufweist:
- Flexibilität / E-Modul [DIN 13316]: 0,001 bis 1,0 0 kN/mm2
- Rückprallelastizität, [DIN 53512]: 25 bis 55%
- Shore-(A)-Härte, [DIN 53505]: 25 bis 95 Shore-Härteeinheit.
5. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Drucktuch mindestens
eine Gewebeschicht aufweist, die trennbar mit mindestens einer weiteren Schicht des
Drucktuchs verbunden ist.
6. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Schichten trennbar
verbunden sind durch einen Haftkleber oder gemeinsame Montage auf einem Druckzylinder,
wobei bevorzugt zwei Schichten nur durch gemeinsame Montage übereinander fixiert werden.
7. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend genau
- eine druckende Schicht
- eine steife Schicht
- eine kompressible Schicht.
8. Drucktuch nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend:
- eine druckende Schicht
- eine steife Schicht
- eine kompressible Schicht
- eine drucksensitive Kleberschicht.
9. Drucktuch nach Anspruch 8, umfassend zusätzlich:
- eine erste Schicht ausgewählt aus flexibler Schicht, kompressibler Schicht, oder
Gewebeschicht
- eine zweite Schicht ausgewählt aus flexibler Schicht, kompressibler Schicht, oder
Gewebeschicht.
10. Verwendung eines Drucktuchs nach Ansprüchen 1 bis 9 als Drucktuch für Druckmaschinen.
11. Verwendung nach Anspruch 10 als Drucktuch im Offsetdruck.