[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten eines aus zwei unterschiedlichen
metallischen Materialien bestehenden Werkstücks, ein Polrohr mit zwei aus unterschiedlichen
Materialien bestehenden Polrohrabschnitten und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
[0002] Schalt- oder Proportionalmagnete von hydraulischen Magnetventilen haben üblicher
Weise ein Polrohr mit einem Ankerraum zur Aufnahme eines Magnetankers, dessen Ankerstößel
eine Polbasis durchsetzt, über den ein Ventilschieber des Magnetventils verstellbar
ist. Da der Aufbau der Polrohre aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
DE 199 52 800 A1 bekannt ist, wird auf eine ausführliche Beschreibung verzichtet.
[0003] Das Polrohr besteht aus einem Materialmix, üblicher Weise aus rost- und säurebeständigem
Edelstahl sowie unlegiertem Stahl, beispielsweise Baustahl St35 oder St37. Um eine
Korrosion der nicht rostbeständigen Bereiche des Polrohrs zu vermeiden, wird dieses
herkömmlicher Weise mit einer galvanisch aufgebrachten Zinkschicht versehen. Diese
Beschichtung des Polrohrs ist in der Praxis aufgrund der unterschiedlichen Materialien
problematisch, da diese sich bei den üblicher Weise bei galvanischen Prozessen durchgeführten
Vorbehandlungen (Entfetten, Aktivieren etc.) grundsätzlich unterschiedlich verhalten.
So kann es beispielsweise vorkommen, dass die Polrohrbereiche aus Edelstahl bei der
Vorbehandlung unterschiedlich zu denjenigen Bereichen polarisiert werden, die aus
Baustahl bestehen - diese unterschiedliche Polarisierung führt dann zu Problemen bei
der Haftung der später aufgebrachten Zinkschicht. Diese Haftungsprobleme können dann
zu einer Flitterbildung durch Abblättern der Zinnschicht im Bereich des Edelstahls
führen. Um dies zu vermeiden, verwendet man speziell abgestimmte Vorbehandlungsverfahren,
die einerseits einen erheblichen verfahrenstechnischen Aufwand erfordern und andererseits
die geschilderten Haftungsprobleme nicht völlig beseitigen können.
[0004] Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Beschichten
eines aus zwei unterschiedlichen metallischen Materialien bestehenden Werkstücks,
ein Polrohr mit zwei aus unterschiedlichen Materialien bestehenden Polrohrabschnitten
und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, durch die bzw. bei
denen eine verbesserte Haftung einer Korrosionsschutzschicht gewährleistet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird im Hinblick auf das Verfahren durch die Merkmale des Patentanspruchs
1, im Hinblick auf das Polrohr durch die Merkmale des Patentanspruchs 7 und im Hinblick
auf die Vorrichtung durch die Merkmalskombination des Patentanspruchs 8 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ist grundsätzlich bei allen Werkstücken anwendbar,
die aus zwei unterschiedlichen metallischen Materialien bestehen, die im Oberflächenbereich
des Werkstücks eine Materialgrenzfläche ausbilden, wobei das Werkstück mit einer Korrosionsschutzschicht
versehen werden soll. Zumindest im Bereich der Materialgrenzfläche wird das Werkstück
vor dem Aufbringen der Korrosionsschicht mit einer elektrolytisch aufgebrachten metallischen
Haftschicht versehen, die einen Haftgrund für die Korrosionsschutzschicht bildet.
Diese elektrolytisch aufgebrachte Haftschicht wird vorzugsweise durchgängig aufgebracht.
Prinzipiell kann es jedoch auch ausreichen, diese Haftschicht nur im Bereich der Werkstückabschnitte
aufzubringen, die aus einem Material mit schlechten Hafteigenschaften (Edelstahl)
ausgeführt sind, wobei der Materialgrenzbereich ebenfalls überdeckt sein sollte.
[0008] Das erfindungsgemäße Polrohr wird in entsprechender Weise mit einer elektrolytisch
aufgebrachten Haftschicht für die spätere Korrosionsschutzschicht versehen.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens hat einen Halter,
der in einen Innenraum des Werkstücks eintaucht, wobei der Halter zumindest zwei,
vorzugsweise federnde, Klemmschenkel hat, die diametral an einer Innenumfangswandung
des Werkstücks anliegen, wobei ein Klemmschenkel entlang einer etwa achsparallel verlaufenden
Klemmlinie und der andere Klemmschenkel diametral dazu etwa punktförmig an der Innenumfangswandung
angreift. Diese Klemmschenkel ermöglichen es, das Werkstück, insbesondere das Polrohr
in einer für die galvanische Beschichtung vorbestimmten Relativposition im Elektrolytbad
zu positionieren, wobei die elektrische Kontaktierung über die Klemmschenkel erfolgen
kann.
[0010] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Haftschicht durch einen
Nickel-Strike-Elektrolyten ausgebildet. Dieses an sich aus dem Stand der Technik bekannte
Verfahren hat den Zweck, die natürliche Oxidhaut des rost- und säurebeständigen Stahls
zu lösen (Aktivierung) und gleichzeitig eine dünne Schicht als Haftgrund für die nachfolgende
Verzinkung zu erzeugten. Es zeigte sich überraschender Weise, dass sich durch einen
derartigen Nickel-Strike-Elektrolyten die eingangs beschriebene Problematik nahezu
vollständig beseitigen lässt, so dass auch bei ungünstigen Betriebsbedingungen ein
Abblättern der Korrosionsschutzschicht vermieden werden kann.
[0011] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Oberfläche des Werkstücks vor
dem Ausbilden der Nickelschicht dekapiert, wobei dem Dekapieren ein Entfettungsschritt
vorgeschaltet sein kann.
[0012] Das Haften der Korrosionsschicht lässt sich weiter verbessern, wenn ein derartiger
Dekapierschritt auch nach dem Ausbilden der Haftschicht durchgeführt wird. Selbstverständlich
schließen sich an die einzelnen Schritte der Vorbehandlung jeweils die in galvanischen
Prozessen üblichen Spülvorgänge an, die vorzugsweise mehrstufig oder als Spülkaskade
durchgeführt werden.
[0013] Die Korrosionsschutzschicht ist vorzugsweise eine Zinkschicht.
[0014] Die Klemmschenkel der Halter zum Lagefixieren der Werkstücke innerhalb des Elektrolyten
sind vorzugsweise paarweise symmetrisch ausgebildet, so dass das Werkstück vom Innenumfang
und vom Außenumfang her geklemmt und/oder kontaktiert wird.
[0015] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Vorderansicht eines Gestells, an dem eine Vielzahl von Polrohren gehalten
wird,
wenn dies die einzigen Schritte eines galvanischen Prozesses durchläuft;
Figur 2 eine Seitenansicht des Gestells gemäß Figur 1;
Figuren 3a, 3b Detaildarstellungen des Gestells gemäß den Figuren 1 und 2;
Figur 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
Figur 5 Verfahrensschritte einer Nachbehandlung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
[0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der galvanischen Beschichtung eines Polrohrs
erläutert. Prinzipiell lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch zum Aufbringen einer Korrosionsschutzschicht auf anderen Bauteilen
verwenden, die aus unterschiedlichen metallischen Materialien gefertigt sind.
[0017] Der prinzipielle Aufbau eines Polrohrs ist aus dem Stand der Technik, beispielsweise
aus der eingangs genannten Druckschrift bekannt, so dass diesbezügliche Erläuterungen
entbehrlich sind. Für die folgende Beschreibung der Erfindung wesentlich ist lediglich,
dass das Polrohr Bereiche aus korrosionsbeständigem Edelstahl und Bereiche aus herkömmlichen
Baustahl aufweist, die bei Anwendung der herkömmlichen Galvanotechnik beim späteren
Einsatz des Polrohrs zu Haftungsproblemen in der Korrosionsschutzschicht führen können.
[0018] Bei den im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritten des galvanischen Prozesses
zum Aufbringen einer Korrosionsschutzschicht werden eine Vielzahl von Polrohren 1
an einem Gestell 2 gehalten. Dieses ist über eine Aufhängung 4 an einer gestrichelt
angedeuteten Fördereinrichtung 6 befestigt, so dass das Gestell 2 zu den einzelnen
Galvanikbädern des galvanischen Prozesses gefördert und in das jeweilige Prozessfluid
eingetaucht werden kann.
[0019] Wie in Figur 1 angedeutet, wird jedes Polrohr 1 am Gestell 2 über paarweise angeordnete
Klemmschenkel 8, 10 gehalten, wobei jedes Klemmschenkelpaar 8a, 8b, 10a, 10b klemmend
an einer Umfangswandung des Polrohrs 1 anliegt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind insgesamt 64 Klemmschenkelpaare 8, 10 vorgesehen, so dass in entsprechender Weise
64 Polrohre 1 am Gestell 2 gehalten werden. Wie insbesondere der Seitenansicht gemäß
Figur 2 entnehmbar ist, sind insbesondere vier Ebenen von Klemmschenkelpaaren 8, 10
vorgesehen, wobei in jeder Ebene jeweils zwei, etwa V-förmig zueinander angeordnete
Klemmschenkelpaare 8, 10 vorgesehen sind, die über eine gemeinsame Basis 12 an einer
in der Darstellung gemäß Figur 1 horizontal verlaufenden Gestellstrebe 14 befestigt
sind. In der Darstellung gemäß Figur 2 liegen die Klemmschenkelpaare 8, 10 senkrecht
zur Zeichenebene hintereinander, wobei auch die Klemmschenkelprofilierung senkrecht
zur Zeichenebene verläuft, so dass die Klemmschenkelpaare 8, 10 in der Seitenansicht
als Geraden erscheinen.
[0020] Wie bei galvanischen Prozessen üblich, bildet das Polrohr 1 die Anode, wobei die
elektrische Kontaktierung über die Klemmschenkel 8, 10 erfolgt. Diese sind mit einer
Isolierung versehen, die im Kontaktierungsbereich unterbrochen ist, so dass die Stromzuführung
zur Optimierung des Schichtaufbaus nur entlang vorgesehener Bereiche erfolgt. Die
Neigung der Polrohre 1 am Gestell 2 und somit die Relativpositionierung der Polrohre
im Elektrolyten des jeweiligen galvanischen Prozesses ist so gewählt, dass eine optimale
Schichtdickenverteilung der galvanisch aufgebrachten Schicht erzielt wird, wobei die
Beschichtung noch durch eine Bewegung und somit Durchmischung des Elektrolyten über
geeignete Maßnahmen, wie beispielsweise Venturidüsen, Rührer etc. verbessert werden
kann.
[0021] Die Figuren 3a, 3b zeigen Einzeldarstellungen der innenliegenden Klemmschenkel 8a,
10a der vorbeschriebenen Klemmschenkelpaare 8, 10 die in einen Aufnahmeraum 16 des
Polrohrs 1 eintauchen und an dessen Innenumfangswandung 20 anliegen, so dass eine
mechanische und/oder elektrische Kontaktierung erfolgt.
[0022] Dabei hat der Klemmschenkel 8a eine in Radialrichtung auskragende Kröpfung 18, die
in etwa punktförmig an der Innenumfangswandung 20 anliegt. Der andere Klemmschenkel
10a hat einen ebenfalls in Radialrichtung zur Innenumfangswandung 20 hin ausgewölbten
Halteabschnitt 22, der jedoch mit einer flachen Basis ausgeführt ist, die etwa linienförmig
an der Innenumfangswandung 20 anliegt und dabei in etwa parallel zu einer Polrohrachse
24 verläuft. Die beiden anderen, in der Darstellung gemäß den Figuren 3a, 3b nicht
dargestellten Klemmschenkel 8b bzw. 10b sind entsprechend ausgebildet und liegen jeweils
gemäß der Darstellung in Figur 1 an der Außenumfangswandung des Polrohrs 1 an.
[0023] In der Darstellung gemäß Figur 3a wird ein vergleichsweise kleines Polrohr 1 über
die Klemmschenkel 8a, 10a gehalten. In der Darstellung gemäß Figur 3b ist ein Polrohr
1 mit größerer Axiallänge und größerem Durchmesser dargestellt, das ebenfalls über
die Klemmschenkel 8a, 10a gehalten wird. Man erkennt, dass bei dem Klemmen des kleineren
Polrohrs 1 (Figur 3a) der Klemmschenkel 8a mit der Kröpfung 18 in Radialrichtung nach
innen ausgelenkt wird, wobei die Kröpfung 18 mit ihrem V-förmigen Scheitel jedoch
auch in dieser ausgelenkten Position eine etwa punktförmige Anlage an der Innenumfangswandung
20 gewährleistet. Beim Klemmen des größeren Polrohrs 1 (Figur 3b) federt insbesondere
der Klemmschenkel 8a in Radialrichtung nach außen, um klemmend an der Innenumfangswandung
20 anzuliegen. Die Kröpfung 18 gewährleistet dabei - wie erwähnt - stets eine in etwa
punktförmige Anlage, während der ebenfalls federelastisch ausgeführte Klemmschenkel
10a bei beiden Polrohren 1 mit seinem Halteabschnitt 22 linienförmig an der Innenumfangswandung
20 anliegt. Die Geometrie der Klemmschenkel 8, 10 ermöglicht es somit unterschiedliche
Polrohrgrößen am Gestell 2 zu halten.
[0024] Wie den Figuren 3a, 3b entnehmbar ist, ist ein Endbereich 26 des Halteabschnitts
22 radial nach innen gebogen und liegt an einer Stirnwandung 28 des Polstücks 1 an,
so dass dieses auch in Axialrichtung abgestützt ist. Die Kontaktflächen zwischen dem
Polrohr 1 und den Klemmschenkeln 8, 10 sind minimal, so dass eine weitgehend vollflächige
galvanische Beschichtung ermöglicht ist.
[0025] Der eigentliche galvanische Prozess wird anhand der Ablaufschemata gemäß der Figuren
4 und 5 erläutert.
[0026] In einem ersten Verfahrensschritt werden die am Gestell 2 gehaltenen Polrohre 1 zur
Entfernung von Öl- und Fettschichten entfettet, wobei wässrige Verfahren, organische
Lösemittel oder sonstige Verfahren, wie beispielsweise eine Plasmareinigung in einem
ersten Bad verwendet werden können. Um ein Eintragen des zum Entfetten verwendeten
Fluids in den nachfolgenden Prozessschritt zu vermeiden, schließt sich an das Entfetten
ein Spülvorgang an, wobei vorzugsweise ein Mehrfach- oder Kaskadenspülen erfolgt.
Diese Mehrfachspülung hat den Vorteil, dass der Spülwasserverbrauch optimiert wird
und durch Aufkonzentrierung und Rückführung von Spülwasser aus den einzelnen Schritten
eine teilweise Kreislaufführung ermöglicht wird.
[0027] Beim konkret dargestellten Verfahren schließt sich an diesen Spülschritt ein Dekapieren
oder Aktivieren an, durch das den galvanischen Prozess störende Oxidschichten entfernt
werden, um eine aktive Oberfläche zu erzeugen. Bei diesem Dekapieren werden verdünnte
Mineralsäuren oder aktivierende saure Lösungen verwendet.
[0028] An das Dekapieren schließt sich wieder ein Spülschritt an, um einen Eintrag der beim
Dekapieren verwendeten Medien in den nachfolgenden Prozessschritt zu vermeiden.
[0029] Nach der Aktivierung der Oberfläche des Polrohrs 1 werden diese in den sogenannten
Nickel-Strike-Elektrolyten eingetaucht, um eine weitere Aktivierung der Oberfläche
bei gleichzeitiger Abscheidung eines Metallniederschlages zu bewirken. Ein derartiger
Nickel-Strike-Elektrolyt enthält einen Anteil an Nickelchlorid und Salzsäure, die
in entionisiertem Wasser gelöst sind. Das galvanische Bad enthält darüber hinaus eine
Nickelanode, die einen vergleichsweise hohen Reinheitsgrad aufweist. Die Stromdichte
kann beispielsweise 3 bis 5 A/dm
2 betragen, wobei die Behandlungsdauer im Nickel-Strike-Elektrolyt beispielsweise in
etwa 3 bis 10 Minuten beträgt, um die erwähnte Nickelfeinschicht auf dem Polrohr 1
auszubilden.
[0030] An diesem Nickel-Strike-Prozessschritt, auch Schlagnickelverfahren genannt, schließt
sich ein weiterer Spülschritt (Mehrfachspülung) und ein nochmaliges Dekapieren zur
Vorbereitung der eigentlichen Verzinkung an. Das Verzinken erfolgt dann in herkömmlicher
Weise.
[0031] An das Verzinken schließt sich eine Nachbehandlung an, die der Verbesserung des Korrosionsschutzes
und der optischen Erscheinung dient. Gemäß Figur 5 kann diese Nachbehandlung beispielsweise
ein weiteres mehrstufiges Spülen und ein Aufhellen der Zinkschicht beinhalten. Nach
dem Aufhellen erfolgt ein Spülen, wobei dieses Spülen einstufig erfolgen kann.
[0032] Beim erläuterten galvanischen Prozess schließt sich dann an diesen Spülvorgang eine
Passivierung, vorzugsweise eine Dickschichtpassivierung an. Bei einer derartigen Dickschichtpassivierung
handelt es sich um eine Oberflächenveredelung durch Beschichten auf der Basis chromhaltiger
Verbindungen, durch die die Korrosionsbeständigkeit weiter verbessert wird. Nach diesem
Passivieren erfolgt ein weiterer mehrstufiger Spülschritt und dann ein Trocknen des
Polrohrs 1.
[0033] Nach dem vorbeschriebenen Verfahren ist dieses Polrohr 1 mit einer korrosionsbeständigen
Beschichtung versehen, die auch bei ungünstigen Betriebsbedingungen haftet und somit
herkömmlichen Beschichtungen überlegen ist.
[0034] Beschrieben ist ein Verfahren zum Beschichten von Werkstücken, die aus zwei unterschiedlichen
metallischen Materialien bestehen. Erfindungsgemäß werden die Werkstücke vor dem Aufbringen
einer Korrosionsschutzschicht in einem Nickel-Strike-Elektrolyten mit einer Nickelschicht
als Haftgrund versehen.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Polrohr
- 2
- Gestell
- 4
- Aufhängung
- 6
- Fördereinrichtung
- 8
- Klemmschenkelpaar
- 10
- Klemmschenkelpaar
- 12
- Basis
- 14
- Gestellstrebe
- 16
- Aufnahmeraum
- 18
- Kröpfung
- 20
- Innenumfangswandung
- 22
- Halteabschnitt
- 24
- Polrohrachse
- 26
- Endbereich
- 28
- Stirnwandung
1. Verfahren zum Beschichten eines aus zwei unterschiedlichen metallischen Materialien
bestehenden Werkstücks, die in Oberflächenbereichen des Werkstücks eine Materialgrenzfläche
ausbilden, wobei das Werkstück mit einer Korrosionsschutzschicht versehen wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Werkstück vor dem Aufbringen der Korrosionsschutzschicht zumindest im Bereich
der Materialgrenzfläche eine metallische Haftschicht elektrolytisch aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, wobei die Haftschicht durch Beaufschlagen mit einem
Nickel-Strike-Elektrolyten ausgebildet wird, so dass eine Aktivierung der Oberfläche
und das Ausbilden einer Nickelschicht erfolgt.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei die Oberfläche vor dem Ausbilden der
Haftschicht dekapiert wird.
4. Verfahren nach Patentanspruch 3, wobei vor dem Dekapieren ein Entfettungsschritt durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei sich an das Ausbilden
der Haftschicht ein Dekapierschritt anschließt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Korrosionsschutzschicht
eine Zinkschicht ist.
7. Polrohr mit zumindest zwei aus unterschiedlichen Materialien bestehenden Polrohrabschnitten,
die entlang einer Materialgrenzfläche zusammengefügt sind und das mit einer Korrosionsschutzschicht
versehen ist, wobei diese auf einem nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Patentansprüche ausgebildeten Haftschicht aufgebracht ist.
8. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Patentansprüche 1 bis 6,
mit einer Halterung, die in einen Innenraum des Werkstücks eintaucht, wobei die Halterung
zumindest zwei Klemmschenkel (8a, 8b; 10a, 10b) hat, die diametral an einer Innenumfangswandung
(20) anliegen, wobei ein Klemmschenkel (10a, 10b) entlang einer etwa achsparallel
verlaufenden Klemmlinie und der andere Klemmschenkel (8a, 8b) diametral dazu etwa
punktförmig angreift.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch 8, wobei die Klemmschenkel (8a, 8b; 10a, 10b) jeweils
paarweise symmetrisch ausgebildet sind, wobei jeweils ein Klemmschenkel (8b, 10b)
etwa punkt- bzw. linienförmig am Außenumfang des Werkstücks angreift.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 8 oder 9, wobei die Klemmschenkel (8a, 8b; 10a, 10b)
federnd ausgebildet sind.
11. Klemmschenkel nach einem der Patentansprüche 8 bis 10, wobei die Klemmschenkel (8a,
8b; 10a, 10b) als Kontaktelemente zur elektrischen Kontaktierung ausgeführt sind.