[0001] Die Erfindung betrifft ein Schutzelement für Anschlusseisen in bewehrten Betonteilen
und dergleichen nach Patentanspruch 1.
[0002] Anschlusseisen sind beispielsweise Bewehrungseisen, die bei Arbeitsunterbrechungen
über die Arbeitsfuge hinausragen um den Anschluss des folgenden Betonteils zu gewährleisten.
Generell meint man also die vorstehenden Teile von Bewehrungseisen aus bewehrten Betonteilen
in Bauwerken, die stückweise ausgeführt werden. Anschlusseisen sind oft in Reihen
angeordnet und stellen häufig eine erhebliche Verletzungsgefahr dar. Die Erfindung
betrifft insbesondere ein Schutzelement, das über einzelne oder über eine Reihe von
Anschlusseisen oder über eine Anzahl von spitzen oder scharfkantigen Elementen, die
in irgend einer Weise, also zum Beispiel horizontal oder vertikal, ausgerichtet sind,
überstülpbar ist, womit die Verletzungsgefahr vermindert wird.
[0003] Gesetzliche Regelungen, so beispielsweise die schweizerische Bauarbeiterverordnung,
BauAV (SR 832.311.141, Art. 8f), schreiben u.a. vor, dass scharfkantige oder spitzige
Gegenstände abzudecken sind. Vorstehende Armierungsstäbe müssen mit Haken ausgebildet
sein. Ist dies nicht möglich, so ist die Verletzungsgefahr durch geeignete Abdeckungen
auszuschliessen.
[0004] Bekannte Lösungen zur Abdeckung von vorstehenden Bewehrungsstäben sind beispielsweise
Schutzkappen aus Kunststoff, die einzeln auf die vorstehenden Enden der Bewehrungsstäbe
aufsteckbar sind. Meist sind solche Schutzkappen in auffälligen Signalfarben gehalten,
damit sie auch gesehen werden. Ein Nachteil derartiger Schutzkappen besteht allerdings
darin, dass sie einzeln aufgesetzt werden müssen und dass zudem wegen der Vielzahl
der Durchmesser von Bewehrungsstäben auch verschiedene Schutzkappengrössen vorrätig
gehalten werden müssen.
[0005] Eine weitere bekannte Lösung ist in der
WO84/03348 offenbart. Die Schrift zeigt ein gattungsgemässes Schutzelement für Anschlusseisen,
das aus einem länglichen Kunststoffteil mit einem im wesentlichen Omega-förmigen Querschnitt
besteht. Das Schutzelement besteht aus einem biegeelastischen Material und ist über
eine Reihe von Anschlusseisen aufsteckbar. Wegen der biegeelastischen Konstruktion
ist dieses Schutzelement über Anschlusseisen verschiedener Durchmesser aufsteckbar.
Im Aussehen ähnelt das angebrachte Schutzelement dann etwa dem Handlauf eines Geländers,
was gegenüber einzelnen Schutzkappen durch die Lastverteilung auf eine grössere Fläche
auch noch einen zusätzlichen Sicherheitsgewinn darstellt. Nachteilig beim Gegenstand
der
WO84/03348 ist allerdings, dass das Aufstecken bzw. das Aufsetzen auf die Anschlusseisen erschwert
ist, weil es nämlich zweihändige Manipulation erfordert.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Schutzelement für Anschlusseisen
in bewehrten Betonteilen oder für ähnliche spitze oder scharfkantige Bauteile anzugeben,
das leichter aufstülpbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Lösung besteht
darin, dass bei einem taschenartigen Formteil eines gattungsgemässen Schutzteils,
das ein annähernd U-förmiges oder tropfenförmiges Querschnittprofil mit einem ersten
und einem zweiten Schenkel hat, der erste Schenkel den zweiten Schenkel um einen Abstand
überragt und bei dem zudem der zweite Schenkel eine Griffrinne aufweist. Dabei vermag
der erste Schenkel als Anschlagschenkel zu dienen.
[0008] Durch die Formgebung, dass der erste Schenkel den zweiten Schenkel um einen Abstand
überragt, erreicht man, dass dieser Teil des Schutzelements schon vor der Einführung
der Enden der Anschlusseisen in die taschenartige Ausformung praktisch gleichzeitig
an eine Reihe von Anschlusseisen angelegt oder angeschlagen werden kann. Mittels der
Griffrinne können die beiden Schenkel dann problemlos auseinandergezogen werden, so
dass anschliessend alle Enden der Anschlusseisen gleichzeitig und mühelos in die taschenartige
Ausformung einführbar sind. Somit gestaltet sich das Aufsetzen bzw. Überstülpen des
erfindungsgemässen Schutzelementes leichter und schneller als mit dem bekannten Stand
der Technik.
[0009] Vorteilhafterweise ist die Griffrinne so dimensioniert, dass sie auch mit Arbeitshandschuhen
leicht greifbar ist.
[0010] Weiterhin weist der erste Schenkel vorteilhafterweise eine Aussenumbiegung auf, die
als Aufsetzhilfe dient. Dies erleichtert wegen der Führungswirkung das Einführen der
Anschlusseisen in die taschenartige Ausformung. Das gleiche gilt natürlich auch für
den zweiten Schenkel, wobei sich dort die Aussenumbiegung sehr gut mit der Ausformung
der Fingerrinne kombinieren lässt.
[0011] Weiterhin eignet sich die vorgeschlagene Form des Schutzelementes sehr gut für die
Herstellung mittels eines Stranggussverfahrens. So können die erfindungsgemässen Schutzelemente
beispielsweise bereits bei der Herstellung sehr gut in verschiedenen geeigneten Längen
konfektioniert werden. Diese Teillängen sind frei wählbar, es können beispielsweise
Teillängen von ca. 1 m sein. Bei längeren Reihen von Anschlusseisen werden einfach
eine Anzahl der Schutzelemente aneinandergereiht.
[0012] Vorzugsweise werden die erfindungsgemässen Schutzelemente aus einem stabilen und
bruchsicheren Kunststoff hergestellt, beispielsweise aus farbigem Polyethylen (PE).
PE hat die Eigenschaft, dass es, beispielsweise durch Schneiden, auch am Einsatzort
noch gut bearbeitbar und ablängbar ist. Mittels der Farbgebung soll ja die Aufmerksamkeit
erregt und so die Unfallgefahr weiter reduziert werden.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren näher
ausgeführt. Dabei zeigt
- Fig. 1
- ein Querschnittsprofil eines erfindungsgemässen Schutzelements,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Schutzelements gemäss Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht, wie das Schutzelement auf eine Reihe von Anschlusseisen
aufgesetzt wird.
[0014] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Querschnittsprofil eines erfindungsgemässen Schutzelements
sowie eine Seitenansicht des Schutzelements gemäss Fig. 1 aus der Richtung A. Das
Schutzelement besteht aus einem Formteil 1, das ein näherungsweise U-förmiges oder
tropfenförmiges Querschnittprofil aufweist, wie das aus der Fig. 1 ersichtlich ist.
Das Querschnittprofil hat einen ersten Schenkel 2, der einen zweiten Schenkel 3 um
einen Abstand überragt. Das Formteil 1 hat somit eine taschenartige Ausformung 4 zur
Aufnahme von Enden der Anschlusseisen. Weiterhin hat das Formteil 1 eine am zweiten
Schenkel 3 angeformte Griffrinne 5. Das Formteil 1 besteht aus einem biegeelastischen
bzw. federelastischen Material, beispielsweise Polyethylen (PE). Es kann natürlich
auch ein anderes geeignetes Material verwendet werden. Die beiden Schenkel 2, 3 sind
also federnd auseinanderziehbar. Die taschenartige Ausformung 4 wird sich infolge
der federelastischen Rückstellkräfte so weit möglich wieder verschliessen.
[0015] Das Formteil 1 hat am Ende des ersten Schenkels 2 eine Aussenumbiegung 6, die infolge
der Führungswirkung das Einführen der Anschlusseisen in die taschenartige Ausformung
4 erleichtert. Das Formteil 1 hat am Ende des zweiten Schenkels 3 eine weitere Aussenumbiegung,
die hier aber als die erwähnte Griffrinne 5 ausgebildet ist bzw. damit kombiniert
ist und die wegen der Führungswirkung natürlich ebenfalls das Einführen der Anschlusseisen
in die taschenartige Ausformung 4 erleichtert.
[0016] Die Fig. 3 zeigt schliesslich noch eine schematische Ansicht, wie das erfindungsgemässe
Schutzelement auf eine Reihe von Anschlusseisen 7 aufgesetzt wird. Die Anschlusseisen
7 stehen dabei, wie eingangs erwähnt, meist in einer Reihe hinter- oder nebeneinander
(hier ist natürlich nur eines sichtbar). Das Formteil 1 wird dabei zunächst, und noch
vor der Einführung der Enden der Anschlusseisen 7 in die taschenartige Ausformung
4, mit der Innenseite des ersten Schenkels 2 an die Reihe von Anschlusseisen 7 angelegt
oder angeschlagen. Das kann in vielen Fällen (bei guter Ausrichtung der Anschlusseisen)
praktisch gleichzeitig erfolgen. Der erste Schenkel 2 dient somit als Anschlagschenkel.
Ein solches Anschlagen ist natürlich nur möglich, wenn der erste Schenkel 2 den zweiten
Schenkel 3 um einen Abstand überragt. Alsdann können mittels der Griffrinne 5 die
beiden Schenkel 2,3 problemlos auseinandergezogen werden, so dass anschliessend alle
Enden der Anschlusseisen 7 gleichzeitig und mühelos in die taschenartige Ausformung
4 einführbar sind. Die Fig. 3 zeigt also die Situation, in der die beiden Schenkel
2,3 noch auseinandergezogen, die Anschlusseisen 7 aber bereits eingeführt sind. Die
Federwirkung des Formteils 1 hält schliesslich das Schutzelement sicher in seiner
Position.
[0017] Somit gestaltet sich das Aufsetzen des erfindungsgemässen Schutzelementes leichter
und schneller als mit dem bekannten Stand der Technik.
Bezugsziffernliste
[0018]
- 1
- Formteil
- 2
- erster Schenkel
- 3
- zweiter Schenkel
- 4
- taschenartige Ausformung
- 5
- Griffrinne
- 6
- Aussenumbiegung
- 7
- Anschlusseisen
1. Schutzelement für Anschlusseisen (7) in bewehrten Betonteilen und dergleichen, mit
einem länglichen und über eine Reihe von Anschlusseisen (7) überstülpbaren Formteil
(1), wobei das Formteil (1) ein näherungsweise U-förmiges oder tropfenförmiges Querschnittprofil
aufweist, aus einem biegeelastischen Material besteht und eine taschenartige Ausformung
(4) zur Aufnahme von Enden der Anschlusseisen (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Formteil (1) ein erster Schenkel (2) einen zweiten Schenkel (3) um einen
Abstand überragt, so dass der erste Schenkel (2) als Anschlagschenkel zu dienen vermag,
und dass der zweite Schenkel (3) eine Griffrinne (5) aufweist.
2. Schutzelement nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (2) eine Aussenumbiegung (6) als Aufsetzhilfe aufweist.
3. Schutzelement nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Schenkel (3) eine weitere Aussenumbiegung hat, die mit der Griffrinne
(5) kombiniert ist und die ebenfalls als Aufsetzhilfe dient.
4. Schutzelement nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Schutzelement in verschiedenen Längen konfektionierbar ist.
5. Schutzelement nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Schutzelement aus einem stabilen und bruchsicheren Kunststoff besteht.
6. Schutzelement nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement eine aufmerksamkeitserregende Farbe aufweist.