[0001] Die Erfindung betrifft ein Baugerüst, umfassend mindestens zwei Vertikalrahmen, wobei
jeder Vertikalrahmen aus mindestens zwei Rohren besteht, die durch mindestens eine
Traverse miteinander verbunden sind, welche im mittleren Drittel der Länge der Rohre
angeordnet ist, und der mindestens eine Befestigungseinrichtung für eine eine Absturzsicherung
bildende Stange aufweist. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Erstellung
eines Baugerüstes.
[0002] Baugerüste der eingangs genannten Art sind an sich bekannt. Sie finden Anwendung,
um an der Fassade von Bauwerken Arbeiten vornehmen zu können. Die Baugerüste weisen
dabei in Abhängigkeit von der Höhe des Gebäudes beziehungsweise des Baugerüstes mehrere
übereinander liegende Ebenen auf.
[0003] Bei der Erstellung der Baugerüste werden zunächst zwischen zwei benachbarten Vertikalrahmen
Belagbohlen an den Traversen befestigt. Durch Aneinanderreihung mehrerer Vertikalrahmen
mit dazwischen liegenden Belagbohlen sind die Baugerüste in der Länge variabel erstellbar.
Bei der Erstellung der jeweils darüber liegenden Ebene wird ein Vertikalrahmen auf
den darunter liegenden Vertikalrahmen aufgesetzt. Sodann werden von der unteren Ebene
Belagbohlen an den Traversen des darüber angeordneten Vertikalrahmens befestigt, wodurch
die darüber liegende Ebene begehbar ist. Es besteht jedoch in der darüber liegenden
Ebene zu diesem Zeitpunkt noch keine Absturzsicherung. Die Absturzsicherung ist bei
den Baugerüsten von Stangen gebildet, die zwischen benachbarten Vertikalrahmen an
den Rohren des Rahmens vorgesehenen Befestigungseinrichtungen eingehängt sind.
[0004] Durch die Erstellung der oberen Ebene ohne Absturzsicherung ist die Unfallgefahr
bei den bekannten Baugerüsten erhöht. Die Berufsgenossenschaften fordern daher, dass
ein Begehen der Belagbohlen nur erfolgen darf, wenn bereits ein Geländer montiert
ist. Zur Erfüllung dieser Bedingung ist aus der
[0005] DE 10 2008 005 813 A1 ein Vertikalrahmen bekannt, der eine Befestigungseinrichtung aufweist, welche aus
einer gesicherten Position heraus die Montage der Absturzsicherungen ermöglicht.
[0006] Der bekannte Vertikalrahmen erfüllt die an ihn gestellten Bedingungen. Allerdings
ist der Vertikalrahmen nicht in der Lage zu verhindern, dass der Gerüstbauer die Belagbohle
eines noch nicht mit einer Absturzsicherung versehenen Abschnitts betritt. Somit ist
zwar theoretisch durch den bekannten Vertikalrahmen die Möglichkeit geschaffen, die
Absturzsicherung aus einer gesicherten Position heraus zu installieren und erst im
Anschluss daran den jeweiligen Abschnitt zu betreten; in der Praxis lässt es sich
jedoch aufgrund der Barrierefreiheit mit dem bekannten Vertikalrahmen nicht verhindern,
dass die Belagbohlen in einem ungesicherten Bereich betreten werden.
[0007] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Baugerüst zu schaffen, bei dem während des Auf- beziehungsweise Abbaus des Gerüstes
die Unfallgefahr reduziert ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass eine Querstrebe vorgesehen ist, die entlang der Rohre verschiebbar ist.
[0008] Mit der Erfindung ist ein Baugerüst geschaffen, welches die Unfallgefahr beim Aufbeziehungsweise
Abbau reduziert. Dies ist dadurch gewährleistet, dass durch die entlang der Rohre
verschiebbare Querstrebe während des Aufbauens eine Barriere zum Begehen des benachbarten
Abschnitts des Baugerüstes gebildet ist. Dadurch ist der Gerüstbauer beim Erstellen
des Gerüstes unmittelbar daran gehindert, den Bereich des Baugerüstes zu betreten,
in dem noch keine Absturzsicherungen montiert sind. Vielmehr ist es bei dem erfindungsgemäßen
Baugerüst möglich, aus der gesicherten Position heraus die Absturzsicherung an den
Befestigungsvorrichtungen anzubringen und im Anschluss daran die Barriere entlang
der Rohre in den Bodenbereich zu verschieben, sodass der dann ebenfalls gesicherte
Bereich begehbar ist.
[0009] Um das erfindungsgemäße Gerüst zu demontieren ist es zwingend erforderlich, die Querstrebe
aus dem Bodenbereich, in der sie zusätzlich die Funktion als Belagsicherung inne hat,
zu lösen und stattdessen in die Position als Durchlaufbarriere, in der sie zusätzlich
die Funktion als Transportsicherung einnimmt, zu verschieben. Erst dann ist es möglich,
die Belagbohlen zu demontieren und somit das ganze Gerüst abzubauen. Dadurch bedingt,
dass sich die Querstrebe in der Position als Transportsicherung befindet, können die
Vertikalrahmen transportgerecht gestapelt, gebündelt und verladen werden. Dies wiederum
hat zur Folge, dass sich bei der nächsten Montage des Gerüstes, die Querstrebe unmittelbar
in der Position befindet, in der sie als Durchlaufbarriere für die Gerüstbauer fungiert.
Der Gerüstbauer wird durch die Querstrebe daran gehindert, in den noch ungesicherten
Bereich zu laufen. Erst wenn er aus gesicherter Position den Seitenschutz montiert
hat, öffnet er die Querstrebe und verschiebt sie in Richtung der Belagbohlen, in der
sie als Belagsicherung fungiert. Erst danach ist der Durchgang in das bereits gesicherte
nächste Gerüstfeld frei. Diese Zwangs-Montagefolge erhöht die Sicherheit im Gerüstbau.
[0010] In Ausgestaltung der Erfindung weist die Querstrebe an ihren Enden Führungselemente
auf, die die Rohre mindestens bereichsweise umgreifen. Mit Hilfe der Führungselemente
ist eine zuverlässige Anbringung der Querstrebe an den Vertikalrahmen möglich. Das
mindestens bereichsweise Umgreifen der Rohre durch die Führungselemente ermöglicht
zudem im Bedarfsfall eine Demontage der Querstrebe.
[0011] Vorteilhaft ist im Bereich des Führungselementes ein federbelastetes Sicherungselement
vorgesehen. Die Verwendung eines federbelasteten Sicherungselementes ermöglicht zwar
eine Demontage der Querstrebe, soweit dies gewünscht ist. Sie verhindert jedoch zuverlässig
die unbeabsichtigte Entfernung des Führungselementes von dem jeweiligen Rohr des Vertikalrahmens.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist das Führungselement als geschlossener Haltebügel
ausgebildet. Das Vorsehen eines geschlossenen Haltebügels verhindert, dass bei der
Betätigung der Querstrebe diese nicht unbeabsichtigt vollständig von dem Vertikalrahmen
lösbar ist. Auf diese Weise ist ein Herabfallen der Querstrebe bei ihrer Betätigung
verhindert, wodurch die Unfallgefahr zusätzlich reduziert ist.
[0013] Bevorzugt sind an den Rohren Einhängenocken angeordnet. Die Einhängenocken dienen
zum Arretieren der Querstrebe in den verschieden Positionen. Sie gewährleisten zudem
eine positionsgenaue und zuverlässige Anordnung der Querstrebe in den einzelnen während
der Montage beziehungsweise Demontage des Gerüsts oder dem Transport und Lagerung
der Rahmen.
[0014] Die Aufgabe wird darüber hinaus durch ein Verfahren zur Erstellung eines Baugerüstes
gelöst, bei dem in der obersten Gerüstebene die die Absturzsicherung bildenden Stangen
über die im Bereich der freien Enden der Rohre angeordnete Querstrebe hinweg an den
Befestigungseinrichtungen der benachbarten Vertikalrahmen eingehängt werden und nach
dem Einhängen der Stangen die Querstrebe entlang der Rohre in Richtung der Belagbohlen
verschoben wird.
[0015] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- die perspektivische Darstellung eines Baugerüstes während des Aufbaus;
- Fig. 2
- die Ansicht eines Vertikalrahmens;
- Fig. 3
- die abschnittsweise perspektivische Darstellung der obersten Geschossebene des in
Figur 1 dargestellten Baugerüstes;
- Fig. 4
- die perspektivische Darstellung einer Querstrebe;
- Fig. 5
- die abschnittsweise Darstellung einer Draufsicht auf die in Figur 4 dargestellte Querstrebe;
- Fig. 6
- die Darstellung eines Verfahrensschritts beim Aufbau eines Baugerüstes.
[0016] Das als Ausführungsbeispiel gewählte Baugerüst umfasst eine Vielzahl von Vertikalrahmen
1. Jeder Vertikalrahmen 1 besteht aus Stützen, die von zwei Rohren 2, 3 gebildet sind.
Die Rohre 2, 3 sind mit einer Traverse 4 miteinander verbunden. Der Vertikalrahmen
1 weist Befestigungseinrichtungen 5 auf. Die Befestigungseinrichtungen 5 dienen zur
Anordnung von Stangen 6, die als Absturzsicherungen dienen. Zudem ist eine Querstrebe
7 vorgesehen, die entlang der Rohre 2, 3 verschiebbar ist.
[0017] An den bodenseitigen Enden der Rohre 2, 3 sind - nicht dargestellte - Gewindefußplatten
anbringbar, die höhenveränderbar sind und die zum Ausgleich von Bodenunebenheiten
dienen. An ihren kopfseitigen Enden sind an den Rohren 2, 3 Zapfen 21, 31 angeordnet,
die zum Aufstecken eines weiteren Vertikalrahmens 1 dienen, um mehretagige Gerüste
erstellen zu können. An den Rohren 2, 3 sind Einhängenocken 22, 32 angeordnet. Im
Ausführungsbeispiel sind an den Rohren 2, 3 jeweils zwei Einhängenocken 22, 32 vorgesehen.
Sie befinden sich einerseits in der Nähe der Traverse 4 auf der dem Boden abgewandten
Seite sowie beabstandet zu den Zapfen 21 und 31. Zur Erhöhung der Stabilität sind
Diagonalstreben 23, 33 vorgesehen sein, die zwischen den Rohren 2, 3 und der Traverse
4 angeordnet sind.
[0018] Die Traverse 4 ist mit den Rohren 2, 3 verschweißt. Die Traverse 4 ist mit Stiften
41 versehen, die zur Befestigung von Belagbohlen 8 dienen. Die Anzahl und Anordnung
der Stifte 41 ist abhängig von der Anzahl der Belagbohlen, die auf der Traverse abgestützt
werden. Die Traverse 4 kann verschiedene Ausbildungen aufweisen, beispielsweise als
Rundrohr oder als U-Profil. An die Traverse 4 sind die Belagbohlen 8 mit korrespondierenden
Auflage- oder Einhängevorrichtungen ein- beziehungsweise angehängt. Auch die Verwendung
von mehr oder weniger Bohlen 8 in einer Ebene ist in Abhängigkeit der Breite der Vertikalrahmen
1 sowie der Breite der Bohlen 8 möglich. Die Traverse 4 ist im mittleren Drittel der
Länge der Rohre 2, 3 angeordnet. Dadurch ragen die Rohre 2, 3 in montiertem Zustand
des Vertikalrahmens derart über die jeweils aufgelegte Belagbohle 8 hinaus, dass die
überstehenden Bereiche der Rohre 2, 3 etwa der halben Geschosshöhe entsprechen.
[0019] Die Befestigungseinrichtung 5 ist als Aufnahmebügel 52 ausgebildet. Jeder Aufnahmebügel
52 ist aus einem Stift 521 hergestellt, der zweifach im Wesentlichen rechtwinkelig
umgebogen ist. Auf der dem Boden abgewandten Seite ist zwischen dem Stift 521 und
dem Rohr 3 eine Öffnung 522 ausgebildet. Benachbart zu der Öffnung 522 ist der Stift
521 angenähert rechtwinklig umgebogen, so dass sich ein im Wesentlichen vertikaler
Abschnitt 523 ergibt. Rechtwinklig zu diesem Abschnitt 523 ist ein Auflageabschnitt
524 ausgebildet, der rechtwinklig zum Rohr 3 ausgerichtet ist und der mit dem Rohr
3 verschweißt ist.
[0020] Die Befestigungseinrichtung 5 dient zur Anordnung der Stangen 6, die das Geländer
und damit einer Absturzsicherung bilden. Die Stangen 6 bewirken zudem eine Erhöhung
der Stabilität des Gerüstes. Die Stangen 6 weisen an ihren Enden jeweils Flachstücke
61 auf, in denen jeweils Löcher 62 angeordnet sind.
[0021] Im Ausführungsbeispiel ist an jedem Vertikalrahmen 1 eine entlang der Rohre 2, 3
verschiebbare Querstrebe 7 vorgesehen. Die Querstrebe 7 weist an ihren Enden Führungselemente
71, 72 auf, die die Rohre 2, 3 mindestens bereichsweise umgreifen. Das Führungselement
71 ist dabei nach Art einer Halbschale ausgebildet. Die offene Seite des Führungselementes
71 hat dabei eine Breite, die mindestens dem Durchmesser der Rohre 2, 3 entspricht.
Im Bereich des Führungselementes 71 ist ein federbelastetes Sicherungselement 73 vorgesehen.
Das Federelement 73 ist an dem die Führungselemente 71 und 72 verbindenden Steg 74
befestigt. Der Steg 74 ist mit den Führungselementen 71, 72 verschweißt. Er hat einen
im Ausführungsbeispiel U-förmigen Querschnitt. Andere Ausbildungen sind möglich, beispielsweise
in Form eines T-Querschnitts. Aber auch geschlossene Formen als Rundrohr oder Vierkantrohr
sind möglich.
[0022] Bei dem Sicherungselement 73 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um einen mehrfach
gebogenen Draht aus Federstahl. Der Draht stützt sich einerseits an den Schenkeln
des U-förmigen Stegs 74, andererseits an einem an dem Steg 74 angeordneten Stift 741
ab. Das Sicherungselement 73 ragt bereichsweise 73 in die in dem Führungselement 71
vorgesehene Öffnung zum Durchtritt des Rohres 2, 3. In Folge dessen ist ein Einführen
des jeweiligen Rohres in die in dem Führungselement 71 gebildete halbschalenförmige
Öffnung nur gegen die Federkraft des Sicherungselementes 73 möglich. Umgekehrt ist
es lediglich Lösen eines Verschlusses des Sicherungselementes 73 möglich, dass jeweilige
Rohr aus dem Führungselement zu entlassen. In Folge dessen ist eine Sicherung gegen
unbeabsichtigtes Verschwenken der Querstrebe 7 geschaffen. Im Ausführungsbeispiel
ist der Verschluss dadurch gebildet, dass in dem die Schenkel des U-förmigen Stegs
74 verbindenden horizontal ausgerichteten Teils des Stegs 74 ein Loch 742 vorgesehen,
unter dem bereichsweise das Sicherungselement 73 verläuft. Durch Einschlagen eines
Dorns in das Loch 742 ist ein stückweises Ausweichen des Sicherungselementes 73 möglich,
sodass eine Freigabe des in dem Führungselement 71 angeordneten Rohres erfolgt. Andere
Ausführungen des Verschlusses sind möglich, beispielsweise nach Art einer Klinke.
[0023] Das Führungselement 72 ist als geschlossener Haltebügel ausgebildet. Folglich umgreift
das Führungselement 72 das jeweilige Rohr 2, 3 vollständig. Es besteht daher keine
Möglichkeit, die Querstrebe 7 im Bereich des Führungselementes 72 in horizontaler
Richtung von dem jeweils geführten Rohr zu entfernen. Vielmehr ist es lediglich möglich,
durch Verschieben der Querstrebe 7 in vertikaler Richtung entlang des von dem Führungselement
72 umgebenen Rohres möglich, die Querstrebe 7 von dem Vertikalrahmen 1 im Bereich
der Zapfen 21, 31.
[0024] Wie in Figur 4 erkennbar, ist das Führungselement 72 unter einem Winkel zur Ebene
des Steges 74 angeordnet. Diese Ausbildung des Führungselementes 72 bewirkt, dass
bei Anordnung der Querstrebe 7 an dem jeweiligen Vertikalrahmen die Strebe 7 an dem
von dem Führungselement 72 umgebenden Rohr angehängt werden kann. Dies ist dadurch
bewirkt, dass aufgrund des Hebelarms die Querstrebe 7 im Bereich des Führungselementes
71 eine Gewichtskraft in Richtung des Bodens ausgeübt wird. Hierdurch ist im Bereich
des Führungselementes 72 ein doppelter Abstützeffekt hervorgerufen. Einerseits stützt
sich die Querstrebe 7 auf Seiten des Führungselementes 72 durch das freie Ende des
Steges 74 an dem umschlossenen Rohr ab, andererseits auf der Innenseite des bogenförmigen
Endes des Führungselementes 72. Hierdurch ist neben einem Abstützeffekt gleichzeitig
die Wirkung hervorgerufen, dass die Querstrebe 7 nicht selbstständig in Richtung des
Bodens rutscht.
[0025] Bei der Erstellung eines Baugerüstes werden zunächst zwischen zwei benachbarten Vertikalrahmen
1 Belagbohlen 8 an den Traversen 4 befestigt. Durch Aneinanderreihung mehrer Vertikalrahmen
1 mit dazwischen liegenden Belagbohlen 8 werden die Baugerüste in der Länge variabel
erstellt. Bei der Erstellung der darüber liegenden Ebene wird ein Vertikalrahmen 1
auf die Zapfen 21, 31 des darunter liegenden Vertikalrahmens aufgesetzt. Im Anschluss
daran werden von der unteren Ebene die Belagbohlen 8 an den Traversen 4 des darüber
angeordneten Vertikalrahmens befestigt, wodurch die darüber liegende Ebene erstellt
wird.
[0026] Die jeweils oberste Ebene ist zwischen den jeweiligen Vertikalrahmen nach Einhängen
der Belagbohlen noch nicht mit einer Absturzsicherung versehen. Da das Anbringen der
Absturzsicherung aus einer gesicherten Position heraus erfolgen muss, werden die die
Absturzsicherung bildenden Stangen 6 aus der in einem Belag vorgesehenen Luke auf
einer Treppe stehend von dem Gerüstbauer an der Befestigungseinrichtung 5 eingehängt.
Dies erfolgt durch Einführen des Stiftes 521 in das Loch 62 an der Stange 6. Im Anschluss
wird das andere Ende der Stange 6 im Bereich der Öffnungsluke an dem Vertikalrahmen
in gleicher Weise befestigt. Durch diese Montage ist der mit der Luke versehene Bereich
zwischen den Vertikalrahmen gesichert, sodass der Gerüstbauer die Ebene des Baugerüstes
in diesem gesicherten Bereich betreten kann.
[0027] Zur weiteren Erstellung der Absturzsicherung an dem Baugerüst ist die Anbringung
der Stangen 6 in dem nächsten Feld zwischen benachbarten Vertikalrahmen 1 erforderlich.
Um zu verhindern, dass der Gerüstbauer in dieses noch ungesicherte Feld eintritt,
bevor die Absturzsicherung in Form der Stangen 6 montiert ist, ist die Querstrebe
7 vorgesehen. Diese befindet sich zur Zeit des Aufbaus des Baugerüstes im Bereich
der freien Enden der Rohre 2, 3 des Vertikalrahmens 1, also in der Nähe der mit den
Zapfen 21 und 31 (Figur 3). In dieser Position ist die Querstrebe 7 von den dortigen
Einhängenocken 22, 32 arretiert. In Folge dessen bildet die Querstrebe 7 bei der weiteren
Erstellung des Baugerüstes eine Barriere für den Gerüstbauer, wie dies in Figur 6
erkennbar ist. Der Gerüstbauer wird daher automatisch dazu angeregt, aus der gesicherten
Position vor der die Barriere bildenden Querstrebe 7 die Stange 6 an dem benachbarten
Feld des Baugerüstes einzuhängen.
[0028] Die Montage der Stangen 6 in dem noch ungesicherten Feld erfolgt vergleichbar zu
der oben beschriebenen Weise. Nach Einhängen der Stangen 6 an den Befestigungsvorrichtungen
5 über die Querstrebe 7 hinweg (Figur 6) ist auch das Feld hinter der Querstrebe 7
des Baugerüstes gesichert. Zur Beseitigung der von der Querstrebe 7 gebildeten Barriere
ist es lediglich erforderlich, das Sicherungselement 73 zu betätigen, sodass ein Schwenken
der Querstrebe 7 um das von dem Führungselement 72 umgebene Rohr 2 möglich ist. Sodann
wird die Querstrebe 7 aus ihrer horizontalen Position in eine leicht geneigte Position
gebracht, wodurch ein vertikales Verschieben der Querstrebe 7 in Richtung der Bodenbeläge
8 möglich ist. Die Querstrebe 7 wird durch dieses Vorgehen von den Einhängenocken
22, 32 frei gegeben. Im Bereich der Bodenbeläge 8 wird die Querstrebe 7 zurückgeschwenkt,
sodass das Sicherungselement 73 nach Durchtritt des Rohres 3 einrastet. Die Querstrebe
7 ist damit an dem Vertikalrahmen gesichert. Zudem ist nach vollständigem Absenken
der Querstrebe 7 durch diese eine Belagsicherung hervorgerufen, da die Querstrebe
7 in dieser Position teilweise auf den Belagbohlen 8 aufliegt und somit ein unbeabsichtigtes
Abheben der Belagbohlen verhindert ist. Gleichzeitig wird die Querstrebe 7 durch von
den Einhängenocken 22, 32 positionsgenau im Bereich der Traverse 4 arretiert.
[0029] Bei der Demontage des erfindungsgemäßen Baugerüstes erfolgt die vorstehend beschriebene
Vorgehensweise in umgekehrter Reihenfolge. Zur Demontage der jeweiligen Absturzsicherung
wird die Querstrebe 7 aus ihrer arretierten Position im Bereich der Belagbohle 8 von
den Einhängenocken 22, 32 freigegeben und entlang der Rohre 2, 3 nach oben in Richtung
der Zapfen 21, 31 verschoben, wo sie in bekannter Weise arretiert wird. Dadurch ist
für den Gerüstbauer eine Barriere geschaffen, von der aus er die die Absturzsicherung
bildenden Stangen 6 von den Befestigungseinrichtungen 5 lösen kann. Nach Entfernen
der Stangen 6 ist das Feld ohne Absturzsicherung. Durch die Position der Querstrebe
7 ist auch in diesem Fall eine Barriere gebildet, die dem Gerüstbauer ein Betreten
des dann ungesicherten Feldes des Baugerüstes erschwert.
[0030] Mit der Erfindung ist ein Baugerüst geschaffen, welches die Sicherheit beim Auf-und
Abbau der Baugerüste wesentlich erhöht. Die Querstrebe 7 ermöglicht es, eine flexible
Barriere zu schaffen, die dem jeweiligen Gerüstbauer das Betreten eines ungesicherten
Feldes des Baugerüstes erschwert. Gleichzeitig ist eine einfache Bedienung und sichere
Anordnung der Querstrebe 7 an dem jeweiligen Vertikalrahmen vorhanden. Die erfindungsgemäße
Lösung ist daher benutzerfreundlich und bietet zudem ein Höchstmaß an Sicherheit.
Da sich die Querstrebe 7 im Montagezustand der Vertikalrahmen 1 im Bereich der Zapfen
21, 31 befindet, ist für den Transport der jeweiligen Vertikalrahmen zudem durch die
Querstrebe 7 die Stabilität des H-förmigen Rahmens erhöht, sodass sowohl die Transportierbarkeit
als auch die Stapelbarkeit des Vertikalrahmens verbessert ist.
1. Baugerüst, umfassend mindestens zwei Vertikalrahmen (1), wobei jeder Vertikalrahmen
(1) aus mindestens zwei Rohren (2, 3) besteht, die durch mindestens eine Traverse
(4) miteinander verbunden sind, welche im mittleren Drittel der Länge der Rohre (2,
3) angeordnet ist, und der mindestens eine Befestigungseinrichtung (5) für eine eine
Absturzsicherung bildende Stange (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Querstrebe (7) vorgesehen ist, die entlang der Rohre (2, 3) verschiebbar ist.
2. Baugerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe (7) an ihren Enden Führungselemente (71, 72) aufweist, die die Rohre
(2, 3) mindestens bereichsweise umgreifen.
3. Baugerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (71) nach Art einer Halbschale ausgebildet ist.
4. Baugerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Führungselementes (71) ein federbelastetes Sicherungselement (73)
vorgesehen ist.
5. Baugerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (72) als geschlossener Haltebügel ausgebildet ist.
6. Baugerüst nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Rohren (2, 3) Einhängenocken (22, 32) angeordnet sind.
7. Verfahren zur Erstellung eines Baugerüstes nach einem oder mehreren der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der obersten Gerüstebene die die Absturzsicherung bildenden Stangen (6) über die
im Bereich der freien Enden der Rohre (2, 3) angeordnete Querstrebe (7) hinweg an
den Befestigungseinrichtungen (5) der benachbarten Vertikal rahmen (1) eingehängt
werden und nach dem Einhängen der Stangen (6) die Querstrebe (7) entlang der Rohre
(2, 3) in Richtung der Belagbohlen (8) verschoben wird.