[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Steuerventileinrichtung zur Steuerung eines
doppeltwirkenden Hydraulikzylinders mit einem in Zwischenstellungen drosselnden Steuerventil,
das mit einer Förderleitung einer Pumpe, einer zu einem Behälter geführten Behälterleitung
und zu dem Hydraulikzylinder geführten Verbraucherleitungen in Verbindung steht, wobei
das Steuerventil von jeweils einem hydraulischen Ansteuerdruck in Richtung einer Steuerstellung
betätigt ist, in der eine Verbraucherleitung eine mit der Förderleitung verbundene
Zulaufseite und die weitere Verbraucherleitung eine mit dem Behälter verbundene Ablaufseite
bildet und wobei in den Verbraucherleitungen jeweils ein sitzdichtes Senkbremsventil
zur leckölfreien Absperrung des Hydraulikzylinders angeordnet ist, das eine leckagedichte
Sperrstellung und eine Durchflussstellung aufweist.
[0002] Eine gattungsgemäße Steuerventileinrichtung mit einem Steuerventil und in den Verbraucherleitungen
angeordneten sitzdichten Senkbremsventilen ist aus der
DE 102 24 731 A1 für die Steuerung eines Neigeantriebs bekannt. Die in der jeweiligen Ablaufseite
des Hydraulikzylinders angeordneten Senkbremsventile, die auch als Overcenterventile
bezeichnet werden, dienen zur Geschwindigkeitsregelung der Verbraucherbewegung beim
Auftreten einer negativen Last, d.h. einer am Hydraulikzylinder ziehenden und die
von dem Steuerventil angesteuerte Bewegung des Hydraulikzylinders unterstützenden
Last, in dem die Ablaufseite des Verbrauchers gesteuert wird. Um weiterhin eine leckölfreie
Absperrung des Hydraulikzylinders und eine Lasthaltung in der Sperrstellung zu erzielen,
sind die Senkbremsventile mit einer leckagedichten Sperrstellung versehen. Die leckagedichten
Senkbremsventile bilden somit kombinierte Lasthalte- und Senkbremsventile.
[0003] Das in der ablaufseitigen Verbraucherleitung des Hydraulikzylinders angeordnete Senkbremsventil
muss bei einer entsprechenden Betätigung des Steuerventils in eine Steuerstellung,
in der die mit dem Senkbremsventil versehene Verbraucherleitung mit dem Behälter verbunden
ist und die Ablaufseite bildet in die Durchflussstellung aufgesteuert werden.
[0004] Bei der aus der
DE 102 24 731 A1 bekannten Steuerventileinrichtung ist das in der Ablaufseite angeordnete leckagedichte
Senkbremsventil bei einer entsprechenden Betätigung des Steuerventils von dem in der
Zulaufseite des Hydraulikzylinders anstehenden Zulaufdruck in Richtung der Durchflussstellung
aufgesteuert. Hierzu ist an die Zulaufseite des Hydraulikzylinders eine Vorsteuerleitung
angeordnet, die zu einer zu einem Behälter geführten Behälterleitung geführt ist,
wobei in der Vorsteuerleitung zwei Drosseleinrichtungen angeordnet ist, zwischen denen
der Ansteuerdruck zum Aufsteuern des in der Ablaufseite angeordneten Senkbremsventils
erzeugt und abgegriffen wird.
[0005] Bei bekannten Steuerventileinrichtung, bei denen das in der Ablaufseite angeordnete
Senkbremsventil von dem in der Zulaufseite anstehenden Druck aufgesteuert wird, kommt
es jedoch zu Schwingungsproblemen, die es zeitweise unmöglich machen, eine am Hydraulikzylinder
angreifende negative Last, beispielsweise eine ziehende Last, zu beherrschen. Um diese
Schwingungen zu beherrschen, ist ein hoher Abstimmungsaufwand an dem Lasthalteventil
und dessen Ansteuerung durch die Drosseleinrichtungen erforderlich. Aufgrund der großen
Bandbreite der Lastfälle kann jedoch kein allzeit stabiler Zustand erreicht werden,
sondern in der Regel nur eine Kompromisslösung. Zudem führt die Verbindung der Zulaufseite
des Hydraulikzylinders zu dem Behälter über die Vorsteuerleitungen der Senkbremsventile
und die darin angeordneten Drosseleinrichtungen zu Leistungsverlusten, die den Wirkungsgrad
verringern.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuerventileinrichtung
der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei der ein stabiles Regelverhalten
erzielt wird und Leistungsverluste bei der Ansteuerung der Senkbremsventile vermieden
werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das in der Ablaufseite angeordnete
sitzdichte Senkbremsventil von dem Ansteuerdruck des Steuerventils in Richtung der
Durchflussstellung betätigbar ist. Durch die Betätigung des in der Ablaufseite angeordneten
Senkbremsventils durch den das Steuerventil betätigenden hydraulischen Ansteuerdruck,
durch den das Steuerventil in eine die Zulaufseite mit der Pumpe und die Ablaufseite
mit dem Behälter verbindende Steuerstellung betätigt wird, können gegenüber einer
Aufsteuerung des ablaufseitigen Senkbremsventils durch den zulaufseitigen Druck Schwingungsprobleme
vermieden werden und ein stabiles Regelverhalten des Senkbremsventils erzielt werden.
Zudem verursacht die erfindungsgemäße Betätigung der in der Ablaufseite angeordneten
Senkbremsventile durch den das Steuerventil betätigenden hydraulischen Ansteuerdruck
keine Leistungsverluste durch eine Verbindung der Zulaufseite mit dem Behälter, so
dass mit der erfindungsgemäßen Betätigung der Senkbremseventile durch den Steuerdruck
der Steuerventile weiterhin ein verbesserter Wirkungsgrad erzielt wird.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist bei einer am Hydraulikzylinder
angreifenden negativen Last der das Senkbremsventil in die Durchflussstellung beaufschlagenden
Ansteuerdruck in Abhängigkeit von dem in der Zulaufseite des Hydraulikzylinders anstehenden
Zulaufdruck beeinflussbar. Das in der Ablaufseite angeordnete sitzdichte Senkbremsventil
wird durch den Ansteuerdruck des Steuerventils in Richtung der Durchflussstellung
beaufschlagt und somit von dem Ansteuerdruck des Steuerventils geregelt. Bei einer
am Hydraulikzylinder angreifenden negativen Last wird der das Senkbremsventil in die
Durchflussstellung aufsteuernde Ansteuerdruck in Abhängigkeit von dem Zulaufdruck
des Hydraulikdrucks beeinflusst und variiert. Hierdurch wird auf einfache Weise erzielt,
dass bei einer am Hydraulikzylinder angreifenden negativen Last der Ansteuerdruck
des ablaufseitigen Senkbremsventils verringert werden kann, so dass das in der Ablaufseite
angeordnete Senkbremsventil in Richtung der Sperrstellung beaufschlagt wird, um durch
eine Verringerung des Querschnitts der Ablaufseite die Geschwindigkeit der am Hydraulikzylinder
angreifenden Last zu regeln.
[0009] Hinsichtlich eines einfachen Aufbaus ergeben sich Vorteile, wenn gemäß einer vorteilhafte
Ausgestaltungsform der Erfindung zur Betätigung des Senkbremsventils eine Vorsteuerleitung
vorgesehen ist, die von einer in Richtung einer Durchflussstellung wirkenden Steuerfläche
des Senkbremsventils zu einer den Ansteuerdruck des Steuerventils führenden Steuerdruckleitung
geführt ist, wobei in der Vorsteuerleitung eine Drosseleinrichtung angeordnet ist
und die Vorsteuerleitung zwischen der Drosseleinrichtung und dem Senkbremsventil mit
einer zu der Zulaufseite geführten Ablassleitung verbunden ist, in der eine weitere
Drosseleinrichtung und stromab der weiteren Drosseleinrichtung ein in Richtung zu
der Zulaufseite öffnendes Sperrventil angeordnet ist. Mit der Ablassleitung kann eine
Verbindung der den Ansteuerdruck des Senkbremsventils führenden Vorsteuerleitung mit
der Zulaufseite des Hydraulikzylinders erzielt werden. Im normalen Betrieb ist der
in der Zulaufseite anstehende Druck höher als der in der Vorsteuerleitung anstehende
Ansteuerdruck des Senkbremsventils, so dass das Rückschlagventil in der Ablassleitung
geschlossen ist und das in der Ablaufseite angeordnete Senkbremsventils von dem hydraulischen
Ansteuerdruck des Steuerventils in die Durchflussstellung aufgesteuert wird. Bei einer
am Hydraulikzylinder angreifenden negativen Last sinkt der Druck in der Zulaufseite.
Sinkt der Druck in der Zulaufseite unter den Wert des Ansteuerdrucks, öffnet das Rückschlagventil
in der Ablassleitung, so dass der Ansteuerdruck des ablaufseitigen Senkbremsventils
über die beiden Drosseleinrichtungen und das geöffnete Sperrventil zu der Zulaufseite
abgebaut und gegebenenfalls entlastet wird. Dadurch wird das in der Ablaufseite angeordnete
Senkbremsventils in Richtung der Sperrstellung beaufschlagt und in seiner Funktion
als Senkbremse aktiviert, um durch eine Verringerung des Querschnitts der Ablaufseite
die Geschwindigkeit der am Hydraulikzylinder angreifenden negativen Last zu regeln.
Gegenüber einer gattungsgemäßen Steuerventileinrichtung ergibt sich lediglich eine
geänderte Signalführung zur Steuerung der in den Verbraucherleitungen angeordneten
Senkbremsventile, so dass die erfindungsgemäße Ansteuerung der Senkbremsventile keine
Veränderungen an dem Steuerventil oder einem Gehäuse des Steuerventils erforderlich
macht und eine gattungsgemäße Steuerventileinrichtung mit der erfindungsgemäßen Ansteuerung
der Senkbremsventile auf einfache Weise nachrüstbar ist.
[0010] Die Drosseleinrichtungen, die den Druckabbau des Ansteuerdrucks, der das Senkbremsventil
betätigt, zur Zulaufseite ermöglichen, sind zweckmäßigerweise als Blenden oder Düsen
ausgebildet.
[0011] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der schematischen
Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0012] In der Figur ist ein Schaltpan eines hydrostatischen Antriebssystems mit einer erfindungsgemäßen
Steuerventileinrichtung 1 dargestellt.
[0013] Die Steuerventileinrichtung 1 umfasst ein in Zwischenstellungen drosselndes, als
Wegeventil ausgebildetes Steuerventil 2, das an eine Förderleitung 3 einer im offenen
Kreislauf betriebenen Pumpe 4 und eine zu einem Behälter 5 geführte Behälterleitung
6 angeschlossen ist.
[0014] Das Steuerventil 2 steuert die Bewegungsrichtung und die Bewegungsgeschwindigkeit
eines doppeltwirkenden Hydraulikzylinders 7, wobei das Steuerventil 2 mittels einer
ersten Verbraucherleitung 8a mit einem ersten Druckraum 7a des Hydraulikzylinders
7 und mittels einer zweiten Verbraucherleitung 8b mit einem zweiten Druckraum 7b des
Hydraulikzylinder 7 in Verbindung steht.
[0015] Das Steuerventil 2 weist eine als Neutralstellung ausgebildete Sperrstellung 2a auf,
in der die Verbindung der Verbraucherleitungen 8a, 8b mit der Förderleitung 3 und
der Behälterleitung 6 abgesperrt ist. In einer ersten Steuerstellung 2b des Steuerventils
2 ist die erste Verbraucherleitung 8a mit der Förderleitung 3 der Pumpe 4 und die
zweite Verbraucherleitung 8b mit der zu dem Behälter 5 geführten Behälterleitung 6
verbunden. In der ersten Steuerstellung 2b bildet somit die erste Verbraucherleitung
8a die Zulaufseite des Hydraulikzylinders 7 und die zweite Verbraucherleitung 8b die
Ablaufseite des Hydraulikzylinders 7. In einer zweiten Steuerstellung 2c des Steuerventils
2 ist die zweite Verbraucherleitung 8b mit der Förderleitung 3 der Pumpe 4 und die
erste Verbraucherleitung 8a mit der zu dem Behälter 5 geführten Behälterleitung 6
verbunden. In der zweiten Steuerstellung 2c bildet somit die zweite Verbraucherleitung
8b die Zulaufseite des Hydraulikzylinders 7 und die erste Verbraucherleitung 8a die
Ablaufseite des Hydraulikzylinders 7.
[0016] Das Steuerventil 2 ist von Federeinrichtungen 9a, 9b in die als Mittelstellung ausgebildete
Sperrstellung 2a beaufschlagt. Das Steuerventil 2 ist hydraulisch betätigbar. Zur
Betätigung des Steuerventils 2 in Richtung der ersten Steuerstellung 2b ist eine einen
hydraulischen Ansteuerdruck p
A führende Steuerdruckleitung 10a an eine entsprechende Steuerfläche des Steuerventils
2 geführt. Entsprechend ist zur Betätigung des Steuerventils 2 in Richtung der zweiten
Steuerstellung 2c ist eine einen hydraulischen Ansteuerdruck p
B führende Steuerdruckleitung 10b an eine entsprechende Steuerfläche des Steuerventils
2 geführt.
[0017] Die Steuerventileinrichtung 1 umfasst weiterhin jeweils ein sitzdichtes Senkbremsventil
15a, 15b, das in der entsprechenden Verbraucherleitung 8a, 8b angeordnet ist. Die
Senkbremsventile 15a, 15b weisen die Funktion eines sitzdichten Lasthalteventils zur
leckölfreien Absperrung des Hydraulikzylinders 7 und einer Senkbremse zur Steuerung
der Ablaufseite des Hydraulikzylinders 7 auf. Die Senkbremsventile 15a, 15b weisen
jeweils eine leckagedichte bzw. sitzdichte Sperrstellung 16a bzw. 16b auf, in der
ein in Durchflussrichtung zu dem Hydraulikzylinder 7 öffnendes Sperrventil 17a bzw.
17b, beispielsweise ein Rückschlagventil, angeordnet ist. Weiterhin weisen die Senkbremsventile
15a, 15b eine Durchflussstellung 18a bzw. 18b auf. Die Senkbremsventile 15a, 15b sind
als in Zwischenstellungen drosselnde Ventile ausgebildet.
[0018] Die Senkbremsventile 15a, 15b sind jeweils mittels einer Federeinrichtung 19a bzw.
19b in Richtung der Sperrstellung 16a bzw. 16b betätigt.
[0019] Erfindungsgemäß ist das bei einer entsprechenden Betätigung des Steuerventils 2 in
der jeweiligen Ablaufseite angeordnete Senkbremsventil 15b bzw. 15a von dem hydraulischen
Ansteuerdruck p
A bzw. p
B des Steuerventils 2 in Richtung der Durchflussstellung 17b bzw. 17a betätigbar, der
das Steuerventil 2 in Richtung einer Steuerstellung 2b bzw. 2c betätigt, in der das
von dem hydraulischen Ansteuerdruck p
A bzw. p
B in die Durchflussstellung 18b bzw. 18a aufgesteuerte Lasthalteventil 15b bzw. 15a
in der mit dem Behälter 6 verbundenen Verbraucherleitung 8b bzw. 8a angeordnet ist.
[0020] Hierzu ist an dem Senkbremsventil 15b eine Vorsteuerleitung 20a vorgesehen, die von
einer entsprechenden, in Richtung der Durchflussstellung 18b wirkenden Steuerfläche
des Senkbremsventils 15b zu der den hydraulischen Ansteuerdruck p
A des Steuerventils 2 führenden Steuerdruckleitung 10a geführt, der das Steuerventil
2 in Richtung der ersten Steuerstellung 2b betätigt. In der von der Steuerdruckleitung
10a abzweigenden Vorsteuerleitung 20a des Senkbremsventils 15b ist eine erste Drosseleinrichtung
21a angeordnet. An die Vorsteuerleitung 20a ist zwischen der Drosseleinrichtung 21a
und der Steuerfläche des Senkbremsventils 15b eine Ablassleitung 22a angeschlossen,
die an die die Zulaufseite bildenden Verbraucherleitung 8a angeschlossen ist. In der
Ablassleitung 22a ist eine zweite Drosseleinrichtung 23a und stromab der Drosseleinrichtung
23a ein in Richtung zu der Verbraucherleitung 8a öffnendes Sperrventil 24a, beispielsweise
ein federbelastetes Rückschlagventil, angeordnet.
[0021] An dem Senkbremsventil 15a ist entsprechend eine Vorsteuerleitung 20b vorgesehen,
die von einer entsprechenden, in Richtung der Durchflussstellung 18a wirkenden Steuerfläche
des Senkbremsventils 15a zu der den hydraulischen Ansteuerdruck p
B des Steuerventils 2 führenden Steuerdruckleitung 10b geführt, der das Steuerventil
2 in Richtung der zweiten Steuerstellung 2c betätigt. In der von der Steuerdruckleitung
10b abzweigenden Vorsteuerleitung 20b des Senkbremsventils 15a ist eine erste Drosseleinrichtung
21b angeordnet. An die Vorsteuerleitung 20b ist zwischen der Drosseleinrichtung 21b
und der Steuerfläche des Senkbremsventils 15a eine Ablassleitung 22b angeschlossen,
die an die die Zulaufseite bildenden Verbraucherleitung 8b angeschlossen ist. In der
Ablassleitung 22b ist eine zweite Drosseleinrichtung 23b und stromab der Drosseleinrichtung
23b ein in Richtung zu der Verbraucherleitung 8b öffnendes Sperrventil 24b, beispielsweise
ein federbelastetes Rückschlagventil, angeordnet.
[0022] Die Steuerventileinrichtung 1 umfasst zur Absicherung des Hydraulikzylinders 7 als
Druckbegrenzungsventils ausgebildete Druckbegrenzungseinrichtungen 30a, 30b, wobei
das Druckbegrenzungsventil 30a in einer Verbindungsleitung 31a angeordnet ist, die
an die Verbraucherleitung 8a zwischen dem Hydraulikzylinder 7 und dem Senkbremsventil
15a angeschlossen ist und zu der Behälterleitung 6 geführt ist. Entsprechend das Druckbegrenzungsventil
30b in einer Verbindungsleitung 31b angeordnet ist, die an die Verbraucherleitung
8b zwischen dem Hydraulikzylinder 7 und dem Senkbremsventil 15b angeschlossen ist
und zu der Behälterleitung 6 geführt ist.
[0023] Die erfindungsgemäße Steuerventileinrichtung 1 arbeitet wie folgt.
[0024] Bei einer Betätigung des Steuerventils 2 durch einen in der Steuerdruckleitung 10a
anstehenden hydraulischen Ansteuerdruck p
A wird das Steuerventil 2 in Richtung der ersten Steuerstellung 2b betätigt, in der
die erste Verbraucherleitung 8a die Zulaufseite und die zweite Verbraucherleitung
8b die Ablaufseite des Hydraulikzylinders 7 bildet. Druckmittel von der Pumpe 4 strömt
über das Steuerventil 2 in die erste Verbraucherleitung 8a und unter Öffnung des Sperrventils
17a des in der Sperrstellung 16a befindlichen, in der Zulaufseite angeordneten Senkbremsventils
15a in den Druckraum 7a des Hydraulikzylinders. Das in der die Ablaufseite bildenden
Verbraucherleitung 8b angeordnete Senkbremsventil 15b wird über die von der Steuerdruckleitung
10a abzweigende Vorsteuerleitung 20a von dem hydraulischen Ansteuerdruck p
A des Steuerventils 2 in die Durchflussstellung 18b betätigt, so dass Druckmittel aus
dem Druckraum 7b des Hydraulikzylinders 7 und das in die Durchflussstellung 18b aufgesteuerte
Senkbremsventil 15b über die Verbraucherleitung 8b zu dem Steuerventil 2 und den Behälter
5 abströmen kann.
[0025] Der das in der Ablaufseite angeordnete Lasthalteventil 15b aufsteuernde Ansteuerdruck
p
A steht ebenfalls in der Ablassleitung 22a an. Solange der in der zulaufseitigen Verbraucherleitung
8a anstehende Förderdruck den Ansteuerdruck p
A übersteigt, befindet sich das Sperrventil 24a der Ablassleitung 22a in der Sperrstellung.
[0026] Tritt an dem Hydraulikzylinder 7 eine negative Last auf, die die Bewegung des Hydraulikzylinders
7 unterstützt, beispielsweise eine ziehenden Last, sinkt der Druck in der zulaufseitigen
Verbraucherleitung 8a. Sinkt der zulaufseitige Druck unterhalb des Ansteuerdrucks
p
A öffnet das Sperrventil 24a in der Ablassleitung 22a, so dass ein Druckabbau des in
der Vorsteuerleitung 20a anstehenden und das ablaufseitige Lasthalteventil 15b in
die Durchflussstellung 18b aufsteuernden Ansteuerdrucks stattfindet. Durch den Druckabbau
in der Vorsteuerleitung 20a wird das ablaufseitige Senkbremsventils 15b von der Federeinrichtung
19b in Richtung der Sperrstellung 16b betätigt, wodurch das Senkbremsventil 15b die
Bewegungsgeschwindigkeit des von einer negativen Last beaufschlagten Hydraulikzylinders
7 regelt. Das in der Ablaufseite angeordnete Senkbremsventil 15b wird somit von dem
Ansteuerdruck p
A des Steuerventils 2 geregelt, der über die Ablassleitung 22a in Abhängigkeit von
dem in der zulaufseitigen Verbraucherleitung 8a anstehenden Zulaufdruck variiert und
beeinflusst wird.
[0027] Entsprechend wird bei einer Betätigung des Steuerventils 2 durch einen in der Steuerdruckleitung
10b anstehenden hydraulischen Ansteuerdruck p
B, wobei die Verbraucherleitung 8b die Zulaufseite und die Verbraucherleitung 8a die
Ablaufseite des Hydraulikzylinders 7 bildet, das in der Ablaufseite 8a angeordnete
Senkbremsventil 15a von dem Ansteuerdruck p
B des Steuerventils 2 in Richtung der Durchflussstellung 18a beaufschlagt, wobei der
Ansteuerdruck des Senkbremsventils 15a über die Ablassleitung 22b von dem in der zulaufseitigen
Verbraucherleitung 8b anstehenden Zulaufdruck beeinflusst und variiert wird.
[0028] Bei der erfindungsgemäßen Ansteuerung der Senkbremsventile 15a, 15b wird somit das
in der entsprechenden ablaufseitigen Verbraucherleitung 8a bzw. 8b angeordnete Senkbremsventil
in der Funktion als Senkbremse zur Regelung der Bewegungsgeschwindigkeit des Hydraulikzylinders
7 beim Auftreten einer negativen Last dadurch aktiviert, dass der hydraulische Ansteuerdruck
p
B bzw. p
A des ablaufseitigen Senkbremsventils 15a bzw. 15b über die Drosselstellenkombination
21b, 23b bzw. 21a, 23a und die Sperrventile 24b bzw. 24a zu der jeweiligen Zulaufseite
abgebaut wird.
[0029] Die Drosseleinrichtungen 21a, 21b, 23a, 23b können als Blenden oder Düsen ausgebildet
sein.
[0030] Die erfindungsgemäße Steuerventileinrichtung 1 ermöglicht durch die in der Sperrstellung
17a, 17b sitzdichten Senkbremsventile 15a, 15b eine leckagefreie Absperrung des Hydraulikzylinders
7 und somit eine leckagefreie Lasthaltung. Durch die Ansteuerung des ablaufseitigen
Senkbremsventils 15a, 15b mittels des Ansteuerdrucks p
B, p
A des Steuerventils 2 wird ein stabiles Regelverhalten mit geringen Schwingungen erzielt.
Bei der erfindungsgemäßen Ansteuerung der ablaufseitigen Senkbremsventile 15a bzw.
15b treten zudem keine Leistungsverluste auf, so dass sich ein hoher Wirkungsgrad
erzielen lässt.
1. Hydraulische Steuerventileinrichtung (1) zur Steuerung eines doppeltwirkenden Hydraulikzylinders
(7) mit einem in Zwischenstellungen drosselnden Steuerventil (2), das mit einer Förderleitung
(3) einer Pumpe (4), einer zu einem Behälter (5) geführten Behälterleitung (6) und
zu dem Hydraulikzylinder (7) geführten Verbraucherleitungen (8a, 8b) in Verbindung
steht, wobei das Steuerventil (2) von jeweils einem hydraulischen Ansteuerdruck (pA; pB) in Richtung einer Steuerstellung (2b; 2d) betätigt ist, in der eine Verbraucherleitung
(8a; 8b) eine mit der Förderleitung (3) verbundene Zulaufseite und die weitere Verbraucherleitung
(8b; 8a) eine mit dem Behälter (5) verbundene Ablaufseite bildet und wobei in den
Verbraucherleitungen (8a, 8b) jeweils ein sitzdichtes Senkbremsventil (15a, 15b) zur
leckölfreien Absperrung des Hydraulikzylinders (7) angeordnet ist, das eine leckagedichte
Sperrstellung (17a, 17b) und eine Durchflussstellung (18a, 18b) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Ablaufseite angeordnete sitzdichte Senkbremsventil (15b; 15a) von dem
Ansteuerdruck (pA; pB) des Steuerventils (2) in Richtung der Durchflussstellung (18b; 18a) betätigbar ist.
2. Hydraulische Steuerventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer am Hydraulikzylinder (7) angreifenden negativen Last der das Senkbremsventil
(15b; 15a) in die Durchflussstellung beaufschlagende Ansteuerdruck (pA; pB) in Abhängigkeit von dem in der Zulaufseite des Hydraulikzylinders (7) anstehenden
Zulaufdruck beeinflussbar ist.
3. Hydraulische Steuerventileinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung des Senkbremsventils (15b; 15a) eine Vorsteuerleitung (20a; 20b) vorgesehen
ist, die von einer in Richtung einer Durchflussstellung (18b; 18a) wirkenden Steuerfläche
des Senkbremsventils (15b; 15a) zu einer den Ansteuerdruck (pA; pB) des Steuerventils (2) führenden Steuerdruckleitung (10a; 10b) geführt ist, wobei
in der Vorsteuerleitung (20a; 20b) eine Drosseleinrichtung (21a; 21b) angeordnet ist
und die Vorsteuerleitung (20a; 20b) zwischen der Drosseleinrichtung (21a; 21b) und
dem Senkbremsventil (15b; 15a) mit einer zu der Zulaufseite geführte Ablassleitung
(22a; 22b) verbunden ist, in der eine weitere Drosseleinrichtung (23a; 23b) und stromab
der weiteren Drosseleinrichtung (23a; 23b) ein in Richtung zu der Zulaufseite öffnendes
Sperrventil (24a; 24b) angeordnet ist.
4. Hydraulische Steuerventileinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosseleinrichtung (21a; 21b; 23a; 23b) als Blenden oder Düsen ausgebildet sind.