[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Backofen mit einem durch eine vorzugsweise ein
Durchsichtfenster aufweisenden Ofentür verschließbaren Garraum, der beheizbar ist
durch mindestens einen außerhalb, vorzugsweise unterhalb des Garraums angeordneten
Heizkörper.
[0002] Bei einem bekannten Herd mit Mikrowellen- und Mantelrohr-Heizeinrichtung (
DE 32 24 369 C2) soll das Niederschlagen von Wrasen an der Innenseite der Ofentür dadurch vermieden
werden, dass durch eine von einem Gebläse ausgehende Luftströmung vor der Türinnenseite
ein Schutzschirm gebildet wird, der eine Kontamination mit Wrasen während dem Garbetrieb
weitgehend verhindert. Um eine Betriebsstörung beim Garbetrieb durch zuströmende Kaltluft
auszuschließen, soll diese Luftströmung durch einen außerhalb des Garraums angeordneten
Heizkörper vorgeheizt werden. Die genannte Luftströmung wird unter Mitnahme des Wrasens
durch einen Luftauslass hindurch nach außen abgeführt, womit aber auch bei Mantelrohr-Heizbetrieb
erhitzte Prozessluft aus dem Garraum abströmt und den thermischen Haushalt im Garraum
beeinflusst und außerhalb des Herdes problematische Heißluft- und verschmutzte Wrasenströmungen
verursacht werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backofen der eingangs
genannten Art so auszubilden, dass ohne Beeinträchtigung des inneren und/oder äußeren
thermischen Energiebetriebs ein Beschlagen der insbesondere als Durchsichtfenster
ausgebildeten Innenfläche der Ofentür und damit deren Durchsicht behinderndes Kondensieren
von Prozessluft (Wrasen) an dieser Innenfläche vermieden werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Backofen der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass der mindestens eine Heizkörper durch eine Wärmeleiteinrichtung mit der den Garraum
begrenzenden Ofentürfläche vorzugsweise deren Innenfläche zu deren Erhitzung in Verbindung
steht.
[0005] Durch die Erfindung wird die Wärmeenergie des außerhalb des Garraums angeordneten
Heizkörpers, vorzugsweise der sogenannten Unterhitze dazu genutzt, um vorzugsweise
die Innenfläche der Ofentür auf eine Temperatur zu erhitzen, die zumindest annähernd
der bei Garbetrieb im Garraum herrschenden Gartemperatur entspricht. Dadurch wird
diese Türfläche, die ohne diese Maßnahme in der Regel die kühlste Garraum-Begrenzung
darstellt, auf eine Temperatur erhitzt, die ohne zusätzliche Be- und Entlüftungsmaßnahmen
eine Kondensierung des feuchten Wrasens verhindert und im Falle eines Durchsichtfensters
in der Ofentür eine volle Durchsichtbarkeit ermöglicht. Auf diese Weise wird ein Teil
der Heizenergie des genannten Heizkörpers z. B. der Unterhitze einerseits genutzt,
um ein Beschlagen der Ofentür zu verhindern und andererseits wird die Wärmeenergie
des außerhalb des Garraums angeordneten Heizkörpers z. B. der Unterhitze nicht an
außen liegende Ofengehäuseteile abgegeben, sondern in den Garprozess innerhalb des
Garraums eingebracht.
[0006] Eine wirksame Wärmeleitung vom außerhalb des Garraums angeordneten Heizkörper zur
Ofentürfläche kann erfindungsgemäß dadurch erfolgen, dass die Wärmeleiteinrichtung
gebildet ist durch die erhitzte Luft vom Heizkörper zur Ofentürfläche leitende Luftleitelemente,
wobei hierfür für die Luftströmung ein Gebläse vorgesehen sein kann. Bei Backöfen
dieser Art ist zur Abführung der im Außenbereich des Backofens bei Garbetrieb herrschenden
Wärme eine Kühleinrichtung vorgesehen, die erfindungsgemäß dazu genutzt werden kann,
dass für die Luftströmung für die Erhitzung der Innenfläche der Ofentür eine Teilströmung
eines Kühlluftgebläses des Backofens vorgesehen ist.
[0007] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass als Wärmeleiteinrichtung
die Differenz des Luftdruckes zwischen dem den Heizkörper enthaltenden Raum und dem
Garraum wirksam ist. Auf diese Weise wird eine Wärmeübertragung vom außen liegenden
Heizkörper zur Oberfläche der Ofentür ohne zusätzliche konstruktive Maßnahmen ermöglicht.
Vorzugsweise wird hierbei die sogenannte Unterhitze des Backofens als Wärmequelle
für die Erhitzung der Ofentürfläche verwendet, die ohnehin bei üblichen Backöfen für
die Erhitzung des Garraums von unten her vorgesehen ist.
[0008] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachstehend erläutert.
[0009] Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Schnittansicht des Backofens;
- Figur 2
- die Frontansicht des Backofens gemäß Figur 1 ohne frontseitige Ofentür.
[0010] Der Backofen gemäß den Figuren besitzt einen quaderförmigen Garraum 1, dessen Beschickungsöffnung
durch eine Ofentür 2 verschließbar ist und in der Schließstellung an einer z. B. umlaufenden
Dichtung 3 am Garraumflansch 4 anliegt. Die Ofentür 2 besitzt ein aus Glasscheiben
gebildetes Durchsichtfenster, dessen innere Glasscheibe 5 mit der Innenfläche 6 den
Garraum 1 begrenzt. An der Rückseite des Garraums 1 befindet sich hinter einer Prallwand
7 ein Umluftgebläse 8 mit einem Ringheizkörper. Unterhalb des Garraumbodens 9 ist
angeordnet ein, eine sogenannte Unterhitze darstellender außenliegender Heizkörper
10. Der Raum 11 zwischen Garraumboden 9 und einem unteren Gehäuse- oder Garraumteil
ist lüftungstechnisch angeschlossen an ein nur beispielhaft angedeutetes Gebläse 13
z. B. ein Kühlluftgebläse, das außerhalb des Garraums 1 beispielsweise in einem oberen
Schalterraum des Backofens angeordnet sein kann und mit einem Luftführungszweig an
den Raum 11 angeschlossen sein kann. Am frontseitigen Ende des Raums 11 befinden sich
in Richtung der Ofentür 2 gerichtete Strömungsöffnungen 14 z. B. in Form von mehreren
Aussparungen im Garraumboden 9. Diese Strömungsöffnungen 14 bilden eine Wärmeleiteinrichtung
für die Übertragung der vom Heizkörper 10 ausgehenden Wärme zur Innenfläche 6 der
Ofentür 2.
[0011] Im Garbetrieb, also bei hoher Gartemperatur im Garraum 1 stellt die Ofentür 2 in
der Regel die kühlste Begrenzung des Garraums 1 dar, verbunden mit einer Kondensation
des feuchten Wrasens an der Innenfläche 6 der Ofentür 2 und mit einer Behinderung
der Durchsicht durch das Durchsichtfenster hindurch.
[0012] Um dies zu vermeiden, wird mittels der Wärmeleiteinrichtung 14 durch den Heizkörper
10 erhitzte Luft gegen die Innenfläche 6 der Ofentür 2 geblasen, wie durch Richtungspfeile
in den Figuren verdeutlicht. Dadurch wird diese Innenfläche 6 auf eine Temperatur
erhitzt, die im Wesentlichen der Prozesstemperatur im Garraum 1 entspricht und somit
zumindest ein großes Temperaturgefälle und damit ein Niederschlagen des Wrasens an
der Ofentür 2 verhindert wird.
[0013] Selbstverständlich kann eine Wärmeleiteinrichtung auch auf eine andere als der beschriebenen
Weise ausgebildet sein, z. B. durch natürliche Luftkonvektion zwischen dem Raum 11
und dem Garraum 1, etwa begünstigt durch einen Saugeffekt zwischen dem Raum 11 und
einem niedrigeren Luftdruck im Garraum 1 oder mittels einem mechanischen z. B. folienartigen
Wärmeleitmittel zwischen Raum 11 und Ofentür 2.
1. Backofen mit einem durch eine vorzugsweise ein Durchsichtfenster aufweisenden Ofentür
(2) verschließbaren Garraum (1), der beheizbar ist durch mindestens einen außerhalb,
vorzugsweise unterhalb des Garraums (1) angeordneten Heizkörper (10), dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Heizkörper (10) durch eine Wärmeleiteinrichtung (14) mit der
den Garraum (1) begrenzenden Ofentürfläche vorzugsweise der Innenfläche (6) zu deren
Erhitzung in Verbindung steht.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleiteinrichtung (14) gebildet ist durch die erhitzte Luft vom Heizkörper
(10) vorzugsweise von der Unterhitze zur Ofentürfläche leitende Luftleitelemente (14).
3. Backofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Luftströmung ein Gebläse (13) vorgesehen ist.
4. Backofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Luftströmung eine Teilströmung eines Kühlluftgebläses des Backofens vorgesehen
ist.
5. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Wärmeleiteinrichtung die Differenz des Luftdruckes zwischen dem den Heizkörper
(10) enthaltenden Raum (11) und dem Garraum (1) wirksam ist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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