Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines mit einem Sauggebläse ausgestatteten
Staubsaugers, bei welchem insbesondere die Betriebsdauer des Sauggebläses erfasst
wird. Die Erfindung betrifft ferner einen Staubsauger mit einem Sauggebläse, wobei
der Staubsauger mit einem Zeitglied zur Erfassung der Betriebsdauer ausgestattet ist.
Stand der Technik
[0002] Ein Verfahren und Staubsauger der eingangs genannten Art sind aus der japanischen
Patentanmeldung
JP 62289216 A1 bekannt. Der dort offenbarte Staubsauger ist mit einer Einrichtung der Messung der
Betriebsdauer ausgestattet. Sobald der Staubsauger in Betrieb gesetzt wird, zählt
die Einrichtung die Zeitdauer der Benutzung und hinterlegt diese in einem elektronischen
Speichermittel. Aus der kumulierten Benutzungsdauer wird auf die aufgenommene Staubmenge
und damit auf den Füllgrad des Staubfilterbeutels rückgeschlossen. Sobald die gemessene
Betriebsdauer seit dem letzten Reinigen des Staubsaugers einen vorgegebenen Schwellenwert
erreicht, wird diese dem Benutzer durch ein Lichtsignal mitgeteilt, so dass dieser
ein erneutes Reinigen des Staubsaugers, beispielsweise durch Austausch des Staubfilterbeutels,
vornehmen kann.
[0003] Dieses Vorgehen ist mit dem möglichen Nachteil verbunden, dass die Saugleistung zwischen
den Reinigungsvorgängen durch den steigenden Druckverlust im sich füllenden Staubfilterbeutels
abnimmt.
[0004] Ein weiteres Verfahren zum Betreiben eines Staubsaugers wird in der japanischen Patentschrift
JP 2668899 B2 beschrieben. Der aus diesem Dokument bekannte Staubsauger weist stromauf der Staubabscheideeinrichtung
einen optischen Sensor zur Erfassung der im Saugluftstrom mitgeführten Staubmenge
auf. Der Sensor besteht aus einer lichtabgebenden Einheit und einer lichtempfangenden
Einheit, zwischen denen der Saugluftstrom hindurch geführt wird. Der im Saugluftstrom
geförderte Staub wird optisch erfasst und und das Messergebnis kontinuierlich in einem
Speichermedium hinterlegt, so dass das seit dem letzten Reinigen des Staubsaugers
aufgenommene Staubvolumen errechnet werden kann. In Abhängigkeit von dem kumulierten
Staubvolumen wird die Leistung des Sauggebläses stufenweise erhöht, so dass die Saugleistung
des Staubsaugers unabhängig vom Füllgrad der Staubabscheideeinrichtung im Wesentlichen
konstant gehalten werden kann.
[0005] Dieses Verfahren erfordert durch die Notwendigkeit eines zuverlässig und genau arbeitenden
optischen Sensors einen nicht unerheblichen apparativen Aufwand.
[0006] Ein weiterer Staubsauger und ein Verfahren zu seinem Betreiben sind aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2008 010 068 A1 bekannt. Bei diesem Staubsauger sind zwei Drucksensoren vorgesehen, die einerseits
den an der Saugdüse anliegenden Unterdruck und andererseits den Unterdruck im Eingangsbereich
des Sauggebläses messen und dieses Signal jeweils eigenständigen Regelkreisen zuführen.
Eine Regelungseinrichtung entscheidet, welcher der Regelkreise bei der konkreten Saugaufgabe
die Regelung der Saugleistung übernimmt. Die Leistung des Sauggebläses wird erhöht,
wenn der Staubfilterbeutel durch eine große Menge aufgenommenen Staubs einen erhöhten
Strömungswiderstand aufweist. Darüber hinaus erfolgt eine Anpassung der Saugleistung
dann, wenn die Saugdüse von einem harten Untergrund auf einen nachgiebigen Teppichboden
wechselt und sich die zwischen Saugdüse und Boden widerstandsarm angesaugte Luftmenge
verringert. Durch diese Ausbildung wird einerseits eine Anpassung der Saugleistung
an unterschiedliche Bodenbeläge, weiterhin aber auch eine Veränderung in Abhängigkeit
vom Füllgrad des Saugbeutels bewirkt. Die maximale Saugleistung kann in üblicher Weise
über eine manuelle Leistungsverstellung begrenzt werden.
[0007] Auch bei diesem Staubsauger ist der apparative Aufwand relativ groß, da das dort
beschriebene Verfahren den Einsatz von zwei Drucksensoren erfordert.
Der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen apparativen Mitteln den sich
mit steigendem Füllgrad der Abscheideeinrichtung, insbesondere des Staubfilterbeutels,
erhöhenden Druckverlust auszugleichen. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde,
dem Benutzer das tatsächliche oder vermutete Erreichen einer Füllgrenze der Abscheideeinrichtung
zuverlässig mitzuteilen.
Erfindungsgemäße Lösung
[0009] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird hinsichtlich eines Verfahrens zum
Betreiben eines mit einem Sauggebläse ausgestatteten Staubsaugers, bei dem die Betriebsdauer
des Sauggebläses erfasst wird, dadurch gelöst, dass die Leistung des Sauggebläses
in Abhängigkeit von der erfassten zunehmenden Betriebsdauer erhöht wird. Mit Bezug
auf einen Staubsauger der eingangs genannten Art erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch,
dass das Sauggebläse eine Leistungssteuerung aufweist, welche mit dem Zeitglied in
Wirkzusammenhang steht. Die Leistung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die elektrische
Leistung, die das Sauggebläse aufnimmt. Im einfachsten Fall steigt die Leistung linear
mit der Betriebsdauer. Natürlich sind auch Zeit-Leistungs-Funktionen möglich, z. B.
eine stufenweise Erhöhung in Abhängigkeit der Betriebsdauer.
[0010] In einem Staubsauger schafft das Sauggebläse einen Unterdruck, um staubbeladene Saugluft
durch einen Saugkanal aufzunehmen und in einer Abscheideeinrichtung den Staub von
der Luft abzutennen. Gewöhnlich ist das Gebläse der Abscheideeinrichtung nachgeordnet.
Der der Abscheideeinrichtung vorgelagerte Saugkanal, den die Saugluft durchströmt,
um zu der Abscheideeinrichtung zu gelagen, umfasst gewöhnlich eine Saugdüse und ein
Saugrohr und/oder einen Saugschlauch. Die Abscheideeinrichtung kann z.B. einen Staubfilterbeutel
oder einen Fliehkraft- oder Zyklonabscheider umfassen. Der Erfindung liegt die Überlegung
zugrunde, dass die Betriebsdauer als Maß für die aufgenommene Staubmenge dienen kann.
Es ist ein erreichbarer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung, dass mit geringem apparativen
Aufwand der sich mit füllender Abscheideeinrichtung erhöhende Druckverlust im Strömungskanal
zwischen Saugstutzen und Sauggebläse zuverlässig kompensiert wird, so dass sich die
Saugleistung des Staubsaugers nicht oder nicht nennenswert verringert. Insbesondere
sind zu diesem Zweck keine Druck- oder Druckdifferenzmessung und somit auch kein Drucksensor
erforderlich. Weiterhin kann zur Steuerung ein gegenüber den vorbekannten Lösungen
weniger leistungsfähiger elektronischer Prozessor eingesetzt werden. Darüber hinaus
kann auf den Einsatz eines Potentiometers, das gewöhnlich zur manuellen Leistungssteuerung
durch den Benutzer vorgesehen ist, gegebenenfalls verzichtet werden. Die Eigenschaften
des zu saugenden Untergrunds, beispielsweise Nachgiebigkeit und Dichtigkeit eines
Teppichbodens, haben auf das Verfahren zudem keinen Einfluss.
[0011] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit Bezug auf ein gattungsgemäßes
Verfahren ferner dadurch gelöst, dass das Erreichen eines Schwellenwerts für eine
gemessene oder vermutete kumulierte Staubaufnahme durch eine Reduzierung der Leistung
des Sauggebläses mitgeteilt wird. Der Schwellwert für die gemessene oder vermutete
kumulierte Staubaufnahme im Sinne der Erfindung kann zum Beispiel ein Schwellwert
für die Betriebsdauer sein, wobei die Vermutung dann darin besteht, dass die Betriebsdauer
ein Maß für die kummulierte Staubaufnahme ist. Der Schwellwert für die gemessene oder
vermutete Staubaufnahme kann aber z. B. auch ein Schwellwert für eine kumulierte Staubmenge
sein, die mit Hilfe eines Mittels zur Bestimmung der in Saugluftstrom mitgeführten
Staubmenge (z. B. das aus dem erwähnten Stand der Technik bekannte optische Sensorsystem)
ermittelt wurde.
[0012] Es ist ein erreichbarer Vorteil dieses Verfahrens, dass dem Benutzer das tatsächliche
oder vermutete Erreichen einer Füllgrenze der Abscheideeinrichtung zuverlässig mitgeteilt
wird, ohne dass der Benutzer den Staubsauger im Blick haben muss. Ferner wird diese
Form der Mitteilung nicht als störend empfunden, wie dies beispielsweise bei einem
Warnton der Fall wäre.
Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
[0013] Vorteilhafte Aus- oder Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander
eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Bezugszeichen
in den Ansprüchen sind nicht einschränkend zu verstehen sondern sollen lediglich der
Lesbarkeit der Ansprüche dienen.
[0014] Die Leistung steigt mit zunehmender Betriebsdauer vorzugsweise von einer vorbestimmten
Mindestleistung zu einer vorbestimmten Maximalleistung. Vorzugsweise entspricht die
Leistung bei der Aufnahme des Betriebs nach einem Reinigen des Staubsaucers die Mindestleitung
und wird mit zunehmender Betriebsdauer des Staubsaugers bis hin zur Maximalleistung
erhöht. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist mit einem Reinigen oder einem Reinigungsvorgang
des Staubsaugers ein Entleeren der Abscheideeinrichtung, z. B. durch Austausch des
Staubfilterbeutels oder ein Entleeren des Abscheideraums eines Fliehkraft- oder Zyklonabscheiders,
gemeint. Es ist bevorzugt, dass dem Benutzer das Erreichen eines Schwellenwerts für
die Betriebsdauer durch ein Signal mitgeteilt wird. Der Benutzer ist somit nicht gehalten,
die seit dem letzten Reinigen des Staubsaugers verstrichene Zeitdauer zu verfolgen,
sondern wird ausdrücklich auf das Erfordernis eines erneuten Reinigens aufmerksam
gemacht. Ein zur Durchführung dieses Verfahrens geeigneter Staubsauger ist vorzugsweise
mit einem Signalmittel zum Anzeigen des Erreichens eines Schwellenwerts für die Betriebsdauer
ausgestattet. Das Signalmittel kann z. B. ein Leuchtmittel und/oder ein akustisches
Signal sein. Das Signal kann auch darin bestehen, dass die Leistung des Sauggebläses
nicht mehr weiter erhöht, sondern zum Zeichen, dass der Schwellwert erreicht oder
überschritten ist, reduziert wird.
[0015] Weiterhin ist mit Vorteil vorgesehen, dass der Staubgehalt im Saugluftstrom bestimmt
und der Schwellenwert für die Betriebsdauer und/oder die betriebsdauerabhängige Steuerung
der Leistung des Sauggebläses in Abhängigkeit vom gemessenen Staubgehalt verändert
wird. Beispielsweise kann, wenn die Leistung linear zur Betriebsdauer erhöht wird,
die Steigung des linearen Zusammenhangs vom gemessenen Staubgehalt, vorzugsweise vom
über die Betriebsdauer gemittelten gemessenen Staubgehalt abhängig gemacht werden.
Vorzugsweise ist die Steigung proportional zum gemessenen Staubgehalt, besonders vorzugsweise
zum dem über die Betriebsdauer gemittelten gemessenen Staubgehalt. Bei einer stufenweisen,
betriebsdauerabhängigen Leistungserhöhung kann die Höhe der Stufen (vorzugsweise proportional)
oder der zeitliche Abstand der Stufen (vorzugsweise anti-proportional) in Abhängigkeit
vom gemessenen Stabgehalt, vorzugsweise zum dem über die Betriebsdauer gemittelten
gemessenen Staubgehalt angepasst werden. Bei staubgehaltabhängiger Anpassung des Schwellwerts
ist erreichbar, dass der vermutete Füllgrad der Abscheideeinrichtung genauer mit ihrem
tatsächlichen Füllgrad übereinstimmt, so dass der zeitliche Abstand zwischen zwei
Reinigungsvorgängen am Staubsauger erhöht werden kann, falls der Saugluftstrom zuvor
nur eine relative geringe Staubmenge mitgeführt hat. Ist die Staublast im Saugluftstrom
hingegen relativ hoch, wird ein Reinigungsvorgang am Staubsauger eher erforderlich
und angezeigt. Der Schwellwert wird vorzugsweise durch Extrapolation des Funktionszusammenhangs
zwischen Betriebsdauer und Leistung ermittelt. Er ist vorzugsweise der Zeitpunkt,
zu dem die maximale Leistung erreicht wird. Ein zur Durchführung dieses Verfahrens
geeigneter Staubsauger ist vorzugsweise mit Mitteln zur Bestimmung der im Saugluftstrom
mitgeführten Staubmenge ausgestattet, welche mit einer Einrichtung zur Leistungsregelung
und/oder dem Zeitglied in Wirkzusammenhang stehen. Diese Mittel können, wie aus dem
Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus einem optischen Sensorsystem bestehen.
[0016] In einer alternativen Ausführung der Erfindung wird der Staubgehalt im Saugluftstrom
nicht zur Festlegung des Funktionszusammenhangs zwischen Betriebsdauer und Leistung
für die betriebsdauerabhängige Leistungssteigerung und/oder zur Festlegung des Schwellwerts
herangezogen. Auch ein von einem Staubgehalt abgeleiteter Wert, z. B. der kumulative
Staubgehalt, wird vorzugsweise nicht herangezogen.
[0017] Weiterhin ist bevorzugt, dass die zuvor erfasste Betriebsdauer des Sauggebläses bei
einem Reinigen des Staubsaugers vorzugsweise automatisch zurückgesetzt wird. Dadurch
ist erreichbar, dass das Verfahren wieder beginnend mit der Mindestleistung ausgeführt
werden kann. Die Betriebsdauer ist demnach die Betriebsdauer nach dem letzten Zurücksetzen.
Hierdurch werden der Benutzer oder die Steuerung des Staubsaugers davon entlastet,
die Betriebsdauer seit dem letzten Reinigen des Staubsaugers aus der aktuellen Gesamtbetriebszeit
des Staubsaugers und der Gesamtbetriebsdauer zum Zeitpunkt des letzten Reinigens des
Staubsaugers zu errechnen. Ein hierzu geeigneter Staubsauger ist vorzugsweise mit
Mitteln zum Zurücksetzen des Zeitglieds versehen, beispielsweise mit einem einfachen
Schalter, welcher vom Benutzer nach erfolgtem Reinigen des Staubsaugers betätigt wird.
Alternativ kann auch eine elektronische Detektion, beispielsweise durch einen Unterdruckschalter,
erfolgen. Mit besonderem Vorteil hingegen stehen die Mittel zum Zurücksetzen des Zeitglieds
mit einer Einrichtung zur Erfassung eines Reinigungsvorgangs am Staubsaugers in Wirkzusammenhang,
so dass das Zurücksetzen komfortabel und zuverlässig ohne weiteres Zutun des Benutzers
erfolgt.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich mit Vorteil ferner dadurch aus, dass
die Zeitabstände zwischen aufeinander folgenden Reinigungsvorgängen gemittelt werden
und der Mittelwert als Schwellenwert für die Betriebsdauer und/oder zur betriebsdauerabhängigen
Steuerung der Leistung des Sauggebläses herangezogen wird. Auf diese Weise fließt
die normale Staubbelastung im üblichen Arbeitsumfeld des Staubsaugers in die Abschätzung
des Füllgrads des Staubsammelraums der Abscheideeinrichtung ein. Dabei ist der Staubsammelraum
in der Regel zur Aufnahme eines Staubfilterbeutel vorgesehen. Grundsätzlich kann die
Erfindung jedoch auch bei Staubsaugern eingesetzt werden, die einen Fliehkraft- oder
Zyklonabscheider aufweisen. Ein hierzu geeigneter Staubsauger ist vorzugsweise gekennzeichnet
durch Mittel zur Mittelung der vom Zeitglied erfassten Betriebsdauer zwischen aufeinander
folgenden Reinigungsvorgängen am Staubsauger.
[0019] Bevorzugt ist ferner ein Verfahren, bei welchem die gewünschten Saugleistung eingestellt
und der Schwellenwert für die Betriebsdauer und/oder die korrigierte, also den vermuteten
Druckverlust in der Abscheideeinrichtung berücksichtigende Leistung des Sauggebläses
in Abhängigkeit von der gewünschten Saugleistung verändert werden. Hierdurch wird
die erhöhte Staubaufnahme bei hoher Saugleistung des Staubsaugers und dem dadurch
schneller fortschreitenden Füllen des Staubfilterbeutels berücksichtigt. Ein hierzu
geeigneter Staubsauger weist vorzugsweise Mittel zur Einstellung der gewünschten Saugleistung
auf, mittels derer der Schwellenwert für die Betriebsdauer und/oder die Leistung des
Sauggebläses in Abhängigkeit von der gewünschten Saugleistung veränderbar ist.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0020] Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
mit weiteren Einzelheiten näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine seitliche Ansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Staubsaugers mit schematischer
Darstellung des Gehäuseinneren;
- Fig. 2:
- ein Leistungs/Zeit-Diagramm nach einer ersten Ausbildung der Erfindung;
- Fig. 3:
- ein Leistungs/Zeit-Diagramm nach einer zweiten Ausbildung der Erfindung;
- Fig. 4:
- ein Leistungs/Zeit-Diagramm nach einer dritten Ausbildung der Erfindung; und schließlich
- Fig. 5:
- ein Leistungs/Zeit-Diagramm nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
[0022] Der in Figur 1 gezeigte Staubsauger 1 besteht aus einem Aggregateträger 2, dessen
Gehäuse 3 ein elektromotorisch angetriebenes Sauggebläse 4 aufnimmt. Das Sauggebläse
4 ist stromauf mit einer Abscheideeinrichtung 5 strömungsverbunden, welcher einen
auswechselbaren Staubfilterbeutel 6 aufnimmt. In den Staubfilterbeutel 6 mündet ein
in das Gehäuse 3 eingelassener Saugkanal 7 ein, der seinerseits über einen flexiblen
Saugschlauch 8 und ein teleskopierbares Saugrohr 9 mit einer Saugdüse 10 zusammenwirkt.
Zur Bearbeitung von Bodenbelägen wird die Saugdüse 10 auf den zu säubernden Untergrund
aufgesetzt und nach dem Einschalten des Sauggebläses 4 vor und zurück bewegt. Der
auf dem Boden befindliche Staub wird zusammen mit bodennaher Luft in die Abscheideeinrichtung
5 gesaugt und im Staubfilterbeutel 6 abgeschieden, wobei sich im Strömungskanal zwischen
Saugdüse 10 und Abscheideeinrichtung 5 ein Unterdruck ausbildet. Der gereinigte Luftstrom
wird durch das Sauggebläse 4 geführt und entweicht durch eine Abluftöffnung 11 im
Gehäuse 3 in Richtung des Pfeils 12. Das Gehäuse 3 weist einen nicht gezeigten Deckel
auf, nach dessen Öffnen die Abscheideeinrichtung 5 und damit auch der dort befindliche
Staubfilterbeutel 6 zugänglich werden.
[0023] Im Aggregateträger 2 ist ein Zeitglied 13 angeordnet, welches beim Einschalten des
Sauggebläses 4 aktiviert wird und dessen Betriebsdauer bestimmt und aufsummierend
speichert. Das Zeitglied 13 ist mit einer Einrichtung 14 zur Erfassung eines Reinigungsvorgangs
am Staubsauger 1 wirkverbunden, wobei das Reinigen im Ausführungsbeispiel insbesondere
den Austausch des Staubfilterbeutels 6 umfasst. Beim Einsetzen eines neuen Staubfilterbeutel
6 gibt die Einrichtung 14 ein Signal an das Zeitglied 13, welches die bis dahin gespeicherte
Betriebsdauer des Sauggebläses 4 löscht. Wird das Sauggebläse 4 wieder in Betrieb
genommen, beginnt die Bestimmung der Betriebsdauer erneut und wird an eine Leistungssteuerung
15 des Sauggebläses 4 übermittelt, welche dessen Leistung in Abhängigkeit von der
seit der letzten Wartung, also dem letzten Auswechseln des Staubfilterbeutels, des
Staubsaugers 1 kumulierten Betriebszeit heraufsetzt und somit den vermuteten Druckverlust
im Strömungskanal durch den sich füllenden Staubfilterbeutel 6 ganz oder teilweise
ausgleicht.
[0024] Figur 2 zeigt den Verlauf der Gebläsespannung U als Maß für die Leistung des Sauggebläses
4 in Abhängigkeit von der Betriebsdauer (Zeit t) seit dem letzten Wechsel des Staubfilterbeutels
6 bei einer besonders einfachen Ausführung der vorliegenden Erfindung. Wie aus Fig.
2 ersichtlich, wird die Leistung des Sauggebläses 4, ausgehend von einer Anfangsleistung,
mit zunehmender Betriebsdauer ausgehend von einer Mindestleistung 16 linear kontinuierlich
erhöht, bis zum Zeitpunkt t1 die maximal mögliche Gebläseleistung 17 erreicht ist.
Es ist dabei unerheblich, ob der Staubsauger 1 in diesem Zeitintervall fortlaufend
oder mit zeitlichen Unterbrechungen betrieben wird. Mit dem Erreichen des Schwellenwerts
t1 oder einem eine Toleranzzeit berücksichtigenden, verzögerten Schwellenwert t2 wird
vom Staubsauger 1 ein optisches, taktiles oder akustisches Signal abgegeben, welches
den Benutzer auf die vermutete Notwendigkeit des Reinigens des Staubsaugers 1 durch
Austausch des Staubfilterbeutels 6 aufmerksam macht.
[0025] Bei dem Vorgehen nach Figur 3 wird anstelle eines üblichen Signal zur Indikation
des erforderlichen Wechsels des Staubfilterbeutels 6 zum Zeitpunkt t2 die Leistung
des Sauggebläses deutlich, aber nicht vollständig reduziert, wodurch die Abgabe möglicherweise
als störend empfundener Signale vermieden wird. Das Sauggebläse 4 läuft mit stark
verringerter, aber weiterhin wahrnehmbarer Leistung weiter, um den Eindruck eines
Gerätedefekts zu vermeiden.
[0026] Falls der Staubsauger 1 mit Mittel zur Einstellung der gewünschten Saugleistung ausgestattet
ist, beispielsweise mit einem vom Benutzer zu bedienenden, auf ein Potentiometer wirkenden
Stellrad, kann diese Saugleistungseinstellung bei der Bestimmung des Schwellenwerts
t1 für die Betriebsdauer berücksichtigt werden (Fig. 4). Wird vom Benutzer durchgehend
eine niedrige Saugleistung angefordert (Kurve A), wird eine spätere Füllung des Staubfilterbeutels
6 vermutet, so dass der Schwellenwert t1" zeitlich nach hinten verschoben werden kann.
Ist jedoch stets eine hohe Saugleistung gewünscht (Kurve B), wird der Schwellenwert
t1' früher erreicht. Es versteht sich, dass auch wechselnde Vorgaben an die Saugleistung
in die Berechnung des Schwellenwerts t1 einfließen können.
[0027] Fig. 5 zeigt ein mögliches Leistungs/Zeit-Diagramm für einen Staubsauger, der mit
Mitteln zur Bestimmung der im Saugluftstrom mitgeführten Staubmenge versehen ist.
Im Ausführungsbeispiel weist der Saugluftstrom dieses Staubsaugers zunächst einen
relativ geringen Staubgehalt auf, wodurch sich ein Schwellenwert t1' extrapolieren
lässt. Nach einer Betriebsdauer t3 nimmt der Staubgehalt deutlich zu. Die Leistung
des Sauggebläses wird nachfolgend schneller angehoben, wobei der Schwellenwert t1"
zügiger erreicht wird.
[0028] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichen
[0029]
- 1
- Staubsauger
- 2
- Aggregateträger
- 3
- Gehäuse
- 4
- Sauggebläse
- 5
- Abscheideeinrichtung
- 6
- Staubfilterbeutel
- 7
- Saugkanal
- 8
- Saugschlauch
- 9
- Saugrohr
- 10
- Saugdüse
- 11
- Abluftöffnung
- 12
- Pfeil (Abluftstrom)
- 13
- Zeitglied
- 14
- Einrichtung (zur Erfassung eines Reinigungsvorgangs)
- 15
- Leistungssteuerung
- 16
- Mindestleistung
- 17
- Maximalleistung
- t
- Betriebsdauer
- t1
- Schwellenwert (für die Betriebsdauer t)
- t1'
- Schwellenwert (für die Betriebsdauer t)
- t1"
- Schwellenwert (für die Betriebsdauer t)
- t2
- Schwellenwert (für die Betriebsdauer t)
- t3
- Zeitpunkt (einer erhöhten Staubaufnahme)
1. Verfahren zum Betreiben eines mit einem Sauggebläse (4) ausgestatteten Staubsaugers
(1), bei dem die Betriebsdauer (t) des Sauggebläses (4) erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistung des Sauggebläses (4) in Abhängigkeit von der erfassten zunehmenden Betriebsdauer
(t) des Staubsaugers (1) erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Benutzer das Erreichen eines Schwellenwerts (t1, t1', t1", t2) für die Betriebsdauer
(t) durch ein Signal mitgeteilt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubgehalt im Saugluftstrom bestimmt und die betriebsdauerabhängige Erhöhung
der Leistung des Sauggebläses (4) und/oder der Schwellenwert (t1, t1', t1", t2) für
die Betriebsdauer (t) in Abhängigkeit von einem gemessenen Staubgehalt verändert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubgehalt im Saugluftstrom nicht zur Festlegung des Funktionszusammenhangs
zwischen Betriebsdauer und Leistung für die betriebsdauerabhängige Leistungssteuerung
und/oder zur Festlegung des Schwellwerts herangezogen wird.
5. Verfahren zum Betreiben eines Staubsaugers (1), dadurch gekennzeichnet, dass, vorzugsweise in Anschluss an ein Verfahren nach Anspruch 1, das Erreichen eines
Schwellenwerts (t1, t1', t1", t2) für eine gemessene oder vermutete kumulierte Staubaufnahme
durch eine Reduzierung der Leistung des Sauggebläses (4) mitgeteilt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zuvor erfasste Betriebsdauer (t) des Sauggebläses (4) bei einem Reinigen des
Staubsaugers (1) vorzugsweise automatisch zurückgesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitabstände zwischen aufeinander folgenden Reinigungsvorgängen gemittelt werden
und der Mittelwert als Schwellenwert (t1, t1', t1", t2) für die Betriebsdauer (t)
und/oder zur Steuerung der Leistung des Sauggebläses (4) herangezogen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gewünschten Saugleistung eingestellt und der Schwellenwert (t1, t1', t1 ", t2)
für die Betriebsdauer und/oder die korrigierte Leistung des Sauggebläses (4) in Abhängigkeit
von der gewünschten Saugleistung verändert werden.
9. Staubsauger (1) mit einem Sauggebläse (4), wobei der Staubsauger (4) mit einem Zeitglied
(13) zur Erfassung der Betriebsdauer (t) ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Sauggebläse (4) eine Leistungssteuerung (15) aufweist, welche mit dem Zeitglied
(13) in Wirkzusammenhang steht.
10. Staubsauger nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein Signalmittel zum Anzeigen des Überschreitens eines Schwellenwerts (t1, t1', t1",
t2) für die Betriebsdauer.
11. Staubsauger nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch Mittel zur Bestimmung der im Saugluftstrom mitgeführten Staubmenge, welche mit der
Leistungssteuerung (15) des Sauggebläses (4) und/oder dem Zeitglied (13) in Wirkzusammenhang
stehen.
12. Staubsauger nach einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch Mittel zum Zurücksetzen des Zeitglieds (13).
13. Staubsauger nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Zurücksetzen des Zeitglieds (13) mit einer Einrichtung (14) zur Erfassung
eines Reinigungsvorgangs am Staubsaugers (1) in Wirkzusammenhang stehen.
14. Staubsauger nach einem der Ansprüche 9 bis 13, gekennzeichnet durch Mittel zur Mittlung der vom Zeitglied erfassten Betriebsdauer (t) zwischen aufeinander
folgenden Reinigungsvorgängen am Staubsauger (1).
15. Staubsauger nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubsauger (1) Mittel zur Einstellung der gewünschten Saugleistung aufweist,
mittels derer der Schwellenwert (t1, t1', t1", t2) für die Betriebsdauer (t) und/oder
die korrigierte Leistung des Sauggebläses (4) in Abhängigkeit von der gewünschten
Saugleistung veränderbar ist.