[0001] Die Erfindung betrifft einen Strahlkopf zum Emittieren eines Strahlmittels in einem
Druckluftstrom, wenigstens umfassend:
ein Strahlkopfgehäuse, das mit einer Strahlmittelzuführungsleitung und einer Luftzuführungsleitung
zu verbinden ist, die in wenigstens einen Luftzuführungskanal übergeht;
eine Strahldüse mit einer Düsenbohrung, deren im Strahlkopfgehäuse liegendes Ende
mit einer Einlauföffnung versehen ist;
ein mit der Strahlmittelzuführungsleitung zu verbindendes Strahlmittelzuführelement,
dessen Längsachse mit der Längsachse der Strahldüse fluchtet und das mit einer Strahlmittelzuführdüsenspitze
vor der Einlauföffnung der Strahldüse mündet,
ein Käfigelement mit wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung, das das Strahlmittelzuführelement
umgibt und das in einer Aufnahmebohrung des Gehäuses gelagert ist, in welcher der
Luftzuführungskanal mündet, wobei eine vordere Trichterringscheibe des Käfigelements
eine kegeltrichterförmige Öffnung aufweist, in welche hinein sich eine kegelförmige
Strahlmittelzuführdüsenspitze des Strahlmittelzuführelements erstreckt, wobei zwischen
dem Innendurchmesser der vorderen Trichterringscheibe und dem Außendurchmesser des
Strahlmittelzuführelements ein innerer, kegelmantelförmiger Ringspalt ausgebildet
ist.
[0002] Strahlköpfe dienen dazu, Strahlmittel zuzuführen, mit Druckluft zu vermischen und
das Gemisch dann mit hoher Geschwindigkeit durch die Düsenbohrung auszustoßen, um
eine Werkstückoberfläche zu bearbeiten.
[0003] Bei einem in der
DE 201 06 816 U1 offenbarten Strahlkopf erfolgt die Strahlmittelzuführung durch ein Strahlmittelzuführelement,
welches in Flucht mit der Düsenbohrung liegt. Das Strahlmittelzuführelement mündet
in einer Mischkammer im Gehäuse. Druckluft wird seitlich in die Mischkammer eingeblasen,
reißt das Strahlmittel mit in die trichterförmige Einlauföffnung der Strahldüse und
verlässt den Strahlkopf durch die Düsenbohrung wieder. Der Bereich der Mischkammer
ist dabei sehr verschleißanfällig, da herumwirbelnde, meist abrasive Partikel sowohl
die trichterförmige Einlauföffnung der Düsenbohrung verschleißen wie auch die kegelförmig
angeschrägte Spitze des Strahlmittelzuführelements.
[0004] Mit zunehmendem Verschleiß verändern sich die Spaltweite und die Spaltform zwischen
Kegelspitze und Trichtermündung, wodurch sich wiederum bei zunehmender Betriebsdauer
die Strömungsverhältnisse des Strahlkopfes ändern. Eine Nachstellung des Spaltes ist
zeitaufwändig und kann darüber hinaus nicht durch Messinstrumente nachgeprüft werden,
da es keinen Einblick in die Kammer gibt. Beim Zerlegen der Strahlmitteldüse müssen
das Düsenelement mit Trichterbohrung und das Strahlmittelzuführelement mit Kegelspitze
getrennt entnommen werden. Außerhalb des Gehäuses kann deren Lage zueinander allerdings
nicht exakt eingestellt und geprüft werden. Das Einstellen der Strahlmitteldüse kann
also nur empirisch durch den Bediener vorgenommen werden.
[0005] Ein gattungsgemäßer Strahlkopf ist in der
DE 20 2008 016 923 U1 offenbart. Dadurch, dass bei diesem Strahlkopf das Strahlmittelzuführelement in ein
Käfigelement eingesetzt ist, das in einer Aufnahmebohrung gelagert ist, in welcher
wiederum der Luftzuführungskanal mündet, und dadurch, dass in einen Mantel des Käfigelements
wenigstens eine Luftdurchtrittsöffnung eingebracht ist, wird zwischen dem Innendurchmesser
einer Trichterringscheibe am Käfigelement und dem Außendurchmesser des Strahlmittelzuführelements
ein geometrisch genau definierter, innerer Ringspalt ausgebildet, der die Ausbildung
der Luftströmung bestimmt und damit ein konstantes Gemisch von Luft und Strahlmittel
bestimmt.
[0006] Die gerichtete Luftströmung wird also bereits am Mantel des Strahlmittelzuführelements
bewirkt und nicht erst im Bereich von dessen Mündung. Die Luftströmung kann sich also
stabilisiert ausbilden und sich dann entlang des Außenumfangs des Strahlmittelzuführelements
bewegen, bevor sie in die innere Kammer innerhalb der mit einem Verschleißschutz versehenen
Strahldüse gelangt, wo die Vermischung mit dem Strahlmittel erfolgt. Ungleichmäßigkeiten
im Ringspalt, seien sie durch lokale Abnutzungen an bestimmten Winkelpositionen bedingt
oder durch eine abnutzungsbedingt insgesamt veränderte Weite des Luftspalts, führen
entweder zum Einbruch der pneumatischen Förderung des Strahlmittels, weil der Luftstrom
nicht stark genug ist, um eine Menge von Strahlmittel mitzureißen und zu beschleunigen,
oder zu einem zu starken Verschleiß im Bereich zwischen Strahlmittelzuführdüsenspitze
und Einlaufmündung der eigentlichen Strahldüse, weil zuviel Strahlmittel angesaugt
wird. Abhilfe schafft dagegen nur der Austausch der verschlissenen Teile, also insbesondere
des Strahlmittelzuführelements, an dessen Spitze und Innenbohrung sich die stärksten
Verschleißerscheinungen im Betrieb zeigen, denn die im Strahlmittelzuführelement heran
geführte Strahlmittelmenge expandiert unmittelbar nach Passieren der Vorderkante der
Strahlmittelzuführdüsenspitze in die durch den Einlauftrichter der Düse gebildete
Kammer und prallt dabei insbesondere gegen den dünnen Kantenbereich der Spitze. Da
ohnehin nur Strahlmittelzuführelemente aus gehärteten metallischen oder keramischen
Werkstoffen, insbesondere aus Hartmetallen, eine ausreichende Standzeit besitzen,
ist der häufige Austausch des Strahlmittelzuführelements sehr kostenintensiv. Wird
der Austausch jedoch aus Kostengründen hinausgezögert, so werden auch alle anderen
an die Mischkammer zwischen Strahlmittelzuführdüsenspitze und Einlauftrichter der
Düse angrenzenden Teile massiv verschlissen bis hin zur Zerstörung des Gehäuses.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es somit, einen kostengünstigen Betrieb des Strahlkopfes
zu ermöglichen.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Strahlkopf der eingangs genannte Art dadurch gelöst,
dass das Strahlmittelzuführelement eine metallische oder keramische Außenhülse mit
einer zumindest bereichsweise kegelabschnittsförmigen Spitze und einer darin eingesetzte
Innenhülse mit einer Spitze umfasst, welche Spitzen die Strahlmittelzuführdüsenspitze
ausbilden, und dass sich die Vorderkante des kegelabschnittsförmigen Bereichs der
Spitze der Außenhülse in Strahlrichtung gesehen bis vor die Trichterringscheibe erstreckt.
[0009] Die Außenhülse tritt also mit dem Strahlmittel gar nicht in Kontakt, solange die
Innenhülse nicht völlig zerstört ist. Dadurch, dass die kegelförmige Spitze der Außenhülse
in Strömungsrichtung gesehen über die Trichterringscheibe des Käfigelements weiter
nach vorn reicht, sind diejenigen Teile, die den für die Luftströmung entscheidenden
Ringspalt definieren, verschleißgeschützt und in ihrer Lage zueinander geometrisch
exakt festgelegt.
[0010] Die Innenhülse steckt in der Außenhülse und erstreckt sich in der Länge bis über
die Außenhülse hinaus nach vorn. Dadurch können die kegelförmige Spitze der Innenhülse
und die kegelförmige Spitze der Außenhülse eine gemeinsame Spitze des Strahlmittelzuführelements
ausbilden, welche ebenfalls kegelförmig ist. Insbesondere besitzen die Teil-Spitzen
der Hülsen identische Kegelwinkel von 15' bis 50°, so dass sich eine einheitliche
Kegelfläche an der Spitze des Strahlmittelzuführelements ausbildet.
[0011] "Kegelförmig" bezeichnet im Sinne dieser Erfindung konkave wie konvexe Geometrien,
die jeweils in Form eines ringförmigen Kegelabschnitts mit im Schnitt ebenen Mantelflächen
vorliegen. Mit umfasst sind davon jedoch auch sphärisch gekrümmte Mantelflächen, also
Kugelabschnitte im streng geometrischen Sinn.
[0012] Bei dem erfindungsgemäßen Strahlkopf tritt im Betrieb ein Verschleiß überwiegend
an der Vorderkante der Spitze der Innenhülse auf, wo das Strahlmittel aus der inneren
Bohrung des Strahlmittelzuführelements tritt und zur Seite hin in die Mischkammer
im Bereich der Einlauföffnung der Strahldüse tritt, sowie an der inneren Bohrung selbst.
[0013] Ist die Innenhülse verschlissen, kann sie gemäß der Erfindung einfach ersetzt werden.
Dazu kann die Innenhülse sehr kostengünstig aus Kunststoffen gebildet werden. Insbesondere
hat sich gezeigt, dass der Verschleiß bei stark abrasiven Strahlmitteln wie Korund
durch den Einsatz gummielastischer Werkstoffe, insbesondere auch von elastischen Polyurethan-Gießharzen
mit einer Härte von ca. 40 bis 90 Shore-A, gemindert werden kann, weil diese die Energie
auftreffender Strahlmittelpartikel elastisch absorbieren und dadurch die Abrasion
der Werkstoffoberfläche gemindert wird.
[0014] Der Austausch kann einfach dadurch erfolgen, dass die Innenhülse das Strahlmittelzuführelement
nach Abnehmen der Strahlmittezuführungsleitung nach hinten heraus gezogen wird. Die
Innenhülse besitzt an diesem Ende vorzugsweise einen Bund, der nicht nur die Entnahme
aus der Außenhülse erleichtert, sondern noch weitere Vorteile bietet:
Bei der Verwendung weichelastischer Werkstoffe kann der Bund die Funktion einer Dichtscheibe
erfüllen.
In jedem Fall überdeckt der Bund die rückwärtige Stirnseite der Außenhülse und schützt
sie vor auftreffendem Strahlmittel, insbesondere wenn am Übergang von der Strahlmittelzuführungsleitung
zum Strahlmittelzuführelement ein Durchmessersprung besteht.
[0015] Möglich ist auch, die Innenhülse so auszugestalten, dass sie bei Verschleiß weiter
nach vorn geschoben werden kann. Die Kegelform kann dann im Fall von Innenhülsen aus
Kunststoff vom Benutzer selbst nachgeschnitten werden.
[0016] Bei sehr dünnen zylindrischen Innenhülsen ist es unter Umständen noch nicht einmal
erforderlich, diese an ihrem Ende mit einer Kegelform zu versehen. Es reicht aus,
dass die Innenhülse etwas über die Vorderkante der Außenhülse ragt, um diese zu schützen.
[0017] Möglich ist auch, am vorderen Ende einen kegelabschnittsförmigen Bund vorzusehen,
der sich vor die Stirnseite der Außenhülse legt und diese sehr gut vor Verschleiß
schützt.
[0018] Wesentlich ist bei allen Ausbildungen der Innen- und Außenhülse nur, dass die Außenhülse
zumindest einen kegelabschnittsförmigen Bereich besitzt, der sich in Axialrichtung
bis vor die Trichterringscheibe erstreckt. Damit ist der Ringspalt immer exakt definiert,
ganz gleich, wie im folgenden axialen Endabschnitt der Verschleißzustand des sich
anschließenden Spitzenbereichs ist. Zwar ist es für die Strömung vorteilhaft, wenn
ein durchgängiger, übergangsfreier Kegelmantel an der gesamten Spitze besteht. Entscheidend
ist aber der rückwärtige Teil am Ringspalt, wohingegen Abweichungen weiter vorn weniger
ins Gewicht fallen.
[0019] Je nach Art des Strahlmittels und je nach den sonstigen betriebswirtschaftlichen
Erwägungen können auch Innenhülsen aus Hartmetall, insbesondere aus Borcarbid, in
dieselbe Außenhülse des erfindungsgemäßen Strahlkopfes eingesetzt werden. Deren Kosten
sind zwar in der Herstellung um den Faktor 100 bis 1000 teurer als eine Innenhülse
aus thermoplastischem Kunststoff oder Gießharz, jedoch kann sich der höhere Materialpreis
dadurch amortisieren, dass durch die Verwendung hochfester Werkstoffe höhere Standzeiten
erreicht werden und damit geringere Rüst- und Montagezeiten anfallen, gerade dann,
wenn der erfindungsgemäße Strahlkopf ortsfest an schwer zugänglichen Stellen einer
Anlage installiert ist oder falls der Austausch nur unter bestimmten Schutzmaßnahmen
für das Personal möglich ist usw.
[0020] Der Anwender ist also bei der Bestückung des Strahlkopfes frei und braucht für unterschiedliche
Anwendungszwecke und Einsatzorte nicht unterschiedliche Strahlköpfe vorhalten, sondern
er kann diese mit der jeweils für seine Zwecke am wirtschaftlichsten einsetzbaren
Art von Innenhülse versehen.
[0021] Der feine Ringspalt bildet das entscheidende Strömungshindernis, über das die Luftmenge
zum Betrieb des Strahlkopfes und die Strömungsgeschwindigkeit einstellbar sind. Der
Ringspalt kann konstruktiv einfach vorgegeben werden und kann bei der Wartung nachgemessen
werden, denn das Strahlmittelzuführelement kann auch außerhalb des Gehäuses in das
Käfigelement eingesetzt werden. Die beiden Teile nehmen also, bedingt durch axiale
Festanschläge, bei der Prüfung die gleiche relative Lage zueinander ein wie im Einbauzustand
innerhalb des Gehäuses.
[0022] Vorteilhaft ist es dabei, wenn die vordere Trichterringscheibe in das Käfigelement
einsteckbar ist. Die Trichterringscheibe kann als Einzelteil wesentlich einfacher
und genauer gefertigt werden als bei einer einstückigen Ausführung des Käfigelements.
Im Verschleißfall kann die Trichterringscheibe einfach ausgetauscht werden, ohne dass
eine manuelle Einstellung oder eine Kontrolle des im Betrieb anliegenden Vakuums erforderlich
ist
[0023] Es können auch Trichterringscheiben mit verschiedenen axialen Abmäßen vorgesehen
werden, um durch Auswahl einer Trichterringscheibe den Ringspalt einzustellen.
[0024] Bevorzugt ist vorgesehen, eine einheitliche Trichterringscheibe zu fertigen und zwischen
ihr und dem Käfigelement wenigstens einen Distanzring anzuordnen, um so die Kegelfläche
in axialer Richtung nach vorn oder nach hinten zu rücken und damit den Ringspalt enger
oder weiter zu machen.
[0025] Vorzugsweise sind das Käfigelement, das Strahlmittelzuführelement und die Strahldüse
von derselben Seite der Bohrungen im Gehäuse einführbar, und zwar in dieser Reihenfolge.
Dabei erfolgt die Abstützung von Käfigelement und Strahlmittelzuführelement an einem
Lagerabsatz an der rückwärtigen Gehäuseseite, welcher eine Bohrung umschließt, durch
welche Teile des Strahlmittelzuführelement herausragen. Das Gehäuseinnere kann so
einfach gebohrt und ausgedreht werden. Wegen des festen Lageabsatzes brauchen am rückwärtigen
Ende des Gehäuses keine Deckel, Flansche oder dergleichen mehr zur Abstützung der
innen liegenden Baugruppen angebracht werden.
[0026] Das Strahlmittelzuführelement sollte einen Bund aufweisen, der an einem Festlager
am Strahlkopfgehäuse anliegt. Damit ist die axiale Position des Strahlmittelzuführelement
innerhalb des Gehäuses und darüber auch relativ zum Käfigelement festgelegt.
[0027] Die Erfindung betrifft weiterhin ein einzelnes Strahlmittelzuführelement, das als
Ersatzteil für Strahlköpfe in Bestandsanlagen geeignet ist.
[0028] Auch hierbei ergibt sich die Notwendigkeit, lange Standzeiten und/oder einen kostengünstigen
Austausch verschlissener Teile zu ermöglichen.
[0029] Die Lösung wird durch ein Strahlmittelzuführelement mit den Merkmalen des Anspruchs
10 bereitgestellt.
[0030] Auch durch ein einzelnes Strahlmittelzuführelement ergeben sich viele der vorstehend
beschriebenen Vorteile auch dann, wenn kein Strahlkopf gegeben ist, bei dem ein exaktes
Zusammenwirken des Strahlmittelzuführelements mit einem Käfigelement und einer Trichterringscheibe
besteht.
[0031] Dennoch ist den meisten handelsüblichen Strahlköpfen gemeinsam, dass bei diesen ein
Strahlmittelzuführelement mit seiner Spitze in eine Mischkammer hineinragt, in der
Strahlmittel und Druckluft gemischt werden, und in der ein entsprechend hoher Verschleiß
anfällt. Das Strahlmittelzuführelement mit der getrennt einsetzbaren Innenhülse stellt
hier die Möglichkeit dar, Verschleißteile sehr kostengünstig austauschbar zu machen,
hier also nicht das gesamte Strahlmittelzuführelement tauschen zu müssen, sondern
nur die Innenhülse.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen eines erfindungsgemäßen
Strahlkopfes und eines Strahlmittelzuführelements und mit Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert.
[0033] Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1
- einen montierten Strahlkopf im Schnitt;
- Fig. 2
- ein Detail des Strahlkopfes aus Figur 1;
- Fig. 3
- Teile des Strahlkopfes in Explosionsdarstellung und
- Fig. 4
- Teile einer weiteren Ausführungsform eines Strahlmittelzuführelements.
[0034] Figur 1 zeigt einen Strahlkopf 100, der im Wesentlichen aus einem Gehäuse 10, einer
Strahldüse 20, einem Strahlmittelzuführelement 30 und einem Käfigelement 50 besteht.
[0035] Am Gehäuse 10 ist im rückwärtigen d. h. von der Strahldüse 20 abgewandten Bereich,
ein Absatz 18 als Festlager ausgebildet, an dem das Strahlmittelzuführelement 30 anliegt.
Von hinten ist ein Adapterelement 62 einer Strahlmittelzuführungsleitung 60 mit einer
Überwurfmutter 61 auf ein Gewinde 32 am Strahlmittelzuführelement 30 aufgeschraubt.
[0036] Der innerhalb des Gehäuses 10 befindliche Teil des Strahlmittelzuführelements 30
ist in einem Käfigelement 50 aufgenommen. Dieses besitzt am vorderen Ende eine Trichterringscheibe
54, durch die eine Strahlmittelzuführdüsenspitze 31 des Strahlmittelzuführelements
30 hindurch nach vorn ragt bis in eine Mischkammer, die sich innerhalb einer konischen
Einlauföffnung 24 der Strahldüse 20 ausbildet, da dort der über eine Luftzuführungsleitung
40 in das Gehäuse 10 eingeleitete Luftstrom und das Strahlmittel vermengt werden.
[0037] Die Düsenbohrung 21 mündet an einer Mündung 22. Die Strahldüse 20 ist von vorn in
das Gehäuse 10 eingeschraubt. Gegenüber dem Käfigelement 50 erfolgt die Abdichtung
über eine Ringdichtung.
[0038] Das Strahlmittelzuführelement 30 ist durch eine Außenhülse 35 und eine darin eingesteckte
Innenhülse 36 gebildet. Beide zusammen bilden an dem in Figur 1 linken Ende eine kegelförmige
Strahlmittelzuführdüsenspitze 31 aus. Etwa in der Mitte der Länge ist ein Bund 33
an die Außenhülse angeformt, um die Lage des Strahlmittelzuführelements 30 im Gehäuse
10 exakt festlegen zu können.
[0039] Das Käfigelement 50 besitzt endseitig Ringscheiben, von denen zumindest die linke
abnehmbar ist und an ihrem Umfang die Form eines kegelabschnittsförmigen Trichters
besitzt, dessen Kegelwinkel mit dem Kegelwinkel der Strahlmittelzuführdüsenspitze
31 übereinstimmt, wie insbesondere die vergrößerte Darstellung in Figur 2 zeigt. Dadurch
bildet sich ein exakter Ringspalt zwischen der Strahlmittelzuführdüsenspitze 31 und
der Trichterringscheibe 54 aus, wobei der Ringspalt über seine gesamte axiale Länge
auch die gleiche Spaltbreite besitzt und sich damit weder verjüngt noch aufweitet.
Der weitere Vorteil besteht darin, dass Strahlmittel selbst bei vollständigem Verschleiß
nicht bis an das Käfigelement 50 ragt.
[0040] Die strichpunktierte vertikale Linie in Figur 2 markiert die Ebene der Vorderkante
der kegelförmigen Spitze 35.1 an der Außenhülse 35. Deutlich sichtbar ist, dass diese
in Strömungsrichtung vor der Stirnseite der Trichterringscheibe 54 endet.
[0041] Im Gehäuse ist eine Aufnahmebohrung vorgesehen, um das Käfigelement 50 aufzunehmen.
Im Bereich der Aufnahmebohrung im Gehäuse mündet zudem der Luftzuführungskanal 11.
[0042] Figur 3 zeigt die wesentlichen Teile des Strahlkopfes 100 in Explosionsdarstellung
in der Lage zueinander vor der Montage. Die Innenhülse besitzt hinten einen Bund 36.2,
um die axiale Lage gegenüber der Außenhülse 36 nach dem Einschieben festzulegen.
[0043] Die Trichterringscheibe 54 wird in das Käfigelement 50 eingesteckt und kann daher
im Fall eine Verschleißes ausgetaucht werden, aber auch, um durch unterschiedlich
ausgebildete Trichterringscheiben Lage und Weite des Luftspalts zu variieren.
[0044] Figur 4 zeigt eine alternativ ausgebildete Strahlmittelzuführdüsenspitze 31' eines
Strahlmittelzuführelements im Schnitt. Eine kegelförmige Spitze 35.1' einer Außenhülse
35' erstreckt sich wiederum bis über den mit der Trichterringscheibe 54 ausgebildeten
Ringspalt 52 hinaus nach vorn. Unterschiedlich zur vorstehend beschriebenen Ausführungsform
ist, dass der kegelförmige Spitzenbereich 36.1' einer Innenhülse 36' an einem Bund
36.2' ausgebildet ist, welcher eine Stirnseite 35.2' der Außenhülse 35' überdeckt
und vor Verschleiß schützt.
[0045] Die Funktion des Strahlkopfes 100 wird unter Bezug auf Figur 1 noch einmal erläutert:
Am Adapterelement 60 wird eine Strahlmittelzuführungsleitung 40 angeschlossen, über
die ein Strahlmittel, wie beispielsweise Korund, angesaugt werden kann. Unten am Gehäuse
10 wird die Luftzuführungsleitung 40 an eine Druckluftquelle angeschlossen. Sobald
der Luftstrom freigegeben ist, strömt Druckluft über den Luftzuführungskanal 11 und
von dort in den äußeren Ringspalt 55, anschließend durch die Luftdurchtrittsöffnungen
51 des Käfigelements 50, durch den inneren Ringkanal 53 bis in den Ringspalt 52 zwischen
der Trichterringscheibe 54 vorn am Käfigelement 50 und der kegelförmig ausgebildeten
Strahlmittelzuführdüsenspitze 31 des Strahlmittelzuführelements 30. Außerdem liegt
die kegelförmig ausgebildeten Strahlmittelzuführdüsenspitze 31 der Trichteröffnung
24 der Strahldüse 20 gegenüber, sodass dort ein abgeschrägter Luftkanal ausgebildet
ist, durch welchen die Luftströmung in die Düsenbohrung 21 geleitet wird.
[0046] Der Überdruck im Bereich der Einlauföffnung 24 führt dazu, dass im Strahlmittelzuführelement
30 ein geringerer Druck anliegt und es somit zur Ansaugung von Strahlmittel über die
Strahlmittelzuführleitung kommt. Das Strahlmittel wird dann innerhalb der bei der
Trichteröffnung 24 gebildeten Mischkammer im Inneren des Strahlkopfes 100 verwirbelt
und gelangt durch die Düsenbohrung 21 bis zur Mündung 22.
1. Strahlkopf (100) zum Emittieren eines Strahlmittels in einem Druckluftstrom, wenigstens
umfassend:
- in Strahlkopfgehäuse (10), das mit einer Strahlmittelzuführungsleitung (60) und
einer Luftzuführungsleitung (40) zu verbinden ist, die in wenigstens einen Luftzuführungskanal
(11) übergeht;
- eine Strahldüse (20) mit einer Düsenbohrung (21), deren im Strahlkopfgehäuse (10)
liegendes Ende mit einer Einlauföffnung (24) versehen ist;
- ein mit der Strahlmittelzuführungsleitung zu verbindendes Strahlmittelzuführelement
(30), dessen Längsachse mit der Längsachse der Strahldüse (20) fluchtet und das mit
einer Strahlmittelzuführdüsenspitze (31) vor der Einlauföffnung (24) der Strahldüse
(20) mündet,
- ein Käfigelement (50) mit wenigstens einer Luftdurchtrittsöffnung (51), das das
Strahlmittelzuführelement (30) umgibt und das in einer Aufnahmebohrung des Gehäuses
gelagert ist, in welcher der Luftzuführungskanal (11) mündet,
wobei eine vordere Trichterringscheibe (54) des Käfigelements (50) eine kegeltrichterförmige
Öffnung aufweist, in welche hinein sich eine kegelförmige Strahlmittelzuführdüsenspitze
(31; 31') des Strahlmittelzuführelements (30) erstreckt, wobei zwischen dem Innendurchmesser
der vorderen Trichterringscheibe (54) und dem Außendurchmesser des Strahlmittelzuführelements
(30) ein innerer, kegelmantelförmiger Ringspalt (52) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlmittelzuführelement (30) eine metallische oder keramische Außenhülse (35;
35') mit einer zumindest bereichsweise kegelabschnittsförmigen Spitze (35.1; 35.1')
und einer darin eingesetzte Innenhülse (36; 36') mit einer Spitze (36.1; 36.1') umfasst,
welche Spitzen (35.1, 36.1; 35.1', 36.1') die Strahlmittelzuführdüsenspitze (31; 31')
ausbilden, und dass sich die Vorderkante des kegelabschnittsförmigen Bereichs der
Spitze (35.1; 35.1') der Außenhülse (35; 35') in Strahlrichtung gesehen bis vor die
Trichterringscheibe (54) erstreckt.
2. Strahlkopf (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Spitzen (35.1, 36.1) der Innen- und der Außenhülse (35, 36; 35', 36') jeweils
kegelabschnittsförmig ausgebildet sind und den gleichen Kegelwinkel aufweisen.
3. Strahlkopf (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegelwinkel zwischen 15° und 50° beträgt.
4. Strahlkopf (100) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (36; 36') aus Hartmetall, insbesondere aus Borcarbid, besteht.
5. Strahlkopf (100) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (36; 36') aus einem weichgummiartigen Werkstoff, insbesondere aus
einem elastomeren Polyurethan-Gießharz mit einer Härte von 40 ... 90 Shore-A, besteht.
6. Strahlkopf (100) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (36; 36') sich über die gesamte Länge der Außenhülse (35; 35') erstreckt
und an wenigstens einem Ende einen durch einen Bund (36.2, 36.2') vergrößerten Durchmesser
aufweist.
7. Strahlkopf (100) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Trichterringscheibe (54) in das Käfigelement (50) einsteckbar ist.
8. Strahlkopf (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der vorderen Trichterringscheibe (54) und dem Käfigelement (50) wenigstens
ein Distanzring angeordnet ist.
9. Strahlkopf (100) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Käfigelement (50), das Strahlmittelzuführelement (30) und die Strahldüse (20)
von derselben Seite des Gehäuses (10) in die Gehäusebohrung einführbar sind.
10. Strahlkopf (100) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlmittelzuführelement (30) einen Bund (33) aufweist, der an einem Festlager
(18) am Strahlkopfgehäuse (10) anliegt.
11. Strahlmittelzuführelement (30) für einen Strahlkopf (100) zum Emittieren eines Strahlmittels
in einem Druckluftstrom mit einer kegelabschnittsförmigen Strahlmittelzuführdüsenspitze
(31), dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlmittelzuführelement (30) eine metallische oder keramische Außenhülse (35;
35') mit einer zumindest bereichsweise kegelabschnittsförmigen Spitze (35.1; 35.1')
und einer darin eingesetzte Innenhülse (36; 36') mit einer Spitze (36.1; 36.1') umfasst,
welche Spitzen (35.1, 36.1; 35.1', 36.1') gemeinsam die Strahlmittelzuführdüsenspitze
(31; 31') ausbilden.
12. Strahlmittelzuführelement (30) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass beide Spitzen (35.1, 36.1) der Innen- und der Außenhülse (35, 36; 35', 36') jeweils
kegelabschnittsförmig ausgebildet sind und den gleichen Kegelwinkel aufweisen.
13. Strahlmittelzuführelement (30) nach wenigstens einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (36; 36') aus Hartmetall, insbesondere aus Borcarbid, besteht.
14. Strahlmittelzuführelement (30) nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (36; 36') aus einem weichgummiartigen Werkstoff, insbesondere aus
einem elastomeren Polyurethan-Gießharz mit einer Härte von 40 bis 90 Shore-A, besteht.
15. Strahlmittelzuführelement (30) nach wenigstens einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (36; 36') sich über die gesamte Länge der Außenhülse (35; 35') erstreckt
und an wenigstens einem Ende einen durch einen Bund (36; 36.2') vergrößerten Durchmesser
aufweist.