[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hohlleitereinkopplung, insbesondere für ein
Radar-Füllstandmessgerät, mit einem Hohlleiter, einer Trägerplatte und wenigstens
einer Speiseleitung, wobei der Hohlleiter auf der ersten Seite der Trägerplatte auf
die Trägerplatte aufgesetzt ist, die Speiseleitung auf und/oder in der Trägerplatte
in den Innenbereich des Hohlleiters geführt ist und die Speiseleitung mit einem Ende
im Innenbereich des Hohlleiters endet.
[0002] Derartige Hohlleitereinkopplungen sind in der Hochfrequenztechnik seit langem bekannt
und sie werden als Schnittstelle zwischen einer ein elektromagnetisches Signal erzeugenden
Elektronikeinrichtung und der Einspeisung des leitungsgeführten Signals in den Innenraum
des Hohlleiters verwendet. Bei aus dem Stand der Technik bekannten Hohlleitereinkopplungen
besteht die Trägerplatte üblicherweise aus einer aus der Schaltungstechnik bekannten
Platine, wobei die Speiseleitung häufig als Mikrostreifenleitung ausgeführt ist und
durch eine Ausnehmung in dem Hohlleiter in den Innenraum des Hohlleiters geführt wird,
wo sich die leitungsgeführte elektromagnetische Welle von der Speiseleitung trennt
und sich als geführte elektromagnetische Welle in dem Hohlleiter ausbreitet. Bei der
beispielhaft angeführten Anwendung im Rahmen eines Radar-Füllstandmessgeräts kann
die geführte elektromagnetische Welle den Hohlleiter letztlich auch als Freiraumwelle
verlassen, entweder unmittelbar nach Austritt aus dem Hohlleiter oder nach Durchlaufen
einer sich an den Hohlleiter anschließenden Abstrahleinrichtung, die häufig zur Erzielung
einer bestimmten Abstrahlcharakteristik vorgesehen ist; im letzteren Fall dient der
Hohlleiter quasi nur als Übergangselement. Die Form des Hohlleiters wie auch das eingespeiste
elektromagnetische Signal entscheiden darüber, welche Moden einer elektromagnetischen
Welle sich letztlich in dem Hohlleiter ausbreiten. Üblicherweise werden elektromagnetische
Wellen mit Frequenzen im GHz-Bereich für Radaranwendungen verwendet.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass das die Speiseleitung im Innenbereich
des Hohlleiters umgebende Material der Trägerplatte entfernt wird - beispielsweise
durch Fräsen -, so dass das Ende der Speiseleitung praktisch freigelegt ist. Dieser
Vorgang ist vergleichsweise aufwendig, da insbesondere bei hochfrequenten elektromagnetischen
Wellen die resultierenden Strukturen klein und damit mechanisch empfindlich sind,
so dass hohe Anforderungen an die Präzision der auszuführenden Fräsarbeiten gestellt
werden müssen. Derartige Konstruktionen sind beispielsweise bekannt aus
Brumbi, D.: "Grundlagen der Radartechnik zur Füllstandmessung", 3. überarbeitete Auflage,
1999.
[0004] Es ist damit Aufgabe der Erfindung, eine solche Hohlleitereinkopplung anzugeben,
die eine größere Stabilität aufweist und einfach zu fertigen ist.
[0005] Die zuvor hergeleitete Aufgabe ist bei der eingangs beschriebenen Hohlleitereinkopplung
dadurch gelöst, dass die Trägerplatte durchgehend auch in den Innenbereich des Hohlleiters
und damit über das Ende der Speiseleitung hinaus erstreckt ist, dass in Nähe des Endes
der Speiseleitung auf und/oder in der Trägerplatte ein elektrisch leitfähiges Einkoppelelement
angeordnet ist, so dass das Einkoppelelement kapazitiv mit der Speiseleitung gekoppelt
ist und das Einkoppelelement der Einkopplung von über die Speiseleitung in den Hohlleiter
geführten elektromagnetischer Wellen in den Hohlleiter dient. Dadurch, dass die Trägerplatte
durchgehend auch in den Innenbereich des Hohlleiters erstreckt ist, also praktisch
eine durchgehende Platte darstellt, entfällt der Arbeitsgang der Freistellung desjenigen
Endes der Speiseleitung, das im Innenbereich des Hohlleiters endet, ferner werden
mechanisch empfindliche Strukturen vermieden. Durch das elektrisch leitfähige Einkoppelelement
in der Nähe des Endes der Speiseleitung ist es möglich, die Hohlleitereinkopplung
elektromagnetisch anzupassen und beispielsweise die Bandbreite um die gewünschte Mittenfrequenz
der zu führenden elektromagnetischen Wellen zu beeinflussen.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn das Einkoppelelement im Wesentlichen im Zentrum des Hohlleiters auf und/oder
in der Trägerplatte angeordnet ist. Wenn zuvor davon die Rede ist, dass die Speiseleitung
auf und/oder in der Trägerplatte geführt ist, oder dass das Einkoppelelement auf und/oder
in der Trägerplatte angeordnet ist, dann ist damit gemeint, dass die elektrisch leitenden
Elemente nicht zwingend auf einer Oberfläche der Trägerplatte realisiert sein müssen,
sondern vielmehr auch als leitfähige Strukturen in einer Leiterplatte realisiert sein
können, wie dies beispielsweise von Multilayer-Platinen bekannt ist.
[0007] Als besonders geeignete Struktur für das Einkoppelelement hat sich eine Kreuzform
herausgestellt, so dass das Einkoppelelement also einen Längssteg und einen Quersteg
aufweist, wobei der Längssteg und der Quersteg kreuzförmig angeordnet sind. Der Längssteg
und der Quersteg müssen selbstverständlich nicht als einzelne, sich überlappende Strukturen
unterscheidbar sein, können vielmehr auch als eine einzige Struktur vorhanden sein,
bei der lediglich geometrisch zwischen einem Längssteg und einem Quersteg unterschieden
werden kann. Die Kreuzform des Einkoppelelements bringt einen unerwarteten positiven
Effekt hinsichtlich der erzielbaren und erzielten Bandbreite mit sich. Während mit
herkömmlichen Konstruktionen Bandbreiten bei einer Anpassung von besser als 15 dB
von meist nicht mehr als etwa 10 % der Trägerfrequenz erzielt werden, sind mit dem
beschriebenen kreuzförmigen Einkoppelelement Bandbreiten von etwa 20 % der Trägerfrequenz
erzielbar, was einen erheblichen Vorteil mit sich bringt.
[0008] Durch Variation der Länge des Längssteges und der Länge des Quersteges kann beispielsweise
die Bandbreite variiert werden, mit der eine Anpassung oberhalb einer vorgegebenen
Dämpfung um eine gewünschte Mittenfrequenz erreicht wird.
[0009] Das Einkoppelelement ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass die charakteristischen
Abmessungen des Einkoppelelements im Bereich von einem Viertel der Wellenlänge der
zu emittierenden elektromagnetischen Wellen liegen. Unter "charakteristischen Abmessungen"
ist beispielsweise die Längs- und Quererstreckung des Einkoppelelements gemeint, im
Falle der kreuzförmigen Ausgestaltung des Einkoppelelementes also die Erstreckung
des Längssteges und des Quersteges des Einkoppelelements. In jedem Fall ist hier jedoch
die effektive relative Permittivität der Konstruktion zu berücksichtigen - beispielweise
sich ergebend aus den relativen Permittivitäten von Trägerplatte und umgebender Luft
-, da diese als Skalierungsfaktor eingeht, wobei der Skalierungsfaktor genauer der
Kehrwert der Wurzel aus der effektiven relativen Pennittivität ist.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Trägerplatte
auf ihrer ersten Seite, auf die der Hohlleiter aufgesetzt ist, oder auf ihrer der
ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite oder in einer Zwischenschicht die Speiseleitung,
das Einkoppelelement und eine elektrisch leitfähige Schirmfläche aufweist. Selbstverständlich
sind die elektrisch leitfähige Schirmfläche und die Speiseleitung getrennt voneinander
realisiert, wobei die Speiseleitung, das Einkoppelelement und die Schirmfläche insbesondere
als Metallisierung der Trägerplatte realisiert sind. Es bietet sich an, die Herstellung
dieser elektrisch leitfähigen Strukturen in bekannter Weise fotolithografisch vorzunehmen,
da es hier ohne Weiteres möglich ist, die erforderliche Präzision bei der Ausführung
der Strukturen auch im Bereich von Millimeter-Bruchteilen sauber auszuführen.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kontaktiert die elektrisch leitfähige Schirmfläche
den Hohlleiter an seiner Stirnfläche, wobei die Schirmfläche den Hohlleiter insbesondere
großflächig umgibt. Da der elektrisch leitfähige Hohlleiter an seiner Stirnfläche
mit der ebenfalls elektrisch leitfähigen Schirmfläche verbunden ist, ist es auf sehr
einfache Weise möglich, Schirmfläche und Hohlleiter auf ein gemeinsames elektrisches
Potential zu legen, beispielsweise auf Masse-Potential.
[0012] Es hat sich ebenfalls als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Trägerplatte auf ihrer
ersten Seite, auf der der Hohlleiter aufgesetzt ist, oder auf ihrer der ersten Seite
gegenüberliegenden zweiten Seite oder in einer Zwischenschicht eine großflächige weitere
elektrisch leitfähige Schirmfläche aufweist und zwar bevorzugt außerhalb des Bereiches,
der der inneren Querschnittsfläche des Hohlleiters gegenüberliegt, wobei die weitere
Schirmfläche wiederum insbesondere als Metallisierung der Trägerplatte realisiert
ist oder als metallische Zwischenschicht. Auf diese Weise lässt sich die gesamte Oberfläche
der Trägerplatte auf einfache Weise mit einem definierten Potential versehen und lassen
sich Störemissionen unterdrücken.
[0013] Im Rahmen der Erfindung ist erkannt worden, dass es auf überraschend einfache Weise
möglich ist, unerwünschte Moden in dem Hohlleiter zu unterdrücken. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass die Schirmfläche und/oder die weitere Schirmfläche mit einem
Beeinflussungsfortsatz in die innere Querschnittsfläche des Hohlleiters hineinragt,
wobei der Beeinflussungsfortsatz insbesondere auf das Zentrum der inneren Querschnittsfläche
des Hohlleiters zulaufend ausgerichtet ist, bevorzugt in einer Flucht mit der Speiseleitung
angeordnet ist. Dabei bleibt der Beeinflussungsfortsatz trotz seiner Orientierung
in Richtung auf das Zentrum der inneren Querschnittsfläche des Hohlleiters in der
Nähe des Umfangs der inneren Querschnittsfläche des Hohlleiters, ragt also vorzugsweise
nicht in den Bereich des Einkoppelelements.
[0014] Um einen Abschluss des Hohlleiters in der der Abstrahlrichtung entgegengesetzten
Richtung zu erzielen, kann entweder eine leitfähige Kappe auf der zweiten Seite der
Trägerplatte in geometrischer Fortsetzung des Hohlleiters aufgesetzt sein, wobei die
elektrisch leitfähige Kappe dann mit ihrer Stirnfläche insbesondere die auf der zweiten
Seite der Trägerplatte angeordnete großflächige Schirmfläche oder die weitere Schirmfläche
kontaktiert. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Trägerplatte auf
ihrer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite - oder wiederum in einer Zwischenschicht
- in Fortsetzung des Hohlleiters eine elektrisch leitfähige Schicht als Abschluss
des Hohlleiters aufweist. In beiden Varianten wird bevorzugt ein Abstand vom Abschluss
des Hohlleiters zu dem Einkoppelelement realisiert, der ebenfalls ein Viertel der
Wellenlänge der geführten elektromagnetischen Wellen beträgt.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Hohlleiter und/oder die Kappe mit einer Vergussmasse ausgefüllt sind, wobei die Permittivität
des als Vergussmasse verwendeten Dielektrikums bei der Dimensionierung derjenigen
Strukturen zu berücksichtigen ist, die bei der Erzeugung und Führung der gewünschten
elektromagnetischen Wellen beteiligt sind. Bei einer mit einer Vergussmasse gefüllten
Hohlleitereinkopplung ist es besonders vorteilig, wenn die Trägerplatte im Bereich
der inneren Querschnittsfläche des Hohlleiters wenigstens eine Ausnehmung aufweist
- beispielsweise in Form einer Bohrung - da sich über diese Ausnehmungen eine zunächst
noch flüssige Vergussmasse in alle Bereiche der Hohlleitereinkopplung ausbreiten kann.
[0016] Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Hohlleitereinkopplung
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die folgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine aus dem Stand der Technik bekannte Hohlleitereinkopplung in Seitenansicht und
in Draufsicht,
- Fig. 2
- eine Trägerplatte einer erfindungsgemäßen Hohlleitereinkopplung von der ersten Seite
und von der zweiten Seite in Draufsicht,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Trägerplatte für eine erfindungsgemäße Hohlleitereinkopplung,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Trägerplatte für eine erfindungsgemäße Hohlleitereinkopplung
und
- Fig. 5
- eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Hohlleitereinkopplung.
[0017] In Fig. 1 ist eine aus dem Stand der Technik bekannte Hohlleitereinkopplung 1 dargestellt,
wobei Fig. 1a einen Hohlleiter 2, eine Trägerplatte 3 und eine Speiseleitung 4 aufweist.
Der Hohlleiter 2 ist im Montagezustand auf der ersten Seite 5 der Trägerplatte 3 auf
die Trägerplatte 3 aufgesetzt, was in Fig. 1a durch eine strichpunktierte Linie angedeutet
ist.
[0018] Die Speiseleitung 4 ist auf der Trägerplatte 3 in den Innenbereich 5 des Hohlleiters
geführt, jedenfalls trifft das auf den Montagezustand zu. Die Speiseleitung 4 endet
demnach mit einem Ende 7 im Innenbereich 6 des Hohlleiters 2, wobei das Ende 7 der
Speiseleitung 4 in axialer Richtung des Hohlleiters 2 betrachtet in den Innenbereich
6 des Hohlleiters 2 hineinragt, tatsächlich also an einem äußeren Ende im Einstrahlungsbereich
des Hohlleiters 2 vorgesehen ist. In Fig. 1b ist gut zu erkennen, dass das eine Ende
7 der Speiseleitung 4 in dem Innenbereich 6 des in Fig. 1b selbst nicht dargestellten
Hohlleiters endet und dort freigestellt ist, nämlich in eine gefräste Ausnehmung 8
hineinragt. Es ist ohne weiteres vorstellbar, dass das Ende 7 der Speiseleitung 4
umständlich herzustellen ist und darüber hinaus mechanisch sehr empfindlich ist.
[0019] In den Fig. 2 bis 5 sind erfindungsgemäße Hohlleitereinkopplungen 1 bzw. Bestandteile
solcher Hohlleitereinkopplungen 1 dargestellt. Im Unterschied zu den aus dem Stand
der Technik bekannten Hohlleitereinkopplungen ist in den Ausführungsbeispielen gemäß
den Fig. 2 bis 5 die Trägerplatte 3 durchgehend auch in den Innenbereich 6 des Hohlleiters
2 erstreckt, so dass also das Ende 7 der Speiseleitung 4 nicht freigestellt ist, also
keine an die Kontur des Endes 7 der Speiseleitung 4 angepasste Ausnehmung im Innenbereich
des Hohlleiters in der Trägerplatte 3 vorgesehen ist. Es entfällt hier demnach der
aufwändige Bearbeitungsschritt der Herstellung einer präzisen Durchbrechung der Trägerplatte
3. Ferner ist in den Fig. 2 bis 5 erkennbar, dass in der Nähe des Endes 7 der Speiseleitung
4 auf der Trägerplatte 3 ein elektrisch leitfähiges Einkoppelelement 9 vorgesehen
ist, wobei die Angabe "in der Nähe des Endes 7 der Speiseleitung 4" dahingehend zu
verstehen ist, dass das Einkoppelelement 9 kapazitiv mit der Speiseleitung 4 bzw.
mit dem Ende 7 der Speiseleitung 4 gekoppelt ist und das Einkoppelelement 9 der Einkopplung
von über die Speiseleitung 4 in den Hohlleiter 6 geführten elektromagnetischen Wellen
in den Hohlleiter 6 dient.
[0020] Die Formgebung des Einkoppelelements 9 ist entscheidend für die Anpassung der Hohlleitereinkopplung,
wobei es ungeachtet von der Form des Einkoppelelements 9 vorteilhaft ist, wenn - wie
in den Fig. 2 bis 5 dargestellt - das Einkoppelelement 9 im Wesentlichen im Zentrum
des Hohlleiters 2 auf der Trägerplatte 3 angeordnet ist; die von dem Einkoppelelement
9 emittierten elektromagnetischen Wellen werden so praktisch symmetrisch in Bezug
auf die Wandung des Hohlleiters 2 emittiert.
[0021] Bei den Ausführungsbeispielen ist vorgesehen, dass das Einkoppelelement 9 einen Längssteg
9a und einen Quersteg 9b aufweist, wobei der Längssteg 9a und der Quersteg 9b insgesamt
ein Kreuz bilden. Eine gute Anpassung der Hohlleitereinkopplung 1 wird in erster Linie
durch den Längssteg 9a realisiert, wobei mit dem Quersteg 9b weitere, jedoch vom Umfang
nicht so erhebliche Verbesserungen der Anpassung erzielt werden.
[0022] In den dargestellten Ausführungsbeispielen liegen die charakteristischen Abmessungen
des Einkoppelelements 9 im Bereich von einem Viertel der Wellenlänge der zu emittierenden
elektromagnetischen Wellen, wobei die charakteristischen Abmessungen im vorliegenden
Fall jeweils die Längserstreckung des Längssteges 9a und des Quersteges 9b sind.
[0023] In den Fig. 2a und 3 bis 5 ist zu erkennen, dass die Speiseleitung 4 im Wesentlichen
gerade auf das Zentrum der inneren Querschnittsfläche des Hohlleiters 2 zulaufend
ausgerichtet ist, im Falle des runden Hohlleiters 2 also radial erstreckt ist, wobei
der Längssteg 9a des Einkoppelelements 9 in Verlängerung der Speiseleitung 4 angeordnet
ist.
[0024] Die in den Figuren 2 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiele zeichnen sich dadurch
aus, dass die Trägerplatte 3 auf ihrer ersten Seite 5, auf die der Hohlleiter im Montagezustand
aufgesetzt ist - nicht dargestellt in den Fig. 2 und 4 - die Speiseleitung 4, das
Einkoppelelement 9 und eine den - in den Fig. 2 und 4 nicht dargestellten - Hohlleiter
an seiner Stirnfläche 10 kontaktierende, den Hohlleiter insbesondere großflächig umgebende
elektrisch leitfähige Schirmfläche 11 aufweist, wobei die Speiseleitung 4, das Einkoppelelement
9 und die Schirmfläche 11 als Metallisierung der Trägerplatte 3 realisiert sind. In
der Fig. 2, insbesondere der Fig. 2b ist dargestellt, dass die Trägerplatte 3 auf
ihrer der ersten Seite 5 gegenüberliegenden zweiten Seite 12 eine großflächige weitere
elektrisch leitfähige Schirmfläche 13 aufweist und zwar außerhalb des Bereiches, der
der inneren Querschnittsfläche des Hohlleiters gegenüberliegt, wobei die weitere Schirmfläche
13 ebenfalls als Metallisierung der Trägerplatte 3 realisiert ist.
[0025] Die Hohlleitereinkopplung 1 in Fig. 5 zeigt einen genau entgegengesetzten Aufbau
der Belegung der ersten Seite 5 und der zweiten Seite 12 der Trägerplatte 3. In dem
dort dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Hohlleiter 2 zwar ebenfalls auf der
ersten Seite 5 der Trägerplatte 3 aufgesetzt, jedoch sind die Speiseleitung 4 und
das Einkoppelelement 9 auf der zweiten Seite 12 der Trägerplatte 3 als Metallisierung
realisiert, was ebenso gut funktioniert; beide dargestellten Lösungen sind technisch
gleichwertig und ebenso einfach herzustellen.
[0026] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist keine ausgedehnte Schirmfläche vorgesehen,
sondern nur eine elektrisch leitende Kontaktierungsfläche 14, auf die der Hohlleiter
aufgesetzt werden kann. Bei der Trägerplatte 3 gemäß Fig. 4 ist vorgesehen, dass die
elektrisch leitfähige Schirmfläche 11 mit einem Beeinflussungsfortsatz 14 in die innere
Querschnittsfläche des Hohlleiters hineinragt, wobei der Beeinflussungsfortsatz 14
auf das Zentrum der inneren Querschnittsfläche des Hohlleiters, vorliegend nämlich
in einer Flucht mit der Speiseleitung 4 angeordnet ist. Die Speiseleitung 4, der Längssteg
9a und der Beeinflussungsfortsatz 14 liegen quasi in einer Linie.
[0027] In Fig. 5 ist ferner dargestellt, dass auf der zweiten Seite 12 der Trägerplatte
3 in Fortsetzung des Hohlleiters 2 eine elektrisch leitfähige Kappe 15 als Abschluss
des Hohlleiters 2 aufgesetzt ist, wobei die elektrisch leitfähige Kappe 15 aus einem
elektrisch leitfähigen Basisteil 15a und einem elektrisch leitfähigen Abschlusselement
15b besteht, wobei das Abschlusselement 15b in das Basisteil 15a einfügbar ist.
[0028] In Fig. 5 ist ferner dargestellt, dass eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen
dem Hohlleiter 2 und der Kappe 15 hergestellt ist durch mehrere Durchkontaktierungen
16, die in die Trägerplatte 3 eingelassen sind. Die Durchkontaktierungen 16 stellen
eine elektrisch leitende Verbindung her zwischen der elektrisch leitfähigen Schirmfläche
11 auf der einen Seite der Trägerplatte 3 und der weiteren elektrisch leitfähigen
Schirmfläche 13 auf der anderen Seite des Trägerelements 3. Wie bereits schon erwähnt,
ist es für die technische Funktion nicht entscheidend, ob die Speiseleitung 4, das
Einkoppelelement 9 und die Schirmfläche 11 auf der Seite des Hohlleiters 2 des Trägerelements
3 oder auf der Seite des Abschlusses 15 vorgesehen sind, genauso wenig wie es von
entscheidender Bedeutung ist, ob die weitere Schirmfläche 13 auf der dem Hohlleiter
2 zugewandten Seite der Trägerplatte 3 vorgesehen ist oder auf der anderen, dem Abschluss
15 zugewandten Seite der Trägerplatte 3. Durchkontaktierungen 16 sind ferner auch
in Fig. 3 dargestellt.
[0029] Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel ist für die Einkopplung von elektromagnetischen
Wellen mit einer Mittenfrequenz von 80 GHz ausgelegt, vorliegend zur Einkopplung einer
linear polarisierten elektromagnetischen Welle, wobei der Hohlleiter rund und mit
einem Innendurchmesser von 2,6 mm ausgeführt ist, der Längssteg 9a und der Quersteg
9b des Einkoppelelements 9 eine Länge von je 0,84 mm aufweisen, und die Trägerplatte
3 eine Kantenlänge von etwa 6 mm aufweist. Durch die geschickte Wahl der Formgebung
und der Abmessungen des Einkoppelelements 9 ist es möglich, eine Anpassung besser
als 15 dB für eine Bandbreite von ca. 17 GHz bzw. von 21% der Mittenfrequenz zu erzielen.
Zu beachten ist hier, dass die Angaben für eine Konstruktion ohne Verguss gelten,
bei einem Verguss ist bei der Dimensionierung zusätzlich die relative Permittivität
der Vergussmasse zu berücksichtigen
[0030] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist optimiert für eine Einkopplung einer linear
polarisierten elektromagnetischen Welle mit einer Mittenfrequenz von 6 GHz, wobei
der - nicht dargestellte Hohlleiter - rund und mit einem Innendurchmesser von 21,6
mm ausgeführt ist, der Längssteg 9a des Einkoppelelements 9 eine Länge von 5,5 mm
aufweist und der Quersteg 9b des Einkoppelelements 9 eine Länge von 7,4 mm aufweist
und wobei die Trägerplatte 3 eine Kantenlänge von etwa 32 mm hat. In diesem Ausführungsbeispiel
wird eine Vergussmasse mit einer relativen Permittivität von etwa 4 verwendet, die
auch bei der vorgenannten Auslegung berücksichtigt worden ist. Wird der Verguss weggelassen
oder durch einen Verguss mit einer anderen relativen Permittivität ersetzt, sind die
Abmessungen entsprechend anzupassen.
[0031] In Fig. 3 ist ferner gezeigt, dass die Trägerplatte im Bereich der inneren Querschnittsfläche
des Hohlleiters Ausnehmungen 17a, 17b aufweist, die vor allem der besseren Verfüllbarkeit
der Hohlleitereinkopplung 1 mit einer Vergussmasse dienen und als Bohrungen ausgeführt
sind. Diese Bohrungen sind einfach herzustellen und schmälern den Vorteil der dargestellten
Ausführungsform einer Hohlleitereinkopplung 1 mit einer sonst durchgehenden Trägerplatte
3 nicht, da Bohrungen im Vergleich zu einer gefrästen Freistellung der Speiseleitung
4 sehr einfach herzustellen sind.
1. Hohlleitereinkopplung (1), insbesondere für ein Radar-Füllstandmessgerät, mit einem
Hohlleiter (2), einer Trägerplatte (3) und wenigstens einer Speiseleitung (4), wobei
der Hohlleiter (2) auf einer ersten Seite (5) der Trägerplatte (3) auf die Trägerplatte
(3) aufgesetzt ist, die Speiseleitung (4) auf und/oder in der Trägerplatte (3) in
den Innenbereich (6) des Hohlleiters (2) geführt ist und die Speiseleitung (4) mit
einem Ende (7) im Innenbereich (6) des Hohlleiters (2) endet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerplatte (3) durchgehend auch in den Innenbereich (6) des Hohlleiters (2)
und damit über das Ende (7) der Speiseleitung (4) hinaus erstreckt ist, dass in Nähe
des Endes (7) der Speiseleitung (4) auf und/oder in der Trägerplatte (3) ein elektrisch
leitfähiges Einkoppelelement (9) angeordnet ist, so dass das Einkoppelelement (9)
kapazitiv mit der Speiseleitung (4) gekoppelt ist und das Einkoppelelement (9) der
Einkopplung von über die Speiseleitung (4) in den Hohlleiter (6) geführten elektromagnetischen
Wellen in den Hohlleiter (6) dient.
2. Hohlleitereinkopplung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einkoppelelement (9) im Wesentlichen im Zentrum der inneren Querschnittsfläche
des Hohlleiters (2) auf und/oder in der Trägerplatte (3) angeordnet ist.
3. Hohlleitereinkopplung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Einkoppelelement (9) einen Längssteg (9a) und einen Quersteg (9b) aufweist, wobei
der Längssteg (9a) und der Quersteg (9b) kreuzförmig angeordnet sind.
4. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die charakteristischen Abmessungen des Einkoppelelements (9) unter Berücksichtigung
der effektiven relativen Permittivität der Hohlleitereinkopplung im Bereich von einem
Viertel der Wellenlänge der zu emittierenden elektromagnetischen Wellen liegt, wobei
sich die effektive relative Permittivität insbesondere ergibt aus den relativen Permittivitäten
der Trägerplatte (3) und des die Trägerplatte (3) umgebenden Mediums.
5. Hohlleitereinkopplung (1) nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Speiseleitung (4) im Wesentlichen gerade auf das Zentrum der inneren Querschnittsfläche
des Hohlleiters (2) zulaufend ausgerichtet ist, insbesondere wobei der Längssteg (9a)
des Einkoppelelements (9) in Verlängerung der Speiseleitung (4) angeordnet ist.
6. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (3) auf ihrer ersten Seite (5), auf der der Hohlleiter (2) aufgesetzt
ist, oder auf ihrer der ersten Seite (5) gegenüberliegenden zweiten Seite (12) oder
in einer Zwischenschicht die Speiseleitung (4), das Einkoppelelement (9) und eine
elektrisch leitfähige Schirmfläche (11) aufweist, wobei die Speiseleitung (4), das
Einkoppelelement (9) und die Schirmfläche (11) insbesondere als Metallisierung der
Trägerplatte (3) realisiert sind.
7. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitfähige Schirmfläche (11) den Hohlleiter (2) an seiner Stirnfläche
(10) kontaktiert und die Schirmfläche (11) den Hohlleiter (2) insbesondere großflächig
umgibt.
8. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (3) auf ihrer ersten Seite (5), auf der der Hohlleiter (2) aufgesetzt
ist, oder auf ihrer der ersten Seite (5) gegenüberliegenden zweiten Seite (12) oder
in einer Zwischenschicht eine großflächige weitere elektrisch leitfähige Schirmfläche
(13) aufweist und zwar außerhalb des Bereiches, der der inneren Querschnittsfläche
des Hohlleiters (2) gegenüberliegt, wobei die weitere Schirmfläche (13) insbesondere
als Metallisierung der Trägerplatte (3) realisiert ist.
9. Hohlleitereinkopplung (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schirmfläche (11) und/oder die weitere Schirmfläche (13) mit einem Beeinflussungsfortsatz
(14) in die innere Querschnittsfläche des Hohlleiters (2) hineinragt, wobei der Beeinflussungsfortsatz
(14) insbesondere auf das Zentrum der inneren Querschnittsfläche des Hohlleiters (2)
zulaufend ausgerichtet ist, bevorzugt in einer Flucht mit der Speiseleitung (4) angeordnet
ist.
10. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf der zweiten Seite (12) der Trägerplatte (3) in geometrischer Fortsetzung des
Hohlleiters (2) eine elektrisch leitfähige Kappe (15) als Abschluss des Hohlleiters
(2) aufgesetzt ist, die elektrisch leitfähige Kappe (15) mit ihrer Stirnfläche (16)
insbesondere die auf der zweiten Seite (12) der Trägerplatte (3) angeordnete Schirmfläche
(12) oder die weitere Schirmfläche (13) kontaktiert.
11. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte auf ihrer der ersten Seite (5) gegenüberliegenden zweiten Seite
(12) oder in einer Zwischenschicht in Fortsetzung des Hohlleiters (2) eine elektrisch
leitfähige Schicht als Abschluss des Hohlleiters aufweist.
12. Hohlleitereinkopplung (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen dem Hohlleiter (2) und der Kappe (15)
oder zwischen dem Hohlleiter (2) und der als Abschluss des Hohlleiters (2) dienenden
leitfähigen Schicht hergestellt ist, insbesondere mittels wenigstens einer Durchkontaktierung
(16) durch die Trägerplatte (3).
13. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einkopplung einer linear polarisierten elektromagnetischen Welle mit einer Mittenfrequenz
von 80 GHz, der Hohlleiter (2) rund und mit einem Innendurchmesser von etwa 2,6 mm
ausgeführt ist, der Längssteg (9a) und der Quersteg (9b) des Einkoppelelements (9)
eine Länge von je etwa 0,84 mm aufweisen und die Trägerplatte (3) bevorzugt eine Kantenlänge
von etwa 6 mm aufweist.
14. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einkopplung einer linear polarisierten elektromagnetischen Welle mit einer Mittenfrequenz
von 6 GHz der Hohlleiter (2) rund und mit einem Innendurchmesser von etwa 21,6 mm
ausgeführt ist, der Längssteg (9a) des Einkoppelelements (9) eine Länge von etwa 5,5
mm aufweist und der Quersteg (9b) des Einkoppelelements (9) etwa eine Länge von 7,4
mm aufweist und die Trägerplatte (3) bevorzugt eine Kantenlänge von etwa 32 mm aufweist,
wobei eine Verguss der Hohlleitereinkopplung (1) mit einer Vergussmasse mit einer
relativen Permittivität von etwa 4 vorliegt.
15. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlleiter (2) und/oder die Kappe (15) mit einer Vergussmasse ausgefüllt sind.
16. Hohlleitereinkopplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte im Bereich der innere Querschnittsfläche des Hohlleiters wenigstens
eine Ausnehmung aufweist, insbesondere zur besseren Verfüllbarkeit mit einer Vergussmasse,
insbesondere in Form wenigstens einer Bohrung (16).