[0001] Die Erfindung geht aus von einer Gargerätevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Die Druckschrift
DE 10 2005 021 888 A1 offenbart ein Induktionskochfeld mit wenigstens zwei Heizfrequenzeinheiten, die gemäß
einem bestimmten Verfahren betrieben werden um Intermodulationsgeräusche zumindest
weitgehend zu vermeiden. Nach diesem Verfahren werden in einem ersten Zeitintervall
beide Heizfrequenzeinheiten mit einer festen gemeinsamen Frequenz betrieben. In einem
zweiten Zeitintervall werden die beiden Heizfrequenzeinheiten jeweils mit einer eigenen
Frequenz betrieben, wobei eine Frequenzdifferenz beider Heizfrequenzeinheiten zwischen
14 kHz und 25 kHz beträgt. Das Verfahren sieht vor, eine Flickerkenngröße zu minimieren.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Gargerätevorrichtung
bereitzustellen, die eine vorteilhaft flexible Einstellung einer mittleren Ausgangsleistung
ermöglicht. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 und des Verfahrensanspruchs 9 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
[0004] Die Erfindung geht aus von einer Gargerätevorrichtung mit zumindest einer ersten
und zumindest einer zweiten Heizfrequenzeinheit und mit wenigstens einer Steuereinheit,
die dazu vorgesehen ist, eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung der zumindest zwei
Heizfrequenzeinheiten unter Minimierung einer Flickerkenngröße einzustellen und die
zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten in wenigstens einem ersten Zeitintervall mit
einem ersten Satz von Frequenzen und in wenigstens einem zweiten Zeitintervall mit
einem zweiten, vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen zu
betreiben.
[0005] Es wird vorgeschlagen, dass sich die Frequenzen des ersten Satzes von Frequenzen
untereinander um mindestens 14 kHz, insbesondere um wenigstens 16 kHz und vorzugsweise
um zumindest 17 kHz unterscheiden und sich die Frequenzen des zweiten Satzes von Frequenzen
untereinander um mindestens 14 kHz, insbesondere um wenigstens 16 kHz und vorzugsweise
um zumindest 17 kHz unterscheiden. Vorzugsweise ist die Gargerätevorrichtung als Kochfeldvorrichtung
und besonders vorteilhaft als Induktionskochfeldvorrichtung ausgebildet. Unter einem
"ersten Zeitintervall" und einem "zweiten Zeitintervall" sollen insbesondere zwei
zeitlich nacheinander liegende Zeitintervalle einer Länge größer null verstanden werden.
Die Bezeichnungen "erstes" und "zweites" Zeitintervall sollen ausschließlich zur Unterscheidung
der Zeitintervalle dienen und insbesondere keine Aussage über eine zeitliche Reihenfolge
der Zeitintervalle beinhalten. Unter "vorgesehen" soll insbesondere speziell programmiert
und/oder ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden.
[0006] Unter einer "Heizfrequenzeinheit" soll insbesondere eine elektrische Einheit verstanden
werden, die einen oszillierenden elektrischen Strom, vorzugsweise mit einer Frequenz
von zumindest 1 kHz, insbesondere von wenigstens 10 kHz und vorteilhaft von mindestens
20 kHz, zu einem Betrieb wenigstens einer Heizeinheit erzeugt. Unter einer "Heizeinheit"
soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, elektrische
Energie zumindest teilweise in Wärme umzuwandeln und damit insbesondere ein Gargut
zu erhitzen. Insbesondere umfasst die Heizeinheit einen Strahlungsheizkörper, einen
Widerstandsheizkörper und/oder vorzugsweise einen Induktionsheizkörper, der dazu vorgesehen
ist, elektrische Energie indirekt über induzierte Wirbelströme in Wärme umzuwandeln.
Die Heizfrequenzeinheit umfasst insbesondere zumindest einen Wechselrichter, der vorzugsweise
zwei Schalteinheiten umfasst. Unter einer "Schalteinheit" soll insbesondere eine Einheit
verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, einen zumindest einen Teil der Schalteinheit
umfassenden Leitungspfad zu unterbrechen. Vorzugsweise ist die Schalteinheit ein bidirektionaler
unipolarer Schalter, der insbesondere einen Stromfluss durch den Schalter entlang
dem Leitungspfad in beide Richtungen ermöglicht und der insbesondere eine elektrische
Spannung in zumindest einer Polungsrichtung kurzschließt. Vorzugsweise umfasst der
Wechselrichter zumindest zwei Bipolartransistoren mit isolierter Gate-Elektrode und
besonders vorteilhaft zumindest einen Dämpfungskondensator. Unter einem "Leitungspfad"
soll insbesondere ein elektrisch leitendes Leiterstück zwischen zwei Punkten verstanden
werden. Unter "elektrisch leitend" soll insbesondere mit einem spezifischen elektrischen
Widerstand von höchstens 10
-4 Ωm, insbesondere von maximal 10
-5 Ωm, vorteilhaft von höchstens 10
-6 Ωm und besonders vorteilhaft von maximal 10
-7 Ωm bei 20°C verstanden werden.
[0007] Unter einer "Steuereinheit" soll insbesondere eine elektronische Einheit verstanden
werden, die vorzugsweise in einer Steuer- und/oder Regeleinheit eines Gargeräts, insbesondere
eines Induktionskochfelds, zumindest teilweise integriert ist und die vorzugsweise
eine Recheneinheit und insbesondere zusätzlich zur Recheneinheit eine Speichereinheit
mit einem darin gespeicherten Steuerprogramm umfasst. Vorzugsweise ist die Steuereinheit
dazu vorgesehen, die Heizfrequenzeinheiten mit Hilfe von Steuersignalen, vorzugsweise
elektrischen Steuersignalen, zu steuern und/oder zu regeln. Unter einem "Steuersignal"
soll insbesondere ein Signal verstanden werden, welches insbesondere in zumindest
einem Betriebszustand einen Schaltvorgang einer Heizfrequenzeinheit auslöst, insbesondere
auch mittelbar. Unter einem "elektrischen Steuersignal" soll insbesondere ein Steuersignal
mit einem elektrischen Potential von höchstens 30 V, vorzugsweise von maximal 20 V,
besonders vorteilhaft von höchstens 10 V und insbesondere von zumindest 5 V bezogen
auf ein Referenzpotential verstanden werden. Vorzugsweise weist das Steuersignal zumindest
zeitweise eine Periodizität auf, insbesondere mit einer Periodendauer von höchstens
1 ms, insbesondere von maximal 0,1 ms und vorteilhaft von höchstens 0,05 ms. Besonders
vorteilhaft ist das Steuersignal zumindest im Wesentlichen ein Rechtecksignal, welches
insbesondere zwei diskrete Werte aufweist, vorzugsweise einen Einschaltwert und einen
Ausschaltwert. Vorzugsweise entspricht jeder der zwei Werte einer Schaltstellung der
Heizfrequenzeinheiten und insbesondere deren Wechselrichter. Unter einer "Frequenz"
einer Heizfrequenzeinheit soll insbesondere die Frequenz des die Heizfrequenzeinheit
steuernden Steuersignals verstanden werden. Unter einem "Satz von Frequenzen" soll
insbesondere eine Mehrzahl von Frequenzen verstanden werden, die insbesondere alle
von Null verschieden sind. Vorzugsweise entspricht eine Anzahl von Frequenzen in einem
Satz von Frequenzen einer Anzahl von Heizfrequenzeinheiten, die gleichzeitig zu betreiben
sind. Unter einem "vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen"
soll insbesondere ein Satz von Frequenzen verstanden werden, der zumindest eine Frequenz
umfasst, die sich von allen Frequenzen des ersten Satzes unterscheidet. Darunter,
dass die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten "mit einem Satz von Frequenzen betrieben"
werden, soll insbesondere verstanden werden, dass vorgesehen ist, die erste Heizfrequenzeinheit
in einem Zeitintervall kontinuierlich mit einer ersten Frequenz aus dem Satz von Frequenzen
zu betreiben und die zweite Heizfrequenzeinheit im selben Zeitintervall kontinuierlich
mit einer von der ersten Frequenz verschiedenen zweiten Frequenz aus dem Satz von
Frequenzen zu betreiben. Darunter, dass eine Heizfrequenzeinheit "betrieben" wird,
soll insbesondere verstanden werden, dass die Frequenz der Heizfrequenzeinheit von
Null verschieden ist. Darunter, dass eine Heizfrequenzeinheit "kontinuierlich" betrieben
wird, soll insbesondere verstanden werden, dass die Heizfrequenzeinheit während einer
Heizbetriebsart fortlaufend mit einer von Null verschiedenen und vorzugsweise zumindest
weitgehend unveränderlichen Frequenz betrieben wird. Unter einer "zumindest weitgehend
unveränderlichen" Frequenz soll insbesondere eine Frequenz verstanden werden, die
während der Heizbetriebsart eine Schwankung von höchstens 10%, insbesondere von maximal
5%, vorzugsweise von höchstens 1% und besonders vorteilhaft von 0% aufweist.
[0008] Die Steuereinheit ist dazu vorgesehen, die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten derart
mittels der Steuersignale zu steuern, dass eine mittlere Ausgangsleistung einer der
zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten einer von einem Bediener angewählten Sollleistung
zumindest weitgehend entspricht. Dabei soll eine relative Abweichung der durch die
Steuereinheit eingestellten mittleren Ausgangsleistung von der Sollleistung höchstens
20%, vorzugsweise maximal 10% und besonders vorteilhaft höchstens 5% betragen. Unter
einer "Ausgangsleistung" einer der wenigstens zwei Heizfrequenzeinheiten soll insbesondere
eine Leistung verstanden werden, die in wenigstens einem Heizbetriebszustand von der
Heizfrequenzeinheit geliefert wird. Unter einer "mittleren Ausgangsleistung" soll
insbesondere eine zeitlich gemittelte Ausgangsleistung verstanden werden. Bei einem
gleichzeitigen Betrieb der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten ist die Steuereinheit
insbesondere dazu vorgesehen, eine Anpassung der mittleren Ausgangsleistungen an die
Sollleistungen unter weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen vorzunehmen.
Unter einer "weitgehenden Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen" soll insbesondere
verstanden werden, dass Intermodulationsgeräusche mit einer Frequenz von weniger als
17 kHz, insbesondere von weniger als 16 kHz und vorzugsweise von weniger als 14 kHz
in einem Abstand von 1 m von der Gargerätevorrichtung einen Schalldruckpegel von höchstens
20 dB, insbesondere von maximal 10 dB, vorzugsweise von höchstens 5 dB und besonders
vorteilhaft von maximal 0 dB aufweisen. Vorzugsweise sind die Intermodulationsgeräusche
von einem Bediener mit durchschnittlichem Gehör unhörbar.
[0009] Unter einer "Flickerkenngröße" soll insbesondere eine Kenngröße verstanden werden,
die ein Maß für Flicker darstellt. Unter "Flicker" soll insbesondere ein subjektiver
Eindruck einer Instabilität einer visuellen Wahrnehmung verstanden werden, der insbesondere
durch einen Lichtreiz hervorgerufen wird, dessen Leuchtdichte und/oder Spektralverteilung
mit der Zeit schwankt. Insbesondere kann Flicker durch einen Spannungsabfall einer
Netzspannung hervorgerufen werden. Insbesondere ist die Flickerkenngröße eine Gesamtausgangsleistungsdifferenz,
vorzugsweise zwischen zwei Zeitpunkten zweier Zeitintervalle und besonders vorteilhaft
zweier aneinander angrenzender Zeitintervalle. Unter einer "Gesamtausgangsleistung"
soll insbesondere eine Summe von Ausgangsleistungen aller Heizfrequenzeinheiten zu
einem bestimmten Zeitpunkt verstanden werden. Unter einer "Gesamtausgangsleistungsdifferenz"
soll insbesondere eine Differenz der Gesamtausgangsleistungen zu zwei verschiedenen
Zeitpunkten verstanden werden. Vorzugsweise ist die Steuereinheit dazu vorgesehen,
die Flickerkenngröße unter einen Grenzwert zu senken. Vorzugsweise ist der Grenzwert
ein durch zumindest eine gesetzliche Vorgabe und/oder eine Norm, insbesondere die
Norm DIN EN 61000-3-3, festgelegter Wert.
[0010] Durch eine solche Ausgestaltung kann eine vorteilhaft flexible Einstellung der mittleren
Ausgangsleistungen der Heizfrequenzeinheiten erzielt werden, insbesondere da die Frequenz
der ersten Heizfrequenzeinheit im zweiten Zeitintervall größer oder kleiner als die
Frequenz der zweiten Heizfrequenzeinheit gewählt werden kann. Des Weiteren kann eine
weitere Steuerungsmöglichkeit bereitgestellt werden, die zusätzlich in Kombination
mit anderen bekannten Steuerungsmöglichkeiten einsetzbar ist.
[0011] Vorteilhaft betragen zumindest die Frequenzen des ersten Satzes von Frequenzen und
die Frequenzen des zweiten Satzes von Frequenzen mindestens 14 kHz, vorzugsweise wenigstens
17 kHz und besonders vorteilhaft zumindest 20 kHz. Hierdurch können Intermodulationsgeräusche
besonders vorteilhaft minimiert werden. Des Weiteren können Schaltverluste in den
Heizfrequenzeinheiten minimiert werden.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
die Steuereinheit in wenigstens einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, die zumindest
zwei Heizfrequenzeinheiten periodisch mit einer Periodendauer zu betreiben, die der
Summe des ersten Zeitintervalls und des zweiten Zeitintervalls entspricht. Hierdurch
kann eine einfache und leicht in einer Software implementierbare Steuerung bereitgestellt
werden.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit
in wenigstens einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, in einem dritten Zeitintervall
die erste Heizfrequenzeinheit mit der gleichen Frequenz zu betreiben wie die zweite
Heizfrequenzeinheit oder wenigstens eine der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten
abzuschalten. Die Bezeichnung "drittes" Zeitintervall soll ausschließlich zur Unterscheidung
gegenüber dem ersten und dem zweiten Zeitintervall dienen und insbesondere keine Aussage
über eine zeitliche Reihenfolge der Zeitintervalle beinhalten. Darunter, dass eine
Heizfrequenzeinheit in einem Zeitintervall "abgeschaltet" wird, soll insbesondere
verstanden werden, dass die Heizfrequenzeinheit im betreffenden Zeitintervall zumindest
im Wesentlichen eine verschwindend geringe Ausgangsleistung aufweist. Unter einer
"im betreffenden Zeitintervall zumindest im Wesentlichen verschwindend geringen Ausgangsleistung"
soll insbesondere eine Ausgangsleistung verstanden werden, die höchstens 100 W, insbesondere
maximal 50 W, vorzugsweise höchstens 25 W und besonders vorteilhaft 0 W beträgt und/oder
die im Zeitintervall ausschließlich während einer Zeitdauer abgegeben wird, welche
höchstens 50%, insbesondere maximal 25%, vorzugsweise höchstens 15% und besonders
vorteilhaft höchstens 10% einer Länge des Zeitintervalls entspricht. Hierdurch kann
insbesondere bei geringen Sollleistungen eine mittlere Ausgangsleistung bereitgestellt
werden, die zumindest im Wesentlichen der Sollleistung entspricht. Dabei soll eine
relative Abweichung einer mittleren Ausgangsleistung einer der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten
von einer Sollleistung höchstens 20%, insbesondere maximal 10% und vorzugsweise höchstens
5% betragen. Ferner können weitere Möglichkeiten bei einer Einstellung der mittleren
Ausgangsleistungen der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten erschlossen werden.
[0014] Vorteilhaft ist die Steuereinheit dazu vorgesehen, eine der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten
im ersten Zeitintervall mit einer kleineren Ausgangsleistung als im zweiten Zeitintervall
zu betreiben und die andere der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten im ersten Zeitintervall
mit einer größeren Ausgangsleistung als im zweiten Zeitintervall zu betreiben. Hierdurch
kann eine Minimierung von Flicker besonders vorteilhaft unterstützt werden.
[0015] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, nach einer
Auswahl der die Flickerkenngröße minimierenden Frequenzen die Zeitintervalle an Sollleistungen
der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten anzupassen. Darunter, dass vorgesehen ist,
die "Zeitintervalle an Sollleistungen der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten anzupassen",
soll insbesondere verstanden werden, dass eine Länge der Zeitintervalle angepasst
wird, so dass die durchschnittliche Ausgangsleistung einer der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten
der Sollleistung dieser Heizfrequenzeinheit möglichst nahe kommt und vorzugsweise
identisch mit dieser ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass gesetzliche Vorgaben
und/oder Normen bezüglich Flicker eingehalten werden und eine Sollleistung geliefert
wird.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit
dazu vorgesehen ist, die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten jeweils mittels eines
Steuersignals zu steuern und in wenigstens einem Betriebszustand einen Tastgrad von
zumindest einem der Steuersignale anzupassen. Unter einem "Tastgrad" soll insbesondere
ein Verhältnis einer Zeitdauer, in der das Steuersignal innerhalb einer Periodendauer
den Einschaltwert annimmt, zur Periodendauer des Steuersignals verstanden werden.
Vorzugsweise kann bei fester Frequenz einer der Heizfrequenzeinheiten durch eine Veränderung
des Tastgrads eine Ausgangsleistung der Heizfrequenzeinheit verändert werden. Darunter,
dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, "einen Tastgrad von zumindest einem der
Steuersignale anzupassen", soll insbesondere verstanden werden, dass die Steuereinheit
dazu vorgesehen ist, den Tastgrad von zumindest einem der Steuersignale zu verändern,
um hierdurch eine Änderung einer Ausgangsleistung bei fester Frequenz einer Heizfrequenzeinheit
zu erreichen. Vorzugsweise ist die Steuereinheit dazu vorgesehen, durch Veränderung
des Tastgrads zumindest eines Steuersignals der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten
eine gesamte Ausgangsleistung der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten in wenigstens
einem Betriebszustand zeitlich möglichst konstant zu halten und besonders vorteilhaft
eine maximale Differenz von gesamten Ausgangsleistungen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten
unter einen gesetzlich und/oder durch Normen vorgeschriebenen Wert zu drücken. Hierdurch
können weitere Einstellmöglichkeiten für die Steuereinheit erschlossen werden, wodurch
ein Bedienkomfort vorteilhaft gesteigert werden kann.
[0017] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, eine Priorisierung
zugunsten einer Minimierung von Intermodulationsgeräuschen und/oder Flicker vorzunehmen,
falls ein Betrieb der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten mit gewählten Sollleistungen
unter gleichzeitiger weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen und/oder
Flicker unmöglich ist. Darunter, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, "eine
Priorisierung zugunsten einer Minimierung von Intermodulationsgeräuschen und/oder
Flicker vorzunehmen", falls ein Betrieb der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten mit
gewählten Sollleistungen unter gleichzeitiger weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen
und/oder Flicker unmöglich ist, soll insbesondere verstanden werden, dass vorgesehen
ist, einen Betrieb wenigstens einer der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten mit einer
von einer Sollleistung verschiedenen mittleren Ausgangsleistung vorzunehmen, um dadurch
Intermodulationsgeräusche und/oder Flicker zu minimieren. Vorzugsweise ist vorgesehen,
eine Minimierung von Flicker unter in der Norm DIN EN 61000-3-3 vorgeschriebene Grenzwerte
vorzunehmen. Hierdurch kann ein Bedienkomfort vorteilhaft gesteigert werden, da von
einem Bediener als unangenehm empfundene Geräusche und/oder Flicker vermieden werden
können. Vorzugsweise ist die mittlere Ausgangsleistung stets kleiner als die Sollleistung
oder gleich zur Sollleistung. Hierdurch können unsichere Betriebszustände vermieden
werden.
[0018] Ferner wird ein Verfahren mit einer Gargerätevorrichtung mit zumindest einer ersten
und zumindest einer zweiten Heizfrequenzeinheit, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, vorgeschlagen, bei dem eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung der zumindest
zwei Heizfrequenzeinheiten unter Minimierung einer Flickerkenngröße eingestellt wird
und die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten in wenigstens einem ersten Zeitintervall
mit einem ersten Satz von Frequenzen und in wenigstens einem zweiten Zeitintervall
mit einem zweiten, vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen
betrieben werden, wobei sich die Frequenzen des ersten Satzes von Frequenzen um mindestens
14 kHz, insbesondere um wenigstens 16 kHz und vorzugsweise um zumindest 17 kHz unterscheiden
und sich die Frequenzen des zweiten Satzes von Frequenzen um mindestens 14 kHz, insbesondere
um wenigstens 16 kHz und vorzugsweise um zumindest 17 kHz unterscheiden. Hierdurch
kann eine vorteilhaft flexible Einstellung der mittleren Ausgangsleistungen der Heizfrequenzeinheiten
erzielt werden.
[0019] Ferner wird ein Gargerät, insbesondere ein Kochfeld, mit einer erfindungsgemäßen
Gargerätevorrichtung vorgeschlagen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Kochfeld
um ein Induktionskochfeld.
[0020] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Induktionskochfeld mit einer erfindungsgemäßen Gargerätevorrichtung mit zwei Heizfrequenzeinheiten,
- Fig. 2
- ein beispielhaftes, nicht maßstabsgetreues Steuersignal einer der zwei Heizfrequenzeinheiten,
- Fig. 3
- beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Frequenz-Kurven für die zwei Heizfrequenzeinheiten
gemäß einer ersten Steuerungsvariante,
- Fig. 4
- je eine beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Zeit-Kurve für die zwei Heizfrequenzeinheiten
gemäß der Steuerungsvariante aus Fig. 3,
- Fig. 5
- beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Frequenz-Kurven einer der zwei Heizfrequenzeinheiten
bei unterschiedlichen Tastgraden eines Steuersignals,
- Fig. 6
- beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Frequenz-Kurven für die zwei Heizfrequenzeinheiten
gemäß einer zweite Steuerungsvariante und
- Fig. 7
- je eine beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Zeit-Kurve für die zwei Heizfrequenzeinheiten
gemäß der Steuerungsvariante aus Fig. 6.
[0022] Figur 1 zeigt ein als Induktionskochfeld 16 ausgebildetes Gargerät. Das Induktionskochfeld
16 umfasst eine Kochfeldplatte 18, insbesondere aus einer Glaskeramik, auf der in
bekannter Weise zwei Heizzonen 20, 22 markiert sind. Die Kochfeldplatte 18 ist in
einem betriebsbereiten Zustand des Induktionskochfelds 16 horizontal angeordnet und
zu einem Aufstellen von Gargeschirr vorgesehen. Des Weiteren sind auf der Kochfeldplatte
18 in bekannter Weise berührungsempfindliche Bedienelemente 26 und Anzeigeelemente
28 einer Bedien- und Anzeigeeinheit 30 des Induktionskochfelds 16 markiert. Das Induktionskochfeld
16 umfasst ferner eine Gargerätevorrichtung mit einer ersten und einer zweiten unterhalb
der Kochfeldplatte 18 angeordneten Heizfrequenzeinheit 10, 12 und mit einer unterhalb
der Kochfeldplatte 18 angeordneten Steuereinheit 14. In Figur 1 sind Bauteile, welche
unterhalb der Kochfeldplatte 18 angeordnet sind, schematisch und gestrichelt gezeichnet,
wobei funktionelle Zusammenhänge mit Hilfe von Pfeilen gekennzeichnet sind. Die Steuereinheit
14 ist in eine Steuer- und Regeleinheit 32 des Induktionskochfelds 16 integriert.
Eine der Heizzone 20 zugeordnete und unterhalb dieser angeordnete Induktionsheizeinheit
wird durch die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit Energie versorgt. Eine der Heizzone
22 zugeordnete und unterhalb dieser angeordnete Induktionsheizeinheit wird durch die
zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit Energie versorgt. Ein Bediener kann mittels der
Bedien- und Anzeigeeinheit 30 eine Heizstufe für jede der Heizzonen 20, 22 wählen,
woraus sich jeweils eine Sollleistung P
obj1, P
obj2 für die zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 ergibt. Die Steuereinheit 14 ist dazu vorgesehen,
eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung P
ave1, P
ave2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 an die Sollleistungen P
obj1, P
obj2 unter weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen anzupassen, so dass
die gewählten Heizstufen der Heizzonen 20, 22 erreicht werden können. Darüber hinaus
ist die Steuereinheit 14 dazu vorgesehen, eine Flickerkenngröße F zu minimieren, insbesondere
unter einen durch die Norm DIN EN 61000-3-3 vorgeschriebenen Flickergrenzwert G. Bei
der Flickerkenngröße F handelt es sich um eine maximale Differenz zwischen zwei Gesamtausgangsleistungen
P
1 + P
2 der zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 zu zwei verschiedenen Zeitpunkten t
1 und t
2:

[0023] Hierbei bezeichnen P
1(t) die Ausgangsleistung der ersten Heizfrequenzeinheit 10 zur Zeit t und P
2(t) die Ausgangsleistung der zweiten Heizfrequenzeinheit 12 zur Zeit t. Die Steuereinheit
14 steuert die erste Heizfrequenzeinheit 10 mittels eines Steuersignals V
1(t) und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mittels eines Steuersignals V
2(t).
[0024] Figur 2 zeigt beispielhaft ein nicht maßstabsgetreues Steuersignal V
1(t) der ersten Heizfrequenzeinheit 10 in einem kartesischen Koordinatensystem. Auf
einer Ordinatenachse 36 ist eine Steuerspannung V
1 und auf einer Abszissenachse 38 eine Zeit t aufgetragen. Das Steuersignal V
1(t) ist während eines ersten Zeitintervalls T
A einer Periodendauer T ein Rechtecksignal mit einem Einschaltwert V
0, einem Ausschaltwert von 0 Volt und einer Frequenz von f
1A. Der Einschaltwert V
0 wird während einer Einschaltzeit t
0A gehalten. Im ersten Zeitintervall T
A beträgt eine Periodendauer des Rechtecksignals T
0A. Während einer Zeitdauer von (T
0A - t
0A) wird der Ausschaltwert gehalten. Die Frequenz f
1A des Steuersignals V
1(t) berechnet sich aus einem Kehrwert der Periodendauer T
0A. Die Frequenz f
1A liegt üblicherweise zwischen 20 kHz und 100 kHz. Ein Tastgrad D
1A des Steuersignals V
1(t) im ersten Zeitintervall T
A berechnet sich aus einem Quotienten der Einschaltzeit t
0A dividiert durch die Periodendauer T
0A. Das Steuersignal V
1(t) ist während eines zweiten Zeitintervalls T
B einer Periodendauer T ebenfalls ein Rechtecksignal mit dem Einschaltwert V
0 und dem Ausschaltwert von 0 Volt. Im zweiten Zeitintervall T
B beträgt eine Frequenz jedoch f
1B. Der Einschaltwert V
0 wird während einer Einschaltzeit t
0B gehalten. Im zweiten Zeitintervall T
B beträgt eine Periodendauer des Rechtecksignals T
0B. Während einer Zeitdauer von (T
0B - t
0B) wird der Ausschaltwert gehalten. Die Frequenz f
1B des Steuersignals V
1(t) berechnet sich aus einem Kehrwert der Periodendauer T
0B. Die Frequenz f
1B liegt üblicherweise zwischen 20 kHz und 100 kHz. Ein Tastgrad D
1B des Steuersignals V
1(t) im zweiten Zeitintervall T
B berechnet sich aus einem Quotienten der Einschaltzeit t
0B dividiert durch die Periodendauer T
0B. Ein Zeitpunkt x trennt das erste Zeitintervall T
A und das zweite Zeitintervall T
B. Nach Ablauf der Periodendauer T wiederholt sich das Steuersignal V
1(t). Einem Verlauf von V
1(t) folgend, wird gemäß einem periodischen Wechsel des Einschaltwerts V
0 und des Ausschaltwerts eine erste von zwei Schalteinheiten der ersten Heizfrequenzeinheit
10 periodisch geschaltet. Eine zweite Schalteinheit der ersten Heizfrequenzeinheit
10 wird in analoger, jedoch zeitversetzter Weise periodisch geschaltet, so dass ein
hochfrequenter Wechselstrom zu einem Betrieb der der Heizzone 20 zugeordneten Induktionsheizeinheit
entsteht.
[0025] Figur 3 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhaft zwei nicht maßstabsgetreue
Leistungs-Frequenz-Kurven P
1(f) und P
2(f) für eine erste Steuerungsvariante. Auf einer Ordinatenachse 42 sind die Ausgangsleistungen
P
1 und P
2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 44 ist die
Frequenz f aufgetragen. Die Sollleistungen P
obj1 und P
obj2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 werden durch einen Bediener eingestellt. Im ersten
Zeitintervall T
A wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer Frequenz f
1A und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit einer Frequenz f
2A betrieben. Im zweiten Zeitintervall T
B wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer Frequenz f
1B und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit einer Frequenz f
2B betrieben. Die Frequenzen f
1A und f
2A sowie f
1B und f
2B bilden jeweils einen Satz von Frequenzen (f
1A, f
2A), (f
1B, f
2B), wobei sich die beiden Frequenzen eines Satzes von Frequenzen (f
1A, f
2A), (f
1B, f
2B) um zumindest 17 kHz unterscheiden. Die Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B betragen jeweils mindestens 20 kHz.
[0026] Figur 4 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhaft zwei nicht maßstabsgetreue
Leistungs-Zeit-Kurven P
1(t) und P
2(t) für die Steuerungsvariante aus Figur 3. Auf einer Ordinatenachse 46 sind die Ausgangsleistungen
P
1 und P
2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 48 ist die
Zeit t aufgetragen. Ein in Figur 4 dargestellter Verlauf der Leistungs-Zeit-Kurven
P
1(t) und P
2(t) wird in einem Heizbetriebszustand der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 periodisch
mit der Periodendauer T durchlaufen. Die erste Heizfrequenzeinheit 10 wird im ersten
Zeitintervall T
A mit einer größeren Ausgangsleistung P
1 betrieben als im zweiten Zeitintervall T
B. Die zweite Heizfrequenzeinheit 12 wird hingegen im ersten Zeitintervall T
A mit einer kleineren Ausgangsleistung P
2 betrieben als im zweiten Zeitintervall T
B. Idealerweise stellt die Steuereinheit 14 die Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B sowie die Längen der Zeitintervalle T
A und T
B so ein, dass die mittleren Ausgangsleistungen P
ave1 und P
ave2 der zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 jeweils den Sollleistungen P
obj1 und P
obj2 entsprechen, Intermodulationsgeräusche weitgehend vermieden werden und die Flickerkenngröße
F unter dem Flickergrenzwert G gehalten wird. Die Bedingungen hierfür lauten:

und

[0027] Die letzte Bedingung berücksichtigt zusätzliche Grenzwerte für die Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B. Zum einen existiert jeweils eine kurvenspezifische Mindestfrequenz f
min1 und f
min2 und damit eine maximal erreichbare Ausgangsleistung P
1, P
2 für jede Heizfrequenzeinheit 10, 12. Des Weiteren existiert jeweils eine durch elektronische
Restriktionen gegebene Höchstfrequenz f
max und damit eine in einem kontinuierlichen Betrieb minimal erreichbare Ausgangsleistung
P
1, P
2 für jede Heizfrequenzeinheit 10, 12.
[0028] Zur Ermittlung der Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B und der Längen der Zeitintervalle T
A und T
B bestimmt die Steuereinheit 14 zunächst die Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B, mittels deren ein flickerfreier Betrieb mit F = 0 möglich ist. Dies geschieht durch
allmähliches Absenken der Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B und damit durch allmähliches Anheben der Ausgangsleistung P
1, P
2 der betreffenden Heizfrequenzeinheit 10, 12. Das Absenken der Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B kann dabei für beide Heizfrequenzeinheiten 10, 12 getrennt oder auch simultan erfolgen.
Wenn Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B gefunden sind, die die obigen Bedingungen erfüllen, dann werden die Zeitintervalle
T
A und T
B angepasst, bis die mittleren Ausgangsleistungen P
ave1 und P
ave2 der zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 jeweils den Sollleistungen P
obj1 und P
obj2 entsprechen. Während eines Betriebs der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 kann, falls
nötig, in Echtzeit eine Korrektur vorgenommen werden, um auf Leistungsschwankungen,
beispielsweise hervorgerufen durch Erwärmung, zu reagieren.
[0029] Figur 5 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhafte, nicht maßstabsgetreue
Leistungs-Frequenz-Kurven P
2(f,d
j) für verschiedene Tastgrade D
2A= d
j (j = 1,..., n) des Steuersignals V
2(t) der zweiten Heizfrequenzeinheit 12. Auf einer Ordinatenachse 50 ist die Ausgangsleistung
P
2 der zweiten Heizfrequenzeinheit 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 52 ist die
Frequenz f aufgetragen. Durch eine Anpassung des Tastgrads D
2A, beispielsweise von 0,5 auf kleinere Werte, kann die Steuereinheit 14 eine Anpassung
der Ausgangsleistung P
2 der zweiten Heizfrequenzeinheit 12 vornehmen. Hierdurch kann insbesondere eine Erniedrigung
der Ausgangsleistung P
2 bei fester Frequenz f
2A der zweiten Heizfrequenzeinheit 12 erreicht werden. Entsprechendes gilt für eine
Anpassung der Tastgrade D
1A, D
1B und D
2B. Die Steuereinheit 14 kann zusätzlich dazu vorgesehen sein, eine Anpassung der Tastgrade
D
1A, D
2A, D
1B und D
2B zur Erfüllung der obigen Bedingungen vorzunehmen.
[0030] Falls bei gewählten Sollleistungen P
obj1 und P
obj2 keine Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B, f
2B existieren, für die die obigen Bedingungen erfüllbar sind, insbesondere auch unter
Verwendung der Anpassung der Tastgrade D
1A, D
2A, D
1B und D
2B, dann ist die Steuereinheit 14 dazu vorgesehen, Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B, f
2B zu suchen, für die die Flickerkenngröße F kleiner oder gleich dem Flickergrenzwert
G ist. Existieren auch hierfür keine Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B, f
2B, so ist die Steuereinheit 14 dazu vorgesehen, zusätzlich zumindest eine der zwei
Heizfrequenzeinheiten 10, 12 mit einer unter der Sollleistung P
obj1, P
obj2 liegenden mittleren Ausgangsleistung P
ave1, P
ave2 zu betreiben. Dies bedeutet, dass zumindest eine der Sollleistungen P
obj1, P
obj2 durch die Steuereinheit 14 zur Erfüllung obiger Bedingungen abgesenkt wird.
[0031] Figur 6 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhaft zwei nicht maßstabsgetreue
Leistungs-Frequenz-Kurven P
1(f) und P
2(f) für eine erste Steuerungsvariante. Auf einer Ordinatenachse 54 sind die Ausgangsleistungen
P
1 und P
2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 56 ist die
Frequenz f aufgetragen. Die Sollleistungen P
obj1 und P
obj2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 werden durch einen Bediener eingestellt. Ohne Beschränkung
der Allgemeinheit sei angenommen, dass die Sollleistung P
obj2 für die zweite Heizfrequenzeinheit 12 derart klein ist, dass eine der Sollleistung
P
obj2 zugeordnete Sollfrequenz f
obj2 größer ist als die Höchstfrequenz f
max. Dies bedeutet, dass die zweite Heizfrequenzeinheit 12 während eines dritten Zeitintervalls
T
C abgeschaltet werden muss, damit die mittlere Ausgangsleistung P
ave2 der Sollleistung P
obj2 angeglichen werden kann. Im ersten Zeitintervall T
A wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer Frequenz f
1A und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit einer Frequenz f
2A betrieben. Im zweiten Zeitintervall T
B wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer Frequenz f
1B und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit einer Frequenz f
2B betrieben. Im dritten Zeitintervall T
C wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer zur Frequenz f
1B identischen Frequenz f
1C betrieben und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 abgeschaltet. Die Frequenzen f
1A und f
2A sowie f
1B und f
2B bilden jeweils einen Satz von Frequenzen, wobei sich die beiden Frequenzen eines
Satzes um zumindest 17 kHz unterscheiden. Die Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B betragen jeweils mindestens 20 kHz.
[0032] Figur 7 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhaft zwei nicht maßstabsgetreue
Leistungs-Zeit-Kurven P
1(t) und P
2(t) für die Steuerungsvariante aus Figur 6. Auf einer Ordinatenachse 58 sind die Ausgangsleistungen
P
1 und P
2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 60 ist die
Zeit t aufgetragen. Ein in Figur 7 dargestellter Verlauf der Leistungs-Zeit-Kurven
P
1(t) und P
2(t) wird in einem Heizbetriebszustand der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 periodisch
mit der Periodendauer T durchlaufen. Die erste Heizfrequenzeinheit 10 wird im ersten
Zeitintervall T
A mit einer größeren Ausgangsleistung P
1 betrieben als im zweiten Zeitintervall T
B. Die zweite Heizfrequenzeinheit 12 wird hingegen im ersten Zeitintervall T
A mit einer kleineren Ausgangsleistung P
2 betrieben als im zweiten Zeitintervall T
B. Auch hier stellt die Steuereinheit 14 die Frequenzen f
1A, f
2A, f
1B und f
2B sowie die Längen der Zeitintervalle T
A, T
B und T
C so ein, dass die mittleren Ausgangsleistungen P
ave1 und P
ave2 der zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 jeweils den Sollleistungen P
obj1 und P
obj2 entsprechen, Intermodulationsgeräusche weitgehend vermieden werden und die Flickerkenngröße
F unter dem Flickergrenzwert G gehalten wird. Es gelten zu den oben genannten äquivalente
Bedingungen, die zusätzlich das dritte Zeitintervall T
C berücksichtigen.
[0033] Alternativ ist denkbar, dass beide Heizfrequenzeinheiten 10, 12 in einem dritten
Zeitintervall T
C mit einer gemeinsamen Frequenz f
C betrieben werden oder aber, dass beide Heizfrequenzeinheiten 10, 12 abgeschaltet
werden. Des Weiteren kann auch hier eine Anpassung der Tastgrade D
1A, D
2A, D
1B und D
2B sowie von Tastgraden D
1C und D
2C des dritten Zeitintervalls T
C vorgesehen sein. Die Steuereinheit 14 ist dazu vorgesehen, verschiedene Steuerungsvarianten
zu testen und die für die gegebenen Sollleistungen P
obj1, P
obj2 günstigste Steuerungsvariante anzuwenden. Hierbei favorisiert die Steuereinheit 14
einen Betrieb der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 unter weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen
und Minimierung von Flicker.
[0034] In einer alternativen Ausführung kann ein Induktionskochfeld auch über mehr als zwei
Induktionsheizeinheiten verfügen, wobei jeweils mehrere Induktionsheizeinheiten über
je eine Schalteinheit mit einer Heizfrequenzeinheit verbunden sein können. Ferner
ist auch denkbar, dass sich Frequenzen eines Satzes von Frequenzen immer um genau
17 kHz unterscheiden. Des Weiteren kann das hier beschriebene Steuerungsverfahren
auch mit anderen, einem Fachmann bekannten und sinnvoll erscheinenden Steuerungsverfahren
kombiniert werden.
Bezugszeichen
[0035]
- 10
- Heizfrequenzeinheit
- 12
- Heizfrequenzeinheit
- 14
- Steuereinheit
- 16
- Induktionskochfeld
- 18
- Kochfeldplatte
- 20
- Heizzone
- 22
- Heizzone
- 26
- Bedienelement
- 28
- Anzeigeelement
- 30
- Bedien- und Anzeigeeinheit
- 32
- Steuer- und Regeleinheit
- 36
- Ordinatenachse
- 38
- Abszissenachse
- 42
- Ordinatenachse
- 44
- Abszissenachse
- 46
- Ordinatenachse
- 48
- Abszissenachse
- 50
- Ordinatenachse
- 52
- Abszissenachse
- 54
- Ordinatenachse
- 56
- Abszissenachse
- 58
- Ordinatenachse
- 60
- Abszissenachse
- dj
- Tastgrad (j = 1,..., n)
- D1A
- Tastgrad
- D1B
- Tastgrad
- D1C
- Tastgrad
- D2A
- Tastgrad
- D2B
- Tastgrad
- D2C
- Tastgrad
- F
- Flickerkenngröße
- f
- Frequenz
- f1A
- Frequenz
- f1B
- Frequenz
- f2A
- Frequenz
- f2B
- Frequenz
- f1C
- Frequenz
- fmin1
- Mindestfrequenz
- fmin2
- Mindestfrequenz
- fmax
- Höchstfrequenz
- fobj2
- Sollfrequenz
- G
- Flickergrenzwert
- P1
- Ausgangsleistung
- P1(f)
- Leistungs-Frequenz-Kurve
- P1(t)
- Leistungs-Zeit-Kurve
- P2
- Ausgangsleistung
- P2(f)
- Leistungs-Frequenz-Kurve
- P2(f,dj)
- Leistungs-Frequenz-Kurve
- P2(t)
- Leistungs-Zeit-Kurve
- Pave1
- Mittlere Ausgangsleistung
- Pave2
- Mittlere Ausgangsleistung
- Pobj1
- Sollleistung
- Pobj2
- Sollleistung
- T
- Periodendauer
- T0A
- Periodendauer
- T0B
- Periodendauer
- TA
- Zeitintervall
- TB
- Zeitintervall
- TC
- Zeitintervall
- t
- Zeit
- t0A
- Einschaltzeit
- t0B
- Einschaltzeit
- t1
- Zeitpunkt
- t2
- Zeitpunkt
- V0
- Einschaltwert
- V1(t)
- Steuersignal
- V1
- Steuerspannung
- V2(t)
- Steuersignal
- x
- Zeitpunkt
1. Gargerätevorrichtung mit zumindest einer ersten und zumindest einer zweiten Heizfrequenzeinheit
(10, 12) und mit wenigstens einer Steuereinheit (14), die dazu vorgesehen ist, eine
jeweilige mittlere Ausgangsleistung (Pave1, Pave2) der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) unter Minimierung einer Flickerkenngröße
(F) einzustellen und die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) in wenigstens
einem ersten Zeitintervall (TA) mit einem ersten Satz von Frequenzen (f1A, f2A) und in wenigstens einem zweiten Zeitintervall (TB) mit einem zweiten, vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen
(f1B, f2B) zu betreiben, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Frequenzen (f1A, f2A) des ersten Satzes von Frequenzen (f1A, f2A) untereinander um mindestens 14 kHz unterscheiden und sich die Frequenzen (f1B, f2B) des zweiten Satzes von Frequenzen (f1B, f2B) untereinander um mindestens 14 kHz unterscheiden.
2. Gargerätevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Frequenzen (f1A, f2A) des ersten Satzes von Frequenzen (f1A, f2A) und die Frequenzen (f1B, f2B) des zweiten Satzes von Frequenzen (f1B, f2B) mindestens 14 kHz betragen.
3. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) in wenigstens einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, die
zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) periodisch mit einer Periodendauer (T)
zu betreiben, die der Summe des ersten Zeitintervalls (TA) und des zweiten Zeitintervalls (TB) entspricht.
4. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) in wenigstens einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, in
einem dritten Zeitintervall (TC) die erste Heizfrequenzeinheit (10) mit der gleichen Frequenz (f1C) zu betreiben wie die zweite Heizfrequenzeinheit (12) oder wenigstens eine der zumindest
zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) abzuschalten.
5. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, eine der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten
(10, 12) im ersten Zeitintervall (TA) mit einer kleineren Ausgangsleistung (P1, P2) als im zweiten Zeitintervall (TB) zu betreiben und die andere der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) im
ersten Zeitintervall (TA) mit einer größeren Ausgangsleistung (P1, P2) als im zweiten Zeitintervall (TB) zu betreiben.
6. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, nach einer Auswahl der die Flickerkenngröße
(F) minimierenden Frequenzen (f1A, f2A, f1B, f2B) die Zeitintervalle (TA, TB) an Sollleistungen (Pobj1, Pobj2) der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) anzupassen.
7. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten
(10, 12) jeweils mittels eines Steuersignals (V1(t), V2(t)) zu steuern und in wenigstens einem Betriebszustand einen Tastgrad (D1A, D2A, D1B, D2B, D1C, D2C) von zumindest einem der Steuersignale (V1(t), V2(t)) anzupassen.
8. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, eine Priorisierung zugunsten einer Minimierung
von Intermodulationsgeräuschen und/oder Flicker vorzunehmen, falls ein Betrieb der
zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) mit gewählten Sollleistungen (Pobj1, Pobj2) unter gleichzeitiger weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen und/oder
Flicker unmöglich ist.
9. Verfahren mit einer Gargerätevorrichtung mit zumindest einer ersten und zumindest
einer zweiten Heizfrequenzeinheit (10, 12), insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung (Pave1, Pave2) der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) unter Minimierung einer Flickerkenngröße
(F) eingestellt wird und die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) in wenigstens
einem ersten Zeitintervall (TA) mit einem ersten Satz von Frequenzen (f1A, f2A) und in wenigstens einem zweiten Zeitintervall (TB) mit einem zweiten, vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen
(f1B, f2B) betrieben werden, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Frequenzen (f1A, f2A) des ersten Satzes von Frequenzen (f1A, f2A) um mindestens 14 kHz unterscheiden und sich die Frequenzen (f1B, f2B) des zweiten Satzes von Frequenzen (f1B, f2B) um mindestens 14 kHz unterscheiden.
10. Gargerät, insbesondere Kochfeld, mit einer Gargerätevorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 8.