[0001] Die Erfindung betrifft eine rotierende Düsenanordnung mit einem relativ zu einer
Anschlussleitung feststehenden Gehäuse und einem rotierenden Düsenkopf, wobei der
Düsenkopf wenigstens eine Austrittsöffnung aufweist und wobei der Düsenkopf mit einer
Welle verbunden ist, die in das Gehäuse hineinragt und die drehfest mit einem in dem
Gehäuse angeordneten Turbinenrad verbunden ist.
[0002] Aus der europäischen Patentschrift
EP 0 645 191 B1 ist eine rotierende Düsenanordnung bekannt, bei der ein feststehendes Gehäuse und
ein rotierender Düsenkopf vorgesehen sind. Das Gehäuse weist einen Dralleinsatz und
ein starr mit einer Welle verbundenes Turbinenrad auf. Um sicherzustellen, dass sich
die Welle bei steigendem Wasserdruck nicht mit immer weiter steigender Drehzahl dreht,
ist zwischen der Welle und dem Gehäuse eine flüssigkeitsdruckgesteuerte Reibungsbremse
vorgesehen, die bei steigendem Wasserdruck eine erhöhte Bremswirkung verursacht. Die
flüssigkeitsdruckgesteuerte Reibungsbremse ist in Form eines Axialdrucklagers realisiert.
Bei steigendem Flüssigkeitsdruck drückt die Welle mit erhöhter Kraft auf die Axiallagerfläche
des Axialdrucklagers und verursacht dadurch eine höhere Reibungskraft.
[0003] Mit der Erfindung soll eine verbesserte rotierende Düsenanordnung bereitgestellt
werden.
[0004] Erfindungsgemäß ist hierzu eine rotierende Düsenanordnung mit einem relativ zu einer
Anschlussleitung feststehenden Gehäuse und einem rotierenden Düsenkopf vorgesehen,
wobei der Düsenkopf wenigstens eine Austrittsöffnung aufweist und wobei der Düsenkopf
druckfest mit einer Welle verbunden ist, die in das Gehäuse hineinragt und die drehfest
mit einem in dem Gehäuse angeordneten Turbinenrad verbunden ist, bei der das Turbinenrad
und die Welle jeweils eine durchgehende Mittelbohrung aufweisen, um in dem Gehäuse
einen ersten, über das Turbinenrad führenden Strömungspfad und einen zweiten, über
die jeweiligen Mittelbohrungen von der Anschlussleitung bis zum Düsenkopf führenden
Strömungspfad bereitzustellen.
[0005] Durch diese Maßnahmen wird eine kontrolliert bzw. langsam drehende rotierende Düsenanordnung
bereitgestellt, da nicht alles aus der Anschlussleitung strömende Fluid über das Turbinenrad
geführt wird. Vielmehr wird ein Anteil des Fluids durch den über die jeweiligen Mittelbohrungen
führenden Strömungspfad geführt, der damit das Turbinenrad nicht passiert und infolgedessen
auch nicht zu einer Drehung des Düsenkopfs beiträgt. Auch bei steigendem Wasserdruck
steigt die Drehzahl des Düsenkopfs damit nicht immer weiter an, sondern bleibt innerhalb
eines vergleichsweise schmalen Drehzahlbereichs. Bei der erfindungsgemäßen rotierenden
Düsenanordnung wird somit auf eine flüssigkeitsdruckgesteuerte Reibungsbremse verzichtet,
um die Drehzahl auch bei steigendem Wasserdruck innerhalb eines definierten Bereichs
zu halten. Durch die Bereitstellung eines zweiten Strömungspfades, der aufgrund seiner
mittigen Anordnung nicht zu einer Drehung des Düsenkopfes beiträgt, wird ein kontrolliertes
Drehzahlverhalten bei steigendem Wasserdruck erreicht. Die erfindungsgemäße Düsenanordnung
kann durch diesen Verzicht auf eine Reibungsbremse verschleißarm gestaltet werden.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung ist in dem Gehäuse stromaufwärts des Turbinenrades
ein Dralleinsatz vorgesehen, wobei der Dralleinsatz mit einer durchgehenden Mittelbohrung
versehen ist.
[0007] Durch Vorsehen eines Dralleinsatzes kann eine wirkungsvoller Anströmung des Turbinenrades
erzielt werden. Auch der Dralleinsatz weist eine durchgehende Mittelbohrung auf, um
den zweiten Strömungspfad bereitzustellen, der nicht über das Turbinenrad führt und
der somit nicht zu einer Drehung des Düsenkopfes beiträgt. Der Dralleinsatz steht
dabei relativ zum Gehäuse fest und ist beispielsweise mit schräg zur Mittellängsachse
der Düsenanordnung angeordneten Strömungskanälen versehen, die insbesondere als schräge
Bohrungen in einer Scheibe ausgebildet sind.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung weist die Welle innerhalb des Gehäuses einen radial
nach außen vorspringenden Absatz auf, der eine Lagerfläche eines Axialdrucklagers
bildet, wobei die Welle unmittelbar stromabwärts des Absatzes mit wenigstens einer
Radialbohrung versehen ist, die in einen an die Lagerfläche des Absatzes angrenzenden
Lagerspalt mündet.
[0009] Auf diese Weise kann die Lagerfläche des Axialdrucklagers sofort nach der Druckbeaufschlagung
der Düsenanordnung mit dem durch die Mittelbohrung der Welle strömenden Fluid beaufschlagt
werden. Unmittelbar nach Druckbeaufschlagung der Düsenanordnung ist das Axiallager
dadurch flüssigkeitsgeschmiert und verursacht keine wesentliche Reibung mehr. Dies
ermöglicht es, das Axialdrucklager im Wesentlichen verschleißfrei aufzubauen und Materialien
zu verwenden, die an und für sich bei trockener Reibung rasch abgetragen werden, beilspielsweise
PTFE (Teflon). Die erfindungsgemäße rotierende Düsenanordnung kann dadurch mit Lagermaterialien
versehen werden, die beispielsweise im Lebensmittelbereich vorgeschrieben sind, und
dennoch äußerst verschleißarm ausgebildet sein.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung grenzt die Lagerfläche des Absatzes an eine Radiallagerfläche
der Welle an. Auf diese Weise kann ein kombiniertes Axial-/Radiallager bereitgestellt
werden, wobei dann sowohl die Axiallagerfläche als auch die Radiallagerfläche unmittelbar
nach Druckbeaufschlagung der Düsenanordnung mit Fluid aus der Radialbohrung in der
Welle beaufschlagt werden. Sowohl das Axiallager als auch das Radiallager sind damit
unmittelbar nach Druckbeaufschlagung der Düsenanordnung flüssigkeitsgeschmiert und
im Wesentlichen reibungsfrei.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung ist das Gehäuse mit einer Lagerbuchse versehen, die
eine Lagerfläche des Axialdrucklagers und eine Lagerfläche des Radiallagers bildet,
wobei die Lagerbuchse angrenzend an die Lagerfläche des Axialdrucklagers in der Lagerfläche
des Radiallagers eine umlaufenden Schmiertasche aufweist und wobei die Schmiertasche
mit der Radialbohrung in der Welle in Strömungsverbindung steht.
[0012] Durch diese Maßnahmen kann eine sehr schnelle und zuverlässige Beaufschlagung der
Lagerflächen des Axialdrucklagers und des Radiallagers mit Fluid aus der Mittelbohrung
der Welle sichergestellt werden. Das kombinierte Axialdrucklager und Radiallager,
das durch die Lagerbuchse gebildet wird, wirkt somit nicht als flüssigkeitsdruckgesteuerte
Reibungsbremse, sondern unmittelbar nach Druckbeaufschlagung der Düsenanordnung sorgt
ein Flüssigkeitsfilm sowohl im Axialdrucklager als auch im Radiallager für einen im
Wesentlichen reibungsfreien Lauf, unabhängig vom anstehenden Flüssigkeitsdruck.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung ist das Turbinenrad mit einem mittig angeordneten
Lagerteil versehen.
[0014] Auf diese Weise kann die Welle einmal am Eintritt in das Gehäuse und einmal am Turbinenrad
und somit innerhalb des Gehäuses gelagert werden. Beispielsweise ist hierzu am Turbinenrad
ein Zapfen oder eine Buchse vorgesehen. Da das Lagerteil am Turbinenrad innerhalb
des Gehäuses liegt, ist dieses zwangsläufig durch Flüssigkeit beaufschlagt und damit
stets flüssigkeitsgeschmiert und damit im Wesentlichen reibungsfrei.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung ist in dem Gehäuse stromaufwärts des Turbinenrades
ein Dralleinsatz vorgesehen, wobei der Dralleinsatz ein mittig angeordnetes Lagerteil
aufweist, das mit dem Lagerteil des Turbinenrades zusammenwirkt.
[0016] Auf diese Weise kann das Turbinenrad an dem Dralleinsatz gelagert werden, der relativ
zum Gehäuse feststehend angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Düsenanordnung kommt
dadurch mit wenigen Bauteilen aus.
[0017] In Weiterbildung der Erfindung ist das Lagerteil am Dralleinsatz als Zapfen ausgebildet,
der sich in das als Lagerbuchse ausgebildete Lagerteil am Turbinenrad hinein erstreckt.
Der Zapfen ist mit einer durchgehenden Mittelbohrung versehen.
[0018] Auf diese Weise kann sowohl eine Lagerung des Turbinenrads innerhalb des Gehäuses
und auch die Bereitstellung eines zweiten Strömungspfades, der nicht über das Turbinenrad
führt, sichergestellt werden.
[0019] In Weiterbildung der Erfindung ist die Welle stromabwärts des Turbinenrades und innerhalb
des Gehäuses mit wenigstens einer Radialbohrung versehen, um über das Turbinenrad
geleitete Flüssigkeit in die Mittelbohrung der Welle zu leiten.
[0020] Auf diese Weise wird ein geringer Strömungswiderstand der erfindungsgemäßen Düsenanordnung
erreicht. Beispielsweise sind mehrere Radialbohrungen in der Welle stromabwärts des
Turbinenrades vorgesehen.
[0021] In Weiterbildung der Erfindung weist das Turbinenrad wenigstens eine, schräg zu einer
Mittellängsachse der Düsenanordnung verlaufende Antriebsbohrung auf, die an ihrem
anströmseitigen Ende wenigstens eine, sich in Umfangsrichtung erstreckende Erweiterung
aufweist.
[0022] Mittels einer solchen Erweiterung oder Ausbuchung der Antriebsbohrung kann eine verbesserte
Anströmung des Turbinenrades erreicht werden und die Energie der durch den Dralleinsatz
strömenden Flüssigkeit kann wirkungsvoller auf das Turbinenrad übertragen werden.
Darüber hinaus kann durch eine solche Erweiterung oder Ausbuchtung auf der Anströmseite
der Antriebsbohrung auch erreicht werden, dass eine Axialkraft auf das Turbinenrad
verringert ist. Dadurch wird das Anlaufen der Turbinenwelle auch bei niedrigen Betriebsdrücken
erleichtert. Die Erweiterung oder Ausbuchtung kann beispielsweise dadurch ausgebildet
werden, dass mit einem Schaftfräser, der für die Herstellung der Antriebsbohrungen
verwendet wird, unter einem anderen Anstellwinkel, also einem Anstellwinkel, der nicht
oder weniger stark gegenüber der Mittellängsachse geneigt ist, nochmals in den anströmseitigen
Abschnitt der Antriebsbohrung eingetaucht wird. Dadurch entsteht eine einseitige,
trichterförmige Aufweitung auf der Anströmseite der Antriebsbohrung. In Umfangsrichtung
gesehen kann eine solche Erweiterung auf beiden Seiten der Antriebsbohrung vorgesehen
werden.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im Zusammenhang
mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Ansicht einer erfindungsgemäßen rotierenden Düsenanordnung,
- Fig. 2
- die Düsenanordnung der Fig. 1 im auseinandergezogenen Zustand,
- Fig. 3
- eine Ansicht von schräg oben des Turbinenrades und der Welle der Düsenanordnung der
Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Ansicht schräg von der Seite des Turbinenrades und der Welle aus Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Ansicht der Turbinenrades und der Welle aus Fig. 3 von oben,
- Fig. 6
- eine Ansicht auf die Schnittebene A-A aus Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Ansicht des Dralleinsatzes der Düsenanordnung der Fig. 1 von schräg oben und
- Fig.8
- eine abschnittsweise, geschnittene Ansicht des Dralleinsatzes und des Turbinenrades
der Düsenanordnung der Fig. 1.
[0024] Die Darstellung der Fig. 1 zeigt eine teilweise geschnittene Ansicht einer erfindungsgemäßen
rotierenden Düsenanordnung 10. Die Düsenanordnung 10 weist ein relativ zu einer lediglich
schematisch angedeuteten Anschlussleitung 12 feststehendes Gehäuse 14 auf, das aus
einer oberen Hälfte 16 und einer unteren Hälfte 18 besteht. Die Anschlussleitung 12
ist in die obere Hälfte 16 des Gehäuses 14 eingeschraubt. Die untere Hälfte 18 ist
mit der oberen Hälfte 16 verschraubt.
[0025] In dem Gehäuse 14 ist eine Welle 20 drehbar gelagert und an einem, dem Gehäuse 14
gegenüberliegenden freien Ende der Welle 20 ist ein Düsenkopf 22 mit insgesamt drei
Einzeldüsen 24, 26 und 28 vorgesehen. Jede der Düsen 24, 26, 28 definiert eine Austrittsöffnung,
über die zu versprühendes Fluid ausgegeben wird. Die Düsen 24, 26, 28 sind jeweils,
siehe auch Fig. 2, als Flachstrahldüsen ausgebildet und erzeugen dadurch einen Sprühfächer,
der sich im Wesentlichen über 360° in der Zeichenebene der Fig. 1 erstreckt. Die Düsenanordnung
10 kann dadurch beispielsweise als Tankreinigungsdüse eingesetzt werden.
[0026] Der Düsenkopf 22 ist auf das freie Ende der Welle 20 aufgeschraubt und in seiner
Position an der Welle 20 mittels eines Arretierstiftes 30 gesichert.
[0027] Die Welle 20 erstreckt sich in das Gehäuse 14 hinein und ist mittels einer Lagerbuchse
32, die beispielsweise aus Teflon besteht, drehbar im Gehäuse 14 gelagert. Die Lagerbuchse
32 ist auf ihrer, der Welle 20 zugewandten Innenseite mit einer umlaufenden Schmiertasche
34 versehen, die mit einer sich in radialer Richtung erstreckenden Bohrung 36 in der
Welle 20 in Strömungsverbindung steht. Sobald in der Anschlussleitung 12 Flüssigkeit
ansteht, wird dieses Fluid auch durch die Radialbohrung 36 in der Welle 20 und in
die Schmiertasche 34 hineingedrückt. Ausgehend von der umlaufenden Schmiertasche 34
dringt die Flüssigkeit dann weiter in einen Radiallagerspalt 38 und in einen Axiallagerspalt
40 vor. Der Radiallagerspalt 38 ist zwischen einer innen liegenden Radiallagerfläche
der Lagerbuchse 32 und einem Außenumfang der Welle 20 gebildet. Der Axiallagerspalt
40 ist zwischen einer in Fig. 1 oben liegenden Axiallagerfläche der Lagerbuchse 32
und einer in Fig. 1 unten liegenden Axiallagerfläche eines innerhalb des Gehäuses
14 liegenden, sich in radialer Richtung erstreckenden Absatzes 42 der Welle 20 gebildet.
Sowohl der Radiallagerspalt 38 als auch der Axiallagerspalt 40 werden unmittelbar
nachdem Flüssigkeit von der Anschlussleitung 12 bis in das Innere der Welle 20 gelangt
ist, mit Flüssigkeit versorgt. Sowohl die Axiallagerfläche als auch die Radiallagefläche
sind damit flüssigkeitsgeschmiert und die Welle 20 ist in der Lagerbuchse 32 dadurch
im Wesentlichen reibungsfrei gelagert.
[0028] Die Welle 20 ist darüber hinaus im Gehäuse 14 mittels einer weiteren Lagerbuchse
44 gelagert, die in einem einstückig mit der Welle 20 verbundenem Turbinenrad 46 vorgesehen
ist. Die Lagerbuchse 44 nimmt einen Lagerzapfen 48 eines Dralleinsatzes 50 auf, der
fest am Gehäuse 14 befestigt ist. Mittels des Lagerzapfens 48 am Dralleinsatz 50 und
der Lagerbuchse 44 wird ein Radiallager für die Welle 20 bzw. das Turbinenrad 46 gebildet.
[0029] Der Dralleinsatz 50 ist zwischen der oberen Hälfe 16 und der unteren Hälfte 18 des
Gehäuses 14 eingeklemmt und dadurch an dem Gehäuse 14 gesichert.
[0030] Die Fächerdüsen 24, 26, 28 im Düsenkopf 22 sind neutral ausgerichtet und tragen damit
durch den ausgegebenen Sprühstrahl weder zu einer Erhöhung noch zu einer Verminderung
der von dem Turbinenrad 46 erzeugten Rotation bei. Die Sprühfächer, die von den Fächerdüsen
24, 26, 28 ausgegeben werden, liegen somit in bzw. symmetrisch zu einer Ebene, die
die Mittellängsachse 52 der Düsenanordnung 10 einschließt. Das Ausgeben eines Sprühfächers
durch die Fächerdüsen 24, 26, 28 führt dadurch nicht zu einem Drehmoment um die Mittellängsachse
52. Anstelle von Flachstrahldüsen 24, 26, 28 können im Rahmen der Erfindung selbstverständlich
beliebige Düsen verwendet werden.
[0031] Bei der Düsenanordnung 10 sind Maßnahmen getroffen, um bei steigendem Wasserdruck
ein übermäßiges Ansteigen der Drehzahl des Düsenkopfes 22 um die Mittellängsachse
52 zu vermeiden. Hierzu ist neben einem ersten Strömungspfad, der ausgehend von der
Anschlussleitung 12 über den Dralleinsatz 50 und das Turbinenrad 46 und von dort aus
wieder in den Innenraum der hohl gebohrten Welle 20 und zum Düsenkopf 20 führt, ein
zweiter Strömungspfad vorgesehen, der ausgehend von der Anschlussleitung 12 durch
eine Mittenbohrung 54 im Dralleinsatz unmittelbar in den Innenraum der Welle 20 und
dann zum Düsenkopf 22 führt. Flüssigkeit, die über diesen zweiten Strömungspfad geführt
wird, passiert das Turbinenrad 46 nicht und trägt somit nicht zu einer Drehbewegung
des Düsenkopfes 22 bei. Durch Bereitstellen dieses zweiten, nicht über das Turbinenrad
46 führenden Strömungspfades kann sichergestellt werden, dass auch bei steigendem
Wasserdruck in der Anschlussleitung 12 eine Drehzahl des Düsenkopfes 22 nicht oder
lediglich innerhalb enger Grenzen ansteigt. Wesentlich dabei ist, dass für diese Begrenzung
der Drehzahl des Düsenkopfes 22 und damit auch des Turbinenrades 46 bei steigendem
Wasserdruck keine flüssigkeitsdruckgesteuerte Reibungsbremse benötigt wird. Die Düsenanordnung
10 und speziell die Lager mit den Lagerbuchsen 44, 32 können dadurch äußerst verschleißarm
aufgebaut werden. Die Welle 20 ist somit konzentrisch zu ihrer Mittellängsachse vollständig
durchbohrt und der Dralleinsatz 50 weist die Mittenbohrung 54 auf, die in den Innenraum
der Welle 20 mündet. Dadurch kann Flüssigkeit von der Anschlussleitung durch die Mittenbohrung
54 unmittelbar in den Innenraum der Welle 20 und damit zu den Fächerdüsen 24, 26,
28 am Düsenkopf 22 gelangen.
[0032] Fig. 2 zeigt eine Ansicht der Düsenanordnung 10 der Fig. 1 in auseinandergezogener
Darstellung. Die obere Gehäusehälfte 16 ist mit einem Innengewinde 56 versehen, in
das ein Außengewinde 58 an der unteren Gehäusehälfte 18 eingeschraubt werden kann.
Wie anhand der Fig. 1 bereits erläutert wurde, wird der Dralleinsatz 50 zwischen den
Gehäusehälften 16, 18 fest eingespannt. Der Dralleinsatz 50 weist insgesamt sechs
Drallbohrungen 60 auf, die gleichsinnig in Umfangsrichtung geneigt sind. Oberhalb
des Dralleinsatzes 50 anstehende Flüssigkeit wird durch die Drallbohrungen 60 dadurch
schräg abgelenkt, trifft auf das Turbinenrad 46 und verursacht dadurch eine Drehbewegung
des Turbinenrades 46 um die Mittellängsachse 52.
[0033] Der Dralleinsatz 50 ist mit dem Lagerzapfen 48 versehen, der konzentrisch zur Mittellängsachse
52 mittels der Durchgangsbohrung 54 durchbohrt ist. Der Lagerzapfen 48 erstreckt sich
in die Lagerbuchse 44 hinein. Die Lagerbuchse 44 weist einen zylindrischen Abschnitt
und einen umlaufenden Vorsprung auf, der in einer passenden Ausnehmung in der Oberseite
des Turbinenrades 46 aufgenommen wird.
[0034] Das Turbinenrad 46 ist mit insgesamt zehn Antriebsbohrungen 62 versehen, die zur
Mittellängsachse 52 geneigt angeordnet sind. Dabei ist der Neigungswinkel der Antriebsbohrungen
62 entgegengesetzt gerichtet zum Neigungswinkel der Drallbohrungen 60, wie beispielsweise
auch in Fig. 8 zu erkennen ist.
[0035] Das Turbinenrad 46 ist einstückig mit der hohlgebohrten Welle 20 ausgebildet und
weist ebenfalls eine Mittenbohrung auf, in die die Lagerbuchse 44 eingesteckt ist.
[0036] Die Welle 20 ist in ihrem, an das Turbinenrad 46 anschließenden Bereich mit insgesamt
sechs radial angeordneten Langlöchern 64 versehen. Eine Erstreckungsrichtung der Langlöcher
liegt parallel zur Mittellängsachse 52. Durch die Langlöcher 64 kann Flüssigkeit,
die die Antriebsbohrungen 62 im Turbinenrad 46 passiert hat, in den Innenraum der
hohlgebohrten Welle 20 und von dort aus zum Düsenkopf 22 gelangen. Ein erster Strömungspfad
für Flüssigkeit aus der Anschlussleitung 12 führt somit über die Drallbohrungen 60
in der Drallscheibe 50, durch die Antriebsbohrungen 62 im Turbinenrad 46 und dann
durch die Langlöcher 64 in den Innenraum der hohlgebohrten Welle 20 und von dort aus
in den Düsenkopf 22 und zu den Flachstrahldüsen 24, 26, 28. Ein zweiter Strömungspfad
führt, wie bereits erwähnt wurde, durch die Mittenbohrung 54 des Dralleinsatzes 50
und von dort aus unmittelbar in den Innenraum der hohlgebohrten Welle 20 und von dort
aus ebenfalls zum Düsenkopf 22 und den Flachstrahldüsen 24, 26, 28.
[0037] Auf einer, dem Turbinenrad 46 gegenüberliegenden Seite der Langlöcher 64 ist die
Welle 20 mit dem sich in radialer Richtung erstreckenden, umlaufenden Absatz 42 versehen,
dessen, dem Turbinenrad abgewandte Unterseite eine Axiallagerfläche 66 eines Axialdrucklagers
bildet. Die Welle 20 wird in die Lagerbuchse 32 eingeschoben, die ebenfalls einen
in radialer Richtung vorragenden, umlaufenden Vorsprung aufweist, dessen Oberseite
eine Axiallagerfläche bildet. Ein zylindrischer Abschnitt der Lagerbuchse 32 wird
in eine Lagerbohrung 68 in der unteren Gehäusehälfte 18 eingesteckt. Der umlaufende
Vorsprung 42 mit seiner Lagerfläche 66 und die Oberseite der Lagerbuchse 32 bilden
ein Axialdrucklager für die Welle 20, das parallel zur Mittellängsachse 52 und in
der Darstellung der Fig. 1 nach unten gerichtete Kräfte aufnimmt. Wie bereits ausgeführt
wurde, sorgt die Radialbohrung 36 in der Welle 20 und die in Fig. 1 erkennbare Schmiertasche
34 in der Lagerbuchse 32 dafür, dass der Radiallagerspalt 38 und der Axiallagerspalt
40 zwischen Welle 20 und Lagerbuchse 32 sofort nach Druckbeaufschlagung der Anschlussleitung
12 flüssigkeitsgeschmiert sind und das Axialdrucklager und das Radiallager damit im
Wesentlichen reibungsfrei sind.
[0038] Die Darstellung der Fig. 3 zeigt die Welle 20 mit dem Turbinenrad 46 in einer Ansicht
von schräg oben. Zu erkennen ist, dass die Antriebsbohrungen 62 zu einer Mittellängsachse
in Umfangsrichtung geneigt in das scheibenförmige Turbinenrad 46 eingebracht sind.
Zusätzlich weisen alle Antriebsbohrungen 62 eine sich in Umfangsrichtung erstreckende
Erweiterung 70 auf. Die Erweiterung 70 wird dadurch ausgebildet, dass ein Schachtfräser,
der zur Ausbildung der Antriebsbohrungen 62 schräg in das scheibenförmige Turbinenrad
46 eingetaucht wird, noch einmal unter anderem Winkel oder beispielsweise parallel
zur Mittellängsachse in den oberen Bereich der Antriebsbohrungen 62 eingetaucht wird.
Mittels solcher Erweiterungen 70 oder Ausbuchtungen der Antriebsbohrungen 62 kann
eine verbesserte Anströmung des Turbinenrades 46 erreicht werden und die Energie der
durch den Dralleinsatz 50 strömenden Flüssigkeit kann wirkungsvoller auf das Turbinenrad
46 übertragen werden. Deutlich zu erkennen sind die Erweiterungen 70 und ihre Anordnung
relativ zum Dralleinsatz 50 auch in der Darstellung der Fig. 8.
[0039] Die Darstellung der Fig. 4 zeigt eine Ansicht der Welle 20 und des Turbinenrades
46 schräg von der Seite. Unterhalb des umlaufenden Vorsprungs 42 sind in der Welle
20 insgesamt vier Radialbohrungen 36 vorgesehen, von denen in der Darstellung der
Fig. 2 lediglich zwei zu erkennen sind. Wie bereits ausgeführt wurde, sorgen diese
Radialbohrungen 36 für eine Flüssigkeitsschmierung des Axialdrucklagers und des Radiallagers
zwischen der Welle 20 und der Lagerbuchse 32, siehe Fig. 1.
[0040] Die Darstellung der Fig. 5 zeigt eine Ansicht des Turbinenrades 46 mit der hohlgebohrten
Welle 20 von oben. Gut zu erkennen ist der durchgehende Innenraum 72 der hohlgebohrten
Welle 20, durch den Flüssigkeit unmittelbar von der Anschlussleitung durch die Mittenbohrung
54 des Dralleinsatzes 50 sowie auch über die Antriebsbohrungen 62 des Turbinenrades
46 und die Langlöcher 64 zum Düsenkopf 22 gelangen kann, siehe Fig. 1.
[0041] Die Darstellung der Fig. 6 zeigt eine Ansicht auf die Schnittebene A - A in Fig.
5. In Fig. 6 gut zu erkennen sind die schräg zur Mittellängsachse 52 verlaufenden
Antriebsbohrungen 62 und die Erweiterungen 70 am stromaufwärts gelegenen Ende der
Antriebsbohrungen 62.
[0042] Die Darstellung der Fig. 7 zeigt den Dralleinsatz 50 in einer Ansicht von schräg
oben. Die Mittenbohrung 54 ist konzentrisch zu dem allgemein scheibenförmigen Dralleinsatz
50 angeordnet und befindet sich am Grund einer Einsenkung 74, die ebenfalls konzentrisch
zum Dralleinsatz 50 angeordnet ist. Die Oberseite des Dralleinsatzes 50 ist, siehe
Fig. 1, leicht konvex ausgebildet. Die Drallbohrungen 60 sind im Bereich des Übergangs
zwischen dem konvex gestalteten Abschnitt 76 und einem äußeren, scheibenförmig gestalteten
Abschnitt 78 des Dralleinsatzes 50 angeordnet.
[0043] Die Darstellung der Fig. 8 zeigt eine vergrößerte, abschnittsweise Darstellung des
Dralleinsatzes 50 und des Turbinenrades 46 mit einem Abschnitt der Welle 20 in teilweise
geschnittener Darstellung. Zu erkennen ist, dass die Drallbohrungen 60 im Dralleinsatz
50 gegensinnig geneigt sind zu den Antriebsbohrungen 62 im Turbinenrad 46. In Umfangsrichtung
gesehen sind die Erweiterungen 70 der Antriebsbohrungen 62 im Turbinenrad 46 lediglich
einseitig an den Antriebsbohrungen 62 angeordnet. Die Erweiterungen 70 am stromaufwärts
gelegenen Ende der Antriebsbohrungen 62 sorgen dafür, dass das Anlaufen des Turbinenrades
46 erleichtert ist, da der volle Querschnitt eines aus der Drallbohrung 60 austretenden
Flüssigkeitsstrahles in die Antriebsbohrungen 62 eindringen kann, wenn die Antriebsbohrung
62 etwa in der in Fig. 8 dargestellten Position relativ zur Drallbohrung 60 angeordnet
ist. Dadurch wird nicht nur das Anlaufen des Turbinenrades 46 auch bei niedrigen Betriebsdrücken
gewährleistet, sondern auch im Betrieb eine wirkungsvollere Übertragung der Energie
der durch die Drallbohrungen 60 strömenden Flüssigkeitsstrahlen auf das Turbinenrad
46 gewährleistet ist. Das Anlaufen des Turbinenrades 46 wird auch dadurch erleichtert,
dass eine Axialkraft, die parallel zur Mittellängsachse 52 wirkt, auf das Turbinenrad
46 geringer ist als wenn die Erweiterungen 70 nicht vorhanden wären.
[0044] Im Betrieb der Düsen wird oberhalb des Dralleinsatzes 50 anstehende Flüssigkeit einerseits
über die Antriebsbohrungen 60 und andererseits durch die Mittenbohrung 54 geleitet.
Die Mittenbohrung 54 hat den positiven Effekt, dass eine Strömung innerhalb des Hohlraums
der Welle 20 nur wenig turbulent ist und dadurch das Strahlbild der Fächerdüsen 24,
26, 28 scharf ausgeprägt ist. Dadurch wird der Reinigungseffekt der von den Fächerdüsen
24, 26, 28 ausgegebenen Sprühfächer sowie auch deren Wurfweite wesentlich verbessert.
Wie bereits ausgeführt wurde, sorgt die Mittenbohrung 54 auch für eine Vergleichmäßigung
der Rotation der Hohlwelle 20, auch bei steigendem Flüssigkeitsdruck.
[0045] Darüber hinaus sorgt die Mittenbohrung 54 im Dralleinsatz 50 auch dafür, dass eventuell
in der zugeführten Flüssigkeit vorhandene Partikel unmittelbar in den Hohlraum der
Welle 20 und damit zu den Fächerdüsen 24, 26, 28 geleitet werden und dadurch nicht
in den Lagerspalt zwischen dem Lagerzapfen 48 des Dralleinsatzes 50 und der Lagerbuchse
44 im Turbinenrad 46 bzw. in den Radiallagerspalt 38 oder den Axiallagerspalt 40 zwischen
der Lagerbuchse 32 und der Welle 20 gelangen können, siehe Fig. 1.
1. Rotierende Düsenanordnung mit einem relativ zu einer Anschlussleitung (12) feststehenden
Gehäuse (14) und einem rotierenden Düsenkopf (22), wobei der Düsenkopf (22) wenigstens
eine Austrittsöffnung aufweist und wobei der Düsenkopf (22) mit einer Welle (20) verbunden
ist, die in das Gehäuse (14) hineinragt und die drehfest mit einem in dem Gehäuse
(14) angeordneten Turbinenrad (46) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Turbinenrad (46) und die Welle (20) jeweils eine durchgehende Mittelbohrung aufweisen,
um in dem Gehäuse (14) einen ersten, über das Turbinenrad (46) führenden Strömungspfad
und einen zweiten, über die jeweiligen Mittelbohrungen von der Anschlussleitung (12)
bis zum Düsenkopf (22) führenden Strömungspfad bereitzustellen.
2. Düsenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (14) stromaufwärts des Turbinenrades (46) ein Dralleinsatz (50) vorgesehen
ist, wobei der Dralleinsatz (50) mit einer durchgehenden Mittelbohrung (54) versehen
ist.
3. Düsenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (20) innerhalb des Gehäuses (14) einen radial nach außen vorspringenden
Absatz (42) aufweist, der eine Lagerfläche (66) eines Axialdrucklagers bildet, wobei
die Welle (20) unmittelbar stromabwärts des Absatzes (42) mit wenigstens einer Radialbohrung
(36) versehen ist.
4. Düsenanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerfläche (66) des Absatzes (42) an eine Radiallagerfläche der Welle (20) angrenzt.
5. Düsenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (14) mit einer Lagerbuchse (32) versehen ist, die eine Lagerfläche des
Axialdrucklagers und eine Lagerfläche des Radiallagers bildet, wobei die Lagerbuchse
(32 eine umlaufende Schmiertasche (34) aufweist und wobei die Schmiertasche (34) mit
der wenigstens einen Radialbohrung (36) in der Welle (20) in Strömungsverbindung steht.
6. Düsenanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Turbinenrad (46) mit einem mittig angeordneten Lagerteil versehen ist.
7. Düsenanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (14) stromaufwärts des Turbinenrades (46) ein Dralleinsatz (50) vorgesehen
ist, wobei der Dralleinsatz (50) ein mittig angeordnetes Lagerteil aufweist, das mit
dem Lagerteil des Turbinenrades (46) zusammenwirkt.
8. Düsenanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerteil am Dralleinsatz (50) als Zapfen (48) ausgebildet ist, der sich in das
als Lagerbuchse (44) ausgebildete Lagerteil am Turbinenrad (46) hineinerstreckt.
9. Düsenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (48) mit einer durchgehenden Mittelbohrung (54) versehen ist.
10. Düsenanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (20) stromabwärts des Turbinenrades (46) und innerhalb des Gehäuses (14)
mit wenigstens einer Radialbohrung (64) versehen ist, um über das Turbinenrad (46)
geleitete Flüssigkeit in die Mittelbohrung der Welle (20) zu leiten.
11. Düsenanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Turbinenrad (46) wenigstens eine, schräg zu einer Mittellängsachse (52) der Düsenanordnung
(10) verlaufende Antriebsbohrung (62) aufweist, die an ihrem anströmseitigen Ende
wenigstens eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Erweiterung (70) aufweist.