[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von Lebensmittelscheiben
von mindestens einem Lebensmittelriegel mit einem rotierenden Messer, bei der der
Lebensmittelriegel mit mindestens einem Transportmittel in Richtung des Messers transportierbar
ist. Desweiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Abtrennen
von Lebensmittelscheiben von mindestens einem Lebensmittelriegel mit einem rotierenden
Messer, bei der der Lebensmittelriegel mit mindestens einem Transportmittel in Richtung
des Messers transportierbar ist, sowie ein Messer zum Aufschneiden von Lebensmitteln.
[0002] Das gattungsgemäße Verfahren, die Vorrichtung sowie das Messer sind von Hochleistungsaufschneidemaschinen
bekannt, wie sie beispielsweise in der
DE 100 01 338, der
EP 0 107 056, der
EP 0 867 263 sowie der
GB 2 386 317 beschrieben wird. Bei diesen sogenannten "Slicern" werden stangenförmige oder anders
geformte Lebensmittel, beispielsweise Wurst, Käse, Schinken oder dergleichen mit einer
sehr hohen Schneidleistung in Scheiben geschnitten. Dabei wird beispielsweise die
Lebensmittelstange mittels eines geregelten Antriebs durch eine ortsfeste Schneidebene,
in der der Schnitt durch ein schnell bewegtes, in der Regel rotierendes Messer erfolgt,
transportiert. Die Scheibenstärke ergibt sich aus der Vorschubstrecke des Lebensmittelriegels
zwischen zwei Schnitten. Demnach erfolgt bei einer konstanten Messergeschwindigkeit
die Regelung der Scheibenstärke über die Vorschubgeschwindigkeit des Lebensmittelriegels.
Die geschnittenen Scheiben werden in der Regel mit konstanter Scheibenzahl zu Portionen
zusammengefasst und verpackt. Die Verfahren und die Vorrichtungen gemäß dem Stand
der Technik haben jedoch den Nachteil, dass Probleme völlig unvorbereitet auftreten
bzw. dass auf Änderungen am Produkt nicht adäquat reagiert werden kann.
[0003] Es war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verfügung zu stellen, die die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe mit Verfahren zum Aufschneiden eines Lebensmittelriegels
mit einer Vorrichtung, die ein rotierendes Messer und mindestens ein Transportmittel
aufweist, bei dem der Lebensmittelriegel in eine Vorschubtrasse eingelegt und von
dem Transportmittel in Richtung des Messers transportiert und dabei aufgeschnitten
wird, wobei der Vorrichtung mindestens ein Schwingungssensor und/oder mindestens ein
Produktsensor, der mindestens einen Parameter des Lebensmittelriegels ermittelt, zugeordnet
wird, dessen Signal zur Überwachung und/oder Einstellung der Vorrichtung oder des
Aufschneidevorgangs verwendet wird.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden stangenförmige oder anders geformte Lebensmittel,
beispielsweise Wurst, Käse, Schinken oder dergleichen mit einer sehr hohen Schneidleistung
in Scheiben geschnitten. Dabei wird beispielsweise die Lebensmittelstange mittels
eines geregelten Antriebs durch eine ortsfeste Schneidebene, in der der Schnitt durch
ein schnell bewegtes, in der Regel rotierendes Messer erfolgt, transportiert. Die
Scheibenstärke ergibt sich aus der Vorschubstrecke des Lebensmittelriegels zwischen
zwei Schnitten. Demnach erfolgt bei einer konstanten Messergeschwindigkeit die Regelung
der Scheibenstärke über die Vorschubgeschwindigkeit des Lebensmittelriegels. Die geschnittenen
Scheiben werden in der Regel mit konstanter Scheibenzahl zu Portionen zusammengefasst
und verpackt. Für die Portionierung wird vorzugsweise das Messer aus der Schneidebene
heraus bewegt und/oder das aufzuschneidende Lebensmittel zurückgezogen.
[0006] Weiterhin erfindungsgemäß wird der Vorrichtung mindestens ein Schwingungssensor und/oder
mindestens ein Produktsensor, der mindestens einen Parameter des Lebensmittelriegels
ermittelt, zugeordnet, dessen Signal zur Überwachung und/oder Einstellung der Vorrichtung
oder des Aufschneidevorgangs verwendet wird.
[0007] Der Schwingungssensor wird entweder direkt an der Vorrichtung angeordnet und nimmt
somit deren Schwingungen direkt auf und/oder er wird in der Nähe angeordnet und nimmt
Schwingungen der Luft auf, die von der Vorrichtung angeregt wird. Bei dem Schwingungssensor
kann es sich demnach beispielsweise um einen Piezosensor oder um ein Mikrophon.
[0008] Weiterhin erfindungsgemäß wird mit einem Produktsensor mindestens ein Parameter ermittelt.
Bei dem Produktsensor kann es sich um eine Kamera handeln, die Wellen des für das
menschliche Auge sichtbaren Lichtes, ultraviolette Strahlung und/oder Infrarotstrahlung
aufnehmen kann. Mit dieser Kamera kann zum einen festgestellt werden um was für ein
Lebensmittelprodukt es sich handelt und/oder zum anderen welche Temperatur es aufweist.
Bei dem Sensor kann es sich aber auch um einen einfachen Temperatursensor handeln.
Weiterhin kann es sich bei dem Sensor um einen Sensor handeln, der mechanische Eigenschaften
des Produktes aufnimmt. Der Sensor kann im Eingangs-, im Aufschneidebereich und stromabwärts
des Messers angeordnet werden. Eine Messung stromabwärts des Messers hat den Vorteil,
dass auch Werte, wie beispielsweise die Temperatur oder mechanische Werte im Kern
des aufzuschneidenden Produktes ermittelt werden können.
[0009] Das Signal des Schwingungssensors und/oder des Produktsensors wird an eine Auswerteeinheit
weitergeben, das deren Signal auswertet.
[0010] Beispielsweise kann dieses Signal zur Ermittlung des Verschleißes von Teilen, wie
beispielsweise einem Lager und sonstigen bewegten Teilen herangezogen werden. Basierend
auf dieser Analyse kann ein proaktives Servicekonzept erstellt werden, bei dem beispielsweise
ein möglichst günstiger Wartungstermin festgelegt und/oder die benötigten Teile online
bestellt werden.
[0011] Weiterhin kann der Schwingungssensor zur Einstellung des Schneidspaltes herangezogen
werden. Der Schneidspalt ist der Spalt zwischen dem Messer und einer Schneidleiste.
Durch Verstellung des Messers und/oder der Schneidkante kann die Größe dieses Spaltes
verändert werden. Prinzipiell sollte, für ein optimales Schneidergebnis, der Schneidspalt
so klein wie möglich sein, wobei das Messer die Schneidleiste, bei dessen Rotation,
nicht berühren sollte. Das Messer und/oder die Schneidleiste können nun solange aufeinander
zubewegt werden, bis sie sich berühren oder fast berühren, wodurch sich die Schwingungen,
die der Sensor misst verändern. Die Auswerteeinheit weiß dann, dass der Schneidspalt
sehr klein oder zu gering ist. Vorzugsweise wird der Spalt dann wieder um ein vorgegebenes
Maß vergrößert werden. Diese Einstellung des Schneidspalts wird vorzugsweise unter
Betriebsbedingungen, bei der gewählten Schneidleistung durchgeführt. Vorzugsweise
erfolgt sie nach dem das Messer zur Erzeugung eines Leerschnitts von der Schneidleiste
weg- und wieder zurückbewegt worden ist. Durch die Höhe der Drehzahl des Messers,
durch Temperatureinflüsse, durch die Art des aufzuschneidenden Lebensmittels und/oder
durch Verschleiß verändert sich die Form des Messers und damit die Größe des Schneidspaltes
während des Aufschneidens. Mit dem Signal des Schwingungssensors ist es möglich diesen
Schneidspalt während des Aufschneidens eines Lebensmittels zu überprüfen und gegebenenfalls
neu einzustellen und diese Einstellung beliebig oft zu wiederholen, ohne dass der
Schneidvorgang unterbrochen werden muss.
[0012] Weiterhin bevorzugt wird mit dem Schwingungssensoren der Grad der Abstumpfung des
Messers ermittelt. Je nach Schärfegrad des Messers ändert sich das Schwingungsverhalten
der Aufschneidevorrichtung und/oder die Geräuschentwicklung beim Schneiden der Lebensmittelprodukte.
Beispielsweise durch einen Vergleich mit hinterlegten Schwingungsprofilen kann die
Auswertevorrichtung ermitteln, wie scharf das Messer noch ist und welche Standzeit
es noch hat, bevor es ausgewechselt werden muss und dadurch vorzugsweise eine proaktive
Messerwechselstrategie erstellen. Dadurch wird die Standzeit während des Auswechselns
reduziert.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt
die Einstellung mindestens eines Maschinenparameters in Abhängigkeit von dem Signal
des Produktsensors. Beispielsweise ermittelt der Produktsensor die Art des Produktes
und/oder dessen Temperatur. Basierend auf diesen Messungen wird beispielsweise die
Drehzahl des Messers, die Vorschubgeschwindigkeit des Lebensmittelriegels, der Schneidspalt,
die Bewegung des Ablagetischs, die Axialbewegung des Messers oder des Rotors zur Erzeugung
eines Leerschnitts, die Produktlage quer zur Vorschubrichtung und/oder die X-Y-Ausrichtung
des Schneidkopfes eingestellt. Die Messung und die Einstellung erfolgen vorzugsweise
automatisch, so dass Bedienfehler zumindest reduziert werden. Beispielsweise kann
bei gefrorenen Produkten die Drehzahl des Messers reduziert werden, um zu verhindern,
dass die abgeschnittenen Produkte eine unerwünschte Flugbahn haben.
[0014] Die abgeschnittenen Lebensmittelscheiben fallen in der Regel auf einen Ablagetisch,
auf dem entsprechende Portionen gebildet werden. Durch bestimmte Bewegungen dieses
Ablagetisches können unterschiedlich ausgebildete Portionen, beispielsweise geschindelte
Portionen erzeugt werden. Die Bewegung dieses Tisches kann nun abhängig von dem Signal
eines Sensors gesteuert werden, da sich der Ablageort in Abhängigkeit von beispielsweise
Produktparametern wie Temperatur ändert.
[0015] Vorzugsweise werden mehrere Lebensmittelriegel gleichzeitig aufgeschnitten.
[0016] Gelöst wird die oben gestellte Aufgabe außerdem durch eine Vorrichtung zum Abtrennen
von Lebensmittelscheiben von mindestens einem Lebensmittelriegel mit einem rotierenden
Messer, bei der der Lebensmittelriegel mit mindestens einem Transportmittel in Richtung
des Messers transportierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ihr mindestens ein Schwingungs-
und/oder mindestens einen Produktsensor, zugeordnet ist.
[0017] Die zu dem erfindungsgemäßen Verfahren gemachte Offenbarung gilt für die erfindungsgemäße
Vorrichtung gleichermaßen.
[0018] Eine weitere Aufgabe der Vorrichtung war es eine möglichst hygienischen, leicht zu
betreibende Vorrichtung zum Abtrennen von Lebensmittelscheiben von mindestens einem
Lebensmittelriegel zur Verfügung zu stellen.
[0019] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung zum Abtrennen von Lebensmittelscheiben
von mindestens einem Lebensmittelriegel mit einem rotierenden, nicht rotationsymmetrischen
Messer, bei der der Lebensmittelriegel mit mindestens einem Transportmittel in Richtung
des Messers transportierbar ist und die Asymmetrie des Messers durch ein Gegengewicht
ausgeglichen wird und das Gegengewicht, in der das Messer antreibenden Welle und/oder
in der Messeraufnahme angeordnet ist.
[0020] Für den rotierenden Betrieb eines nicht rotationssymmetrischen Messers wird ein Gegengewicht
benötigt. Erfindungsgemäß ist dieses Gegengewicht nun nicht, wie beim Stand der Technik
an dem Messer selbst sondern in der das Messer antreibenden Welle und/oder in der
Messeraufnahme angeordnet, wobei die Messeraufnahme der bevorzugte Ort für die Anordnung
des Gegengewichtes ist. Eine Messeraufnahme ist das Teil der Aufschneidemaschine,
an dem das Messer gelagert ist und die sich dreht. Die Messeraufnahme kann ein Teil
der Welle sein, vorzugsweise ein Teil, dass teleskopierbar ist, d.h. das relativ zum
Rest der Welle verschiebbar ist. Die Messeraufnahme kann aber auch direkt angetrieben
werden und ist damit auch die Welle.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sehr hygienisch, weil das Gegengewicht nicht
mehr verschmutzen kann. Bei einem Messerwechsel muss das Gegengewicht nicht demontiert
werden.
[0022] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es die Bedienbarkeit einer Aufschneidemaschine
zu vereinfachen und die Zeit einen Messerwechsel zu reduzieren.
[0023] Gelöst wird die Aufgabe mit einem Verfahren zum Wechseln von einem rotierend angeordneten,
nicht rotationssymmetrischen Messers einer Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelriegeln,
die ein Gegengewicht für das Messer aufweist, wobei beim Messerwechsel nur das Messer
und nicht das Gegengewicht demontiert wird.
[0024] Bei dem erfindungsgemäßen muss in regelmäßigen Abständen ein rotierend angeordnetes
Messer, das jedoch nicht rotationssymmetrisch ist ausgewechselt werden. Bei einem
derartigen Messer wird für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Aufschneidevorrichtung
ein Gegengewicht benötigt, um bei der Drehung des Messers tolerierbare Schwingungen
zu erhalten. Erfindungsgemäß wird dieses Gegengewicht bei einem Messerwechsel nicht
demontiert sondern lediglich das Messer selbst, wodurch der Vorgang des Messerwechsels
vereinfacht wird.
[0025] Noch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin ein Messer zum Aufschneiden
von Lebensmittelriegeln zur Verfügung zu stellen, das für eine Verschiebung des Messers
zur Erzeugung eines Leerschnitts möglichst geeignet ist. Gelöst wird die Aufgabe mit
einem Messer zum Aufschneiden von Lebensmitteln mit einer Schneide und einer Ausnehmung,
bei der mindestens eine Dimension der Ausnehmung mindestens 140 mm und maximal 450
beträgt.
[0026] Erfindungsgemäß weist das Messer eine Ausnehmung auf, bei der mindestens eine Dimension
mindestens 140 mm und maximal 450 beträgt. Vorzugsweise handelt es sich bei der Ausnehmung
um einen Kreis, dessen Durchmesser zwischen 140 und 450 mm beträgt. Vorzugsweise beträgt
die Abmessung der Dimension, vorzugsweise der Durchmesser der Ausnehmung, mindestens
200 und maximal 435 mm, besonders bevorzugt 240- 360 mm. Diese Ausnehmung dient vorzugsweise
zur Lagerung und/oder Zentrierung des Messers an der Vorrichtung.
[0027] Vorzugsweise beträgt der Radius der Schneide zwischen 250 und 550 mm. Besonders bevorzugt
handelt es sich bei dem Messer um ein Spiralmesser, so dass sich der Radius mit der
Lauflänge der Schneide ändert. Der Radius wird vorzugsweise von der Mitte der Ausnehmung
ausgemessen.
[0028] Das Messer wird mit Verbindungsmitteln mit der Aufschneidevorrichtung verbunden.
Vorzugsweise befinden sich diese Mittel außerhalb der Ausnehmung.
[0029] Vorzugsweise beträgt das Gewicht des Messers inklusive einer Halterung, mit der das
Messer zur Versbindung mit der Vorrichtung aufgehängt werden kann, maximal 23 kg.
[0030] Vorzugsweise beträgt das Verhältnis von dem Radius der Schneide zu der größten Dimension
der Ausnehmung an jeder Stelle < 2,0, bevorzugt < 1,7, besonders bevorzugt < 1,5 und
am meisten bevorzugt < 1,3. Vorzugsweise ist dieser Wert immer > 0,5, besonders bevorzugt
> 0,55 und ganz besonders bevorzugt > 0,58.
[0031] Im Folgenden wird die Erfindung anhang der Figuren erläutert. Diese Erläuterungen
sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht
ein. Die Erläuterungen gelten für alle Erfindungsgegenstände gleichermaßen.
- Figuren 1, 2
- zeigen die erfindungsgemäße Aufschneidevorrichtung.
- Figur 3
- zeigt die Messeraufnahme mit dem Gegengewicht
- Figur 4
- zeigt das erfindungsgemäße Messer.
Figuren 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Aufschneidemaschine. Die Aufschneidemaschine
5 weist ein Messer 11 auf, das einen Lebensmittelriegel 2 in Lebensmittelscheiben
12 schneidet. Das Messer 11 rotiert um einen Messerkopf 10. In der Regel werden die
aufgeschnittenen Lebensmittelscheiben 12 auf einem Ablagetisch (nicht dargestellt)
zu Portionen konfiguriert und danach verpackt. Der Fachmann erkennt, dass mehrere
Lebensmittelriegel gleichzeitig aufgeschnitten werden können. Die Lebensmittelriegel
2 werden mit zwei Förderbändern 4 kontinuierlich oder diskontinuierlich entlang der
Produkttrasse in Richtung der Schneidebene 6, die durch das Messers 11 und die Schneidleiste
1 definiert wird, transportiert. Das Messer 11 und die Schneidleiste 1 wirken beim
Schneiden zusammen. Zwischen dem Messer 11 und der Schneidleiste 1 muss sich immer
ein Schneidspalt befinden, um zu verhindern, dass das Messer die Schneidleiste berührt.
Dieser Schneidspalt sollte jedoch möglichst klein sein, um ein "Abreißen" der jeweiligen
Scheibe und oder "Bartbidung" zu verhindern. Die Scheibenstärke ergibt sich aus der
Vorschubstrecke des Lebensmittelriegels zwischen zwei Schnitten. Bei konstanter Messergeschwindigkeit
erfolgt die Regelung der Scheibenstärke über die Vorschubgeschwindigkeit des Lebensmittelriegels.
Die Förderbänder 4 sind einlaufseitig offen. Insbesondere zur Portionsbildung müssen
bei Hochleistungsslicern Leerschnitte durchgeführt werden, bei denen sich das Messer
dreht ohne in Eingriff mit dem Produkt zu gelangen. Dies erfolgt bevorzugt dadurch,
dass das Messer 11 aus der Schneidebene 6 und von dem Produkt 2 wegbewegt wird. Sobald
hinreichend viele Leerschnitte durchgeführt worden sind, wird das Messer in Richtung
der Schneidleiste 1 zurückbewegt. Wie insbesondere Figur 2 entnommen werden kann,
wird der Lebensmittelriegel an seinem hinteren Ende 17 mit einem Greifer 18 in Kontakt
gebracht. Weiterhin ist in Figur 2 ein Produktsensor 13, hier eine Kamera, dargestellt
der Funktion weiter unten erläutert wird.
[0032] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 5 weist mindestens einen Schwingungssensor (nicht
dargestellt) und/oder mindestens ein Produktsensor 13, der mindestens einen Parameter
des Lebensmittelriegels ermittelt, auf. Das Signal mindestens einer dieser Sensoren
wird zur Überwachung und/oder Einstellung der Vorrichtung oder des Aufschneidevorgangs
verwendet.
[0033] Der Schwingungssensor wird entweder direkt an der Vorrichtung angeordnet und nimmt
somit deren Schwingungen direkt auf und/oder er wird in der Nähe angeordnet und nimmt
Schwingungen der Luft auf, die von der Vorrichtung angeregt wird. Bei dem Schwingungssensor
kann es sich demnach beispielsweise um einen Piezosensor oder um ein Mikrophon.
[0034] Der Schwingungssensor misst die Frequenz und die Amplitude der auftretenden Schwingungen.
[0035] Mit dem Produktsensor 13 wird mindestens ein Parameter ermittelt. In dem vorliegenden
Fall handelt es sich um eine Kamera, die Wellen des für das menschliche Auge sichtbaren
Lichtes, ultraviolette Strahlung und/oder Infrarotstrahlung aufnehmen und verarbeiten
kann. Der Fachmann versteht, dass es bei bestimmten Anwendungen jedoch auch sinnvoll
sein kann, die Wellenlänge des beobachteten Lichtes zu filtern. Mit dieser Kamera
kann zum einen festgestellt werden, um was für ein Lebensmittelprodukt es sich handelt
und/oder zum anderen welche Temperatur es aufweist. Bei dem Sensor kann es sich auch
um einen Sensor handeln, der mechanische Eigenschaften des Produktes aufnimmt. Der
Sensor kann im Eingangs-, im Aufschneidebereich und stromabwärts des Messers angeordnet
werden. Bei der Darstellung gemäß Figur 2 ist die Kamera 13 Messung des Messers angeordnet
und kann beispielsweise die Temperatur im Kern des Lebensmittelriegels ermitteln.
Die Kamera kann auf den Lebensmittelriegel 2 und/oder auf die abgeschnittenen Lebensmittelscheiben
12 gerichtet sein.
[0036] Das Signal des Schwingungssensors und/oder des Produktsensors wird an eine Auswerteeinheit
weitergeben, das deren Signal auswertet. Eine Auswertung kann beispielsweise durch
einen Vergleich der gemessenen Frequenzen und Amplituden der Schwingungen mit hinterlegten
Werten erfolgen, um Veränderungen festzustellen. Dadurch lässt sich Verschleißes von
Teilen, wie beispielsweise einem Lager und sonstigen bewegten Teilen ermitteln.
[0037] Weiterhin kann der Schwingungssensor zur Einstellung des Schneidspaltes herangezogen
werden. Der Schneidspalt ist der Spalt zwischen dem Messer 11 und einer Schneidleiste
1. Durch Verstellung des Messers 11 und/oder der Schneidkante 1 kann die Größe dieses
Spaltes verändert werden. Prinzipiell sollte, für ein optimales Schneidergebnis, der
Schneidspalt so klein wie möglich sein, wobei das Messer die Schneidleiste, bei dessen
Rotation, nicht berühren sollte. Das Messer und/oder die Schneidleiste können nun,
bei sich drehendem Messer 11, solange aufeinander zubewegt werden, bis sie sich berühren
oder fast berühren, wodurch sich die Schwingungen, die der Sensor misst, verändern.
Insbesondere bei einer Berührung von Messer 11 und Schneidleiste 1 wird es zu einer
Geräuschentwicklung kommen, die der Schwingungssensor misst. Die Auswerteeinheit weiß
dann, dass der Schneidspalt sehr klein oder zu gering ist. Vorzugsweise wird der Spalt
dann wieder um ein vorgegebenes Maß vergrößert, indem die Schneidleiste und oder das
Messer voneinander weg bewegt werden. Diese Einstellung des Schneidspalts wird vorzugsweise
unter Betriebsbedingungen, bei der gewählten Schneidleistung (Nenndrehzahl) durchgeführt.
Vorzugsweise erfolgt sie nachdem das Messer zur Erzeugung eines Leerschnitts von der
Schneidleiste 1 weg- und wieder zurückbewegt worden ist. Durch die Höhe der Drehzahl
des Messers, durch Temperatureinflüsse, durch die Art des aufzuschneidenden Lebensmittels
und/oder durch Verschleiß verändert sich die Form des Messers und damit die Größe
des Schneidspaltes während des Aufschneidens. Mit dem Signal des Schwingungssensors
ist es möglich diesen Schneidspalt während des Aufschneidens eines Lebensmittels zu
überprüfen und gegebenenfalls neu einzustellen und diese Einstellung beliebig oft
zu wiederholen, ohne dass der Schneidvorgang unterbrochen oder die Drehzahl des Messers
reduziert werden muss.
[0038] Weiterhin bevorzugt wird mit den Schwingungssensoren der Grad der Abstumpfung des
Messers ermittelt. Je nach Schärfegrad des Messers ändert sich das Schwingungsverhalten
der Aufschneidevorrichtung und/oder die Geräuschentwicklung beim Schneiden der Lebensmittelprodukte.
Beispielsweise durch einen Vergleich mit hinterlegten Schwingungsprofilen kann die
Auswertevorrichtung ermitteln, wie scharf das Messer noch ist und welche Standzeit
es noch hat, bevor es ausgewechselt werden muss und dadurch vorzugsweise eine proaktive
Messerwechselstrategie erstellen. Dadurch wird die Stillstandszeit während des Auswechselns
reduziert.
[0039] Weiterhin erfolgt die Einstellung mindestens eines Maschinenparameters in Abhängigkeit
von dem Signal des Produktsensors 13 Beispielsweise ermittelt der Produktsensor die
Art des Produktes und/oder dessen Temperatur. Basierend auf dieser Messung wird beispielsweise
die Drehzahl des Messers 11, die Vorschubgeschwindigkeit des Lebensmittelriegels 2,
der Schneidspalt, die Bewegung des Ablagetischs und/oder die X-Y-Ausrichtung des Schneidkopfes
10 eingestellt. Die Messung und die Einstellung erfolgen vorzugsweise automatisch,
so dass Bedienfehler zumindest reduziert werden. Beispielsweise kann bei gefrorenen
Produkten die Drehzahl des Messers reduziert werden, um zu verhindern, dass die abgeschnittenen
Produkte eine unerwünschte Flugbahn haben.
[0040] Figur 3 zeigt eine Messeraufnahme 16, an der das Messer 11 befestigt wird. Die Messeraufnahme
16 ist in drei Ansichten dargestellt, wobei die mittlere Ansicht ein Schnitt entlang
der Linie A-A darstellt, die in der rechten Darstellung eingezeichnet ist. Die Messeraufnahme
16, die sich zusammen mit einer Antriebswelle (nicht dargestellt) dreht, weist ein
Grundkörper 24 auf, an dem die Anlagefläche 21 sowie die Zentrierfläche 20 für das
Messer angeordnet sind. Das Messer 11 wird mit Hilfe der Gewindebohrungen 8 an den
Grundkörper 24 angeschraubt. Die Gewindebohrungen 8 sind so angeordnet, dass das Messer
nur in einer einzigen Lage an der Messeraufnahme angeordnet werden kann. Desweiteren
weist die Messeraufnahme 16 ein Gegengewicht 15 auf, mit der die Asymmetrie des an
der Messeraufnahme zu befestigenden Messers 11 ausgeglichen wird. Dieses Gegengewicht
befindet sich unterhalb einer Abdeckung 22 und innerhalb der Zentrierfläche 20. Bei
der Montage des Messers 11 an der Messeraufnahme 16 wird das Messer über das Ausgleichsgewicht
15 bewegt und an der Anlagefläche 21 bzw. der Zentrierfläche 20 angelegt. Das Gegengewicht
15 muss deshalb bei einer Montage, Demontage bzw. Demontage des Messers nicht montiert
oder demontiert werden. In dem Gegengewicht 15 befinden sich Ausnehmungen 19, in denen
zusätzliche Gewichte angeordnet werden können, was insbesondere für eine Feinauswuchtung
hilfreich sein kann.
[0041] Figur 4 zeigt das erfindungsgemäße Messer, in dem vorliegenden Fall ein Spiralmesser.
Dieses Messer weist eine sehr große Ausnehmung 7 auf, die einen Durchmesser D, in
dem vorliegenden Fall 330 mm, hat. An ihrem Außenradius weist das Messer eine Schneide
9 auf, die einen Radius gemessen ab dem Mittelpunkt der Ausnehmung 7 von 200 mm -
465 mm aufweist. Die Freinehmungen 3 reduzieren die Reibung zwischen dem aufzuschneidenden
Produkt und dem Messer. Das Messer wird mittels Schrauben, die durch Bohrungen 8 in
dem Messer in die Gewinde 8 der Messeraufnahme geschraubt werden, an der Messeraufnahme
befestigt. Die Bohrungen sind so entlang des Durchmessers der Ausnehmung 7 angeordnet,
dass das Messer nur in einer einzigen Lage relativ zu dem Messerkopf befestigt werden
kann, so dass sich das Messer insbesondere in der richtigen Lage relativ zu dem Messerkopf
befindet. Mittels der Ausnehmungen 23 kann das Messer während seiner Befestigung an
der Messeraufnahme gehalten werden. Das Messer weist für seine Größe (Schneidradius
maximal 500 mm) ein sehr geringes Gewicht auf, das inklusive der Messerhalterung weniger
als 23 Kilogramm beträgt. Dies wirkt sich positiv beim Handling des Messers aus, aber
auch bei den Kräften, die bei einer Taktung des Messers aus der Schneidebene heraus
auftreten.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 1
- Schneidkante, Schneidleiste
- 2
- Lebensmittelriegel
- 3
- Freinehmung
- 4
- Transportmittel, Traktionsband
- 5
- Aufschneidevorrichtung
- 6
- Schneidebene
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Befestigungsmittel
- 9
- Schneide
- 10
- Schneidkopf
- 11
- Messer
- 12
- Lebensmittelscheibe
- 13
- Produktsensor
- 14
- Produkttrasse
- 15
- Gegengewicht
- 16
- Messeraufnahme
- 17
- dem Messer abgewandtes Ende des Produktriegels
- 18
- Greifer
- 19
- Auswuchtgewicht
- 20
- Zentrierfläche
- 21
- Anlagefläche
- 22
- Abdeckung
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Grundkörper
- D
- Dimension, Länge, Durchmesser der Ausnehmung 7
- R
- Radius der Schneide
1. Verfahren zum Aufschneiden eines Lebensmittelriegels (2) mit einer Vorrichtung, die
ein rotierendes Messer (11) und mindestens eine Transportmittel (4, 18) aufweist,
bei dem der Lebensmittelriegel in eine Vorschubtrasse (14) eingelegt und von dem Transportmittel
(4, 18) in Richtung des Messers (11) transportiert und dabei aufgeschnitten wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtung mindestens ein Produktsensor, der mindestens einen Parameter des
Lebensmittelriegels ermittelt, zugeordnet wird, dessen Signal zur Überwachung und/oder
Einstellung der Vorrichtung oder des Aufschneidevorgangs verwendet wird.
2. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Schneidleiste (1) aufweist und der Schneidspalt zwischen dem
Messer (11) und der Schneidleiste (1) unter Zuhilfenahme des Produktsensors durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidspalt bei der jeweiligen Schneiddrehzahl durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Portionsbildung mindestens ein Leerschnitt ausgeführt wird und dass die Einstellung
des Schneidspalts nach einem Leerschnitt erfolgt.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Produktsensor die Abstumpfung des Messers (11) ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung mindestens eines Maschinenparameters in Abhängigkeit von dem Signal
des Produktsensors erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Messers, die Vorschubgeschwindigkeit des Lebensmittelriegels, der
Schneidspalt, die Bewegung des Ablagetischs die Axialbewegung des Messers oder des
Rotors zur Erzeugung eines Leerschnitts, die Produktlage quer zur Vorschubrichtung
und/oder die X-Y-Ausrichtung des Schneidkopfes geregelt wird.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Lebensmittelriegel gleichzeitig aufgeschnitten werden.
9. Vorrichtung zum Abtrennen von Lebensmittelscheiben (12) von mindestens einem Lebensmittelriegel
(2) mit einem rotierenden Messer, bei der der Lebensmittelriegel (2) mit mindestens
einem Transportmittel (4) in Richtung des Messers (11) transportierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ihr mindestens einen Produktsensor, zur Bestimmung mindestens eines Parameters des
Lebensmittelriegels zugeordnet ist.